[0001] Die Erfindung betrifft eine Streugutanlage zum Streuen von beleimtem Streugut, insbesondere
von Holzspänen, Holzfasern o. dgl. auf einen Streubandförderer unter Bildung von Streumatten
im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten o. dgl. Holzwerkstoffplatten,
mit einem Streugutbunker mit einer Dosiereinheit zum Aufstreuen von Streugut auf eine
oberhalb des Streubandförderers angeordnete Streuwalzenstraße mit zumindest einem
Feingut-Abwurfbereich und einem nachgeordneten Grobgut-Abwurfbereich.
[0002] Es ist eine derartige Streugutanlage bekannt, bei welcher die Streuwalzenstraße das
Streugut separiert. Zu Beginn der Streuwalzenstraße und folglich im Feingut-Abwurfbereich
wird Feingut z. B. zur Deckschichtbildung der Streumatten auf den Streubandförderer
abgeworfen, während am Ende der Streuwalzenstraße und folglich im Grobgut-Abwurfbereich
praktisch nur noch Grobgut auf den Streubandförderer zur Mittelschichtbildung der
Streumatten abgeworfen wird. Obwohl es sich bei dem Streugut um beleimtes Streugut
handelt, ist die Bindung des Grobgutes im Mittelschichtbereich verhältnismäßig gering.
Als Folge davon wird die Querzugfestigkeit der aus den Streumatten hergestellten Spanplatten,
Faserplatten o. dgl. Holzwerkstoffplatten reduziert. Um eine solche Reduzierung der
Querzugfestigkeit zu vermeiden, kennt man eine Streugutanlage, deren Streuwalzenstraße
aus einem Streuwalzenoberdeck und einem Streuwalzenunterdeck aufgebaut ist, welches
sich im letzten Drittel unterhalb des Streuwalzenoberdecks befindet. Das Streuwalzenoberdeck
wirft zunächst Feingut auf den Streubandförderer zur Deckschichtbildung ab, während
das Streuwalzenoberdeck gemeinsam mit dem Streuwalzenunterdeck ein Gemisch aus Feingut
und Grobgut zur Bildung der Mittelschicht abwirft. In einer nachgeschalteten Streugutanlage
wird dann zunächst ein Gemisch aus Grobgut und Feingut zur Fertigstellung der Mittelschicht
abgeworfen und danach nur noch Feingut zur Bildung der obenliegenden Deckschicht.
- Bei dieser bekannten Streugutanlage ist einerseits die Feingutverteilung als Bindemittel
zur Bildung der Mittelschicht unbefriedigend, ist andererseits die als Streukopf arbeitende
Streuwalzenstraße aus Oberdeck und Unterdeck verhältnismäßig aufwendig. - Hier will
die Erfindung Abhilfe schaffen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Streugutanlage der eingangs beschriebenen
Ausführungsform zu schaffen, mit der sich die Mittelschicht der Streugutmatten mit
einer besonders feinen Verteilung des Feingutes als Bindemittel herstellen lässt,
um daraus Holzwerkstoffplatten mit erhöhter Querzugfestigkeit in einer nachgeschalteten
kontinuierlichen Presse oder Taktpresse pressen zu können.
[0004] Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Streugutanlage dadurch,
dass der Grobgut-Abwurfbereich zumindest eine mit im Vergleich zu den Streuwalzen
des Feingut-Abwurfbereiches um ein vorgegebenes Maß erhöhter Drehgeschwindigkeit umlaufende
Streuwalze aufweist. - Diese Maßnahmen der Erfindung haben zur Folge, dass die im
Grobgut-Abwurfbereich mit erhöhter Drehgeschwindigkeit umlaufende Streuwalze Grobgut
auf der Walzenunterseite entgegen der Streugutförderrichtung in den Feingut-Abwurfbereich
gleichsam zurückwirft. Dadurch findet eine besonders innige Mischung zwischen Feingut
und Grobgut unterhalb des Feingut-Abwurfbereiches unter Bildung der Mittelschicht
oder zumindest der einen Mittelschichthälfte statt. Dabei übernimmt das Feingut die
Funktion eines Bindemittels für das Grobgut, wobei aus dem innigen Feingut/Grobgut-Gemisch
gleichsam eine besonders feine Bindemittelverteilung erreicht wird. Daraus resultiert
eine erhöhte Querzugfestigkeit bei den im nachgeschalteten Pressvorgang hergestellten
Spanplatten, Faserplatten o. dgl. Holzwerkstoffplatten.
