[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Isoliergehäuse, insbesondere Gehäuse einer Schaltröhre
eines Vakuumschalters, mit wenigstens einer Halterung, welche an einer Außenwandung
des Isoliergehäuses angeordnet ist und dort eine ein elektrisches Feld beeinflussende,
ringförmige Steuerelektrode positioniert.
[0002] Ein derartiges Isoliergehäuse ist beispielsweise aus der DE 297 17 489 U1 zu entnehmen.
Bei dem bekannten Isoliergehäuse handelt es sich um einen Teil eines Gehäuses einer
Schaltröhre eines Vakuumschalters. Das dortige Isoliergehäuse ist im Wesentlichen
hohlzylindrisch ausgebildet und umgibt zwei axial gegenüberstehende Kontaktstücke
koaxial. Die beiden Endbereiche des hohlzylindrischen Isoliergehäuses sind gasdicht
mit Endplatten verschlossen. Durch die Endplatten sind jeweils die Anschlussbolzen
der Kontaktstücke gasdicht hindurchgeführt, wobei der eine Anschlussbolzen an einem
der Kontaktstücke ortsfest gelagert ist und der andere Kontaktbolzen bewegbar durch
eine der Endplatten hindurchgeführt ist. Im Innern der Schaltröhre ist weiterhin koaxial
zu den Schaltstücken eine Schirmelektrode angeordnet. Das hohlzylindrische Isoliergehäuse
ist aus zwei Teilkörpern zusammengesetzt. In der Fuge der beiden aneinander stossenden
Teilkörper ist die Schirmelektrode gehalten.
[0003] Durch eine Evakuierung herrscht im Innern der Schaltröhre ein Vakuum, wodurch eine
sehr gute Spannungsfestigkeit zwischen den beiden eng beabstandeten Kontaktstücken
erzielt wird. Die Potentialdifferenz, die zwischen den beiden Kontaktstücken im Vakuum
sicher gehalten werden muss, ist außerdem auch in dem Medium, welches die Schaltröhre
außen umgibt, also zwischen den beiden Endplatten sicher zu halten. Typischerweise
ist die Isolationsfähigkeit des die Schaltröhre umgebenden Mediums, beispielsweise
atmosphärische Luft, geringer als die Isolationsfähigkeit von Vakuum. Aus diesem Grunde
weist die Schaltröhre im Verhältnis zur Schaltstrecke eine wesentlich größere Ausdehnung
zwischen den Endplatten auf. Um diese Ausdehnung so gering wie möglich zu halten und
trotzdem eine ausreichende Spannungsfestigkeit zu garantieren, ist es notwendig, Bereiche,
in welchen eine erhöhte elektrische Feldstärke auftritt, zu vermeiden bzw. effektiv
abzuschirmen. Derartige Bereiche sind beispielsweise die Randbereiche der Endplatten
und insbesondere die Fügestellen von Isoliergehäuseteilen. Nach der bekannten Ausführung
wird vorgeschlagen, zur Abschirmung geformte Metallteile in Fügestellen einzubringen,
die am Umfang des Isoliergehäuses eine hohle Ringelektrode ausbilden. Durch diese
Struktur soll das elektrische Feld homogenisiert werden.
[0004] Konstruktionsbedingt müssen diese hohlen Ringelektroden vor dem Evakuieren der Schaltröhre
starr mit dieser verbunden werden, da sie Teil des gasdichten Gehäuses sind. Die räumlich
ausladenden Ringelektroden verhindern jedoch ein problemloses Hantieren der Schaltröhren
während ihres Produktionsprozesses. Ein alternatives späteres Anbringen der Elektroden
mittels Löt- und Schweißtechniken hat sich als sehr arbeitsaufwendig und damit kostenintensiv
herausgestellt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine vereinfachtere
und kostengünstigere Halterung der Elektroden an einem Isoliergehäuse zu ermöglichen.
[0006] Die Aufgabe wird bei einem Isoliergehäuse der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die wenigstens eine Halterung Anpressflächen aufweist, welche
an einem Umfang des Isoliergehäuses verteilt angeordnet sind und so zueinander angeordnet
sind, dass die Anpressflächen eine Aufnahme bilden, in welcher die ringförmige Steuerelektrode
formschlüssig festlegbar ist.
