[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von rotationssymmetrischen Bauteilen
aus einem Rohr, insbesondere von hohlen Monoblockwellen, wobei das Rohr anfangs einen
konstanten Außendurchmesser und eine konstante Wandstärke aufweist und das rotationssymmetrische
Bauteil zumindest über einen Bereich seiner Gesamtlänge einen davon abweichenden,
insbesondere kleineren Außendurchmesser und/oder eine davon abweichende, insbesondere
größere Wandstärke aufweist. Daneben betrifft die Erfindung noch ein rotationssymmetrisches
Bauteil, insbesondere eine hohle Monoblockwelle, mit einem über die Gesamtlänge des
Bauteils variierendem Außendurchmesser und/oder einer variierenden Wandstärke.
[0002] Rotationssymmetrische Bauteile, die über ihre Gesamtlänge unterschiedliche Außendurchmesser
und unterschiedliche Wandstärken aufweisen, werden insbesondere bei Kraftfahrzeugen
als Antriebswellen, Nockenwellen, Zwischenwellen oder Getriebewellen eingesetzt. Unter
dem generell immer stärkere Beachtung findenden Gesichtpunkt der "Gewichtsreduzierung"
werden seit einiger Zeit anstelle von aus Vollstäben hergestellten Wellen aus Rohren
hergestellte Wellen, sogenannte Hohlwellen verwendet. Es gibt grundsätzlich zwei unterschiedliche
Typen von Rohren, die sich auch in ihrem Herstellungsverfahren unterscheiden. Rohre,
insbesondere Stahlrohre werden hergestellt entweder in nahtloser Ausführung, d. h.
aus dem vollen Werkstoff ohne Längsnaht, oder in geschweißter Ausführung, d. h. aus
gebogenem Blech oder Bandstahl mit Längsnaht. Für rotierende Bauteile werden meist
geschweißte Rohre verwendet, da bei nahtlosen Rohren die erforderlichen Konzentrizität
nicht immer ausreichend sicher gewährleistet werden kann. Darüber hinaus ist die Herstellung
nahtloser Rohre in der Regel teurer als die Herstellung geschweißter Rohre.
[0003] Um nun die zuvor genannten rotationssymmetrischen Bauteile mit unterschiedlichen
Außendurchmessern und Wandstärken herzustellen, gibt es ― zumindest theoretisch ―
die Möglichkeit, mehrere Rohre mit unterschiedlichen, jeweils konstantem Außendurchmesser
und konstanter Wandstärke zu einem Gesamtrohr mit dem gewünschten Außendurchmesser-
und Wandstärkenverlauf zu verbinden. Derartige, aus mehreren Einzelrohren zusammengesetzte
Rohre genügen jedoch in der Regel nicht den hohen mechanischen Anforderungen, denen
Wellen im Betrieb ausgesetzt sind.
[0004] Im Stand der Technik werden daher, insbesondere im Kraftfahrzeugbereich, ausschließlich
Monoblockwellen eingesetzt, d.h. solche Wellen, die aus einem einzigen Stück, im vorliegenden
Fall aus einem einzigen Rohr, gefertigt sind. Die Welle wird dabei meist mit Hilfe
des sogenannten Rundknetverfahrens bei Raumtemperatur aus dem Rohr hergestellt. In
der Regel ist es gewünscht, daß die Welle in ihrem Mittenbereich eine möglichst geringe
Wandstärke und in einem oder beiden Endbereichen einen geringeren Außendurchmesser
und eine deutlich größere Wandstärke aufweist.
[0005] Nun ist jedoch die im Endbereich durch das Rundknetverfahren erreichbare Wandstärke
nicht beliebig vergrößerbar, sondern hängt zum einen von dem Außendurchmesser und
der Wandstärke des ursprünglichen Rohres, zum anderen von dem Außendurchmesser des
Endbereichs der Welle ab (Materialerhaltung bzw. Volumenkonstanz). Soll der Endbereich
eine besonders große Wandstärke aufweisen, so ist es erforderlich, daß auch das Ausgangsmaterial,
d.h. das ursprüngliche Rohr, eine ausreichend große Wandstärke oder einen entsprechend
großen Außendurchmesser aufweist. Dies kann dann dazu führen, daß die Wandstärke und/oder
der Außendurchmesser des ursprünglichen Rohres größer sein muß als die hinterher gewünschte
Wandstärke bzw. der Außendurchmesser der fertigen Welle im Mittenbereich. Bei dem
Rohr müssen dann nicht nur die Endbereiche mittels Rundkneten bearbeitet werden, sondern
es muß zusätzlich auch noch der Mittenbereich durch Abstrecken sowohl in seinem Außendurchmesser
als auch in seiner Wandstärke verringert werden.
