Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht von einer durch Flüssigkeit gekühlte Hubkolbenbrennkraftmaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 aus.
[0002] In bekannten Hubkolbenbrennkraftmaschinen wird die überschüssige Wärme über eine
Kühlflüssigkeit abgeführt. Diese zirkuliert in einem Kühlkreislauf und wird von einer
elektrisch oder mechanisch angetriebenen Wasserpumpe über eine Zulaufleitung zur Hubkolbenbrennkraftmaschine
und von dort über eine Rückströmleitung zu einem Kühler gefördert, der mit einem elektrisch
angetriebenen Gebläse zusammenarbeitet. Außerdem kann an dem Kühlkreislauf ein Heizkreislauf
einer Fahrzeugheizung oder Klimaanlage angeschlossen sein.
[0003] In der Regel verbindet im Kühlkreislauf eine Bypassleitung die Rückströmleitung mit
der Zulaufleitung. Sie überbrückt den Kühler und mündet stromaufwärts der Wasserpumpe
in die Zulaufleitung. An der Abzweigung der Bypassleitung von der Rücklaufleitung
ist ein Dreiwegeventil angeordnet, welches den Kühlflüssigkeitsstrom regelt und thermostatisch
oder von einer Steuereinheit gesteuert wird. Die Steuereinheit ist über Signalleitungen
mit zahlreichen, unterschiedlichen Sensoren verbunden, welche die Betriebsparameter
und Umgebungsparameter der Hubkolbenbrennkraftmaschine und des Kühl- bzw. Heizkreislaufs
erfassen. Aus diesen Eingangsgrößen wird eine Stellgröße für das Dreiwegeventil ermittelt
und somit die Durchflußmenge der Kühlflüssigkeit zum Kühler bzw. über die Bypassleitung
bestimmt.
[0004] Aus der US 5 121 714 A ist ein Kühlkreislauf bekannt, in dem sich die Zulaufleitung
in zwei Einlassleitungen verzweigt, wobei die eine Einlassleitung im Bereich des Zylinderkopfs
und die andere im Bereich des Zylinderblocks in die Hubkolbenbrennkraftmaschine mündet.
Zudem wird der Kühlflüssigkeitsstrom über ein Ventil geregelt, welches in der Einlassleitung
zum Zylinderblock angeordnet ist. Die Ventilstellung wird durch eine Steuereinheit
geregelt, welche unter anderem Temperaturmessungen an der Hubkolbenbrennkraftmaschine
auswertet. Ein erster Temperaturfühler misst die Temperatur der abfließenden Kühlflüssigkeit,
welche Aufschluss über die Kühlung der Hubkolbenbrennkraftmaschine insgesamt gibt.
Ein zweiter Temperaturfühler misst die Temperatur des Maschinenöls, wodurch die Kühlung
im Bereich des Zylinderblocks ermittelt wird.
[0005] Entsprechend den Messdaten wird das Ventil eingestellt, so dass genau bestimmte Teilmengen
über die getrennten Einlassleitungen zum Zylinderkopf bzw. zum Zylinderblock strömen.
Durch das separate Anströmen, gelangt die Kühlflüssigkeit zwar zielgerichtet in die
beiden Bereiche, wird aber später wieder vermengt, da die Kühlkanäle einen Volumenstrom
zwischen den Bereichen und damit einen Austausch von Kühlflüssigkeit zulassen. Temperaturmessungen
der vermischten Kühlflüssigkeit stellen nicht die tatsächlichen Betriebszustände in
den einzelnen Bereichen der Hubkolbenbrennkraftmaschine dar, und die Regelung des
Kühlkreislaufs ist nicht genau auf deren spezielle Temperaturverhältnisse abgestimmt.
Vorteile der Erfindung
[0006] Nach der Erfindung sind die Kühlflüssigkeitsräume des Zylinderkopfs und des Zylinderblocks
voneinander getrennt und über getrennte Auslassleitungen an einer gemeinsamen Rückströmleitung
angeschlossen. Die Kühlflüssigkeitsströme fließen über getrennte Einlassleitungen,
in denen jeweils ein Regelventil vorgesehen ist, in die beiden Bereiche der Hubkolbenbrennkraftmaschine
und werden auch während des Kühlvorgangs nicht vermischt. Zudem verlassen sie die
Hubkolbenbrennkraftmaschine ebenfalls über separate Auslassleitungen.
