[0001] Die Erfindung betrifft eine Weblitze gemäss Anspruch 1 und ein Verfahren zur Herstellung
einer Weblitze gemäss Anspruch 13.
[0002] Weblitzen in Webmaschinen haben die Aufgabe, Kettfäden, die durch die Litzenmittelaugen
laufen, zur Fachbildung anzuheben und abzusenken. Bekannt sind beispielsweise Weblitzen
aus Garn, Metall und Kunststoff. Bei metallischen Weblitzen wird das Fadenauge entweder
durch Aufstechen eines zusammengelöteten Doppeldrahtes oder durch Ausstanzen aus einem
flachgewalzten Runddraht oder einem Breitband gebildet. Die durch Aufstechen oder
Ausstanzen gebildete Öffnung bzw. Öse bildet ein Fadenauge, durch das der Kettfaden
geführt wird. Das Fadenauge ist aufgrund des durchlaufenden Kettfadens einer hohen
mechanischen Beanspruchung ausgesetzt. Es muss möglichst verschleissarm sein und darf
den durchlaufenden Kettfaden nicht aufreiben. Zur Erfüllung dieser Anforderungen wird
häufig ein zusätzliches Fadenauge in die Öse eingelötet, das auch als Maillon bezeichnet
wird. Die Forderungen nach einer hohen mechanischen Belastbarkeit werden am ehesten
von Weblitzen erfüllt, die zumindest im Bereich des Fadenauges aus Metall gefertigt
sind.
[0003] Es ist bekannt, Runddrahtweblitzen aus zwei verzinnten, parallel liegenden Stahldrähten
im Durchlaufverfahren in einem flüssigen Zinn- oder Zinn-/Bleibad zusammenzulöten.
Der dadurch hergestellte Doppeldraht wird zur Bildung des Fadenauges teilweise wieder
entlang der Lötstelle gespalten und zu einer Öse aufgeweitet, in die gegebenenfalls
ein zusätzliches Fadenauge eingelötet wird. Das Verfahren zur Herstellung solcher
Runddraht-Weblitzen ist teuer und aufgrund der Verwendung des Blei- und/oder Zinnbades
ökologisch bedenklich. Die Litzen weisen zudem eine verhältnismässig weiche, nicht
abriebfeste Oberfläche auf. Sie müssen daher nachträglich verkupfert und vernickelt
werden, um die gewünschte Abriebfestigkeit zu erhalten und Abfärbungen auf das Garn
zu verhindern.
[0004] Ein alternatives Verfahren zur Herstellung einer Weblitze aus einem Flachstahlband
ist in der DE-OS 1950903 beschrieben. Dabei werden in einer ersten Arbeitsstation
Einkerbungen in das Flachstahlband eingeprägt, die sich in der Mitte der Flachseiten
des Flachstahlbandes in dessen Längsrichtung erstrecken. In einer weiteren Arbeitsstation
wird das Flachstahlband in seinem mit den Einkerbungen versehenen Abschnitt mittels
eines Spreizwerkzeugs so bearbeitet, dass die Kerbungen einen durch die Dicke des
Flachstahlbandes durchgehenden Schlitz bilden. Dieser wird unter Deformation des Bandmaterials
aufgeweitet. In die aufgeweitete Öse kann in einem weiteren Arbeitsschritt ein Fadenauge
eingepresst werden. Nachteilig dabei ist, dass zum einen ein grosser Kraftaufwand
nötig ist, um das gleichmässig dicke Flachstahlband aufzuschlitzen und aufzuweiten.
Der so entstandene Schlitz weist zudem scharfe Kanten auf, die ein zusätzliches Fadenauge
unverzichtbar machen, jedoch sein Einsetzen erschweren. Die Aufweitung des Schlitzes
im bandförmigen, im Profil rechteckförmigen Stahlband zu einer Öse kann ausserdem
insbesondere im Bereich der Schlitzenden zu einer Überbeanspruchung des Materials
führen.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Weblitze zur Verfügung zu stellen,
bei der die genannten Probleme des Standes der Technik vermieden werden. Die Weblitze
soll insbesondere aufwandsarm und umweltverträglich herstellbar sein.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Weblitze mit den Merkmalen von Anspruch 1. Die
Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung einer Weblitze mit
den Merkmalen von Anspruch 13.
[0007] Erfindungsgemäss wird bei der Herstellung einer Weblitze von einem einstückigen Rohling
ausgegangen, der ein Profil aufweist, das wenigstens zwei Verdickungen und eine dazwischen
angeordnete Schmalstelle hat. Das Profil des Rohlings hat im Bereich der Schmalstelle
die Form eines Dreiecks mit abgerundeter oder abgeflachter Spitze und mit einem Öffnungswinkel
zwischen 20 und 120° bzw. lässt sich durch eine solche Form annähern.