[0006] Ein weiteres Problem ergibt sich häufig dadurch, daß geschweißte Rohre nicht mit
beliebiger Wandstärke bzw. mit einem beliebigen Verhältnis von Wandstärke zu Außendurchmesser
hergestellt werden können. Dabei beträgt das maximale Verhältnis von Wandstärke zu
Außendurchmesser etwa 1/7. Soll das Rohr eine noch größere Wandstärke oder bei gleichbleibender
Wandstärke einen geringeren Außendurchmesser aufweisen, so ist dies nicht mehr durch
einfaches Biegen des Blechs oder Bandstahls und anschließendem Schweißen des Rohres
möglich. In einem solchen Fall muß zunächst ein Rohr mit einem größeren Außendurchmesser
und einer kleineren Wandstärke hergestellt, d.h. gebogen und geschweißt werden, das
dann anschließend einem oder mehreren Ziehprozessen unterzogen werden muß, wodurch
der Außendurchmesser verringert und gleichzeitig die Wandstärke des Rohres vergrößert
wird. Sind mehrere Ziehprozesse zur Erreichung des gewünschten Rohres erforderlich,
so ist zwischen den einzelnen Ziehprozessen in der Regel eine Wärmebehandlung des
Rohres erforderlich. Durch die zusätzlichen Bearbeitungsschritte bei der Herstellung
des Rohres ergibt sich für sogenannte "gezogene" Rohre ein deutlich höherer Preis
als für nur einfach geschweißte Rohre, wobei der Mehrpreis für "gezogene" Rohr bis
zu ca. 30 % beträgt.
[0007] Im Stand der Technik erfordert das Herstellen eines eingangs beschriebenen rotationssymmetrischen
Bauteiles aus einem Rohr somit folgende Schritte:
Herstellung eines geschweißten Rohres mit einem Außendurchmesser D1 und einer Wandstärke d1,
Herstellen eines Rohres mit einem Außendurchmesser D2 < D1 und einer Wandstärke d2 > d1 durch einen oder mehrere Ziehprozesse,
Abstrecken eines Bereichs, vorzugsweise des Mittenbereichs, des Rohres, so daß das
Rohr in diesem Bereich einen Außendurchmesser DM ≤ D2 und eine Wandstärke dM < d2 aufweist und
Bearbeiten mindestens eines Bereiches, vorzugsweise eines Endbereiches, des Rohres
mittels Rundkneten bei Raumtemperatur, so daß in diesem Bereich das Rohr einen Außendurchmesser
DR < D2 und eine Wandstärke dR > d2 aufweist.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen eines
eingangs beschriebenen rotationssymmetrischen Bauteiles aus einem Rohr anzugeben,
welches möglichst einfach und damit kostengünstig durchgeführt werden kann.
[0009] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß zunächst und im wesentlichen durch ein eingangs
beschriebenes Verfahren mit den folgenden Verfahrensschritten gelöst:
Verwendung eines Rohres mit einer Wandstärke, die der kleinsten Wandstärke des fertigen
Bauteils entspricht,
partielle Erwärmung mindestens eines Bereichs des Rohres,
axiales Stauchen des erwärmten Bereichs des Rohres und
radiales Schmieden des erwärmten Bereichs des Rohres.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch einfacher und damit kostengünstiger durchzuführen,
daß als Ausgangsmaterial ein Rohr mit einer Wandstärke, die der kleinsten Wandstärke
des fertigen Bauteiles entspricht, verwendet wird. Dabei wird im Rahmen dieser Erfindung
stets nur die Wandstärke eines Bereichs des Bauteils mit einer gewissen Länge betrachtet.
