[0001] Die Erfindung betrifft eine Umformpresse für druckmedienbasierte Umformung von Werkstücken,
insbesondere für Innenhochdruckumformung von hohlen Rohlingen, mit
- einem zwischen Pressenoberholm und Pressenunterholm an beide Pressenholme verbindenden
Führungssäulen verfahrbaren Laufholm,
- zumindest einem auf den Laufholm arbeitenden Langhubzylinder,
- zumindest einem an den Laufholm angeschlossenen Kurzhubzylinder, wobei
dem Kurzhubzylinder ein Werkzeugoberteil und dem Pressenunterholm ein komplementäres
Werkzeugunterteil zugeordnet ist und
- beide nach Beendigung eines Schließhubes zusammengefahrenen Werkzeugteile ein Umformwerkzeug
(für die Beaufschlagung mit Innenhochdruck) bilden und
- mit einer Verriegelungsvorrichtung für das in Schließstellung befindliche Umformwerkzeug.
[0002] Im Rahmen der Erfindung können nicht nur hohle Werkstücke, sondern auch ebene Blechtafeln
oder sogenannte Doppelplatinen umgeformt werden.
[0003] Es ist eine Presse mit einem feststehenden Pressenunterholm, mindestens zwei davon
getragenen Führungssäulen und einem längs der Führungssäulen geführten Laufholm bekannt,
auf den eine Presskraft ausübbar ist, die auf ein zwischen Pressenunterholm und Laufholm
angeordnetes Werkstück direkt oder über ein Werkzeug übertragen wird, wobei zu jeder
Führungssäule jeweils eine Kraftaufbringungsvorrichtung, ein Gegenhalter zum Aufnehmen
der Reaktionskräfte sowie eine Verriegelungsvorrichtung zum Verriegeln der jeweiligen
Führungssäule mit dem Gegenhalter gehören. Zwischen dem Pressenunterholm und dem Laufholm
ist eine Hubvorrichtung zum Verlagern des Laufholms längs der Führungssäulen bei entriegelter
Verriegelungsvorrichtung vorgesehen. Jede Verriegelungsvorrichtung weist Spannbacken
auf, welche über Profile formschlüssig mit Gegenprofilen an den zugeordneten Führungssäulen
in verriegelndem Sinne zusammenwirken können. Die Profile der Spannbacken sind als
Ringnuten und die Gegenprofile an den Führungssäulen als Ringrippen ausgebildet. Bei
dieser bekannten Ausführungsform fehlt ein Pressenoberholm, so dass einerseits eine
verhältnismäßig labile Bauweise verwirklicht wird, andererseits lassen die Verriegelungsvorrichtungen
lediglich eine abgestufte Verriegelung zu. Das kann bei einem Werkzeugwechsel in Abhängigkeit
von der jeweiligen Werkzeughöhe stören, wenn nämlich Werkzeughöhe und Verriegelungsabstufung
differieren. Folglich ist eine Anpassung an beliebige Werkzeughöhen bei dieser bekannten
Presse unschwer möglich (vgl. DE 196 08 486).
[0004] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Umformpresse der eingangs
beschriebenen Ausführungsform zu schaffen, die unter Berücksichtigung einer niedrigen
Bauweise eine einwandfreie und schnelle Pressenverriegelung in Anpassung an beliebige
Werkzeughöhen ermöglicht.
[0005] Zur Lösung dieses technischen Problems ist die gattungsgemäße Umformpresse dadurch
gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung als Sperrbackenverriegelung für
einen an den Kurzhubzylinder angeschlossenen Spindeltrieb mit Tragspindel und Spindelmutter
ausgebildet ist, wobei an dem Pressenoberholm zwischen dem Pressenoberholm und der
Spindelmutter radial einfahrbare Sperrbacken gelagert sind und das Umformwerkzeug
über den Kurzhubzylinder den Spindeltrieb und die Sperrbacken gegen den Pressenoberholm
sowie unmittelbar gegen den Pressenunterholm abgestützt ist. - Im Rahmen der Erfindung
gewährleisten der Kurzhubzylinder eine niedrige Pressenbauweise, während der Spindeltrieb
eine stufenlose Distanzhöheneinstellung im Zuge eines Werkzeugaustausches und folglich
eine Anpassung an jede beliebige Werkzeughöhe ermöglicht. Während der Kurzhubzylinder
im Wege eines Kurzhubes die vollständige Schließung des Umformwerkzeuges herbeiführt,
werden über den Spindeltrieb die im Zuge der Innenhochdruckumformung auftretenden
Reaktions- bzw. Stützkräfte in das Pressengestell eingeleitet, und zwar unter Zwischenschaltung
der zwischen der Spindelmutter und dem Pressenoberholm eingefahrenen Sperrbacken.
