[0001] Die Erfindung betrifft einen Eisstock nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Die Verbesserung moderner Eisstöcke, insbesondere für den Turniersport, ist durch
verbandsinterne Vorschriften und Normierungen in Hinblick auf den Konstruktionsaufbau,
die Materialien, die Abmessungen und das Gewicht weitestgehend reglementiert, so dass
Verbesserungen und Weiterentwicklungen nur in begrenztem Umfang möglich erscheinen.
[0003] In Hinblick auf folgende Eigenschaften besteht jedoch nach wie vor Bedarf an Verbesserungen
und einer Optimierung der derzeit bekannten Sport- und Turniereisstöcke.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist, herkömmliche Eisstöcke, insbesondere Turniereisstöcke,
in der Weise weiter zu entwickeln, dass die Eigenschaften des Sportgerätes Eisstock
beim Stockschießen insbesondere in Hinblick auf die Erhöhung der Schlagkraft sowie
des Stehvermögens verbessert werden und dass die Lebensdauer des Stockes erhöht wird.
[0005] Gemäß der Erfindung wird dies mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches 1
erreicht. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Eine entscheidende Eigenschaft beim Stockschießen ist die Erhöhung der Schlagkraft,
die dadurch verbessert wird, dass die Kraftschlüssigkeit von der Kunststoffhaube zum
Stahlring erhöht wird. Um dies zu erreichen, wird vorgeschlagen, die Presssitz- und
Einrastfläche der Kunststoffscheibe zu vergrößern, indem die Eingriffsfläche verbreitert
und die Kraftschlüssigkeit von der Kunststoffhaube zum Stahlring erhöht und damit
die Formstabilität verbessert wird.
[0007] Des weiteren wird gemäß der Erfindung zur Erhöhung der Schlagkraft vorgeschlagen,
die Verbindung zwischen Stahlring und Zwischenplatte dadurch zu verbessern, dass sie
kompakter ausgeführt wird. Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass die Dicke
der Zwischenplatte vergrößert und die Zwischenplatte etwa in der Mitte der Stahlringhöhe
angeordnet wird. Mit einer derartigen Konstruktion wird gleichzeitig erreicht, dass
die Lebensdauer des Stockes bei gleicher Beanspruchung erhöht wird, da dadurch eine
gleichförmige Übertragung der Schlagkräfte und damit eine gleichmäßige Beanspruchung
des Stockkörpers erzielt wird. Auch ergibt sich durch diese konstruk-tive Maßnahme
eine Reduzierung des Nachtreibens bzw. Nachlaufens eines Stockes nach dem Aufschlag.
[0008] Eine weitere Maßnahme zur Erhöhung der Schlagkraft ergibt sich durch die Vergrößerung
der Umfangsfläche und damit die Vergrößerung der Umfangshöhe des Stahlringes; dies
geht Hand in Hand mit der Vergrößerung der Dicke der Zwischenplatte, und ergibt aufgrund
der größeren Kontaktfläche eine wesentliche Erhöhung der Effektivität der Kraftübertragung
vom sich bewegenden auf einen stehenden Stock. Damit wird neben der Erhöhung der Schlagkraft
eine Erhöhung des Stehvermögens erzielt und damit die Gefahr des Umfallens eines Stockes
reduziert, wenn dieser mit einer sehr schnellen Laufplatte geschossen wird. Auch wird
dadurch das sogenannte Aus- oder Überschießen eines dicht anstehenden Stockes erschwert.
[0009] Um die Lebensdauer des Stockes zu verbessern, wird vorgeschlagen, im Stahlring und
in der Deckplatte der Grundplatte eine kraftschlüssige Verbindung dadurch herzustellen,
dass ein zusätzlicher ein- oder mehrfacher Stufenabsatz in Form einer Ausnehmung im
Stahlring und ein kongruenter Ansatz am Umfangsrand der Grundplatte ausgebildet wird
und dass der Ansatz mit der Ausnehmung des Stahlringes in Eingriff steht sowie eine
kraftschlüssige Verbindung hergestellt wird. Der Überstand der Laufsohle läßt sich
auf diese Weise verkleinern, was zur Folge hat, dass aufgrund des geringen Überstandes
die Laufsohle effektiv und kompakt abgestützt wird.
