[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beseitigen einer Störung in einem im wesentlichen
ein Förderband zur Förderung eines Stranges aus Tabakfasern und zwei von diesem nach
unten verlaufende seitliche Führungen aufweisenden Tabakkanal einer Zigarettenstrangmaschine
infolge eines Faserstaus in dem Faserstrang in dem Kanal.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum Beseitigen einer Störung in
einem im wesentlichen ein Förderband zur Förderung eines Stranges aus Tabakfasern
und zwei von diesem nach unten verlaufende seitliche Führungen aufweisenden Tabakkanal
einer Zigarettenstrangmaschine in Folge eines Faserstaus in dem Faserstrang in dem
Kanal.
[0003] Bei der Zigarettenherstellung im Strangverfahren wird in einem Tabakkanal aus Tabakfasern
ein sogenannter Faserstrang gebildet, der nach Egalisierung von einem Zigarettenpapierstreifen
zur Bildung eines Zigarettenstranges umhüllt wird. Der Tabakkanal weist im allgemeinen
ein bewegtes Tabakförderband auf, an das sich senkrecht dazu seitliche Führungen oder
Begrenzungen in Form von meist nach unten verlaufenden stationären langgestreckten
Schienen, Leisten oder dergleichen (manchmal auch "Wangen" genannt) anschließen. Der
Tabakkanal hat somit zumindest angenähert die Form eines nach unten offenen U. An
der dem Kanal abgewandten Seite des luftdurchlässig ausgebildeten Förderbandes, also
eines Saugbandes, befindet sich Unterdruck, so dass die Tabakfasern wegen der das
Band durchströmenden Saugluft an dem Band haften bleiben und als Faserstrang mitgenommen
werden. Da die Reibung an den stationären seitlichen Kanalwänden nicht gering ist,
kann es durch Stau der bewegten Tabakfasern zu Verstopfungen und ungewollten Verdichtungen
von Tabakfasern im Kanal kommen, was die weitere Strangförderung und damit die Zigarettenproduktion
bis zum Stillstand beeinträchtigen kann. In solchen Fällen muss im allgemeinen die
Maschine abgeschaltet werden, wonach die gestauten Tabakfasern aus dem Kanal entfernt
werden können. Danach erst kann die Maschine wieder angefahren werden. Bei Kanalverstopfungen
war bisher somit ein Eingreifen von Bedienungspersonal erforderlich, das erst den
Kanal freilegen musste, bevor es ihn reinigen konnte.
[0004] Die der Erfindung zugrundeliegende Problemstellung besteht darin, die Beseitigung
von Faserstaus in Kanälen von Zigarettenstrangmaschinen zu erleichtern.
[0005] Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass bei einem Faserstau mindestens
eine der Führungen quer zur Bewegungsrichtung des Faserstranges bewegt wird derart,
dass der Kanalquerschnitt vergrößert wird. Infolge des größeren Kanalvolumens können
die Tabakfasern nach unten aus dem Kanal herausfallen. Dieser Effekt lässt sich gemäß
einer Weiterbildung der Erfindung dadurch verstärken, dass das Förderband bei einem
Faserstau quer zur Bewegungsrichtung des Faserstranges zum Entfernen der Fasern aus
dem Tabakkanal bewegt wird. Bei einem nach unten offenen Kanal hat die Richtung der
Förderbandbewegung eine vertikale Komponente. Eine zusätzliche Unterstützung der Verstopfungsbeseitigung
lässt sich nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreichen, dass
das Förderband bei einem Faserstau entgegen seiner Bewegungsrichtung während des ungestörten
Betriebs bewegt wird. Gemäß der Erfindung lässt sich die Verstopfungsbeseitigung noch
dadurch verbessern, dass bei Verwendung eines luftdurchlässigen Förderbandes, an dessen
dem Kanal abgewandten Seite Unterdruck anliegt, um durch Saugluft durch dem Kanal
und das Förderband die Tabakfasern an den Förderband zu halten, im Verstopfungsfall
Druckluft dem Förderband zugeführt wird, die hilft, die Tabakfasern aus dem Kanal
herauszublasen. Außerdem kann es vorteilhaft sein, das Ende des Kanals im Verstopfungsfall
mit einem mechanischen Räumelement, vorzugsweise einem Schaber, zu durchsetzen. Die
Feststellung eines Faserstaues oder einer Verstopfung im Tabakkanal lässt sich gemäß
der Erfindung mittels eines Sensors vornehmen. Ein entsprechend gebildetes Signal
kann die Bewegung der Führungsleiste und/oder des Förderbandes quer zu seiner Bewegungsrichtung
und/oder den Rücklauf des Förderbandes in entgegengesetzter Richtung zu der Arbeits-Bewegungsrichtung
und/oder den Einsatz der Bewegung des Räumelementes steuern.