[0005] Mit der erfindungsgemäßen Streugutanlage lassen sich grundsätzlich zunächst eine
Deckschicht o. dgl. aus im Wesentlichen Feingut auf den Streubandförderer und anschließend
auf diese Deckschicht in der beschriebenen Weise eine Mittelschicht aus einer Feingut/Grobgut-Mischung
aufbringen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die erfindungsgemäße Streugutanlage
als Mittelschicht-Streumaschine zu verwenden, d. h. zunächst wird mit einer separaten,
vorgeschalteten Streugutanlage eine untere Deckschicht auf den Streubandförderer aufgebracht.
Anschließend durchläuft diese Deckschicht auf dem Streubandförderer die erfindungsgemäße
Streugutanlage. Dort wird zunächst im Feingut-Abwurfbereich eine Zwischenschicht aus
im Wesentlichen Feingut auf die Deckschicht aufgestreut. Anschließend wird auf die
erfindungsgemäße Weise das Feingut/Grobgut-Gemisch zur Bildung der Mittelschicht auf
die Zwischenschicht aufgestreut. Im Anschluss daran kann beispielsweise mittels einer
oder mehrerer weiteren Streugutanlage eine weitere Mittelschicht bzw. Mittelschichthälfte
und ggf. eine weitere Zwischenschicht aufgetragen werden, bevor dann ggf. in einem
abschließenden Streuvorgang eine obere Deckschicht aufgebracht wird.
[0006] Der nach Lehre der Erfindung erreichte Rückwurfeffekt wird nach einem besonderen
Vorschlag dadurch optimiert, dass unterhalb der mit erhöhter Drehgeschwindigkeit umlaufenden
Streuwalze des Grobgut-Abwurfbereiches eine Grobgut-Abwurfeinrichtung angeordnet ist,
deren Abwurfrichtung entgegen der Förderrichtung der Streuwalzenstraße und folglich
des Streugutes zurück unter den Feingut-Abwurfbereich gerichtet ist und folglich dort
Feingut auf das dorthin abgeworfene und gleichsam zurückbeförderte Grobgut unter Bildung
der innigen Feingut/Grobgut-Mischung abgeworfen wird.
[0007] Weitere erfindungswesentliche Maßnahmen sind im Folgenden aufgeführt. So sieht die
Erfindung vor, dass die Grobgut-Abwurfeinrichtung eine Grobgutleitfläche aufweist,
die mit vorgegebenem Abstand zu der mit erhöhter Drehgeschwindigkeit umlaufenden Streuwalze
angeordnet ist und eine dem Walzenumfang in Richtung unter den Feingut-Abwurfbereich
folgende Flächenkrümmung aufweist. Im Rahmen der Erfindung lassen sich der Abstand
zwischen der Grobgutleitfläche der zugeordneten Streuwalze sowie die Flächenkrümmung
auf das jeweils verwendete Streugut derart abstimmen, dass eine optimale Wurfweite
bzw. Rückwurfweite erreicht wird, welche den Grobgutabwurf bis unter den Feingut-Abwurfbereich
gewährleistet. - Weiter sieht die Erfindung vor, dass der Grobgut-Abwurfbereich mehrere
mit um ein vorgegebenes Maß erhöhter Drehgeschwindigkeit umlaufende Streuwalzen mit
unterseitig zugeordneten Grobgut-Abwurfeinrichtungen bzw. Grobgutleitflächen aufweist.
Derartige Maßnahmen empfehlen sich aus Sicherheitsgründen unter Berücksichtigung der
Tatsache, dass völlig unterschiedliches Streugut (Späne, Fasern, Körnung usw.) Verwendung
finden kann, um eben Spanplatten, Faserplatten o. dgl. Holzwerkstoffplatten herzustellen.
Dabei kann zwischen den mit erhöhter Drehgeschwindigkeit umlaufenden Streuwalzen des
Grobgut-Abwurfbereiches jeweils eine Streuwalze angeordnet sein, die mit der Drehgeschwindigkeit
der Streuwalzen des Feingut-Abwurfbereiches umläuft, um einerseits weiteren Feingut-Abwurf
zu ermöglichen, andererseits eine Überschneidung der Rückwurfkurven für das Grobgut
zu verringern bzw. zu vermeiden.
