[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einbringen von Merkmalsstoffen
in eine Papierbahn sowie eine Papiermaschine mit einer solchen Vorrichtung.
[0002] Es ist bekannt, Merkmalsstoffe als Sicherheitsmerkmale in papierene Wertdokumente,
insbesondere Banknoten, einzubringen, beispielsweise lumineszierende Partikel, die
bei einer geeigneten Anregungsstrahlung, wie UV-Licht, in einer charakteristischen
Farbe fluoreszieren. Allgemein werden hier unter Merkmalsstoffen Substanzen mit bestimmten
physikalischen Eigenschaften verstanden, deren Vorhandensein und/oder Anordnung aufgrund
dieser Eigenschaften messtechnisch, beispielsweise mittels geeigneter Sensoren überprüfbar
ist. Solche Merkmale werden zumeist als Zeichen, Muster oder Linien an definierten
Positionen des Papiers platziert.
[0003] Bekannt ist beispielsweise aus der DE-A-197 54 776, farbige Muster mit scharfen Konturen
linienförmig auf fertiges Papier aufzusprühen, um auf diese Weise graphische, mit
bloßem Auge erkennbare Sicherheitsmerkmale zu erzeugen. Diese Sicherheitsmerkmale
sind auf der Oberfläche des Papiers niedergeschlagen und daher nicht nur sichtbar
sondern auch fühlbar. Insbesondere bei Verwendung lumineszierender Substanzen, deren
Farbeffekte nur unter bestimmten Anregungsbedingungen erkennbar werden, ist es jedoch
gewünscht, dass deren Einbringungsort dem unbefangenen Betrachter und insbesondere
etwaigen Fälschern nicht auffällt.
[0004] Die UK-A-696 673 schlägt beispielsweise vor, Farbpigmente in einer sich mit Wasser
nicht vermischenden Suspensionsflüssigkeit bereits während der Blattbildung mittels
Spritzen ins Zentrum des Blattes zu injizieren, um Punktlinien oder kontinuierliche
Linien, beispielsweise aus in UV-Licht fluoreszierendem Material zu erzeugen. Da sich
aber die fluoreszierende Suspension in dem noch nicht fertig geschöpften Papiermaterial
jedenfalls teilweise und nicht kontrollierbar ausbreitet, sind die Konturen solcher
Linien unscharf und die Pigmentkonzentration ist über die Linienbreite ungleichmäßig.
[0005] Die DE-PS-497 037 schlägt demgegenüber vor, eine Suspension mit fluoreszierenden
Substanzen auf die fertig geschöpfte, noch feuchte Papierbahn so aufzutragen, beispielsweise
aufzuspritzen, dass die Papierstruktur selbst keine nennenswerte Änderung erfährt.
Aber auch das Aufspritzen führt zu Mustern, deren Konturenschärfe schwierig zu kontrollieren
ist und deren Merkmalskonzentration über die Fläche des Musters nicht konstant ist.
[0006] Diese Nachteile werden durch das in UK-PS 643 430 beschriebene Verfahren zwar teilweise
überwunden, bei dem ein Endlosmetallband mit schablonenartigen Aussparungen mit der
entstehenden Papierbahn mitbewegt wird und die farbigen Merkmalsstoffe diffus so aufgesprüht
werden, dass sie im Bereich der schablonenartigen Aussparungen in die Papierbahn eindringen.
Aber auch dadurch wird noch keine ausreichend homogene Verteilung der Merkmalsstoffe
erreicht, wie die EP-A-0 659 935 kritisiert.
[0007] In der EP-A-0 659 935 wird stattdessen vorgeschlagen, die Merkmalsstoffe nicht in
einer Suspension sondern in einem Gas zu dispergieren, so dass Agglomerate von Merkmalspartikeln
leicht zerfallen und in definierter, homogener Konzentration im Gas vorliegen, um
dann mittels einer Düse auf die noch nasse Papierbahn aufgesprüht zu werden. Damit
sei selbst bei geringen Merkmalskonzentrationen noch eine homogene Verteilung in Papier
bei gleichzeitig relativ scharfen Konturen erzielbar.
[0008] Nachteilhaft an dieser aerosolen Aufbringung der Partikel ist, dass nur wenige Merkmalsstoffe
für die Aufbringung in Aerosolform geeignet sind, da die Leitungen und Düsen leicht
verstopfen. Dies gilt insbesondere für feinkörnige Merkmalsstoffe, die zur Agglomeration
neigen. Außerdem ergaben Versuchsergebnisse verhältnismäßig hohe Konzentrationsschwankungen,
so dass eine hohe Merkmalskonzentration notwendig ist, um zuverlässig messbare Merkmale
zu erhalten.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung
sowie eine entsprechende Papiermaschine vorzuschlagen, mit der es möglich ist, Merkmalsstoffe
in Mustern bzw. Spuren mit scharfen Konturen und über die Musterfläche möglichst gleichmäßigen,
auch niedrigen Konzentrationen in Papier einzubringen, ohne dass dadurch für das Auge
sichtbare Veränderungen der Faserstruktur des Papiers entstehen.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren und eine Vorrichtung sowie eine Papiermaschine
mit den in den nebengeordneten Patentansprüchen angegebenen Merkmalen. In davon abhängigen
Ansprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
[0011] Ähnlich wie in der DE-PS 497 037 werden gemäß der vorliegenden Erfindung die Merkmalsstoffe
während des Papierherstellungsprozesses zu einem Zeitpunkt in die Papierbahn eingebracht,
zu dem der Großteil der Flüssigkeit der ursprünglichen Papiermasse bereits entzogen
ist, die Papierbahn also noch feucht, aber bereits verfestigt ist, indem eine Merkmalsstoffsuspension
so auf die noch feuchte Papierbahn aufgetragen wird, dass die Papierbahn dabei keine
Faserstrukturänderung erfährt. Um dies zu erreichen, wird die Merkmalsstoffsuspension
als laminarer Strahl mit geringem Strahldruck auf die Oberfläche der Papierbahn geleitet.