[0007] Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung ist eine Positionierung der Steuerelektrode
in sehr einfacher Art gewährleistet. Nunmehr ist es möglich, die Elektrode nach erfolgter
Herstellung des eigentlichen Isoliergehäuses bzw. der eigentlichen Schaltröhre unter
Verzicht auf aufwendige Fügeverfahren zu befestigen. In die Struktur des Isoliergehäuses
braucht dabei nicht mehr eingegriffen zu werden. Vorzugsweise besteht die Halterung
aus einem Metall. Über die Anpressflächen ist die Steuerelektrode in ausreichendem
Maße mit der Halterung elektrisch kontaktiert, so dass Halterung und Steuerelektrode
dasselbe elektrische Potential aufweisen. Die Halterung kann dabei in beliebiger Weise
an dem Isoliergehäuse angeordnet sein. So kann diese beispielsweise nach Art einer
Schelle um das Isoliergehäuse herum verlaufen oder in das Isoliergehäuse eingearbeitet
sein oder auch in entsprechend ausgeformte Isolierköperabschnitte einrasten. Neben
diesen Befestigungsmöglichkeiten sind auch beliebige weitere Befestigungsarten zur
Befestigung der Halterung an dem Isoliergehäuse denkbar. Eine besonders günstige Ausgestaltung
der ringförmigen Steuerelektrode ist die Ausbildung der Steuerelektrode als Kreisring.
Neben dieser bevorzugten Ausführungsart sind jedoch auch oval ringförmige oder mehreckig
ringförmige Steuerelektroden in die durch die Anpressflächen ausgebildete Aufnahme
formschlüssig einsetzbar.
[0008] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass einzelne Anpressflächen längs des Umfanges
zueinander v-förmig angeordnet sind.
[0009] Die v-förmige Anordnung einzelner Anspressflächen zueinander stellt eine technisch
einfache Konstruktion dar. V-förmige Anpressflächen gestatten es, dass jede der so
ausgebildeten Anpressflächen die ringförmige Steuerelektrode sowohl in axialer Richtung
als in radialer Richtung festlegt. Beispielhafte Ausgestaltungen sind zwei am Umfang
des Isoliergehäuses umlaufende v-förmig zueinander angeordnete Anspressflächen, so
dass eine v-förmige Ringnut entsteht oder auch die Anordnung einiger weniger Anpressflächen
längs des Umfanges, die v-förmig zueinander angeordnet sind, und so die ringförmige
Steuerelektrode nur punktuell stützen und positionieren.
[0010] Eine vorteilhafte Ausgestaltung kann weiterhin vorsehen, dass die v-förmig zueinander
angeordneten Anpressflächen längs des Umfanges versetzt sind.
[0011] Um die ringförmige Steuerelektrode am Umfang des Isoliergehäuses zu positionieren,
ist es nicht zwangsweise notwendig, dass die v-förmig zueinander angeordneten Anpressflächen
unmittelbar gegenüberliegend angeordnet sind. Die Anpressflächen können auch längs
des Umfanges zueinander versetzt angeordnet sein. Dadurch wird es ermöglicht, beispielsweise
bei einem Verzicht auf jede zweite Anpressfläche, die Halterung materialsparender
zu konstruieren und trotzdem die vorteilhafte Ausgestaltung der Aufnahme zur formschlüssigen
Festlegung der ringförmigen Steuerelektrode beizubehalten. Trotz dieses Versatzes
kann so eine ausreichende mechanische Festigkeit der Halterung und der daran festgelegten
ringförmigen Steuerelektrode erzielt werden.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die wenigstens
eine Halterung kammartige Zähne aufweist, von denen eine erste Gruppe senkrecht zur
Umfangsrichtung abgebogen ist und eine zweite Gruppe entgegengesetzt zur ersten Gruppe
abgebogen ist um so die Anpressflächen auszubilden.
[0013] Bei einer derartigen Ausbildung der Halterung kann diese in sehr materialsparender
Weise hergestellt werden. Die formschlüssige Aufnahme kann so aus einem Stück gebildet
werden. Aufwendige Konstruktionen der Halterung sind so vermeidbar. Eine kammartige,
Zähne aufweisende Halterung kann wiederum in verschiedenster Weise wie bereits beschrieben
mit dem Isoliergehäuse verbunden werden.
[0014] Weiterhin ist vorteilhaft vorgesehen, dass die Anpressflächen eine ringnutähnliche
Aufnahme am Umfang des Isoliergehäuses ausbilden.