[0008] Im Rahmen der Erfindung kann der Abstand zwischen den Streuwalzen des Feingut-Abwurfbereiches
zumindest im Endbereich des Feingut-Abwurfbereiches zunehmen, um am Anfang des Feingut-Abwurfbereiches
den Abwurf von lediglich besonders feinem Feingut für die Deckschichtbildung zu erreichen,
und am Ende des Feingut-Abwurfbereiches den Abwurf von Feingut und feinem Grobgut
zu Beginn der Mittelschichtbildung zu ermöglichen.
[0009] Die Dosiereinheit mit einem regelbaren Dosierband weist eine Dosierwalze auf, deren
Drehgeschwindigkeit um ein vorgegebenes Maß, z. B. um das 2-fache bis 12-fache höher
als die Drehgeschwindigkeit der Streuwalzen des Feingut-Abwurfbereiches gewählt ist,
um sicherzustellen, dass das auf die als Einfachdeck ausgebildete Streuwalzenstraße
abgeworfene Streugut das Ende der Streuwalzenstraße und folglich auch den Grobgut-Abwurfbereich
mit den schneller laufenden Streuwalzen erreicht. Fremdstoffe, wie zu grobes Streugut,
Metallteile, Leim, Klumpen o. dgl. werden am Ende der Streuwalzenstraße an einen Fremdstoff-Abförderer
abgegeben.
[0010] Nach bevorzugter Ausführungsform weisen die mit erhöhter Drehgeschwindigkeit bzw.
Drehzahl umlaufenden Streuwalzen im Grobgut-Abwurfbereich in etwa eine 5-fach bis
40-fach höhere Drehgeschwindigkeit bzw. Drehzahl auf, als die Streuwalzen des Feingut-Abwurfbereiches.
Dabei können die Streuwalzen des Feingut-Abwurfbereiches eine ggf. variable Drehzahl
von in etwa 5 Umdrehungen pro Minute bis 25 Umdrehungen pro Minute aufweisen. Dementsprechend
weisen die mit erhöhter Drehgeschwindigkeit umlaufenden Streuwalzen im Grobgut-Abwurfbereich
eine ggf. variable Drehgeschwindigkeit bzw. Drehzahl von in etwa 150 Umdrehungen pro
Minute bis 200 Umdrehungen pro Minute auf. Ferner schlägt die Erfindung vor, dass
die einstellbare Drehgeschwindigkeit der Streuwalzen des Feingut-Abwurfbereiches und/oder
des Grobgut-Abwurfbereiches an die einstellbare Geschwindigkeit des Dosierbandes gekoppelt
ist. Wird beispielsweise im Betrieb der Anlage die Geschwindigkeit des Dosierbandes
um einen vorgegebenen Faktor erhöht, so wird automatisch auch die Drehgeschwindigkeit
der Streuwalzen um diesen Faktor erhöht.
[0011] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Streugutanlage in schematischer Seitenansicht,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 1 im Bereich der Streuwalzenstraße,
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 1 im Bereich der schneller
laufenden Streuwalzen mit zugeordneten Grobgut-Abwurfeinrichtungen und
- Fig. 4
- den Gegenstand nach Fig. 1 in der bevorzugten Verwendung als Mittelschichtmaschine.
[0012] In den Figuren ist eine Streugutanlage zum Streuen von beleimtem Streugut 1, insbesondere
von Holzspänen, Holzfasern o. dgl. auf einen Streubandförderer 2 unter Bildung von
Streumatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten o. dgl. Holzwerkstoffplatten
dargestellt. Diese Streugutanlage weist einen Streugutbunker 3 mit einer Dosiereinheit
aus einem Dosierband 4 und einer Dosierwalze 5 zum Aufstreuen von Streugut 1 auf eine
oberhalb des Streubandförderers 2 angeordnete Streuwalzenstraße 6 - auch Streukopf
genannt - mit zumindest einem Feingut-Abwurfbereich 7 und einem nachgeordneten Grobgut-Abwurfbereich
8 auf. Die Streuwalzenstraße 6 und der darunter befindliche Streubandförderer 2 sind
im Wesentlichen horizontal angeordnet. Die Streuwalzen 9 der Streuwalzenstraße 6 weisen
den gleichen Drehsinn auf.
