[0001] Die Erfindung betrifft einen Schalldämpfer für einen Abgasstrang einer Brennkraftmaschine,
insbesondere eines Kraftfahrzeugs.
[0002] Bei modernen Kraftfahrzeugen muß der Abgasstrang zunehmend komplexere Aufgaben erfüllen,
wie z.B. Abgasreinigung und Schalldämpfung. Leistungsfähige Komponenten bauen regelmäßig
relativ groß und besitzen ein entsprechend hohes Gewicht, wodurch auch der Abgasstrang
insgesamt ein hohes Gewicht aufweist. Es besteht das Bedürfnis, den Abgasstrang bei
gleicher Leistungsfähigkeit leichter auszubilden.
[0003] Aufgrund der relativ hohen Abgastemperaturen werden Schalldämpfer üblicherweise aus
Stahlblechen gefertigt. Die Verwendung leichterer Werkstoffe, wie z.B. Leichtmetalle
oder Kunststoffe scheitert bislang an den hohen Herstellungskosten und/oder an den
im Hinblick auf Temperatur, chemische Beständigkeit (z.B. Salz und Kondensat) und
Festigkeit extremen Materialbelastungen. Weitere Probleme entstehen bei der Einbindung
der Edelstahlrohre des Abgasstrangs in einen Schalldämpfer aus einem derartigen leichten
Werkstoff.
[0004] Aus der DE 200 00 155 U1 ist ein Schalldämpfer der eingangs genannten Art bekannt,
der ein Gehäuse aufweist, das einund ausgangsseitig an Rohrleitungen des Abgasstrang
anschließbar ist. Innerhalb des Gehäuses sind Funktionselemente aufgenommen. Um bei
diesem Schalldämpfer Gewicht einsparen zu können, ist das Gehäuse aus einem glasfaserverstärkten
und hitzestabilisierten Polyphthalamid (PPA) ausgebildet.
[0005] Um das Kunststoffgehäuse des bekannten Schalldämpfers vor den heißen Abgasen zu schützen,
kann dieses eine Wärmedämmungsschicht, beispielsweise aus Steinwolle, aufweisen. Die
Rohrleitungen des Abgasstrangs sind in Aufnahmestutzen des Gehäuses eingeführt, wobei
jeweils zwischen der Rohrleitung und dem zugehörigen Aufnahmestutzen ein eingepaßter
Hitzeund Quetschring, z.B. aus Teflon oder in Form eines verdichteten und gepreßten
Drahtgestricks, angeordnet ist.
[0006] Der bekannte Schalldämpfer muß über die daran angeschlossenen Rohrleitungen am Fahrzeug
gehaltert werden, denn Befestigungsmittel, die am Kunststoffgehäuse angreifen, sind
ungeeignet, da das Kunststoffgehäuse unter der herrschenden Temperaturbelastung relativ
weich ist und zum Kriechen neigt. Des weiteren erhöht sich der Aufwand zur Anbindung
des Abgasstranges an die Fahrzeugkarosserie, da über das im Betrieb weiche Kunststoffgehäuse
keine Momente zwischen den daran angeschlossenen Rohrleitungen übertragen werden können.
Insoweit reduziert sich durch die Verwendung dieses bekannten Schalldämpfers die Stabilität
des Abgasstrangs. Gleichzeitig erschwert sich dadurch das Handling des kompletten
Abgasstrangs bei seiner Montage am Fahrzeug.
[0007] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für einen Schalldämpfer
der eingangs genannten Art eine Ausführungsform anzugeben, die ein reduziertes Gewicht
aufweist und dabei eine hinreichende Stabilität für den Abgasstrang gewährleistet.