Die Merkmalsstoffsuspension fließt mit geringem Druck auf die Papierbahn.
[0012] Aufgrund des geringen Strahldrucks, worunter der Druck an der Eintrittsseite einer
Düse verstanden wird, wird verhindert, dass sich die Faserstruktur des Papiervlieses
beim Auftragen der Merkmalsstoffsuspension verändert. Dementsprechend ist der Ort,
an dem die Merkmalsstoffsuspension aufgetragen wird, an dem fertigen Papier für das
bloße Auge nicht sichtbar, auch nicht im Durchlicht. Daher kann das Verfahren auch
zum Einbringen von Merkmalsstoffen im Wasserzeichenbereich eingesetzt werden.
[0013] Ein Strahldruck an der Düseneintrittsseite im Bereich von etwa 30 bis 200 mbar, vorzugsweise
50 bis 100 mbar, hat sich als besonders geeignet erwiesen. Ein darunter liegender
Düseneintrittsdruck führt zu ungleichmäßiger und instabiler Strahlausbildung sowie
zu Ablagerungen des Merkmalsstoffes in den Zuleitungen, während ein höherer Düseneintrittsdruck
ab circa 250 mbar aufwärts zu Strukturveränderungen im Faservlies der Papierbahn führt.
Die Austrittsdüsen selbst können sehr einfach gestaltet sein, beispielsweise als Metall-
oder Keramikröhrchen. Besonders geeignet sind aber auch so genannte Vollstrahldüsen
oder Flachstrahldüsen, aus denen die Merkmalsstoffsuspension als voller Strahl mit
rundem oder flachem Querschnitt austritt.
[0014] Die Breitenausdehnung der Merkmalsspur ist empirisch ermittelbar und bei konstant
zugeführter Suspensionsmenge nahezu konstant. Die dadurch erzeugten Muster besitzen
daher scharfe Konturen. Da der auf die Papierbahn geleitete Suspensionsstrahl die
nasse und noch weiche Papierlage gleichmäßig durchdringt, ist die aufgebrachte Suspensionsmenge
über der Fläche in etwa konstant. Dadurch bedingt ist die Merkmalskonzentration über
die Breite des erzeugten Musters nahezu homogen, und zwar unabhängig davon, wie hoch
die Merkmalskonzentration in der Suspension ist. Dadurch ist es möglich, Muster selbst
mit geringsten, homogen über die Musterfläche verteilten Merkmalskonzentrationen zu
erzeugen. Die Merkmalskonzentration der erzeugten Muster kann so gering sein, dass
die Merkmale mit dem bloßen Auge nicht mehr sichtbar, sondern nur noch maschinell
mittels geeigneter Sensoren nachweisbar sind.
[0015] Da das Einbringen der Merkmalsstoffe auf Flüssigkeitsbasis erfolgt, kann nahezu jede
Art von Merkmalsstoffen verwendet werden, die in einem geeigneten Suspensionsmedium
dispergierbar oder löslich sind. Selbst Pigmente hoher Dichte können auf diese Weise
gleichmäßig in die Papierbahn eingebracht werden. Die Einbringung der Merkmalsstoffe
mittels Vollstrahlen hat gegenüber Sprühverfahren den weiteren Vorteil, dass kein
Sprühnebel auftritt. Dadurch verschmutzt die verwendete Apparatur nicht so leicht
und es treten geringere Probleme mit der Ablagerung von Partikeln an den Düsen auf.
[0016] Vorzugsweise werden die Merkmalsstoffe in Wasser dispergiert, da Wasser jederzeit
verfügbar, preiswert, ungefährlich und chemisch neutral ist. Dies schließt die Verwendung
anderer Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Alkohol, nicht aus. Besonders geeignet als
Merkmalsstoffe sind lumineszierende Pigmente, die nur unter besonderen Anregungsbedingungen
wie beispielsweise unter UV-Licht erkennbar sind, so dass die in das Papier eingebrachten
Merkmalsmuster bei Tageslicht nicht ohne weiteres sichtbar sind. Aber auch magnetische
oder in bestimmten Wellenlängenbereichen absorbierende Merkmalsstoffe sind mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der Vorrichtung verarbeitbar.
[0017] Vorzugsweise wird der laminare Merkmalsstoffsuspensionsstrahl unmittelbar nach der
Blattbildung und Abnahme der noch weichen Papierbahn vom Papierbildungssieb auf die
Papierbahn geleitet, da die Papierbahn an dieser Stelle ausreichend verfestigt, aber
noch so feucht ist, dass die Suspension mit den Merkmalsstoffen in die Papierbahn
eindringen kann, ohne Spuren zu hinterlassen. Eine besondere Ausführungsform sieht
vor, dass an einer in Papierbahntransportrichtung nachgeordneten Stelle der Papiermaschine
eine Saugeinrichtung in Form eines separaten Saugkastens vorgesehen ist, um das Suspensionsmedium
durch die Papierbahn hindurch abzusaugen. Dadurch wird unterstützt, dass die Merkmalsstoffe
nicht nur in oberflächennahen Bereichen des Papiers, sondern über die gesamte Papierdicke
verteilt vorliegen.
