(19)
(11) EP 1 256 672 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.11.2002  Patentblatt  2002/46

(21) Anmeldenummer: 02005819.4

(22) Anmeldetag:  14.03.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E05B 19/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 09.05.2001 DE 20107803 U

(71) Anmelder: HUWIL-Werke GmbH Möbelschloss- u. Beschlagfabriken
53809 Ruppichteroth (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmidt, Klaus Dieter
    51588 Nümbrecht (DE)
  • Jacobs, Udo
    53639 Königswinter (DE)
  • Rödder, Bernd
    53809 Ruppichteroth/Schönenberg (DE)

(74) Vertreter: Harwardt, Günther, Dipl.-Ing. et al
Harwardt Neumann Patent- und Rechtsanwälte, Brandstrasse 10
53721 Siegburg
53721 Siegburg (DE)

   


(54) Zylinderschlüssel


(57) Die Erfindung betrifft einen Zylinderschlüssel 5 zum Einführen in einen Schlüsselkanal eines Zylinderkerns eines Schließzylinders für Möbel, wobei der Schlüsselkanal 4 eine bestimmte Höhe und Profilierung aufweist, umfassend eine Reide 6 und einen flachen, entsprechend dem Querschnittsprofil des Schlüsselkanals 4 des Zylinderkerns 1 profilierten und beidseitig mit Einschnitten 10 versehenen Schaft 7, der von der Reide 6 ausgeht und in einer Stirnfläche 8 endet und eine Längsachse 9 aufweist, wobei die Stirnfläche 8 Teil eines zentralen Zentrierabschnitts 17 darstellt, von dem in Richtung zur Reide 6 sich von der Längsachse 9 entfernend Zentrierflächen 11 ausgehen, an die sich wiederum ausgehend von ihrem größten Abstand A voneinander, der höchstens der Höhe H des Schlüsselkanals 4 entspricht, in Richtung auf die Reide 6 sich der Längsachse 9 annähernde Flächen 13 anschließen, welche in Richtung zur Längsachse 9 hin, die zur Längsachse 9 abfallenden Flanken 15 der ersten Profilierung 14 bilden, deren von der Längsachse 9 und der Stirnfläche 8 ausgehenden ansteigenden Flanken 16 aneinander abgewandten Seiten des Zentrierabschnitts 17 angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Zylinderschlüssel, der zur Betätigung eines Schließzylinders, insbesondere für Möbel, bestimmt ist und dazu in einen Schlüsselkanal eines zum Schließzylinder gehörenden Zylinderkerns einführbar ist, wobei der Schlüsselkanal eine bestimmte Höhe und Profilierung aufweist, und der eine Reide und einen flachen, entsprechend dem Querschnittsprofil des Schlüsselkanals des Zylinderkerns profilierten und beidseitig mit Einschnitten versehenen Schaft, der von der Reide ausgeht und in einer Stirnfläche endet und eine Längsachse aufweist, umfasst.

[0002] Als Zylinderschlüssel, die für Schließzylinder, die in Möbel verwendet werden, sind solche mit einseitigen Einschnitten oder beidseitigen Einschnitten allgemein bekannt. Zylinderschlüssel mit beidseitigen Einschnitten haben den Vorteil, dass sie auch um 180° verdreht in den zugehörigen Zylinderkern eingesteckt werden können. Vorzugsweise sind die Schließzylinder für Möbel als sogenannte Plättchenzylinder gestaltet, d.h. die Zuhaltungen, die den Zylinderkern im Zylindergehäuse festliegen sind in Form von Plättchen gestaltet. Diese werden durch Federn in eine über die Außenfläche des Zylinderkerns vorstehende Position gedrängt. Sie können mittels des Schlüssels in eine zurückgezogene Position verlagert werden. Um beim Einführen des Zylinderschlüssels die Plättchen jeweils zunächst auf ein bestimmtes Niveau zu führen, sind ausgehend von der der Reide entfernten Stirnfläche des Schaftes des Zylinderschlüssels Flächen vorgesehen, die von der Längsachse in Richtung zur Reide ansteigend verlaufen. Sie bilden die erste Profilierung. Daran schließen sich die verschiedenen Einschnitte an. Von Nachteil bei dieser Art Zylinderschlüssel ist, dass das Einführen in den Zylinderkern unter einem Winkel zum Verhaken führt. Es muß also stets eine genaue Ausrichtung zum Schlüsselkanal des Zylinderkerns erfolgen, um den Zylinderschlüssel mit seinem Schaft problemlos einführen zu können.

[0003] Des weiteren sind sogenannte Flachbandschlüssel bekannt, bei denen der Schaft einen zentralen Abschnitt aufweist, der von der Reide bis zu der dieser entfernten Stirnfläche eine konstante Höhe aufweist. Die Einschnitte sind auf den seitlichen Flächen des Schaftes angeordnet. Die Herstellung eines solchen Zylinderschlüssels ist aufwendig, weil die die Kodierung bildenden Einschnitte an den Seitenflächen mit einem sehr kleinen Fräser und damit kleinen Vorschub hergestellt werden müssen.

[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Zylinderschlüssel zu schaffen, der die einfache Herstellbarkeit eines üblichen Zylinderschlüssels mit beidseitigen Einschnitten aufweist, der jedoch ein einfaches Einführen in den Schlüsselkanal eines zugehörigen Zylinderkerns erlaubt, ohne dass eine besondere Sorgfalt für die Ausrichtung verwandt werden muss.

