(19)
(11) EP 1 253 098 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.10.2002  Patentblatt  2002/44

(21) Anmeldenummer: 01810394.5

(22) Anmeldetag:  23.04.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65H 31/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Grapha-Holding AG
6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Kramer, Felix
    4803 Vordemwald (CH)

   


(54) Einrichtung zur Verarbeitung von einer Stapelvorrichtung zugeführten Druckerzeugnissen


(57) Bei einer Einrichtung (1) zur Verarbeitung von einer Stapelvorrichtung (9) zugeführten Druckerzeugnissen (2), die an einer Auslage einer Druckmaschine oder einer Druckverarbeitungsmaschine von einer Fördervorrichtung (3) zum hängenden Weitertransport erfasst und über einen Förderpfad einer der Stapelvorrichtung (9) vorgeschalteten Ueberführungsvorrichtung (5) zugeführt werden, ist die Stapelvorrichtung (9) als von der Ueberführungsvorrichtung (5) lösbare Einheit ausgebildet und wahlweise an die mit der Druckmaschine oder der Druckverarbeitungsmaschine förderwirksam verbundene Ueberführungsvorrichtung (5) anschliessbar.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verarbeitung von einer Stapelvorrichtung zugeführten Druckerzeugnissen, die an einer Auslage einer Druckmaschine oder einer Druckverarbeitungsmaschine von einer Fördervorrichtung zum hängenden Weitertransport erfasst und über einen Förderpfad einer der Stapelvorrichtung vorgeschalteten Ueberführungsvorrichtung zugeführt werden sowie eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

[0002] In der Druckverarbeitung werden beim sog. Direktdruck fertige Druckerzeugnisse auf der Druckmaschine produziert und anschliessend einer Stapelvorrichtung zur Bildung von Stapeln zugeführt.

[0003] Bei Druckerzeugnissen, die Vorprodukte und/oder Beilagen enthalten, werden die an der Auslage einer Druckmaschine aufgenommenen Druckprodukte (Hauptprodukte) vor dem Stapeln einer Einsteckmaschine zugeführt, in der die Vorprodukte und/oder Beilagen in die geöffneten Hauptprodukte eingesteckt werden.

[0004] Der "Direktdruck" wird nach dem Erfassen an der Auslage der Druckmaschine durch eine Fördervorrichtung, beispielsweise ein Takttransporteur, erfasst und nach einer bestimmten Förderstrecke zur Uebergabe an ein Fächerrad in einen geschuppten Förderstrom umgelegt, in dem das nachfolgende Druckerzeugnis falzvoran auf dem vorausgehenden teilweise aufliegt.

[0005] Der "Einsteckdruck" wird an der Auslage der Einsteckmaschine von einem Takttransporteur übernommen und auf die gleiche Weise wie der "Direktdruck" an eine Ueberführungsvorrichtung übergeben. Dabei kommt es, insbesondere im Hochleistungsbereich immer wieder vor, dass die erheblich schwereren Einsteckprodukte, die auch in doppelter Ausführung einer Einstecktasche zu entnehmen sind, aufgrund ihres Gewichtes und der respektablen Dicke sich nicht zuverlässig in einen Schuppenstrom auslegen lassen und danach negative Auswirkungen für das Stapeln verursachen.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es somit, für den Einsteckdruck eine Ueberführungsvorrichtung zu schaffen, mit der durch eine regelmässige Anordnung der Druckerzeugnisse eine zuverlässige Verarbeitung resp. ein lagegenaues Absetzen der Druckerzeugnisse gewährleistet wird, und die mit einer einheitlichen Stapelvorrichtung förderwirksam verbindbar ist.

[0007] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Stapelvorrichtung als von der Ueberführungsvorrichtung lösbare Einheit ausgebildet ist und wahlweise an eine mit der Druckmaschine oder der Druckweiterverarbeitungsmaschine förderwirksam verbundene Ueberführungsvorrichtung anschliessbar ist. Diese Massnahme schafft die Möglichkeit, sowohl für den Direktdruck wie auch den Einsteckdruck die gleiche Stapelvorrichtung benutzen zu können.

