Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung eines Rinnenabgangs
mit einem Ablaufrohr. Weiter betrifft die Erfindung die Verbindung zwischen dem Rinnenabgang
und dem Ablaufrohr.
Stand der Technik
[0002] Auf Dachflächen anfallendes Regen- oder Schmelzwasser wird in Regen- bzw. Dachrinnen
gesammelt, über einen oder mehrere Rinnenabgänge in Fallrohre geleitet und in den
Fallrohren bis zum Boden geführt, wo das gesammelte Wasser normalerweise versickert.
Die Dachrinnen werden bei schräggestellten Dachflächen - z. B. einem Satteldach -
bevorzugt an der Dachtraufe angeordnet. Aus konstruktiven und architektonischen Gründen
sind die meisten Dächer mit einem Dachvorsprung versehen, weshalb an den Rinnenabgängen
Fallrohrbögen angeordnet sind, welche die Verbindung zwischen dem Rinnenabgang und
dem an der Fassade des Gebäudes befestigten Fallrohr herstellen.
[0003] Abhängig von der architektonischen Ausbildung des Gebäudes und der Anzahl der Stockwerke
befindet sich die Dachtraufe in einer sicherheitstechnisch nicht zu unterschätzenden
Höhe. Während der Rohbauphase ist üblicherweise ein Gerüst um das Gebäude gestellt,
welches bei den Spenglerarbeiten bzw. Montagearbeiten die Sicherheit für die ausführenden
Handwerker gewährleistet. Muss die Dachentwässerung nach dem Entfernen des Gerüstes
erstellt werden oder wird eine bestehende Dachentwässerung durch eine neue Dachentwässerung
ersetzt, werden oft nur einfache Hilfsmittel zur Ausführung der anfallenden Arbeiten
verwendet, wie beispielsweise Leitern.
[0004] Die Arbeiten zur Herstellung einer Verbindung der einzelnen Bauteile, insbesondere
in grosser Höhe, sind aufwändig. Der Rinnenabgang weist beispielsweise einen Stutzen
mit einem um den Umfang verlaufenden Stehkragen auf, an welchem eine Öse angeordnet
ist. Der anzuschliessende Fallrohrbogen wird über diesen Stutzen des Rinnenabgangs
geschoben, bis der obere Rand des Fallrohrbogens an den Stehkragen anschlägt. Der
Fallrohrbogen wird entsprechend der Vorgaben vor Ort ausgerichtet und anschliessend
wird am oberen Rand des Fallrohrbogens eine Öse angelötet, welche möglichst nahe neben
der bereits am Rinnenabgang vorhandenen Öse angeordnet wird. Mit einem Draht werden
die Ösen derart umwickelt, dass der Fallrohrbogen am Rinnenabgang gehalten ist. Als
Variante dazu kann am oberen Rand des Fallrohrbogens ein Loch gebohrt werden, durch
welches ein Draht geführt wird, welcher seinerseits um die bereits am Rinnenabgang
vorhandene Öse gewickelt wird und so die gewünschte Verbindung zwischen dem Rinnenabgang
und dem Fallrohrbogen schafft. Diese Arbeiten sind sehr zeitaufwändig und erfordern
ein besonders Geschick des Ausführenden.
[0005] Zur Sicherung von Fallrohren an der Fassade eines Gebäudes, also zu einem anderen
Zweck, zeigt die EP 0 352 232 A1 eine Verbindung zwischen einer Rohrschelle und einem
Abflussrohr. Die Rohrschelle weist dazu eine parallel zur Achse des Verbindungsstücks
der Rohrschelle verlaufende Nut auf, welche in eine in Umfangsrichtung verlaufende
Nut einmündet. Das obere Ende des einzuschiebenden Abflussrohres trägt einen von seinem
Rand distanzierten Nocken, welcher in den Nuten führbar ist. Um die formschlüssige
Verbindung zu schaffen, wird das einzuschiebende Abflussrohr über das Verbindungsstück
eingeführt, bis der Nocken an den oberen Rand der in Umlaufrichtung verlaufenden Nut
anstösst und anschliessend um etwa 90° verdreht. Zur Schaffung einer kraftschlüssigen
Verbindung, kann die Tiefe der Nut abnehmend ausgebildet sein, so dass sich das eingeschobene
Abflussrohr mit der Rohrschelle verklemmt.
[0006] Die Erstellung eines Nocken benötigt Spezialwerkzeug und ist sehr aufwändig. Weiter
muss der Nocken sehr präzise ausgeführt werden, damit er in den knapp ausgeführten
Nuten geführt werden kann und die gewünschte Verbindung entsteht. Gerade im Bauwesen
wird beispielsweise infolge dem Zeitdruck dem die einzelnen Unternehmer ausgesetzt
sind oft ungenau gearbeitet, so dass Anpassungen am Bau möglich und grosse Toleranzen
gegeben sein müssen. Insbesondere bei am Rinnenabgang ausgeführten Anschlüssen muss
ein grosser Spielraum für Anpassungen vorhanden sein, da verschiedene Bauteile und
örtliche Gegebenheiten auf die Konstruktion des Anschlusses an sich und deren Ausrichtung
einwirken, wie beispielsweise die Dachkonstruktion und die Grösse des Dachvorsprungs.
