[0001] Die Erfindung betrifft ein Propellerrührwerk zum Aufrühren von in einem Großtank
gelagerten Rohöl, mit einem Propeller, der eine Nabe und mehrere Propellerflügel aufweist.
[0002] Ein derartiges Propellerrührwerk ist aus der DE 44 28 050 A1 bekannt.
[0003] Größere Mengen Rohöl werden meist in Großtanks mit einem Fassungsvermögen von 100.000
m
3 und mehr gelagert. Derartige Großtanks können beispielsweise als Schwimmdachtanks
ausgeführt sein, bei denen ein scheibenförmiges Dach auf dem Rohöl aufschwimmt und
sich bei einem Zu- oder Abfluß von Rohöl in einem Mantel des Schwimmdachtanks in vertikaler
Richtung auf- bzw. abbewegen kann. Im Laufe der Jahre bilden sich an dem Boden des
Großtanks Ablagerungen, die durch Absinken schwererer Bestandteile des Rohöls entstehen
und als "Gatch" bezeichnet werden. Art und Stärke der Ablagerungen hängen u.a. von
der gelagerten Rohölsorte, der Lagermenge, der Umschlaghäufigkeit und der Tankgröße
ab.
[0004] Bei gelegentlich erforderlichen Reinigungen derartiger Großtanks wird zunächst das
Rohöl abgelassen, bevor die Ablagerungen mechanisch von dem Tankboden entfernt werden.
Ziel ist es dabei stets, die Menge der Ablagerungen möglichst gering zu halten, um
einerseits möglichst viel Rohöl weiter verwenden zu können und andererseits den Aufwand
bei der Beseitigung der Ablagerungen gering zu halten. In diesem Zusammenhang ist
es bekannt, das gelagerte Rohöl mit Hilfe von Propellerrührwerken aufzurühren, wodurch
das Rohöl weitgehend homogenisiert wird. Auf diese Weise verbleiben nur noch solche
Ablagerungen am Tankboden, die sich aufgrund ihrer Konsistenz nicht aufrühren und
mit weniger viskosen Bestandteilen des Rohöls vermischen lassen. Die Propellerrührwerke
werden meist von oben durch in dem Dach des Tanks vorhandene Mannlöcher in das Tankinnere
eingelassen und können dort sowohl verdreht als auch in der Höhe verstellt werden.
Aus Sicherheitsgründen werden die Propellerrührwerke von Hydraulikmotoren angetrieben,
die über eine längere Versorgungsleitung mit einer Hydraulikanlage verbunden sind.
[0005] Das aus der eingangs genannten DE 44 28 050 A1 bekannte Propellerrührwerk kann entweder
- wie soeben beschrieben - von oben in vertikaler Ausrichtung in das Tankinnere hineinreichen
oder aber in horizontaler Lage durch einen in dem Mantel des Großtank vorgesehenen
Stutzen in den Großtank eingeführt sein. Das Propellerrührwerk weist ein Drehgelenk
auf, durch das die Lage der Propellerachse verändert werden kann. Ferner ist eine
Hubeinrichtung vorgesehen, mittels derer der Abstand zwischen dem Propeller und dem
im Dach oder dem Mantel des Tanks vorhandenen Mannloch bzw. Stutzen verstellt werden
kann. Auf diese Weise kann der räumliche Wirkungsbereich des Propellerrührwerks von
außen verstellt werden, wodurch sich das gelagerte Rohöl effektiver und damit schneller
aufrühren läßt.
[0006] Es hat sich allerdings gezeigt, daß insbesondere bei sehr großen Rohöltanks das Aufmischen
des Tankinhalts auch bei der gleichzeitigen Verwendung mehrerer derartiger Propellerrührwerke
sehr lange dauern kann. Die Abmessungen der Propellerrührwerke und damit deren Leistungsvermögen
können nicht beliebig gesteigert werden, da der Durchmesser der Mannlöcher im Tankdach
oder der seitlichen Stutzen im Tankmantel begrenzt ist. Außerdem setzt auch die Handhabbarkeit
bei der Montage der Propellerrührwerke Grenzen für deren Größe und Gewicht.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Propellerrührwerk der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, daß das Aufrühren des Rohöls insgesamt effektiver und
dadurch in kürzerer Zeit durchführbar wird.