[0008] Die erfindungsgemässe Einrichtung ermöglicht ein Zuführen, der an der Auslage der Druckmaschine durch die Fördervorrichtung erfassten Druckerzeugnisse an die Ueberführungsvorrichtung als Schuppenstrom.

[0009] Alternativ erlaubt die erfindungsgemässe Einrichtung die Zuführung der Druckerzeugnisse an die Ueberführungsvorrichtung in vereinzelter Anordnungsweise, wenn sie an der Auslage der Druckverarbeitungsmaschine von einer Fördervorrichtung erfasst werden.

[0010] Vorteilhaft ist die Ueberführungsvorrichtung am Förderende durch eine mit dem Arbeitstakt der Stapelvorrichtung verbundene Teilstapelvorrichtung ausgebildet, die bei einem Stapelwechsel in der Stapelvorrichtung oder beim Kreuzlegen in der Stapelvorrichtung den Zufluss in letztere unterbricht bzw. die kontinuierlich zufliessenden Druckerzeugnisse übernimmt, sodass die Zufuhr nicht unterbrochen werden muss.

[0011] Vorzugsweise ist zur Ueberführung von hängend zugeführten Druckerzeugnissen an eine Stapelvorrichtung am stromaufwärts angeordneten Ende der Ueberführungsvorrichtung eine im Näherungsbereich der hängend zugeführten Druckerzeugnisse synchron und gleichgerichtet umlaufende Fördertrommel vorgesehen, die am Umfang schwenkbare Greifer aufweist, welche die Druckerzeugnisse an den herabhängenden Enden erfasst und am Ende des Förderweges durch Oeffnen der Greifer in einer etwa horizontalen Lage in der Teilstapelvorrichtung absetzt. Auf diese Weise lässt sich ein kontinuierlicher Förderfluss bewerkstelligen und die Druckerzeugnisse erfahren eine schonende Verarbeitung.

[0012] Zweckmässig weisen die Greifer wenigstens einen Greifarm auf, der im Näherungs- resp. Erfassungsbereich der hängenden Druckerzeugnisse die Greifer in eine die Druckerzeugnisse haltende Schliessstellung und im Abgabebereich in eine Oeffnungsstellung der Greifer steuerbar ist. In Kombination mit den oben beschriebenen Merkmalen ergibt sich daraus ein stetig resp. fliessend verlaufender Uebergang der Druckerzeugnisse von der Fördervorrichtung, beispielsweise einem (Takt-) Transporteur an die Fördertrommel resp. deren Greifer. Selbstverständlich gestattet eine erfindungsgemässe Ausführung für den Schliess- oder Oeffnungsvorgang die Möglichkeit einer Betätigung beider Greifarme.

[0013] Es erweist sich als günstig, wenn der im Abgabebereich endende Förderweg der durch die Fördertrommel transportierten Druckerzeugnisse sich über einen Winkel von etwa 180° erstreckt, sodass die Druckerzeugnisse in einer senkrecht herabhängenden Lage durch die geöffneten Greifer übernommen und in etwa horizontaler Lage aufgelegt werden können, wobei die Uebernahme durch die Fördertrommel durch ein Einlaufen in die geöffneten, sich dem Erfassungsbereich nähernden Greifer erfolgt.

[0014] Zur Abgabe der Druckerzeugnisse an die oberhalb der Stapelvorrichtung angesiedelte Teilstapelvorrichtung ist es vorteilhaft, wenn die einzelnen Greifer im Abgabebereich der Druckerzeugnisse durch eine Steuervorrichtung in eine verharrende oder die Umlaufgeschwindigkeit verzögernde Bewegung versetzt werden, um die Druckerzeugnisse bei geringerer Fördergeschwindigkeit von den Greifern absetzen zu können.

[0015] Hierzu ist vorgeschlagen, dass die Greifer an einem schwenkbar gesteuerten Hebelarm eines mit einer Steuerbahn verbundenen Doppelhebels befestigt sind, der im Abgabebereich der Druckerzeugnisse in eine zur Umlaufrichtung entgegengesetzte Richtung gesteuert wird.