[0013] Die Streuwalzen 9 des Feingut-Abwurfbereiches 7 rotieren mit einer variablen Drehzahl
D
1. Der Grobgut-Abwurfbereich 8 besitzt im Ausführungsbeispiel zwei mit im Vergleich
zu den Streuwalzen 9 des Feingut-Abwurfbereiches 7 um ein vorgegebenes Maß erhöhter
Drehgeschwindigkeit bzw. Drehzahl D
2 umlaufende Streuwalzen 10. Unterhalb jeder der mit erhöhter Drehgeschwindigkeit bzw.
Drehzahl D
2 umlaufenden Streuwalzen 10 ist eine Grobgut-Abwurfeinrichtung 11 angeordnet, deren
Abwurfrichtung entgegen der Förderrichtung des Streugutes 1 bzw. der Streuwalzenstraße
6 zurück unter den Feingut-Abwurfbereich 7 gerichtet ist. Auf diese Weise lässt sich
eine Streuwalzenstraße 6 als Einfachdeck verwirklichen.
[0014] Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Streugutanlage in einer Betriebsweise zum Streuen
einer Deckschicht DS und einer darauf angeordneten Mittelschicht MS mit einer einzigen
Streuwalzenstraße 6. An eine solche Streugutanlage können sich beispielsweise ein
oder mehrere nicht dargestellte weitere Streugutanlagen zum Aufbringen einer weiteren
Mittelschicht und/oder einer oberen Deckschicht anschließen. Demgegenüber wird die
Streugutanlage bei der in Fig. 4 dargestellten Betriebsweise gleichsam als Mittelschichtmaschine
zum Streuen insbes. einer Mittelschicht verwendet. Dazu wird von einer vorgeschalteten,
nicht dargestellten Streugutanlage zunächst eine Deckschicht DS auf den Streubandförderer
2 aufgestreut. Auf diese untere Deckschicht DS wird dann mit der in Fig. 4 dargestellten
Streugutanlage eine Zwischenschicht ZS aus Feingut aufgebracht. Anschließend wird
in der erfindungsgemäßen Weise auf die Zwischenschicht ZS die eigentliche Mittelschicht
MS aus dem Feingut/Grobgut-Gemisch aufgebracht. In einem weiteren Verfahrensschritt
kann dann in einer nicht dargestellten weiteren Streugutanlage eine weitere Mittelschicht
bzw. eine weitere Zwischenschicht und anschließend in einer ebenfalls separaten Streugutanlage
nochmals eine obere Deckschicht aufgebracht werden. Dieses ist nicht dargestellt.
Bei der Verwendung der Streugutanlage als Mittelschichtmaschine entstehen pro Mittelschicht
folglich praktisch zwei Zonen. Im unmittelbaren Kontakt zur Deckschicht DS entsteht
die Zwischenschicht ZS, an die die eigentliche Mittelschicht MS anschließt. Dieses
hat den Vorteil, dass z. B. die obere Mittelschicht von der oberen Deckschicht durch
Zwischenschaltung der Zwischenschicht sauber abgedeckt wird, d. h. grobe Späne befinden
sich wirklich in der Mitte der fertigen Platte und malen sich nicht an der ggf. beschichteten
Plattenoberfläche ab. Außerdem wird ein Durchrieseln von Deckschichtmaterial in die
Mittelschicht verhindert.
[0015] Die Grobgut-Abwurfeinrichtungen 11 weisen jeweils eine Grobgutleitfläche 12 auf,
die mit vorgegebenem Abstand a zu der mit erhöhter Drehgeschwindigkeit umlaufenden
Streuwalze 10 angeordnet ist und eine dem Walzenumfang in Richtung unter den Feingut-Abwurfbereich
7 folgende Flächenkrümmung aufweist. Zwischen den mit erhöhter Drehgeschwindigkeit
D
2 umlaufenden Streuwalzen 10 des Grobgut-Abwurfbereiches 8 ist jeweils eine Streuwalze
13 angeordnet, die mit der Drehgeschwindigkeit bzw. Drehzahl D
1 der Streuwalzen 9 des Feingut-Abwurfbereiches 7 umläuft. Dadurch wird eine gegenseitige
Behinderung der angedeuteten Abwurfkurven 14 für das Grobgut minimiert.