[0008] Die Dicke d
2 des Rohlings im Bereich der Schmalstelle beträgt vorzugsweise zwischen 0,02 und 0,2
mm. Die Dicke d
1 im Bereich der Verdickungen beträgt vorzugsweise das 2-bis 8-fache der Dicke d
2 und liegt vorzugsweise zwischen 0,3 und 1,2 mm. Die Breite b
1 des Rohlings liegt vorzugsweise zwischen 0,5 und 3,0 mm.
[0009] Der Rohling ist insbesondere ein Endlosband, das über die gesamte Bandlänge das beschriebene
Profil aufweist. Er wird im folgenden auch als spaltbarer Profildraht bezeichnet.
Bei der erfindungsgemässen Weblitze ist der Rohling entlang der Schmalstelle in einem
Bereich einer vorgegebenen Länge zu zwei Einzelsträngen aufgetrennt und unter Bildung
einer Öse aufgeweitet. Durch die über die gesamte Länge des Rohlings vorhandene Schmalstelle,
welche die Kerbwirkung begünstigt, können mit hoher Flexibilität Weblitzen unterschiedlicher
Länge und unterschiedlicher Ösengrösse hergestellt werden. Das Aufstechen oder Auftrennen
eines Schlitzes zur Herstellung der Öse ist unter geringem Kraftaufwand möglich. Wegen
der vorgefertigten Verengung weisen die Einzelstränge im Bereich des Schlitzes im
wesentlichen abgerundete Kanten auf. Die so entstehende Öse kann somit auf einfache
Weise zur Aufnahme des Kettfadens präpariert werden. Das Auftrennen unter Bildung
eines Schlitzes und das Aufweiten des Schlitzes kann in einem Arbeitsgang in einer
gemeinsamen Verarbeitungsstation erfolgen.
[0010] Vorzugsweise ist der Rohling ein einteiliger, profilierter, spaltbarer Draht. Dieser
ist vorzugsweise durch Walzen, Ziehen oder Schneiden hergestellt. Bevorzugt besteht
er aus federhartem Inoxmaterial oder kaltgezogenem Federstahl. Seine Festigkeit beträgt
900 bis 2500 N/mm
2, vorzugsweise 1100 bis 1500 N/mm
2. Durch diese hohe Zugfestigkeit ist die nötige Stabilität und Dauerfestigkeit der
erfindungsgemässen Weblitze gewährleistet. Die Festigkeit wird werkstoffabhängig so
gewählt, dass das Profil gespalten und aufgeweitet werden kann, ohne auf der ganzen
Länge der Litze aufzureissen. Die Bruchdehnung wird so gewählt, dass das Anformen
von Endösen möglich ist.
[0011] Vorzugsweise hat die Weblitze zur Befestigung im Harnisch gerade Enden für eine Schlauchbefestigung
oder angeformte Endösen. Diese werden durch entsprechende Materialumformung, Endenspaltung
oder zusätzliches Anbringen von Fadenaugen realisiert.
[0012] Bei nur geringer Beanspruchung der Weblitze kann die aufgeweitete Öse direkt als
Fadenauge verwendet werden.
[0013] Seine Verschleissfestigkeit ist dabei durch die Härte des Materials des Rohlings
gegeben. Von grossem Vorteil ist, dass das Verkupfern und Vernickeln im Gegensatz
zu Weblitzen aus einem gelöteten Doppeldraht entfällt.
[0014] Bei höherer Beanspruchung wird vorzugsweise ein zusätzliches Fadenauge in die Öse
eingesetzt. Dieses weist vorzugsweise eine erhöhte Verschleissfähigkeit als der Rohling
selbst und vorzugsweise auch eine entsprechend präparierte Oberfläche, die beispielsweise
poliert ist, auf. Vorzugsweise hat dieses zusätzliche Fadenauge entlang seiner äusseren
Kontur eine Einkerbung, die an die Form der Einzelstränge angepasst ist. Damit kann
das zusätzliche Fadenauge formschlüssig in die Öse eingesetzt werden, so dass im Prinzip
keine weiteren Befestigungsmittel mehr nötig sind. Das Herstellungsverfahren wird
dadurch gegenüber bekannten Methoden, bei denen das Fadenauge eingelötet wird, vereinfacht.