[0008] Bei einem Propellerrührwerk der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß die Propellerflügel zur Veränderung der Flügelsteigung verstellbar an
der Nabe befestigt sind.
[0009] Auf diese Weise kann die von einem Antrieb des Propellers zur Verfügung gestellte
Leistung optimal in allen Belastungsfällen ausgenutzt werden. Die Verstellbarkeit
der Propellerflügel erlaubt es nämlich, die Flügelsteigung derart an die Viskosität
des aufzurührenden Rohöls anzupassen, daß der Propeller ungeachtet der Viskosität
des Rohöls mit einer optimalen Drehzahl rotiert. Optimal ist die Drehzahl insbesondere
dann, wenn der Wirkungsgrad des Propellerantriebs am höchsten ist und/oder die Wirkung
des Propellers beim Aufrühren des Rohöls maximal ist. Bei herkömmlichen Propellerwerken
kann es nämlich vorkommen, daß sich der Propeller bei besonders hochviskosem Rohöl
kaum in Drehung versetzt. Dies kann zu einer Überlastung des Propellerantriebs bei
gleichzeitig nur geringer Aufrührwirkung führen. Bei besonders niedrigviskosem Rohöl
rotiert andererseits bei herkömmlichen Propellerrührwerken der Propeller häufig mit
zu hoher Drehzahl, was einen hohen Verschleiß zur Folge hat, obwohl das Rohöl dennoch
nur mit vergleichsweise geringer Geschwindigkeit in dem Tank bewegt wird.
[0010] Auch bei so unterschiedlichen Viskositäten des Rohöls, wie sie in der Praxis immer
wieder beobachtet werden, lassen sich bei dem erfindungsgemäßen Propellerrührwerk
sehr gute Aufrührergebnisse erzielen. Bei hochviskosem Rohöl wird hierzu die Flügelsteigung
so gering gewählt, daß das Rohöl den Propellerflügeln nur einen relativ geringen Widerstand
entgegensetzt. Ein solches Verringern der Flügelsteigung führt somit zu einer Erhöhung
der Propellerdrehzahl. Bei niedrigviskosem Rohöl hingegen wird eine höhere Flügelsteigung
gewählt, so daß trotz sinkender Propellerdrehzahl das Rohöl mit größerer Geschwindigkeit
aufgerührt und auf diese Weise homogenisiert wird.
[0011] Die Verstellbarkeit der Flügelsteigung kann beispielsweise durch einen geeigneten
Verrastungsmechanismus in der Nabe ermöglicht werden. Die Propellerflügel werden dann
in die Nabe in der gewünschten Stellung eingesetzt, bevor das Propellerrührwerk in
den Großtank eingeführt wird. Vorzugsweise jedoch verfügt der Propeller über einen
Betätigungsmechanismus, der es erlaubt, die Flügelsteigung der Propellerflügel von
außen während des Betriebs des Propellerrührwerks zu verstellen.
[0012] Dabei ist es weiter bevorzugt, wenn das Propellerrührwerk wenigstens einen Stellmotor
zum Verstellen der Propellerflügel aufweist.
[0013] Auf diese Weise kann eine Verstellung der Flügelsteigung nicht nur von der Außenseite
des Großtanks her unmittelbar am Propellerrührwerk, sondern auch aus der Entfernung
über eine geeignete Fernsteuerung vorgenommen werden. Es entfällt damit die Notwendigkeit,
Bedienpersonen, die wegen aus den Tanköffnungen aufsteigender Gase sich nur in Vollschutzkleidung
den Propellerrührwerken nähern dürfen, mit der Verstellung der Flügelsteigung unmittelbar
an dem Propellerrührwerk zu betrauen.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Propellerrührwerk eine
auf den wenigstens einen Stellmotor wirkende Steuereinrichtung zum Steuern der Flügelsteigung
auf.
[0015] Im einfachsten Falle kann der Steuereinrichtung eine feste Sollgröße für die Flügelsteigung
vorgegeben werden. Die Flügelsteigung kann aber auch z.B. nach einem festen vorgegebenen
Programmablauf an die sich im Laufe der Zeit ändernden Viskositätsverhältnisse im
Tankinneren angepaßt werden. Ein aktives Zutun von Bedienpersonen, sei es unmittelbar
am Propellerrührwerk oder über eine Fernsteuerung, ist dann nicht mehr erforderlich.