[0018] Ein wesentlicher Aspekt bei der Erzeugung der Merkmalsmuster im Papier ist darin
zu sehen, dass die auf die Papierbahn aufgebrachte Merkmalsstoffsuspension zu jedem
Zeitpunkt ein exakt definiertes Merkmalsstoffkonzentrationsniveau besitzt, so dass
eine Prüfung des Papiers immer zu demselben Ergebnis führt, unabhängig davon, an welcher
Stelle des Papiers das erzeugte Merkmalsmuster geprüft wird. Zu diesem Zweck sieht
eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass die Merkmalsstoffsuspension
in einem Volumen ständig umgewälzt und dadurch durchmischt wird, vorzugsweise in einem
geschlossenen Kreislauf kontinuierlich gefördert wird. Diese Vorgehensweise ist besonders
vorteilhaft, da insbesondere bei einer kontinuierlichen Umwälzung und Durchmischung
der Merkmalsstoffsuspension auf jegliche chemischen Zusätze zur Stabilisierung der
Suspension verzichtet werden kann und solche Zusätze meist unerwünschte Einflüsse
auf die Papierbahnbildung haben.
[0019] Das Volumen sollte eine bestimmte Größe aufweisen, denn es dient als Puffervolumen,
das Schwankungen der Konzentration des Merkmalsstoffs im Volumen kompensiert, die
durch die Zufuhr von weiterem Merkmalsstoffkonzentrat und Suspensionsmedium in das
Volumen hervorgerufen werden. Dieses Volumen darf andererseits aber auch nicht zu
groß sein, da sonst durchzuführende Änderungen des Sollwerts der Merkmalsstoffkonzentration
zu lange dauern. Es hat sich bewährt, die Größe des Volumens so zu wählen, dass ein
Austausch bzw. der Durchsatz des Volumens über die Düsen etwa 15 min. dauert.
[0020] Ein weiterer wichtiger Aspekt, der insbesondere bei der Herstellung von Papierbahnen
mit Mehrfachnutzen zu beachten ist, bei der regelmäßig mehrere identische Merkmalsmuster
gleichzeitig eingebracht werden, ist darin zu sehen, dass der Druck, mit dem die Merkmalsstoffsuspension
an unterschiedlichen Stellen auf die Papierbahn geleitet wird, jeweils identisch ist.
Zu diesem Zweck ist vorgesehen, dass von dem geschlossenen, kontinuierlich geförderten
Merkmalsstoffsuspensionskreislauf eine Vielzahl von bis zu mehreren Hundert Verbindungsleitungen
zu Düsen abzweigen, aus denen die Merkmalsstoffsuspension in laminaren Strahlen auf
das Papierblatt geleitet wird. Dabei tritt in dem geschlossenen Kreislauf zwangsläufig
ein Druckverlust auf, der ebenso wie der Druckverlust durch den Strömungswiderstand
des Kreislaufes dazu führt, dass je nach dem Ort, an dem die zur Düse führende Verbindungsleitung
von dem Kreislauf abzweigt, ein individueller Suspensionsdruck bzw. Verbindungsleitungseintrittsdruck
vorliegt, der bis zur Düse gerade soweit verringert werden muss, dass an allen Düsen,
mit denen gleichartige Muster erzeugt werden sollen, der gleiche Düsenaustrittsdruck
vorliegt. Dies kann beispielsweise durch eine spezielle Regeleinrichtung in jeder
Verbindungsleitung realisiert werden. Einfacher und daher bevorzugt wird allerdings
eine Lösung, wonach die Länge und/oder der Durchmesser der Verbindungsleitungen derart
gewählt sind, dass der Druckverlust in den Verbindungsleitungen gerade so hoch ist,
dass der Düsenaustrittsdruck jeweils identisch ist.
[0021] Der Verbindungsleitungseintrittsdruck hängt einerseits davon ab, wie hoch der maximale
Suspensionsdruck in dem geschlossenen Kreislauf ist, und andererseits davon, wie hoch
der Druckverlust in dem Kreislauf bis zur Abzweigung der fraglichen Verbindungsleitung
ist. Dieser Druckverlust hängt aber wiederum unmittelbar davon ab, mit welcher Geschwindigkeit
die Merkmalsstoffsuspension in dem Kreislauf gefördert wird. Vorzugsweise wird die
Förder- bzw. Umwälzpumpe mit hoher und konstanter Leistung betrieben, um eine möglichst
hohe Umwälzgeschwindigkeit und dadurch eine turbulente Strömung zu erzeugen, die eine
Sedimentation der Merkmalspartikel verhindert und gleichzeitig eine gleichmäßige Durchmischung
der Suspension erzielt. Durch die konstant gehaltene Umwälzpumpenleistung wird während
des Betriebs für gleich bleibende Verhältnisse in den Leitungen und Düsen gesorgt.
Die Funktionsfähigkeit und Wirkung der Pumpe wird durch Messung einer Druckdifferenz
überwacht. Dazu kann der Druck im Kreislauf einerseits vor und andererseits hinter
den Verbindungsleitungsabzweigungen gemessen werden und anhand des gemessenen Differenzdrucks
auf die Förderleistung der Umwälzpumpe geschlossen werden. Sowohl Verschleiß der Umwälzpumpe
durch abrasive Eigenschaften der Suspensionspartikel als auch eine beispielsweise
durch Ablagerungen in den Leitungen oder Filtern des Kreislaufs hervorgerufene Querschnittsverringerung
oder Verstopfung führen zu einer Abnahme der im Kreislauf gemessenen Druckdifferenz.
Die Überwachung der Druckdifferenz ermöglicht daher rechtzeitig eingeleitete Gegenmaßnahmen.