Das zusätzliche Fadenauge kann jedoch auch durch Kleben, Hartlöten, Weichlöten, Folienlöten,
Laserschweissen, Pressschweissen, Ultraschallschweissen oder Prägen in der Öse befestigt
werden. Damit stehen auch andere Methoden als das derzeit hauptsächlich angewendete
Weichlöten zur Verfügung, und es kann auf das ökologisch bedenkliche Blei-Zinn-Lot
verzichtet werden. Dies hat auch den Vorteil, dass kein Lötwasser verwendet werden
muss, welches partiell zur Oberflächenveränderungen führen kann und die unerwünschten
Nickelspitzen bei der heutigen Schlussvernickelung fördert. Die genannten Befestigungsmittel
erfüllen Aufgaben wie Fixierung des Fadenauges, Füllmittel zwischen den getrennten
Einzelsträngen und dem Fadenauge, Stabilisierung der Schlitzenden und Abrundung etwaiger
fadenverletzender Kanten.
[0015] Bei Litzen ohne ein zusätzliches Fadenauge wird die gespaltene Stelle, d.h. die Öse
mechanisch oder chemisch poliert. Damit wird eine fadenfeine Oberfläche des so gebildeten
Fadenauges realisiert. Auch ein zusätzlich eingesetztes Fadenauge (Maillon) weist
vorzugsweise eine entsprechend polierte Oberfläche auf.
[0016] Das Profil des Rohlings ist vorzugsweise im wesentlichen hantel-, doppelkeulen- oder
achtförmig. Dadurch wird eine leichte Spaltbarkeit realisiert.
[0017] Ein partiell aufgetrennter spaltbarer Profildraht wird bevorzugt auch zur Herstellung
von anderen Bauteilen verwendet, die eine Spaltöffnung oder eine Öse aufweisen.
[0018] Beispiele für erfindungsgemässe Weblitzen sind in der Zeichnung dargestellt und im
Folgenden beschrieben. Dabei zeigen rein schematisch:
- Fig. 1 - 5
- Verschiedene Profile von Rohlingen zur Herstellung von erfindungsgemässen Weblitzen;
- Fig. 6a
- die Aufsicht auf eine erfindungsgemässe Weblitze mit einem zusätzlich eingesetzten
Fadenauge;
- Fig. 6b
- einen Querschnitt durch eine Doppeldraht-Litze nach dem Stand der Technik;
- Fig. 6c
- den Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Litze.
[0019] In den Figuren 1 - 5 sind verschiedene Profilformen von Rohlingen, die zur Herstellung
einer erfindungsgemässen Weblitze verwendet werden können, dargestellt. Gleiche funktionelle
Bereiche sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
[0020] Das Profil gemäss Fig. 1 ist im wesentlichen hantel- oder 8-förmig. Es ist symmetrisch
sowohl zu einer Querachse 11 als auch zu einer senkrecht darauf stehenden Mittelachse
12. Das Profil 1 weist zwei keulenartige seitliche Verdickungen 4a, 4b auf, zwischen
denen eine Schmalstelle 2 ausgebildet ist. Die Schmalstelle 2 wird während des Herstellungsverfahrens
des Rohlings dadurch gebildet, dass der Rohling über seine gesamte Länge miteinander
spiegelsymmetrisch zur Querachse 11 gegenüberliegenden Einkerbungen 3a, 3b versehen
wird. Der Rohling 1 hat eine Breite b1 von 0,4 bis 2,6 mm, vorzugsweise 0,6 mm. In
einer Richtung senkrecht dazu hat es eine maximale Dicke d1, die etwa zwei Drittel
der Breite b1 beträgt, hier 0,4 mm. Die minimale Dicke d2 im Bereich der Schmalstelle
2 beträgt etwa ein Drittel der Breite b1, hier vorzugsweise 0,2 mm. Das Profil weist
im Bereich der Verdickungen 4a, 4b und im Bereich der Einkerbungen 3a, 3b abgerundete
Form auf. Der Krümmungsradius R1 des Profils im Bereich der Schmalstelle 2 liegt zwischen
0,01 und 0,25 mm, vorzugsweise beträgt er 0,05 mm. Die Einkerbungen haben die Form
eines abgerundeten Kegels mit einem halben Öffnungswinkel α von 30° bis 60°, hier
α = 40°.
[0021] Entlang der Schmalstelle 2, d.h. entlang der geringsten Dicke d2, wird der Profildraht
zur erfindungsgemässen Herstellung einer Weblitze partiell aufgetrennt. Der entstehende
Schlitz wird zu einer Öse aufgeweitet, die entweder selbst das Fadenauge bildet oder
ein weiteres Fadenauge (Maillon) aufnimmt.
[0022] In Fig. 2 ist ein weiteres Beispiel für ein Profil eines Rohlings 1 dargestellt.
