Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Katalysator zum Verbrennen eines Teils eines den Katalysator
durchströmenden, gasförmigen Brennstoff-Oxidator-Gemischs, insbesondere für einen
Brenner einer Kraftwerksanlage, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Aus der US 5,346,389, der US 5,202,303 und der US 5,437,099 sind Katalysatoren der
eingangs genannten Art bekannt, die jeweils mehrere katalytisch aktive Kanäle und
mehrere katalytisch inaktive Kanäle aufweisen. Die bekannten Katalysatoren werden
mit Hilfe von zick-zack-förmig gewellten oder gefalteten Blechen hergestellt, die
durch spiralförmiges Aufwickeln oder durch Hin- und Herfalten geschichtet werden.
Die Wellen bzw. Falten bilden dann die Kanäle des Katalysators. Eine Seite des jeweiligen
Blechs ist mit Hilfe einer Katalysatorbeschichtung katalytisch aktiv ausgebildet.
Durch die Schichtung werden somit die katalytisch aktiven Kanäle und die katalytisch
inaktiven Kanäle erzeugt. Dabei ist es möglich, die Katalysatorbeschichtung quer zur
Hauptdurchströmungsrichtung streifenförmig auf dem Blech anzuordnen, so dass in der
Hauptdurchströmungsrichtung des Katalysators zwischen zwei beschichteten Streifen
ein unbeschichteter Streifen angeordnet ist. In den katalytisch aktiven Kanälen erfolgt
in den beschichteten Bereichen die Umsetzung bzw. Verbrennung des Brennstoff-Oxidator-Gemischs.
In den unbeschichteten Bereichen bzw. in den katalytisch inaktiven Kanälen erfolgt
im wesentlichen keine Umsetzung bzw. Verbrennung des Gemischs, so dass dieser Teil
der Gemischströmung zum Abtransport von Wärme, also zur Kühlung des Katalysators genutzt
werden kann.
[0003] Aus der US 4,154,568 ist ein Katalysator einer grundsätzlich anderen Bauart bekannt,
der mit mehreren, in der Hauptdurchströmungsrichtung hintereinander angeordneten Monolithblöcken
ausgestattet ist. Die Monolithblöcke enthalten Kanäle, die alle katalytisch aktiv
sind und parallel zur Hauptdurchströmungsrichtung verlaufen. Die Kanäle eines stromab
angeordneten Monolithblocks besitzen einen kleineren Durchströmungsquerschnitt als
die des stromauf angeordneten Monolithblocks. Hierdurch soll eine vollständige Verbrennung
des Brennstoff-Oxidator-Gemischs innerhalb des Katalysators erreicht werden, während
bei den gattungsgemäßen Katalysatoren lediglich ein Teil des Gasgemischs verbrannt
werden soll.
[0004] Die Verbrennung von mageren Erdgas-Luft-Mischungen, z.B. mit λ=2, auf der Basis von
Palladium- oder Platin-Katalysatormaterialien benötigt Temperaturen von etwa 500°C.
Bei speziellen Katalysatormaterialien kann die Zündtemperatur auf 450°C oder weniger
gesenkt werden. Bei der Zündung ist die Verbrennungsreaktion kinetisch begrenzt. Eine
Erhöhung der katalytischen Aktivität des Katalysators führt jedoch nach dem Zünden
der Verbrennungsreaktion zu sehr hohen Temperaturen, die für einen dauerhaften Betrieb
des Katalysators ungeeignet sind. Dementsprechend wird bei den bekannten Katalysatoren
lediglich ein Teil des Gemischs verbrannt. Der restliche Brennstoff soll stromab des
Katalysators z.B. in einer geeigneten Brennkammer durch eine homogene Verbrennung
konvertiert werden. Falls jedoch das Brennstoff-Oxidator-Gemisch bereits innerhalb
des Katalysators zu heiß wird, kann auch dort die homogene Verbrennung innerhalb der
Kanäle starten, wodurch der Katalysator zerstört wird.
[0005] Durch die einseitige Beschichtung mit Katalysatormaterial und durch eine entsprechende
Stapelung oder Schichtung der zur Ausbildung des Katalysators verwendeten Bleche läßt
sich ein Katalysatoraufbau erzielen, bei dem etwa die Hälfte aller Kanäle vollständig
katalytisch beschichtet ist, während die andere Hälfte der Kanäle unbeschichtet ist.
