[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsmaschine nach den Merkmalen des im Anspruch
1 angeführten Oberbegriffes.
[0002] Eine derartige Reinigungsmaschine ist bereits durch DE 43 43 148 A1, FR 1 029 167
und DD 240 043 A1 bekannt. Diese Maschine besteht aus einem gleisverfahrbaren Maschinenrahmen,
zwischen dessen endseitigen Schienenfahrwerken zwei Räumketten unmittelbar hintereinander
angeordnet sind. Die Siebanlage befindet sich zwischen den beiden Räumketten. Während
unter kontinuierlicher Maschinenvorfahrt mit der vorderen, ersten Räumkette Schotter
der Siebanlage zugeführt wird, erfolgt durch die zweite Räumkette eine Entfernung
von als Basis der Schotterbettung dienendem Erdreich. Dieses wird über eine Fördereinrichtung
beispielsweise auf nachfolgende Speicherwagen abgeworfen. Vor Abwurf des gereinigten
Schotters erfolgt die Einbringung von Sand zur Herstellung einer Planumschutzschichte.
[0003] Durch FR 714 645 ist die Anordnung von vier endlosen Eimerketten bekannt, mit denen
Schotter hochgefördert und einer Siebanlage zugeführt wird.
[0004] Eine weitere Maschine zur Untergrundsanierung ist auch noch durch EP 0 629 744 B1
bekannt. Die durch die erste Räumkette entfernte Schotterschichte wird in einem Steinbrecher
zerkleinert, zur Herstellung einer Planumschutzschichte auf das Gleis abgeworfen und
verdichtet. Mit der auf einem zweiten Maschinenrahmen angeordneten zweiten Räumkette
erfolgt ein Aushub von Erdreich, das durch die Planumschutzschichte ersetzt wird.
Danach erfolgt die Ablage des Gleises. In einem weiteren Arbeitsvorgang wird neuer
Schotter zur Herstellung einer Schotterbettung eingebracht.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer Maschine
der gattungsgemäßen Art, mit der unter Einsatz zweier Räumketten eine besonders hohe
Reinigungsleistung erzielbar ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Reinigungsmaschine der eingangs genannten
Art gelöst, die mit den im Kennzeichen von Anspruch 1 angeführten Merkmalen ausgestattet
ist.
[0007] Eine mit diesen Mekmalen kombinierte Maschine ermöglicht erstmals unter Einsatz von
zwei hintereinander angeordneten Räumketten eine wesentliche Erhöhung der Arbeitsleistung
bezüglich der Schotteraufnahme, sodaß auch sehr große Siebanlagen bis an deren Leistungsgrenze
beschickbar sind. Durch die Anordnung von zwei getrennten Siebanlagen an beiden Maschinenenden
ist eine optimale Anpassung an eine unterschiedliche Förderleistung der beiden Räumketten
möglich. Im Falle eines besonders stark verschmutzten Gleisabschnittes kann das Arbeitsverfahren
sofort optimal angepaßt werden, indem die erste, weniger verschmutzte Schotterschichte
in der vorderen Siebanlage normal gereinigt wird, während der stark verschmutzte Schotterrest
in der zur speziellen Reinigung besonders ausgebildeten zweiten Siebanlage einer intensiven
Reinigung unterzogen wird.
[0008] Weitere Vorteile und Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der Zeichnung.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 und 2 eine Seitenansicht eines bezüglich der Arbeitsrichtung vorderen bzw.
hinteren Teiles einer Reinigungsmaschine.
[0011] Eine in den Fig.1 und 2 dargestellte Reinigungsmaschine 1 zur Reinigung einer Schotterbettung
2 eines Gleises 3 weist einen auf Schienenfahrwerken 4 verfahrbaren Maschinenrahmen
5 auf. Dieser ist mit zwei zwischen den endseitigen Schienenfahrwerken 4 durch Antriebe
6 höhen- und seitenverstellbaren Räumketten 7,8 verbunden. Diese in Maschinenlängsrichtung
hintereinander angeordneten Räumketten 7,8 sind jeweils endlos ausgebildet und durch
einen Antrieb 9 zum Aushub von Schotter 10 in Rotation versetzbar. Über jeder Räumkette
7,8 befindet sich eine Arbeitskabine 11 mit einer Steuereinrichtung 12 zur Beobachtung
des unterhalb des Gleises 3 befindlichen Kettenabschnittes.