[0016] Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung dieser Ausgestaltung ist durch die
Steuereinrichtung die Flügelsteigung in Abhängigkeit von der Propellerdrehzahl steuerbar.
[0017] In der Regel wird diese Steuerung derart erfolgen, daß die Flügelsteigung um so geringer
ist, je niedriger die Propellerdrehzahl ist, da dies auf eine hohe Viskosität des
Rohöls hinweist. Entsprechend wird im umgekehrten Fall, d.h. bei einer hohen Propellerdrehzahl,
eine größere Flügelsteigung von der Steuereinrichtung vorgegeben. Die Steuereinrichtung
kann auch als Regeleinrichtung ausgeführt sein, deren Regelgröße die Propellerdrehzahl
und deren Stellgröße die Flügelsteigung ist.
[0018] Bei einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Auswerteeinrichtung
vorgesehen, die aus der Propellerdrehzahl, der Flügelsteigung und der Leistungsaufnahme
eines Propellerantriebs ein Maß für die Viskosität des den Propeller umgebenden Rohöls
ermittelt.
[0019] Auf diese Weise wird es möglich, ohne zusätzliche Meßeinrichtungen allein unter Zuhilfenahme
ohnehin verfügbarer Parameter ein Abbild der Viskositätsverhältnisse im Tankinneren
zu gewinnen. Dies gilt insbesondere dann, wenn mehrere Propellerrührwerke das Rohöl
in dem Großtank aufrühren, so daß die von den einzelnen Propellerrührwerken ermittelten
Viskositätsdaten zu einem räumlichen Gesamtbild zusammengefügt werden können. Verbessert
wird die räumliche Auflösung weiter dadurch, daß in an sich bekannter Weise die Propeller
in dem Großtank geschwenkt oder gedreht werden können. Ist beispielsweise die Leistungsaufnahme
des Propellerantriebs konstant und verringert sich die Propellerdrehzahl bei ebenfalls
gleichbleibender Flügelsteigung, so läßt dies den Rückschluß darauf zu, daß die Viskosität
des sich momentan im Bereich des Propellers befindenden Rohöls höher geworden ist.
Gleiches gilt, wenn etwa bei konstanter Propellerdrehzahl und Flügelsteigung die Leistungsaufnahme
des Propellerantriebs zunimmt.
[0020] Ein Abbild der Viskositätsverhältnisse im Tankinneren ermöglichst es, das Aufrühren
des Rohöls noch genauer zu steuern. Falls beispielsweise festgestellt wird, daß in
einem bestimmten Tankbereich die Viskosität des Rohöls größer als in den übrigen Bereichen
des Großtanks ist, so können frühzeitig zusätzliche Propellerrührwerke in diesen Bereich
eingeführt oder Propellerrührwerke aus anderen Bereichen ummontiert werden. Zudem
erlaubt die Feststellung der Viskositätsverhältnisse im Tankinneren eine genauere
zeitliche Abschätzung, wie lange das Aufrühren des Rohöls noch fortgesetzt werden
muß. Auf den Einsatz bislang verwendeter Peilstäbe, die von oben in das Tankinnere
eingeführt werden, um Ausdehnung und Stärke der Ablagerungen zu ermitteln, kann dadurch
unter Umständen ganz oder teilweise verzichtet werden.
[0021] Eine derartige Auswerteeinrichtung ist im übrigen auch bei solchen Propellerrührwerken
vorteilhaft einsetzbar, bei denen keine erfindungsgemäße Verstellung der Flügelsteigung
vorgesehen ist. Die Viskosität wird dann nur unter Verwendung der Propellerdrehzahl
und der Leistungsaufnahme eines Propellerantriebs ermittelt.
[0022] Bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Drehachse des
Propellers um eine zumindest annähernd vertikale Achse verdreh- oder verschwenkbar
angeordnet.
[0023] Auf diese Weise kann durch Verschwenken oder Verdrehen des Propellers um eine vertikale
Achse das Rohöl in einem wesentlich größeren Bereich aufgerührt werden, als dies bei
räumlich unveränderbarer Propellerdrehachse der Fall ist.
[0024] Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn ein Stellantrieb zum motorischen Verstellen
der Drehachse des Propellers vorgesehen ist.