[0022] Vorzugsweise ist eine Regeleinrichtung vorgesehen, um den maximalen bzw. absoluten
Suspensionsdruck im Kreislauf konstant zu halten. Dazu wird der absolute Druck in
dem Volumen an geeigneter Stelle gemessen und über eine Zuführpumpe die dem Volumen
zugeführte Menge des Suspensionsmediums gesteuert. Obwohl dem Volumen über die Düsen
kontinuierlich Merkmalssuspension entnommen wird, bleiben die wesentlichen Parameter
im Volumen und damit auch an den Düsen konstant.
[0023] Alternativ kann anstatt des Druckes im Entnahmevolumen auch die geförderte bzw. umgewälzte
Menge überwacht und konstant gehalten werden. Auch in diesem Fall werden dem Volumen
entzogene Suspensionsanteile kompensiert und für konstante Verhältnisse gesorgt. Die
Druckregelung hat jedoch den Vorteil, dass sie unabhängig von der Anzahl geöffneter
Düsen dafür sorgt, dass bei gleichen Düsen aus jeder Düse die gleiche Suspensionsmenge
austritt. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn bei laufender Papierbahnproduktion
eine schnelle Änderung der mit den Suspensionsstrahlen im Papier erzeugten Codierung
erfolgen soll.
[0024] Für die Funktionsfähigkeit der Vorrichtung, mit der die Merkmalsstoffsuspension auf
die Papierbahn aufgetragen wird, ist es wichtig, dass es zu keinen Ablagerungen, insbesondere
von Merkmalsstoffen in einzelnen Bestandteilen der Vorrichtung kommt, da sich dies
negativ auf die Druckverhältnisse in der Vorrichtung und damit auf die Gleichmäßigkeit
der erzeugten Merkmalsmuster auswirken kann. Daher ist vorgesehen, dass die Merkmalsstoffsuspension
in der gewünschten Konzentration im Wesentlichen erst in dem Volumen erzeugt wird,
von welchem die Verbindungsleitungen zu den Strahlaustrittsdüsen abzweigen, im Fall
der konkreten bevorzugten Ausführungsform also erst in dem geschlossenen Kreislaufsystem.
Dem Kreislauf werden deshalb ein Merkmalsstoffkonzentrat und das Suspensionsmedium
getrennt zugeführt, vorzugsweise örtlich vor der Pumpe, mit der die Merkmalsstoffsuspension
in dem geschlossenen Kreislauf umgewälzt wird, so dass diese Umwälzpumpe die Funktion
des Vermischens des Merkmalsstoffkonzentrats mit dem Suspensionsmedium übernimmt.
[0025] Des Weiteren ist es vorteilhaft, eine Entgasungseinrichtung vorzusehen, zum Entgasen
des Suspensionsmediums, bevor es dem Volumen zugeführt wird. Dadurch wird unter anderem
erreicht, dass die Suspension, insbesondere bei Druckabfall nicht ausgast und Blasen
bildet. Im entgasten Medium können sich auch bereits vorhandene Luftblasen in der
Merkmalsstoffsuspension wieder auflösen. Würden solche Luftblasen mit der Merkmalsstoffsuspension
aus den Düsen ausgetragen, so hätte dies einen negativen Einfluss auf die Kontur und
Konzentrationsverteilung des Merkmalsstoffs an dieser Stelle im fertigen Papier. Aus
ähnlichen Gründen sind die Verbindungsleitungen vorzugsweise von oben an das Volumen
angeschlossen und ragen in das Volumen hinein, so dass etwaige in dem Volumen enthaltene
Luftblasen nicht in die Verbindungsleitungen gelangen können und darüber hinaus auch
keine in dem Volumen sedimentierten Merkmalsstoffe in die Verbindungsleitungen gelangen
und diese blockieren können. Denn insbesondere bei Merkmalsstoffen mit besonders hoher
Dichte besteht die Gefahr, dass sich einige größere Partikel am Grund des Volumens
ablagern.
[0026] In bevorzugten Ausführungen sind zwischen den Entnahmestellen der Suspension vom
Puffervolumen und den Düsen Absperrvorrichtungen vorgesehen, die ein individuelles
Ein- und Ausschalten jeder einzelnen Düse ermöglichen. Die Absperrvorrichtungen können
beispielsweise Absperrhähne oder Ventile sein, die manuell oder automatisch gesteuert
und manuell, elektrisch oder pneumatisch betätigt werden. Damit kann in einer Papierbahn
ein individuelles oder sich regelmäßig wiederholendes Merkmalsmuster erzeugt werden,
das auch aus unterbrochenen Spuren bestehen kann und wodurch auch codierte Informationen
wiedergegeben werden können. Insbesondere bei automatisch gesteuerten Schaltvorrichtungen
können Merkmalsmuster erzeugt werden, deren Auf- bzw. Einbringung in die Papierbahn
mit darauf befindlichen Marken synchronisiert wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden diese Marken durch im Papier vorhandene Wasserzeichen gebildet.
[0027] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand einer Schemazeichnung erläutert,
die eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Papiermaschine zeigt.