[0015] Eine ringnutähnliche Aufnahme am Umfang des Isoliergehäuses, welche durch die Anpressflächen
gebildet ist, stellt eine sehr günstige Möglichkeit dar, die ringförmige Steuerelektrode
formschlüssig festzulegen. Die Aufnahme braucht dabei keine herkömmliche vollständige
Ringnut zu sein. Auch einzelne Abschnitte wie beispielsweise drei symmetrisch am Umfang
verteilte Anspressflächen und ggf. drei zugehörige dazu v-förmig versetzt angeordnete
Anpressflächen weisen ebenfalls die notwendige Funktionalität einer durch die Anpressflächen
gebildeten Aufnahme zur Positionierung der ringförmigen Steuerelektrode auf. Zwischen
den beiden Extremen einer vollständig umlaufenden Ringnut und nur einzelner, eine
ringnutähnliche Aufnahme ausbildender Anpressflächen sind verschiedenste Varianten
von Ringnutabschnitten und einzelnen kurzen, ringnutähnlichen Aufnahmen zur Aufnahme
der Steuerelektrode möglich.
[0016] Eine vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die Steuerelektrode zum Einlegen
in die Aufnahme elastisch verformbar ist.
[0017] Die elastische Verformbarkeit stellt eine günstige Alternative zu einer starren Steuerelektrode
dar. Eine elastisch verformbare Steuerelektrode lässt sich besonders einfach in eine
Aufnahme einlegen. Eine derartig elastisch verformbare Steuerelektrode passt sich
der Aufnahme in günstiger Weise an und sichert sich selbständig in ihrer Lage. Als
Alternative zu einer derartig elastischen Steuerelektrode ist eine mehrteilige Ausführung
der Steuerelektrode möglich. Die einzelnen Teilstücke werden in die Aufnahme eingelegt
und dort miteinander verbunden. Auch Kombinationen von starren Steuerelektrodenabschnitten
mit elastischen Teilabschnitten zur Erzielung von günstigen Montagebedingungen sind
konstruierbar. Alternativ oder zusätzlich kann die Aufnahme beschränkt elastisch ausgeführt
sein.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Variante kann es vorgesehen sein, dass die wenigstens
eine Halterung in der Fuge zweier aneinanderstoßender Teilkörper des Isoliergehäuses
gehalten ist.
[0019] Ist das Isoliergehäuse aus zumindest zwei aneinanderstoßenden Teilkörpern gebildet,
so ist es günstig, die dabei entstehende Fuge zum Halten der Halterung am Isoliergehäuse
zu verwenden. Die zwei aneinanderstoßenden Teilkörper können sowohl zwei aus Isolierstoff
gebildete Teilkörper als auch ein isolierender Teilkörper und ein elektrisch leitender
Teilkörper sein. In besonderen Fällen können die Teilkörper auch beide elektrisch
leitende Teilkörper sein, die Teil des übergeordneten Isoliergehäuses sind. Zusätzliche
Aufnahmevorrichtungen am Isoliergehäuse können so umgangen werden. Derartige Fugen
sind weiterhin störende Anordnungen, die insbesondere die Homogenität des elektrischen
Feldes beeinflussen können. Aus diesem Grunde sollten derartige Fugen besonders elektrisch
geschirmt werden. Wird nunmehr die Fuge zum Halten der Halterung genutzt, so ist es
in einfacher Weise möglich, die notwendige Steuerelektrode in einer sehr günstigen
Position bezüglich der Fuge anzuordnen. Weitere Anbauteile, die ggfs. die Homogenität
des elektrischen Feldes im Bereich der Fuge noch weiter stören, sind so vermieden.
[0020] Eine vorteilhafte Gestaltung kann vorsehen, dass die wenigstens eine Halterung im
Innern des Isoliergehäuses eine Schirmelektrode haltert.
[0021] Kombiniert man die Positionierung der äußeren ringförmigen Steuerelektrode und der
im Innern des Isoliergehäuses angeordneten Schirmelektrode, so kann für beiden Elektroden
ein und dieselbe Halterung genutzt werden. Dadurch wird die Störung der Feldverteilung
sowohl im Inneren als auch im Äußeren des Isoliergehäuses durch die zur Positionierung
der Elektroden notwendigen Halterungen auf ein Minimum beschränkt. Gleichzeitig kann
die feldsteuernde ringförmige Steuerelektrode im Außenbereich auch das Feld im Inneren
des Isoliergehäuses günstig beeinflussen, genauso wie die Schirmelektrode im Innern
des Isoliergehäuses im Zusammenspiel mit der ringförmigen Steuerelektrode den Bereich
der Fuge der beiden aneinanderstoßenden Teilkörper günstig bezüglich der Homogenität
des elektrischen Feldes beeinflusst. Insbesondere wenn die beiden Elektroden das selbe
elektrische Potential aufweisen, bildet sich zwischen ihnen ein nahezu feldfreier
Raum aus, in welchem dann die Halterung für die Elektroden liegt und die dortige Fügestelle
in sehr guter Weise elektrisch abgeschirmt ist.