[0010] Dieser zusätzliche Stufenabsatz in der Grundplatte und im Stahlring ermöglicht eine
Vergrößerung des Durchmessers des Laufsohlenbereiches und damit eine erhebliche Verringerung
des Weichteilbereiches der Laufsohle, so dass der Randbereich der Laufsohle verbessert
wird, was das Aufsetzen des Stockes auf die Spielfläche positiv beeinflusst. Der damit
erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, dass bei verkanteter Stockauflage der
Stock sich wesentlich schneller beruhigt, da ein Radiereffekt weitgehend eliminiert
und der Bremseffekt dadurch stark reduziert wird.
[0011] Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Reduzierung der Laufsohlendicke.
Durch das Vergrößern der Dickenabmessung der Zwischenplatte wird die Einlasstiefe
im Stockkörper von der Ringunterkante bis zur Dämpfungseinlage entsprechend reduziert.
Die Ansatzhöhe der Grundplatte bzw. die Gesamtdicke der Laufsohle reduziert sich dabei
um den gleichen Wert. Damit erhält der gesamte Stockkörper ein höheres Gewicht, während
die Laufsohle um den gleichen Wert leichter wird.
[0012] Während bei bisherigen Stöcken die Friktionsscheibe am Stiel lose angeordnet wird
und damit die Gefahr besteht, dass die Friktionsscheibe ausgetauscht werden oder verloren
gehen kann, wird mit der Erfindung vorgeschlagen, die Friktionsscheibe in den Stockkörper
zu integrieren und mit ihm untrennbar zu verbinden. Dies hat den weiteren Vorteil,
dass alle Stieltypen ohne Friktionsscheibe verwendet werden können, da die Friktionsscheibe
bereits fest im Stockkörper integriert ist.
[0013] Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
erläutert. Die einzige Figur zeigt eine Ausführungsform eines Eisstockes nach der
Erfindung im Schnitt.
[0014] Der Stockkörper 1 in Form einer Stockhaube mit zentrischer Nabe 2 besitzt am äußeren
Umfangsrand 3 einen ringförmigen Ansatz 4, der in eine entsprechende ringförmige Aussparung
5 eines auf den Stockkörper aufgezogenen Stahlringes 6 eingreift. An den Stockkörper
1 schließt nach unten eine Zwischenplatte 7, z.B. aus Polyäthylen, an, die die hohle
und nach unten offene Haube abschließt, deren Oberseite 8 am Rand mit der Unterseite
des äußeren Umfangsrandes 3 der Haube 1 fest verbunden, z.B. verklebt ist. Die Unterseite
9 der Zwischenplatte 7 weist eine dämpfende Schicht 10 auf, die zwischen der Zwischenplatte
7 und der Oberkante 11 einer Deckplatte 12, z.B. aus ABS-Material, flächig fest verbunden,
z.B. verklebt ist. Die Deckplatte 12 hat eine umgekehrt topfförmige Gestalt und umschließt
die Sperrholz-Grundplatte 13 eng, so dass Deckplatte 12 und Grundplatte 13 eine Einheit
bilden. Die Deckplatte 12 besitzt einen ringförmigen Ansatz 14 auf der radial äußeren
Umfangsfläche 15, der in formschlüssigem Eingriff mit dem Stahlring 6 steht, sowie
eine Nabe 16 auf der radial inneren Seite, die die zentrische Stielhülse 17 zum Einschrauben
des Stockstieles 18 aufnimmt. Die Grundplatte 13 wird nach unten durch die Oberseite
der Laufsohle 20 abgeschlossen, die eine Sommer- oder Winterlaufsohle sein kann, und
die mit der Unterseite 19 der Grundplatte 13 und der Unterseite 21 der ringförmigen
Umfangswand der Deckplatte 12 fest verbunden, z.B. verklebt ist.