Deshalb finden im Bauwesen Lösungen, welche auf eine hohe Präzision in der Ausführung
beruhen (bspw. Lösungen aus dem Bereich der Feinmechanik), nur bedingt und nur unter
besonderen Umständen ihre Anwendung (z. B. bei Abdichtungen von Fugen).
[0007] Weiter herrscht in der Baubranche ein hoher Kostendruck auf alle am Bau beteiligten
Unternehmen. Auch wenn die Materialkosten nicht unterschätzt werden dürfen, sind doch
in erster Linie die Lohn- und Lohnnebenkosten für die Kalkulation und die Höhe des
offerierten Preises entscheidend. Aus diesem Grund werden in der Praxis Lösungen bevorzugt,
welche auch von Hilfskräften und mit einfachen Mitteln in der gewünschten Qualität
ausgeführt werden können.
Darstellung der Erfindung
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, welche
eine Verbindung zwischen einzelnen Bestandteilen beispielsweise von Dachentwässerungen
ermöglicht, die einfach ausführbar, kostengünstig und sicher sind.
[0009] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung weist der Rinnenabgang einen Stutzen auf. An diesem Stutzen ist eine im
Wesentlichen in Umfangsrichtung des Stutzens verlaufende zumindest teilweise umlaufende
Nut ausgebildet. Über den Stutzen wird das Ablaufrohr geschoben. Das Ablaufrohr wird
unmittelbar vor der Montage mit einer nach innen ragenden Wandverformung versehen,
um die Verbindung zwischen dem Rinnenabgang und dem Ablaufrohr zu schaffen.
[0010] Mit diesem Verfahren kann die Verbindung zwischen dem Rinnenabgang und dem Ablaufrohr
durch den Ausführenden vor Ort in einfacher Weise erstellt werden. Mit wenigen Handgriffen
wird eine sichere Befestigung erstellt, welche auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst
werden kann. Der Einsatz von Spezialwerkzeugen entfällt, da die Wandverformung beispielsweise
mit einem Hammer und Meissel oder einem ähnlichen Hilfsmittel erstellt wird. Damit
ist das Anforderungsprofil an den Ausführenden wesentlich tiefer, als es bei den bekannten
Verfahren verlangt ist. Es können einfach ausgebildete Hilfskräfte zur Erstellung
der Verbindung eingesetzt werden, was sich vorteilhaft auf die Kalkulation der Preise
auswirkt. Als Ausführender wird in den weiteren Ausführungen einerseits der berufsmässige
Anwender (z. B. ein Mitarbeiter eines Spenglereibetriebs) und anderseits der gelegentliche
Freizeitanwender angesehen (z. B. ein Hobbyhandwerker, welcher in seiner Freizeit
die auszuführenden Arbeiten selbst ausführt).
[0011] Die umlaufende Nut weist eine derartige Tiefe auf, dass für die Ausrichtung des Ablaufrohres
ein genügender Spielraum besteht, um die nötigen Anpassungen am Bau vorzunehmen. Die
Nut wird beispielsweise auf einer Sickenmaschine erstellt, welche die gewünschte rinnenartige
Vertiefung schafft. Die in Umfangsrichtung des Stutzens verlaufende Nut kann auch
nur teilweise umlaufend ausgestaltet werden. Dazu wird beispielsweise mit einem Hammer
eine oder bevorzugt mehrere Vertiefungen in einer in Umfangsrichtung des Stutzens
verlaufende Linie in die Wandung des Stutzens getrieben. Die Anordnung auf einer in
Umfangsrichtung des Stutzens verlaufende Linie hat den Vorteil, dass die Lage der
Wandverformungen des Ablaufrohres auf einer Höhe liegen und durch den Ausführenden
leicht an der richtigen Stelle erstellt werden können, damit eine sichere Verbindung
zwischen dem Rinnenabgang und dem Ablaufrohr entsteht. Eine solche Anordnung ist jedoch
nicht zwingend. Erstellt beispielsweise der Ausführende die Vertiefungen in der Wandung
des Stutzens selber vor Ort, ist ihm die Lage der Vertiefungen bekannt und er kann
auf Unregelmässigkeiten für die Positionierung der nach innen ragenden Wandverformungen
am Abflussrohr Rücksicht nehmen, wenn er diese Wandverformungen am Abflussrohr erstellt.
[0012] Am Rinnenabgang kann weitgehend jede Art und Form eines Ablaufrohres angeordnet werden,
sofern der Bereich der Verbindung auf die Art und Form des Ablaufrohres abgestimmt
ist. Damit das Ablaufrohr über den Stutzen des Rinnenabgangs geschoben werden kann,
ist vorzugsweise der Aussendurchmesser des Stutzens kleiner als der Innendurchmesser
des Ablaufrohres ausgebildet. Durch diese Massnahme kann auf eine Aufweitung des Verbindungsbereichs
des Ablaufrohres mit Spezialmaschinen verzichtet werden.
[0013] Das Ablaufrohr weist in der bevorzugten Ausführungsform einen kreisrunden Querschnitt
auf. Mit einem kreisrunden Querschnitt kann das über den Stutzen geschobene Rohr um
die axiale Achse des Stutzens gedreht werden, was für die Ausrichtung des Ablaufrohres
vorteilhaft ist. Wenn nur geringe Unstimmigkeiten zwischen der Lage des Rinnenabgangs
und der Lage des an der Fassade befestigten, beziehungsweise zu befestigenden Fallrohres
vorhanden sind, kann das Ablaufrohr beispielsweise einen rechteckigen oder ovalen
Querschnitt aufweisen. Der Querschnitt des Stutzens wird entsprechend dem Querschnitt
des Ablaufrohres angepasst. Mit diesem Verfahren können weitgehend alle architektonisch
oder konstruktiv bedingten Ausführungen angewendet werden.