[0022] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch in
einer Zeichnung gezeigt und nachfolgend näher beschrieben.
[0023] Dabei zeigt die
- Figur 1
- eine Schaltröhre eines Vakummschalters mit einer Ausführung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, die
- Figur 2
- eine kammartige Ausgestaltung der Halterung für die Steuerelektrode und die
- Figur 3
- einen Schnitt durch eine Halterung mit einer eingelegten ringförmigen Steuerelektrode.
[0024] In der Figur 1 ist als Beispiel für ein Isoliergehäuse eine Schaltröhre 1 eines Vakuumschalters
dargestellt. Die Schaltröhre 1 weist einen ersten Keramikisolator 2 sowie einen zweiten
Keramikisolator 3 auf. Der erste Keramikisolator 2 ist aus einem ersten Teilstück
2a und einem zweiten Teilstück 2b gebildet. Der zweite Keramikisolator 3 ist aus einem
dritten Teilstück 3a und einem vierten Teilstück 3b gebildet. Der zentrale Bereich
4 der Schaltröhre 1 ist aus einem elektrisch leitenden Material gebildet. Der zentrale
Bereich 4 dient der Schirmung der einander gegenüberstehend angeordneten Kontaktstücke.
Das erste Kontaktstück 5 ist feststehend ausgebildet. Das zweite Kontaktstück 6 ist
bewegbar ausgebildet. Das erste Kontaktstück 5 ist winkelsteif mit dem ersten Anschlussbolzen
7, welcher gasdicht durch die erste Endplatte 9 hindurchgeführt und starr an dieser
befestigt ist, verbunden. Das zweite Kontaktstück 6 ist fest mit dem zweiten Anschlussbolzen
8 verbunden. Der zweite Anschlussbolzen 8 ist bewegbar durch eine zweite Endplatte
10 gasdicht hindurchgeführt. Zur beweglichen Abdichtung des zweiten Anschlussbolzens
8 ist an der zweiten Endplatte 10 ein Faltenbalg 29 angeordnet. Der zweite Anschlussbolzen
8 ist in Richtung des Doppelpfeiles 30 mittels eines Antriebes antreibbar. Zur Unterstützung
der Schirmwirkung des zentralen Bereiches 4 sind eine erste Schirmelektrode 25a, eine
zweite Schirmelektrode 25 und eine dritte Schirmelektrode 26, am ersten Keramikisolator
2 sowie eine vierte Schirmelektrode 27, eine fünfte Schirmelektrode 28 und eine sechste
Schirmelektrode 28a am zweiten Keramikisolator 3 angeordnet. Die erste Schirmelektrode
25a, die zweite Schirmelektrode 25 und die dritte Schirmeelektrode 26 erstrecken sich
im Innern der Schaltröhre 1 koaxial um den ersten Anschlussbolzen 7. Die vierte Schirmelektrode
27, die fünfte Schirmelektrode 28 und die sechste Schirmelektrode 28a sind koaxial
zum zweiten Anschlussbolzen 8 angeordnet. Die Schirmelektroden sind im Wesentlichen
hohlzylindrisch ausgebildet. Zur Vermeidung von spitzwinkligen Anordnungen sind die
freien Enden der Schirmelektroden nach innen gewölbt ausgebildet.