[0008] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch einen Schalldämpfer mit den Mermalen des
Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, das Gehäuse des Schalldämpfers
aus einer Unterschale (Bodenteil) und aus einer Oberschale (Deckel) aufzubauen, wobei
die Unterschale selbsttragend und aus Metall hergestellt und fest mit einem Zuströmrohr
und einem Abströmrohr verbunden ist, während die Oberschale aus einem Kunststoff hergestellt
ist. Durch diese Bauweise besitzt die Unterschale mit den darin fest eingebunden Rohren
eine hohe Steifigkeit und Stabilität, während die Oberschale ein Leichtbauelement
darstellt. Insgesamt ergibt sich somit für das Gehäuse des erfindungsgemäßen Schalldämpfers
die erforderliche Stabilität sowie eine erhebliche Gewichtsreduzierung. Wesentlich
ist hierbei die Aufteilung der Gehäusefunktionen, nämlich einerseits die Bereitstellung
einer geforderten Stabilität und Festigkeit, was vom Bodenteil erfüllt wird, und andererseits
die Bereitstellung eines zur Schalldämpfung erforderlichen Volumens, was vom Deckel
erfüllt wird.
[0010] Das Zuströmrohr und das Abströmrohr des Schalldämpfers sind dabei an die entsprechenden
Rohre des Abgasstrang anschließbar oder bilden bereits Bestandteile oder Abschnitte
des Abgasstrangs. Erfindungsgemäß ist im Bodenteil wenigstens eine Querwand fest eingebaut,
an der sich die am Bodenteil befestigten Rohre radial abstützen. Durch diese Bauweise
kann das Bodenteil bzw. der Schalldämpfer Momente übertragen, die zwischen den Rohren
wirken.
[0011] Entsprechend einer besonders vorteilhaften Ausführungsform können von Abgas durchströmte
Bereiche des Schalldämpfers, wie z.B. Rohrbereiche und Raumbereiche, im wesentlichen
im Bodenteil angeordnet und/oder ausgebildet sein. Durch diese Bauweise wird erreicht,
daß die heißen Abgase sich im wesentlichen nur im hitzebeständigen Bodenteil aufhalten,
ohne den Kunststoff-Deckel direkt zu beaufschlagen. Dies ermöglicht eine funktionale
Trennung zwischen Gasführung im Bodenteil und Bereitstellung eines zur Schalldämpfung
erforderlichen Volumens im Deckel.
[0012] Das Bodenteil weist zwei von einem Boden nach oben abgewinkelte, einander gegenüberliegende
Stirnwände auf, von denen die eine vom Zuströmrohr und die andere vom Abströmrohr
durchdrungen und mit dem jeweiligen Rohr fest verbunden ist. Bei einer speziellen
Weiterbildung können diese Stirnwände jeweils eine größere Höhe aufweisen, als dazwischen
angeordnete, ebenfalls vom Boden abgewinkelte, einander gegenüberliegend angeordnete
Seitenwände, wobei die Höhe im wesentlichen senkrecht zum Boden gemessen ist. Durch
diese Bauweise ist zwischen den heißen, gasführenden Rohren und dem Kunststoff-Deckel
ein relativ großer Abstand realisierbar, wodurch sich die thermische Belastung des
Kunststoff-Deckels reduziert. Gleichzeitig wird im thermisch weniger stark beiasteten
Bereich der Seitenwände der Deckel entsprechend vergrößert, wodurch sich der der Gewichtsvorteil
des Deckels stärker auswirkt.
[0013] Da der Deckel erfindungsgemäß aus Kunststoff hergestellt ist, kann die Außenkontur
des Deckels entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung besonders einfach an die
jeweilige Einbausituation des Schalldämpfers im Abgasstrang bzw. am Fahrzeug angepaßt
werden. Durch entsprechende Herstellungsverfahren, wie z.B. Tiefziehen oder Blasformen,
lassen sich relativ komplizierte dreidimensionale Formen für den Deckel realisieren,
die mit Stahlblech nicht oder nur mit einem erheblich größeren Aufwand möglich sind.
Dementsprechend ist es beim erfindungsgemäßen Schalldämpfer möglich, vorhandene Einbauräume
erheblich besser auszunutzen, um große Dämpfungsvolumina zu realisieren.
[0014] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Schalldämpfers erleichtert sich die Anbindung des
Abgasstrangs an die Fahrzeugkarosserie sowie dessen Montage, da Befestigungsmittel
direkt am stabilen Bodenteil des Schalldämpfers angreifen können.