Weist beispielsweise der Rand des Bauteils einen kurzen Ansatz auf, der eine sehr
kleine Wandstärke hat, so ist dies nicht als die kleinste Wandstärke des Bauteils
zu verstehen. In der Regel wird das Bauteil seine kleinste Wandstärke in etwa im Mittenbereich
aufweisen, wobei der Bereich der kleinsten Wandstärke jedoch nicht exakt in der Mitte
des Bauteils sein muß. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entfällt somit das im Stand
der Technik meist notwendige Abstrecken eines Bereichs, insbesondere des Mittenbereichs
des Rohres. Handelt es sich bei der aus dem Rohr herzustellenden Welle beispielsweise
um eine Antriebswelle eines Kraftfahrzeuges, so müssen nur die beiden Endbereiche
bearbeitet werden, nicht jedoch zusätzlich der Mittenbereich. Das für die Herstellung
des Endbereichs mit großer Wandstärke erforderliche Materialvolumen ― wofür im Stand
der Technik ein Rohr mit einer größeren Wandstärke als Ausgangsmaterial erforderlich
ist ― wird bei der Herstellung des rotationssymmetrischen Bauteiles gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren durch das axiale Stauchen des erwärmten Bereiches des Rohres zur Verfügung
gestellt.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn als Rohr ein geschweißtes, nicht nachgezogenes
Rohr verwendet wird. Dadurch können ― wie weiter oben ausgeführt ― die Herstellungskosten
für das Ausgangsmaterial d.h. das Rohr deutlich reduziert werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren läßt sich dadurch vorteilhafterweise weitergestalten, daß das axiale Stauchen
und das radiale Schmieden des erwärmten Bereiches des Rohres in einer Aufspannung,
vorzugsweise in einem Arbeitsschritt, erfolgen. Muß das Rohr bei den einzelnen Bearbeitungsschritten
nicht von einer Maschine auf die andere umgespannt werden, so ergeben sich kürzere
Herstellungszeiten für das rotationssymmetrische Bauteil, was sich ebenfalls günstig
auf die Herstellungskosten auswirkt.
[0012] Bei einem alternativen Verfahren zum Herstellen eines rotationssymmetrischen Bauteiles
aus einem Rohr ist die zuvor genannte Aufgabe zunächst und im wesentlichen dadurch
gelöst, daß das Verfahren folgende Verfahrensschritte aufweist:
Verwendung eines geschweißten, nicht nachgezogenen Rohres mit einer relativ großen
Wandstärke und
Bearbeiten mindestens eines Bereichs des Rohres mittels Rundkneten bei Raumtemperatur.
[0013] Bei dem Verfahren gemäß der zweiten Lehre der Erfindung erfolgt eine Reduzierung
der Herstellungskosten dadurch, daß als Ausgangsmaterial ein Rohr verwendet wird,
das lediglich geschweißt, nicht jedoch nachgezogen worden ist. Das für die Erzielung
eines Randbereichs des Rohres mit einer relativ großen Wandstärke erforderliche Materialvolumen
wird bei diesem Verfahren dadurch zur Verfügung gestellt, daß das Rohr aus einem Blech
bzw. einem Bandstahl mit einer großen Dicke gebogen wird. Vorteilhafterweise entspricht
auch bei dem Verfahren gemäß der zweiten Lehre der Erfindung die Wandstärke des Rohres
der kleinsten Wandstärke des fertigen Bauteils.
[0014] Darüber hinaus betrifft die Erfindung noch ein rotationssymmetrisches Bauteil, insbesondere
eine hohle Monoblockwelle, mit einem über die Gesamtlänge des Bauteils variierenden
Außendurchmesser und/oder einer variierenden Wandstärke, wobei das Bauteil aus einem
Rohr mit einem konstanten Außendurchmesser und einer konstanten Wandstärke gemäß einem
der erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden ist.
[0015] Im einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. das erfindungsgemäße rotationssymmetrische Bauteil auszugestalten und weiterzubilden.
Dazu wird verwiesen einerseits auf die den Patentansprüchen 1, 7 und 9 nachgeordneten
Patentansprüche, andererseits auf die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Welle, dargestellt in verschiedenen Fertigungsstufen bei einem aus dem Stand
der Technik bekannten Verfahren, und
- Fig. 2
- eine Welle, dargestellt in verschiedenen Fertigungsstufen bei einer bevorzugten Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0016] Fig. 1 zeigt schematisch die Fertigungsfolge bei der Herstellung einer Welle 1 mit
einem über die Gesamtlänge L
1 variierenden Außendurchmesser D und einer variierenden Wandstärke d gemäß einem aus
dem Stand der Technik bekannten Verfahren, ausgehend von einem Rohr 2. Von den insgesamt
dargestellten vier Fertigungsschritten betreffen die beiden ersten Fertigungsschritte
(Fig. 1a und 1b) die Herstellung des Rohres 2, während die beiden letzten Fertigungsschritte
(Fig. 1c und 1d) die Herstellung der Welle 1 aus dem Rohr 2 betreffen.