[0014] Bei der Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens zur Schaffung einer Verbindung
für Bestandteile einer Dachentwässerung, wird die Verbindung zwischen einem Rinnenabgang
und einem Fallrohrbogen geschaffen. Durch die Verwendung des Fallrohrbogens - auch
Krümmer genannt - wird die Distanz zwischen dem an der Regen- bzw. Dachrinne angeordneten
Rinnenabgang, wobei die Regen- bzw. Dachrinne an der gegenüber der Fassade des Gebäudes
vorspringende Dachtraufe befestigt ist, und den an der Fassade des Gebäudes angeordneten
Fallrohren überwunden. Wird beispielsweise aus architektonischen oder konstruktiven
Gründen auf ein Dachvorsprung verzichtet, kann am Rinnenabgang ein gerades Fallrohr
direkt an diesem Rinnenabgang mit dem erfindungsgemässen Verfahren angeschlossen werden.
[0015] Das Ablaufrohr wird vorzugsweise soweit über den Stutzen geschoben, dass der obere
Rand des Ablaufrohres bis auf eine Spieltoleranz mit dem oberen Rand der Nut am Stutzen
übereinstimmt. Unter Spieltoleranz wird in diesem Sinne eine Toleranz verstanden,
welche auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden kann. D. h., die beispielsweise
(werkseitig) vorgegebene Toleranz kann um ein gewisses Spiel - hier eine gewisse Länge
- durch den Ausführenden vergrössert beziehungsweise verkleinert werden, wie nachfolgend
noch beschrieben wird.
[0016] Anschliessend wird an zumindest einer Stelle der obere Rand des Ablaufrohres auf
der Höhe der Nut nach innen verformt. Mit der Spieltoleranz können in einfacher Art
und Weise allfällige Unstimmigkeiten am Bau ausgeglichen werden. Einerseits kann das
Abflussrohr in der Höhe und andererseits leicht abgewinkelt angepasst werden, entsprechend
den örtlichen Gegebenheiten. Die Verformung der Wand kann wieder mit einem Hammer
und einem Meissel o.Ä., beziehungsweise mit einem Spitzhammer vor Ort durch den Ausführenden
an der oder den gewünschten Positionen vorgenommen werden. Prinzipiell würde die Erstellung
nur einer Verformung genügen, doch ergibt sich durch eine Mehrzahl von umlaufend um
den Stutzen angeordnete Verformungen eine höhere Sicherheit, als sie bei nur einer
Verformung gegeben ist.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Anwendung des Verfahrens ist am Stutzen eine im Wesentlichen
in Richtung der Achse des Stutzens des Rinnenabgangs verlaufende Nut vom Rand des
Stutzens ausgebildet, welche in die im Wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufende
Nut einmündet. Vorzugsweise ist die im Wesentlichen in Richtung der Achse des Stutzens
des Rinnenabgangs verlaufende Nut parallel zur Achse des Stutzens ausgebildet, wodurch
die Anwendung des Verfahrens erleichtert wird. Dies ist jedoch nicht zwingend, da
auch eine schräg zur achsparallelen Ausrichtung angeordnete Nut immer noch die Anwendung
des erfindungsgemässen Verfahrens ermöglicht. Diese Nut kann auch vor Ort durch den
Ausführenden selbst erstellt werden, weil keine absolute Ausrichtung der Nut verlangt
wird. Es ergibt sich eine nahezu unbeschränkte Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens,
insbesondere für Verbindungen bei Dachentwässerungen.
[0018] Das einzuschiebende Ablaufrohr wird vor dem Einschub am Rand mit einer nach innen
ragenden Wandverformung versehen. Es wird eine sogenannte Nase geschaffen. Als Werkzeug
zur Erstellung der Nase kann beispielsweise eine Spitzzange verwendet werden, welche
zur Standardausrüstung der professionellen Ausführenden von Dachentwässerungen gehört.
Es können jedoch auch andere Arten von Werkzeugen (bspw. ein Taschenmesser) verwendet
werden, welche dazu geeignet sind eine nach innen ragende Wandverformung (Nase) zu
erstellen.
[0019] Das mit der Nase versehene Abflussrohr wird über den Stutzen des Rinnenabgangs geschoben,
wobei die Nase in der im Wesentlichen in Richtung der Achse des Stutzens verlaufenden
Nut geführt ist. Stösst die Nase am oberen Rand der im Wesentlichen in Umfangsrichtung
des Stutzens verlaufende Nut an, wird das Ablaufrohr entsprechend den örtlichen Gegebenheiten
um die axiale Achse des Stutzens gedreht. Die Nase wird bei diesem Arbeitsschritt
in der im Wesentlichen in Umfangsrichtung des Stutzens verlaufende Nut geführt. Nach
Beendigung der Ausrichtung, ist das Abflussrohr am Rinnenabgang kraftschlüssig gehalten.
