[0001] Die Erfindung betrifft eine Querwalzmaschine, umfassend zwei in einem Maschinenrahmen
gelagerte, in gleicher Drehrichtung rotierende, gemeinsam angetriebene Walzen, die
auf ihrem Umfang mit Werkzeuge bildenden Arbeitsflächen versehen sind.
[0002] Eine solche Querwalzmaschine, auf der langgestreckte, Einschnürungen bzw. Bunde und
Erhöhungen wie Nocken oder Rippen aufweisende metallische Werkstücke hergestellt werden,
ist durch die DE 43 01 314 C2 bekanntgeworden. Das Walzgerüst bzw. der Maschinenrahmen
weist dort zwei Träger mit je zwei Tragwänden und in diesen ausgebildeten Lagerstellen
für Wellen auf. Auf den Wellen sind Walzen angeordnet, wobei jeder Träger eine Walze
lagert und mindestens ein Träger durch Drehung um eine gemeinsame Achse zur Veränderung
des Walzspaltes zwischen den Walzen relativ zum anderen Träger bewegbar ist. Aufgrund
der Lagerung der Walzen an um eine gemeinsame Achse schwenkbar angeordneten Trägern
soll auch bei einer Änderung des Walzspaltes die Achsrichtung der Werkstückzuführung
symmetrisch zu den Achsen der Walzen verlaufen (vgl. DE 44 16 238 A1).
[0003] Als problematisch hat sich bei den bekannten Querwalzmaschinen der Austausch der
Werkzeuge herausgestellt. Dies muß bei jedem Produktwechsel und natürlich bei Verschleiß
erfolgen. Damit nicht die Walzenachse geöffnet werden muß, wozu es erforderlich ist,
den Walzenkörper von festen Walzenlagerungen zu trennen, sind bei der eingangs genannten,
bekannten Querwalzmaschine die Walzen auf einem über die Tragwände hinausragenden
freien Ende der Wellen und somit fliegend angeordnet. Es braucht hier dann zwar nur
ein Walzenlager von der Walze abgezogen zu werden, jedoch bringt der Verzicht auf
ein zweites Lager bei der Werkstückumformung Nachteile mit sich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen Querwalzmaschine
eine Bauweise der Walzen zu schaffen, die ohne umformtechnische Nachteile einen einfachen
und schnellen Wechsel der Werkzeuge erlaubt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Werkzeug als Halbschale
ausgebildet und auf einem Werkzeugträger angeordnet ist, der mit einer in Richtung
der Walzenlängsachse durchgängigen und an seiner von dem Werkzeug abgewandten Seite
offenen Trägerausnehmung auf die Werkzeugachse aufstülpbar und mit dieser zu einer
festen Walzeneinheit verbindbar ist. Es läßt sich hiermit erreichen, daß zum Werkzeugwechsel
weder ein Öffnen der Walzenachse noch ein Abziehen eines Lagers nötig ist. Denn nach
dem Lösen von den Werkzeugträger mit einem Walzengrundkörper beispielsweise verbindenden
Befestigungsschrauben kann der Werkzeugträger mit dem Werkzeug einfach nach oben,
z.B. unter Zuhilfenahme eines Hallenkranes, von der Walzenachse abgehoben werden.
Wenn zwei mit die erfindungsgemäßen Walzen aufweisenden Maschinenrahmen zu einer Zwillingsmaschine,
d.h. nebeneinanderstehend angeordnet sind, können in der Wechselstellung der Walzen
jeweils zwei Werkzeuge gleichzeitig, d.h. aus jedem Maschinenrahmen ein Werkzeug,
mit einer Wechselaufnahme ausgehoben werden.
[0006] Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, daß die Trägerausnehmung einen
eckigen Querschnitt besitzt und die Walzenachse mit einem komplementären Vierkantabschnitt
ausgebildet ist. Nach dem Aufsetzen eines Werkzeugträgers mit seinem nach unten einseitig
offenen Ende auf den Vierkantabschnitt und Verbinden des Werkzeugträgers mit dem Walzengrundkörper
zu der festen Walzeneinheit, liegt aufgrund der eckigen Fügeverbindung eine hinsichtlich
der Kräfteaufnahme und Übertragung beim Umformen optimierte Walzeneinheit vor.
[0007] Die Erfindung sieht in vorteilhafter Ausgestaltung vor, daß die Walzenachse unterhalb
des Vierkantabschnitts eine Anbauplatte mit einer segmentartigen Werkstückzuführung
aufweist. Im Zusammenspiel der beiden im Maschinenrahmen entweder übereinander liegend
oder vorzugsweise nebeneinander angeordneten Walzen eines Walzenpaares übernimmt wechselweise
immer die eine Walze die Zuführung des umzuformenden Werkstückes in den Walzenspalt,
während jeweils die Walzen gemeinsam mit ihren sich ergänzenden Werkzeugen die Umformung
vornehmen.
