[0001] Die Erfindung betrifft einen muldenförmigen Pflege- und Therapiestuhl mit einem Sitzbereich,
mit einer an dem Sitzbereich angrenzenden Rückenlehne, mit einem an der der Rückenlehne
gegenüberliegenden Seite des Sitzbereichs angrenzenden Beinbereich, wobei das freie
Ende des Beinbereichs höher angeordnet ist als der Sitzbereich, und mit den Sitzbereich
seitlich begrenzenden Armlehnen.
[0002] Solche Therapiestühle werden für unselbständige oder pflegebedürftige Patienten eingesetzt
und sind aus der Praxis bekannt. Die Armlehnen und die Anordnung des freien Endes
des Beinbereichs oberhalb des Sitzbereichs verhindern, dass der Patient aus dem Therapiestuhl
herausfallen kann. Der aus der Praxis bekannte Therapiestuhl hat einen einteiligen
Rahmen mit dem Sitzbereich, den Armlehnen, der Rückenlehne und dem Beinbereich. Der
Rahmen ist mit einer Polsterschicht versehen und hat einen abnehmbaren Überzug, beispielsweise
aus Schafsfell.
[0003] Nachteilig bei dem bekannten Therapiestuhl ist, dass der Patient zur Entnahme über
die Armlehne gehoben werden muss. Dieses Herausheben gestaltet sich sehr schwierig
und erfordert einen sehr großen Kraftaufwand und in der Regel mechanische Personenlifte
zum Einsatz kommen. Weiterhin wird für das Herausheben des Patienten ein großer Zeitaufwand
benötigt, was insbesondere bei medizinischen Notfällen zu einer Gefährdung des Patienten
führt.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Therapiestuhl der eingangs genannten
Art so zu gestalten, dass er ein besonders einfaches Herausnehmen und Hineinsetzen
des Patienten sowie dessen schnelle Befreiung ermöglicht.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zumindest eine der Armlehnen
ein flexibles Element aufweist und dass das flexible Element von einer gespannten
Stellung, in der der obere Bereich der Armlehne von dem flexiblen Element gestützt
ist, in eine entspannte Stellung, in der das flexible Element von der gespannten Stellung
entfernt ist, bewegbar ist.
[0006] Durch diese Gestaltung lässt sich die Armlehne durch Entspannen des flexiblen Elementes
entfernen, so dass der im erfindungsgemäßen Therapiestuhl befindliche Patient von
der Seite her leicht zugänglich ist. Der Patient kann daher zur Entnahme auf der Sitzfläche
mit den Beinen zu dem durch die Entfernung der Armlehne gebildeten freien seitlichen
Bereich gedreht werden. Anschließend lässt sich der Patient einfach aus dem erfindungsgemäßen
Therapiestuhl herausnehmen. Deshalb ist es nicht mehr erforderlich, den Patienten
über die Armlehne zu heben. Dank der Erfindung wird ein seitlicher Ein- und Ausstieg
des Patienten ermöglicht. Bei Notfällen kann der Patient schnell aus dem Stuhl entnommen
werden. Die Entnahme des Patienten aus dem erfindungsgemäßen Therapiestuhl gestaltet
sich daher besonders einfach. Der die Armlehne abdekkende Überzug hängt bei der Entnahme
des Patienten seitlich von dem erfindungsgemäßen Therapiestuhl herunter und lässt
sich in der gespannten Stellung, in der die Armlehne von dem flexiblen Element gestützt
ist, mit besonders geringem Aufwand in die vorgesehene Lage bringen.
[0007] Das flexible Element könnte nahezu beliebig, beispielsweise netzförmig, gestaltet
sein. Die Armlehne des erfindungsgemäßen Therapiestuhls hat jedoch eine hohe Stabilität
und lässt sich besonders kostengünstig fertigen, wenn das flexible Element ein Gurt
ist.
[0008] Die Armlehne gestaltet sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
konstruktiv besonders einfach, wenn der Gurt für seine Bewegung zwischen den Stellungen
in seiner Länge verstellbar gestaltet ist. Durch diese Gestaltung kann man den Gurt
bei der Entnahme des Patienten aus dem erfindungsgemäßen Therapiestuhl einfach durchhängen
lassen. Nach dem Einsetzen des Patienten in den erfindungsgemäßen Therapiestuhl wird
der Gurt einfach gespannt und damit die Armlehne gestützt. Der die Armlehne abdeckende
Überzug bewegt sich beim Spannen und Entspannen des Gurtes mit und ist daher einfach
in der vorgesehenen Lage zu halten.