[0016] Vorzugsweise ist der Hebelarm wenigstens im Uebernahmebereich eines Greifers etwa radial zur Drehachse der Fördertrommel ausgerichtet und mit einem abgewinkelten, durch die Steuerbahn betätigten Steuerarm verbunden, wodurch eine einfache konstruktive Ausführungsform entsteht.

[0017] Zum Zweck der Schwenkbarkeit sind die Hebelarme der Greifer in regelmässigen Abständen an einem konzentrisch zur Drehachse der Fördertrommel angeordneten Teilkreis gelagert.

[0018] Die Steuerbahn der Doppelhebel weist einen sich über den Abgabebereich der Druckerzeugnisse erstreckenden, der Drehachse der Fördertrommel sich stetig nähernden Steuerabschnitt auf, sodass eine unauffällige Hebelbewegung entsteht.
Als Absetzhilfe ist der Teilstapelvorrichtung eine die Umlaufbahn der Druckerzeugnisse durchsetzender Abstreifanschlag zugeordnet, durch den die Druckerzeugnisse im Abgabebereich aus den Greifern ausgeschoben werden.

[0019] Zur Betätigung der Greifarme eines Greifers sind mit einer Steuerkurve verbundene Steuerhebel vorgesehen, die jeweils an den Hebelarmen der Doppelhebel befestigt bzw. mit diesen steuerwirksam verbunden sind.

[0020] Zum Zweck einer gleichmässigen Aufnahme der Druckerzeugnisse an der Fördertrommel, sind jeweils ein Greiferpaar an den seitlichen Enden der Fördertrommel sich gegenüberliegend angeordnet.

[0021] Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Umlaufbahnen der Greifer im Uebernahmebereich mit seitlichem Abstand verteilt zur Fördervorrichtung angeordnet sind.

[0022] Anschliessend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die bezüglich aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1
eine erfindungsgemässe Einrichtung zur Verarbeitung von einer Auslage einer Druckmaschine entnommenen Druckerzeugnissen,
Fig. 2
eine Ausführung der Erfindung zur Verarbeitung von einer Druckverarbeitungsmaschine (Einsteckmaschine) abgenommener Druckerzeugnisse,
Fig. 3
eine Seitenansicht einer Fördervorrichtung der erfindungsgemässen Einrichtung,
Fig. 4
eine auszugsweise Darstellung eines gesteuerten Greifers und
Fig. 5
einen Querschnitt durch die Fördervorrichtung gemäss der Linie V - V in Fig. 3.


[0023] In Fig. 1 ist schematisch eine Einrichtung 1 zur Verarbeitung von einer Auslage einer Druckmaschine, beispielsweise einer Offset-Rotationsdruckmaschine (nicht dargestellt) entnommenen Druckerzeugnissen 2 veranschaulicht, die durch einen Transporteur 3 einer Ueberführungsvorrichtung 5 zugeführt werden. Dabei hängen die Druckerzeugnisse 2 an Klammern 50 (in Fig. 5 ersichtlich) des Transporteurs 3 frei herunter und laufen mit dem offenen unteren Ende auf ein Förderorgan 6, beispielsweise ein umlaufendes Band auf. Sobald die Druckerzeugnisse 2 das Förderorgan 6 erreicht haben, öffnen sich die Klammern des Transporteurs 3. Dadurch fallen die Druckerzeugnisse 2 in eine dachziegelartige Formation, das nachfolgende auf das vorherige, und bilden so einen Schuppenstrom, in welchem die Falzkante der Druckerzeugnisse 2 sich quer zur Förderrichtung gemäss Pfeil 14 erstreckt und vorausläuft. Ueber eine weitere Förderbandanordnung 7 werden die Druckerzeugnisse 2 einer Teilstapelvorrichtung 8 zugeführt, durch welche die Druckerzeugnisse 2 in Teilstapeln aufgenommen und in eine darunter angeordnete Stapelvorrichtung 9 abgeworfen werden. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Teilstapelvorrichtung 8, die um zwei senkrecht zu einander beabstandete Zentren umlaufende Tablare 11 zur Aufnahme von Teilstapeln aufweisen, siehe u.a. CH - A - 491 810 oder US - A - 5 226 780, wobei die Beschickung der Stapelvorrichtung 9 mit Teilstapeln unterbrochen wird, wenn der in der Stapelvorrichtung 9 erstellte Stapel entnommen wird. Während der Entnahmezeit werden durch den kontinuierlich zugeführten Schuppenstrom, Tablare der Teilstapelvorrichtung 8 weiterhin beschickt. Der Stapelvorgang wird mittels Steuerung automatisch durchgeführt. Ergänzend sei auf die im Bereich des Förderorgans 6, oberhalb der Fördervorrichtung 3 angeordnete Entnahmevorrichtung 10 hingewiesen, mit der Druckerzeugnisse 2 ausschleusbar sind. Die Ueberführungsvorrichtung 5 ist auf einem separaten Gestell am Boden abgestützt oder an einer Decke eines Gebäudes aufgehängt.