[0020] Die Nuten werden vorzugsweise derart ausgestaltet, dass zwischen dem Stutzen und
dem angeschlossenen Ablaufrohr eine gewisse Spieltoleranz vorhanden ist. Die Tiefe
der Nuten beträgt ein Mehrfaches vorzugsweise das Anderthalbfache der Grösse der nach
innen ragenden Wandverformung (Nase). Wird an die zu erstellende Verbindung eine grosse
Flexibilität gestellt, kann die Grösse der Nase klein gehalten werden, womit die Spieltoleranz
innerhalb der Nut vergrössert ist, als bei einer Grösse der Nase, welche genau auf
die Tiefe der Nut ausgebildet ist. Ist eine gewisse Grösse der Nase erforderlich,
beispielsweise aus statischen Gründen, kann die Tiefe der Nuten vergrössert werden.
Zu beachten bleibt, dass das Zusammenspiel der Nase des Ablaufrohres und der Nuten
am Stutzen die Sicherheit der Verbindung zwischen dem Rinnenabgang und dem Ablaufrohr
bestimmt.
[0021] Die im Wesentlichen in Umfangsrichtung des Stutzens verlaufende Nut ist von Vorteil
umlaufend angeordnet. In einer Variante dazu kann diese Nut auch nur in einem bestimmten
Winkelbereich bezogen auf den Querschnitt des Stutzens angeordnet werden. Dabei sollte
der Winkelbereich derart gross gewählt werden, dass das einzuschiebende Ablaufrohr
noch genügend im und gegen den Uhrzeigersinn um die axiale Achse des Stutzens gedreht
werden kann. Damit ergibt sich ein genügend grosser Spielraum für Anpassungen am Bau.
Eine nur teilweise umlaufende Anordnung ist dann bevorzugt, wenn die Nut nicht mit
einer Sickenmaschine erstellt wird, sondern beispielsweise mit einem Hammer ins Blech
getrieben wurde.
[0022] Die Wandverformung des Abflussrohres wird bevorzugt vom Ausführenden vor Ort erstellt.
Damit können Unstimmigkeiten am Bau und individuelle Anpassungen ohne besonderen Aufwand
berücksichtigt werden, welche erst bei der Montage des Abflussrohres zum Tragen kommen.
In einer Variante dazu kann die Wandverformung auch werkseitig vor Auslieferung des
Produkts erstellt werden. Insbesondere wenn ein Fallrohrbogen am Rinnenabgang angeschlossen
wird, kann eine werkseitig erstellte Wandverformung für den Ausführenden bei der Montage
hilfreich sein. Die werkseitig erstellte Wandverformung sollte vorzugsweise durch
den Ausführenden mit einfachen, auf der Baustelle vorhandenen Werkzeugen rückgängig
gemacht werden können, wenn besondere Gegebenheiten auftreten, beispielsweise Planungs-
oder Ausführungsfehler. Der Ausführende erstellt in einem solchen Fall eine neue Wandverformung,
welche auf diese besonderen Gegebenheiten Rücksicht nimmt.
[0023] Die erfindungsgemässe Verbindungsanordnung zwischen einem Rinnenabgang und einem
Ablaufrohr umfasst einen Rinnenabgang, welcher mit einem Stutzen versehen ist. Am
Stutzen ist eine im Wesentlichen in Umlaufrichtung des Stutzens verlaufende umlaufende
Nut angeordnet. Die Nut kann auch nur teilweise umlaufend angeordnet sein. Über den
Stutzen ist ein Ablaufrohr geschoben, welches eine nach innen ragende Wandverformung
hat, die in die genannte Nut eingreift. Die nach innen ragende Wandverformung wird
vom Ausführenden vorzugsweise vor Ort erstellt.
[0024] Das Ablaufrohr kann beliebig ausgestaltet sein, wobei es vorzugsweise auf die örtlichen
Gegebenheiten angepasst ist. Ist ein Dachvorsprung vorhanden, ist das Ablaufrohr beispielsweise
als Fallrohrbogen ausgebildet. Der Fallrohrbogen schafft die Verbindung zwischen dem
Rinnenabgang, welcher direkt an der Regen- bzw. Dachrinne befestigt ist, und dem Fallrohr,
welches an der Fassade angeordnet ist bzw. angeordnet wird.
[0025] Vorzugsweise wird am Rinnenabgang ein zumindest teilweise umlaufender Stehfalz angeordnet.
Aus produktionstechnischen Gründen ist es vorteilhaft, den Stehfalz um den gesamten
Umfang des Rinnenabgangs zu führen, damit in der Blechbearbeitung bekannte Maschinen
zur Herstellung des Stehfalzes verwendet werden können. Dieser Stehfalz dient hauptsächlich
als Anschlag für das einzuschiebende Abflussrohr. Zusätzlich wirkt sich die Anordnung
eines Stehfalzes positiv auf die Stabilität des gesamten Rinnenabgangs aus, da der
Rinnenabgang durch den Stehfalz versteift wird. Dies ist insbesondere bei einer Verwendung
von dünnen Blechen vorteilhaft, wie sie zur Herstellung des Rinnenabgangs verwendet
werden.
[0026] Der Rinnenabgang wird vorzugsweise aus einem Blechstück hergestellt, lässt sich jedoch
in zwei Abschnitte einteilen. Einerseits den Einlauftrichter, welcher an der Regen-
bzw. Dachrinne befestigt wird und den Übergang von der Abgangsöffnung in der Regen-
bzw. Dachrinne in das Ablaufrohr darstellt. Andererseits ist der Übergangsabschnitt
vorhanden, welcher den Übergang vom Rinnenabgang und dem anzuschliessenden Abflussrohr
schafft und als Stutzen bezeichnet wird. Der Einlauftrichter weist eine im Wesentlichen
kegelförmige Ausgestaltung auf, welche sich in Richtung der Regen- bzw. Dachrinne
hin aufweitet. Der Stehfalz wird vorzugsweise im Übergangsbereich des Einlauftrichters
zum Stutzen angeordnet.