Hierdurch kann der Temperaturanstieg im Katalysator effektiv reduziert werden, da
die Verbrennung des Gemischs im Katalysator auf die katalytisch aktiven Kanäle und
daher auf etwa 50% begrenzt wird. Während aus den katalytisch aktiven Kanälen somit
nahezu kein Brennstoff austritt, strömt aus den katalytisch inaktiven Kanälen nahezu
unverändertes Gemisch aus. Hierdurch ergibt sich eine hohe Schwankung der Brennstoffkonzentration
am Katalysatoraustritt. Falls es zu einer Verbrennung des restlichen Brennstoffs kommt,
bevor die aus den katalytisch aktiven Kanälen und aus den katalytisch inaktiven Kanälen
austretenden Teilströme vollständig miteinander vermischt sind, kann es zur Ausbildung
von Temperaturspitzen in Verbindung mit der unerwünschten Produktion von NO
x kommen. Desweiteren kann die Grenzschichtdicke entlang der Kanallänge zunehmen, so
dass die Konversion des Gemischs nur langsam erfolgt.
[0006] Bei einem Katalysator mit katalytisch aktiven Kanälen und katalytisch inaktiven Kanälen
kann die Katalysatortemperatur bzw. die Austrittstemperatur des Gasgemischs so niedrig
eingestellt werden, dass der Katalysator eine hinreichende Stabilität besitzt. Um
stromab des Katalysators, z.B. in einer Brennkammer, eine homogene Verbrennung, wie
sie beispielsweise zur Erzeugung von Heißgasen zum Betrieb einer Gasturbine einer
Kraftwerksanlage erforderlich ist, thermisch stabilisieren zu können, sind jedoch
relativ hohe Temperaturen erforderlich.
Darstellung der Erfindung
[0007] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, beschäftigt sich mit dem Problem, für einen Katalysator der eingangs
genannten Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben.
[0008] Dieses Problem wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den Katalysator in der Hauptdurchströmungsrichtung
in wenigstens zwei hintereinander angeordnete Sektoren zu unterteilen, wobei diese
Sektoren gemäß einer ersten Variante hinsichtlich ihrer Durchströmungswiderstände
so ausgebildet sind, dass ein die Anströmseite des Katalysators aufweisender Einlaßsektor
einen kleineren Durchströmungswiderstand besitzt als der oder die nachfolgenden Sektoren.
Durch den reduzierten Druckverlust im Einlaßsektor kann der Gesamtdruckverlust des
Katalysators gesenkt werden. Insgesamt kann dadurch der Katalysator kürzer gebaut
werden.
[0010] Gemäß einer zweiten Variante können die Sektoren des Katalysators so ausgebildet
sein, dass der Einlaßsektor eine höhere katalytische Aktivität aufweist als der oder
die nachfolgenden Sektoren. Durch diese Maßnahme ergeben sich im Einlaßsektor erhöhte
Umwandlungsraten für das Brennstoff-Oxidator-Gemisch, wodurch höhere Temperaturen
erreicht werden und die katalytischen Reaktionen in nachfolgenden Sektoren auch bei
einer reduzierten katalytischen Aktivität in ausreichendem Maße ablaufen können.
[0011] Gemäß einer dritten Variante kann stromab des Einlaßsektors ein Mischsektor angeordnet
sein, dessen Kanäle quer zur Hauptdurchströmungsrichtung Löcher aufweisen, durch die
benachbarte Kanäle miteinander kommunizieren und somit einen Gas- oder Stoffaustausch
zwischen den Kanälen ermöglichen. Durch diese Bauweise kann im Mischsektor eine Vermischung
des in den katalytisch aktiven Kanälen strömenden heißen Verbrennungsabgases mit dem
in den katalytisch inaktiven Kanälen strömenden, relativ kalten, unverbrannten Brennstoff-Oxidator-Gemisch
erfolgen. Hierdurch kann innerhalb des Katalysators der Konversionsgrad, insbesondere
über 50 %, erhöht werden. Des weiteren können durch diese Maßnahme Konzentrationsgradienten
am Katalysatorauslass reduziert werden. Temperaturspitzen und die Schadstoffbildung,
insbesondere die NO
x-Bildung, können dadurch reduziert werden.