[0012] Für die Anhebung des Gleises 3 sind zwei jeweils durch Antriebe 13 höhenund seitenverstellbare
Gleishebeeinrichtungen 14 mit dem Maschinenrahmen 5 verbunden. Das bezüglich der Arbeitsrichtung
(Pfeil 15) der Reinigungsmaschine 1 vordere Schienenfahrwerk 4 ist in einer Führung
16 des Maschinenrahmens 5 für eine Relativverschiebung zu diesem gelagert.
[0013] Der Maschinenrahmen 5 ist aus einem in Arbeitsrichtung vorgeordneten ersten Rahmenteil
17 und einem durch ein Gelenk 18 mit diesem verbundenen zweiten Rahmenteil 19 zusammengesetzt.
Beide Rahmenteile 17,19 sind durch ein im Bereich des Gelenkes 18 mit dem zweiten
Rahmenteil 19 verbundenes Schienenfahrwerk 4 am Gleis 3 verfahrbar.
[0014] Zum Abtransport des Schotters 10 durch die erste Räumkette 7 ist eine erste Fördereinrichtung
20 mit einem Aufnahmeende 21 und einem Abwurfende 22 vorgesehen. Dieses befindet sich
über einer Siebanlage 23, die auf einem an den Maschinenrahmen 5 angekuppelten Siebwagen
24 angeordnet ist. Für den Abtransport des durch die zweite Räumkette 8 aufgenommenen,
restlichen Schotters 10 ist eine zweite Fördereinrichtung 25 mit einem Aufnahmeende
26 und einem Abwurfende 27 vorgesehen.
[0015] Das Aufnahmeende 26 befindet sich unterhalb eines Abwurfbereiches 31 der zweiten
Räumkette 8, während das Abwurfende 27 oberhalb einer zweiten Siebanlage 30 positioniert
ist. Diese ist bezüglich der Arbeitsrichtung der Maschine 1 an einem hinterem Maschinenende
32 angeordnet, während die erste Siebanlage 23 an einem vorderen Maschinenende 33
vorgesehen ist.
[0016] Für die Wiedereinbringung von durch die erste Siebanlage 23 gereinigtem Schotter
10 ist eine dritte Fördereinrichtung 28 mit einer unmittelbar hinter der zweiten Räumkette
8 positionierten ersten Schotterabwurfstelle 29 vorgesehen. Für die Wiedereinbringung
von durch die hintere, zweite Siebanlage 30 gereinigtem Schotter 10 ist eine vierte
Fördereinrichtung 36 mit einer unmittelbar hinter der ersten Schotterabwurfstelle
29 positionierten zweiten Schotterabwurfstelle 37 vorgesehen.
[0017] Die zweite Siebanlage 30 ist zwischen den beiden endseitigen Schienenfahrwerken 4
des zweiten Rahmenteiles 19 angeordnet und für eine besonders intensive Schotterreinigung
als Doppelsieb ausgebildet. Eine Fördereinheit 38 dient zum Abtransport von Abraum
beispielsweise auf einen Speicherwagen 39. Alternativ könnte der Abraum auch zur Speicherung
in Richtung zum vorderen Maschinenende 33 abtransportiert werden. Eine Energieeinheit
34 dient zur Versorgung von Fahrantrieben 35 und den verschiedenen anderen Antrieben.
[0018] Unmittelbar vor dem Arbeitseinsatz wird das vordere Schienenfahrwerk 4 des ersten
Rahmenteiles 17 von der durch strichpunktierte Linien angedeuteten Überstellposition
(s. Fig. 1) in die mit vollen Linien dargestellte Arbeitsposition verschoben. Damit
wird eine durch das verschiebbare Schienenfahrwerk 4 und das nächstfolgende Schienenfahrwerk
4 begrenzte Umbaulücke vergrößert und die für beide Räumketten 7, 8 gemeinsame Anhebung
des Gleises 3 vereinfacht.
[0019] Im Arbeitseinsatz erfolgt unter kontinuierlicher Vorfahrt der Maschine 1 in einer
ersten Stufe die Entfernung einer oberen Schotterschichte der Schotterbettung 2 durch
die erste Räumkette 7. Der durch diese aufgenommene Schotter 10 wird über die erste
Fördereinrichtung 20 der vorgeordneten, ersten Siebanlage 23 zur Reinigung zugeführt.