[0027] Die im Wesentlichen in Umfangsrichtung des Stutzens verlaufende Nut wird in einer
bevorzugten Ausführungsform des Rinnenabgangs direkt unterhalb des Stehfalzes beziehungsweise
nahe beabstandet dazu angeordnet. Der obere Rand des einzuschiebenden Abflussrohres
wird durch den Stehfalz derart positioniert, dass der obere Rand weitgehend auf der
Höhe der Nut zu liegen kommt. Der Ausführende muss den an den Stehfalz anstossende
Rand des Ablaufrohres nur noch verformen, um die Verbindung zwischen dem Rinnenabgang
und dem Ablaufrohr herzustellen.
[0028] In einer Variante dazu kann auf die Anordnung eines Stehfalzes verzichtet werden.
Durch die bevorzugte kegelförmige Ausgestaltung des Einlauftrichters ist der Rinnenabgang
gegenüber dem Querschnitt des Stutzens aufgeweitet. Wird nun das Ablaufrohr über den
Stutzen geschoben, wird die Einschubbewegung des Ablaufrohres durch die kegelförmige
Ausgestaltung des Einlauftrichters begrenzt und die Wandverformung des Ablaufrohres
kann an der gewünschten Position erstellt werden. Die Ausgestaltung des Einlauftrichters
ist nicht auf die Kegelform beschränkt. Weiter kann der Einlauftrichter pyramidenförmig
oder kastenförmig ausgestaltet werden. In der Praxis hat sich eine im Wesentlichen
trichterförmige Ausgestaltung als vorteilhaft erwiesen und wird hauptsächlich angeordnet.
Auch bei einer pyramiden- oder kastenförmigen Ausgestaltungen des Einlauftrichters
wird eine Bewegung des eingeschobenen Ablaufrohres in Richtung der Regen- bzw. Dachrinne
begrenzt, weshalb auch bei solchen Ausgestaltungen des Einlauftrichters auf die Anordnung
eines Stehfalzes verzichtet werden könnte. Die Aufweitung beziehungsweise die Anordnung
eines Stehfalzes erleichtert dem Ausführenden die Positionierung des Ablaufrohres
vor der Erstellung der nach innen ragenden Wandverformung.
[0029] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0030] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1a-c
- das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung einer Verbindung eines Rinnenabgangs
mit einem Fallrohrbogen; und
- Fig. 2a-c
- eine Variante des erfindungsgemässen Verfahrens zur Herstellung einer Verbindung eines
Rinnenabgangs mit einem Fallrohrbogen.
[0031] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0032] Die Figuren 1a bis c zeigen das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung einer
Verbindung eines Rinnenabgangs mit einem Fallrohrbogen.
[0033] In Figur 1a ist einerseits der Rinnenabgang 1 und andererseits der Fallrohrbogen
2 dargestellt. Der Rinnenabgang 1 ist an der Dachrinne (hier nicht dargestellt) befestigt
und ist vorzugsweise aus einem Blechstück geformt. Der Rinnenabgang 1 weist zwei Abschnitte
auf, einen Einlauftrichter 3 und einen Stutzen 4. Am Übergangsbereich vom Einlauftrichter
3 zum Stutzen 4 ist ein Stehfalz 5 angeordnet, welcher wie nachfolgend noch beschrieben
wird, als Anschlag für den einzuschiebenden Fallrohrbogen 2 dient. Unterhalb des Stehfalzes
5 ist eine in Umfangsrichtung des Stutzens 4 verlaufende Nut 6 am Stutzen 4 ausgebildet.
Die Nut 6 kann direkt unterhalb des Stehfalzes 5 oder, wie hier dargestellt ist, beabstandet
zu diesem angeordnet werden. Der Fallrohrbogen 2 wird in Pfeilrichtung 7 über den
Stutzen 4 geschoben, bis der obere Rand 8 des Fallrohrbogens 2 am Stehfalz 5 anschlägt.
[0034] Die in Umfangsrichtung des Stutzens 4 verlaufende Nut 6 wird beispielsweise mit einer
Sickenmaschine erstellt. Wird die Nut 6 nur teilweise umlaufend ausgebildet, kann
die Nut mit den in der Blechverarbeitung üblichen Mitteln in das Blech des Stutzens
getrieben werden. Die Tiefe und Breite der Nut 6 ist insbesondere von der Ausgestaltung
und Anforderung an die Verbindung zwischen dem Rinnenabgang 1 und dem Fallrohrbogen
2 abhängig und kann somit von den nachfolgend gemachten Grössenangaben stark abweichen.
Damit die Verbindung flexibel an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden kann,
sollten die Abmessungen der Nut 6 nicht zu klein gewählt werden. Eine mit einer Sickenmaschine
hergestellte Nut 6 weist im Wesentlichen eine rinnenförmige Ausgestaltung auf. Die
Abmessung der Breite der Nut 6 liegt für eine Anwendung wie die beschriebene zwischen
3 mm und 15 mm. Die Abmessung der Tiefe der Nut 6 beträgt hierbei zwischen 3 mm und
10 mm.