[0007] Temperaturmessungen in der Auslassleitung des Zylinderkopfs bzw. des Zylinderblocks
repräsentieren in diesem Fall den jeweiligen Kühlvorgang unverfälscht. Indem die Messergebnisse
in einer Steuereinheit zu Stellgrößen für die Regelventile in den Einlassleitungen
der getrennten Bereiche verarbeitet werden, ist es möglich, die durchfließende Kühlflüssigkeitsmenge
effizient auf den zu kühlenden Bereich einzustellen. Zudem kann der Bereich des Zylinderkopfs
durch einen erhöhten Kühlflüssigkeitsdurchfluss in einem optimalen Temperaturbereich
gehalten werden, ohne dass der Zylinderblock, welcher in der Regel nicht so stark
gekühlt werden muss, ebenfalls von der Kühlflüssigkeit umströmt wird.
[0008] Die Erfindung sieht vorteilhafterweise vor, dass die beiden Regelventile in den Einlassleitungen
einzeln oder gemeinsam ansteuerbar sind, so dass neben der bedarfsgerechten Drosselung
des Kühlflüssigkeitsstroms zu einem der beiden, getrennten Bereiche der Hubkolbenbrennkraftmaschine
in vielen Betriebspunkten auch der gesamte Volumenstrom der Kühlflüssigkeit reduziert
wird, was bei bekannten Kühlkreisläufen nicht möglich ist. Alternativ können die beiden
Regelventile anstatt in den Einlassleitungen in den Auslassleitungen angeordnet sein.
Die erfindungsgemäße Kühlflüssigkeitsregelung bewirkt, dass die Hubkolbenbrennkraftmaschine
schnell ihre optimale Betriebstemperatur erreicht und über weite Betriebsbereiche
beibehält. Dadurch werden der Kraftstoffverbrauch und die Schadstoffemission gesenkt.
Zeichnung
[0009] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0010] Die einzige Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung eines Kühlkreislaufs einer
Hubkolbenbrennkraftmaschine.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0011] Eine Hubkolbenbrennkraftmaschine 10 ist an einem Kühlkreislauf 16 angeschlossen.
Eine Wasserpumpe 18 fördert Kühlflüssigkeit über eine Druckleitung 32 zur Hubkolbenbrennkraftmaschine
10 und von dort durch eine Rückströmleitung 26 zu einem Kühler 20, der mit einem Lüfter
24 zusammenarbeitet. Vom Kühler 20 strömt die Kühlflüssigkeit durch eine Saugleitung
30 zur Wasserpumpe 18 zurück. Die Kühlflüssigkeitsströmung ist durch Pfeile angedeutet.
[0012] Die Druckleitung 32 verzweigt sich in eine erste Einlassleitung 34, die zu einem
Zylinderkopf 12 der Brennkraftmaschine 10 führt, und in eine zweite Einlassleitung
36, die zu einem Zylinderblock 14 der Brennkraftmaschine 10 führt. Der Zylinderkopf
12 und der Zylinderblock 14 besitzen nicht näher dargestellte, getrennte Kühlflüssigkeitsräume.
Die Trennung ist durch eine gestrichelte Linie 46 angedeutet. Der Zylinderkopf 12
ist über eine erste Auslassleitung 38 und der Zylinderblock 14 über eine zweite Auslassleitung
40 mit der gemeinsamen Rückströmleitung 26 verbunden. Durch die getrennte Kühlflüssigkeitsströmung
im Zylinderkopf 12 und im Zylinderblock 14 ist die Temperatur der Kühlflüssigkeit
in den Auslassleitungen 38, 40 repräsentativ für den Wärmeanfall und die Kühlvorgänge
im Zylinderkopf 12 bzw. im Zylinderblock 14. Nicht näher dargestellte Sensoren in
den Auslassleitungen 38, 40 können zusammen mit einer ebenfalls nicht näher dargestellten
Steuereinheit und der Regelventile 42, 44 in den Einlassleitungen 34, 36 das Temperaturverhalten
im Zylinderkopf 12 und im Zylinderblock 14 präzise bestimmen.
