(19)
(11) EP 1 256 662 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.11.2002  Patentblatt  2002/46

(21) Anmeldenummer: 02009544.4

(22) Anmeldetag:  26.04.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E03C 1/02, E03C 1/042
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 07.05.2001 DE 10122022

(71) Anmelder: Friedrich Grohe AG & Co. KG
58675 Hemer (DE)

(72) Erfinder:
  • Heimann, Bruno
    58730 Fröndenberg (DE)
  • Philipps-Liebich, Hartwig
    58675 Hemer (DE)

   


(54) Unterputzwasserarmatur


(57) Bei einer Unterputzwasserarmatur mit einer mehrteiligen Dämmstoffhülle (2) aus Schaumstoff, wobei die Dämmstoffhülle (2) sowohl als Verpackung vor dem Einbau als auch als Isolierung gegen das Mauerwerk nach dem Einbau dient, wird zur Verbesserung vorgeschlagen, dass die Dämmstoffhülle (2) aus einer einstückigen tropfdichten Unterschale (21) sowie wenigstens einer Oberschale (22) und einem die Unterschale (21) und die Oberschale (22) zumindest in einem Teilabschnitt übergreifenden topfartigen Deckel besteht.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Unterputzwasserarmatur mit einer mehrteiligen Dämmstoffhülle aus Schaumstoff, wobei die Dämmstoffhülle sowohl als Verpackung vor dem Einbau als auch als Isolierung gegen das Mauerwerk nach dem Einbau dient.

[0002] Eine derartige Unterputzarmatur ist aus der Druckschrift DE 39 07 931 C2 bekannt. Die Dämmstoffhülle ist hierbei zweiteilig ausgebildet, wobei die Trennungsebene der beiden Teile in der Einbaulage der Unterputzarmatur parallel zum Mauerwerk verlaufen soll. Hierbei kann es als nachteilig angesehen werden, dass aus der Unterputzarmatur austretendes Leck- und/oder Spritzwasser in das Mauerwerk gelangen kann.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Dämmstoffhülle zu verbessern und insbesondere so auszubilden, dass aus der Wasserarmatur austretendes Leckund/oder Spritzwasser nicht in das Mauerwerk gelangen kann.

[0004] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Unterputzwasserarmatur dadurch gelöst, dass die Dämmstoffhülle aus einer einstückigen tropfdichten Unterschale sowie wenigstens einer Oberschale und einem die Unterschale und die Oberschale zumindest in einem Teilabschnitt übergreifenden topfartigen Deckel besteht. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 7 angegeben.

[0005] Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen wird insbesondere erreicht, dass ein aus dem wasserführenden Armaturenkörper austretendes Leck- und Spritzwasser von der muldenförmigen Unterschale aufgefangen und zur Außenseite des Mauerwerks sicher abgeleitet wird. Darüber hinaus ist der Armaturenkörper nach Abnahme des Deckels der Dämmstoffhülle in dem erforderlichen Maße frei zugänglich.

[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1
eine Unterputzwasserarmatur mit Dämmstoffhülle in perspektivischer Ansicht, wobei der Deckel der Dämmstoffhülle abgezogen ist;
Fig. 2
die Unterputzwasserarmatur gemäß Fig. 1 in der Schnittebene II;
Fig. 3
die Unterputzwasserarmatur gemäß Fig. 1 in der Schnittebene III, wobei die Unterputzwasserarmatur im Mauerwerk angeordnet ist;
Fig. 4
die in Fig. 3 gezeigte Unterputzwasserarmatur mit abgenommenem Deckel der Dämmstoffhülle, wobei ein Halsstück der Dämmstoffhülle an die Oberfläche des Mauerwerks angepasst ist.


[0007] Die in der Zeichnung dargestellte Unterputzwasserarmatur besteht aus einem Armaturenkörper 1 und einer den Armaturenkörper 1 umgebenden Dämmstoffhülle 2 aus Schaumstoff.
Der Armaturenkörper 1 ist dabei mit Anschlüssen für eine Kaltwasserleitung 11, für eine Warmwasserleitung 12 sowie für wenigstens eine Mischwasserleitung 13 versehen und enthält eine bekannte Mischeinrichtung.

