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EP 1 250 960 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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23.10.2002 Patentblatt 2002/43 |
(22) |
Anmeldetag: 08.04.2002 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)7: B05B 3/10 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
17.04.2001 DE 10118741
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Anmelder: Dürr Systems GmbH |
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70435 Stuttgart (DE) |
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Erfinder: |
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- Nolte, Hans-Jürgen, Dr.
70565 Stuttgart (DE)
- Marquardt, Peter
71711 Steinheim (DE)
- Krumma, Harry
74357 Bönnigheim (DE)
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Vertreter: Heusler, Wolfgang, Dipl.-Ing. |
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v. Bezold & Sozien
Patentanwälte
Akademiestrasse 7 80799 München 80799 München (DE) |
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Glockenteller und Rotationszerstäuber |
(57) Die Glockenaußenfläche (10) des Glockentellers eines Rotationszerstäubers zum Beschichtung
von Werkstücken ist bis zur Absprühkante (13) konkav geformt.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Glockenteller für einen Rotationszerstäuber gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere für einen elektrostatischen Rotationszerstäuber
für die Serienbeschichtung von Werkstücken wie beispielsweise Fahrzeugkarossen.
[0002] In üblichen Rotationszerstäubern dieser Art (DE 4306800 A) wird bekanntlich aus dem
Zerstäuber auf die mehr oder weniger konische Glockenaußenfläche Lenkluft gerichtet,
die den an der Glockentellerabrisskante an sich radial abgesprühten Lackpartikeln
zusätzlich zu den elektrostatischen Kräften einen Impuls in Richtung zum Werkstück
gibt und zudem zur Sprühstrahlformung und teilweise auch zur Unterstützung beim Zerstäuben
dienen kann. Durch die Lenkluft entsteht bei Rotation des Glockentellers ein Luftpolster
auf der Außenfläche und infolgedessen eine gleichmäßige Luftverteilung an der Glockentellerabrisskante
für die Strahlformung und ggf. Zerstäubung. Die Gesamtluftmenge für das Luftpolster
kann auch aus der Umgebung angesaugte zusätzliche Luft enthalten. Generell wird durch
die Lenkluft ein homogener Sprühstrahl und damit gute und gleichmäßige Beschichtung
des Werkstücks erreicht.
[0003] Die hier betrachtete Glockenaußenfläche reicht von einem zerstäuberseitigen Rand,
an dem sie ggf. in einen axialen Umfangsteil des Glockentellers übergehen kann, bis
zu der Abriss- oder Absprühkante des Glockentellers. Die meisten derzeit üblichen
Glockenteller haben in diesem Bereich eine im Querschnitt geradlinig konische oder
mehr oder weniger konvexe, also nach außen gewölbte Außenfläche.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Glockenteller bzw.
einen Zerstäuber mit einem Glockenteller anzugeben, der beim Zerstäuben und zur Einstellung
der Größe und Form des Sprühstrahls geringere Luftmengen benötigt als bisher.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche gelöst.
[0006] Durch ihre hier beschriebene Form entsteht bei Rotation auf der Glockentelleraußenfläche
ein Unterdruckgebiet (im Prinzip ähnlich wie bei Flugzeug-Tragflügelprofilen), wodurch
das Lenkluftpolster radial nach innen angedrückt wird und dadurch effektiver wirkt.
U. a. wird dadurch der Energieaufwand für die Erzeugung der Lenkluft herabgesetzt.
[0007] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen typischen Glockenteller bekannter Form in schematischer Darstellung; und
- Fig. 2
- ein zweckmäßiges Ausführungsbeispiel eines Glockentellers gemäß der Erfindung.
