Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der thermischen Turbomaschinen. Sie bezieht
sich auf eine Brennkammer und ein Verfahren zur Reduktion thermoakustischer Schwingungen
in einer Brennkammer gemäss dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 9.
Stand der Technik
[0002] In Ringbrennkammern von Strömungsmaschinen bilden sich unter bestimmten Betriebszuständen
selbsterregte Druckschwingungen, die ihre Ursache in einer gegenseitigen Beeinflussung
von thermoakustischen Druckpulsationen und lokaler Wärmefreisetzung haben. Eine solche
Druckschwingung wird als selbsterregte Brennkammerpulsation oder als Instabilität
bezeichnet und stellt bei modernen Industriegasturbinen ein grosses Problem dar, da
diese eine Vormischverbrennung verwenden. Bei der Vormischverbrennung werden ein Brennstoff
und Luft vor der Verbrennung möglichst homogen vermischt und erst nach der Mischung
gezündet. Die Verbrennung soll möglichst mager stattfinden, um NOx-Emissionen zu verringern.
Diese magere Verbrennung bedingt aber auch eine niedrige Flammentemperatur und erschwert
eine Stabilisierung der Flamme. Dies trifft vor allem, aber nicht nur, auf drallstabilisierte
Vormischbrenner zu. Sind mehrere Brenner in einer Ringbrennkammer angeordnet, so kann
es zu azimuthalen, das heisst entlang des Brennkammerumfangs wirksamen Verbrennungspulsationen
kommen. Die aus diesen Verbrennungspulsationen resultierenden Druckamplituden können
Grössen erreichen, welche die mechanische Integrität der Maschine gefährden. Dies
ist unerwünscht und wird durch verschiedene Massnahmen zu verhindern versucht.
[0003] Eine bekannte Methode zur Unterdrückung thermoakustischer Schwingungen ist ein Einbau
von sogenannten Helmholtz-Resonatoren, wie in "Technische Akustik", Ivar Veit, Vogel
Buchverlag, 1996, Seite 84, gezeigt wird. Diese Helmholtz-Resonatoren haben jedoch
den Nachteil, dass sie nur für eine vorgegebene Frequenz ausgelegt sind, und dass
bei einem Aufkommen weiterer Pulsationen mit anderen Frequenzen weitere, für diese
Frequenzen ausgelegte Resonatoren eingebaut werden müssen.
Darstellung der Erfindung
[0004] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Brennkammer und ein Verfahren zur Reduktion
thermoakustischer Schwingungen in einer Brennkammer der eingangs genannten Art zu
schaffen, welche die oben genannten Nachteile behebt.
[0005] Diese Aufgabe lösen eine Brennkammer und ein Verfahren zur Reduktion thermoakustischer
Schwingungen in einer Brennkammer mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 9.
[0006] Die erfindungsgemässe Brennkammer weist also eine Anzahl b0 von ringförmig angeordneten
Brennern auf, von denen eine Anzahl k von modulierbaren Brennern Mittel zur Modulation
eines Brennstoffmassenstroms aufweisen, wobei k<b0 ist und die modulierbaren Brenner
derart angeordnet sind, dass zwischen je zwei modulierbaren Brennern je a1, a2, ...
ak nicht modulierbare Brenner angeordnet sind, und dass die Werte a1+1, a2+1, ...,
ak+1 keine ganzzahligen Teiler von b0 sind.
[0007] Dadurch wird es möglich, mit einer minimalen Anzahl von modulierbaren Brennern eine
maximale Anzahl von azimuthalen Schwingungsmodi zu dämpfen. Es ist beim gegenwärtigen
Stand der Technik nicht möglich, das Auftreten einer azimuthalen Verbrennungsschwingung
während der Designphase der Brennkammer zweifelsfrei vorherzusagen. Jedes Paar von
modulierbaren Brennern kann deshalb mindestens eine unerwünschte Schwingung oder Instabilität
hervorrufen, die aber durch den oder die erfindungsgemäss angeordneten andern modulierbaren
Brenner gedämpft wird.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist ein grösster
Wert von

maximal, wobei kgV das kleinste gemeinsame Vielfache bezeichnet.