Die Schmalstelle 2 zwischen den zwei Verdickungen 4a, 4b weist hier eine gegenüber
dem Beispiel aus Fig. 1 reduzierte Dicke d2 von etwa einem Sechstel der Breite b1
des Profils auf. Der halbe Öffnungswinkel α der Einkerbungen 3a, 3b beträgt etwa 30°.
Der Krümmungsradius R1 der Einkerbungen 3a, 3b beträgt etwa 0,05 mm.
[0023] Fig. 3 zeigt ein weiteres Beispiel eines erfindungsgemässen Profildrahts mit im Querschnitt
dreieck- bzw. dachförmigen Einkerbungen 3a, 3b. Die Breite b1 des Profils 1 liegt
zwischen 0,6 und 2,6 mm und beträgt hier vorzugsweise 0,8 mm. Die durch die Einkerbungen
3a, 3b gebildete Schmalstelle 2 zwischen den beiden Verdickungen 4a und 4b besteht
aus einem im wesentlichen geraden Materialstück der Breite b2. Die Breite b2 liegt
zwischen 0,05 und 0,5 mm und beträgt hier 0,1 mm. Die Dicke d2 der Schmalstelle 2
in einer dazu senkrecht verlaufenden Richtung liegt vorzugsweise zwischen 0,1 und
0,5 mm und beträgt hier beispielsweise 0,1 mm. Die Dicke D1 des gesamten Profils 1
gemessen an der Stelle grösster Ausdehnung liegt vorzugsweise zwischen 0,25 und 1,3
mm und beträgt hier 0,45 mm. Der Öffnungswinkel β der Einkerbungen 3a, 3b liegt zwischen
60 und 120° und beträgt hier etwa 90°.
[0024] Fig. 4 zeigt ein gegenüber Fig. 3 leicht abgewandeltes Profil mit abgerundeten Einkerbungen
3a, 3b. Der Krümmungsradius R1 der Einkerbungen beträgt hier etwa 0,12 mm und liegt
grundsätzlich vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,5 mm. Der Öffnungswinkel β beträgt
im wesentlichen 90°.
[0025] Fig. 5 zeigt ein weiteres hantel- oder 8-förmiges Profil eines erfindungsgemässen
Rohlings. Die Breite des Profils b1 beträgt etwa 0,6 mm, die Dicke d1 des Profils
etwa zwei Drittel davon, hier 0,4 mm, und die Dicke d2 der Schmalstelle 2 etwa ein
Sechstel davon, hier 0,1 mm. Der Öffnungswinkel β der Einkerbungen 3a, 3b beträgt
ungefähr 90°. Der Krümmungsradius R1 des Profils im Bereich der Schmalstelle 2 beträgt
ungefähr 0,05 mm. Der Krümmungsradius R2 des Profils im Bereich der Verdickungen 4a,
4b beträgt ungefähr 0,1 mm. Das Profil gemäss Fig. 5 hat eine Querschnittsfläche von
ungefähr 0,16 mm
2.
[0026] Die in den Fig. 1 - 5 gezeigten Profile lassen sich durch Kaltziehen, Walzen oder
Schneiden eines Drahtes aus federhartem Inoxmaterial oder Federstahl herstellen. Der
so hergestellte spaltbare Profildraht dient als Endlosband als Ausgangsmaterial für
die Herstellung von erfindungsgemässen Weblitzen. Des weiteren können weitere Bauteile,
die eine Öse aufweisen, auf einfache Weise aus einen solchen Draht gefertigt werden.
[0027] Fig. 6a zeigt ein Beispiel für eine erfindungsgemässe Weblitze mit einem eingesetzten
Fadenauge 7. Die Weblitze besteht aus einem Rohling 1, der ein spaltbarer Profildraht
mit einem Profil gemäss einer der Fig. 1 - 5 oder 6c ist. Der Profildraht weist zwei
in Längsrichtung strangartige Verdickungen 4a, 4b auf, die in den Endbereichen 1a,
1b des Rohlings 1 zueinander parallel verlaufen. In diesen Endbereichen 1a, 1b sind
sie über eine Schmalstelle 2 miteinander verbunden. Im Bereich der Öse 6 ist die Schmalstelle
über eine gewisse Länge aufgetrennt. Der Rohling 1 ist in diesem Bereich in zwei Einzelstränge
5a, 5b aufgespalten. Diese sind unter Bildung einer Öse 6 in Querrichtung auseinandergezogen.
In die Öse 6 ist ein Fadenauge 7 formschlüssig eingesetzt. Die Enden 8 der Öse 6 bzw.
der Zwischenbereich zwischen dem Fadenauge 7 und den Einzelsträngen 5a, 5b sind mit
einem Füllmittel gefüllt.