[0024] Die Stapelvorrichtung 9 ist auf Rollen 12 fahrbar und der Ueberführungsvorrichtung 5 zustellbar ausgebildet. Sie besteht aus einem Gestell 12, in welchem ein einen drehbaren Tisch 14 nach oben umgebender Abwurfschacht 13 angeordnet ist, und Mittel zum Ausstossen des Stapels aus der Stapelvorrichtung, wie beispielsweise durch die EP - B - 0 153 983 offenbart. Das obere Ende des Abwurfschachtes 13, der hinsichtlich der aufzunehmenden unterschiedlichen Formate der Druckerzeugnisse 2 verstellbar ist, bildet mit der Unterkante der Ueberführungsvorrichtung 5 eine Schnittebene 15, so dass die Stapelvorrichtung 9 der Ueberführungsvorrichtung 5 leicht zustell- und davon entnehmbar ist.

[0025] Fig. 2 zeigt schematisch eine erfindungsgemässe Einrichtung 1, bei der die einer Druckverarbeitungsmaschine, zum Beispiel einer Einsteckmaschine (nicht ersichtlich) entnommenen Druckerzeugnisse 2 mittels Takttransporteur 3 gemäss Pfeil 4 einer Ueberführungsvorrichtung 5 zugeführt werden. Die Druckerzeugnisse 2 hängen an Klammern (nicht ersichtlich) des Transporteurs 3 frei herunter und werden von der Ueberführungsvorrichtung 5 an der Falzkante erfasst. Oberhalb des Transporteurs 3 ist zur Entnahme von Druckerzeugnissen 2 eine Entnahmevorrichtung 10 vermerkt.
Gegenüber der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform werden die hängend transportierten Druckerzeugnisse 2 von einer in Richtung des Pfeiles 16 umlaufenden Fördertrommel 17 erfasst, die am Umfang im Abstand der am Transporteur falzvoran herabhängenden Druckerzeugnisse 2 Greifer 18 aufweist; deren Ausbildung und Funktionsweise ist zu den Fig. 3 bis 5 detailliert beschrieben. Nach dem Erfassen werden die Druckerzeugnisse 2 auf dem Förderweg zu einer unterhalb der Fördertrommel 17 angeordneten Teilstapelvorrichtung 8, die einer Stapelvorrichtung 9 vorgeschaltet ist, von der senkrechten in eine horizontale Lage umgesetzt bzw. in der Teilstapelvorrichtung 8 abgesetzt. Wie schon in der Ausführung gemäss Fig. 1 werden die Druckerzeugnisse 2 auf Tablaren 11 oder Rechen der als Förderer ausgebildeten Teilstapelvorrichtung 8 gesammelt und beim Schwenken nach dem Absenken der Tablare 11 in den Abwurfschacht 13 resp. Stapelschacht der Stapelvorrichtung 9 versetzt, wo sie auf einem Stapeltisch 14 in einer bestimmten Anzahl übereinander gestapelt und danach als Stapel ausgestossen werden. Die Stapelvorrichtung 9, die als Kreuzleger ausgebildet sein kann, ist wiederum in einem auf Rollen 12 fahrbaren Gestell aufgebaut und somit in einer Einrichtung 1 wie in Fig. 1 dargestellt verwendbar. Die in Richtung des Pfeiles 16 umlaufende, Teil der Ueberführungsvorrichtung 5 bildende Fördertrommel 17 weist am Umfang verteilt Greifer 