[0035] Auf den Stehfalz 5 kann in einer Variante zur dargestellten Ausgestaltung des Rinnenabgangs
1 verzichtet werden. Der Fallrohrbogen 2 wird bis auf eine Spieltoleranz bis zum oberen
Rand 9 der Nut 6 geschoben. Durch die Ausgestaltung des Einlauftrichters 3 kann der
Fallrohrbogen 2 nur bis zu einem bestimmten Punkt in Pfeilrichtung 7 über den Stutzen
4 geschoben werden, da die Wandung des Einlauftrichters 3 die Einschubbewegung des
Fallrohrbogens 2 begrenzt.
[0036] Figur 1b zeigt den Rinnenabgang 1 mit dem über den Stutzen 4 geschobenen Fallrohrbogen
2. Der Fallrohrbogen 2 wird entsprechend den örtlichen Gegebenheiten ausgerichtet.
Dazu wird der Fallrohrbogen im eingeschobenen Zustand um die axiale Achse des Stutzens
4 in eine der Richtungen des Doppelpfeils 10 gedreht, bis die gewünschte Ausrichtung
des Fallrohrbogens 2 gegeben ist.
[0037] Anschliessend wird die nach innen ragende Wandverformung am Fallrohrbogen 2 erstellt,
wie es in Figur 1c gezeigt ist. Mit einem Hammer 11 und beispielsweise einem Meissel
12 wird an dem ausgerichteten Fallrohrbogen 2 die Wand des Fallrohrbogens 2 verformt.
Die Vertiefungen 13.1 und 13.2 werden auf der Höhe der Nut 6 direkt vom Anwender vor
Ort erstellt. Anstatt einer Kombination eines Hammers 11 und eines Meissels 12 beziehungsweise
einem anderen Hilfsmittel (z. B. ein Flachschraubenzieher), kann ein Spitzhammer verwendet
werden, um die nach innen ragende Verformung der Wandung des Fallrohrbogens 2 zu erstellen.
[0038] Eine Variante des erfindungsgemässen Verfahrens zur Herstellung einer Verbindung
eines Rinnenabgangs mit einem Fallrohrbogen ist in den Figuren 2a bis c dargestellt.
[0039] Figur 2a zeigt einerseits den Rinnenabgang 14 und andererseits den Fallrohrbogen
15. Der Rinnenabgang 14 ist an der Dachrinne (hier nicht dargestellt) befestigt und
ist vorzugsweise aus einem Blechstück geformt. Der Rinnenabgang 14 weist wie der Rinnenabgang
1 zwei Abschnitte auf, einen Einlauftrichter 16 und einen Stutzen 17. Als Anschlag
für den Fallrohrbogen 15 ist am Übergangsbereich vom Einlauftrichter 16 zum Stutzen
17 ein Stehfalz 18 angeordnet. Unterhalb des Stehfalzes 18 ist eine in Umfangsrichtung
des Stutzens 17 verlaufende Nut 19 am Stutzen 4 ausgebildet. Wie die Nut 6 kann auch
die Nut 19 direkt unterhalb des Stehfalzes 18 oder beabstandet zu diesem angeordnet
werden. Zusätzlich weist der Stutzen eine in axialer Richtung des Stutzens 17 verlaufende
Nut 20 auf, welche vom Rand 21 des Stutzens 17 verläuft und in die Nut 19 einmündet.
Am Rand 23 des Fallrohrbogens 15 wird vor der Montage des Fallrohrbogens 15 am Stutzen
17 beispielsweise mit einer Spitzzange die Wand des Fallrohrbogens derart verformt,
dass eine nach innen ragende Nase 24 entsteht. Der Fallrohrbogen 15 wird anschliessend
in Pfeilrichtung 22 über den Stutzen 17 geschoben, wobei die Nase 24 in der Nut 20
geführt ist.
[0040] Verläuft die Nut 19 um den ganzen Umfang des Stutzens 17, kann die Nut 19 beispielsweise
mit einer Sickenmaschine erstellt. Wird die Nut 19 nur teilweise umlaufend ausgebildet,
kann die Nut mit den in der Blechverarbeitung üblichen Mitteln in das Blech des Stutzens
getrieben werden. Die Nut 20 wird maschinell beispielsweise mit Walzvorrichtungen
erstellt, kann aber auch manuell, d. h. mit den in der Blechverarbeitung üblichen
Mitteln in das Blech des Stutzens getrieben sein. Das erfindungsgemässe Verfahren
erfordert keine exakte Ausrichtung der erstellten Nuten 19 bzw. 20. Es hat sich als
ausreichend erwiesen, wenn die Nuten 19 bzw. 20 im Wesentlichen ausgerichtet erstellt
werden.