[0015] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0016] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0017] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0018] Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht auf einen geschnittenen Schalldämpfer nach der Erfindung,
wobei ein Deckel von einem Unterteil abgehoben ist,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht auf ein Unterteil des erfindungsgemäßen Schalldämpfers,
jedoch bei einer anderen Ausführungsform,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht auf einen Schalldämpfer wie in Fig. 2, jedoch bei einer
geschnittenen Darstellung und mit vom Unterteil abgehobenem Deckel.
[0019] Entsprechend Fig. 1 weist ein erfindungsgemäßer Schalldämpfer 1 ein Gehäuse 2 auf,
das zweischalig aufgebaut ist. Der Schalldämpfer 1 ist für den Einbau in einen nicht
gezeigten Abgasstrang einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeuges,
vorgesehen. Dieses Gehäuse 2 besitzt somit ein wannenförmiges Bodenteil 3 sowie einen
dazu passenden, wannenförmigen Deckel 4. Das Bodenteil 3 weist einen Boden 5 auf,
der von zwei einander gegenüberliegenden Stirnwänden 6 und 7 sowie von zwei, sich
zwischen den Stirnwänden 6, 7 erstreckenden, einander gegenüberliegenden Seitenwänden
8 eingefaßt ist. In Fig. 1 ist der Schnitt so gelegt, daß lediglich eine der Seitenwände
8 dargestellt ist. Auf diese Weise erhält das Bodenteil 3 eine selbsttragende Struktur.
Das Bodenteil 3 ist aus einem Metall, z.B. aus Stahlblech, hergestellt. Bevorzugt
wird hierbei ein Tiefziehverfahren, bei dem die Stirnwände 6, 7 und die Seitenwände
8 vom Boden 5 ausgeformt werden.
[0020] In das Bodenteil 3 ist etwa mittig ein U-Profilteil 9 eingesetzt, das aus Metall
besteht und dessen U-Schenkel zwei Querwände, nämlich eine erste Querwand 10 und eine
zweite Querwand 11, ausbilden, die sich im Bodenteil 3 voneinander beabstandet und
parallel zu den Stirnwänden 6 oder 7 erstrecken. Das U-Profilteil 9 ist an seiner
Basis 12 mit dem Boden 5, z.B. durch eine Schweißverbindung, fest verbunden. Ebenso
können die Querwände 10 und 11 mit den Seitenwänden 8, z.B. durch Schweißnähte, fest
verbunden sein. Durch die Einbindung dieser Querwände 10 und 11 erhöht sich die Steifigkeit
und Stabilität des Bodenteils 3. Die Querwände 10 und 11 können auch als Einzelteile
in das Bodenteil 3 eingebaut sein.
[0021] Der Schalldämpfer 1 umfaßt außerdem ein Zuströmrohr 13, durch das die heißen Abgase
und der zu bedämpfende Schall in das Gehäuse 2 eintreten. Dieses Zuströmrohr 13 durchdringt
dabei die dem Betrachter zugewandte erste Stirnwand 6 sowie beide Querwände 10 und
11 und endet mit einem nur teilweise sichtbaren Mündungsende 14 in einem Zuströmraum
15. Dieser Zuströmraum 15 ist seitlich von den Seitenwänden 8, der zweiten Querwand
11 und der vom Betrachter abgewandten zweiten Stirnwand 7 begrenzt. Das Zuströmrohr
13 ist mit der ersten Stirnwand 6 fest verbunden, insbesondere verschweißt oder verlötet.
