[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein der Witterung ausgesetztes Dachabdeckungselement,
bestehend aus einem flächigen Grundkörper und einer einseitig auf den Grundkörper
aufgebrachten Beschichtung.
[0002] Derartige beschichtete Dachabdeckungselement wie Dachpfannen und dergleichen sind
insbesondere aus verzinktem Stahlblech gefertigt und stellen eine in verschiedenen
Gegenden Europas bewährte Dacheindeckung dar.
[0003] Metalldachpfannen können sowohl auf Dachlatten als auch auf Pfetten verlegt werden.
Die Befestigung kann mittels geriffelter Nägel oder Holzschrauben erfolgen.
[0004] Sie haben den Vorteil, dass sie äußerst kostengünstig herstellbar sind und schnell
und einfach installiert werden können. Nachteilig ist, dass sie eine ungewollte und
störende Geräuschentwicklung insbesondere bei Regen oder Hagel aufweisen.
[0005] Um diese Belästigung zu verringern, ist eine Beschichtung der Dachpfannen mit beispielsweise
sandigem Material bekannt, die die Geräuschentwicklung vermindern soll. Diese Beschichtung
ist bei den bekannten Metalldachpfannen auf der der Witterung zugewandten Seite angeordnet.
Dies hat zum Nachteil, dass zum einen die mit derartigen Dachpfannen gedeckten Dächer
optisch als unschön empfunden werden und zum anderen eine derartige Beschichtung die
Bildung von Moos oder ähnlichem auf dem Dach begünstigt.
[0006] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein
Dachabdeckungselement zu schaffen, dass kostengünstig herstellbar und schnell und
einfach zu installieren ist, andererseits eine möglichst geringe Schallentwicklung
insbesondere bei Regen oder Hagel aufweist und darüber hinaus einen optisch ansprechenden
Eindruck vermittelt. Weiterhin soll erreicht werden, dass sich Verunreinigungen des
Daches durch Wetterereignisse wie Regen oder Hagel möglichst problemlos lösen und
abgewaschen werden können.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies durch ein der Witterung ausgesetztes Dachabdeckungselement,
bestehend aus einem flächigen Grundkörper und einer einseitig auf dem Grundkörper
aufgebrachten Beschichtung derart, dass eine witterungsbedingte Schallentwicklung
beispielsweise durch Regen oder Hagel vermindert wird, wobei die Beschichtung auf
der der Witterung abgewandten Seite des Grundkörpers angeordnet ist, erreicht.
[0008] Derartige erfindungsgemäße Dachabdeckungselemente werden bevorzugt aus verzinktem
Stahlblech, insbesondere mit einer Stärke kleiner 3 mm hergestellt. Anstelle von einzelnen
Dachpfannen können auch mehrer Dachpfannen einstückig gefertigt werden, die dann um
ein Vielfaches breiter als einzelne Dachpfannen sind. Diese Dachelemente sind dann
derart geformt, dass optisch der Eindruck einzelner aneinandergereihter bzw. -verlegter
Dachpfannen vermittelt wird. Insbesondere hat sich eine Breite als vorteilhaft erwiesen,
die etwa der Breite von sechs bis acht einzelnen Dachpfannen entspricht.
[0009] Ein erfindungsgemäßes Dachelement weist je ausgeformter Dachpfanne vorteilhafterweise
eine Öffnung bzw. ein Loch auf, um das Dachelement mit Nägeln oder Schrauben mit den
Dachlatten verbinden zu können. Die Verlegung der Dachelemente kann somit schnell
und einfach erfolgen.
[0010] Erfindungsgemäß weisen die Dachpfannen auf der der Witterung abgewandten Seite eine
Beschichtung beispielsweise aus Splittmaterial oder Sand auf. Das Beschichtungsmaterial
wird mit Hilfe eines Klebstoffes, insbesondere einem Polyurethanklebstoff (PU-Klebstoff)
auf die Dachpfannen aufgebracht. Zu diesem Zweck hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
die Dachpfannen zunächst mit dem Klebstoff zu besprühen und das Beschichtungsmaterial
anschließend auf die noch nicht ausgehärtete Klebeschicht aufzustreuen. Dadurch entsteht
eine lediglich einlagige, aber im Sinne der Erfindung ausreichende Beschichtung. Die
nicht mit Klebstoff in Kontakt befindlichen Körner können nach Aushärtung des Klebstoffes
problemlos abgeklopft werden. Die Korngröße des Beschichtungsmaterials beträgt vorteilhafterweise
zwischen 0,2 und 5 mm.