[0009] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes beträgt
die Anzahl k der modulierbaren Brenner mindestens drei.
[0010] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes sind die
a1, a2, ... ak voneinander verschieden.
[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes sind auch
Abstände zwischen modulierbaren Brennern berücksichtigt, zwischen denen genau ein
modulierbarer Brenner angeordnet ist: Die modulierbaren Brenner sind also derart angeordnet,
dass ein grösster Wert von


maximal ist.
[0012] Diese bevorzugten Ausführungsformen haben den Vorteil, dass sie Eigenfrequenzen von
Schwingungen oder Modi, welche entsprechend der Anordnung der modulierbaren Brenner
noch auftreten können, weiter erhöhen.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die modulierbaren
Brenner derart ausgebildet, dass sie ihren Brennstoffmassenstrom mit Frequenzen modulieren,
welche von Eigenfrequenzen von Modi, die aufgrund der Anordnung der modulierbaren
Brenner entstehen, verschieden sind. Alle modulierten Brenner haben jeweils die Eigenschaft,
dass ihre Modulationsfrequenzen von der durch die geometrischen und thermo-physikalischen
Gegebenheiten der Brennkammer bestimmten, natürlichen Instabilitätsfrequenz der Brennkammer
verschieden sind.
[0014] Im erfindungsgemässen Verfahren zur Reduktion thermoakustischer Schwingungen in einer
annularen Brennkammer mit mehreren ringförmig angeordneten Brennern, von denen mehrere
modulierbare Brenner Mittel zur Modulation eines Brennstoffmassenstroms aufweisen,
wobei die Anzahl von Brennern b0 beträgt, wird in einer Anzahl k der modulierbaren
Brenner der Brennstoffmassenstrom moduliert, wobei diese modulierten Brenner derart
angeordnet sind, dass zwischen je zwei modulierten Brennern je a1, a2, ... ak nichtmodulierte
Brenner angeordnet sind, und die Abstände der Brenner a1+1, a2+1, ... , ak+1 keine
ganzzahligen Teiler von b0 sind.
[0015] Das erfindungsgemässe Verfahren erlaubt, in einer Brennkammer welche mit mehreren
modulierbaren Brennern ausgerüstet ist, eine Dämpfung von Verbrennungspulsationen
zu bewirken. In einer bevorzugten Variante der Erfindung geschieht dies durch Verwendung
konstanter Modulationsfrequenzen, so dass im Betrieb der Brennkammer keine Messung
von Pulsationen und eine aufwendige Regelung erforderlich sind.
[0016] Weitere bevorzugte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0017] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen,
welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- schematisch eine ringförmige Anordnung von Brennern einer Ringbrennkammer mit 24 Brennern
gemäss der Erfindung;
- Figur 2
- schematisch eine ringförmige Anordnung von Brennern einer Ringbrennkammer mit 20 Brennern
gemäss der Erfindung;
- Figur 3
- schematisch eine ringförmige Anordnung von Brennern einer Ringbrennkammer gemäss der
Erfindung, wobei Brenner in radialer Richtung gegeneinander versetzt sind; und
- Figur 4
- schematisch eine Anordnung von Brennern einer Ringbrenn- kammer gemäss der Erfindung,
welche zwei konzentrische ring- förmige Anordnungen bilden.
[0018] Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen und deren Bedeutung sind in der
Bezugszeichenliste zusammengefasst aufgelistet. Grundsätzlich sind in den Figuren
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0019] Figur 1 zeigt schematisch eine ringförmige Anordnung von Brennern einer Ringbrennkammer
mit 24 Brennern. Brenner sind schematisch durch Kreise dargestellt, modulierbare Brenner
1,2,3 sind durch Kreise mit einem Kreuz dargestellt. Die Brennkammer ist Teil einer
thermischen Turbomaschine oder Strömungsmaschine, insbesondere einer Industriegasturbine.
Die Brennkammer ist vorzugsweise eine Ring- oder auch eine Ringrohrbrennkammer das
heisst, ihr Feuerungsraum umschliesst einen Rotor der Gasturbine.