[0016] Der Abstand zwischen den Streuwalzen 9 des Feingut-Abwurfbereiches 7 kann zumindest
im Endbereich des Feingut-Abwurfbereiches 7 zunehmen, was nicht gezeigt ist. - Die
Dosiereinheit weist eine Dosierwalze 5 auf, deren Drehgeschwindigkeit sich um ein
vorgegebenes Maß höher als die Drehgeschwindigkeit der Streuwalzen 9 des Feingut-Abwurfbereiches
7 einstellen lässt, damit das abgeworfene Streugut 1 das Ende der Streuwalzenstraße
6, jedenfalls des Grobgut-Abwurfbereiches 8 erreicht.
[0017] Im Ausführungsbeispiel rotiert die Dosierwalze 5 mit einer Drehzahl von in etwa 60
Umdrehungen pro Minute (U/min), und zwar entgegen der Drehrichtung der Streuwalzen
9, 10, 13 der Streuwalzenstraße. Denn sowohl die "langsamen" Streuwalzen 9 bzw. 13
als auch die "schnellen" Streuwalzen 10 rotieren alle in derselben Richtung. Dabei
rotieren die Streuwalzen 9 des Feingut-Abwurfbereiches mit einer Drehzahl D
1 von in etwa 5 U/min bis 25 U/min, während die Streuwalzen 10 mit einer Drehzahl D
2 von 150 U/min bis 200 U/min rotieren. D. h., die Drehzahl D
2 ist in etwa um einen Faktor 6 bis 40 höher als die Drehzahl D
1. Dabei rotieren die Streuwalzen 9 und die Streuwalzen 13 mit jeweils derselben Drehzahl
D
1. Der Durchmesser sämtlicher Streuwalzen 9, 10, 13 ist identisch und beträgt im Ausführungsbeispiel
in etwa 90 mm. Der Abstand A der Streuwalzenstraße 6 von dem Streubandförderer 2 bzw.
von dem auf den Streubandförderer aufgestreuten Streugut beträgt in etwa 400 mm bis
500 mm. Sowohl die Bandgeschwindigkeit V
B des Dosierbandes 4 als auch die Drehgeschwindigkeiten D
1, D
2 der Streuwalzen 9, 10, 13 lassen sich variieren. Dabei ist die Drehgeschwindigkeit
der Streuwalzen 9 und/oder der Streuwalzen 10 gleichsam linear an die Bandlaufgeschwindigkeit
V
B angekoppelt. D. h., sobald die Bandlaufgeschwindigkeit des Dosierbandes 4 um einen
vorgegebenen Faktor erhöht wird, wird auch die Drehzahl der Streuwalzen entsprechend
um diesen Faktor erhöht. Dieses gilt vorzugsweise sowohl für die Drehzahl D
1 der Streuwalzen 9 und ggf. 13 als auch für die Drehzahl D
2 der Streuwalzen 10.
[0018] Im Übrigen haben Versuche gezeigt, dass bei üblichen Walzenabständen in einer Streuwalzenstraße
das Streugut zunächst als gleichsam stabile Matte über den ersten Teil der Streuwalzenstraße
läuft. Die Streuwalzen füllen sich mit Material, welches nach unten dosiert abgegeben
wird. Der Durchsatz des Feingutes zum Streuen einer Deckschicht oder einer Zwischenschicht
ist in diesem ersten Teil der Streuwalzenstraße verhältnismäßig gering. Nach Überschreiten
eines kritischen Punktes lockert sich das Material im zweiten Teil der Streuwalzenstraße
plötzlich auf und die Späne fangen gleichsam an zu springen. Die im ersten Teil stabile
Front geht über in eine lockere Front, und zwar z. B. nach etwa zwei Dritteln der
Länge der Streuwalzenstraße. Das in diesem Bereich noch enthaltene Feingut fällt auf
verhältnismäßig kurzer Strecke durch den Feingut-Abwurfbereich auf den Streubandförderer.
Aus diesem Grund eignen sich die bekannten Streugutanlagen mit Einfachdeck nur bedingt
zur Mittelschichtbildung, denn nach dem Feingut-Abwurfbereich bleibt lediglich Grobgut
zur Mittelschichtbildung übrig. Demgegenüber wird im Rahmen der Erfindung in den Abgabebereich
des Feingutes durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung mit den Streuwalzen 10 mit
erhöhter Drehgeschwindigkeit Grobgut aus dem Grobgut-Abwurfbereich zugemischt, so
dass es zur Mittelschichtbildung aus dem innigen Feingut/Grobgut-Gemisch kommt.