Darüber hinaus stützt sich das Zuströmrohr 13 an den Querwänden 10 und 11 jeweils
in radialer Richtung ab, ohne daß dabei eine in Achsrichtung des Zuströmrohrs 13 wirksame
Fixierung zwischen dem Zuströmrohr 13 und den Querwänden 10 und 11 vorgesehen sein
muß. Dementsprechend ergibt sich für das Zuströmrohr 13 in den Querwänden 10 und 11
dann eine Art Schiebesitz. Diese Lagerung ermöglicht Relativbewegungen zwischen dem
Zuströmrohr 13 und den Querwänden 10 und 11, die aufgrund thermischer Belastungen
auftreten können. Alternativ kann das Zuströmrohr 13 auch fest mit den Querwänden
10 und 11 verbunden sein, wobei Wärmedehnungen des Zuströmrohrs 13 dann durch elastische
Verformungen der Querwände 10,11 aufgenommen werden. Des weiteren besitzt der Schalldämpfer
1 ein Abströmrohr 16, das die zweite Stirnwand 7 sowie die beiden Querwände 11 und
10 durchdringt und mit einem Mündungsende 17 in einem Abströmraum 18 mündet. Dieser
Abströmraum 18 ist seitlich durch die Seitenwände 8, die erste Stirnwand 3 und die
erste Querwand 10 begrenzt. Auch das Abströmrohr 16 ist mit der zweiten Stirnwand
7 fest verbunden und in den Querwänden 10, 11 axial verschiebbar gelagert oder damit
fest verbunden, wobei in beiden Fällen eine radiale Abstützung des Abströmrohrs 16
an den Querwänden 10 und 11 realisiert ist.
[0022] Bei der hier gezeigten Ausführungsform verlaufen die Rohre 13 und 16 parallel zueinander
und parallel zum Boden 5. Außerdem sind die Rohre 13 und 16 relativ nahe am Boden
5 angeordnet. Des weiteren sind die Mündungsenden 14 und 17 jeweils auf den Boden
5 ausgerichtet, um mit den heißen Abgasen gezielt den hitzebeständigen Boden 5 zu
beaufschlagen. Insbesondere ermöglicht diese Anordnung das Austreiben von Kondensat,
das sich am Boden 5, z.B. im Winter, ansammeln kann.
[0023] Die Querwände 10 und 11 trennen im Gehäuse 2 zwischen dem Zuströmraum 15 und dem
Abströmraum 18 außerdem einen Zwischenraum 19 ab. Des weiteren ist ein beidseitig
axial offenes Kopplungsrohr 20 vorgesehen, das beide Querwände 10 und 11 durchdringt
und somit eine kommunizierende Verbindung zwischen Zuströmraum 15 und Abströmraum
18 schafft. Auf diese Weise werden im Zuströmraum 15 sowie im Abströmraum 18 innerhalb
des Strömungsweges der Abgase mehrere Querschnittssprünge ausgebildet, die einer Schallübertragung
in das Abströmrohr 16 entgegenwirken. Das Kopplungsrohr 20 ist ebenfalls aus einem
hitzebeständigen Metall hergestellt und ist vorzugsweise mit wenigstens einer der
Querwände 10 und 11 fest verbunden. Somit trägt auch das Kopplungsrohr 20 zur Erhöhung
der Steifigkeit des Bodenteils 3 bei.
[0024] Bei den hier gezeigten Ausführungsformen ist lediglich das Kopplungsrohr 20 im Bereich
des Zwischenraums 19 perforiert ausgestaltet. Ebenso sind Ausführungsformen möglich,
bei denen alternativ oder zusätzlich zum Kopplungsrohr 20, das Zuströmrohr 13 und/oder
das Abströmrohr 16 im Bereich des Zwischenraums 19 und/oder die Querwände 10 und/oder
11 perforiert ausgestaltet sind.
[0025] Im Bereich des Zwischenraums 19 ist dieses Kopplungsrohr 20 perforiert ausgestaltet
und besitzt dementsprechend eine Vielzahl radialer Öffnungen 21. Der sich in den einzelnen
Räumen 15, 18 und 19 ausbreitende Schall kann dabei durch geeignete Maßnahmen bedämpft
werden. Die erzielbare Dämpfungswirkung, insbesondere die zu bedämpfenden Frequenzen
sind über die Dimensionierung der Volumina der einzelnen Räume 15, 18, 19 beeinflußbar.
Die im Abgasstrang auftretenden Schallwellen erfordern relativ großvolumige Räume
15, 18, 19 zu ihrer Bedämpfung. Dementsprechend benötigt das Gehäuse 2 des Schalldämpfers
1 ein relativ großes Volumen. Dieses Volumen wird durch den Deckel 4 bereitgestellt.