18 auf, die die in den Klammern des Transporteurs 3 etwa tangential herangeführten Druckerzeugnisse 2 an der herabhängenden Falzkante 19 erfassen. Die Greifer 18 sind um eine parallel zur Drehachse 20 der Fördertrommel 17 verlaufende Achse 21 schwenkbar ausgebildet und auf dem Weg zur Abgabestelle an der Teilstapelvorrichtung 8 um 90° entgegen der Drehrichtung der Fördertrommel 17 schwenkbar, so dass die Druckerzeugnisse 2 vor der Abgabe eine schleppende Förderlage einnehmen.
Bevor die Greifer 18 im Näherungsbereich bzw. Erfassungsbereich am Transporteur eintreffen, werden sie durch Betätigung der Greifarme 22, 23 mittels gesteuerten Steuerhebeln 24, 25 (siehe Fig. 4 und 5) geöffnet, so dass die mitlaufenden Druckerzeugnisse 2 in den Zwischenraum eintauchen können. Etwa bei Erreichen der grössten Annäherung werden die Greifer 18 geschlossen und die Klammern des Transporteurs zur Freigabe der Druckerzeugnisse 2 geöffnet. Durch stetiges Zurückschwenken der Greifer 18 nähern sich die Druckerzeugnisse 2 der Fördertrommel 17 bis sie den dem Abgabebereich gegenüberliegenden Erfassungsbereich erreichen. Der Abgabebereich befindet sich oberhalb der oben beschriebenen Teilstapelvorrichtung 8 und endet an einem Abstreifanschlag 26, der die Umlaufbahn der Druckerzeugnisse 2 quer durchsetzt. Wie in Fig. 2 vermerkt, können die Druckerzeugnisse auf dem Weg dorthin durch eine Ink-Jet-Einrichtung 49 beschriftet werden. Die mit den Greifern 18 an den Abstreifanschlag 26 geführten Druckerzeugnisse 2 werden rechtzeitig von den Greifern 18 gelöst, sodass ein verletzender Aufprall verhindert wird und die Druckerzeugnisse 2 geführt von Abstreifanschlag 26 und einem seitlich beabstandeten Führungsorgan 27 auf die Tablare 11 der Teilstapelvorrichtung 8 schonend absetzbar sind. Zur Unterstützung dieser Massnahme, sind die Greifer 18 im Abgabebereich der Druckerzeugnisse 2 durch eine Steuervorrichtung in eine verharrende oder die Umlaufgeschwindigkeit der Greifer 18 stark verzögerte Bewegung gesteuert. Zusätzlich erfolgt im Abgabebereich der Greifer 18 deren Oeffnung.
Zur Verzögerung der Umlaufgeschwindigkeit der Greifer 18 im Abgabebereich oder schon kurz davor, sind die Greifer 18 an einem schwenkbar gesteuerten Hebelarm 28 eines mit einer stationären Steuerbahn 29 verbundenen Doppelhebels 30 befestigt (siehe auch Fig. 4 und 5). Bei der dargestellten Ausführungsform ist ein Doppelhebel 30 vorgesehen, dessen Hebelarm 28 im Uebernahmebereich der Druckerzeugnisse 2 etwa radial ausgerichtet ist und der bei Beginn des Abgabebereichs oder davor aus einer vorverlagerten Position in eine nachverlagerte, die Umlaufgeschwindigkeit der Greifer 18 zunehmend verzögerte Gegenbewegung versetzt wird. Damit die Druckerzeugnisse 2 auf dem Weg zum Abgabebereich eine stabilere Lage erhalten, erstreckt sich das Führungsorgan 27 im Abstand zur Bewegungsbahn der Druckerzeugnisse 2 an der Fördertrommel 17 nach oben. Die Steuerung des Hebelarmes 28 erfolgt durch einen mit ihm verbundenen, in die Steuerbahn 29 eingreifenden Steuerarm 31.