[0028] Von der Papiermaschine ist lediglich ein winziger Ausschnitt dargestellt, nämlich
das Ende des Papierbildungssiebs 1. Eine Papierbahn 2, die strichliniert dargestellt
ist, verlässt das Papierbildungssieb 1 in Pfeilrichtung. In diesem Zustand ist die
Papierbahn 2 bereits weit gehend verfestigt, aber noch feucht. Die das Papierbildungssieb
1 verlassende Papierbahn 2 wird weitertransportiert und unter einer Düsentraverse
10 hindurchgeführt. Durch die Düsen 11 hindurch wird eine Merkmalsstoffsuspension
von oben auf die feuchte Papierbahn geleitet, um linienförmige Merkmalsmuster parallel
zur Papierbahnaußenkante in der Papierbahn zu erzeugen. Mehrere hundert Düsen 11 können
nebeneinander vorgesehen werden, die einzeln über zugeordnete Absperrhähne 12 aktivierbar
und deaktivierbar sind. Den Düsen 11 in Papierbahntransportrichtung nachgeordnet ist
eine Absaugeinrichtung 3, die unter der Papierbahn 2 vorgesehen ist, um die mittels
den Düsen 11 auf die Papierbahn 2 aufgebrachte Merkmalsstoffsuspension durch die Papierbahn
2 hindurch abzusaugen, so dass lediglich die Merkmalsstoffe im Papier zurückbleiben.
Wie der Figur zu entnehmen ist, kann diese Absaugeinrichtung bereits in Papierbahntransportrichtung
vor den Düsen 11 beginnen. Die Papierbahn 2 wird anschließend wahlweise nachfolgenden,
nicht dargestellten Bearbeitungsstationen zum Trocknen, Beschichten, Bedrucken und
dergleichen zugeführt.
[0029] Die Vorrichtung zum Einbringen der Merkmalsstoffe in die Papierbahn setzt sich im
Wesentlichen aus vier Teilsystemen zusammen. Kernbestandteil der Vorrichtung ist der
als Rohrleitungssystem ausgebildete geschlossene Kreislauf 13 der Düsentraverse 10,
welcher als Umwälzpumpe eine Kreiselpumpe 14 zur kontinuierlichen Förderung der Merkmalsstoffsuspension
in dem Rohrleitungssystem besitzt. Das zweite Teilsystem wird durch die Wasseraufbereitung
und -zuführung 20 und das dritte Teilsystem durch die Merkmalsstoffkonzentrataufbereitung
und -zuführung 30 gebildet. Das vierte Teilsystem bilden die Düsen 11 und ihre Verbindungsleitungen
15 zum geschlossenen Kreislauf 13 der Düsentraverse 10. Die einzelnen Teilsysteme
werden nachfolgend detailliert beschrieben.
[0030] In einem Vorratsbehälter werden die Merkmalsstoffe als Merkmalsstoffkonzentrat zur
Verfügung gehalten. Durch eine Deckelöffnung 32 werden dem Behälter 31 Merkmalsstoffe
in pulverisierter Form zugeführt. Die Zuführung von Wasser erfolgt über eine absperrbare
Zuleitung 33. Wasser und Merkmalsstoffe werden mittels einem Rührwerk 34 gemischt,
und die Merkmalsstoffkonzentration liegt vorzugsweise im Bereich von 10 bis 30 Gew.-%,
insbesondere bei 0,4 kg Merkmalsstoff auf 11 Wasser. Der genaue Konzentrationswert
im Vorratsbehälter ist relativ unkritisch, da die endgültige Konzentration der von
den Düsen 11 auf die Papierbahn 2 geleiteten Merkmalsstoffsuspension erst im geschlossenen
Kreislauf 13 durch Zumischen von Wasser eingestellt wird. Je höher die Konzentration
im Vorratsbehälter ist, desto größer ist der Merkmalsvorrat und damit die Zeitspanne
bis zum Nachfüllen des Vorratsbehälters. Der Füllstand des Vorratsbehälters wird mit
einem Füllstandsmesser 35 überwacht. Die Konzentration im Vorratsbehälter darf allerdings
eine vorgegebene Viskositätsgrenze des Merkmalskonzentrats nicht überschreiten, da
ansonsten die Förderung des Merkmalskonzentrats mittels der vorzugsweise als Membranpumpe
ausgebildeten Dosierpumpe 36 beeinträchtigt wird. Bei den zuvor angegebenen Konzentrationswerten
ist die Merkmalsstoffsuspension für die meisten Merkmalsstoffe noch sehr dünnflüssig,
nahezu wasserartig. Über die Zuführleitung 38 pumpt die Dosierpumpe 36 das Merkmalsstoffkonzentrat
letztendlich aus dem Vorratsbehälter 31 in den geschlossenen Kreislauf 13 der Düsentraverse
10.
[0031] Dem geschlossenen Kreislauf 13 wird darüber hinaus aufbereitetes Wasser über eine
Zuführleitung 28 zugeführt. Das Wasser wird zuvor in einem beispielsweise 20 l fassenden
Vakuumbehälter 21 bei einem Unterdruck von circa 0,3 bar gegenüber dem Umgebungsdruck
entgast, so dass sich etwaige Luftblasen, die beispielsweise mit dem Merkmalsstoffkonzentrat
in den geschlossenen Kreislauf 13 gelangen, in der Merkmalsstoffsuspension des geschlossenen
Kreislaufs 13 auflösen können. Der Vakuumbehälter ist mit einer Vakuumpumpe 27 und
einem Füllstandsmesser 25 ausgestattet, der dafür sorgt, dass der Füllstand aus Sicherheitsgründen
auf etwa 90% der Kapazität gehalten wird. Eine beispielsweise als Zahnradpumpe 26
ausgeführte Zuführpumpe fördert das aufbereitete Wasser aus dem Vakuumbehälter 21
über die Zuführleitung 28 dem geschlossenen Kreislauf 13 zu. Die maximale Fördermenge
der Zahnradpumpe 26 liegt beispielsweise bei etwa 550 l pro Stunde, was ausreichend
ist, um etwa 300 Düsen gleichzeitig mit einem Durchsatz von ca. 1,7 l pro Stunde je
Düse zu versorgen. Vorzugsweise ist in der Wasseraufbereitung und -zuführung 20 zusätzlich
eine Wasserentkalkungseinrichtung integriert, die in der Figur jedoch nicht dargestellt
ist.