[0008] Die Dämmstoffhülle 2 ist aus einer muldenförmigen einteiligen tropfdichten Unterschale 21, einer ein- oder mehrteiligen Oberschale 22 sowie einem Deckel 23 gebildet. Eine Trennungsebene 25 zwischen der Unterschale 21 und der Oberschale 22 befindet sich auf einer Mittelachse. In der Trennungsebene 25 sind an der Rückseite zu beiden Seiten einer Mittelachse einerseits ein Passzapfen 24 und andererseits eine entsprechend dem Passzapfen 24 ausgebildete Öffnung 26 ausgebildet, so dass die Unterschale 21 und die Oberschale 22 passgenau zusammenfügbar sind. An der gegenüberliegenden Seite der Unterschale 21 und der Oberschale 22 ist jeweils ein Halsstück 21a,22a angeformt. Der Deckel 23 kann hierbei auf den vorderen Abschnitt des Halsstücks 21a,22a aufgeschoben werden, so dass einerseits in diesem Bereich das untere Halsstück 21a gegen das obere Halsstück 22a gepresst wird und andererseits der Deckel in seiner Stecklage durch Reibschluss gehalten ist. Zur Begrenzung der Aufschieblänge des Deckels 23 und zur Erhöhung der Festigkeit ist am Außenmantelbereich des Halsstücks 21a,22a ein Bund 27 angeformt.
An der dem Halsstück 21a,22a gegenüberliegenden Endbereich der Dämmstoffhülle 2 ist ein elastisches Band 3 über den Umfang streifbar, so dass auch in diesem Bereich die Unterschale 21 gegen die Oberschale 22 verspannt wird. Zur sicheren Halterung des elastischen Bandes 3 ist hierbei eine umlaufende Nut 20 im Außenmantel der Dämmstoffhülle 2 eingelassen.
Die Kaltwasserleitung 11 und die Warmwasserleitung 12 sind seitlich in den Bereich der Trennungsebene 25 durch Öffnungen in die Dämmstoffhülle eingeführt.
Die Mischwasserleitung 13 ist bei dem Ausführungsbeispiel nach unten durch die Unterschale 21 abgeführt. Der nach oben führende Anschluss für eine Mischwasserleitung ist abgesperrt und kann wahlweise oder zusätzlich in Betrieb genommen werden, wie es insbesondere aus Fig. 3 und 4 der Zeichnung zu entnehmen ist. Damit eine dichte Verpressung zwischen der Unterschale 21 und dem Außenmantel der Mischwasserleitung 13 herstellbar ist, ist im Bereich der Öffnung der Unterschale 21 ein handelsübliches Verlängerungsstück 14 in den Armaturenkörper 1 eingeschraubt, mit dem eine tropfdichte Verbindung zwischen der Innenwandung der Öffnung in der Unterschale 21 und dem Außenmantel des Verlängerungsstücks 14 herstellbar ist.
Werksseitig kann der mit einem bekannten Mischventil versehene Armaturenkörper 1 mit der Dämmstoffhülle 2 verpackt werden, so dass dann die Unterputzwasserarmatur geschützt durch die Dämmstoffhülle 2 versandt und auf der Baustelle in einem Mauerwerk 4 angeordnet werden kann. Auch nach der Installation ist durch eine Abnahme des Deckels 23 der Armaturenkörper 1 an den erforderlichen Bereichen über das Halsstück 21a,22a frei zugänglich, so dass z. B. eine Wasserspülung der Rohrleitungen vorgenommen werden kann, wobei das Spülwasser über die Unterschale 21 sicher aus dem Mauerwerk 4 herausgeführt wird. Nach der Spülung kann die Dämmstoffhülle 2 erneut mit dem Deckel 23 verschlossen werden, und sodann die Unterputzwasserarmatur mit den Rohrleitungen im Mauerwerk 4 verputzt werden, wie es aus Fig. 3 der Zeichnung ersichtlich ist. Sobald das Mauerwerk 4 mit einem Feinputz oder einer Verfliesung versehen ist, kann dann, wie es aus Fig. 4 der Zeichnung ersichtlich ist, der Deckel erneut entfernt werden und das Halsstück 21a,22a auf die Außenfläche des Mauerwerks 4 verkürzt werden. Mit einer abschließenden Feinmontage kann dann der Übergang von der Unterputzwasserarmatur zum Mauerwerk 4 mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten Abdeckrosette hergestellt werden. Mit dem Befestigen von einem oder mehreren ebenfalls nicht gezeigten Stellgriffen an dem vorstehenden Bereich des Armaturenkörpers 1 kann dann die Installation beendet werden. Ein etwa aus dem Armaturenkörper 1 durch eine Undichtigkeit etc. austretendes Leckwasser oder Spritzwasser wird hierbei immer sicher von der muldenförmigen Unterschale 21 aufgefangen und zur äußeren Oberfläche des Mauerwerks 4 bzw. der Verfliesung geleitet, so dass ein Eindringen in das Mauerwerk 4 ausgeschlossen ist.


Ansprüche

1. Unterputzwasserarmatur mit einer mehrteiligen Dämmstoffhülle (2) aus Schaumstoff, wobei die Dämmstoffhülle (2) sowohl als Verpackung vor dem Einbau als auch als Isolierung gegen das Mauerwerk nach dem Einbau dient, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmstoffhülle (2) aus einer einstückigen tropfdichten Unterschale (21) sowie wenigstens einer Oberschale (22) und einem die Unterschale (21) und die Oberschale (22) zumindest in einem Teilabschnitt übergreifenden topfartigen Deckel besteht.
 
2. Unterputzwasserarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterschale (21) und wenigstens eine Oberschale (22) an der dem Deckel (23) gegenüberliegenden Seite mit einem elastischen Band (3) zueinander verspannbar sind.
 
3. Unterputzwasserarmatur nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterschale (21) und wenigstens einer Oberschale (22) eine am Außenmantel der Dämmstoffhülle (2) umlaufende Nut (20) für die Aufnahme des elastischen Bandes (3) ausgebildet ist.
 
4. Unterputzwasserarmatur nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für das Zusammenfügen von der Unterschale (21) mit wenigstens einer Oberschale (22) Passzapfen (24) in der Trennungsebene (25) ausgebildet sind, die jeweils in das andere Teil in eine entsprechende Öffnung (26) in der Stecklage einfassen.
 
5. Unterputzwasserarmatur nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rohrleitungsabgang nach unten im Bereich der Unterschale (21) mit einem Verlängerungsstück (14) tropfdicht verpresst ist.
 
6. Unterputzwasserarmatur nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterschale (21) und wenigstens einer Oberschale (22) jeweils ein Halsstück (21a,22a) ausgebildet ist, dass aus dem Mauerwerk (4) vorsteht und einen Zugang zum Armaturenkörper (1) bietet.
 
7. Unterputzwasserarmatur nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterschale (21) und wenigstens eine Oberschale (22) an ihrem aus dem Mauerwerk (4) vorstehenden Bereich mit einem umlaufenden Bund (27) zur Verstärkung und als Axialanschlag für den Deckel (23) versehen sind.
 




Zeichnung