[0006] Die eingangs genannte Vorrichtung gemäß der Erfindung ist gekennzeichnet durch eine
bei einem Faserstau aktivierte Vorrichtung zum Bewegen mindestens einer der seitlichen
Führungen quer zur Bewegungsrichtung des Faserstrangs im Sinne einer Vergrößerung
des Kanalquerschnitts.
Weitere Vorrichtungsmerkmale der Erfindung sind den untergeordneten Vorrichtungsansprüchen
zu entnehmen.
[0007] Die Erfindung ist nicht auf die Beseitigung einer Verstopfung in einer Zigarettenstrangmaschine
beschränkt. Auf die gleiche oder ähnliche Weise können Verstopfungen in Folge von
Staus von Fasern oder von ähnlichen Komponenten in anderen Maschinen beseitigt werden,
zum Beispiel in Maschinen zur Zigarillos- oder Zigarrenherstellung oder in Maschinen
zur Herstellung von Filtern der tabakverarbeitenden Industrie unter Verwendung von
stückigem Filtermaterial wie Filterfasern.
[0008] Außerdem kann die Erfindung auch bei sogenannten Zweistrangmaschinen Verwendung finden,
in denen die Stränge aus Tabakfasern oder anderem Material in nebeneinander liegenden
Kanälen gefördert werden.
[0009] Der mit der Erfindung verbundene Vorteil besteht darin, dass bei Verstopfungen der
vorgenannten Arten aufgrund von Faserstaus nicht mehr von Hand eingegriffen zu werden
braucht, sondern derartigen Faserstaus automatisch beseitigt werden können.
[0010] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung näher erläutert.
[0011] Es zeigen:
- Figur 1
- Ein Übersichtsbild einer Zigarettenstrangmaschine mit deren wesentlichen Baugruppen,
- Figur 2
- den Bereich eines Tabakkanals in einer Zigarettenstrangmaschine entsprechend Figur
1 in einer Seitenansicht,
- Figur 3
- eine Untersicht des Tabakkanal gemäß Figur 2 in Richtung des Pfeils A mit einer durch
ein fluidbetätigtes Kraftelement bewegbare Seitenführung für den Faserstrang,
- Figur 3a
- eine Variante der Bewegungsvorrichtung für die bewegbare Seitenführung unter Verwendung
eines Exzenterantriebes,
- Figur 4
- eine geschnittene Ansicht des Tabakkanals gemäß Figur 2 entlang der Linie B - B aus
Richtung des Pfeils C in Figur 3 in vergrößertem Maßstab.
[0012] Figur 1 zeigt eine in der Zigarettenindustrie bekannte Zigarettenstrangmaschine vom
Typ PROTOS der Anmelderin.
Von einer Schleuse 1 wird ein Vorverteiler 2 portionsweise mit Tabakfasern beschickt.
Eine Entnahmewalze 3 des Vorverteilers 2 ergänzt gesteuert einen Vorratsbehälter 4
mit Tabak, aus dem ein Seilförderer 5 Tabak entnimmt und einen Stauschacht 6 gesteuert
beschickt. Aus dem Stauschacht 6 entnimmt eine Stiftwalze 7 einen gleichförmigen Tabakstrom,
der von einer Ausschlagwalze 8 aus den Stiften der Stiftwalze 7 herausgeschlagen und
auf ein mit konstanter Geschwindigkeit umlaufendes Streutuch 9 geschleudert wird.