[0011] Der Erfindung liegt darüber hinaus die Erkenntnis zugrunde, dass es für die Verminderung
der Geräuschentwicklung unerheblich ist, ob die Beschichtung auf der der Witterung
zugewandten oder abgewandten Seite aufgebracht ist. Gerade diesen Effekt macht sich
die Erfindung zunutze, um die Entstehung von Moos oder ähnlichem zu vermeiden und
darüber hinaus ein optisch ansprechendes Dach zu schaffen. Die Anordnung der Beschichtung
auf der der Witterung abgewandten Seite erlaubt die freie Gestaltung der optisch von
außen sichtbaren Seite der Dachpfannen. Diese können somit also zum Beispiel farblich
gestaltet werden. Die der Witterung zugewandte glatte Oberfläche erlaubt weiterhin,
dass die Dächer durch Regen oder andere Niederschlagsereignisse gereinigt werden können.
So können selbst größere Laubblätter usw. bei sehr heftigen Regengüssen herunter gespült
werden. Eine der Witterung zugewandte Beschichtung würde diesen Effekt erschweren
oder verhindern. Hinzu kommt, dass die unbeschichtete Fläche einfach und schnell restauriert
beispielsweise überlackiert werden kann.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmal des erfindungsgemäßen Gegenstandes sind
in der Figurenbeschreibung und in den Unteransprüchen enthalten. Anhand des in der
beiliegenden Zeichnung dargestellten und nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispiels
wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein erfindungsgemäßes Dachabdeckungselement in perspektivischer Darstellung von schräg
oben,
- Fig. 2:
- das erfindungsgemäße Dachabdeckungselement im Schnitt gemäß der in Fig. 1 eingezeichneten
Schnittlinie I-I,
- Fig. 3:
- eine Ausschnittvergrößerung des in Fig. 1 mit A bezeichneten Ausschnitts der der Witterung
abgewandten Seite.
[0013] Figur 1 zeigt ein Dachabdeckungselement 1 mit einem Grundkörper 2 auf. Der Grundkörper
2 ist hier beispielhaft als Doppelpfannenelement dargestellt, hat also die Form zweier
nebeneinanderliegender Dachpfannen 3. Diese Dachpfannen 3 sind über eine Ablaufrinne
4 einstückig mit einander verbunden. Das Dachabdeckungselement 1 weist beispielsweise
eine Materialstärke von 0,5 bis 3 mm auf.
[0014] Das Dachabdeckungselement 1 weist an zwei einander gegenüberliegenden freien Enden,
die eine Oberkante 6 und eine Unterkante 8 bilden, jeweils Haltekragen, einen unteren
Haltekragen 10 und einen oberen Haltekragen 12 auf. Der untere Haltekragen 10 ist
in Richtung eines nicht dargestellten Daches ausgehend von einer Haupterstreckungsebene
des Dachabdeckungselementes 1 um etwa 90° umgeformt. Der obere Haltekragen 12 dagegen
ist in die dem nicht dargestellten Dach abgewandte Richtung um ebenfalls etwa 90°,
ausgehend von der Haupterstreckungsebene des Dachabdeckungselementes 1, umgeformt.
An den oberen Haltekragen 12 schließt sich wiederum eine Abschlusskante 14 an, die
etwa um 90° gegenüber dem oberen Haltekragen 12 umgeformt ist und sich somit in etwa
parallel zur der Haupterstreckungsebene des Dachabdeckungselementes 1 erstreckt (vergleiche
auch Fig. 2). Mit Hilfe der Haltekragen 12, 14 können zwei oder mehrere Dachabdeckungselemente
1 miteinander in Eingriff gebracht werden, um ein durchgehend gedecktes Dach zu schaffen.