Dieser Deckel 4 wird erfindungsgemäß aus einem Kunststoff hergestellt. Dies ist möglich,
da sämtliche gasführenden Elemente und Bereiche des Schalldämpfers 1 im wesentlichen
im Bodenteil 3 angeordnet bzw. ausgebildet sind. Die Führung der heißen Abgase erfolgt
dabei gezielt so, daß ausschließlich die hitzebeständigen Metallteile des Schalldämpfers
1, also Bodenteil 3, Rohr 13, 16, 20 und Querwände 10, 11, direkt von den heißen Abgasen
beaufschlagt werden. Zu diesem Zweck ist auch das Kopplungsrohr 20 relativ nahe am
Boden 5 angeordnet und parallel zum Zuströmrohr 13 bzw. zum Abströmrohr 16 ausgerichtet.
[0026] Von besonderer Bedeutung ist hierbei außerdem, daß die Stirnwände 6 und 7 bezüglich
einer senkrecht zum Boden 5 gemessenen Hohe eine größere Höhe aufweisen, als die Seitenwände
8. Hierdurch wird gewährleistet, daß die heißesten Stellen des Schalldämpfers 1 einen
relativ großen Abstand zum Deckel 4 aufweisen. Die Stirnwände 6 und 7 sind insbesondere
durch eine Fahrtwindbeaufschlagung soweit kühlbar, daß der daran angeschlossene Deckel
4 keinen kritischen Temperaturen ausgesetzt ist. Die weniger hoch ausgebildeten Seitenwände
8 ermöglichen eine Vergrößerung des Deckels 4 in diesem Bereich, um den Gewichtsvorteil
des Deckels 4 stärker ausnutzen zu können.
[0027] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist der Deckel 4 an seiner Innenseite mit einer
Innenverkleidung 22 ausgekleidet. Diese Innenverkleidung 22 besteht zweckmäßig aus
einem schallabsorbierenden und thermoisolierenden Material, wodurch zum einen der
sich in den Räumen 15, 18, 19 ausbreitende Schall absorbiert und zum anderen eine
Überhitzung des Kunststoff-Deckels 4 verhindert wird.
[0028] Die Innenverkleidung 22 besteht beispielsweise aus einem temperaturbeständigen Filz,
der auf die Innenseite des Dekkels 4 aufgeklebt oder aufgeschmolzen ist. Ein derartiger
Filz kann insbesondere aus E-Glasfasern oder Quarzglasfasern hergestellt werden. Ein
derartiger Filz kann sowohl aus genadelten oder vernähten Filamentgelegen als auch
aus teppichartigen, senkrecht zur jeweiligen Auflagefläche stehenden Fasern mit rückseitiger
Verklebung oder Verknüpfung bestehen. Neben ihrer thermischen Isolationswirkung ermöglichen
diese Filze außerdem eine Bedämpfung der Druckpulsationen innerhalb des jeweiligen
Raumes 15, 18, 19 durch Absorption.
[0029] Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform erstrecken sich die Querwände 10 und
11 jeweils vom Boden 5 bis zu einer Decke 23 an der Innenseite des Deckels 4. Insbesondere
können vom Bodenteil 3 abgewandte Endkanten 24 der Querwände 10 und 11 in entsprechende
Aufnahmen im Deckel 4 und/oder in der Innenverkleidung 22 aufgenommen sein. Entsprechendes
gilt für seitliche Kanten der Querwände 10 und 11, die über die Seitenwände 8 des
Unterteils 3 vorstehen. Wichtig ist hierbei, daß die einzelnen Räume 15,18,19 auch
innerhalb des Deckels 4 hinreichend gegeneinander abgedichtet sind, um heiße Leckageströmungen
im Kunststoff-Deckel 4 zu vermeiden.