[0012] Gemäß einer vierten Variante kann ein die Abströmseite des Katalysators aufweisender
Auslaßsektor als Drallerzeuger ausgebildet sein, der das durchströmende Gasgemisch
mit einem Drall beaufschlagt. Durch diese Maßnahme entsteht stromab des Katalysators
eine Drallströmung, die es bei entsprechender Dimensionierung ermöglicht, stromab
des Katalysators, insbesondere in einer Brennkammer, eine homogene und stabile Verbrennung
zu verbessern. Durch die Drallströmung können in der Brennkammer, insbesondere in
Verbindung mit einer abrupten Querschnittserweiterung Rezirkulationszonen generiert
werden, die eine Flammenfront in der Brennkammer formen und stabilisieren.
[0013] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0014] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder funktional gleiche oder ähnliche Bauteile beziehen. Es zeigen, jeweils
schematisch,
- Fig. 1
- eine stark vereinfachte Prinzipdarstellung einer Brenneranordnung, die mit einem erfindungsgemäßen
Katalysator ausgestattet ist,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht auf einen Katalysator nach der Erfindung und
- Fig. 3
- eine Prinzipdarstellung der Katalysatorstruktur.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0015] Entsprechend Fig. 1 umfasst eine Brenneranordnung 1 eine Zuführungsleitung 2 und
eine Brennkammer 3, die sich über eine abrupte Querschnittserweiterung 4 an die Zuführungsleitung
2 anschließt. In der Zuführungsleitung 2 ist ein als Brenner dienender Katalysator
5 nach der Erfindung angeordnet, der durchströmbar ausgebildet ist und an seiner Anströmseite
6 mit einem durch Pfeile symbolisierten Brennstoff-Oxidator-Gemisch 7 beaufschlagt
ist. Die Brenneranordnung 1 dient beispielsweise zur Erzeugung von Heißgasen für eine
Turbine, insbesondere eine Gasturbine, einer Kraftwerksanlage.
[0016] Entsprechend Fig. 2 weist der erfindungsgemäße Katalysator 5 eine Vielzahl von Kanälen
8 auf, die sich im wesentlichen parallel zueinander erstrecken und den Katalysator
5 in seiner, durch einen Pfeil symbolisierten Hauptdurchströmungsrichtung 9 durchsetzen.
Dabei ist von besonderer Bedeutung, dass einige der Kanäle 8 als katalytisch aktive
Kanäle 8a und die übrigen als katalytisch inaktive Kanäle 8i ausgebildet sind. Beispielsweise
kann die katalytische Aktivität durch eine entsprechende Katalysatorbeschichtung der
Katalysatortragstruktur ausgebildet werden, während die katalytisch inaktiven Bereiche
dann unbeschichtet sind. Zweckmäßig wechseln sich katalytisch aktive Kanäle 8a und
katalytisch inaktive Kanäle 8i möglichst regelmäßig ab, um eine gleichmäßige Temperaturverteilung
im Katalysator 5 zu erzielen.
[0017] Der Katalysator 5 kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, dass ein gewelltes
oder gefaltetes bandförmiges Bahnmaterial 10, das beispielsweise aus einem Metallblech
besteht, auf eine Spindel 11 spiralförmig aufgewickelt wird. Die Wicklung kann dann
mit Hilfe von Spanndrähten 12 in Form gehalten werden. Der Katalysator 5 bildet somit
eine relativ leicht handhabbare Einheit. Um benachbarte Kanäle 8 in radialer Richtung
eindeutig zueinander positionieren zu können, ist es zweckmäßig, auf das erste Bahnmaterial
ein zweites Bahnmaterial, ebenfalls aus Metallblech, aufzulegen und diesen Verbund
auf die Spindel 11 aufzuwickeln. Das zweite Bahnmaterial kann ebenfalls gewellt oder
gefaltet sein, wobei sich die Wellen- oder Faltenmuster der Bahnmaterialien voneinander
unterscheiden, derart, daß sich aufeinander liegende Kanäle 8 einmal oder mehrmals
schneiden, um eine formstabile Packung für den Katalysator 5 zu erreichen. Das zweite
Bahnmaterial kann aber auch flach oder glatt ausgebildet sein, um die radiale Positionierung
der Kanäle 8 zu gewährleisten.