[0025] Diese Maßnahme, die auch unabhängig von einer Verstellbarkeit der Propellerflügel
vorteilhaft ist, ermöglicht eine ferngesteuerte motorische Verstellung der Drehachse
des Propellers in der horizontalen Ebene. Bislang war die Propellerdrehachse nur manuell
um eine vertikale Achse verstellbar, was eine Bedienung durch Bedienpersonen auf dem
Tankdach erforderte. Wie vorstehend bereits erwähnt, muß sich das Bedienpersonal dabei
in Vollschutzkleidung auf dem Tankdach bewegen, da die Konzentration gesundheitsschädigender
Gase über dem Tankdach relativ hoch ist. Die motorische Verstellung der Drehachse
des Propellers um eine vertikale Achse kann dabei durch ein Peilprogramm gesteuert
werden, welches in Abhängigkeit eines zuvor mit Hilfe von Peilstäben o.ä. ermittelten
Ablagerungshistogramms den Ablauf des Aufrührvorgangs koordiniert.
[0026] Bei einer bevorzugten Weiterbildung dieser Ausgestaltung ist der Stellantrieb ein
Hydraulikmotor, der über ein Getriebe auf eine mit dem Propeller verbundene Verstellwelle
wirkt.
[0027] Die Verwendung eines Hydraulikmotors hat den Vorteil, daß ein Entzünden brennbarer
Gase oberhalb des Tankdachs durch Funken, die bei Verbrennungs- oder Elektromotoren
auftreten können, zuverlässig vermieden wird.
[0028] Bevorzugt ist außerdem, wenn die Drehachse des Propellers in um eine zumindest annähernd
horizontale Achse verdreh- oder verschwenkbar angeordnet ist.
[0029] Auf diese Weise wird der räumliche Wirkungsbereichs des Propellers weiter erhöht.
[0030] Vorzugsweise weist das Propellerrührwerk eine Halterung auf, an der der Propeller
befestigt ist und die teilweise durch ein Dachmannloch oder einen Stutzen des Großtanks
in diesen einführbar ist.
[0031] Aufgrund dieser an sich bekannten Maßnahme kann der Propeller zum Zwecke der Großtankreinigung
in diesen eingeführt werden. Es ist aber grundsätzlich auch möglich, einen erfindungsgemäßen
Propeller fest innerhalb des Tanks zu montieren, um beispielsweise eine dauernde oder
in regelmäßigen Intervallen stattfindende Umwälzung des Tankinhalts zu erzielen.
[0032] Dabei ist es weiter bevorzugt, wenn die Halterung ein Befestigungsteil zum Befestigen
der Halterung an dem Großtank aufweist, und wenn die Halterung relativ zu dem Befestigungsteil
in der Höhe verstellbar ist.
[0033] Auf diese Weise wird eine zusätzliche räumliche Verstellmöglichkeit für den gesamten
Propeller geschaffen.
[0034] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Darin zeigen:
- Fig. 1
- einen seitlichen Schnitt durch einen Großtank mit darin eingeführten erfindungsgemäßen
Propellerrührwerken;
- Fig. 2
- einen Ausschnitt aus einer Nabe in einem axialen Schnitt, in dem ein Mechanismus zur
Verstellung der Flügelsteigung vereinfacht dargestellt ist;
- Fig. 3
- eine teilgeschnittene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Propellerrührwerks;
- Fig. 4
- ein Blockschaltbild für eine Steuereinrichtung zum Steuern der Flügelsteigung;
- Fig. 5
- ein Blockschaltbild für eine Auswerteeinrichtung zur Ermittlung der Viskositätsverhältnisse
im Tankinneren.
[0035] Fig. 1 zeigt einen seitlichen Schnitt durch einen Schwimmdachtank 10 zur Lagerung
von Rohöl 12 in einer nicht maßstäblichen Darstellung. Der Schwimmdachtank 10 besteht
aus einem kreisförmigen Tankboden 13, einem fest damit verbundenen zylindrischen Tankmantel
14 sowie einem Tankdach 16, das auf dem Rohöl 12 aufschwimmt und in dem Tankmantel
14 in einer mit 18 angedeuteten Vertikalrichtung auf- und abbewegbar geführt ist.
Am oberen Ende des Tankmantels 14 befindet sich ein umlaufender Rundweg 20, von dem
aus auf das Tankdach 16 heruntergesehen werden kann.
[0036] Auf dem Tankdach 16 sind mehrere Mannlöcher 22, 24 und 26 angeordnet, von denen die
beiden Mannlöcher 22 und 26 in der Schnittebene liegen.