[0015] Die Laufsohle 20 weist im radial äußeren Bereich in herkömmlicher Weise einen Stufenabsatz
22 auf, dessen sich radial nach außen erstreckender Überstand 23 sehr klein ist und
durch den Ansatz 14 der Deckplatte 12 optimal gestützt wird, während der Weichteilbereich
23 der Laufsohle 20 erheblich reduziert ist. Aufgrund der tiefliegenden Zwischenplatte
7 ist die Einlasstiefe der Zwischenplatte 7 in den Stockkörper von der Unterkante
des Ringes 6 bis zur Dämpfungseinlage 10 reduziert. Um den gleichen Wert ist die Gesamthöhe
der Laufsohle 20 verringert.
[0016] Der Stahlring 6 besitzt auf seiner Innenseite im unteren Bereich einen radial nach
innen vorspringenden Ringansatz 24, der mit dem Ansatz 14 und der radial äußeren Umfangsfläche
15 der Deckplatte 12 in Eingriff steht, und dessen Oberseite ferner als Auflage und
Verbindungsfläche mit der Zwischenplatte 7 dient.
[0017] Der Haubenkörper 1 nimmt an seiner Oberseite im Bereich der Nabe 2 eine Friktionsscheibe
25 auf, die in den Nabenkörper integriert ist. Diese Friktionsscheibe, die bei Stöcken
bekannter Art am Stiel angeordnet ist, wird durch das Einsetzen in den Stockkörper
unverlierbar und nicht austauschbar mit dem Stock verbunden, so dass damit alle Stieltypen
18 ohne Friktionsscheibe verwendet werden können.
1. Eisstock mit haubenförmigem Kunststoffkörper und zentrischer Nabe zur Aufnahme eines
Stockstieles, einer Zwischenplatte aus Hartkunststoff, einer Grundplatte aus geschichtetem
Sperrholz mit zentrischer Gewindenabe für den Stiel, mit Deckplatte und äußerem Umfangsrand
aus Hartkunststoff, einem Stahlring, der den äußeren Umfangsrand von Kunststoffkörper,
Zwischenplatte und Grundplatte umschließt und zu einer Einheit zusammenfügt, und einer
eine Lauffläche bildenden Laufsohle in Form einer Winter- oder Sommer-Laufsohle,
dadurch gekennzeichent, dass
a) die Presssitz- und Einrast-Fläche der Kunststoffhaube (1) zur Erhöhung der Formstabilität
und Kraftschlüssigkeit verbreitert und der Eingriff der Kunststoffhaube (1) in den
Stahlring (6) vertieft gelegt ist, und
b) die Zwischenplatte (7) mit vergrößerter Dicke ausgeführt und gleichzeitig tiefer
gelegt ist, damit die Verbindung zwischen Stahlring (6) und Zwischenplatte (7) kompakter
und damit die Zwischenplatte angenähert in der Mitte der Stahlringhöhe angeordnet
ist.
2. Eisstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zylindrische Kontaktfläche und damit der zylindrische Schlagbereich des Stahlringes
(7) mit größerer Höhe ausgeführt ist.
3. Eisstock nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stahlring (7) einen dem Kunststoffhaubenrand zugeordneten, zurückspringenden
Stufenabsatz (5) im oberen Bereich aufweist, und dass in der Grundplatte (13) der
Überstand (23) des Laufsohlenbelages (20) reduziert ist und damit aufgrund des geringen
Überstandes die Laufsohle eine effektivere Unterstützung erhält.
4. Eisstock nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stahlring (6) im Bereich der Deckplatte (12) einen vorspringenden Ringansatz
(24) aufweist, der mit einer zugeordneten Stufe (14, 15) der Deckplatte (12) in Eingriff
steht.
5. Eisstock nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stufenabsatz (14, 15) der Deckplatte (12) als ringförmiger Ansatz ausgebildet
ist, der mit einem radial nach innen verlaufenden Ringansatz (24) in Eingriff steht
und den Stufenabsatz (22) des Außenbereiches der Laufsohle (20) übergreift.
6. Eisstock nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Friktionsscheibe (25) am Übergang des Haubenkörpers (1) in die Nabe (2) fest
in die Haube (1) integriert ist.