Mit Hilfe des Langhubzylinders werden der Laufholm mit dem Kurzhubzylinder und dem
Werkzeugoberteil soweit hochgefahren, dass sich das Umformwerkzeug und folglich das
Werkzeugoberteil sowie das ortsfeste Werkzeugunterteil am Pressenunterholm unschwer
einbauen oder austauschen lassen. Nach dem Werkzeugeinbau oder Werkzeugwechsel fährt
der Langhubzylinder den Laufholm soweit herunter, dass sich das Werkzeugoberteil und
das Werkzeugunterteil nahezu in Schließposition befinden. Außerdem werden die zuvor
in Ausgangsposition befindlichen Spannbacken und die Spindelmutter auf der Tragspindel
soweit hochgefahren, dass sich die Spindelmutter unter Einhaltung eines lediglich
noch geringen Bewegungsspiels unterhalb der Spannbacken befindet. Anschließend wird
mittels des Kurzhubzylinders das Umformwerkzeug vollständig geschlossen und die Spindelmutter
vollständig gegen die Unterseite der Sperrbacken angedrückt. Auf diese Weise wird
im Zuge der Innenhochdruckumformung eine Übertragung der Reaktion- bzw. Stützkräfte
in einerseits den Pressenoberholm und andererseits den Pressenunterholm, folglich
in das Pressengestell erreicht. Die auf der Tragspindel verfahrbare Spindelmutter
ermöglicht eine stufenlose Distanzhöheneinstellung und folglich die Anpassung an beliebige
Werkzeughöhen.
[0006] Im Rahmen der Erfindung ist aber auch eine abgestufte Distanzhöheneinstellung möglich,
wenn beispielsweise nach einem Vorschlag der Erfindung der Spindeltrieb gegen abgestufte
Distanzelemente, z. B. Distanzstempel austauschbar ist, welche an den Kurzhubzylinder
anschließbar sind. In zusätzliche Haltebremse verwirklichen. Auch der Einsatz eines
Wegegebers und Drehgebers kann zweckmäßig sein. Bei dem Verstellantrieb kann es sich
um einen elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Antrieb handeln, wobei über
die Zentralbohrung der Tragspindel eine Versorgungsleitung zu dem Verstelltrieb geführt
werden kann. Bei einem elektrischen Verstelltrieb wird man beispielsweise ein Versorgungskabel
mit einer Kabelhülse in der Zentralbohrung der Tragspindel verlegen. - Im Rahmen der
Erfindung ist auch eine andere Variante denkbar, wonach der Verstelltrieb axial beweglich
in einem mit dem Mitnehmerhut axial wandernden und drehgesicherten Verstelltriebträger
angeordnet ist.
[0007] Ferner besteht die Möglichkeit, dass nicht die Spindelmutter, sondern die Tragspindel
angetrieben ist und folglich ein selbständiger Verstellantrieb auf die Tragspindel
arbeitet, wobei die Tragspindel in dem Kurzhubzylinder drehbar gelagert ist und die
Positionierung der Spindelmutter gegenüber den Sperrbacken mit - bei eingefahrenen
Sperrbacken geringem axialen Bewegungsspiel - erhalten bleibt bis der Kurzhubzylinder
das Umformwerkzeug schließt.