[0032] Der geschlossene Kreislauf 13 wird im Wesentlichen gebildet durch ein geschlossenes
Rohrleitungssystem mit integrierter Kreiselpumpe 14 zum Umwälzen der im geschlossenen
Kreislauf 13 geförderten Merkmalsstoffsuspension. Dem geschlossenen Kreislauf 13 wird
das Merkmalsstoffkonzentrat sowie das aufbereitete Wasser über die Zuführleitungen
38, 28 kurz vor der Kreiselpumpe 14 zugeführt. Die Kreiselpumpe 14 übernimmt somit
die Funktion der Durchmischung des zugeführten Merkmalsstoffkonzentrats mit dem zugeführten,
aufbereiteten Wasser. Dadurch wird gewährleistet, dass die Konzentrationsverteilung
der Merkmalsstoffe in der Merkmalsstoffsuspension weitest gehend homogen ist, bevor
Merkmalsstoffsuspensionsanteile über die Verbindungsleitungen 15 zu den Düsen 11 aus
dem Kreislauf 13 abgezweigt werden. Ein Sieb 16 mit 100 µm Siebeinsatz aus Edelstahl
ist kurz hinter der Kreiselpumpe vorgesehen und hält Partikel zurück, die zu einer
Verstopfung der Düsen 11 führen könnten. Beispielsweise am Siebeinsatz ist ein Absperrhahn
17 zum Entlüften der Vorrichtung nach ihrem Einschalten vorgesehen.
[0033] Der geschlossene Kreislauf 13 besitzt zwei Regelkreise, nämlich einen Druckregelkreis
und einen Dichteregelkreis.
[0034] Der Druckregelkreis umfasst zwei Drucksensoren P
1 und P
2 an unterschiedlichen Stellen im geschlossenen Kreislauf 13, nämlich vorzugsweise
einerseits an einer Stelle vor den Abzweigungen der Verbindungsleitungen 15 zu den
Düsen 11 und andererseits an einer in Kreislaufströmungsrichtung nachgeordneten Stelle.
Der Druck p
1 kann je nach Leitungslängen und -querschnitten beispielsweise zwischen 500 und 800
mbar betragen. Abweichungen von diesem Sollwert werden gemessen und dazu verwendet,
die Zahnradpumpe 26 zur Förderung des aufbereiteten Wassers so zu regeln, dass der
Sollwert p
1 aufrechterhalten wird. Der Druckwert p2 wird vorzugsweise hinter der Abzweigung der
letzten Verbindungsleitung 15 zur letzten Düse 11 gemessen, um den Druckabfall zu
ermitteln, der sich aufgrund der abgezweigten Merkmalsstoffsuspensionsanteile und
dem Strömungswiderstand der Leitungen in dem geschlossenen Kreislauf 13 einstellt.
Dieser Druckabfall soll immer konstant sein, um sicherzustellen, dass an allen Düsen
11, unabhängig von der Anzahl der aktivierten Düsen, zu jedem Zeitpunkt in etwa dieselben
Druckverhältnisse vorherrschen. Da die Druckdifferenz p
2- p
1 direkt abhängig ist von der Strömungsgeschwindigkeit der Merkmalsstoffsuspension
in dem geschlossenen Kreislauf 13, wird der Differenzdruckmesswert p
2- p
1 dazu verwendet, die Fördermenge der Kreiselpumpe 14 zu überwachen.
[0035] Der Dichteregelkreis umfasst einen Dichtesensor ρ. Der Zulauf des Dichtesensors ρ
ist unmittelbar hinter dem Sieb 16 direkt an den geschlossenen Kreislauf 13 angeschlossen.
Der Ablauf des Dichtesensors ρ befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite kurz
vor dem Eingang der Kreiselpumpe 14. Der Druckabfall zwischen Zu- und Ablauf sorgt
für eine ausreichende Durchströmung des Dichtesensors ρ, die verhindert, dass sich
Ablagerungen im Dichtesensor ρ ausbilden. Mittels des Dichtesensors ρ wird die aktuelle
Dichte der Merkmalsstoffsuspension in dem geschlossenen Kreislauf 13 ermittelt. Sie
ist ein Maß für die Konzentration an Merkmalsstoffen in der Merkmalsstoffsuspension
des geschlossenen Kreislaufs 13. Entsprechend der vom Dichtesensor ρ gelieferten Information
über die aktuelle Dichte der Merkmalsstoffsuspension wird die Dosierpumpe 36 am Vorratsbehälter
31 geregelt, um einen vorgegebenen Sollwert der Suspensionsdichte einzustellen, der
einer Konzentration eines Merkmalstoffs entspricht. Eine typische Dichteeinstellung
für die Dosierung von Merkmalsstoffen in der Merkmalsstoffsuspension liegt bei etwa
0,1 bis 0,5 Gew.-%.