[0037] Durch das Mannloch 22 ist ein Propellerrührwerk 28 in das im Tankinneren gelagerte
Rohöl 12 eingeführt. Das Propellerrührwerk 28 weist eine Halterung 30 auf, an deren
in das Tankinnere hineinragendes Ende ein Propellerkopf 32 um eine horizontale Achse
verschwenkbar befestigt ist, wie dies durch einen Pfeil 34 angedeutet ist. Die Halterung
30 kann mit dem daran befestigten Propellerkopf 34 in der durch einen Pfeil 36 angedeuteten
Richtung verschoben und damit unterschiedlich tief in das Tankinnere hineingelassen
werden. Außerdem ist die gesamte Halterung 30 zusammen mit dem daran befestigten Propellerkopf
34 um eine vertikale Achse drehbar, was durch einen Pfeil 38 angedeutet ist.
[0038] Das in Fig. 1 rechts dargestellte Propellerrührwerk 40 ist in einer anderen Position
dargestellt und entspricht ansonsten dem Propellerrührwerk 28.
[0039] In das Tankdach 16 sind außerdem mehrere Hülsen 42 und 44 eingelassen, durch die
Peilstäbe 46 bzw. 48 bis zum Tankboden 13 herabgelassen werden können. Mit Hilfe dieser
Peilstäbe kann die Dicke von Ablagerungen 50 ermittelt werden, die sich über dem Tankboden
13 gebildet haben. Ferner kann dadurch ein erster Anhaltspunkt für die Viskosität
der Ablagerungen 50 erhalten werden. Aufgrund dieser Informationen ist es möglich,
ein ungefähres Bild von der räumlichen Verteilung der Ablagerungen 50 auf dem Tankboden
13 zu gewinnen.
[0040] Um nun die Ablagerungen 50 möglichst weitgehend aufzurühren, werden die Propellerrührwerke
28 und 40 in Betrieb genommen. Die davon erzeugten Strömungen im Tankinneren führen
zu einem zumindest teilweisen Abtragen der Ablagerungen 50, wobei durch das Aufrühren
die viskoseren Bestandteile des Rohöls 12 mit den niedrigviskoseren Bestandteilen
zu einer annähernd homogenen Flüssigkeit vermischt werden.
[0041] Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus einem Propeller 52, der Bestandteil des Propellerkopfs
32 ist, in einem axialen Schnitt. Eine Nabe 54, die mit einer in Fig. 2 nicht dargestellte
Antriebswelle des Propellers 52 verbunden ist, nimmt die Propellerflügel 56 des Propellers
52 auf, von denen in Fig. 2 nur einer erkennbar ist. Im Inneren der Nabe 54 ist ein
Verstellmechanismus 58 schematisch dargestellt, mit dessen Hilfe die Propellerflügel
56 synchron verstellt werden können. Der Verstellmechanismus 58 weist eine relativ
zu der Nabe 54 verdrehbare Verstellwelle 60 auf, die über ein Hebelgetriebe 62 auf
den drehbar in der Nabe 54 befestigten Propellerflügel 56 wirkt. Auf diese Weise läßt
sich durch eine relative Verdrehung zwischen Verstellwelle 60 und Nabe 54 die Flügelsteigung
des Propellerflügels 56 verändern. Bei einer Verringerung der Flügelsteigung wird
der Propellerflügel 56 so um eine Flügellängsachse verstellt, daß er dem umströmenden
Rohöl einen geringeren Widerstand entgegensetzt. Durch eine gestrichelte Linie 64
ist in Fig. 2 eine andere Stellung des Propellerflügels 56 angedeutet.
[0042] Anstelle des in Fig. 2 gezeigten Verstellmechanismus 58 kann selbstverständlich auch
jede andere Art an sich bekannter Verstellpropeller verwendet werden, wie sie aus
dem Schiffsbau bekannt sind. Ein Servomotor zur Verstellung der Flügelsteigung kann
dabei entweder innerhalb der Nabe 54 oder auch außerhalb davon angeordnet sein. Die
Kraftübertragung zwischen Servomotor, der vorzugsweise als Hydraulikmotor ausgeführt
ist, und den Propellerflügeln 56 erfolgt dabei vorzugsweise wie gezeigt über ein mechanisches
Getriebe oder aber hydraulisch.