[0030] Bei der hier gezeigten Ausführungsform besitzen sowohl das Bodenteil 3 als auch der
Deckel 4 jeweils einen Bund 25 bzw. 26, die jeweils vollständig umlaufend ausgebildet
und zueinander komplementär geformt sind. Im Bereich dieser Bünde 25, 26 können Bodenteil
3 und Deckel 4 beispielsweise durch Kleben und/oder Nieten und/oder Formschluß, z.B.
durch aufgesteckte, klammernde C-Profile, fest miteinander verbunden werden. Ebenso
ist es möglich, im Bereich der Bünde 25 eine Nut-Feder-Verbindung zu realisieren,
bei der der eine Bund eine Nut enthält, in die eine am anderen Bund ausgebildete Feder
oder in die der als Feder ausgebildete andere Bund einsteckbar ist. Zusätzlich können
dann eine formschlüssige Verrastung und/oder eine Verklebung vorgesehen sein. Alternativ
oder zusätzlich kann der Kunststoff-Bund des Deckels 4 auf den Metall-Bund des Bodenteils
3 aufgeschmolzen oder mit diesem verschweißt sein, wodurch eine Stoffschlußverbindung
erreicht wird. Bei Bedarf kann in jedem Fall genietet und/oder geschraubt werden.
[0031] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 bilden die Räume 15, 18, 19 jeweils Reflektionskammern,
die außerdem durch die Innenverkleidung 22 bedämpft sind.
[0032] Entsprechend den Fig. 2 und 3 ist bei einer anderen Ausführungsform zwischen dem
Boden 5 des Unterteils 3 und der Dekke 23 des Deckels 4 ein Zwischenboden 27 angeordnet,
der mittels einer Vielzahl von Durchbrüchen 28 akustisch durchlässig ausgestaltet
ist. Bei dieser Ausführungsform erstrekken sich die Querwände 10 und 11 vom Boden
5 bis zu diesem Zwischenboden 27 und bilden für diesen eine Unterstützung. Der Zwischenboden
27 kann im Bereich des Bundes 25 an den Stirnwänden 6, 7 und optional auch an den
Querwänden 10 und 11 befestigt sein. Alternativ ist es möglich, den Zwischenboden
27 im oder am Deckel 4 zu befestigen. Der Zwischenboden 27 besteht vorzugsweise aus
Metall.
[0033] Durch den Zwischenboden 27 wird im Deckel 4 ein vom Bodenteil 3 abgewandter Hohlraum
29 abgetrennt, der sich zwischen dem Zwischenboden 27 und der Decke 23 erstreckt.
Zweckmäßig ist dieser Hohlraum 29 mit einem schallabsorbierenden Material 30 befüllt
oder ausgefüllt, das im vorliegenden Beispiel durch einen Vollkörper gebildet sein
kann. Als schallabsorbierendes Material eignet sich auch hierbei ein temperaturbestandiges
Filz der oben genannten Art sowie wie eine geeignete, hitzebeständige Wolle. Das schallabsorbierende
Material 30 wird mittels des Zwischenbodens 27 im Hohlraum 29 positioniert, derart,
daß ein Mitreißen des ggf. losen Materials, z.B. Filz oder Wolle, mit dem Abgas verhindert
wird. Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 2 und 3 bilden die Räume 15, 18, 19 Reflektionskammern,
während der mit Absorptionsmaterial 30 gefüllte Hohlraum 29 eine Absorptionskammer
darstellt.
[0034] Entsprechend Fig. 2 können am Bodenteil 3 Befestigungsmittel 31 angreifen, die hier
in Form von Stäben ausgebildet sind, die beispielsweise an das Bodenteil 3 angeschweißt
sind. Mit Hilfe dieser Befestigungsmittel 31 kann das Bodenteil 3 und somit der gesamte
Schalldämpfer 1 über Dämpfungsmittel, z.B. Aufhängungsgummis an einer nicht gezeigten
Fahrzeugkarosserie befestigt werden. Insoweit können herkömmliche Aufhängungsmethoden
verwendet werden, wodurch sich insgesamt die Handhabung und Befestigung des mit dem
Schalldämpfer 1 ausgestatteten Abgasstrangs vereinfacht.