[0020] Unter einem Brenner oder Einzelbrenner wird im folgenden ein System zur Brennstoffzuführung,
zur Einbringung des Brennstoffes in ein Arbeitsmedium, zur Vermischung des Brennstoffs
mit dem Arbeitsmedium und gegebenenfalls zur Stabilisierung einer Flamme verstanden.
Zur Erfüllung dieser Funktionen weist ein Brenner beispielsweise ein Flammrohr, eine
Anordnung zur Drallstabilisierung der Flamme oder eine Brennstofflanze auf. Bei einem
modulierbaren Brenner 1,2,3 wird ein Mittel zur Modulation des Brennstoffmassenstroms
ebenfalls als Bestandteil des Brenners betrachtet.
[0021] Ein modulierbarer Brenner 1,2,3 weist beispielsweise ein Hauptventil und als Modulationsmittel
ein parallel dazu geschaltetes Modulationsventil auf, welche dem Brenner den Brennstoffmassenstrom
zuführen. Dabei wird das Hauptventil auf einen Massenstrom eingestellt, der unter
einem Nennmassenstrom des Brenners liegt. Mit dem Modulationsventil wird ein zusätzlicher,
mit einer Anregungsfrequenz von 0.1 bis 1000 Hz periodisch modulierter, Massenstrom
addiert, so dass der gesamte Massenstrom des Brenners periodisch um einen Mittelwert
in Höhe des Nennmassenstroms schwankt. Dadurch wird der Verbrennungsprozess in der
Brennkammer zu einer periodischen Schwankung angeregt, welche selber unschädlich ist,
jedoch den durch störende Verbrennungschwankungen hervorgerufenen periodischen Druckfluktuationen
Energie entziehen, so dass diese gedämpft werden. Bei kleinen Brennstoffmassenströmen
kann die Brennstoffmodulation auch durch ein einzelnes geeignetes Brennstoffventil
pro moduliertem Brenner geschehen.
[0022] Der Nennmassenstrom des Brennstoffs wird durch eine überlagerte Regelung der Gasturbine
vorgegeben, welche beispielsweise Leistung, Drehzahl und/oder Temperaturen der Gasturbine
regelt und überwacht.
[0023] In einer anderen Ausführungsform der Erfindung weisen mehrere Brenner ein gemeinsames
Hauptventil auf, und weisen einzelne modulierbare Brenner 1,2,3 je ein zugeordnetes
Modulationsventil zur Hinzufügung eines modulierten Massenstroms auf.
[0024] Die Anordnung gemäss Figur 1 weist b0=24 Brenner auf, wovon in einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung k=3 Brenner modulierbar sind, also ein erster modulierbarer
Brenner 1, ein zweiter modulierbarer Brenner 2 und ein dritter modulierbarer Brenner
3.
[0025] Erfindungsgemäss ist nur ein Teil der Brenner, vorzugsweise weniger als die Hälfte
oder weniger als ein Viertel der Brenner, modulierbar, und sind die modulierbaren
Brenner derart angeordnet, dass zwischen jedem Paar von benachbarten modulierbaren
Brennern je a1, a2, ... ak nicht modulierbare Brenner angeordnet sind, und dass die
Werte a1+1, a2+1, ..., ak+1 keine ganzzahligen Teiler von b0 sind. In einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist ein grösster Wert von

maximal, wobei kgV das kleinste gemeinsame Vielfache bezeichnet. Die Summe a1+a2+
... +ak+k beträgt immer b0.
[0026] In der vorliegenden Ausführungsform ist a1=4, a2=8, a3=9. Die kleinsten gemeinsamen
Vielfachen von {b0, a1+1}, {b0, a2+1}, {b0, a3+1} betragen hier 120, 72 und 120. Der
grösste dieser Werte ist also 120. Azimuthale akustische Schwingungen breiten sich
in Ringbrennkammern stets in solchen Moden aus, dass sich ein oder mehrere Druckknoten
an solchen Brennern einstellen, die aufgrund nicht beeinflussbarer Strömungsvorgänge
über ein dafür geeignetes Strömungsfeld verfügen. Die sich einstellende Mode wird
dabei durch die aus maschinenbautechnischen Gründen meist symmetrische Anordnung der
Brenner bestimmt. Die möglichen Instabilitätsfrequenzen ergeben sich aus der Brennkammerazimuthalen,
die der Länge einer Vollwelle entspricht, bzw. deren ganzzahligen Teilern und Vielfachen.