Die Steuerbahn 29 ist in einem Seitenschild 32, 33 eines die Fördertrommel 17 lagernden Maschinenständers 34 angeordnet. Gemäss gezeigtem Ausführungsbeispiels sind jeweils zwei Greifer 18 einem Druckerzeugnis 2 zugeordnet und die beiden Hebelarme 28 dieser Greifer sind über eine Steuerwelle 35 miteinander verbunden, d.h., jeder Steuerwelle 35 ist jeweils ein Steuerarm 31 zugeordnet, wobei ein solcher wechselweise mit der Steuerbahn 29 des einen oder anderen Seitenschildes 32, 33 steuerwirksam verbunden sein kann; jedoch ist auch eine Steuerbahn 29 zur Betätigung der Steuerarme 31 ausreichend.
Die Steuerwellen 35 der Doppelhebel 30 sind in regelmässigen Abständen auf einem innerhalb des Umfangs der Fördertrommel 17, konzentrisch zur Drehachse 37 letzterer angeordneten Teilkreis 36 schwenkbar gelagert.
Die Steuerbahn 29 der Steuerarme 31, die durch eine Rolle 37 in die Steuerbahn 29 eingreifen, verläuft, bevor die Druckerzeugnisse 2 den Abgabebereich erreichen, in einem vom Kreisbogen nach aussen hin abweichenden Kurvenabschnitt 38, durch den die Greifer 18 an den Hebelarmen 28 auf dem Umlaufweg vorverlagert werden, damit im Abgabebereich, wo die Greifer 18 aufgrund eines nach innen verlaufenden Steuerabschnittes 39 zurückversetzt werden, eine längere Verzögerungszeit entsteht, die einen heftigen Aufprall der Druckerzeugnisse 2 an dem Abstreifanschlag 26 verhindert.
Die Betätigung der an dem Hebelarm 28 des Doppelhebels 30 schwenkbar befestigten Greifer 18 erfolgt durch jeweils ein einem Greifarm 22, 23 zugeordneten Steuerhebel 24, 25, die mit in den Seitenschildern 32, 33 des Maschinenständers 34 angeordneten Steuerkurven 40, 41 steuerwirksam verbunden sind. Die Greifarme 22, 23 sind mit einer Greifarmwelle 42 resp. Greifarmhohlwelle 43, verbunden, in der die Greifarmwelle 42 schwenkbar angeordnet ist und die in einem Support 44 des Hebelarms 28 gelagert ist. Die Darstellung der Greifarme 22, 23 in Fig. 5 entspricht nicht der Funktionslage und dient einer einfachen Erörterung. Für Steuerhebel 25 wurde eine offene Steuerkurve 41 gewählt, die es gestattet, durch eine auf den Steuerhebel 25 einwirkende mechanische Unterstellvorrichtung den Greifer 18 resp. ein sich an der Fördertrommel 17 gegenüberliegend befestigtes Greiferpaar ausser Betrieb zu setzten, beispielsweise bei einer teilweisen Entnahme der Druckerzeugnisse 2 aus dem Transporteur 3.