[0009] Der Gurt lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
zur Entnahme des Patienten einfach lösen, wenn der Gurt ein Gurtschloss hat.
[0010] Der Gurt könnte beispielsweise elastisch gestaltet sein. Die von dem Gurt gestützte
Armlehne weist jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
eine hohe Stabilität auf und ist dennoch gegenüber dem Patienten nachgiebig, wenn
der Gurt eine Polsterung aufweist.
[0011] Die Längenverstellbarkeit des Gurtes erfordert gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einen besonders geringen baulichen Aufwand, wenn der Gurt
Spannmittel zu seiner stufenlosen Verstellung hat.
[0012] Ein Einsinken des gespannten Gurtes in eine Polsterung des erfindungsgemäßen Therapiestuhls
lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden,
wenn der Gurt in der ersten Stellung zwischen einem gegenüber dem Sitzbereich erhöht
angeordneten Beinbereich und in der Rückenlehne gespannt ist.
[0013] Eine vorgesehene Spannkraft des Gurtes lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach einstellen, wenn der Gurt ein Dehnungselement
aufweist.
[0014] Der erfindungsgemäße Therapiestuhl lässt sich einfach auf die Größe des Patienten
anpassen, wenn die Rückenlehne schwenkbar gelagert ist. Dank der Verstellbarkeit des
Gurtes lässt sich die Länge der Armlehne einfach entsprechend des Neigungswinkels
der Rückenlehne einstellen.
[0015] Der Gurt könnte beispielsweise durch Laschen über die Rückenlehne geführt werden.
An dem erfindungsgemäßen Therapiestuhl angeordnete und wegen der Polsterung nachgiebige
Laschen lassen sich jedoch einfach vermeiden, wenn der Gurt durch eine Ausnehmung
in der Rückenlehne hindurchgeführt ist und ein Längenverstellelement von dem Sitzbereich
aus gesehen hinter der Rückenlehne angeordnet ist. Durch die Anordnung des Längenverstellelementes
hinter der Rückenlehne werden zudem scharfe Kanten im von dem Patienten erreichbaren
Bereich vermieden.
[0016] Der Gurt lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders komfortabel spannen, wenn die Spannmittel an dem oberen Ende der Rückenlehne
angeordnet sind.
[0017] Der Gurt ist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung in jedem
Neigungswinkel in der vorgesehenen Lage gegenüber dem Sitzbereich gehalten, wenn die
Rückenlehne und der Beinbereich jeweils an ihren dem Sitzbereich zugewandten Seiten
ein Abstützelement für den Gurt haben.
[0018] Die Bildung von Schwitzwasser nahe des Sitzbereichs lässt sich gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn ein Überzug des
Sitzbereichs und der Armlehne zwischen dem Gurt und dem Sitzbereich einen Bereich
mit einem atmungsaktiven Material aufweist. Der Bereich mit einem atmungsaktiven Material
kann beispielsweise ein Belüftungsnetz sein. In den übrigen Bereichen kann der Überzug
wie bei dem bekannten Therapiestuhl aus Schafsfell gefertigt sein.
[0019] Der Überzug wird gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zuverlässig
in seiner vorgesehenen Lage gehalten, wenn der Überzug von dem Sitzbereich aus über
die Armlehne bis an die Außenseite des Therapiestuhls geführt ist.
[0020] Das Auswechseln des Überzugs gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung besonders komfortabel, wenn der Überzug an der Außenseite des Therapiestuhls
lösbar befestigt ist.
[0021] Eine Faltenbildung des Überzugs im Sitzbereich lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn die Befestigung des Überzugs an
der Außenseite des Therapiestuhls Spannmittel hat. Die Spannmittel können durch einen
elastischen Abschnitt oder durch eine Lochreihe gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung gebildet sein. Der Überzug oder dessen Befestigung an
dem erfindungsgemäßen Therapiestuhl kann alternativ dazu auch Spannmittel aufweisen.
[0022] Zur weiteren Verhinderung eines Verrutschens des Überzugs trägt es gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn der Gurt Mittel zur Halterung
des Überzugs hat.