[0018] In Fig. 3 ist der Aufbau des Katalysators 5 für eine spezielle Ausführungsform stark
vereinfacht dargestellt, wobei sich diese Darstellung beispielsweise durch einen Schnitt
im Inneren des Katalysators 5 in Umfangsrichtung ergibt. Erkennbar sind demnach einige
der einzelnen, benachbarten Kanäle 8 bzw. 8a und 8i.
[0019] Entsprechend den Fig. 2 und 3 ist der Katalysator 5 gemäß der Erfindung in mehrere,
hier vier, Sektoren I bis IV unterteilt, wobei die einzelnen Sektoren I bis IV in
der Hauptdurchströmungsrichtung 9 hintereinander angeordnet sind. In Fig. 2 sind die
einzelnen Sektoren I bis IV durch geschweifte Klammern symbolisiert, während die Sektorengrenzen
in Fig. 3 durch vertikale Linien angedeutet sind. Im einzelnen handelt es sich bei
den Sektoren I bis IV um einen vorangehenden Einlaßsektor I, der die Anströmseite
6 des Katalysators 5 aufweist. Stromab des Einlaßsektors l schließt unmittelbar ein
Zwischensektor II an. An diesen Zwischensektor II schließt unmittelbar ein Mischsektor
III an. Der hinterste Sektor umfasst eine Abströmseite 13 des Katalysators 5 und bildet
somit einen Auslaßsektor IV. Der Einlaßsektor I ist so ausgebildet, dass er einen
kleineren Durchströmungswiderstand besitzt als der unmittelbar nachfolgende Zwischensektor
II. Zweckmäßig ist der Durchströmungswiderstand des Einlaßsektors I außerdem kleiner
als der Durchströmungswiderstand des Mischsektors III sowie des Auslaßsektors IV.
Durch diese Bauweise wird der Druckverlust beim Eintritt in die Kanäle 8 des Katalysators
5 reduziert, wodurch der Gesamtdruckabfall über dem Katalysator 5 reduziert wird.
Erreicht wird dies beispielsweise dadurch, dass die Kanäle 8 bzw. 8a des Einlaßsektors
I gegenüber der Hauptdurchströmungsrichtung 9 eine kleinere Neigung aufweisen, als
die Kanäle 8 des nachfolgenden Zwischensektors II oder aller nachfolgenden Sektoren
II bis IV. In einem Sonderfall können die Kanäle 8 bzw. 8a des Einlaßsektors 1 auch
eine Neigung mit dem Wert Null aufweisen, das heißt die Kanäle 8 bzw. 8a des Einlaßsektors
I verlaufen dann parallel zur Hauptdurchströmungsrichtung 9.
[0020] In der hier gezeigten Ausführungsform sind im Einlaßsektor I weniger Kanäle 8 bzw.
8a ausgebildet als in den nachfolgenden Sektoren II bis IV. Gleichzeitig können dadurch
die Kanäle 8 bzw. 8a des Einlaßsektors I größere Durchströmungsquerschnitte besitzen
als die Kanäle 8 der nachfolgenden Sektoren II bis IV. Grössere Durchströmungsquerschnitte
erleichtern die Zündung bzw. den Start der katalytischen Reaktion, da sich der Transport
von Wärme und Stoff quer zur katalytisch aktiven Kanalwand, insbesondere unter laminaren
Bedingungen, reziprok proportional zum Abstand von der Kanalwand verhält. Durch diese
Maßnahmen besitzt der Einlaßsektor I einen kleineren Durchströmungswiderstand als
die nachfolgenden Sektoren II bis IV. Während im Einlaßsektor I die geringere Zellendichte
(Anzahl der Kanäle 8 pro Querschnittsfläche) die Zündung verbessert, erhöht in den
folgenden Sektoren II bis IV die größere Zellendichte den Umsatz oder die Konversion
des Brennstoffs. Zusätzlich oder alternativ können insbesondere im Zwischensektor
II hier nicht dargestellte Turbulatoren angeordnet sein, die zwar den Strömungswiderstand
im Zwischensektor II gegenüber dem Einlaßsektor I erhöhen, dafür aber in dem Kanälen
8 die Durchmischung der Gase verbessern, mit der Folge, dass in den katalytisch aktiven
Kanälen 8a die katalytische Reaktionsrate und in den katalytisch inaktiven Kanälen
8i die Wärmeübertragung an die Strömung erhöht werden.
[0021] Um das Zündverhalten des Katalysators 5 zu verbessern und um die katalytische Verbrennungsreaktion
zu stabilisieren, kann der Einlaßsektor I so ausgebildet sein, dass er eine höhere
katalytische Aktivität aufweist als die nachfolgenden Sektoren II bis IV. Erreicht
wird dies beispielsweise dadurch, dass für den Einlaßsektor I ein Katalysatormaterial
verwendet wird, das eine höhere katalytische Aktivität besitzt als das Katalysatormaterial,
das für die nachfolgenden Sektoren II bis IV verwendet wird. Zum Beispiel kann im
Katalysatormaterial des Einlaßsektors I der Edelmetallanteil (z.B. Palladium und/oder
Platin) erhöht werden. Des weiteren ist es möglich, im Einlaßsektor I den Anteil an
katalytisch aktiven Kanälen 8a grösser zu wählen als in den nachfolgenden Sektoren
II bis IV. Bei der in Fig. 3 gezeigten speziellen Ausführungsform sind alle Kanäle
8 des Einlaßsektors I als katalytisch aktive Kanäle 8a ausgebildet. Alternativ ist
es ebenfalls möglich, im Einlaßsektor I die Gesamtzahl der Kanäle 8 zu erhöhen.
[0022] Im Mischsektor III können benachbarte Kanäle 8 bzw. 8a und 8i miteinander kommunizieren,
um einen Gas- oder Stoffaustausch zwischen den Kanälen 8 zu erreichen. Zu diesem Zweck
enthalten die Kanäle 8 quer zur Hauptdurchströmungsrichtung Löcher 14, durch die der
gewünschte Stoff oder Gasaustausch zwischen benachbarten Kanälen 8 stattfinden kann.
Dementsprechend kommt es zu einer Vermischung des (teilweise) verbrannten Gemischs
der katalytisch aktiven Kanäle 8a mit dem (im wesentlichen) unverbrannten Gemisch
der katalytisch inaktiven Kanäle 8i. Sofern auch im Mischsektor III katalytisch aktive
Kanäle 8a ausgebildet sind, kann der Konvertierungsgrad der den Katalysator 5 durchströmenden
Strömung weiter erhöht werden, insbesondere auf Werte oberhalb von 50 %. Im Bereich
der Löcher 14 können Überströmhilfen, z.B. Flügel, ausgebildet sein, die den Gasaustausch
zwischen benachbarten Kanälen 8 unterstützen.
[0023] Der Auslaßsektor IV ist bei der hier gezeigten Ausführungsform als Drallerzeuger
ausgebildet, das heißt, der Auslaßsektor IV beaufschlagt das ihn durchströmende Gasgemisch
mit einem Drall. Hierzu verlaufen die Kanäle 8 bzw. 8a und 8i des Auslaßsektors IV
im wesentlichen parallel zueinander und gegenüber der Hauptdurchströmungsrichtung
9 geneigt. Zweckmäßig sind die Kanäle 8 des Auslaßsektors IV dabei stärker gegenüber
der Hauptdurchströmungsrichtung 9 geneigt als die Kanäle 8 des unmittelbar vorausgehenden
Mischsektors III bzw. jedes vorausgehenden Sektors I bis III.
[0024] Diese Drallströmung ist in Fig. 1 durch einen Pfeil 15 symbolisiert. Gemäß Fig. 1
ist der Katalysator 5 unmittelbar vor dem Querschnittssprung 4 angeordnet. Die Drallströmung
15 kann somit bei ihrem Eintritt in die Brennkammer 3 sofort aufplatzen, wodurch sich
in der Brennkammer 8 eine zentrale Rezirkulationszone 16 sowie eine radial aussenliegende
äussere Rezirkulationszone 17 ausbilden können. Die Rezirkulationszonen 16 und 17
werden dabei durch Wirbelwalzen 18 bzw. 19 gebildet, die in Fig. 1 durch geschlossene
Pfeillinien symbolisiert sind. Diese Rezirkulationszonen 16 und 17 erzeugen bzw. stabilisieren
und positionieren in der Brennkammer 3 eine Flammenfront 20, die eine homogene Verbrennung
des aus dem Katalysator 5 austretenden Gemischs gewährleistet.
[0025] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 sind beim Zwischensektor II die Kanäle 8 bezüglich
der Hauptdurchströmungsrichtung 9 in einer ersten Richtung, gemäß Fig. 3 nach unten,
geneigt, während die Kanäle 8 bei allen anderen Sektoren I, III und IV gegenüber der
Hauptdurchströmungsrichtung 9 in der entgegengesetzten Richtung, gemäß Fig. 3 nach
oben, geneigt sind. Durch die doppelte Umlenkung beim Eintritt in den Zwischensektor
II und beim Austritt aus dem Zwischensektor II kann die Vermischung der Gase innerhalb
eines Kanals 8 im Katalysator 5, insbesondere im Zwischensektor II erhöht werden.
[0026] Grundsätzlich ist es möglich, einen oder mehrere der Sektoren I bis IV jeweils als
separates Bauteil auszubilden, die dann zusammengebaut werden, um den Katalysator
5 aufzubauen. Zweckmäßig ist jedoch eine Ausführungsform, bei der zwei oder mehr,
vorzugsweise alle Sektoren I bis IV integral in einem einteiligen Bauteil ausgebildet
sind. Hierdurch ergeben sich eindeutige Geometrien für die Kanäle 8 sowie reproduzierbare
Durchströmungsbedingungen. Des weiteren kann dadurch die Herstellung des Katalysators
5 erheblich vereinfacht werden.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Brenneranordnung
- 2
- Zuführungsleitung
- 3
- Brennkammer
- 4
- Querschnittserweiterung
- 5
- Katalysator
- 6
- Anströmseite von 5
- 7
- Brennstoff-Oxidator-Gemisch
- 8
- Kanal
- 8a
- katalytisch aktiver Kanal
- 8i
- katalytisch inaktiver Kanal
- 9
- Hauptdurchströmungsrichtung von 5
- 10
- Bahnmaterial
- 11
- Spindel
- 12
- Spanndraht
- 13
- Abströmseite von 5
- 14
- Loch
- 15
- Drallströmung
- 16
- zentrale Rezirkulationszone
- 17
- äußere Rezirkulationszone
- 18
- Wirbelwalze von 16
- 19
- Wirbelwalze von 17
- 20
- Flammenfront
1. Katalysator zum Verbrennen eines Teils eines den Katalysator (5) durchströmenden,
gasförmigen Brennstoff-Oxidator-Gemischs, insbesondere für einen Brenner einer Kraftwerksanlage,
mit mehreren katalytisch aktiven Kanälen (8, 8a) und mit mehreren katalytisch inaktiven
Kanälen (8, 8i), dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator (5) wenigstens zwei, in der Hauptdurchströmungsrichtung (9) hintereinander
angeordnete Sektoren (I bis IV) aufweist, die so ausgebildet sind, dass ein die Anströmseite
(6) des Katalysators (5) aufweisender Einlaßsektor (I) einen kleineren Durchströmungswiderstand
aufweist als der unmittelbar nachfolgende Sektor (II) oder als jeder nachfolgende
Sektor (II bis IV).
2. Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigung der Kanäle (8, 8a, 8i) gegenüber der Hauptdurchströmungsrichtung (9)
des Katalysators (5) im Einlaßsektor (I) kleiner ist als im nachfolgenden Sektor (II)
oder als in den nachfolgenden Sektoren (II bis IV).
3. Katalysator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle (8, 8a, 8i) des Einlaßsektors (I) parallel zur Hauptdurchströmungsrichtung
(9) verlaufen, während die Kanäle (8, 8a, 8i) des nachfolgenden Sektors (II) oder
der nachfolgenden Sektoren (II bis IV) gegenüber der Hauptdurchströmungsrichtung (9)
geneigt sind.
4. Katalysator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in den Kanälen (8, 8a, 8i) des dem Einlaßsektor (I) nachfolgenden Sektors (II) oder
der dem Einlaßsektor (I) nachfolgenden Sektoren (II bis IV) Turbulatoren angeordnet
sind/oder dass die Kanäle (8, 8a, 8i) des nachfolgenden Sektors (II) oder der nachfolgenden
Sektoren (II bis IV) einen kleineren Durchströmungsquerschnitt aufweisen als die Kanäle
(8, 8a, 8i) des Einlaßsektors (I) und/oder dass im nachfolgenden Sektor (II) oder
in den nachfolgenden Sektoren (II bis IV) mehr Kanäle (8, 8a, 8i) ausgebildet sind
als im Einlaßsektor (I).
5. Katalysator nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator (5) wenigstens zwei, in der Hauptdurchströmungsrichtung (9) hintereinander
angeordnete Sektoren (I bis IV) aufweist, die so ausgebildet sind, dass ein die Anströmseite
(6) des Katalysators (5) aufweisender Einlaßsektor (I) eine höhere katalytische Aktivität
aufweist als der nachfolgende Sektor (II) oder als die nachfolgenden Sektoren (II
bis IV).
6. Katalysator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlaßsektor (I) ein Katalysatormaterial aufweist, das eine höhere katalytische
Aktivität aufweist als das Katalysatormaterial des nachfolgenden Sektors (II) oder
der nachfolgenden Sektoren (II bis IV), und/oder dass im Einlaßsektor (I) der Anteil
an katalytisch aktiven Kanälen (8a) größer ist als im nachfolgenden Sektor (II) oder
als in den nachfolgenden Sektoren (II bis IV und/oder dass die Anzahl der Kanäle (8,
8a, 8i) im Einlaßsektor (I) größer ist als im nachfolgenden Sektor (II) oder in den
nachfolgenden Sektoren (II bis IV).
7. Katalysator nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator (5) wenigstens zwei, in der Hauptdurchströmungsrichtung (9) hintereinander
angeordnete Sektoren (I bis IV) aufweist, die so ausgebildet sind, dass stromab eines
die Anströmseite (6) des Katalysators (5) aufweisenden Einlaßsektors (I) ein Mischsektor
(III) angeordnet ist, dessen Kanäle (8, 8a, 8i) quer zur Hauptdurchströmungsrichtung
(9) Löcher (14) aufweisen, durch die benachbarte Kanäle (8, 8a, 8i) miteinander kommunizieren.
8. Katalysator nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Mischsektor (III) und dem Einlaßsektor (I) wenigstens ein weiterer Sektor
(II) angeordnet ist.
9. Katalysator nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator (5) wenigstens zwei, in der Hauptdurchströmungsrichtung (9) hintereinander
angeordnete Sektoren (I bis IV) aufweist, die so ausgebildet sind, dass ein die Abströmseite
(13) des Katalysators (5) aufweisender Auslaßsektor (IV) als Drallerzeuger ausgebildet
ist, der das durchströmende Gasgemisch mit einem Drall beaufschlagt.
10. Katalysator nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle (8, 8a, 8i) des Auslaßsektors (IV) im wesentlichen parallel zueinander
verlaufen und gegenüber der Hauptdurchströmungsrichtung (9) geneigt sind.
11. Katalysator nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle (8, 8a, 8i) des Auslaßsektors (IV) stärker gegenüber der Hauptdurchströmungsrichtung
(9) geneigt sind als die Kanäle (8, 8a, 8i) des unmittelbar vorausgehenden Sektors
(III) oder der vorausgehenden Sektoren (I bis III).
12. Katalysator nach einem der Ansprüche 9 bis 11 dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Auslaßsektor (IV) und dem Einlaßsektor (I) wenigstens ein weiterer Sektor
(II, III) angeordnet ist.
13. Katalysator nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einem Sektor (II bis IV), der auf einen vorausgehenden Sektor (I bis
III) folgt, die Kanäle (8, 8a, 8i) eine größere Neigung gegenüber der Hauptdurchströmungsrichtung
(9) aufweisen als im vorausgehenden Sektor (I bis III).
14. Katalysator nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass in wenigstens einem Sektor (II) die Kanäle (8, 8a, 8i) in der entgegengesetzten Richtung
gegenüber der Hauptdurchströmungsrichtung (9) geneigt sind als die Kanäle (8, 8a,
8i) des oder der anderen Sektoren (I, III, IV).
15. Katalysator nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Sektoren (I bis IV) als separates Bauteil ausgebildet ist.
16. Katalysator nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Sektoren (I bis IV) integral in einem einteiligen Bauteil ausgebildet
sind.