[0035] Bei der Ausführungsform der Fig. 2 und 3 ist im Bereich der Seitenwände 8 im Unterschied
zur Ausführungsform gemäß Fig. 1 kein Bund ausgebildet. Die Befestigung des Deckels
4 am Bodenteil 3 erfolgt hier durch eine Verklebung von seitlichen Schürzen 32, die
am Deckel 4 ausgebildet sind und die Seitenwände 8 überlappen, wenn der Deckel 4 auf
das Bodenteil 3 aufgesetzt ist. Bei Bedarf kann zusätzlich genietet und/oder geschraubt
werden.
[0036] Als Werkstoffe für das Bodenteil 3 eignen sich in besonderer Weise ein- oder mehrlagige
Edelstahlbleche oder aluminierte Stahlbleche. Für die Querwände 10 und 11 sowie für
die verwendeten Rohre 13, 16 und 20 sowie gegebenenfalls für den Zwischenboden 27
eignen sich in besonderer Weise einlagige Stahl- oder Edelstahlbleche, die zur akustischen
Abstimmung außerdem örtlich perforiert sein können.
[0037] Für den Deckel 4 eigenen sich temperaturbeständige, spritzbare Kunststoffe, wie z.B.
Polyphenylenesulfide, Polyarsulfone, Polyethersulfone, Polyetheretherketone, Polyetherketoneketone,
Polyimide, Bismaleimide und Cyanate Ester.
[0038] Um auch bei den hohen Temperaturen relativ hohe Steifigkeitswerte aufweisen zu können,
können Verstärkungsfasern aus Glas, Aramid, Keramik oder Kohle im Spritzgut zum Einsatz
kommen. Ebenso ist es möglich, Verstärkungsfasergelege in der Spritzform anzuordnen
und dann mit dem jeweiligen Kunststoff zu umspritzen. Anstelle von Thermoplasten können
auch Duroplaste verwendet werden, die zweckmäßig ebenfalls faserverstärkt sind. Beispielsweise
eignen sich hierfür Polyester-, Epoxy-, Phenol- und Melaminharze.
[0039] Zur Herstellung des Kunststoff-Deckels 4 eigenen sich folgende Fertigungsverfahren:
Spritzen in Formen, Blasen aus Vorformen, Ziehen im weichen Zustand, Einlegen imprägnierter
Fasergelege (Prepregs) und Ausheizen in der Form, Laminieren von Fasergelegen in der
Form (Walzen, Spritzen), wobei die jeweilige Reaktion mit Licht oder Wärme ausgelöst
wird.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Schalldämpfer
- 2
- Gehäuse
- 3
- Bodenteil
- 4
- Deckel
- 5
- Boden
- 6
- erste Stirnwand
- 7
- zweite Stirnwand
- 8
- Seitenwand
- 9
- U-Profilteil
- 10
- erste Querwand
- 11
- zweite Querwand
- 12
- Basis von 9
- 13
- Zuströmrohr
- 14
- Mündungsende von 13
- 15
- Zuströmraum
- 16
- Abströmrohr
- 17
- Mündungsende von 16
- 18
- Abströmraum
- 19
- Zwischenraum
- 20
- Kopplungsrohr
- 21
- radiale Öffnung von 20
- 22
- Innenverkleidung von 4
- 23
- Decke von 4
- 24
- Oberkante von 10,11
- 25
- Bund von 3
- 26
- Bund von 4
- 27
- Zwischenboden
- 28
- Öffnung in 27
- 29
- Hohlraum in 4
- 30
- schallabsorbierendes Material
- 31
- Befestigungsmittel
- 32
- Schürze
1. Schalldämpfer für einen Abgasstrang einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs,
- mit einem wannenförmigen, selbsttragenden Bodenteil (3) aus Metall, das einen von
zwei einander gegenüberliegenden Seitenwänden (8) und zwei einander gegenüberliegenden
Stirnwänden (6, 7) eingefaßten Boden (5) aufweist und das wenigstens eine Querwand
(10, 11) enthalt, die mit dem Boden (5) und/oder mit den Seitenwänden (8) fest verbunden
ist und im wesentlichen parallel zu den Stirnwänden (6, 7) verläuft,
- mit einem Zuströmrohr (13) das die erste Stirnwand (6) und die wenigstens eine Querwand
(10, 11) durchdringt, mit der ersten Stirnwand (6) fest verbunden ist und sich radial
an der wenigstens einen Querwand (10, 11) abstützt,
- mit einem Abströmrohr (16), das die zweite Stirnwand (7) und die wenigstens eine
Querwand (10, 11) durchdringt, mit der zweiten Stirnwand (7) fest verbunden ist und
sich radial an der wenigstens einen Querwand (10, 11) abstützt,
- mit einem wannenförmigen Deckel (4) aus Kunststoff, der das Bodenteil (3) gasdicht
verschließt.