[0023] Zur Sicherung der Lage des in dem erfindungsgemäßen Therapiestuhl befindlichen Patienten
trägt es bei, wenn der Sitzbereich eine seitliche Versteifung mit einer Polsterung
hat. Die Polsterung ist beispielsweise mit gummierten Kokosfasern gefertigt. Unterhalb
der Polsterung können Versteifungselemente angeordnet sein. Alternativ dazu kann die
Versteifung auch aus einer Polsterung mit einem vorgesehenen Härtegrad gefertigt sein.
[0024] Der Patient hat gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung eine
besonders stabile Sitzposition, wenn der Sitzbereich eine seitliche Erhöhung hat.
Vorzugsweise ist die Erhöhung zum Sitzbereich hin abgeschrägt.
[0025] Der in dem erfindungsgemäßen Therapiestuhl befindliche Patient kann in einer verhältnismäßig
kleinen Mulde im Sitzbereich einsinken, wenn der Sitzbereich eine untere harte Schicht
und eine obere weiche Schicht hat. Hierbei kann der Patient in der Sitzmulde insoweit
einsinken, dass der Überzug über die Armlehne und damit der die Armlehne bildende
Gurt gespannt wird.
[0026] Der erfindungsgemäße Therapiestuhl hat gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung eine besonders hohe Stabilität, wenn die seitliche Versteifung und/oder
die Abstützelemente für den Gurt an einem Rahmen befestigt sind.
[0027] Die Verschwenkbarkeit der Rückenlehne gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn der Rahmen zwei gegeneinander
verschwenkbare Rahmenteile hat und wenn eines der Rahmenteile im Wesentlichen die
Rückenlehne bildet.
[0028] Der in dem erfindungsgemäßen Therapiestuhl befindliche Patient kann eine besonders
komfortable, nahezu liegende Position einnehmen, wenn der Rahmen Mittel zur Halterung
eines Fußteils hat.
[0029] Ein Verrutschen des Überzugs lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung einfach vermeiden, wenn der Überzug von einem unter dem Gurt der Armlehne
hindurchgeführten Spanngurt in seiner vorgesehenen Lage gehalten ist.
[0030] Das Rückenteil und der Beinbereich lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach in die für den Patienten komfortable Lage verschwenken,
wenn die Rahmenteile mittels eines elektromotorisch verfahrbaren Stellelementes verschwenkbar
sind. Die Stellelemente können beispielsweise von dem Patienten angesteuert werden.
[0031] Die Fertigung des erfindungsgemäßen Therapiestuhl gestaltet sich besonders einfach,
wenn der Rahmen aus schichtweise verleimten Holz gefertigt ist. Weiterhin lassen sich
hierdurch gesundheitsschädliche Ausgasungen des Rahmens vermeiden.
[0032] Die Verschwenkbarkeit der Rahmenteile zueinander erfordert gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einen besonders geringen konstruktiven Aufwand, wenn eines
der Rahmenteile sich über einen Dämpfer an dem Gestell abstützt und wenn der Dämpfer
manuell verstellbar ist. Zur Verstellung des Dämpfers eignet sich insbesondere ein
Pedal oder ein Handgriff mit einem zu dem Dämpfer geführten Bowdenzug.
[0033] Die Rahmenteile lassen sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
ohne wesentliche Änderung der Spannkraft des Gurtes gegeneinander verschwenken, wenn
das Abstützelement des Gurtes des in seiner Neigung verstellbaren Rahmenteils zu dem
Gelenk der Rahmenteile ungefähr denselben Abstand hat wie ein gestellfestes Anlenkteil
des Gurtes. Diese Gestaltung bietet zudem einen Vorteil an Bediensicherheit, wenn
bei in dem erfindungsgemäßen Therapiestuhl befindlichen Patienten die Rückenlehne
eingestellt werden soll.
[0034] Eine einfache Halterung des Gurtes in der gespannten Lage erfordert gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einen besonders geringen baulichen Aufwand,
wenn das Anlenkteil Spannmittel zur Halterung des Gurtes hat. Zum Absenken der Armlehne
können die Spannmittel gelöst werden.
[0035] Die Bedienung des erfindungsgemäßen Therapiestuhls gestaltet sich besonders komfortabel,
wenn die Spannmittel ein Pedal zur wahlweisen Feststellung oder Lösung des Gurtes
aufweisen.
