(19)
(11) EP 1 253 260 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.10.2002  Patentblatt  2002/44

(21) Anmeldenummer: 02001163.1

(22) Anmeldetag:  24.01.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04D 1/18, E04D 1/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 28.04.2001 DE 10121032

(71) Anmelder: Blocken, Wilfried
3730 Hoeselt (BE)

(72) Erfinder:
  • Blocken, Wilfried
    3730 Hoeselt (BE)

(74) Vertreter: Bauer, Wulf, Dr. 
Bayenthalgürtel 15
50968 Köln (Marienburg)
50968 Köln (Marienburg) (DE)

   


(54) Dachabdeckungselement


(57) Die Erfindung bezieht sich auf ein der Witterung ausgesetztes Dachabdeckungselement (1). Dieses besteht aus einem flächigen Grundkörper (2) und einer einseitig auf den Grundkörper (2) aufgebrachten Beschichtung (18) derart, dass eine witterungsbedingte Schallentwicklung beispielsweise durch Regen (16) oder Hagel vermindert wird. Die Beschichtung (18) ist auf der der Witterung abgewandten Seite des Grundkörpers (2) angeordnet.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein der Witterung ausgesetztes Dachabdeckungselement, bestehend aus einem flächigen Grundkörper und einer einseitig auf den Grundkörper aufgebrachten Beschichtung.

[0002] Derartige beschichtete Dachabdeckungselement wie Dachpfannen und dergleichen sind insbesondere aus verzinktem Stahlblech gefertigt und stellen eine in verschiedenen Gegenden Europas bewährte Dacheindeckung dar.

[0003] Metalldachpfannen können sowohl auf Dachlatten als auch auf Pfetten verlegt werden. Die Befestigung kann mittels geriffelter Nägel oder Holzschrauben erfolgen.

[0004] Sie haben den Vorteil, dass sie äußerst kostengünstig herstellbar sind und schnell und einfach installiert werden können. Nachteilig ist, dass sie eine ungewollte und störende Geräuschentwicklung insbesondere bei Regen oder Hagel aufweisen.

[0005] Um diese Belästigung zu verringern, ist eine Beschichtung der Dachpfannen mit beispielsweise sandigem Material bekannt, die die Geräuschentwicklung vermindern soll. Diese Beschichtung ist bei den bekannten Metalldachpfannen auf der der Witterung zugewandten Seite angeordnet. Dies hat zum Nachteil, dass zum einen die mit derartigen Dachpfannen gedeckten Dächer optisch als unschön empfunden werden und zum anderen eine derartige Beschichtung die Bildung von Moos oder ähnlichem auf dem Dach begünstigt.

[0006] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Dachabdeckungselement zu schaffen, dass kostengünstig herstellbar und schnell und einfach zu installieren ist, andererseits eine möglichst geringe Schallentwicklung insbesondere bei Regen oder Hagel aufweist und darüber hinaus einen optisch ansprechenden Eindruck vermittelt. Weiterhin soll erreicht werden, dass sich Verunreinigungen des Daches durch Wetterereignisse wie Regen oder Hagel möglichst problemlos lösen und abgewaschen werden können.

[0007] Erfindungsgemäß wird dies durch ein der Witterung ausgesetztes Dachabdeckungselement, bestehend aus einem flächigen Grundkörper und einer einseitig auf dem Grundkörper aufgebrachten Beschichtung derart, dass eine witterungsbedingte Schallentwicklung beispielsweise durch Regen oder Hagel vermindert wird, wobei die Beschichtung auf der der Witterung abgewandten Seite des Grundkörpers angeordnet ist, erreicht.

[0008] Derartige erfindungsgemäße Dachabdeckungselemente werden bevorzugt aus verzinktem Stahlblech, insbesondere mit einer Stärke kleiner 3 mm hergestellt. Anstelle von einzelnen Dachpfannen können auch mehrer Dachpfannen einstückig gefertigt werden, die dann um ein Vielfaches breiter als einzelne Dachpfannen sind. Diese Dachelemente sind dann derart geformt, dass optisch der Eindruck einzelner aneinandergereihter bzw. -verlegter Dachpfannen vermittelt wird. Insbesondere hat sich eine Breite als vorteilhaft erwiesen, die etwa der Breite von sechs bis acht einzelnen Dachpfannen entspricht.