Meist stellt sich eine Mode ein, deren Schwingungsvorgänge vollständig auf 360° der
Brennkammerazimuthalen verlaufen. Gemäss der akustisch-physikalischen Theorie kann
sich eine azimuthale thermoakustische Schwingung in einer Ringbrennkammer auch in
einer Mode ausbreiten, welche die Druckschwingung um mehr als 360° um die Azimuthale
der Brennkammer herumlaufen lässt, bis sich wieder ein Druckknoten einstellen muss.
Im Sinne der Erfindung stellt das kleinste gemeinsame Vielfache hier eine minimale
Lauflänge, gemessen in einer Anzahl von Brennerdurchmessern, einer sich einstellenden
Druckschwingung dar, nach der sich zum ersten Mal wieder ein Druckknoten einstellen
kann. Da grosse Wellenlängen naturgemäss eine geringere Energie, hier eine geringere
Druckamplitude, haben, kann der Sinn der Erfindung, die nachhaltige Reduktion der
Druckfluktuationsamplituden, um so besser erreicht werden, je grösser das kleinste
gemeinsame Vielfache ist.
[0027] Die Erfindung funktioniert wie folgt: Der erste modulierbare Brenner wird mit einer
Frequenz angeregt, der von einer Eigenfrequenz einer azimuthalen Schwingung der Brennkammer
verschieden ist. Dadurch wird eine Schwingung mit dieser Eigenfrequenz gedämpft und
werden Schäden vermieden, die durch diese Schwingung hervorgerufen würden. Ist nur
ein erster modulierbarer Brenner 1 vorhanden, so bedeutet dieses Vorhandensein eine
Asymmetrie der Brennkammer mit ansonsten nicht modulierten Brennern. Diese Asymmetrie
führt in der Regel zu einer azimuthalen Pulsation mit einer räumlichen Wellenlänge,
die gleich dem Umfang der Brennkammer ist und welche einen Schwingungsknoten an der
Stelle des ersten modulierten Brenners 1 aufweist. Diese Schwingung wird auch als
(Grund-)Modus des schwingfähigen Systems bezeichnet. Höherfrequente Modi weisen zusätzliche
Schwingungsknoten auf, und ihre Wellenlänge ist ein ganzzahliger Teiler der Brennkammerazimuthalen.
[0028] Um die durch den ersten modulierbaren Brenner 1 hervorgerufene Pulsation zu dämpfen,
wird der zweite modulierbare Brenner 2 erfindungsgemäss plaziert. Dadurch liegt er
nicht in einem Knoten des Grundmodus oder eines der ersten höherfrequenten Modi. Die
Wellenlänge des nächsten Modus, der durch die Position des ersten und zweiten modulierbaren
Brenners 1,2 beeinflussbar ist, entspricht dem doppelten Abstand zwischen den beiden
modulierbaren Brennern.
[0029] Dieser nächste Modus wird durch die erfindungsgemässe Plazierung des dritten modulierbaren
Brenners 3 gedämpft. In Abhängigkeit von den genauen geometrischen und physikalischen
Verhältnissen in der Brennkammer werden verbleibende Modi durch die Brennkammer selber
und ohne aktive Einwirkung gedämpft.
[0030] Je höher die Anzahl der modulierbaren Brenner, desto grösser ist die Gefahr, dass
sich zwischen zwei nahe beieinander liegenden modulierten Brennern eine hochfrequente
Schwingung einstellen kann, welche die Modulationsfrequenz sogar überlagern kann.
Dies ist keine azimuthale Instabilität im Sinne der Erfindung, da die Druckfluktuationen
sich zwar auf der Azimuthalen abspielen, aber keine vollständig umlaufende Mode mehr
haben. Sie verhalten sich dann eher wie Schwingungen in zwei kommunizierenden Röhren.