[0025] An den Fügestellen von dem ersten Teilstück 2a und der ersten Endplatte 9, dem ersten
Teilstück 2a und dem zweiten Teilstück 2b, dem zweiten Teilstück 2b und dem zentralen
Bereich 4 sowie dem vierten Teilstück 3b und der zweiten Endplatte 10, dem vierten
Teilstück 3b und dem dritten Teilstück 3a sind eine erste Halterung 11, eine zweite
Halterung 12, eine dritte Halterung 13, eine vierte Halterung 14, eine fünfte Halterung
15 und eine sechste Halterung 16 eingelegt. Die erste Halterung 11 hält die erste
Schirmelektrode 25a, die zweite Halterung 12 hält die zweite Schirmelektrode 25, die
dritte Halterung 13 hält die dritte Schirmelektrode 26, die vierte Halterung 14 hält
die vierte Schirmelektrode 27, die fünfte Halterung 15 hält die fünfte Schirmelektrode
28 und die sechste Halterung 16 hält die sechste Schirmelektrode 28a im Inneren der
Schaltröhre. Die erste Halterung 11, die zweite Halterung 12, die dritte Halterung
13, die vierte Halterung 14, die fünfte Halterung 15, die sechste Halterung 16 sind
Teil des Kapselungsgehäuses der Schaltröhre 1 und jeweils gasdicht mit dem ersten
Teilstück 2a, dem zweiten Teilstück 2b, dem zentralen Bereich 4 und dem dritten Teilstück
3a, dem vierten Teilstück 3b und der ersten Endplatte 9 sowie der zweiten Endplatte
10 verbunden. Die Halterungen weisen im wesentlichen die Form einer Ringscheibe auf,
welche gasdicht in die Schaltröhre 1 eingelötet sind. Die zweite Halterung 12 und
die dritte Halterung 13 sowie die vierte Halterung 14 und die fünfte Halterung 15
weisen an ihrem äußeren Umfang im Bereich des ersten Keramikisolators 2 bzw. des dritten
Keramikisolators 3 Anpressflächen auf. Die den jeweiligen Halterungen zugeordneten
Anpressflächen bilden eine erste Aufnahme 17, eine zweite Aufnahme 18, eine dritte
Aufnahme 19, eine vierte Aufnahme 20, in welchen eine erste ringförmige Steuerelektrode
21, eine zweite ringförmige Steuerelektrode 22, eine dritte ringförmige Steuerelektrode
23, eine vierte ringförmige Steuerelektrode 24 festgelegt sind. Die den jeweiligen
Halterungen zugeordneten einzelnen Anpressflächen sind längs des Umfanges des ersten
Keramikisolators 2 und des zweiten Keramikisolators 3 v-förmig zueiander angeordnet.
[0026] Durch eine elastische Ausbildung der ersten ringförmigen Steuerelektrode 21, der
zweiten ringförmigen Steuerelektrode 22, der dritten ringförmigen Steuerelektrode
23, der vierten ringförmigen Steurelektrode 24 sind diese leicht in die erste Aufnahme
17, die zweite Aufnahme 18, die dritte Aufnahme 19 und die vierte Aufnahme 20 einführbar.
Die erste ringförmige Steuerelektrode 21, die zweite ringförmige Steuerelektrode 22,
die dritte ringförmige Steuerelektrode 23, die vierte ringförmige Steuerelektrode
24 können beispielsweise elastische "Rundschnurringe" sein, die mit elektrisch leitenden
Stoffen gefüllt sind und so eine Steuerung des elektrischen Feldes bewirken. Eine
weitere Variante stellt die Ausbildung der ersten ringförmigen Steuerelektrode 21,
der zweiten ringförmigen Steuerelektrode 22, der dritten ringförmigen Steuerelektrode
23, der vierten ringförmigen Steuerelektrode 24 aus einer eine Vielzahl von Windungen
aufweisenden Wurmfeder, die ringförmig gearbeitet ist, dar. Über die jeweiligen Anpressflächen
sind die erste ringförmige Steuerelektrode 21, die zweite ringförmige Steuerelektrode
22, die dritte ringförmige Steuerelektrode 23, die vierte ringförmige Steuerelektrode
24 elektrisch leitend mit der ersten Halterung 12, mit der zweiten Halterung 13, der
dritten Halterung 14 und der vierten Halterung 15 verbunden, die wiederum elektrisch
leitend mit der zugehörigen zweiten Schirmelektrode 25, der dritten Schirmelektrode
26, der vierten Schirmelektrode 27 und der fünften Schirmelektrode 28 verbunden sind.
Da die einander zugeordneten Steuerelektroden und Schirmelektroden stets dasselbe
elektrische Potential aufweisen, befinden sich die Anpressflächen und die Halterungen
in einem nahezu feldfreien und geschirmten Raum, so dass die Fügestellen zuverlässig
elektrisch geschirmt sind.