[0008] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist die angetriebene Spindelmutter in
eine Tragmutter und eine Gleitmutter unterteilt, wobei zwischen der unteren Gleitmutter
und der oberen Tragmutter Federelemente, z. B. Stahl- oder Gummifedern zum Anheben
der unbelasteten Tragmutter angeordnet sind. Bei dieser Ausführungsform wird ein metallisches
"Fressen" der Tragmutter auf der Tragspindel vermieden, weil die Tragmutter bei Entlastung
der Tragspindel durch die Federelemente angehoben wird und folglich das Verstellen
der gesamten Spindelmutter lediglich mittels der Gleitmutter erfolgt. Nur beim Pressvorgang
übernimmt die hochfeste Tragmutter die Kraftübertragung. Tatsächlich wird die Belastung
der Gleitmutter durch die Einfederung der Federelemente begrenzt, da die Gleitmutter
bei Belastung nach erfolgter Einfederung der Federelemente nur noch die Federkraft
trägt, während die überschüssigen Druckkräfte vollständig von der Tragmutter übernommen
werden, die wie die Tragspindel vorzugsweise ein Sägengewinde oder Trapezgewinde aufweist.
Im Übrigen ist auch eine pneumatische Anhebung der Gleitmutter mittels Druckluft (aerostatisches
Gleitlager) oder eine Kugellagerung (Kugelspindel mit Kugelumlauf) zur Verminderung
des Antriebsmomentes bei der Spindelmutterverstellung denkbar, damit ein kleinerer
Harmonic-Drive-Kompaktantrieb Verwendung finden kann. - Nach einer anderen Ausführungsform
der Erfindung besteht auch die Möglichkeit, dass das Innengewinde der Spindelmutter
mit einer hochabriebfesten Gleitschicht mit niedrigem Reibungskoeffizienten beschichtet
ist, z. B. mit diamantähnlichen Kohlenstoffschichten. Auch in diesem Fall wird ein
metallisches "Fressen" der Tragmutter verhindert, im Übrigen eine hinreichende Leichtgängigkeit
erreicht.
[0009] Weiter sieht die Erfindung vor, dass auf die Sperrbacken jeweils ein Verfahrantrieb
arbeitet und die Sperrbacken mit backenaußenseitigen Laufrollen auf Laufschienen verfahrbar
sind, die an die Unterseite des Pressenoberholms angeschlossen sind. Auf diese Weise
wird eine verhältnismäßig flache und dennoch leichtgängige Sperrbackenverriegelung
verwirklicht. Im Einzelnen können zwei sich diametral gegenüberliegende Sperrbacken
mit jeweils einer kreisbogenförmigen Ausnehmung und beidseitigen Randflanschen verwirklicht
sein, wobei die Randflansche die Laufrollen tragen, während zwei sich diametral gegenüberliegende
Verfahrantriebe mittig auf die Sperrbacken arbeiten und an der Unterseite des Pressenoberholms
befestigt sind. Die kreisbogenförmige Ausnehmung der Sperrbacken empfiehlt sich, um
einerseits den Mitnehmerhut auf der Spindelmutter mit hinreichender Distanz umfassen
zu können, andererseits die Sperrbacken jedoch soweit radial einfahren zu können,
dass die hochgefahrene Spindelmutter bei geschlossenem Umformwerkzeug gegen die Sperrbacken
und über die Sperrbacken gegen den Pressenoberholm zur Kraftübertragung angedrückt
wird. Die Randflansche können zwischen den Laufrollen seitliche Ansätze aufweisen,
welche in Aussparungen von Montageprofilen für die Laufschienen eingreifen und zwischen
zwei Anschlägen verfahrbar sind. Durch die Distanz der Anschläge für die Ansätze wird
der Verfahrhub für die Sperrbacken vorgegeben, wenn die Verfahrantriebe beispielsweise
als Zylinderkolbenanordnungen ausgebildet sind. Der Anschluss der Verfahrantriebe
an einerseits die Sperrbacken, andererseits die Unterseite des Pressenoberholms erfolgt
zweckmäßigerweise unter Zwischenschaltung von Gelenken.
[0010] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Umformpresse in schematischer Frontansicht,
- Fig. 2
- den Gegenstand nach Fig. 1 in schematischer Seitenansicht,
- Fig. 3
- einen Schnitt A-A durch den Gegenstand nach Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Schnitt B-B durch den Gegenstand nach Fig. 2,
- Fig. 5
- einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 1 im Bereich eines Spindeltriebes
mit Sperrbackenverriegelung und Kurzhubzylinder bei geschlossenem Umformwerkzeug im
Zuge eines Pressvorganges,
- Fig. 6
- den Gegenstand nach Fig. 5 bei geöffnetem Umformwerkzeug im Zuge eines Werkzeugwechsels,
- Fig. 7
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 5 im Bereich von Spindelmutter und Mitnehmerhut
und
- Fig. 8
- den Gegenstand nach Fig. 5 ohne Spindeltrieb, der durch ein Distanzelement vorgegebener
Länge für Blockdistanz ersetzt ist.