[0026] Die Umlaufbahnen der an der Fördertrommel 5 befestigten Greifer 18 sind beidseits verteilt zur Fördervorrichtung 3 angeordnet.


Ansprüche

1. Einrichtung (1) zur Verarbeitung von einer Stapelvorrichtung (9) zugeführten Druckerzeugnissen (2), die an einer Auslage einer Druckmaschine oder einer Druckverarbeitungsmaschine von einer Fördervorrichtung (3) zum hängenden Weitertransport erfasst und über einen Förderpfad einer der Stapelvorrichtung (9) vorgeschalteten Ueberführungsvorrichtung (5) zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapelvorrichtung (9) als von der Ueberführungsvorrichtung (5) lösbare Einheit ausgebildet ist und wahlweise an die mit der Druckmaschine oder der Druckverarbeitungsmaschine förderwirksam verbundene Ueberführungsvorrichtung (5) anschliessbar ist.
 
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die an der Auslage der Druckmaschine durch die Fördervorrichtung (3) erfassten Druckerzeugnisse (2) der Ueberführungsvorrichtung (3) als Schuppenstrom zugeführt werden.
 
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die an der Auslage der Druckverarbeitungsmaschine durch die Fördervorrichtung (3) erfassten Druckerzeugnisse (2) der Ueberführungsvorrichtung (5) vereinzelt zugeführt werden.
 
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ueberführungsvorrichtung (5) am Förderende durch eine mit dem Arbeitstakt der Stapelvorrichtung (9) verbundene Teilstapelvorrichtung (8) ausgebildet ist.
 
5. Einrichtung nach Anspruch 4, zur Ueberführung von hängend zugeführten Druckerzeugnissen (2) an eine Stapelvorrichtung (9), dadurch gekennzeichnet, dass die Ueberführungsvorrichtung (5) am stromaufwärts gerichteten Ende eine im Näherungsbereich der hängend zugeführten Druckerzeugnisse (2) synchron und richtungsgleich umlaufend angetriebene Fördertrommel (17) aufweist, die am Umfang mit schwenkbaren Greifern (18) ausgebildet ist, die die Druckerzeugnisse (2) an den herabhängenden Enden erfassen und am Ende des Förderweges durch Oeffnen der Greifer (18) in einer etwa horizontalen Lage in der Teilstapelvorrichtung (8) absetzen.
 
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer (18) wenigstens einen beweglichen Greifarm (22, 23) aufweisen, der im Näherungs- resp. Erfassungsbereich der hängenden Druckerzeugnisse (2) die Greifer (18) in eine die Druckerzeugnisse (2) haltende Schliessstellung und im Abgabebereich in eine Oeffnungsstellung der Greifer (18) steuerbar ist.
 
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der im Abgabebereich endende Förderweg der durch die Fördertrommel (17) transportierten Druckerzeugnisse (2) sich über einen Winkel von etwa 180° erstreckt.
 
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, das die Greifer (18) im Abgabebereich der Druckerzeugnisse (2) durch eine Steuervorrichtung in eine verharrende oder die Umlaufgeschwindigkeit verzögernde Bewegung gesteuert sind.
 
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer (18) jeweils an einem schwenkbar gesteuerten Hebelarm (28) eines mit einer Steuerbahn (29) verbundenen Doppelhebels (30) befestigt sind.
 
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelarm (28) wenigstens im Uebernahmebereich eines Greifers (18) etwa radial zur Drehachse (20) der Fördertrommel (17) ausgerichtet ist und mit einem abgewinkelten, durch die Steuerbahn (29) betätigten Steuerarm (31) verbunden ist.
 
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppelhebel (30) der Greifer (18) in regelmässigen Abständen an einem konzentrisch zur Drehachse (20) der Fördertrommel (17) angeordneten Teilkreis (36) schwenkbar gelagert sind.
 
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerbahn (29) der Doppelhebel (30) einen dem Ablagebereich der Druckerzeugnisse (2) zugeordneten Winkelbereich aufweist, der einen sich der Drehachse (20) der Fördertrommel (17) stetig nähernden Steuerabschnitt (39) bildet.
 
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilstapelvorrichtung (8) einen die Umlaufbahn der Druckerzeugnisse (2) etwa am Ablagebereichsende durchsetzenden Abstreifanschlag (26) aufweist.
 
14. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifarme (22, 23) der Greifer (18) durch mit Steuerkurven (40, 41) verbundene Steuerhebel (24, 25) schwenkbar gesteuert an dem Hebelarm (28) der Doppelhebel (30) angeordnet sind.
 
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einem der Greifarme (22, 23) der Greifer (18) eine letzteren in eine Ausserbetriebs- resp. Teilentnahmestellung versetzenden Unterstellvorrichtung zugeordnet ist.
 
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Greiferpaar an den seitlichen Enden der Fördertrommel (17) sich gegenüberliegend befestigt sind.
 
17. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlaufbahnen der Greifer (18) beidseits verteilt zur Fördervorrichtung (3) angeordnet sind.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht