[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Stuhl, insbesondere Bürostuhl, mit einer über
einen Lehnenträger an einem Sitzträger neigbar gehaltenen Rückenlehne und mit einer
synchron hierzu bewegbaren Sitzfläche, die sich über einen im Bereich der hinteren
Hälfte der Sitzfläche angeordneten hinteren Sitzlenker am Sitzträger abstützt, wobei
zur Synchronisation zwischen der Bewegung der Rückenlehne und der Bewegung der Sitzfläche
ein Koppellenker vorgesehen ist, der einerseits mit der Sitzfläche und andererseits
mit dem Lehnenlenker drehbar verbunden ist.
[0002] Sitzmöbel und insbesondere Stühle, bei denen sich deren Sitzfläche und deren Rückenlehne
synchron bewegen, sind mit verschiedenen Synchronmechaniken in Gebrauch. Die Synchronmechanik
dient dazu, bei Verstellung der Rückenlehne gleichzeitig die Position der Sitzfläche
zu verändern.
[0003] So ist aus der DE 37 35 256 C2 ein Stuhl oder Sessel mit synchron verstellbarer Neigung
von Rückenlehne und Sitz bekannt. Bei diesem Stuhl mit zweiteilig ausgeführter Sitzfläche
senkt sich beim Neigen der Rückenlehne ebenfalls die hintere Kante der Sitzfläche
ab. Die zweigeteilte Sitzfläche ist in deren vorderen Bereich an jeder Seite mit einem
Hebelpaar an einem nicht schwenkbaren Sitzträger angelenkt. Im hinteren Bereich ist
die Sitzfläche an jeder Seite mit einem an einem hinteren Träger starr angeordneten
Halteteil drehbar verbunden, wobei der hintere Träger mit der Rückenlehne starr verbunden
ist. An diesem Rückenlehnenträger stützt sich die Sitzfläche mit deren hinteren Bereich
ab. Die zweiteilige Ausführung der Sitzfläche, die mit insgesamt zwei Hebelpaaren
und zwei Drehgelenken mit mehreren Trägern des Stuhls oder Sessels verbunden ist,
ist allerdings sehr aufwendig.
[0004] Aus der DE 42 19 599 A1 ist eine Synchronverstelleinrichtung bekannt, bei der ein
einteiliges Sitzteil als Sitzfläche mit einem unteren Trägerabschnitt eines Rückenträgers
der Rückenlehne über einen als Schlepphebel bezeichneten Koppellenker derart verbunden
ist, dass dieser infolge einer Neigung der Rückenlehne die Sitzfläche nach hinten
zieht und dabei gleichzeitig anhebt. Zwar wird hierdurch der Körperwinkel eines Benutzers
in gewünschter Weise geöffnet. Allerdings rutscht der Benutzer bei dieser Bewegung
aufgrund der Sitzflächenanhebung im hinteren Sitzflächenbereich auch nach vorn. Dies
ist unerwünscht, da bei erneuter Aufrechtstellung der Rückenlehne der Körperkontakt
des Benutzers zur Rückenlehne infolge des Vorrutschens zumindest im Beckenbereich
verloren geht.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl, insbesondere einen Bürostuhl,
mit besonders geeignetem und einfach realisierbarem Synchronmechanismus anzugeben,
bei dem die genannten Nachteile vermieden sind.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Dazu
ist der einerseits mit der Sitzfläche über einen oberen Drehpunkt und andererseits
mit dem Sitzträger über einen unteren Drehpunkt drehbeweglich verbundene hintere Sitzlenker
geneigt angeordnet. Der Abstand des oberen Drehpunktes des hinteren Sitzlenkers zur
Rückenlehne ist dabei kleiner als der Abstand des unteren Drehpunktes zur Rückenlehne.
[0007] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass bei einem Stuhl oder Sitzmöbel
mit verstellbarer Sitzfläche und verstellbarer Rückenlehne die Verstellmöglichkeiten
von Sitzfläche einerseits und Rückenlehne andererseits zunächst unabhängig voneinander
betrachtet werden können. Die Konstruktion weist somit zunächst zwei Freiheitsgrade
auf. Die Verstellmöglichkeit der Rückenlehne weist dabei lediglich einen einzigen
Freiheitsgrad auf, wenn die Anlenkung der Rükkenlehne am Sitzträger in einfacher Weise
über den mit der Rückenlehne starr verbundenen Lehnenträger realisiert wird, der am
Sitzträger über eine einzige Drehachse drehbar befestigt ist. Darüber hinaus kann
die Sitzfläche komplexere Verstellmöglichkeiten aufweisen, wobei analog zur Verstellbarkeit
der Rückenlehne dennoch davon ausgegangen werden kann, dass auch die Einstellmöglichkeiten
der Sitzfläche mit einem einzigen Freiheitsgrad beschreibbar sind. Die Bewegung der
Sitzfläche kann hierbei sowohl eine Translation als auch eine Kippbewegung oder eine
Kombination verschiedener Bewegungsformen sein.
[0008] Eine Kopplung der Bewegungen der Sitzfläche einerseits und der Rückenlehne andererseits
sollte dabei zunächst sicherstellen, dass jeder möglichen Position der Rückenlehne
eine Position der Sitzfläche zugeordnet ist, wodurch die gesamte Konstruktion auf
einen Freiheitsgrad beschränkt wird. Diese Anforderungen sowie ein sowohl dauerhaft
stabiler als auch konstruktiv einfach ausgeführter Kopelmechanismus werden durch einen
Koppellenker erfüllt, der sowohl mit der Sitzfläche als auch mit dem Lehnenlenker
der Rückenlehne drehbar verbunden ist. Um darüber hinaus bei dieser gekoppelten Bewegung
von Rückenlehne und Sitzfläche deren zumindest geringfügige Absenkung zumindest im
hinteren, der Rückenlehne zugewandten Sitzflächenbereich zu erreichen, ist der hintere
Sitzlenker ― ausgehend von dessen oberen, an der Sitzfläche liegenden Drehpunkt -
aus der horizontalen Lage heraus nach vorne unten geneigt.
[0009] In einer vorteilhaften Ausführung ist die Sitzfläche mit zwei Sitzlenkern oder zwei
jeweils parallelen Lenkerpaaren am Sitzträger angelenkt. Dabei sind die Sitzlenker
sowohl mit dem Sitzträger als auch mit der Sitzfläche drehbar verbunden. Ein im vorderen
Bereich der Sitzfläche, das heißt in der der Rückenlehne abgewandten vorderen Hälfte
der Sitzfläche angeordneter Sitzlenker dient dabei vorteilhafterweise auch zum Längenausgleich
bei einer Neigung der Rückenlehne mit synchron nach hinten und nach unten bewegter
Sitzfläche. Eine hierzu alternative Ausführung ist eine Kulissenführung in diesem
vorderen Bereich der Sitzfläche, bei der eine dort auf der Unterseite der Sitzfläche
vorgesehene Achse in einem am Sitzträger vorgesehenen und zweckmäßigerweise waagerecht
verlaufenden Langloch geführt ist.
[0010] Bei der Ausführung mit beidendseitig drehbar gelagertem Sitzlenker im vorderen Sitzbereich
zum Längenausgleich ist dieser Sitzlenker geneigt angeordnet. Dabei ist der Abstand
eines oberen Drehpunktes zur Rückenlehne, über den der vordere Sitzlenker mit der
Sitzfläche verbunden ist, kleiner als der Abstand eines unteren Drehpunktes zur Rückenlehne,
über den der erste vordere Sitzlenker mit dem Sitzträger drehbar verbunden ist.
[0011] Durch die geneigte Anordnung des als Längenausgleichselement wirksamen vorderen Sitzlenkers
wird ein Anheben der Vorderkante der Sitzfläche beim Zurückneigen der Rückenlehne
vermieden, in dem beim Zurückneigen der Rückenlehne der obere Drehpunkt des vorderen
mit der Sitzfläche verbundenen Sitzlenkers abgesenkt wird. Diese Absenkung ist umso
stärker ausgeprägt, je mehr die Neigung der beiden Sitzlenker zur Vertikalen abweicht.
[0012] Zusätzlich zur besonders geeigneten Synchronisation der Bewegungen der Sitzfläche
und der Rückenlehne wird durch die geneigte Angordnung des im hinteren Sitzbereich,
d. h. in der der Rückenlehne zugewandten Hälfte der Sitzfläche vorgesehenen hinteren
Sitzlenkers nach vorne unten vorteilhafterweise die mechanische Belastung infolge
eines bsonders günstigen Kräfteausgleichs optimiert. Zweckmäßigerweise ist dabei der
Neigungswinkel des hinteren Sitzlenkers zur Vertikalen größer als der Neigungswinkel
des vorderen Sitzlenkers zur Vertikalen.
[0013] Durch diese vergleichsweise große Neigung des hinteren Sitzlenkers gegenüber der
Neigung des vorderen Sitzlenkers wird in ergonomischer Hinsicht der Komfort dadurch
erhöht, dass sich die Sitzfläche beim Zurückneigen der Rückenlehne hauptsächlich in
ihrem hinteren Bereich absenkt. Hierzu ist zweckmäßigerweise der hintere mit der Sitzfläche
verbundene zweite Sitzlenker um mindestens 25% länger als der vordere mit der Sitzfläche
verbundene erste Sitzlenker. Dadurch erhält die Sitzfläche in gewünschter Art und
Weise in deren hinteren Bereich einen größeren Bewegungsspielraum als in deren vorderen
Bereich.
[0014] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung fällt der Drehpunkt des zur Synchronisation
vorgesehenen Koppellenkers an der Sitzfläche mit dem Drehpunkt des die Sitzfläche
mit dem Sitzträger verbindenden hinteren Sitzlenkers zusammen. Um zudem sowohl eine
besonders günstige kinematische Funktion des Koppelmechanismus als auch gleichzeitig
eine einfache Beherrschbarkeit der mechanischen Belastungszustände der bewegten Bauteile
zu erreichen, ist zweckmäßigerweise einerseits der hintere Sitzlenker in ungeneigter
Position der Rückenlehne gegenüber der Vertikalen um einen Winkel β = (45 ± 30)° schräg
verlaufend an die Sitzfläche und an den Sitzträger angelenkt. Andererseits ist vorteilhafterweise
der Koppellenker in ungeneigter Ruheposition der Rückenlehne gegenüber der Vertikalen
unter einem Neigungswinkel 0° < α < 90° geneigt verlaufend angeordnet ist. Dabei sind
vorzugsweise α = (45 ± 10)° und β = (50 ± 10)°.
[0015] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Seitenansicht einen Bürostuhl in Ruheposition,
- Fig. 2
- den Bürostuhl gemäß Fig. 1 in nach hinten zurückgeneigter Endstellung,
- Fig. 3
- in schematischer Seitenansicht eine alternative Ausführungsform eines Bürostuhls in
Ruheposition, und
- Fig. 4
- den Bürostuhl gemäß Fig. 3 in nach hinten zurückgeneigter Endstellung.
[0016] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0017] Der als Bürostuhl ausgebildete Stuhl 1 gemäß den Fig. 1 bis 4 umfasst einen fest
mit einem nicht näher dargestellten Standfuß verbundenen Sitzträger 2. Mit dem Sitzträger
2 ist über einen Lehnenlenker 3 eine Rückenlehne 4 drehbar verbunden. Die Rückenlehne
4 ist dabei aus der in den Figuren 1 und 3 gezeigten Ruheposition heraus nach hinten
neigbar. Die Neigung der Rückenlehne 4 erfolgt dabei durch eine Drehung um einen Drehpunkt
D1. Dazu ist der mit der Rückenlehne 4 fest verbundene Lehnenlenker 3 mit dem Sitzträger
2 über eine Drehachse 5 verbunden, wobei der Drehpunkt D1 im Wesentlichen durch die
Mittelachse dieser Drehachse 5 gegeben ist.
[0018] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 1 und 2 ist am Sitzträger 2 weiterhin eine
Sitzfläche 6 über einen vorderen ersten Sitzlenker 7 und einen hinteren zweiten Sitzlenker
8 angelenkt. Der vordere Sitzlenker 7 ist mit dem Sitzträger 2 über ein Drehgelenk
D2 und mit der Sitzfläche 6 über ein Drehgelenk D3 drehbar verbunden. Die Drehpunkte
D2 und D3 sind wiederum durch entsprechende Drehachsen 9 bzw. 10 realisiert, über
die der vordere Sitzlenker 7 mit dem Sitzträger 2 einerseits und mit der Sitzfläche
6 andererseits drehbar verbunden ist. Der hintere Sitzlenker 8 ist analog einerseits
über einen durch eine Drehachse 11 realisierten Drehpunkt D4 mit dem Sitzträger 2
und andererseits über einen durch eine Drehachse 12 realisierten Drehpunkt D5 mit
der Sitzfläche 6 drehbar verbunden.
[0019] Sowohl der vordere Sitzlenker 7 als auch der hintere Sitzlenker 8 sind geneigt angeordnet.
Dabei ist die Neigung des hinteren Sitzlenkers 8 gegenüber der Vertikalen V größer
als die Neigung des vorderen Sitzlenkers 7. In der in Fig. 1 dargestellten Ruheposition
fällt die Vertikale V mit einer die Sitzfläche 6 in eine vordere Hälfte 6a und eine
hintere Sitzhälfte 6b virtuell unterteilenden Mittellängsachse 13 zusammen. Bezogen
auf diese vertikale Mittellängsachse 13 liegt der vordere Sitzlenker 7 auf der der
Rückenlehne 4 abgewandten Hälfte 6a der Sitzfläche 6, während der zweite Sitzlenker
8 auf der der Rückenlehne 4 zugewandten Hälfte 6b der Sitzfläche 6 angeordnet ist.
Sowohl beim vorderen Sitzlenker 7 als auch beim hinteren Sitzlenker 8 sind die Abstände
deren oberen, jeweils mit der Sitzfläche 6 verbundenen Drehpunkte D3 bzw. D5 zur Rückenlehne
4 kleiner als die Abstände deren unteren, mit dem Sitzträger 2 verbundenen Drehpunkte
D2 bzw. D4 zur Rückenlehne 4. Dabei ist der hintere Sitzlenker 8 um mindestens 25%
länger als der vordere Sitzlenker 7.
[0020] Zudem ist der hintere Sitzlenker 8 in Ruheposition gemäß Fig. 1 flacher und daher
stärker geneigt angeordnet als der vordere Sitzlenker 7. Der Neigungswinkel β des
hinteren (zweiten) Sitzlenkers 8 gegenüber der Vertikalen V - in ungeneigter Position
der Rückenlehne 4 - beträgt β = (45 ± 30)°, vorzugsweise ca. β = 45°, wobei die Neigung
ausgehend vom Sitzträger 2 nach oben und hinten zur Rükkenlehne 4 hin verläuft.
[0021] Der Lehnenträger 3 ist mit der Sitzfläche 6 über einen Koppellenker 14 verbunden.
Dieser ist mit dem Lehnenträger 3 über einen wiederum durch eine entsprechende Drehachse
15 gegebenen Drehpunkt D6 und mit der Sitzfläche 6 über das Drehgelenk D5 verbunden.
Der Koppellenker 14 ist gegenüber der vertikalen Mittellängsachse 13 in Ruheposition
wiederum unter einem Neigungswinkel α geneigt verlaufend angeordnet. Gegenüber der
Vertikalen V beträgt der Neigungswinkel α in der in den Figuren 1 und 3 dargestellten
Ruheposition mit 0° < α < 90° etwa 60° bis 75°, vorzugsweise (45 ± 10)°, insbesondere
etwa 45°. Die Neigung des Koppellenkers 14 verläuft dabei in umgekehrter Richtung
zur Neigung der beiden Sitzlenker 7 und 8.
[0022] Wird die Rückenlehne 4 durch Neigung nach hinten in eine in Fig. 2 dargestellte Position
gebracht, so wird durch diese Neigung der Lehnenträger 3 im Uhrzeigersinn gedreht
und damit der Koppellenker 14 insgesamt nach unten bewegt. Dabei nimmt der Winkel
α gegenüber der Vertikalen V entsprechend ab. In der Endstellung liegt die Koppellenkerachse
16, die durch die beiden Drehpunkte D5 und D6 des Koppellenkers 14 verläuft, nahezu
parallel zur nunmehr gegenüber der Vertikalen V schräg verlaufenden Mittellängsachse
13 der Sitzfläche 6.
[0023] Infolge der Neigung der Rückenlehne 4 senken sich zusammen mit dem Drehpunkt D5 der
hintere Sitzlenker 8 und die Sitzfläche 6 in ihrem hinteren Bereich 6b ab. Gleichzeitig
damit wird auch der vordere Sitzlenker 7 im Uhrzeigersinn bewegt, wodurch auch der
obere Drehpunkt D3 des vorderen Sitzlenkers 7 abgesenkt wird. Diese Absenkung des
vorderen oberen Drehpunktes D3 ist geringer als die Absenkung des hinteren oberen
Drehpunktes D5 der Sitzfläche 6, so dass diese insgesamt abgesenkt und im Uhrzeigersinn
geneigt wird. Gleichzeitig bewegt sich die Vorderkante 17 der Sitzfläche 6 nach hinten,
wobei der dazu erforderliche Längenausgleich durch den vorderen Sitzlenker 7 erfolgt.
Die dadurch bedingte Verschiebung der Vorderkante 17 der Sitzfläche 6 ist in Fig.
1 durch den Längenpfeil 18 veranschaulicht.
[0024] Eine alternative Ausführungsform zur Realisierung dieses Längenausgleichs ist in
den Fig. 3 und 4 veranschaulicht, die wiederum einen entsprechenden Stuhl in Ruheposition
bzw. geneigter Position der Rückenlehne zeigen. Bei dieser Ausführungsform ist anstelle
des vorderen Sitzlenkers eine Kulissenführung 19 vorgesehen. Diese ist realisiert
durch ein Langloch 20, in dem eine auf der Unterseite 21 der Sitzfläche 6 mit dieser
verbundene Achse 10' in Richtung des Pfeils 18' verschiebbar ist. Das Langloch 20
ist am freien Ende 22 eines Tragarms 23 des Sitzträgers 2 vorgesehen. Bei dieser Auführungsform
wird die Vorderkante 17 der Sitzfläche 6 bei zurückgeneigter Endposition der Rückenlehne
4 in Richtung des in Fig. 4 dargestellten Pfeils 24 angehoben.
[0025] Bezugszeichenliste
- 1
- Stuhl
- 2
- Sitzträger
- 3
- Lehnenlenker
- 4
- Rückenlehne
- 5
- Drehachse
- 6
- Sitzfläche
- 6a
- Vordere Hälfte
- 6b
- Hintere Hälfte
- 7
- Vorderer Sitzträger
- 8
- Hinterer Sitzträger
- 9,10
- Drehachse
- 10'
- Achse
- 11,12
- Drehachse
- 13
- Mittellängsachse
- 14
- Koppellenker
- 15
- Drehachse
- 16
- Koppelachse
- 17
- Sitzvorderkante
- 18
- Längenpfeil
- 19
- Kulissenführung
- 20
- Langloch
- 21
- Sitzunterseite
- 22
- Freiende
- 23
- Trägerarm
- 24
- Längenpfeil
- α, β
- Neigungswinkel
- D1 bis D6
- Drehpunkt
- V
- Vertikale
1. Stuhl, insbesondere Bürostuhl, mit einer über einen Lehnenträger (3) an einem Sitzträger
(2) neigbar gehaltenen Rückenlehne (4) und mit einer synchron hierzu bewegbaren Sitzfläche
(6), die sich über einen im Bereich der hinteren Hälfte (6b) der Sitzfläche (6) angeordneten
hinteren Sitzlenker (8) am Sitzträger (2) abstützt, wobei zur Synchronisation zwischen
der Bewegung der Rückenlehne (4) und der Bewegung der Sitzfläche (6) ein Koppellenker
(14) vorgesehen ist, der einerseits mit der Sitzfläche (6) und andererseits mit dem
Lehnenlenker (3) drehbar verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der einerseits mit der Sitzfläche (6) über einen oberen Drehpunkt (D5) und andererseits
mit dem Sitzträger (2) über einen unteren Drehpunkt (D4) drehbeweglich verbundene
hintere Sitzlenker (8) geneigt ist, wobei der Abstand des oberen Drehpunktes (D5)
zur Rückenlehne (4) kleiner ist als der Abstand des unteren Drehpunktes (D4) zur Rückenlehne
(4).
2. Stuhl nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein im Bereich der vorderen Hälfte (6a) der Sitzfläche (6) geneigt angeordneter vorderer
Sitzlenker (7) einerseits mit der Sitzfläche (6) über einen oberen Drehpunkt (D3)
und andererseits mit dem Sitzträger (2) über einen unteren Drehpunkt (D2) drehbeweglich
verbunden ist, wobei der Abstand des oberen Drehpunktes (D3) zur Rückenlehne (4) kleiner
ist als der Abstand des unteren Drehpunktes (D2) zur Rückenlehne (4).
3. Stuhl nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Neigung des hinteren Sitzlenkers (8) größer ist als die Neigung des vorderen
Sitzlenkers (7).
4. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest einer der Drehpunkte (D5,D6) des Koppellenkers (14) in der der Rückenlehne
(4) zugewandten hinteren Hälfte (6b) der Sitzfläche (4) vorgesehen ist.
5. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Drehpunkt des Koppellenkers (14) mit dem die Sitzfläche (6) mit dem hinteren
Sitzlenker (8) verbindenden Drehpunkt (D5) zusammenfällt.
6. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der hinteren Sitzlenker (8) in ungeneigter Ruheposition der Rückenlehne (4) gegenüber
der Vertikalen (V) um einen Winkel β = (45 ± 30)° geneigt verläuft.
7. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Koppellenker (14) in ungeneigter Ruheposition der Rückenlehne (4) gegenüber der
Vertikalen (V) unter einem Neigungswinkel 0° < α < 90° geneigt verlaufend angeordnet
ist.
8. Stuhl nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Neigungswinkel α etwa 45°, vorzugsweise α = (45 ± 10)° ist.
9. Stuhl nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Neigung des Koppellenkers (14) in umgekehrter Richtung zur Neigung des hinteren
Sitzlenkers (8) verläuft.
10. Stuhl nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Neigung des Koppellenkers (14) in umgekehrter Richtung zur Neigung des vorderen
Sitzlenkers (7) verläuft.