Dieser Zustand muss auf jeden Fall vermieden werden, da sich hier sehr starke Druckfluktuationen
einstellen würden. Also werden so viele modulierbare Brenner wie nötig aber so wenig
wie möglich eingesetzt. Dadurch werden die Abstände zwischen den modulierbaren Brennern
gross gehalten.
[0031] Um höherfrequente Modi zu dämpfen oder ganz zu unterdrücken, sind eine oder mehrere
der folgenden Bedingungen zu erfüllen:
1. Keiner der Werte {a1+1, a2+1, ..., ak+1} ist ein ganzzahliger Teiler von b0.
2. Ein grösster Wert von

ist maximal.
3. Mindestens drei von beliebig vielen ringförmig angeordneten Brennern sind modulierbare
Brenner.
4. Keine der Zahlen a1,a2, ... ak sind gleich, also ∀i,j:ai≠aj, es sei denn, dass
die vorhergehenden Bedingungen sonst nicht erfüllt werden können.
Diese Bedingung bewirkt auch, dass im Normalfall keine Achse existiert, zu welcher
die Anordnung der modulierbaren Brenner spiegelsymmetrisch ist. Ist dies unvermeidbar,
so muss die Modulationsfrequenz des mittleren Brenners so gewählt werden, dass sie
kein ganzzahliger Teiler und auch kein ganzzahliges Vielfaches der natürlichen Instabilitätsfrequenz
zwischen den Brennern ist.
5. Die Anordnung der modulierbaren Brenner 1,2,3,, ...,k maximiert ein kleinstes gemeinsames
Vielfaches von {b0, a1+1, a2+1, ... ak+1, a1+a2+2, a2+a3+2, ... ak+a1+2}. Diese Bedingung
bedeutet, dass auch Abstände zwischen modulierbaren Brennern, die nicht benachbart
sind, sondern zwischen denen genau ein modulierbarer Brenner liegt, berücksichtigt
werden.
[0032] Werte der Parameter k, a1,a2, ... ak, welche eine oder mehrere der geforderten Bedingungen
erfüllen, werden heuristisch oder mittels nichtlinearer oder stochastischer Optimierungsverfahren
ermittelt. In einer einfach zu implementierenden aber rechenaufwendigen Variante werden
Werte der Parameter für ein gegebenes b0 durch systematische Generierung aller möglichen
Wertekombinationen und durch Überprüfung der Bedingungen erzeugt. Beispielsweise wird
ein Wert für k gewählt, wobei k vorzugsweise 3 ist oder zwischen 2 und 5 liegt. Dann
werden zu diesem k systematisch alle Wertekombinationen von a1 ,a2, ... ak gewählt,
für welche die Summe

ist. Dieser Schritt wird für verschiedene Werte von k wiederholt. Die Überprüfung
der Bedingungen geschieht vorzugsweise, indem zuerst die erste Bedingung entsprechend
der obigen Liste überprüft wird. Falls mehrere Wertekombinationen die erste Bedingung
erfüllen, werden von diesen Wertekombinationen jene ausgewählt, welche auch die zweite
Bedingung erfüllen. Falls mehrere Wertekombinationen auch die zweite Bedingung erfüllen,
werden von diesen Wertekombinationen jene ausgewählt, welche auch die dritte Bedingung
erfüllen. Das Verfahren wird analog fortgesetzt, bis nur eine somit optimale Wertekombination
übrigbleibt und/oder alle Bedingungen berücksichtigt sind. In einer Variante der Erfindung
wird die Erfüllung der dritten Bedingung vor der Erfüllung der zweiten Bedingung überprüft.
[0033] Anregungsfrequenzen für die modulierbaren Brenner 1,2,3 werden vorzugsweise unterschiedlich
und derart gewählt, dass sie keine der vorliegenden Schwingungsmodi anregen. Die Anregungsfrequenzen
sind also von Eigenfrequenzen von Modi, die aufgrund der Anordnung der modulierten
Brenner entstehen, verschieden. Typische Frequenzen azimuthaler thermoakustischer
Verbrennungsinstabilitäten liegen in gegenwärtigen Ringbrennkammern bei etwa 50 -
80 Hz. Die Modulationsfrequenz kann deutlich niedriger gewählt werden und sollte für
das genannte Beispiel bei etwa 20 - 30 Hz liegen. Die praktische Erfahrung zeigt,
dass etwa 5% des Brennstoffmassenstroms moduliert werden müssen um eine Instabilität
wirksam zu unterdrükken.