[0043] Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemäßes Propellerrührwerk 28 in einer seitlichen teilgeschnittenen
Darstellung. Der Propellerkopf 32 besteht aus einem Düsenring 66, dem Propeller 52
mit der Nabe 54 und den Propellerflügeln 56 sowie einem Gehäuseteil 68, in dem ein
Antrieb für den Propeller 52 aufgenommen ist. Das Gehäuseteil 68 ist über ein Schwenkgelenk
70 mit einer rohrförmigen Halterung 72 verbunden, so daß der gesamte Propellerkopf
32 um eine horizontale Achse wie durch den Pfeil 34 angedeutet verschwenkt werden
kann.
[0044] Die Halterung 72 ist längsverschieblich in einem Befestigungsteil 74 aufgenommen,
das seinerseits aus mehreren einzelnen, fest miteinander verbundenen Komponenten aufgebaut
ist. Das Befestigungsteil 74 wird nach dem Einführen der Halterung 72 durch ein hier
nur schematisch angedeutetes Mannloch 22 an diesem in nicht näher dargestellter Weise
befestigt. An dem Befestigungsteil 74 sind außerdem ein Anschluß 76 für eine Hydraulikleitung
78 angeordnet, die mit einer in Fig. 3 nicht dargestellten Hydraulikanlage verbunden
ist. Der Anschluß 76 ist über im Inneren der Halterung 72 verlaufende Hydraulikleitungen
mit dem in dem Gehäuseteil 68 angeordneten Hydraulikmotor verbunden.
[0045] Um die Halterung 72 mit dem daran befestigten Propellerkopf 32 relativ zu dem Befestigungsteil
74 zu verdrehen, ist ein mit der Halterung 72 verbundener Zahnkranz 80 vorgesehen,
mit dem ein Ritzel 82 kämmt. Das Ritzel 82 wird von einem als Hydraulikmotor ausgeführten
Stellantrieb 84 angetrieben. Zu diesem Zweck weist das Propellerrührwerk einen weiteren
Anschluß 86 auf, an den eine zu einer Hydraulikanlage führende Hydraulikleitung 88
angeschlossen werden kann. Die Hydraulikleitung 88 weist, ebenso wie die Hydraulikleitung
78, mehrere Einzelleitungen auf, nämlich eine Vorlaufleitung, eine Rücklaufleitung
sowie eine Leckölleitung.
[0046] Zusätzlich zu der motorischen Verstellung der Halterung 72 um eine vertikale Achse
89 in der durch einen Pfeil 90 angedeuteten Richtung kann die Halterung 72 auch noch
manuell über ein Stellrad 92 um seine Längsachse verdreht werden. Bei einer derartigen
Verdrehung vollzieht der Propellerkopf 32 eine Schwenkbewegung um die vertikale Achse
89.
[0047] Fig. 4 zeigt in der Art eines Blockschaltbilds wesentliche Komponenten eines vorteilhaften
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Propellerrührwerks 28. Der Propeller
52 wird über eine Antriebswelle 94 von einem Motor angetrieben. Die Verstellwelle
60 zum Verstellen der Flügelsteigung wird von einem Stellmotor S angetrieben, der
von einer Steuerung 100 angesteuert wird. Die Steuerung 100 kann beispielsweise als
programmierbarer Mikroprozessor ausgeführt sein. Der Steuerung 100 sind Ausgangssignale
eines Drehzahlmessers 102 zuführbar, der die Drehzahl der Antriebswelle 94 erfaßt.
Falls der Motor M eine konstante Leistungsaufnahme hat, wie dies häufig bei Hydraulikmotoren
der Fall ist, so kann die Steuerung des Stellmotors S beispielsweise derart erfolgen,
daß die Drehzahl des Propellers 52 einen vorgebbaren Wert annimmt. Die externe Eingabe
einer solchen Relegungssollgröße ist in Fig. 4 durch 104 angedeutet. Selbstverständlich
ist es ebenso möglich, auf einen Drehzahlmesser 102 zu verzichten und anstelle einer
Drehzahl unmittelbar eine bestimmte Flügelsteigung vorzugeben.
[0048] Fig. 5 zeigt ein anderes vorteilhaftes Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes
Propellerrührwerk in einer an Fig. 4 angelehnten Darstellung. Bei diesem Ausführungsbeispiel
werden zwei Propeller 52a und 52b gemeinsam von einer zentralen Steuerung 106 angesteuert.