[0036] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind drei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig.1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Therapiestuhls,
- Fig.2
- den Therapiestuhl aus Figur 1 mit gelöstem Gurt,
- Fig.3
- eine Schnittdarstellung durch den Therapiestuhl aus Figur 2 entlang der Linie III-III,
- Fig.4
- eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Therapiestuhls,
- Fig.5
- den Therapiestuhl aus Figur 4 mit abgesenktem Gurt,
- Fig.6
- den Therapiestuhl aus Figur 5 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie VI - VI,
- Fig.7
- eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform des Therapiestuhls.
[0037] Figur 1 zeigt einen muldenförmigen Pflege- und Therapiestuhl mit einer Rückenlehne
1, einem Sitzbereich 2 und einem gegenüber dem Sitzbereich 2 an seinem freien Ende
erhöhten Beinbereich 3. Der Therapiestuhl hat einen Rahmen 4 aus verleimten Holz mit
zwei Rahmenteilen 5, 6. Die Rahmenteile 5, 6 sind über ein Gelenk 7 miteinander verbunden
und auf einem Gestell 8 mit Rollen 9 abgestützt. Das die Rückenlehne 1 aufweisende
Rahmenteil 5 ist um einen Winkel α schwenkbar und mit einem Dämpfer 10 an dem Gestell
8 angelenkt. An dem freien Ende des Beinbereichs 3 ist ein klappbares Fußteil 11 befestigt.
Das Fußteil 11 lässt sich von der eingezeichneten Stellung herunterklappen. Zur Verdeutlichung
ist das Fußteil 11 in der heruntergeklappten Stellung strichpunktiert dargestellt.
Auf dem oberen Ende der Rückenlehne 1 sind eine Kopfstütze 12 und ein Schiebegriff
13 befestigt. Weiterhin hat der Therapiestuhl zwei Armlehnen 14, von denen die rechte
Armlehne 14 sichtbar ist. Die rechte Armlehne 14 hat einen gespannten Gurt 15. An
den Rahmenteilen 5, 6 sind jeweils Abstützelemente 16, 17 für den Gurt 15 angeordnet.
Der Gurt 15 hat eine Polsterung 18 und ist an dem Abstützelement 16 des Beinbereichs
3 mit einem Gurtschloss 19 befestigt. Die Länge und damit die Spannung des Gurtes
15 lässt sich von dem Sitzbereich 2 aus gesehen hinter der Rückenlehne 1 verstellen.
In seinem in der Rückenlehne 1 befindlichen Bereich hat der Gurt 15 ein Dehnungselement
20. Das Dehnungselement 20 ist aus einem gummielastischen Material gefertigt, während
der Gurt 15 als Gewebeband ausgebildet ist.
[0038] Auf den Rahmenteilen 5, 6 sind jeweils Polsterungen 21, 22 angeordnet. Die Polsterungen
21, 22 weisen eine untere harte Schicht 23 und eine obere weiche Schicht 24 auf. Die
Polsterung 21, 22 wird mit einem in den Figuren 2 und 3 dargestellten Überzug 25 abgedeckt.
[0039] Figur 2 zeigt den Therapiestuhl aus Figur 1 nach einem Öffnen des Gurtschlosses 19
der rechten Armlehne 14. Hierdurch hängen der Gurt 15 und der Überzug 25 nach unten.
Diese Stellung kennzeichnet die Position des Therapiestuhls, in der ein Patient hineingesetzt
und herausgehoben werden kann. Der Patient wird mit dem Rücken zur linken Armlehne
14' auf den Sitzbereich 2 gesetzt und mit dem Rücken zur Rückenlehne 1 gedreht. Dabei
werden dessen Beine auf den Beinbereich 3 gelegt. Anschließend kann die Rückenlehne
1 auf die Größe des Patienten verschwenkt und der Gurt 15 wieder im Gurtschloss 19
befestigt werden. Weiterhin zeigt Figur 2, dass der Überzug 25 nahe des Sitzbereichs
2 einen Bereich 26 mit einem atmungsaktiven Material hat. Der Bereich 26 mit einem
atmungsaktiven Material kann beispielsweise aus einem Netz bestehen.