[0009] Ein erfindungsgemäßes Dachelement weist je ausgeformter Dachpfanne vorteilhafterweise eine Öffnung bzw. ein Loch auf, um das Dachelement mit Nägeln oder Schrauben mit den Dachlatten verbinden zu können. Die Verlegung der Dachelemente kann somit schnell und einfach erfolgen.

[0010] Erfindungsgemäß weisen die Dachpfannen auf der der Witterung abgewandten Seite eine Beschichtung beispielsweise aus Splittmaterial oder Sand auf. Das Beschichtungsmaterial wird mit Hilfe eines Klebstoffes, insbesondere einem Polyurethanklebstoff (PU-Klebstoff) auf die Dachpfannen aufgebracht. Zu diesem Zweck hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Dachpfannen zunächst mit dem Klebstoff zu besprühen und das Beschichtungsmaterial anschließend auf die noch nicht ausgehärtete Klebeschicht aufzustreuen. Dadurch entsteht eine lediglich einlagige, aber im Sinne der Erfindung ausreichende Beschichtung. Die nicht mit Klebstoff in Kontakt befindlichen Körner können nach Aushärtung des Klebstoffes problemlos abgeklopft werden. Die Korngröße des Beschichtungsmaterials beträgt vorteilhafterweise zwischen 0,2 und 5 mm.

[0011] Der Erfindung liegt darüber hinaus die Erkenntnis zugrunde, dass es für die Verminderung der Geräuschentwicklung unerheblich ist, ob die Beschichtung auf der der Witterung zugewandten oder abgewandten Seite aufgebracht ist. Gerade diesen Effekt macht sich die Erfindung zunutze, um die Entstehung von Moos oder ähnlichem zu vermeiden und darüber hinaus ein optisch ansprechendes Dach zu schaffen. Die Anordnung der Beschichtung auf der der Witterung abgewandten Seite erlaubt die freie Gestaltung der optisch von außen sichtbaren Seite der Dachpfannen. Diese können somit also zum Beispiel farblich gestaltet werden. Die der Witterung zugewandte glatte Oberfläche erlaubt weiterhin, dass die Dächer durch Regen oder andere Niederschlagsereignisse gereinigt werden können. So können selbst größere Laubblätter usw. bei sehr heftigen Regengüssen herunter gespült werden. Eine der Witterung zugewandte Beschichtung würde diesen Effekt erschweren oder verhindern. Hinzu kommt, dass die unbeschichtete Fläche einfach und schnell restauriert beispielsweise überlackiert werden kann.

[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmal des erfindungsgemäßen Gegenstandes sind in der Figurenbeschreibung und in den Unteransprüchen enthalten. Anhand des in der beiliegenden Zeichnung dargestellten und nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1:
ein erfindungsgemäßes Dachabdeckungselement in perspektivischer Darstellung von schräg oben,
Fig. 2:
das erfindungsgemäße Dachabdeckungselement im Schnitt gemäß der in Fig. 1 eingezeichneten Schnittlinie I-I,
Fig. 3:
eine Ausschnittvergrößerung des in Fig. 1 mit A bezeichneten Ausschnitts der der Witterung abgewandten Seite.


[0013] Figur 1 zeigt ein Dachabdeckungselement 1 mit einem Grundkörper 2 auf. Der Grundkörper 2 ist hier beispielhaft als Doppelpfannenelement dargestellt, hat also die Form zweier nebeneinanderliegender Dachpfannen 3. Diese Dachpfannen 3 sind über eine Ablaufrinne 4 einstückig mit einander verbunden. Das Dachabdeckungselement 1 weist beispielsweise eine Materialstärke von 0,5 bis 3 mm auf.

[0014] Das Dachabdeckungselement 1 weist an zwei einander gegenüberliegenden freien Enden, die eine Oberkante 6 und eine Unterkante 8 bilden, jeweils Haltekragen, einen unteren Haltekragen 10 und einen oberen Haltekragen 12 auf. Der untere Haltekragen 10 ist in Richtung eines nicht dargestellten Daches ausgehend von einer Haupterstreckungsebene des Dachabdeckungselementes 1 um etwa 90° umgeformt. Der obere Haltekragen 12 dagegen ist in die dem nicht dargestellten Dach abgewandte Richtung um ebenfalls etwa 90°, ausgehend von der Haupterstreckungsebene des Dachabdeckungselementes 1, umgeformt. An den oberen Haltekragen 12 schließt sich wiederum eine Abschlusskante 14 an, die etwa um 90° gegenüber dem oberen Haltekragen 12 umgeformt ist und sich somit in etwa parallel zur der Haupterstreckungsebene des Dachabdeckungselementes 1 erstreckt (vergleiche auch Fig. 2). Mit Hilfe der Haltekragen 12, 14 können zwei oder mehrere Dachabdeckungselemente 1 miteinander in Eingriff gebracht werden, um ein durchgehend gedecktes Dach zu schaffen. Die Dachabdeckungselemente 1 überlagern sich dann auch mit ihren Seitenkanten, um einen Regen bzw. witterungsdurchlässigen Zwischenraum zwischen den Dachabdeckungselemente 1 auszuschließen.