[0041] Die Abmessungen der Nuten 19 und 20 sind, wie bei der Nut 6 (in den Figuren 1a bis
c), insbesondere von der Ausgestaltung und Anforderung an die Verbindung zwischen
dem Rinnenabgang 14 und dem Fallrohrbogen 15 abhängig und können somit von den gemachten
Grössenangaben stark abweichen. Auch bei dieser Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens
sollten die Abmessungen der Nuten 19 und 20 nicht zu klein gewählt werden, damit die
Verbindung flexibel an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden kann. Die Abmessung
der Breite der Nut 19 liegt für eine Anwendung wie die beschriebene zwischen 3 mm
und 15 mm. Die Abmessung der Tiefe der Nut 19 beträgt hierbei zwischen 3 mm und 10
mm. Die Abmessung der Breite der Nut 20 wird bevorzugt etwas grösser gewählt, womit
für den einzuschiebenden Fallrohrbogen 15 ein grösserer Spielraum gegeben ist. Die
Breite der Nut 20 liegt im Bereich von 10 mm bis 30 mm. Die Abmessung der Tiefe der
Nut 20 entspricht vorzugsweise der Abmessung der Tiefe der Nut 19. In einer Variante
dazu kann die Tiefe der Nut 20 leicht abnehmend ausgebildet sein. Eine entsprechend
dieser Variante ausgeführte, nach innen ragende Wandverformung (Nase 24) führt dazu,
dass der Fallrohrbogen 15 sich mit dem Stutzen 17 verklemmt. Auch die Tiefe der Nut
19 kann von der Einmündung der Nut 20 in beide Richtungen entlang dem Umfang leicht
abnehmend ausgebildet werden. Es wird neben einer kraftschlüssigen Verbindung eine
annähernd formschlüssige geschaffen, dies einerseits in Abhängigkeit von der Abnahme
der Tiefe der Nut 19 und/oder 20 sowie andererseits in Abhängigkeit von der Grösse
der Nase 24.
[0042] Die Grösse der nach innen ragenden Nase 24 hängt einerseits von den Anforderungen
an die Verbindung im Gesamten und von den Abmessungen der Nuten 19 und 20 ab. Die
Nase 24 wird vom Ausführenden vor Ort beispielsweise mit einer Spitzzange erstellt.
Somit kann die Grösse dieser Nase 24 stark variieren. Bezogen auf die beschriebenen
Abmessungen der Nuten 19 und 20 beträgt die Abmessung in der Breite zwischen 10 mm
und 25 mm und die Abmessung des Vorsprungs sollte weniger oder nur unwesentlich mehr
als die Abmessung der Tiefe der Nut 19 bzw. 20 betragen. Die Abmessung in axialer
Richtung der Nase 24 sollte nicht grösser als die Abmessung der Breite der Nut 19
sein.
[0043] Figur 2b zeigt den Rinnenabgang 14 mit dem über den Stutzen 17 geschobenen Fallrohrbogen
15, welcher bis der Rand 23 des Fallrohrbogens 2 am Stehfalz 18 anschlägt oder die
Nase 24 am Rand 25 der Nut 19 anstösst. Auch bei dieser Ausführung kann auf den Stehfalz
18 des Rinnenabgangs 16 verzichtet werden. Da der obere Rand 25 der Nut 20 als Anschlag
für den Fallrohrbogen 15 dienen kann, sofern die Nase 24 weit genug nach innen ragt,
dass eine Einschubbewegung in Pfeilrichtung 22 begrenzt wird.
[0044] Die Fixierung des Fallrohrbogens 15 am Rinnenabgang 14 ist in Figur 2c gezeigt. Der
Fallrohrbogen 15 wird entsprechend den örtlichen Gegebenheiten ausgerichtet. Dazu
wird der Fallrohrbogen 15 im eingeschobenen Zustand um die Längsachse des Stutzens
17 in Pfeilrichtung 26 gedreht, bis die gewünschte Ausrichtung des Fallrohrbogens
15 gegeben ist. In diesem Ausführungsbeispiel wird der Fallrohrbogen 15 im Gegenuhrzeigersinn
abgedreht. Der Fallrohrbogen 15 kann selbstverständlich auch im Uhrzeigersinn abgedreht
werden, wenn dies die örtlichen Gegebenheiten für eine Ausrichtung des Fallrohrbogens
15 erfordern. Durch die Ausrichtung des Fallrohrbogens 15 wird die Nase 24 mitgedreht
und in der Nut 19 entsprechend dieser Ausrichtung geführt. Es entsteht eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen dem Rinnenabgang 14 und dem Fallrohrbogen 15.
[0045] Das erfindungsgemässe Verfahren lässt sich auch auf eine Verbindung zweier Rohre
anwenden. Dazu können beispielsweise vorfabrizierte Kupplungsstücke verwendet werden.
Ein entsprechend dem erfindungsgemässen Verfahren ausgebildetes Kupplungsstück weist
einen Aussendurchmesser auf, welcher kleiner als der Innendurchmesser der zu verbindenden
Rohre ist. In axialer Richtung kann das Kupplungsstück auf der halben Länge einen
Stehkragen aufweisen, welcher den aufgeschobenen Rohren als Anschlag dient. Neben
dem Stehkragen werden rechts und links, beziehungsweise oben und unten je eine im
Wesentlichen in Umfangsrichtung des Kupplungsstückes vorzugsweise umlaufende Nut ausgebildet.
Die Wände der aufgeschobenen Rohre werden auf der Höhe der Nut beispielsweise mit
einem Spitzhammer punktuell verformt. Bei dieser Art der Verbindung zweier Rohre kann
auf eine Aufweitung eines der Rohre verzichtet werden. Weiter können mit einem solchen
Kupplungsstück auch Rohre unterschiedlicher Innendurchmesser miteinander verbunden
werden, wobei die Grösse des Unterschieds im Wesentlichen beliebig sein kann. Diese
Art der Verbindung zweier Rohre ist nicht auf die Anwendung für Dachentwässerungen
beschränkt.