[0040] Figur 3 zeigt den Therapiestuhl aus Figur 2 in einer Schnittdarstellung entlang der
Linie III - III. Hierbei ist zu erkennen, dass die linke Armlehne 14' ebenfalls einen
Gurt 15' aufweist. Der Gurt 15' der linken Armlehne 14' befindet sich in der gespannten
Stellung, während der Gurt 15 der rechten Armlehne 14 herabhängt. Der Überzug 25 ist
an der Unterseite des Rahmens 4 befestigt und über den Gurt 15 geführt. Ein auf dem
Sitzbereich 2 befindlicher Patient sinkt geringfügig in die Polsterung 22 ein und
spannt dabei den Überzug 25 über den Gurt 15. Hierdurch wird die seitliche Stabilität
der Armlehne 14 sichergestellt. Das Einsinken des Patienten in die Polsterung 22 hat
zudem den Vorteil, dass bei Inkontinenz eine Verschmutzung der Umgebung verhindert
wird. Zur Anpassung an die Größe und das Gewicht des Patienten kann der Gurt 15 im
zu seiner Befestigung vorgesehenen Bereich, wie in Figur 2 dargestellt, eine Lochreihe
aufweisen. Weiterhin zeigt Figur 3, dass der Rahmen 4 seitlich neben dem Sitzbereich
2 angeordnete Versteifungen 27 hat. Diese Versteifungen 27 sind mit einer Polsterung
28 überzogen.
[0041] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des Therapiestuhls in einer Seitenansicht.
Dieser unterscheidet von dem aus Figur 1 vor allem dadurch, dass ein eine Armlehne
29 stützender Gurt 30 zu seiner stufenlosen Verstellbarkeit Spannmittel 31 aufweist.
Die Spannmittel 31 sind im oberen Bereich der Rückseite der Rückenlehne 1 angeordnet.
Der Gurt 30 weist im Bereich der Rückenlehne 1 ein Dehnungselement 32 auf.
[0042] Figur 5 zeigt den Therapiestuhl aus Figur 4 nach dem Entspannen des Gurtes 30 der
rechten Armlehne 29. In Figur 6 ist der Therapiestuhl aus Figur 5 in einer Schnittdarstellung
entlang der Linie VI - VI dargestellt. Der Überzug 25 liegt hier über dem entspannten
Gurt 30. Beim Spannen des Gurtes 30 wird der Überzug 25 angehoben und gleitet dabei
über den Gurt 3. Rahmenteile 34, 35 des Therapiestuhls sind jeweils mit einem elektromotorisch
verfahrbaren Stellelement 36, 37 verbunden. Hierdurch lassen sich die Rückenlehne
1 und der Beinbereich 3 unabhängig voneinander verschwenken. Die Steuerung der Stellelemente
36, 37 kann von einem nicht dargestellten Bedienfeld in Reichweite des in dem Therapiestuhls
sitzenden Patienten aus erfolgen. Die Rahmenteile 34, 35 sind aus schichtweise verleimten
und in die vorgesehene Form gepressten Holz gefertigt. Weiterhin zeigt Figur 6, dass
der Sitzbereich 2 seitliche Versteifungen 38 mit einer Polsterung 39 mit einem besonders
hohen Härtegrad aufweist. Die Polsterung 39 ist zum Sitzbereich 2 hin abgeschrägt.
Der Überzug 25 wird im Sitzbereich 2 in der eingezeichhneten Lage mit einem unter
dem Gurt 30, 30' der Armlehne 29, 29' geführten Spanngurt 40 gehalten. Der Spanngurt
40 ist hier durch an dem Überzug 41 befestigten Ösen geführt.
[0043] Figur 7 zeigt eine weitere Ausführungsform des Therapiestuhls mit zwei Rahmenteilen
42, 43. Das die Rückenlehne 1 aufweisende Rahmenteil 42 ist über einen Dämpfer 44
an dem Gestell 45 abgestützt und lässt sich um ein Gelenk 46 gegenüber dem anderen
Rahmenteil 43 verschwenken. Ein eine Armlehne 47 abstützender Gurt 48 ist zwischen
zwei an den Rahmenteilen 42, 43 befestigten Abstützelementen 49, 50 gespannt. Von
dem an dem Rahmenteil 42 der Rückenlehne 1 angeordneten Abstützelement 49 ist der
Gurt 48 zu einem gestellfesten Anlenkteil 51 geführt. An dem Anlenkteil 51 sind über
ein Pedal 52 bedienbare Spannmittel 53 zur Halterung des Gurtes 48 befestigt. Von
dem Anlenkteil 51 ist der Gurt 48 über eine Öse 54 zu einer losen Schlaufe 55 geführt
und an einem Schiebegriff 56 eingehängt. Zum Absenken der Armlehne 47 wird das Pedal
52 niedergedrückt und damit die den Gurt 48 halternden Spannmittel 53 gelöst. Anschließend
kann die Armlehne 47 niedergedrückt werden. Zum erneuten Spannen der Armlehne 47 wird
der Gurt 48 im Bereich der Schlaufe 55 gezogen.