[0013] In der Regel genügt ein erstes Regelventil 42, das in der ersten oder zweiten Einlassleitung
34, 36 angeordnet ist. Durch die Ansteuerung dieses Regelventils 42 wird der Volumenstrom
durch die entsprechende Einlassleitung 34 bzw. 36 gedrosselt, während der restliche,
von der Wasserpumpe 18 geförderte Volumenstrom durch die andere Einlassleitung 34
bzw. 36 strömt. Durch die Anordnung von einem ersten Regelventil 42 in der ersten
Einlassleitung 34 und einem zweiten Regelventil 44 in der zweiten Einlassleitung 36
kann der gesamte Volumenstrom sowohl auf die beiden Einlassleitungen 34 und 36 aufgeteilt
als auch gedrosselt werden, so dass die durch die Hubkolbenbrennkraftmaschine 10 strömende
Kühlflüssigkeitsmenge in Betriebsbereichen mit einem geringen Wärmeanfall reduziert
werden kann. Anstatt auf der Zuströmseite der Hubkolbenbrennkraftmaschine 10 können
das erste und zweite Regelventil 42, 44 auf der Abströmseite in den Auslassleitungen
38, 40 angeordnet werden.
[0014] Im übrigen kann der Kühlkreislauf 16 einen üblichen Aufbau haben, bei dem zwischen
der Rückströmleitung 26 und der Saugleitung 30 parallel zum Kühler 20 eine Bypassleitung
28 und ein Heizwärmetauscher 22 geschaltet sind. Ein drittes Regelventil 48, das als
Thermostatventil oder als ein von der Steuereinheit ansteuerbares Ventil ausgebildet
ist, regelt den Durchfluss durch den Heizwärmetauscher 22, die Bypassleitung 28 und
den Kühler 20. Zusätzlich kann der Kühlkreislauf 16 noch weitere Wärmetauscher für
Arbeits- und Hilfsaggregate umfassen.
Bezugszeichen
[0015]
- 10
- Hubkolbenbrennkraftmaschine
- 12
- Zylinderkopf
- 14
- Zylinderblock
- 16
- Kühlkreislauf
- 18
- Wasserpumpe
- 20
- Kühler
- 22
- Heizwärmetauscher
- 24
- Lüfter
- 26
- Rückströmleitung
- 28
- Bypassleitung
- 30
- Saugleitung
- 32
- Druckleitung
- 34
- erste Einlassleitung
- 36
- zweite Einlassleitung
- 38
- erste Auslassleitung
- 40
- zweite Auslassleitung
- 42
- erstes Regelventil
- 44
- zweites Regelventil
- 46
- Linie
- 48
- drittes Regelventil
1. Durch Flüssigkeit gekühlte Hubkolbenbrennkraftmaschine (10) mit einem Zylinderkopf
(12) und einem Zylinderblock (14), deren Kühlflüssigkeitsräume über getrennte Einlassleitungen
(34, 36) an einem Kühlkreislauf (16) angeschlossen sind, der mindestens eine Wasserpumpe
(18), einen Kühler (20) mit einem Lüfter (24) enthält, wobei die Wasserpumpe (18)
über eine Druckleitung (32) Kühlflüssigkeit zu den Einlassleitungen (34, 36) fördert
und mindestens in einer Einlassleitung (34, 36) ein Regelventil (42) angeordnet ist,
das den Volumenstrom in Abhängigkeit von Betriebsparametern der Hubkolbenbrennkraftmaschine
(10) steuert, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlflüssigkeitsräume des Zylinderkopfs (12) und des Zylinderblocks (14) voneinander
getrennt und über getrennte Auslassleitungen (38, 40) an einer gemeinsamen Rückströmleitung
(26) angeschlossen sind.
2. Hubkolbenbrennkraftmaschine (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in beiden Einlassleitungen (34, 36) jeweils ein Regelventil (42, 44) vorgesehen ist.
3. Hubkolbenbrennkraftmaschine (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Regelventile (42, 44) einzeln oder gemeinsam ansteuerbar sind.
4. Hubkolbenbrennkraftmaschine (10) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelventile (42, 44) anstatt in den Einlassleitungen (34, 36) in den Auslassleitungen
(38, 40) angeordnet sind.