Ein auf dem Streutuch 9 gebildetes Tabakvlies wird in eine Sichteinrichtung 11 geschleudert,
die im wesentlichen aus einem Luftvorhang besteht, den größere bzw. schwerere Tabakteile
passieren, während alle anderen Tabakteilchen von der Luft in einen von einer Stiftwalze
12 und einer Wand 13 gebildeten Trichter 14 gelenkt werden. Von der Stiftwalze 12
werden die Tabakfasern in einem Tabakkanal 16 gegen einen Strangförderer 17 geschleudert,
an dem der Tabak mittels in eine Unterdruckkammer 18 gesaugter Luft gehalten und ein
Tabakfaserstrang aufgeschauert wird. Ein Egalisator 19 entfernt überschüssigen Tabak
von dem Tabakfaserstrang, der dann auf einen im Gleichlauf geführten Zigarettenpapierstreifen
21 gelegt wird. Der Zigarettenpapierstreifen 21 wird von einer Bobine 22 abgezogen,
durch ein Druckwerk 23 geführt und auf ein angetriebenes Formatband 24 gelegt. Das
Formatband 24 transportiert den Tabakstrang und den Zigarettenpapierstreifen 21 durch
ein Format 26, in dem der Zigarettenpapierstreifen 21 um den Tabakstrang gefaltet
wird, so dass noch eine Kante absteht, die von einem nicht dargestellten Leimapparat
in bekannter Weise beleimt wird. Darauf wird die Klebnaht geschlossen und von einer
Tandemnahtplätte 27 getrocknet. Ein so gebildeter Zigarettenstrang 28 durchläuft ein
Strangdichtemessgerät 29, das den Egalisator 19 steuert, und wird von einem Messerapparat
31 in doppeltlange Zigaretten 32 geschnitten. Die doppeltlangen Zigaretten 32 werden
von einer gesteuerte Arme aufweisenden Übergabevorrichtung 34 einer Übernahmetrommel
36 einer Filteransetzmaschine 37 übergeben, auf deren Schneidtrommel 38 sie mit einem
Kreismesser in Einzelzigaretten geteilt werden.
[0013] Förderbänder 39, 41 fördern überschüssigen Tabak in einen unter dem Vorratsbehälter
4 angeordneten Behälter 42, aus dem rückgeführter Tabak von dem Steilförderer 5 wieder
entnommen wird.
[0014] In den Figuren 2 und 3 sind Details des Tabakkanals 16 im Bereich der Bildung und
Egalisation eines Tabakfaserstranges dargestellt.
In dem entsprechend Figur 2 als Unterdruckkammer ausgebildeten Gehäuse 18 befinden
sich Umlenkrollen 40, 60, 80, 100, 120 und 140 sowie eine Antriebsrolle 160, um die
ein als Strangförderer dienendes luftdurchlässiges Saugband 17 geführt ist. Die Achsen
der Umlenkrollen sowie der Antriebsrolle stehen senkrecht zur Zeichenebene. Die Antriebsrolle
160 treibt das Saugband 17 in der durch die Pfeile 200 angedeuteten Richtung an. Bei
Auftreten eines Faserstaues in dem Kanal 16 kann die Richtung umgekehrt werden.