Die in der vorderen Arbeitskabine 11 befindliche Arbeitsperson kann durch die Steuereinrichtung
12 die unmittelbar vor ihm liegende erste Räumkette 7 bedarfsweise steuern.
[0020] Bei durch die Gleishebeeinrichtung 14 angehobenem Gleis 3 wird unmittelbar hinter
der ersten Räumkette 7 parallel eine zweite Schotterschichte mit Hilfe der zweiten
Räumkette 8 abgetragen, auf die zweite Fördereinrichtung 25 gefördert und von dieser
der zweiten Siebanlage 30 zur Reinigung zugeführt. Die in der hinteren Arbeitskabine
11 befindliche Bedienungsperson kann ebenfalls über die Steuereinrichtung 12 die unmittelbar
unter ihm befindliche zweite Räumkette 8 bedarfsweise steuern.
[0021] Der durch beide Räumketten 7,8 aufgenommene und durch beide Siebanlagen 23,30 gereinigte
Schotter 10 wird mit Hilfe der jeweiligen Fördereinrichtung 28,36 zu den hinter der
zweiten Räumkette 8 gelegenen Schotterabwurfstellen 29,37 transportiert und auf das
angehobene Gleis 3 zur Wiederherstellung der Schotterbettung 2 abgeworfen.
1. Reinigungsmaschine (1) zur Reinigung einer Schotterbettung (2) eines Gleises (3),
bestehend aus einem auf Schienenfahrwerken (4) am Gleis (3) verfahrbaren Maschinenrahmen
(5) und zwei in Maschinenlängsrichtung hintereinander zwischen den Schienenfahrwerken
(4) angeordneten, endlosen und jeweils das Gleis (3) umschließenden, durch Antriebe
(6) höhen- und seitenverstellbaren Räumketten (7,8) zur Aufnahme von Schotter (10)
aus der Schotterbettung (2), sowie mit Fördereinrichtungen (20) zum Schottertransport,
einer Siebanlage (23) zur Schotterreinigung, einer Fördereinrichtung (28) für die
Wiedereinbringung von gereinigtem Schotter und einer mit dem Maschinenrahmen (5) verbundenen
Gleishebeeinrichtung (14),
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) eine erste Fördereinrichtung (20) mit einem der - bezüglich der Arbeitsrichtung
- vorderen, ersten Räumkette (7) zugeordneten Aufnahmeende (21) und einem Abwurfende
(22), das einer ersten Siebanlage (23) zugeordnet ist,
b) eine zweite Fördereinrichtung (25) mit einem der zweiten Räumkette (8) zugeordneten
Aufnahmeende (26) und einem Abwurfende (27), das einer zweiten Siebanlage (30) zugeordnet
ist.
2. Reinigungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Siebanlage (23) bezüglich der Arbeitsrichtung der Maschine (1) vor der
ersten Räumkette (7) und die zweite Siebanlage (30) hinter der zweiten Räumkette (8)
angeordnet ist.
3. Reinigungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein endseitiges Schienenfahrwerk (4) in Maschinenlängsrichtung relativ zum Maschinenrahmen
(5) verschiebbar ausgebildet.
4. Reinigungsmaschine nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Räumkette (7,8) eine eigene, eine Steuereinrichtung (12) für eine Beaufschlagung
von Antrieben (6,9) der jeweiligen Räumkette (7,8) aufweisende Arbeitskabine (11)
zugeordnet ist.
5. Reinigungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Maschinenrahmen (5) aus einem ersten und durch ein Gelenk (18) mit diesem verbundenen
zweiten Rahmenteil (17,19) zusammengesetzt ist und beide Rahmenteile (17,19) über
ein im Bereich des Gelenkes (18) positioniertes, gemeinsames Schienenfahrwerk (4)
am Gleis (3) abstützbar sind, wobei der beide Räumketten (7,8) aufweisende erste Rahmenteil
(17) mit dem in Maschinenlängsrichtung verschiebbaren Schienenfahrwerk (4) verbunden
ist, während der zweite Rahmenteil (19) endseitig jeweils auf einem Schienenfahrwerk
(4) abgestützt ist.