[0027] In der Figur 2 ist beispielhaft ein Ausschnitt der Draufsicht der zweiten Halterung
12 dargestellt. Die zweite Halterung 12 weist im Wesentlichen die Struktur einer Ringscheibe
auf, die gasdicht durch die Wandung der Schaltröhre 1 hindurchgeführt ist. Im Inneren
der Ringscheibe ist die zweite Schirmelektrode 25 angeordnet. An der Außenseite der
Ringscheibe ist eine Vielzahl von Zähnen vorgesehen. Diese Zähne weisen vorzugsweise
eine kammartige Struktur auf. Um nunmehr eine Aufnahme auszubilden, in welcher die
erste ringförmige Steuerelektrode 21 formschlüssig festlegbar ist, wird eine Gruppe
von Zähnen, vorzugsweise jeder zweite Zahn, in eine erste Richtung abgebogen. Die
restlichen Zähne werden in eine der ersten Richtung entgegengesetzte Richtung abgebogen,
so dass die beiden Gruppen von Zähnen sich v-förmig versetzt gegenüberstehen. Somit
wird die ringnutähnliche erste Aufnahme 17 ausgebildet. In diese erste Aufnahme 17
ist nunmehr die erste ringförmige Steuerelektrode 21 einlegbar. Eine derartige kammartige
Struktur ist jedoch nicht zwangsweise an eine gasdichte Hindurchführung der Halterung
durch die Wandung der Schaltröhre 1 gebunden. Derartige kammartige Zahnstrukturen
könnnen auch beispielsweise mittels einer Schelle an jeder beliebigen Stelle der Schaltröhre
1, beispielsweise im Bereich der ersten Endplatte 9 oder der zweiten Endplatte 10,
angeordnet werden.
[0028] In der Figur 3 ist beispielhaft die erste Aufnahme 17 mit der ersten ringförmigen
Steuerelektrode 21 im Schnitt dargestellt. Die zweite Halterung 12 ist in die Fuge
zwischen dem ersten Teilkörper 2a und dem zweiten Teilkörper 2b gasdicht eingelötet.
Die erste Aufnahme 17 wird aus Anpressflächen gebildet, die in entgegengesetzter Richtung
aus der bereits beschriebenen Kammstruktur der zweiten Halterung ausgebogen sind.
Neben der v-förmigen Ausbildung der ersten Aufnahme 17 sind auch weitere Aufnahmen
ausführbar, beispielsweise eine Aufnahme mit einem kreis- oder halbkreisförmigen Querschnitt
mit einem dreieckigen, viereckigen oder einem vieleckigen Querschnitt.
1. Isoliergehäuse (1), insbesondere ein Gehäuse einer Schaltröhre eines Vakuumschalters,
mit wenigstens einer Halterung (12,13,14,15), welche an einer Außenwandung des Isoliergehäuses
(2,3) angeordnet ist und dort eine ein elektrisches Feld beeinflussende, ringförmige
Steuerelektrode (21,22,23,24) positioniert,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine Halterung (12,13,14,15) Anpressflächen aufweist, welche an einem
Umfang des Isoliergehäuses (2,3) verteilt angeordnet sind und so zueinander angeordnet
sind, dass die Anpressflächen eine Aufnahme (17,18,19,20) bilden, in welcher die ringförmige
Steuerelektrode (21,22,23,24) formschlüssig festlegbar ist.
2. Isoliergehäuse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
einzelne Anpressflächen längs des Umfanges zueinander v-förmig angeordnet sind.
3. Isoliergehäuse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die v-förmig zueinander angeordneten Anpressflächen längs des Umfanges versetzt sind.
4. Isoliergehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine Halterung (12,13,14,15) kammartige Zähne aufweist, von denen eine
erste Gruppe senkrecht zur Umfangsrichtung abgebogen ist und eine zweite Gruppe entgegengesetzt
zur ersten Gruppe abgebogen ist um so die Anpressflächen auszubilden.
5. Isoliergehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anpressflächen eine ringnutähnliche Aufnahme (17,18,19,20) am Umfang des Isoliergehäuses
(2,3) ausbilden.
6. Isoliergehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerelektrode (21,22,23,24) zum Einlegen in die Aufnahme elastisch verformbar
ist.
7. Isoliergehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine Halterung (17,18,19,20) in der Fuge zweier aneinanderstoßender
Teilkörper (2a,2b; 3a,3b) des Isoliergehäuses gehalten ist.
8. Isoliergehäuse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die wenigstens eine Halterung (12,13,14,15) im Innern des Isoliergehäuses eine Schirmelektrode
(25,26,27,28) haltert.