[0044] Der Dämpfer 44 ist über einen Bowdenzug 57 mit einem Handgriff 58 verbunden. Beim
Betätigen des Handgriffs 58 lässt sich der Dämpfer 44 und damit der Neigungswinkel
α der Rückenlehne 1 verstellen. Da das Anlenkteil 51 und das Abstützelement 49 der
Rückenlehne 1 jeweils denselben Abstand von dem Gelenk 46 aufweisen, wird eine Veränderung
der Spannung des Gurtes 48 im Bereich der Armlehne 47 bei der Verstellung des Neigungswinkels
α der Rückenlehne 1 vermieden. An dem Rahmenteil 43 des Beinbereichs 3 hat der Gurt
48 ebenfalls eine Befestigung 59. Selbstverständlich kann auch der Beinbereich 3 in
seiner Höhe verstellt werden, ohne dass sich die Spannung des Gurtes 48 ändert, wenn
der Gurt 48 mit derselben Entfernung von dem Gelenk 46 an dem Gestell 45 befestigt
ist wie das Abstützelement 50 des Rahmenteils 43 des Beinbereichs.
1. Muldenförmiger Pflege- und Therapiestuhl mit einem Sitzbereich (2), mit einer an dem
Sitzbereich (2) angrenzenden Rückenlehne (1), mit einem an der der Rückenlehne (1)
gegenüberliegenden Seite des Sitzbereichs (2) angrenzenden Beinbereich (3), wobei
das freie Ende des Beinbereichs (3) höher angeordnet ist als der Sitzbereich (2),
und mit den Sitzbereich (2) seitlich begrenzenden Armlehnen (14, 29, 47), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Armlehnen (14, 29, 47) ein flexibles Element aufweist und dass
das flexible Element von einer gespannten Stellung, in der der obere Bereich der Armlehne
(14, 29, 47) von dem flexiblen Element gestützt ist, in eine entspannte Stellung,
in der das flexible Element von der gespannten Stellung entfernt ist, bewegbar ist.
2. Therapiestuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Element ein Gurt (15, 30, 48) ist.
3. Therapiestuhl nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gurt (15, 30, 48) Spannmittel (31, 53) zu seiner stufenlosen Verstellung hat.
4. Therapiestuhl nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gurt (15, 30, 48) zwischen dem gegenüber dem Sitzbereich (2) erhöht angeordneten
Beinbereich (3) und in der Rückenlehne (1) spannbar ist und vorzugsweise hinter der
Rückenlehne (1) angeordnete Spannmittel (31, 53) aufweist.
5. Therapiestuhl nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (1) und der Beinbereich (3) jeweils an ihren dem Sitzbereich (2)
zugewandten Seiten ein Abstützelement (16, 17, 49, 50) für den Gurt (15, 30, 48) haben.
6. Therapiestuhl nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitzbereich (2) eine untere harte Schicht (23) und eine obere weiche Schicht
(24) hat.
7. Therapiestuhl nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (4) zwei gegeneinander verschwenkbare Rahmenteile (5, 6, 34, 35) hat und
dass eines der Rahmenteile (5, 35) im Wesentlichen die Rückenlehne (1) abstützt.
8. Therapiestuhl nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (4) aus schichtweise verleimten Holz gefertigt ist.
9. Therapiestuhl nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (49) des Gurtes (48) des in seiner Neigung verstellbaren Rahmenteils
(42) zu dem Gelenk (46) der Rahmenteile (42, 43) ungefähr denselben Abstand hat wie
ein gestellfestes Anlenkteil (51) des Gurtes (48) .
10. Therapiestuhl nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannmittel (53) ein Pedal (52) zur wahlweisen Feststellung oder Lösung des Gurtes
(48) aufweisen.