Am unteren Rand der in der Figur 2 dargestellten Vorrichtung bildet das senkrecht
zur Zeichenebene stehende Saugband 17 den Boden des als Strangbildungszone dienenden
Tabakkanals 16. Dieser verläuft von der Umlenkrolle 140 bis zur Umlenkrolle 40. Seitlich,
d. h. parallel zur Zeichenebene, wird der Tabakkanal 16 von einer Führung 260 und
einer weiteren Führung 260a begrenzt, so dass der Tabakkanal 16 in Förderrichtung
240 gesehen einen Querschnitt aufweist, der die Form eines auf dem Kopf stehenden
U aufweist. Dem somit nach unten offenen Tabakkanal 16 wird von unten mit Hilfe der
Stiftwalze 12 (Figur 1) ein Faserstrom aus Tabakfasern zugeführt. Durch das von der
Unterdruckkammer 18 mit Unterdruck beaufschlagte Saugband 17 werden diese Tabakfasern
an das Saugband angesaugt, zwischen den Umlenkrollen 140 und 40 an dem Saugband 17
hängend angesammelt und durch den Tabakkanal 16 gefördert. Der sich in Förderrichtung
240 in dem Tabakkanal mit zunehmender Höhe bildende Tabakstrang wird nach seiner Egalisierung
durch den an sich bekannten Egalisator 19 an dem durch die Umlenkrolle 40 gebildeten
Ende des Tabakkanals schließlich von weiteren, in Fig.2 nicht dargestellten Verarbeitungsvorrichtungen
der Zigarettenstrangmaschine übernommen.
[0015] Kurz vor dem durch die Umlenkrolle 40 gebildeten Ende des Tabakkanals 16 ist ein
Sensor 300 vorgesehen, der als ein das Ausmaß der Faserbelegung des Saugbandes 17
erfassendes Detektormittel dient. Ein möglicher Aufbau eines solchen Sensors kann
der Figur 4 und der entsprechenden Beschreibung entnommen werden. Der Sensor 300 gibt
an eine Steuerungseinrichtung 51 ein Signal ab, wenn die Belegung des Saugbandes 17
mit Tabakfasern ein vorgegebenes Maß überschreitet oder unterschreitet. Ebenfalls
mit der Steuereinrichtung 51 verbunden ist eine Anordnung 52 zum Unterbrechen der
Zufuhr des Tabakfaserstroms zu dem Tabakkanal 16 und eine Anordnung 53 zum Unterbrechen
des von einer Unterdruckquelle 54 über ein steuerbares Ventil 56 in der Unterdruckkammer
18 angelegten Unterdrucks. Zusätzlich kann die Steuereinrichtung 51 einen Antrieb
55 der Antriebsrolle 160 umsteuern, so dass er das Saugförderband 17 in zum Pfeil
240 entgegengesetzter Richtung 241 antreibt. Die Steuereinrichtung 51 ist außerdem
mit einem Impulsgeber 58 verbunden, der ein Steuersignal über eine Leitung 59 an eine
Bewegungsvorrichtung 61, d. h. deren Kraftelement 62 (Figur 3) zum Bewegen einer seitlichen
Führung 260 abgibt.
[0016] Figur 3 zeigt Details eines Tabakkanals 16 in einer Untersicht entsprechend Pfeil
A in Figur 2. Er weist von dem Saugförderband nach unten verlaufende seitliche Führungen
260,260a (auch "Wangen" genannt) auf. In dem so gebildeten U wird der aufgebaute,
nicht dargestellte Tabakastrang von dem Unterdruck an dem Saugband 17 gehalten und
entsprechend Pfeil 240 bewegt. Da die Führungen 260, 260a des Tabakkanals 16 stationär
sind, kann infolge von Reibung ein Stau im bewegten Faserstrang auftreten, der meist
zu Störungen und sogar Unterbrechungen der Strangbewegung führt. Im allgemeinen muss
dann eine Bedienungsperson den Stau beseitigen, d. h. den Kanal von Tabak entleeren,
worauf die Maschine die Produktion wieder aufnehmen kann. Dieses manuelle Eingreifen
ist unerwünscht. Daher ist bei der Erfindung eine Vorrichtung 61 zum Bewegen mindestens
einer der seitlichen Führungen 260, 260a des Kanals 16 quer zur Förderrichtung 240
des Saugbandes 17 vorgesehen, derart, dass der Kanalquerschnitt vergrößert wird und
der Tabak nach unten wegfallen kann. Hierzu kann ein fluidbetriebenes Kraftelement
62, zum Beispiel ein Kraftzylinder 69, dienen, dessen Kolbenstange 63 mit der Führung
260 gelenkig verbunden ist. Die Führung 260 ist außerdem starr oder federnd über Lenker
64, 66 an der Zigarettenstrangmaschine befestigt. 67, 81, 82, 83 und 68 sind geeignete
zum Teil gelenkige Befestigungspunkte. Tritt ein Faserstau im Kanal 16 auf, so gibt
der Sensor 300 nach Stillsetzen des Saugbandes 17 ein Signal an das Kraftelement 62,
dessen nicht sichtbarer Kolben im Zylinder 69 und damit auch die Kolbenstange 63 eine
Bewegung in Richtung des Pfeils 71 ausführt. Der Weg der Führung 260 kann relativ
klein sein, da der Druck durch den Stau im Kanal schnell nachlässt, insbesondere wenn
die nachfolgend beschriebenen zusätzlichen Maßnahmen eingesetzt werden. Die Vorrichtung
61 kann auch auf beide Führungen 260, 260a wirken. Mit 72, 73 sind Anschläge bezeichnet,
die die Bewegung der Führung 260 begrenzen.