[0015] Figur 1 zeigt ebenfalls angedeutet Regen 16, der die der Witterung zugewandte Seite verdeutlichen soll. Ebenfalls dargestellt ist ein Ausschnitt A, der auf der der Witterung abgewandten Seite angeordnet und in Fig. 3 vergrößert dargestellt ist.

[0016] Figur 2 verdeutlicht, dass auf der der Witterung abgewandten Seite eine Beschichtung 18 angeordnet ist, die eine Lärmentwicklung durch beispielsweise auf die andere Seite der Dachpfanne 3 auftreffenden Regen 16 vermindern soll.

[0017] Wie Fig. 3 verdeutlicht, kann die Beschichtung 18 vorzugsweise aus einem körnigem Material 20, beispielsweise Splitt oder Sand bestehen. Die Beschichtung wird dabei mit einem Klebemittel, beispielsweise einem PU-Klebstoff mit dem Dachabdeckungselement 1 verbunden. Hierzu wird der PU-Klebstoff beispielsweise durch Sprühen auf das Dachabdeckungselement 1 aufgetragen und das Beschichtungsmaterial anschließend auf die Klebstoffschicht gestreut. Die mit Klebstoff in Kontakt kommenden Körner werden mit dem Dachabdeckungselement 1 verbunden, alle zusätzlichen Körner können anschließend durch Schütteln des Dachabdeckungselements 1 entfernt werden.

[0018] Die Herstellung erfindungsgemäßer Dachabdeckungselemente 1 kann durch Trennen bzw. Zuschneiden und Umformen von Blechbahnen und anschließende Beschichtung der einzelnen Dachabdeckungselemente 1 erfolgen. Auch ist eine zuvorige Bschichtung der Blechbahnen und anschließende Trennung und Umformung in die einzelnen Dachabdeckungselemente 1 möglich.

[0019] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern umfaßt auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen. So könnte beispielsweise eine Beschichtung 18aus einem gummiartigen, elastischen Material vorgesehen werden. Geeignet wäre auch ein zunächst flüssiges oder zähfließendes Mittel, welches nach Art einer Farbe auf den Grundkörper 2 aufgetragen, also gestrichen wird und anschließend zu einer elastischen, schallmindernden Schicht aushärtet.


Ansprüche

1. Witterung ausgesetztes Dachabdeckungselement (1), bestehend aus einem flächigen Grundkörper (2) und einer einseitig auf den Grundkörper (2) aufgebrachten Beschichtung (18) derart, dass eine witterungsbedingte Schallentwicklung beispielsweise durch Regen (16) oder Hagel vermindert wird, wobei die Beschichtung (18) auf der der Witterung abgewandten Seite des Grundkörpers (2) angeordnet ist.
 
2. Dachabdeckungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) aus verzinktem Stahlblech gefertigt ist.
 
3. Dachabdeckungselement nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) eine Materialstärke von weniger als 5 mm, insbesondere von etwa 1 mm aufweist.
 
4. Dachabdeckungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (18) von einem körnigen Material (20) gebildet wird.
 
5. Dachabdeckungselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das körnige Material (20) aus Split besteht.
 
6. Dachabdeckungselement nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das körnige Material (20) von Körnern mit einer Korngröße von 0,2 bis 5 mm gebildet ist.
 
7. Dachabdeckungselement nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das körnige Material (20) mit Hilfe eines Polyurethan-Klebstoffes mit dem Grundkörper (2) verbunden ist.
 
8. Dachabdeckungselement nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (18) einlagig ausgeführt ist.
 
9. Dachabdeckungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine einstückige Ausbildung mehrerer Dachpfannen (3).
 
10. Dachabdeckungselement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) in Form von sechs bis acht Dachpfannen (3) ausgebildet ist.
 




Zeichnung