[0036] Durch die vorgenannten Maßnahmen wird sichergestellt, dass an jeder Abzweigung einer
Verbindungsleitung 15 nicht nur dieselbe Merkmalsstoffkonzentration in der Merkmalsstoffsuspension
vorliegt sondern auch ein zeitlich konstanter, wenn auch von Verbindungsleitung zu
Verbindungsleitung unterschiedlicher Verbindungsleitungseingangsdruck. Unter diesen
Voraussetzungen lässt sich durch einfache konstruktive Gestaltung der Verbindungsleitungen
für alle Leitungen derselbe Verbindungsleitungsaustrittsdruck einstellen, indem durch
geeignete Wahl des Durchmessers und/oder vorzugsweise der Länge der Verbindungsleitungen
15 ein definierter Druckverlust in jeder Verbindungsleitung 15 erzeugt wird, so dass
am Ende der Verbindungsleitungen, das heißt an den Düsen 11, jeweils derselbe Druck
vorliegt. Um beispielsweise bei einem Druck p
1 im Bereich von 500 bis 800 mbar und einem entsprechend geringerem Wert für p
2 im geschlossenen Kreislauf 13 für alle Düsen 11 denselben Düsenaustrittsdruck zu
erzielen, haben sich Verbindungsleitungen 15 mit einer Länge von typischerweise einigen
Dezimetern als geeignet erwiesen, wobei die Verbindungsleitungen beispielsweise aus
Schläuchen mit einem Innendurchmesser von ca. 1 mm bestehen.
[0037] Jede Verbindungsleitung 15 besitzt einen individuellen Absperrhahn 12. Die Absperrung
einzelner Absperrhähne 12 hat allerdings auf den Durchsatz und Düsenaustrittsdruck
keine Auswirkungen, da der Verbindungsleitungseintrittsdruck mittels der zuvor beschriebenen
Druckregelung unabhängig von der Anzahl aktiver Düsen in etwa konstant gehalten wird.
[0038] Die Absperrhähne 12 können auch durch Absperrventile ersetzt werden. Insbesondere
bei häufigem oder schnellen Wechsel der erzeugten Codierungsmuster ist eine (in der
Figur nicht dargestellte) elektrische oder pneumatische Ansteuerung der Absperrvorrichtungen
vorteilhaft. Insgesamt können mehrere Hundert Düsen in einem Abstand von ca. 3 bis
15 mm auch versetzt nebeneinander angeordnet werden.
[0039] Es sei noch erwähnt, dass die Verbindungsleitungen 15 von oben an den geschlossenen
Kreislauf 13 angeschlossen sind, um zu verhindern, dass größere Merkmalsstoffpartikel,
die sich am Grund des geschlossenen Kreislaufs 13 abgelagert haben, angesaugt werden,
was zu einer Verstopfung der Bauteile, wie Absperrhähne, Düsen etc. führen könnte.
Darüber hinaus ragen die Verbindungsleitungen 15 von oben etwa 10 mm in den geschlossenen
Kreislauf 13 hinein, um zu verhindern, dass etwaige Luftblasen mit der Merkmalsstoffsuspension
durch die Düsen 11 ausgetragen werden, was sich negativ auf die Qualität des erzeugten
Streifenmusters auswirken würde.
[0040] Die vorbeschriebene Vorrichtung zum Einbringen von Merkmalsstoffen in eine Papierbahn
ermöglicht unterschiedlichste Liniencodierungen durch Aktivierung und Deaktivierung
einzelner Düsen 11 mittels der jeweils zugeordneten Absperrhähne 12, ohne dass dies
eine Auswirkung auf die im fertigen Papier letztendlich vorliegende Merkmalsstoffkonzentration
der einzelnen Linien hat. Dies ist ganz wesentlich zurückzuführen auf den besonderen
Druckregelkreis, bei dem der Absolutdruck im Volumen, also z.B. der Druck p
1 in dem geschlossenen Kreislauf 13 vor Abzweigung der Verbindungsleitungen 15 und
der Druck p
2 nach Abzweigung der Verbindungsleitungen 15 gemessen und durch Steuerung der Fördermenge
der Zahnradpumpe 26 jeweils auf einem konstanten Wert gehalten werden. Die mittels
diesem Druckregelkreis erzielten Vorteile werden auch dann erzielt, wenn die Merkmalsstoffsuspension
nicht als laminarer Strahl mit geringem Strahldruck sondern beispielsweise mit hohem
Strahldruck oder als turbulenter Strahl oder als Sprühstrahl auf die Oberfläche der
Papierbahn geleitet wird.
1. Verfahren zum Einbringen von Merkmalsstoffen in eine Papierbahn (2) während des Papierherstellungsprozesses
zu einem Zeitpunkt, zu dem der ursprünglichen Papiermasse bereits der Großteil der
Flüssigkeit entzogen ist, die Papierbahn also noch feucht, aber bereits verfestigt
ist, indem eine Merkmalsstoffsuspension so auf die noch feuchte Papierbahn aufgetragen
wird, dass die Papierbahn keine Faserstrukturänderung erfährt, dadurch gekennzeichnet, dass die Merkmalsstoffsuspension als laminarer Strahl mit geringem Strahldruck auf die
Oberfläche der Papierbahn geleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Merkmalsstoffsuspension im Wesentlichen durch
in Wasser dispergierte Merkmalsstoffe gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Merkmalsstoffsuspension als Merkmalsstoffe
lumineszierende Pigmente enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Merkmalsstoffsuspension in einem
Volumen (13) ständig umgewälzt und diesem Volumen ein Merkmalsstoffsuspensionsanteil
abgezapft wird, welcher zum Einbringen der Merkmalsstoffe in die Papierbahn (2) verwendet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der Merkmalsstoffsuspensionanteil dem Volumen (13)
von oben abgezapft wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Merkmalsstoffsuspension in dem Volumen
(13) gebildet wird, indem dem Volumen ein Merkmalsstoffkonzentrat und ein Suspensionsmedium
getrennt zugeführt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei das Suspensionsmedium entgast wird, bevor es dem
Volumen zugeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei zum Leiten der Merkmalsstoffsuspension
auf die Oberfläche der Papierbahn in Form eines laminaren Strahls eine Vollstrahl-
oder Flachstrahldüse (11) verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Merkmalsstoffkonzentration in
der Merkmalsstoffsuspension so gering eingestellt wird, dass das Vorhandensein der
Merkmalsstoffe in der fertigen Papierbahn mit bloßem Auge nicht erkennbar ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der laminare Strahl unmittelbar
nach der Blattbildung und Abnahme der noch weichen Papierbahn von einem Papierbildungssieb
(1) auf die Papierbahn (2) geleitet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei dem laminaren Strahl eine Saugeinrichtung (3) auf
der dem laminaren Strahl gegenüberliegenden Seite der Papierbahn in Papierbahntransportrichtung
nachgeordnet wird, um das Suspensionsmedium durch die Papierbahn (2) hindurch abzusaugen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei mehrere separate Merkmalsstoffsuspensionsstrahlen
mit gleichem Strahldruck zur Herstellung einer Mehrfachnutzenbahn auf die Papierbahn
(2) geleitet werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei der Strahldruck im Bereich von
30 mbar bis 200 mbar liegt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der Strahldruck im Bereich von 50 mbar bis 100 mbar
liegt.