Stellt der Sensor 300 eine zu hohe oder zu niedrige Faserbelegung des Saugbandes 17
als Folge einer Verstopfung (Faserstau) fort, so erhält die Steuereineinrichtung 51
ein Signal. Sie gibt ihrerseits Steuersignale an die Anordnung 52 zum Unterbrechen
der Tabakzufuhr, an die Anordnung 53 zum Abschalten des Unterdrucks im Unterdruckraum
18 durch Schließen des Ventils 56 und die Anordnung 57 zum Abschalten des Antriebsmotors
55 von Rolle 160. Außerdem wird das Kraftelement 62 von Impulsgeber 58 über Leitungen
59 aktiviert, so dass es die Führung 260 im Sinne einer Vergrößerung des Kanalquerschnitts
(Pfeil 71) bewegt, und die Tabakfasern herausfallen können. Nach der Entfernung der
Fasern aus dem Kanal 16 und Beseitigung des Staus aktiviert die Steuereinrichtung
51 wieder die Unterdruckversorgung der Unterdruckkammer 18, den Antrieb des Saugbandes
17 und die Rückbewegung der seitlichen Führung 260 in ihre gezeichnete Position durch
das Kraftelement 62.
[0017] Zusätzlich zur Bewegung der Seitenführung 260 durch Element 62 und dessen Wirkung
unterstützend sind an der Unterdruckkammer 18 befestigte Stempel 320 (Fig.2) vorgesehen.
Diese drücken, wie durch die Doppelpfeile 340 angedeutet, mit Hilfe von Antrieben
360 das Saugband 17 von oben aus der durch eine durchgezogene Linie dargestellten
Förderposition in Richtung auf den Einlass des Tabakkanals 16 in eine durch eine gestrichelte
Linie 400 dargestellte Position, wenn sie ein entsprechendes Signal von der Steuereinrichtung
51 empfangen. Das Saugband 17 lässt sich mit Hilfe der Stempel 320 derart bewegen,
da die als Spannrolle dienende Umlenkrolle 120 gegen die Wirkung einer Spannkraft
(Doppelpfeil 380) ortsveränderlich gelagert ist. Durch die Bewegung des Saugbandes
17 nach unten wird die Entfernung der Tabakfasern aus dem Kanal unterstützt. Die Steuereinrichtung
51 veranlasst die Antriebe 360, die Stempel 320 in der durch Pfeile 340 angedeuteten
Richtung von oben gegen das Saugband 17 herauszufahren, um es in Richtung auf den
Einlass des Tabakkanals 16 zu drücken, wodurch der gestaute Tabakstrang aus dem Tabakkanal
16 herausgedrückt wird. Danach fahren die Stempel 320 wieder nach oben.