[0046] Weiter kann das Kupplungsstück beidseitig je eine im Wesentlichen in axialer Richtung
des Kupplungsstücks verlaufende Nut aufweisen, welche in die im Wesentlichen in Umfangsrichtung
verlaufende Nut mündet. Am Rand des Rohres, welcher über das Kupplungsstück geschoben
wird, wird vorgängig eine nach innen ragende Nase ausgebildet. Die Nase wird zuerst
in der im Wesentlichen axialen Nut geführt und bei der Drehung des Rohres um die axiale
Achse in der im Wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufenden Nut geführt.
[0047] Zusammenfassend ist festzustellen, dass das erfindungsgemässe Verfahren eine Verbindung,
insbesondere zur Anwendung bei Dachentwässerungen ermöglicht, welche einfach herstellbar
und kostengünstig ist. Weiter kann die Verbindung auch von Hilfskräften in hoher Qualität
ausgeführt werden, was sich auf die Kalkulation der offerierten Preise vorteilhaft
auswirkt. Die mit dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellte Verbindung ist flexibel
ausführbar und nimmt auf baulich bedingte Toleranzen genügend Rücksicht, so dass eine
sichere und auch ästhetische Ausführung der Anschlüsse gegeben ist.
1. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung eines Rinnenabgangs mit einem Ablaufrohr,
wobei der Rinnenabgang (1) einen Stutzen (4) aufweist, an welchem eine im Wesentlichen
in Umfangsrichtung des Stutzens (4) verlaufende zumindest teilweise umlaufende Nut
(6) ausgebildet ist, und wobei das einzuschiebende Ablaufrohr (2) über den Stutzen
(4) geschoben wird, und das Ablaufrohr (2) unmittelbar vor der Montage mit einer nach
innen ragenden Wandverformung (13.1 bzw. 13.2) versehen wird, um die Verbindung zwischen
dem Rinnenabgang (1) und dem Ablaufrohr (2) zu schaffen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Ablaufrohr ein Fallrohrbogen (2) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ablaufrohr (2) soweit über den Stutzen (4) geschoben wird, dass der obere Rand
(8) des Ablaufrohres (2) bis auf eine Spieltoleranz mit einem oberen Rand (9) der
Nut (6) am Stutzen (4) übereinstimmt und an zumindest einer Stelle der obere Rand
(8) der Wand des Ablaufrohres (2) auf der Höhe der Nut (6) nach innen verformt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Stutzen (17) eine im Wesentlichen in Richtung der Achse des Stutzens (17) des
Rinnenabgangs (14) verlaufende Nut (20) vorgesehen ist, welche vom Rand (21) des Stutzens
(17) her in die im Wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufenden Nut (19) mündet, und
dass das mit einer nach innen ragenden Wandverformung (24) versehene Ablaufrohr (15)
über den Stutzen (17) geschoben und gedreht wird, wobei das mit einer nach innen ragenden
Wandverformung (24) versehene Ablaufrohr (15) durch die genannten Nuten (19 bzw. 20)
geführt ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die nach innen ragende Wandverformung (13.1, 13.2 bzw. 24) am Ablaufrohr (2 bzw.
15) durch einen Ausführenden vor Ort erstellt wird.
6. Verbindungsanordnung zwischen einem Rinnenabgang und einem Ablaufrohr, wobei der Rinnenabgang
(1) mit einem Stutzen (4) versehen ist, an welchem eine im Wesentlichen in Umfangsrichtung
des Stutzens (4) verlaufende, zumindest teilweise umlaufende Nut (6) angeordnet ist
und wobei das einzuschiebende Ablaufrohr (2) über den Stutzen (4) geschoben ist, und
das Ablaufrohr (2) eine nach innen ragende Wandverformung (13.1 bzw. 13.2) hat, welche
in die genannte Nut (6) eingreift.
7. Verbindungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Ablaufrohr (2) ein Fallrohrbogen ist.
8. Verbindungsanordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Stutzen (17) eine im Wesentlichen in Richtung der Achse des Stutzens (17) des
Rinnenabgangs (14) verlaufende Nut (20) vom Rand (21) des Stutzens (17) ausgebildet
ist, welche in die im Wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufende Nut (19) mündet.
9. Rinnenabgang mit einem Stutzen (4), an welchem eine im Wesentlichen in Umfangsrichtung
des Stutzens (4) verlaufende, zumindest teilweise umlaufende Nut (6) angeordnet ist,
so dass ein einzuschiebendes Ablaufrohr (2) über den Stutzen (4) schiebbar ist und
eine nach innen ragende Wandverformung (13.1 bzw. 13.2) des Ablaufrohrs (2) in die
genannte Nut (6) eingreifen kann.
10. Rinnenabgang nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Stutzen (17) eine im Wesentlichen in Richtung der Achse des Stutzens (17) des
Rinnenabgangs (14) verlaufende Nut (20) vorgesehen ist, welche vom Rand (21) des Stutzens
(17) her in die zumindest teilweise umlaufenden Nut (19) mündet.
11. Rinnenabgang nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass er einen zumindest teilweise umlaufenden Stehfalz (5 bzw. 18) aufweist, welcher die
Einschubtiefe des Ablaufrohres (2 bzw. 15) am Stutzen (4 bzw. 17) begrenzt.