[0028] Die Fig. 6b und 6c zeigen Schnitte durch eine Litze entlang der Linie 1-1 in Fig.
6a. Fig. 6b stellt den Fall dar, dass es sich bei dem Rohling 1 um einen gelöteten
Doppeldraht gemäss dem Stand der Technik handelt. Dieser besteht aus zwei Runddrähten
9a, 9b, die parallel zueinander ausgerichtet sind und mit Lötzinn 10 über ihre ganze
Länge verbunden sind. Ein solcher Doppeldraht weist die eingangs geschilderten Nachteile
auf. Fig. 6c zeigt demgegenüber die erfindungsgemässe Weiterentwicklung, bei der als
Rohling 1 ein einstückiger spaltbarer Profildraht verwendet wird.
1. Weblitze, bestehend aus einem einstückigen Rohling (1) mit einem Profil, das wenigstens
zwei Verdickungen (4a, 4b) und eine dazwischen angeordnete Schmalstelle (2) aufweist,
wobei das Profil im Bereich der Schmalstelle (2) die Form eines Dreiecks mit abgerundeter
oder abgeflachter Spitze und mit einem Öffnungswinkel (2α, β) zwischen 20 und 120°
hat, und wobei der Rohling (1) entlang der Schmalstelle (2) zu zwei Einzelsträngen
(5a, 5b) aufgetrennt und unter Bildung einer Öse (6) aufgeweitet ist.
2. Weblitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil des Rohlings (1) im wesentlichen keulen-, hantel- oder 8-förmig ist.
3. Weblitze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öse (6) eine polierte Oberfläche aufweist und ein Fadenauge (7) bildet.
4. Weblitze nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein zusätzliches Fadenauge (Maillon) (7), das in der Öse (6) angeordnet ist.
5. Weblitze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenauge (7) entlang seiner äusseren Kontur eine Einkerbung aufweist, die zum
formschlüssigen Einsetzen in die Öse (6) an die Form der Einzelstränge (5a, 5b) angepasst
ist.
6. Weblitze nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenauge (7) eine polierte Oberfläche aufweist.
7. Weblitze nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohling (1) ein profilierter, spaltbarer Draht ist.
8. Weblitze nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohling (1) ein kaltgezogener oder gewalzter oder geschnittener Draht ist, der
vorzugsweise aus federhartem Inoxmaterial oder kaltgezogenem, federhartem Stahl besteht.
9. Weblitze nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohling (1) eine Festigkeit von 900 bis 2500 N/mm2, vorzugsweise von 1100 bis 1500 N/mm2 aufweist.
10. Weblitze nach einem der vorangegangenen Ansprüche gekennzeichnet durch gerade Enden (1a, 1b) für eine Schlauchbefestigung oder angeformte Endösen.
11. Weblitze nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil im Bereich der Schmalstelle einen Krümmungsradius (R1) zwischen 0,01 und
0,5 mm aufweist.
12. Weblitze nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil im Bereich der Schmalstelle (2) dachförmig gestaltet ist, wobei die Breite
(b2) der Schmalstelle zwischen 0,05 und 0,5 mm und die Breite (b1) des Profils zwischen
0,6 und 2,6 liegt.
13. Verfahren zur Herstellung einer Weblitze mit den folgenden Schritten:
a) Bereitstellen eines einstückigen Rohlings (1) mit einem Profil, das wenigstens
zwei Verdickungen (4a, 4b) und eine dazwischen angeordnete Schmalstelle (2) aufweist,
wobei das Profil im Bereich der Schmalstelle (2) die Form eines Dreiecks mit abgerundeter
oder abgeflachter Spitze und mit einem Öffnungswinkel (2α, β) zwischen 20 und 120°
hat;
b) Auftrennen des Rohlings 1 in Längsrichtung über eine vorbestimmte Länge entlang
der Schmalstelle (2);
c) Aufweiten des Rohlings 1 im aufgetrennten Bereich zu einer Öse (6).
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein zusätzliches Fadenauge (7) in die Öse (6) eingesetzt oder im Bereich der Öse
(6) befestigt wird, vorzugsweise indem das Fadenauge (7) in die Öse (6) eingeklipst,
geklebt, gelötet, geschweisst oder eingeprägt wird.
15. Verwendung eines einstückigen Rohlings 1 mit einem Profil, das wenigstens zwei Verdickungen
(4a, 4b) und eine dazwischen angeordnete Schmalstelle (2) aufweist, zur Herstellung
eines Bauteils, das eine Öse (6) aufweist.