[0017] Fig. 1a zeigt ein einfach geschweißtes Rohr 2 mit einem Außendurchmesser D
1 und einer Wandstärke d
1. Die Wandstärke d
1 entspricht dabei der Dicke des Bleches oder des Bandstahls, aus dem das Rohr 2 gebogen
worden ist. Fig. 1b zeigt das Rohr 2', nachdem es durch eine Ziehdüse oder einen Ziehring
gezogen worden ist. Durch das Ziehen des Rohres 2 weist dieses einen Außendurchmesser
D
2 < D
1 und eine Wandstärke d
2 > d
1 auf. Dieses Rohr 2' ist so dimensioniert, daß daraus eine Welle 1 mit einem Endbereich
3 mit dem gewünschten Außendurchmesser D
E und der gewünschten Wandstärke d
E durch Rundkneten hergestellt werden kann. Gleichzeitig weist das Rohr 2' jedoch einen
Außendurchmesser D
2 und eine Wandstärke d
2 auf, die jeweils größer sind als der Außendurchmesser D
M und die Wandstärke d
M des Mittenbereichs 4 der Welle 1. Somit ist es bei der Herstellung der Welle 1 aus
dem Rohr 2' zunächst erforderlich, den Mittenbereich 4 abzustrecken, um den gewünschten
Außendurchmesser D
M und die gewünschte Wandstärke d
M zu erreichen. Hierfür wird in das Rohr 2' ein ― hier nicht dargestellter ― Dorn mit
einem entsprechenden Außendurchmesser eingeschoben und anschließend das Rohr 2' in
seinem Mittenbereich 4 von außen hämmernd bearbeitet (vgl. Fig. 1c). Als letztes wird
bei der Welle 1 der Endbereich 3 mit Hilfe des Rundknetverfahrens bearbeitet, so daß
der Endbereich 3 den gewünschten ―in Fig. 1d dargestellten ―Außendurchmesser- und
Wandstärkenverlauf aufweist.
[0018] Die Herstellung einer Welle 1 gemäß dem zuvor beschriebenen bekannten Verfahren ist
dadurch besonders aufwendig und damit kostenintensiv, daß zunächst das Rohr 2' in
mehreren Verfahrensschritten hergestellt werden muß, nämlich außer dem eigentlichen
Biegen und Schweißen zusätzlich einem oder mehreren Ziehvorgängen und damit verbunden
zusätzlich einem oder mehreren Wärmebehandlungen unterzogen werden muß. Anschließend
muß zur Herstellung der Welle 1 aus dem Rohr 2' sowohl der Mittenbereich 4 als auch
der Endbereich 3 bearbeitet werden, nämlich der Mittenbereich 4 mittels Abstrecken
und der Endbereich 3 mittels Rundkneten verformt werden. Das Rundknetverfahren bei
Raumtemperatur hat darüber hinaus den Nachteil, daß aufgrund der Kaltverfestigung
nur relativ geringe Umformungsgrade erreichbar sind.
[0020] Die Fig. 2 zeigt demgegenüber eine Ausführung des erfmdungsgemäßen Verfahrens zur
Herstellung einer Welle 1 anhand von drei Fertigungsschritten. Der erste Fertigungsschritt
(Fig. 2a) entspricht dem ersten Fertigungsschritt (Fig. 1a) bei dem aus dem Stand
der Technik bekannten Verfahren, er zeigt nämlich ein einfach geschweißtes Rohr 2
mit einem Außendurchmesser D
1 und einer Wandstärke d
1. Wesentlich ist nun zunächst, daß die Wandstärke d
1 des Rohres 2 der Wandstärke d
M des Mittenbereichs 4 der fertigen Welle 1 entspricht. Darüber hinaus entspricht auch
der Außendurchmesser D
1 des Rohres 2 dem Außendurchmesser D
M des Mittenbereichs 4 der Welle 1, so daß der Mittenbereich 4 des Rohres 2 bzw. der
Welle 1 nicht bearbeitet werden muß.
[0021] Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
daß als Rohr 2 ein einfach geschweißtes, nicht nachgezogenes Rohr 2 verwendet werden
kann. Dadurch kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Bearbeitungsschritt bei
der Herstellung des Rohres 2, nämlich das Ziehen des Rohres 2 eingespart werden.