1. Streugutanlage zum Streuen von Streugut, insbesondere von Holzspänen, Holzfasern o.
dgl. auf einen Streubandförderer unter Bildung von Streumatten im Zuge der Herstellung
von Spanplatten, Faserplatten o. dgl. Holzwerkstoffplatten, mit einem Streugutbunker
mit einer Dosiereinheit zum Aufstreuen von Streugut auf eine oberhalb des Streubandförderers
angeordnete Streuwalzenstraße mit zumindest einem Feingut-Abwurfbereich und einem
nachgeordneten Grobgut-Abwurfbereich, dadurch gekennzeichnet, dass der Grobgut-Abwurfbereich (8) zumindest eine mit im Vergleich zu den Streuwalzen
(9) des Feingut-Abwurfbereiches (7) um ein vorgegebenes Maß erhöhter Drehgeschwindigkeit
umlaufende Streuwalze (10) aufweist.
2. Streugutanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der mit erhöhter Drehgeschwindigkeit umlaufenden Streuwalze (10) des Grobgut-Abwurfbereiches
(8) eine Grobgut-Abwurfeinrichtung (11) angeordnet ist, deren Abwurfrichtung entgegen
der Förderrichtung der Streuwalzenstraße (6) zurück unter den Feingut-Abwurfbereich
(7) gerichtet ist.
3. Streugutanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Grobgut-Abwurfeinrichtung (11) eine Grobgutleitfläche (12) aufweist, die mit
vorgegebenem Abstand (a) zu der mit erhöhter Drehgeschwindigkeit umlaufenden Streuwalze
(10) angeordnet ist und eine dem Walzenumfang in Richtung unter den Feingut-Abwurfbereich
(7) folgende Flächenkrümmung aufweist.
4. Streugutanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Grobgut-Abwurfbereich (8) mehrere um ein vorgegebenes Maß erhöhter Drehgeschwindigkeit
umlaufende Streuwalzen (10) mit unterseitig angeordneten Grobgut-Abwurfeinrichtungen
(11) , z. B. Grobgutleitflächen aufweist.
5. Streugutanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den mit erhöhter Drehgeschwindigkeit umlaufenden Streuwalzen (10) des Grobgut-Abwurfbereiches
(8) jeweils eine oder mehrere Streuwalzen (13) angeordnet sind, die mit der Drehgeschwindigkeit
der Streuwalzen (9) des Feingut-Abwurfbereiches (7) umlaufen.
6. Streugutanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den Streuwalzen (9) des Feingut-Abwurfbereiches (7) zumindest
im Endbereich des Feingut-Abwurfbereiches zunimmt.
7. Streugutanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiereinheit eine Dosierwalze (5) aufweist, deren Drehgeschwindigkeit um ein
vorgegebenes Maß, z. B. um das 2-fache bis 12-fache höher als die Drehgeschwindigkeit
der Streuwalzen (9) des Feingut-Abwurfbereiches (7) einstellbar ist.
8. Streugutanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mit erhöhter Drehgeschwindigkeit umlaufenden Streuwalzen (10) im Grobgut-Abwurfbereich
in etwa eine 2-fach bis 50-fach, vorzugsweise 5-fach bis 40-fach höhere Drehzahl aufweisen
als die Streuwalzen (9) des Feingut-Abwurfbereiches (7).
9. Streugutanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Streuwalzen (9) des Feingut-Abwurfbereiches (7) eine ggf. variable Drehzahl von
in etwa 5 Umdrehungen pro Minute bis 50 Umdrehungen pro Minute, vorzugsweise 5 Umdrehungen
pro Minute bis 25 Umdrehungen pro Minute aufweisen.
10. Streugutanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die mit erhöhter Drehgeschwindigkeit umlaufenden Streuwalzen (10) eine ggf. variable
Drehzahl von in etwa 100 Umdrehungen pro Minute bis 250 Umdrehungen pro Minute, vorzugsweise
150 Umdrehungen pro Minute bis 200 Umdrehungen pro Minute aufweisen.
11. Streugutanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die einstellbare Drehgeschwindigkeit der Streuwalzen an die einstellbare Geschwindigkeit
des Dosierbandes (4) gekoppelt ist.