15. Vorrichtung zum Einbringen von Merkmalsstoffen in eine Papierbahn (2) an einer Stelle
einer Papiermaschine, an der ein Großteil der Flüssigkeit der ursprünglichen Papiermasse
bereits entzogen ist, die Papierbahn also noch feucht, aber bereits verfestigt ist,
wobei die Vorrichtung umfasst:
- ein Volumen (13) zur Aufnahme einer Merkmalsstoffsuspension,
- eine oder mehrere mit dem Volumen (13) in Verbindung stehende Düsen (11), und
- eine Einrichtung (P1, P2, 26) zum Steuern eines Druckes, mit dem ein dem Volumen (13) entzogener Merkmalsstoffsuspensionsanteil
durch die Düsen (11) auf die Papierbahn (2) geleitet wird,
wobei die Drucksteuerungseinrichtung (P
1, P
2, 26) und die Düsen (11) so ausgebildet und aufeinander abgestimmt sind, dass der
Merkmalsstoffsuspensionsanteil als ein laminarer, mit geringem Druck aus den Düsen
(11) austretender Strahl einstellbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, wobei die Drucksteuereinrichtung mindestens eine Druckmesseinrichtung
(P1, P2) und eine Einrichtung (26) zum Erhöhen des Druckes in dem Volumen aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, wobei der Strahldruck am Düseneintritt im Bereich
von 30 mbar bis 200 mbar liegt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, wobei der Strahldruck am Düseneintritt im Bereich von
50 mbar bis 100 mbar liegt.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18 umfassend eine Einrichtung (14) zum
Fördern der Merkmalsstoffsuspension in dem Volumen (13).
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, wobei das Volumen (13) einen geschlossenen Kreislauf
bildet.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, wobei Leitungen (15) zum Verbinden der Düsen
(11) mit dem Volumen (13) in Förderrichtung der Merkmalsstoffsuspension nacheinander
angeordnet sind und wobei die Einrichtung zum Steuern des Drucks einen ersten Drucksensor
(P1) in Förderrichtung vor den Verbindungsleitungen (15) und einen zweiten Drucksensor
(P2) in Förderrichtung hinter den Verbindungsleitungen (15) aufweist, um anhand der gemessenen
Druckwerte in dem Volumen (13) einen Solldruck einzustellen und einen Solldruckverlust
zu überwachen.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, wobei zumindest einige der Verbindungsleitungen (15)
bei gleichem Durchflussvolumen einen unterschiedlichen Druckverlust bewirken, derart,
dass sie trotz eines unterschiedlichen Eingangsdrucks des durch sie hindurchgeleiteten
Merkmalsstoffsuspensionsanteils in etwa denselben Ausgangsdruck verursachen.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, wobei ein unterschiedlicher Druckverlust in den Verbindungsleitungen
(15) durch unterschiedliche Längen und/oder Durchmesser der Verbindungsleitungen bewirkt
wird.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 23, wobei Leitungen (15) zum Verbinden
der Düsen (11) mit dem Volumen (13) von oben an das Volumen (13) angeschlossen sind.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 24, umfassend Zuführleitungen (38, 28)
zum getrennten Zuführen einerseits eines Merkmalstoffkonzentrats und andererseits
eines Suspensionsmediums in das Volumen (13).
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, umfassend eine Entgasungseinrichtung (31 bis 34) zum
Entgasen des Suspensionsmediums, bevor es dem Volumen (13) zugeführt wird.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 26, wobei die Düsen (11) als Vollstrahl-
oder Flachstrahldüsen ausgebildet sind.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass in den Leitungen (15) Absperrvorrichtungen (12) vorgesehen sind.
29. Papiermaschine zur Herstellung einer Papierbahn (2) aus einer faserbreiartigen Papiermasse,
umfassend eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 28.
30. Papiermaschine nach Anspruch 29, wobei die Düsen (11) in Papierbahntransportrichtung
hinter einem Papierbildungssieb (1) auf die Papierbahn (2) gerichtet sind.
31. Papiermaschine nach Anspruch 29 oder 30, wobei den Düsen (11) auf der den Düsen (11)
gegenüberliegenden Seite der Papierbahn (2) eine Saugeinrichtung (3) in Papierbahntransportrichtung
nachgeordnet ist, um das Suspensionsmedium durch die Papierbahn (2) hindurch abzusaugen.