Zusätzlich zu den vorbeschriebenen Maßnahmen oder unabhängig davon kann die Steuerungseinrichtung
51 das Saugband 17 zur Staubeseitigung in einer Richtung entsprechend Pfeil 241 entgegen
der betriebsmäßigen Förderrichtung 240 antreiben.
Anstelle einer Vergrößerung des Kanalquerschnitts durch das dargestellte Verschwenken
kann eine Vergrößerung auch durch Verschiebung einer Führungsleiste, zum Beispiel
durch Parallelverschiebung, erfolgen. Bei einen Maschinenstop zur Staubeseitigung
kann auch ein an einem Band 76 befestigter Schaber 77 im Bereich des Endes von Saugförderband
17 aktiviert werden. Er kann dann beispielsweise eine Reinigungsbewegung ausführen,
während das Band 76 eine oder mehrere Umlaufbewegungen ausführt.
Am Ende der Faserbeseitigung aus dem Tabakkanal 16 kann die Unterdruckkammer 18 kurzzeitig
mit einer Druckluftquelle verbunden sein. Hierzu kann z.B. die Drehrichtung eines
als Unterdruckquelle 54 dienenden Gebläses durch die Steuerung 51 umgesteuert werden.
Der damit durch das Saugband 17 wirkende Druckluftimpuls unterstützt die Entleerung
des Tabakkanals 16.
[0018] Figur 3a zeigt eine Variante der Bewegungsvorrichtung 61 für die Seitenführung 260
des Tabakkanals 16, bei der nur das rechte Ende des Kanals 16 dargestellt ist. Eine
drehbare Exzenterscheibe 91 ist über ein Verbindungselement 92 mit der Seitenführung
260 des Kanals 16 verbunden. Bei einer Verdrehung der Scheibe 91 entsprechend Pfeil
93 wird die Führungsleiste 260 etwas verschwenkt, so dass der Kanalquerschnitt sich
vergrößert und der Tabak aus dem Kanal herausfallen kann. 94 ist ein federnd ausgebildetes
Stützelement.
[0019] Figur 4 zeigt einen Schnitt des Tabakkanals 16 in Höhe des Sensors 300. Unterhalb
des Saugbandes 17 sind in den seitlichen Führungen 260 und 260a Bohrungen 261 eingebracht,
welche an der dem Kanal 16 zugewandten Seite durch Fenster 262 abgedichtet sind. Auf
der Seite der Führung 260a sind zwei Lichtquellen 301, 302 neben den Bohrungen angebracht,
auf der Seite der Führung 260 befinden sich zwei Photoempfänger 303, 304. Die Empfänger
303, 304 sind mit Auswerteschaltungen 305,306 verbunden, die wiederum auf nicht dargestellte
Weise mit der Steuerung 51 (Fig. 2) verbunden sind. Die Wirkungsweise des Sensors
300 ist wie folgt: Das Licht der Quellen 301, 302 fällt durch die Bohrungen 261 und
die Fenster 262 und durch den Kanal 16 auf die Empfänger 303,304. Ist der Kanal im
Betrieb teilweise mit Tabak gefüllt, so wird beispielsweise das Licht der oberen Lichtquelle
301 durch den nicht dargestellten Tabak abgeschattet, so dass der obere Empfänger
303 kein Licht erhält, während der untere Empfänger 304 weiterhin von der Lichtquelle
302 beleuchtet wird. Tritt nun stromaufwärts des Sensors 300 ein Tabakstau in dem
Kanal 16 auf, so wird der im Bereich des Sensors 300 befindliche Tabak durch das Saugband
17 abtransportiert, während der Stau verhindert, dass neuer Tabak in den Bereich gelangt.