[0034] Die Anregungsfrequenzen werden beispielsweise aufgrund von Berechnungen oder von
Messungen von Eigenfrequenzen während einer Inbetriebnahme der Turbine bestimmt. Diese
einmal bestimmten Anregungsfrequenzen werden in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung den modulierbaren Brennern 1,2,3 zugeordnet. In einem Betrieb der Gasturbine
wird jeder der modulierbaren Brenner 1,2,3 in einem "open-loop" oder ungeregelten
Betrieb mit der jeweiligen Anregungsfrequenz angeregt. Es ist keine Messung von Pulsationen
und/oder eine spezielle Regelung zur Ansteuerung der modulierbare Brenner 1,2,3 aufgrund
von Messungen erforderlich.
[0035] Figur 2 zeigt schematisch eine ringförmige Anordnung von Brennern einer Ringbrennkammer
mit 20 Brennern. Darin sind a1 = 4, a2=7, a3= 6.
[0036] Figur 3 zeigt schematisch eine ringförmige Anordnung von Brennern einer Ringbrennkammer,
wobei Brenner in radialer Richtung gegeneinander versetzt sind. Solange dieser radiale
Versatz relativ klein ist, wird die Anordnung gleich wie eine Anordnung ohne Versatz
behandelt und werden modulierbare Brenner 1,2,3 wie oben beschrieben angeordnet. Falls
der radiale Versatz grösser ist, kann die Anordnung als zwei konzentrische ringförmige
Anordnungen von Brennern betrachtet werden, wie in Figur 4 gezeigt. In dieser Ausführungsform
der Erfindung werden Abstände zwischen modulierbaren Brennern 1,2,34,5 für jede der
beiden konzentrischen Anordnungen einzeln bestimmt. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weisen die beiden konzentrischen Anordnungen zumindest annähernd dieselben
Abstände zwischen modulierbaren Brennern 1,2,34,5 auf, wobei die Anordnungen gegeneinander
verdreht sind. In dieser Konfiguration ist jedoch zu beachten, dass sich auch zwischen
den Brennern des inneren und des äusseren Kreises Verbrennungspulsationen ergeben
können und daher auch hier die oben genannten Regeln gelten müssen. Die Vielzahl der
eingebauten Brenner verringert hier jedoch drastisch die Anzahl der möglichen Kombinationen,
bei denen alle Bedingungen erfüllt werden können. In den meisten Fällen ist dies nicht
möglich. In diesen Fällen muss über die Abstände der modulierbaren Brenner zueinander
und der Grundfrequenz der Brennkammer die Vorzugsfrequenz der Mode, deren halbe Wellenlänge
dem Abstand zweier beliebiger Brenner entspricht bestimmt werden. Diese Frequenz und
ihre ganzzahligen Vielfachen bzw. ganzzahligen Teiler gilt es bei der Wahl der Modulationsfrequenz
unbedingt zu vermeiden.
[0037] Das erfindungsgemässen Verfahren zur Reduktion thermoakustischer Schwingungen wird
in einer Brennkammer mit mehreren ringförmig angeordneten Brennern, von denen mehrere
modulierbare Brenner Mittel zur Modulation eines Brennstoffmassenstroms aufweisen,
ausgeführt. Von den mehreren modulierbaren Brennern werden einzelne, jedoch nicht
unbedingt alle, entsprechend der Erfindung moduliert. Es wird also unterschieden zwischen
modulierbaren Brennern und tatsächlich gemäss der Erfindung modulierten Brennern.
Gemäss der Erfindung wird in einer Anzahl k der modulierbaren Brenner der Brennstoffmassenstrom
periodisch moduliert, wobei diese modulierten Brenner derart angeordnet sind, dass
zwischen je zwei modulierten Brennern je a1, a2, ... ak nichtmodulierte Brenner angeordnet
sind, und ein kleinstes gemeinsames Vielfaches von {b0, a1 +1a2+1, ... ak+1} jeweils
maximal ist.