[0011] In den Figuren ist eine Umformpresse 1 für die druckmedienbasierte Umformung von
Werkstücken, insbesondere für Innenhochdruckumformung von hohlen Rohlingen dargestellt.
Diese Umformpresse 1 weist einen zwischen Pressenoberholm 2 und Pressenunterholm 3
an beide Pressenholme 2, 3 verbindenden Führungssäulen 4 verfahrbaren Laufholm 5 und
zumindest einen auf den Laufholm 5 arbeitenden Langhubzylinder 6 auf. An den Laufholm
5 sind in spiegelsymmetrischer Anordnung zwei Kurzhubzylinder 7 angeschlossen, wobei
den Kurzhubzylindern 7 unter Zwischenschaltung des Laufholms 5 ein formraumbildendes
Werkzeugoberteil 8a und dem Pressenunterholm 3 ein komplementäres formraumbildendes
Werkzeugunterteil 8b zugeordnet sind. Beide nach Beendigung eines Schließhubes zusammengefahrenen
Werkzeugteile 8a, 8b bilden ein Umformwerkzeug 8 für die Beaufschlagung mit Innenhochdruck.
Ferner ist eine Verriegelungsvorrichtung 9 für das in Schließstellung befindliche
Umformwerkzeug 8 vorgesehen. Die Verriegelungsvorrichtung 9 ist als Sperrbackenverriegelung
für an die Kurzhubzylinder 7 angeschlossene Spindeltriebe 10 mit jeweils Tragspindel
11 und Spindelmutter 12 ausgebildet. An dem Pressenoberholm 2 sind zwischen dem Pressenoberholm
2 und der Spindelmutter 12 des jeweiligen Spindeltriebes 10 radial einfahrende Sperrbacken
13 gelagert. Das Umformwerkzeug 8 ist über die Kurzhubzylinder 7, die Spindeltriebe
10 und die Sperrbacken 13 gegen den Pressenoberholm 2 und unmittelbar gegen den Pressenunterholm
3 abgestützt. Auf die Spindelmutter 12 eines jeden Spindeltriebes 10 arbeitet ein
selbständiger Verstelltrieb 14. Dieser Verstelltrieb 14 ist über einen Mitnehmerhut
15 an die Spindelmutter 12 angeschlossen und zentral auf der Tragspindel 11 angeordnet.
Nach dem Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Verstelltrieb 14 um einen elektrischen
Antrieb, wobei über eine Zentralbohrung 16 der Tragspindel 11 eine Versorgungsleitung
17 zu dem Verstelltrieb 14 geführt ist. Dabei handelt es sich um ein in einer Kabelhülse
18 verlegtes Versorgungskabel. Außerdem ist der Verstelltrieb 14 als Hohlwellenantrieb
für eine mit dem Mitnehmerhut 15 verbundene Mitnehmerwelle 19, z. B. Keilwelle, ausgebildet,
wobei die Tragspindel 11 eine in Spindellängsrichtung verlaufende Zentralbohrung 16
für die darin eintauchende Mitnehmerwelle 19 aufweist.
[0012] Mit Hilfe der Verstelltriebe 14 lassen sich die Spindelmuttern 12 beider Spindeltriebe
10 nach erfolgtem Werkzeugeinbau oder Werkzeugwechsel und in Abhängigkeit von der
jeweiligen Werkzeughöhe bis dicht unter die eingefahrenen Sperrbacken 13 der Sperrbackenverriegelung
hochfahren. Die Kurzhubzylinder 7 besorgen das Verschließen des Umformwerkzeuges 8
nachdem die beiden Werkzeughälften 8a, 8b mit Hilfe des Langhubzylinders 6 in nahezu
Schließstellung zusammengefahren worden sind. Im Zuge des endgültigen Schließens des
Umformwerkzeuges 8 mittels der Kurzhubzylinder 7 werden dann die Spindelmuttern 12
gleichzeitig gegen die Unterseite der Sperrbacken 13 angedrückt, so dass danach die
im Zuge des Pressvorganges auftretenden Reaktions- bzw. Stützkräfte in den Pressenoberholm
2 und Pressenunterholm 3 und folglich in das Pressengestell eingeleitet werden. Bei
jedem Spindeltrieb 10 ist die Spindelmutter 12 in eine Tragmutter 12a und eine Gleitmutter
12b unterteilt. Zwischen der unteren Gleitmutter 12b und der oberen Tragmutter 12a
sind Federelemente 20, z. B. Gummifedern zum Anheben der unbelasteten Tragmutter 12a
angeordnet, so dass die Verstellung der Spindelmuttern 12 auf den Tragspindeln 11
lediglich mit Hilfe der Gleitmuttern 12b erfolgt und die Tragmuttern 12a lediglich
die Kraftübertragung beim Pressvorgang übernehmen. Der Anschluss der Gleitmutter 12b
an die Tragmutter 12a erfolgt jeweils mittels über den Umfang verteilter Arretierstifte
21, die ein axiales Bewegungsspiel zwischen Tragmutter 12a und Gleitmutter 12b zulassen.