Die zentrale Steuerung 106 steuert dabei sowohl Antriebsmotoren M der Propeller 52a
und 52b als auch die Stellmotoren S zur Verstellung der Flügelsteigung sowie 2k Stellmotoren
S
l bis S
k zum Verändern der räumlichen Lage der Propellerköpfe (Verdrehen oder Verschwenken
um horizontale und vertikale Achsen; Verschieben in Vertikalrichtung 89). Die Stellmotoren
S übergeben gleichzeitig der zentralen Steuerung 106 die entsprechenden Positionsangaben.
Drehzahlmesser 110a und 110b ermitteln außerdem die Drehzahlen der Antriebswellen,
mit denen die Propeller 52a und 52b angetrieben werden. Somit stehen in der zentralen
Steuerung 106 sämtliche Angaben zur Verfügung, die zur Ermittlung eines räumlichen
Abbildes der Viskositätsverteilung innerhalb des Tankinneren erforderlich sind.
[0049] Diese Daten können in geeigneter Form einer Auswerteeinrichtung 112 zugeführt werden,
bei der es sich beispielsweise um einen entsprechend programmierten Personalcomputer
handeln kann. Aus den Propellerdrehzahlen, den Flügelsteigungen und den Leistungsaufnahmen
der Antriebsmotoren M können für jeden Punkt, an dem sich die Propeller 52a und 52b
befinden, ein Maß für die Viskosität des den Propeller umgebenden Rohöls ermittelt
werden. Diese Größe läßt sich graphisch auf der Auswerteeinrichtung darstellen, so
daß der gesamte Aufrührvorgang in dem Großtank kontinuierlich überwacht werden kann.
Umgekehrt ermöglicht es die Auswerteeinrichtung, über die zentrale Steuerung 106 gezielt
auf die Stellantriebe S und die Antriebsmotoren M einzuwirken und damit die Viskositätsverteilung
in dem Großtank in der gewünschten Weise zu verändern. Es versteht sich, daß die Auswerteeinrichtung
112 und die zentrale Steuerung 106 natürlich auch zu einer Einheit zusammengefaßt
sein können.
1. Propellerrührwerk zum Aufrühren von in einem Großtank (10) gelagertem Rohöl (12),
mit einem Propeller (52), der eine Nabe (54) und mehrere Propellerflügel (56) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Propellerflügel (56) zur Veränderung der Flügelsteigung verstellbar an der Nabe
(54) befestigt sind.
2. Propellerrührwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens einen Stellmotor (S) zum Verstellen der Propellerflügel (56).
3. Propellerrührwerk nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine auf den wenigstens einen Stellmotor (S) wirkende Steuereinrichtung (100; 106)
zum Steuern der Flügelsteigung.
4. Propellerrührwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Steuereinrichtung (100; 106) die Flügelsteigung in Abhängigkeit von der
Propellerdrehzahl steuerbar ist.
5. Propellerrührwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Auswerteeinrichtung (112), die aus der Propellerdrehzahl, der Flügelsteigung
und der Leistungsaufnahme eines Propellerantriebs (M) ein Maß für die Viskosität des
den Propeller (52) umgebenden Rohöls (12) ermittelt.
6. Propellerrührwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse des Propellers (52) um eine zumindest annähernd vertikale Achse (89)
verdreh- oder verschwenkbar (38) angeordnet ist.
7. Propellerrührwerk nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen Stellantrieb (84) zum motorischen Verstellen der Drehachse des Propellers.
8. Propellerrührwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellantrieb (84) ein Hydraulikmotor ist, der über ein Getriebe (80, 82) auf
eine mit dem Propeller (52) verbundene Verstellwelle (72) wirkt.
9. Propellerrührwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse des Propellers (52) um eine zumindest annähernd horizontale Achse verdreh-
oder verschwenkbar (34) angeordnet ist.
10. Propellerrührwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Halterung (72), an der der Propeller (52) befestigt ist und die teilweise durch ein Dachmannloch (22, 24, 26) oder einen Stutzen des Großtanks (10) in diesen einführbar
ist.
11. Propellerrührwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (72) ein Befestigungsteil (74) zum Befestigen der Halterung (72) an
dem Großtank (10) aufweist, und daß die Halterung (72) relativ zu dem Befestigungsteil
(74) in der Höhe verstellbar (36) ist.