Die Dachabdeckungselemente 1 überlagern sich dann auch mit ihren Seitenkanten, um
einen Regen bzw. witterungsdurchlässigen Zwischenraum zwischen den Dachabdeckungselemente
1 auszuschließen.
[0015] Figur 1 zeigt ebenfalls angedeutet Regen 16, der die der Witterung zugewandte Seite
verdeutlichen soll. Ebenfalls dargestellt ist ein Ausschnitt A, der auf der der Witterung
abgewandten Seite angeordnet und in Fig. 3 vergrößert dargestellt ist.
[0016] Figur 2 verdeutlicht, dass auf der der Witterung abgewandten Seite eine Beschichtung
18 angeordnet ist, die eine Lärmentwicklung durch beispielsweise auf die andere Seite
der Dachpfanne 3 auftreffenden Regen 16 vermindern soll.
[0017] Wie Fig. 3 verdeutlicht, kann die Beschichtung 18 vorzugsweise aus einem körnigem
Material 20, beispielsweise Splitt oder Sand bestehen. Die Beschichtung wird dabei
mit einem Klebemittel, beispielsweise einem PU-Klebstoff mit dem Dachabdeckungselement
1 verbunden. Hierzu wird der PU-Klebstoff beispielsweise durch Sprühen auf das Dachabdeckungselement
1 aufgetragen und das Beschichtungsmaterial anschließend auf die Klebstoffschicht
gestreut. Die mit Klebstoff in Kontakt kommenden Körner werden mit dem Dachabdeckungselement
1 verbunden, alle zusätzlichen Körner können anschließend durch Schütteln des Dachabdeckungselements
1 entfernt werden.
[0018] Die Herstellung erfindungsgemäßer Dachabdeckungselemente 1 kann durch Trennen bzw.
Zuschneiden und Umformen von Blechbahnen und anschließende Beschichtung der einzelnen
Dachabdeckungselemente 1 erfolgen. Auch ist eine zuvorige Bschichtung der Blechbahnen
und anschließende Trennung und Umformung in die einzelnen Dachabdeckungselemente 1
möglich.
[0019] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern umfaßt auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.
So könnte beispielsweise eine Beschichtung 18aus einem gummiartigen, elastischen Material
vorgesehen werden. Geeignet wäre auch ein zunächst flüssiges oder zähfließendes Mittel,
welches nach Art einer Farbe auf den Grundkörper 2 aufgetragen, also gestrichen wird
und anschließend zu einer elastischen, schallmindernden Schicht aushärtet.
1. Witterung ausgesetztes Dachabdeckungselement (1), bestehend aus einem flächigen Grundkörper
(2) und einer einseitig auf den Grundkörper (2) aufgebrachten Beschichtung (18) derart,
dass eine witterungsbedingte Schallentwicklung beispielsweise durch Regen (16) oder
Hagel vermindert wird, wobei die Beschichtung (18) auf der der Witterung abgewandten
Seite des Grundkörpers (2) angeordnet ist.
2. Dachabdeckungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) aus verzinktem Stahlblech gefertigt ist.
3. Dachabdeckungselement nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) eine Materialstärke von weniger als 5 mm, insbesondere von etwa
1 mm aufweist.
4. Dachabdeckungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (18) von einem körnigen Material (20) gebildet wird.
5. Dachabdeckungselement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das körnige Material (20) aus Split besteht.
6. Dachabdeckungselement nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das körnige Material (20) von Körnern mit einer Korngröße von 0,2 bis 5 mm gebildet
ist.
7. Dachabdeckungselement nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das körnige Material (20) mit Hilfe eines Polyurethan-Klebstoffes mit dem Grundkörper
(2) verbunden ist.
8. Dachabdeckungselement nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (18) einlagig ausgeführt ist.
9. Dachabdeckungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine einstückige Ausbildung mehrerer Dachpfannen (3).
10. Dachabdeckungselement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) in Form von sechs bis acht Dachpfannen (3) ausgebildet ist.