[0008] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der
nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
der Erfindung. Es zeigen:
- Fig. 1
- als Einzelheit einer Querwalzmaschine in perspektivischer Ansicht eine Walze, die
aus einem mit der Walzenachse verbundenen Werkzeugträger besteht;
- Fig. 2
- die Walze nach Fig. 1 in der Vorderansicht und explosiv bzw. in der Ausbauposition
des Werkzeugträgers dargestellt; und
- Fig. 3
- zwei in Zwillingsbauweise angeordnete Querwalzmaschinen, die in ihren Maschinenrahmen
in paarweise nebeneinanderliegender Anordnung mit Walzen nach den Fig. 1 und 2 bestückt
sind, in perspektivischer Draufsicht dargestellt.
[0009] Eine Walze 1 für eine Querwalzmaschine 2 (vgl. Fig. 3) besteht nach den Fig. 1 und
2 aus einer Walzenachse 3 und einem darauf aufgesetzten und mit der Walzenachse verbundenen
Werkzeugträger 4, der mit einem als Halbschale 5 ausgebildeten Werkzeug 6 bestückt
ist, und einer gegenüberliegend dem Werkzeugträger 4 an die Walzenachse 3 angeschraubten
Anbauplatte 7, die mit einer segmentartigen Werkstückzuführung 8 versehen ist. Der
Werkzeugträger 4 ist mit einer sich in Richtung der Walzenlängsachse erstreckenden
Trägerausnehmung 9 (vgl. Fig. 2) und die Walzenachse 3 mit einem komplementären Vierkantabschnitt
10 ausgebildet. Im montierten Zustand (vgl. Fig. 1) der Walze 1 liegt eine kompakte,
kraft- und formschlüssig miteinander verbundene Walzeneinheit vor, bei der der mit
seinem einseitig offenen unteren Ende der Trägerausnehmung 9 über den Vierkantabschnitt
10 der Walzenachse 3 gestülpte Werkzeugträger 4 über Befestigungsschrauben 11 fest
mit der Anbauplatte 7 verbunden und außerdem über in den Block des Vierkantabschnitts
10 eingreifende Schrauben 12 verschraubt ist. Zum Wechsel bzw. Austausch des Werkzeugs
6 brauchen lediglich die Schrauben 11 und 12 gelöst zu werden, worauf der gesamte
Werkzeugträger 4 einfach nach oben von dem Vierkantabschnitt 10 der Walzenachse 3
abgehoben bzw. -gezogen werden kann (vgl. Fig. 2), beispielsweise mit Hilfe eines
Hallenkranes, wozu der Werkzeugträger 4 mit einer Einhängöse 13 versehen ist.
[0010] Die in Fig. 3 dargestellte Sonder-Ausführung einer Querwalzmaschine 2 besteht aus
zwei nebeneinander angeordnete Maschinenrahmen 2a, 2b, die jeweils mit einem Paar
der zuvor beschriebenen Walzen bestückt sind. Die Walzen 1 sind in den in Modulbauweise
ausgeführten Maschinenrahmen 2a, 2b gelagert, mechanisch miteinander gekoppelt und
von einem gemeinsamen Antrieb (Getriebe/Motoreinheit) 14 angetrieben. Nach dem Lösen
der Schrauben 11 und 12 (vgl. die Fig. 2) können hier die jeweils nach oben gestellten
Werkzeuge 6 beider Maschinenrahmen 2a und 2b gleichzeitig mit einer Wechselaufnahme
aus der Querwalzmaschine 2 gehoben und erneuert bzw. ausgetauscht werden.
1. Querwalzmaschine, umfassend zwei in einem Maschinenrahmen gelagerte, in gleicher Drehrichtung
rotierende, gemeinsam angetriebene Walzen, die auf ihrem Umfang mit Werkzeuge bildenden
Arbeitsflächen versehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkzeug (6) als Halbschale (5) ausgebildet und auf einem Werkzeugträger (4)
angeordnet ist, der mit einer in Richtung der Walzenlängsachse durchgängigen und an
seiner von dem Werkzeug (6) abgewandten Seite offenen Trägerausnehmung (9) auf die
Walzenachse (3) aufstülpbar und mit dieser zu einer festen Walzeneinheit (1) verbindbar
ist.
2. Querwalzmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerausnehmung (9) einen eckigen Querschnitt besitzt und die Walzenachse (3)
mit einem komplementären Vierkantabschnitt (10) ausgebildet ist.
3. Querwalzmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzenachse (3) unterhalb des Vierkantabschnitts (10) eine Anbauplatte (7) mit
einer segmentartigen Werkstückzuführung (8) aufweist.