Daher kann auch das Licht der oberen Quelle 301 den Kanal 16 passieren und der obere
Empfänger 303 wird beleuchtet. Sobald dieser Zustand für länger als z.B. eine Millisekunde
an der Auswerteschaltung 305 des oberen Empfängers 303 registriert wird, meldet diese
einen Stau an die Steuerung 51. Tritt ein Stau dem entgegen stromabwärts des Sensors
300 auf, so wird sich der Tabak stromaufwärts des Staus, also auch im Bereich des
Sensors 300, im Kanal aufstauen, so dass auch das Licht der unteren Quelle 302 abgeschattet
wird und der untere Empfänger 304 nicht beleuchtet wird. Die entsprechende Auswerteschaltung
306 wird meldet einen Stau an die Steuerung 51, sobald dieser Zustand länger als z.B.
eine Millisekunde registriert wird. Die Fenster 262 verhindern das Eindringen von
Tabakfasern in die Bohrungen 261, was zu Störungen der Funktion des Sensors 300 führen
würde.
1. Verfahren zum Beseitigen einer Störung in einem im wesentlichen ein Förderband zur
Förderung eines Stranges aus Tabakfasern und zwei von diesem nach unten verlaufende
seitliche Führungen aufweisenden Tabakkanal einer Zigarettenstrangmaschine infolge
eines Faserstaus in dem Kanal, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Faserstau mindestens eine der Führungen quer zur Bewegungsrichtung des
Faserstranges bewegt wird derart, dass der Kanalquerschnitt vergrößert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderband bei einem Faserstau quer zur Bewegungsrichtung des Faserstranges zum
Entfernen der Fasern aus dem Tabakkanal bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderband bei einem Faserstau entgegen seiner Bewegungsrichtung während des
ungestörten Betriebs bewegt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der dem Faserstrang abgewandten Seite des luftdurchlässig ausgebildeten Förderbandes
während des ungestörten Betriebs Unterdruck anliegt und dass bei einem Faserstau das
Förderband mit Überdruck beaufschlagt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Faserstau ein den Tabakkanal zumindest zum Teil durchsetzendes Räumelement,
vorzugsweise ein Schaber, aktiviert wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein bei Auftreten eines Faserstaus im Kanal gebildetes Signal zum Bewegen mindestens
einer Führung, gegebenenfalls auch des Förderbandes selbst, genutzt wird.
7. Vorrichtung zum Beseitigen einer Störung in einem im wesentlichen ein Förderband zur
Förderung eines Stranges aus Tabakfasern und zwei von diesem nach unten verlaufende
seitliche Führungen aufweisenden Tabakkanal einer Zigarettenstrangmaschine infolge
eines Faserstaus in dem Faserstrang in dem Kanal, gekennzeichnet durch eine bei einem Faserstau aktivierte Vorrichtung (61) zum Bewegen mindestens einer
der seitlichen Führungen (260) quer zur Bewegungsrichtung (240) des Faserstranges
im Sinne einer Vergrößerung des Kanalquerschnitts.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen bei einem Faserstau aktivierten Antrieb (320, 360) zum Verschieben des Förderbandes
(17) quer zur Bewegungsrichtung (240) des Faserstrangs zwecks Entfernens von Tabakfasern
aus dem Kanal (16).
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 und/oder 8, gekennzeichnet durch einen Antrieb (55) für das Förderband (17), der dessen Bewegungsrichtung (240) bei
einem Förderstau umkehrt (241).
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, gekennzeichnet durch einen Unterdruckraum (18) an der dem Faserstrang abgewandten Seite des luftdurchlässigen
Förderbandes (17), der bei einem Faserstau mit einer Überdruckquelle verbindbar ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 10, gekennzeichnet durch einen bei Faserstau zu einer Reinigungsbewegung durch zumindest einen Teil des Kanals (16) bewegbaren Schaber (77).
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 11, gekennzeichnet durch eine Messvorrichtung (300) für das Auftreten eines Faserstaus, dessen Ausgangssignal
der Vorrichtung (61) zum Verschieben einer seitlichen Führung (260) zugeführt ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsvorrichtung (61) für mindestens eine der seitlichen Führungen (26) ein
fluidbetätigtes Kraftelement (62) aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftelement eine fluidbetätigte Zylinder-Kolbenanordnung (62, 63) aufweist.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsvorrichtung 61 für mindestens eine der seitlichen Führungen (260) eine
Exzenteranordnung (91... 93) aufweist.