2. Schalldämpfer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß von Abgas durchströmte Bereiche des Schalldämpfers (1) im wesentlichen im Bodenteil
(3) angeordnet und/oder ausgebildet sind.
3. Schalldämpfer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei zueinander parallele Querwände (10, 11) vorgesehen sind, die beide vom Zuströmrohr
(13) und vom Abströmrohr (16) durchdrungen sind und die im Inneren des Schalldämpfers
(1) einen von der zweiten Stirnwand (7) begrenzten Zuströmraum (15), in den das Zuströmrohr
(13) einmündet, einen von der ersten Stirnwand (6) begrenzten Abströmraum (18), in
den das Abströmrohr (16) einmündet, und einen von den Querwänden (10, 11) begrenzten
Zwischenraum (19) voneinander trennen, wobei ein beidseitig offenes Kopplungsrohr
(20) beide Querwände (10, 11) durchdringt und den Zuströmraum (15) mit dem Abströmraum
(18) kommunizierend verbindet.
4. Schalldämpfer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopplungsrohr (20) in der Nähe des Bodens (5), zumindest im wesentlichen innerhalb
des Bodenteils (3) angeordnet ist.
5. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (4) an seiner Innenseite mit einer Innenverkleidung (22) ausgekleidet
ist, die aus einem schallabsorbierenden und/oder thermoisolierenden Material besteht.
6. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnwände (6, 7) des Bodenteils (3) jeweils eine größere Höhe aufweisen als
die Seitenwände (8) des Bodenteils (3), wobei die Höhe im wesentlichen senkrecht zum
Boden (5) des Bodenteils (3) gemessen ist.
7. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich jede Querwand (10, 11) vom Boden (5) bis zu einer Decke (23) des Deckels (4)
erstreckt.
8. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Inneren des Schalldämpfers (1) zwischen dem Boden (5) und einer Decke (23) des
Deckels (4) ein akustisch durchlässiger Zwischenboden (27) angeordnet ist, wobei sich
jede Querwand (10, 11) vom Boden (5) bis zum Zwischenboden (27) erstreckt, wobei der
Zwischenboden (27) im Deckel (4) einen vom Bodenteil (3) abgewandten Hohlraum (29)
abtrennt, der mit einem schallabsorbierenden Material (30) be- und/oder ausgefüllt
ist.
9. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß Zuströmrohr (13) und Abströmrohr (16) und - soweit vorhanden - das Kopplungsrohr
(20) im wesentlichen parallel zum Boden (5) verlaufen.
10. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenkontur des Deckels (4) an die jeweilige Einbausituation des Schalldämpfers
(1) angepaßt ist.
11. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalldämpfer (1) mit Befestigungsmitteln (31) an einer Fahrzeugkarosserie befestigt
ist, wobei die Befestigungsmittel (31) schalldämpferseitig nur am Bodenteil (3) angreifen.
12. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (4) mit dem Bodenteil (3) verbunden ist durch Verkleben und/oder durch
wenigstens eine auf nach außen abstehende Bünde (25,26) von Deckel (4) und Bodenteil
(3) aufgesteckte C-förmige Klammer und/oder durch eine Nut-Feder-Verbindung und/oder
durch eine Rastverbindung und/oder durch Aufschmelzen des Kunststoff-Deckels (4) auf
das Metall-Bodenteil (3) und/oder durch Anschweißen des Kunststoff-Deckels (4) am
Metall-Bodenteil (3) und/oder durch Nieten und/oder durch Schrauben.