[0022] Fig. 2b zeigt, daß das im Endbereich 3 partiell erwärmte Rohr 2 axial gestaucht wird,
so daß das Rohr 2 eine Gesamtlänge L
2 < L
1 aufweist. Das axiale Stauchen des Rohres 2 führt zu einer Wandstärkenverdickung im
Endbereich 3. Zusätzlich zum axialen Stauchen wird der erwärmte Bereich des Rohres
2, d.h. der Endbereich 3, durch radiales Schmieden mit einem Schmiedewerkzeug 5 bearbeitet,
wodurch der gewünschte Außendurchmesser D
E erreicht wird. Eine mehrstufiger Außendurchmesser- und Wandstärkenveränderung im
Endbereich 3 wird durch mehrere radiale Schmiedvorgänge erreicht. In einem ersten
Zwischenschritt weist der Endbereich 3 einen Außendurchmesser D
2 < D
1 auf.
[0023] Zur Erzielung des gewünschten Innendurchmesserverlaufs im Endbereich 3 wird während
des axialen Stauchens und des radialen Schmiedens des erwärmten Bereichs ein Dorn
in das Rohr 2 eingeführt. Durch die Wahl des Außendurchmessers des Dornes wird dann
auch die gewünschte Wandstärke d
E der Welle 1 festgelegt. Dadurch, daß das Rohr 2 partiell erwärmt wird, treten keine
bzw. deutlich verringerte Kaltverfestigungsprozesse auf, wodurch ein größerer Umformungsgrad
möglich ist.
1. Verfahren zum Herstellen von rotationssymmetrischen Bauteilen aus einem Rohr, insbesondere
von hohlen Monoblockwellen, wobei das Rohr anfangs einen konstanten Außendurchmesser
und eine konstante Wandstärke aufweist und das rotationssymmetrische Bauteil zumindest
über einen Bereich seiner Gesamtlänge einen davon abweichenden, insbesondere kleineren
Außendurchmesser und/oder eine davon abweichende, insbesondere größere Wandstärke
aufweist,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
Verwendung eines Rohres mit einer Wandstärke, die der kleinsten
Wandstärke des fertigen Bauteils entspricht,
partielle Erwärmung mindestens eines Bereichs des Rohres,
axiales Stauchen des erwärmten Bereichs des Rohres und
radiales Schmieden des erwärmten Bereichs des Rohres.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Rohr ein geschweißtes, nicht nachgezogenes Rohr verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das axiales Stauchen und das radiale Schmieden des erwärmten Bereichs des Rohres
in einer Aufspannung erfolgen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das axiales Stauchen und das radiale Schmieden des erwärmten Bereichs des Rohres
in einem Arbeitsschritt erfolgen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß während des axialen Stauchens und/oder während des radialen Schmiedens des erwärmten
Bereichs des Rohres ein Dorn zumindest in einem Teil des erwärmten Bereichs eingeführt
ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr einen Außendurchmesser aufweist, der dem größten Außendurchmesser des fertigen
Bauteils entspricht.
7. Verfahren zum Herstellen von rotationssymmetrischen Bauteilen aus einem Rohr, insbesondere
von hohlen Monoblockwellen, wobei das Rohr anfangs einen konstanten Außendurchmesser
und eine konstante Wandstärke aufweist und das rotationssymmetrische Bauteil zumindest
über einen Bereich seiner Gesamtlänge einen davon abweichenden, insbesondere kleineren
Außendurchmesser und/oder eine davon abweichende, insbesondere größere Wandstärke
aufweist,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
Verwendung eines geschweißten, nicht nachgezogenen Rohres mit einer
relativ großen Wandstärke und
Bearbeiten mindestens eines Bereichs des Rohres mittels Rundkneten bei
Raumtemperatur.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke des Rohres der kleinsten Wandstärke des fertigen Bauteils entspricht.
9. Rotationssymmetrisches Bauteil, insbesondere hohle Monoblockwelle, mit einem über
die Gesamtlänge des Bauteils variierendem Außendurchmesser und/oder einer variierender
Wandstärke, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil aus einem Rohr (2) mit einem konstanten Außendurchmesser (D1) und einer konstanten Wandstärke (d1) gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 hergestellt worden ist.
10. Rotationssymmetrisches Bauteil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Endbereich (3) oder beide Endbereiche des Bauteils einen geringeren Außendurchmesser
(DE) und/oder eine größere Wandstärke (dE) als der Mittenbereich (4) des Bauteils aufweist bzw. aufweisen.
11. Rotationssymmetrisches Bauteil nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittenbereich (4) des Bauteils denselben Außendurchmesser (DM) und dieselbe Wandstärke (dM)wie das ursprüngliche Rohr (2) aufweist.