[0038] Wenn ein Abstand an+1 ein ganzzahliger Teiler von b0 ist, dann baut sich mit hoher
Wahrscheinlichkeit ein azimuthaler Schwingungsmode auf. Ist dies unvermeidlich, dann
wird durch entsprechende Wahl der Modulationsfrequenz die Schwingung unterdrückt.
[0039] Das erfindungsgemässe Verfahren hat den Vorteil, dass beispielsweise in einer Gasturbine,
die mit modulierbaren Brennern zur Bekämpfung von axialen und/oder helikalen Verbrennungsinstabilitäten
oder für eine Temperaturregelung ausgerüstet sind, in einfacher Weise auch azimuthale
Schwingungen gedämpft werden können. Die Modulationsfrequenzen zur Bekämpfung der
unterschiedlichen Instabilitäten liegen in ähnlichen Frequenzbereichen, sind für den
Einzelfall jedoch unterschiedlich. Vorteilhaft ist dabei, wenn durch die Wahl von
möglichst stark unterschiedlichen Frequenzen das System Brennstoff/Luftversorgung-Verbrennung-Brennkammer
nachhaltig akustisch verstimmt wird.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- erster modulierbarer Brenner
- 2
- zweiter modulierbarer Brenner
- 3
- dritter modulierbarer Brenner
- 4
- vierter modulierbarer Brenner
- 5
- fünfter modulierbarer Brenner
1. Brennkammer mit mehreren ringförmig angeordneten Brennern, von denen mehrere modulierbare
Brenner (1,2,3,4,5) Mittel zur Modulation eines Brennstoffmassenstroms aufweisen,
wobei die Anzahl von Brennern b0 beträgt und die Anzahl modulierbarer Brenner (1,2,34,5)
k beträgt, dadurch gekennzeichnet,
dass k<b0 ist und die modulierbaren Brenner (1,2,3,4,5) derart angeordnet sind, dass zwischen
je zwei modulierbaren Brennern (1,2,3,4,5) je a1, a2, ... ak nicht modulierbare Brenner
angeordnet sind, und dass die Werte a1+1, a2+1, ..., ak+1 keine ganzzahligen Teiler
von b0 sind.
2. Brennkammer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass ein grösster Wert von

maximal ist, wobei kgV das kleinste gemeinsame Vielfache bezeichnet.
3. Brennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei der Brenner modulierbare Brenner (1,2,3,4,5) sind.
4. Brennkammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die a1, a2, ... ak voneinander verschieden sind.
5. Brennkammer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass ein grösster Wert von


maximal ist.
6. Brennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die modulierten Brenner zur Modulation ihres Brennstoffmassenstroms mit Frequenzen
ausgebildet sind, welche von Eigenfrequenzen von Modi, die aufgrund der Anordnung
der modulierten Brenner entstehen, verschieden sind.
7. Brennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass b0=24, k=3, a1=4, a2=9 und a3=10 ist.
8. Brennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass b0=20, k=3, a1=5, a2=8 und a3=7 ist.
9. Verfahren zur Reduktion thermoakustischer Schwingungen in einer Brennkammer mit mehreren
ringförmig angeordneten Brennern, von denen mehrere modulierbare Brenner Mittel zur
Modulation eines Brennstoffmassenstroms aufweisen, wobei die Anzahl von Brennern b0
beträgt, dadurch gekennzeichnet,
dass in einer Anzahl k der modulierbaren Brenner der Brennstoffmassenstrom moduliert wird,
wobei diese modulierten Brenner derart angeordnet sind, dass zwischen je zwei modulierten
Brennern je a1, a2, ... ak nichtmodulierte Brenner angeordnet sind, und dass die Werte
a1+1, a2+1, ..., ak+1 keine ganzzahligen Teiler von b0 sind.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass ein grösster Wert von

maximal ist, wobei kgV das kleinste gemeinsame Vielfache bezeichnet.