[0013] Auf die Sperrbacken 13 arbeitet jeweils ein Verfahrantrieb 22. Die Sperrbacken 13
sind mit backenaußenseitigen Laufrollen 23 auf Laufschienen 24 verfahrbar, die an
die Unterseite des Pressenoberholms 2 angeschlossen sind. Nach dem Ausführungsbeispiel
sind für jeden Spindeltrieb 10 zwei sich diametral gegenüberliegende Sperrbacken 13
mit jeweils einer kreisbogenförmigen Ausnehmung 25 zum Umfassen des Mitnehmerhutes
15 und mit beidseitigen Randflanschen 26 vorgesehen, wobei die Randflansche 26 die
Laufrollen 23 tragen und zwei sich diametral gegenüberliegende Verfahrantriebe 22
mittig auf die Sperrbacken 13 arbeiten sowie an die Unterseite des Pressenoberholms
2 angeschlossen sind. Die Randflansche 26 weisen zwischen den Laufrollen 23 seitlich
vorkragende Ansätze 27, welche in Aussparungen 28 von Montageprofilen 29 für die Laufschienen
24 eingreifen und zwischen zwei Anschlägen 30 verfahrbar sind. Dadurch wird der Verfahrhub
der Sperrbacken 13 vorgegeben. Die Verfahrantriebe 22 für die Sperrbacken 13 sind
als Zylinderkolbenanordnungen ausgebildet. Diese Zylinderkolbenanordnungen sind einerseits
an die Sperrbacken 13, andererseits an den Pressenoberholm 2 unter Zwischenschaltung
von Gelenken 31 angeschlossen.
[0014] Nach der in Fig. 8 dargestellten abgewandelten Ausführungsform ist jeder Spindeltrieb
10 gegen abgestufte Distanzelemente 32 austauschbar, welche an den Kurzhubzylinder
7 anschließbar sind. Bei dem Ausführungsbeispiel ist das Distanzelement 32 als Distanzstempel
für eine abgestufte Blockdistanz ausgebildet. Die Sperrbackenverriegelung bleibt unverändert.
1. Umformpresse (1) für druckmedienbasierte Umformung von Werkstücken, insbesondere für
Innenhochdruckumformung von hohlen Rohlingen, mit
- einem zwischen Pressenoberholm (2) und Pressenunterholm (3) an beide Pressenholme
(2, 3) verbindenden Führungssäulen (4) verfahrbaren Laufholm (5),
- zumindest einem auf den Laufholm (5) arbeitenden Langhubzylinder (6),
- zumindest einem an den Laufholm (5) angeschlossenen Kurzhubzylinder (7), wobei
dem Kurzhubzylinder )7) unter Zwischenschaltung des Laufholms (5) ein Werkzeugoberteil
(8a) und dem Pressenunterholm (3) ein komplementäres Werkzeugunterteil (8b) zugeordnet
ist und
- beide nach Beendigung eines Schließhubes zusammengefahrenen Werkzeugteile (8a, 8b)
ein Umformwerkzeug (8) bilden und
- mit einer Verriegelungsvorrichtung (9) für das in Schließstellung befindliche Umformwerkzeug
(8),
wobei die Verriegelungsvorrichtung als Sperrbackenverriegelung für einen an den Kurzhubzylinder
(7) angeschlossenen Spindeltrieb (10) mit Tragspindel (11) und Spindelmutter (12)
ausgebildet ist,
wobei an dem Pressenoberholm (2) zwischen dem Pressenoberholm (2) und der Spindelmutter
(12) einfahrbare Sperrbacken (13) gelagert sind, gegen welche die Spindelmutter (12)
im Zuge des Schließens des Umformwerkzeuges (8) gedrückt wird,
und wobei das Umformwerkzeug (8) über den Kurzhubzylinder (7), den Spindeltrieb (10)
und die Sperrbacken (13) gegen den Pressenoberholm (2) sowie gegen den Pressenunterholm
(3) abgestützt ist.
2. Umformpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spindeltrieb (10) gegen abgestufte Distanzelemente (32), z. B. Distanzstempel
austauschbar ist, welche an den Kurzhubzylinder (7) anschließbar sind.
3. Umformpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem jeweiligen Distanzelement (32) und dem Kurzhubzylinder (7) und/oder
zwischen dem Kurzhubzylinder (7) und dem jeweiligen Umformwerkzeug (8) werkzeugbezogene
Passelemente einsetzbar sind.
4. Umformwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Spindelmutter (12) ein selbständiger Verstelltrieb (14) arbeitet.
5. Umformwerkzeug nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstelltrieb (14) über einen Mitnehmerhut (15) auf die Spindelmutter (12) arbeitet.
6. Umformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstelltrieb (14) auf der Tragspindel (11) angeordnet ist.
7. Umformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstelltrieb (14) als Hohlwellenantrieb für eine mit dem Mitnehmerhut (15) verbundene
Mitnehmerwelle (19), z. B. Keilwelle, ausgebildet ist und die Tragspindel (11) eine
Zentralbohrung (16) für die darin eintauchende Mitnehmerwelle (19) aufweist.
8. Umformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass über die Zentralbohrung (16) eine Versorgungsleitung (17) zu dem Verstelltrieb (14)
geführt ist.
9. Umformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstelltrieb (14) axialbeweglich in einem mit dem Mitnehmerhut (15) axial wandernden
und drehgesicherten Verstelltriebträger angeordnet ist.
10. Umformwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Tragspindel (11) ein selbständiger Verstelltrieb (14) arbeitet und die Tragspindel
(11) in dem Kurzhubzylinder (7) drehbar gelagert ist.
11. Umformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelmutter (12) in eine Tragmutter (12a) und eine Gleitmutter (12b) unterteilt
ist, und dass zwischen der unteren Gleitmutter (12b) und der oberen Tragmutter (12a)
Federelemente (20), z. B. Stahloder Gummifedern zum Anheben der unbelasteten Tragmutter
(12a) angeordnet sind.
12. Umformwerkzeuge nach einem der Ansprüche 1 oder 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Innengewinde der Spindelmutter (12) mit einer hochabriebfesten Gleitschicht mit
niedrigem Reibungskoeffizienten beschichtet ist.
13. Umformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Sperrbacken (13) jeweils ein Verfahrantrieb (22) arbeitet und die Sperrbacken
(13) mit backenaußenseitigen Laufrollen (23) auf Laufschienen (24) verfahrbar sind,
die an die Unterseite des Pressenoberholms (2) angeschlossen sind.
14. Umformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwei sich diametral gegenüberliegende Sperrbacken (13) mit jeweils einer kreisbogenförmigen
Ausnehmung (25) und beidseitigen Randflanschen (26) vorgesehen sind, wobei die Randflansche
(26) die Laufrollen (23) tragen und zwei sich diametral gegenüberliegende Verfahrantriebe
(22) mittig auf die Sperrbacken (13) arbeiten und an die Unterseite des Pressenoberholms
(2) angeschlossen sind.
15. Umformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Randflansche (26) seitlich vorkragende Ansätze (27) aufweisen, welche in Aussparungen
(28) von Montageprofilen (29) für die Laufschienen (24) eingreifen und zwischen zwei
Anschlägen (30) verfahrbar sind.
16. Umformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrantriebe (22) für die Sperrbacken (13) als Zylinderkolbenanordnungen ausgebildet
sind und die Zylinderkolbenanordnungen einerseits an die Sperrbacken (13), andererseits
an den Pressenoberholm (2) gelenkig angeschlossen sind.