[0008] Stand der Technik ist der in Fig. 1 schematisch dargestellte Glockenteller mit geradlinigem
oder konvexem Verlauf der Glockenaußenfläche 1 bzw. 1' von einem zerstäuberseitigen
Rand 2 bis zur Absprühkante 3. Aus einem (nicht dargestellten) rückwärtigen Teil des
Zerstäubers, an dem der Glockenteller um die Achse 4 rotierend gelagert ist, wird
Lenkluft zugeführt, die je nach Zerstäuberkonstruktion achsparallel oder in unterschiedlichen
Winkeln entsprechend den Pfeilen 6 bzw. 6' auf die Fläche 1 auftreffen oder entsprechend
den Pfeilen 7 bzw. 7' außerhalb'des Umfangs an dem Glockenteller vorbeiströmen luft
können auch gegen die Zeichenebene in oder gegen die Drehrichtung des Glockentellers
geneigt sein, wobei sich z.B. auch Drall- oder Wirbelbewegungen der Lenkluft ergeben
können. An der Fläche 1 (bzw. 1' bildet sich das Lenkluftpolster 8 aus.
[0009] Der als Ausführungsbeispiel der Erfindung in Fig.2 ebenfalls schematisch dargestellte
Glockenteller unterscheidet sich dadurch von dem nach Fig. 1, daß die Glockenaußenfläche
10 vom Rand 12 bis zur Absprühkante 13 oder jedenfalls bis in deren unmittelbare Nähe
konkav, also darstellungsgemäß nach innen gewölbt ist. Die Wölbungskurve verläuft
vorzugsweise stetig ohne Wendepunkt. Die konkave Wölbung kann in dem die Rotationsachse
enthaltenden Querschnitt beispielsweise kreisförmig, elliptisch, parabolisch oder
hyperbolisch verlaufen und bei praktischen Ausführungsformen auch flacher sein als
in der schematischen Darstellung. Die Anfangs- und Endstrecken dieser Kurve können,
müssen aber nicht tangential verlaufen, je nach Zweckmäßigkeit.
[0010] Wie schon erwähnt wurde, bildet sich in dem durch die Wölbung entstandenen Raum 17
ein Unterdruckgebiet aus, durch den das Luftpolster 18 an die Fläche 10 angedrückt
wird.
[0011] Für den durch die konkave Form der Glockenaußenfläche angestrebten Zweck ist es wegen
der größeren Effektivität zu bevorzugen, daß die Lenkluft entsprechend dem Pfeil 6
beispielsweise achsparallel auf die Fläche 10 auftrifft und nicht außerhalb der Absprühkante
13 vorbeifließt (Pfeil 7 in Fig. 1). Die Lenkluft kann aber auch aus zweckmäßig gewählten
Winkeln entsprechend dem Pfeil 6' in Fig. 1 auf die Fläche 10 auftreffen.
[0012] Die hier beschriebene konkave Form der Glockenaußenfläche ist zu unterscheiden von
einzelnen dellenartigen Vertiefungen, wie sie beispielsweise bei Golfbällen bekannt
sind. Derartige Vertiefungen in der Glockentelleraußenseite könnten sich mit Lackpartikeln
oder sonstigen Verunreinigungen vollsetzen und wären nur mit erheblichem Aufwand an
Zeit und Spülmitteln zu reinigen. Dieses Problem besteht bei dem hier beschriebenen
Glockenteller nicht.
1. Glockenteller für einen Rotationszerstäuber zum Beschichten von Werkstücken
mit einer rotationssymmetrischen Glockenaußenfläche (10), deren Durchmesser sich
zu der Absprühkante (13) hin vergrößert,
und auf die während der Beschichtung Lenkluft (6) gerichtet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Glockenaußenfläche (10) zumindest in dem an die Absprühkante (13) angrenzenden
Bereich konkav geformt ist.
2. Glockenteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glockenaußenfläche (10) in einem die Rotationsachse (4) enthaltenden Querschnitt
kreisförmig, elliptisch, parabolisch oder hyperbolisch nach innen gewölbt ist.
3. Glockenteller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die konkave Wölbung stetig und ohne Wendepunkt von einem zerstäuberseitigen Rand
(12) der Glockenaußenfläche (10) bis zu der Absprühkante (13) oder bis in deren Nähe
verläuft.
4. Rotationszerstäuber mit einem Glockenteller nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkluft (6) aus dem Zerstäuber zumindest im wesentlichen auf einen innerhalb
der konkaven Glockenaußenfläche (10) liegenden Bereich gerichtet wird.