[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Zylinderschlüssel zum Einführen in einen Schlüsselkanal eines Zylinderkerns eines Schließzylinders der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Stirnfläche Teil eines zentralen Zentrierabschnitts darstellt, von dem in Richtung zur Reide sich von der Längsachse entfernend Zentrierflächen ausgehen, an die sich wiederum ausgehend von ihrem größten Abstand voneinander, der höchstens der Höhe des Schlüsselkanals entspricht, in Richtung auf die Reide sich der Längsachse annähernde Flächen anschließen, welche in Richtung zur Längsachse hin, die zur Längsachse abfallenden Flanken der ersten Profilierung bilden, deren von der Längsachse und der Stirnfläche ausgehenden ansteigenden Flanken aneinander abgewandten Seiten des Zentrierabschnitts angeordnet sind.

[0006] Von Vorteil bei dieser Ausbildung ist, dass über die sich von der Längsachse entfernenden Zentrierflächen eine einfache Ausrichtung des Schaftes des Zylinderschlüssels zum Schlüsselkanal möglich ist. Selbst bei einem schrägen Ansetzen des Schlüssels wird dieser sicher in den Schlüsselkanal überführt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich die Schlüssellänge nicht vergrößert, weil die erste Profilierung, die dazu dient, die Zuhaltungen in Form der Plättchen zunächst auf ein vorbestimmtes Niveau anzuheben, seitlich neben dem Zentrierabschnitt und damit innerhalb dessen Außenkontur liegend angeordnet ist, wobei an die von der Stirnfläche ansteigenden Flanken folgenden abfallenden Flanken Bestandteil der Flächen darstellen. Die Höhe des Zentrierabschnittes, der durch die größte Entfernung der Zentrierflächen dargestellt ist, ist so bemessen, dass sie in etwa der Höhe des Schlüsselkanals entspricht, d.h. vorzugsweise ist eine etwas geringere Abmessung vorgesehen. Der Unterscheid kann sich in der Größenordnung von 0,2mm bewegen.

[0007] Die in Richtung zur Reide abfallenden Flanken der ersten Profilierung bilden vorzugsweise einen Teil der sich der Längsachse annähernden Flächen, die auf die Zentrierflächen folgen.

[0008] Besonders günstig ist, wenn die Zentrierflächen mit einem Radiusübergang von dem zentralen Abschnitt der Stirnfläche verlaufen.

[0009] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.

[0010] Es zeigt
Figur 1
einen Zylinderkern im Längsschnitt und die Zuordnung eines Zylinderschlüssels,
Figur 2
eine Seitenansicht eines Zylinderschlüssels im Verhältnis zu Figur 1 im vergrößerten Maßstab und
Figur 3
eine Ansicht in Pfeilrichtung F gemäß Figur 2 auf die Stirnfläche des Schaftes im nochmals vergrößerten Maßstab.


[0011] In Figur 1 ist der Zylinderkern 1 dargestellt, der mit seiner Außenfläche 2 in einem Zylindergehäuse aufgenommen wird. Zur drehmäßigen Festlegung des Zylinderkerns 1 im Zylindergehäuse sind Zuhaltungen in Form von Plättchen 3 vorgesehen, welche entlang des Zylinderkerns 1 verteilt angeordnet sind und, solange kein Zylinderschlüssel 5 in den Schlüsselkanal 4 mit der Höhe H eingesteckt ist, über die Außenfläche 2, durch Federn beaufschlagt, vorstehen. Die Plättchen 3 können durch die Profilierung bzw. beidseitigen Einschnitte in dem mit der Reide 6 verbundenen Schaft 7 in die zurückgezogene Position bewegt werden. Der Zylinderschlüssel 5 wird mit der der Reide 6 entfernten Stirnfläche 8 voran in den Schlüsselkanal 4 eingeführt. Nachdem dadurch die Plättchen 3 in den Zylinderkern 1 so weit zurückverlagert sind, dass sie nicht mehr über die Außenfläche 2 vorstehen, kann der Zylinderschlüssel 5 schwenkend um die Längsachse 9 betätigt werden, wodurch der Zylinderkern 1 verschwenkt wird. Anhand der Figuren 2 und 3 wird nachfolgend die Ausbildung des Zylinderschlüssels 5 näher beschrieben, um das Einfädeln desselben in den Schlüsselkanal 4 zu erleichtern.

[0012] Der aus den Figuren 2 und 3 ersichtliche Zylinderschlüssel 5 weist beidseitig Einschnitte 10 auf. Er weist ferner in den Seitenflächen Nuten 18 auf, die parallel zur Längsachse 9 verlaufen. Die Stirnfläche 8 des mit der Reide 6 verbundenen Schaftes 7 des Zylinderschlüssels 5 ist Teil eines Zentrierabschnittes 17. Der Zentrierabschnitt 17 weist ausgehend von der Stirnfläche 8 sich von der Längsachse 9 in Richtung auf die Reide 6 entfernende Zentrierflächen 11 auf, wobei diese sich ebenfalls voneinander entfernen und sich an diese sich der Längsachse 9 in Richtung zur Reide 6 annähernde Flächen 13 anschließen. Der größte Abstand der Übergänge zwischen den Zentrierflächen 11 und den Flächen 13 voneinander ist mit A bezeichnet. Der Abstand A ist in der Größenordnung von 0,2mm geringer als die Höhe H des Schlüsselkanals 4 gemäß Figur 1. Seitlich des Zentralabschnitts 17 sind von der Stirnfläche 8 ausgehend beidseitig erste Profilierungen 14 vorgesehen, welche erste ansteigende Flanken 16 besitzen, von denen eine je Seite in Form einer Stufe zum Zentralabschnitt 17 bis an eine Fläche 13 heranreicht, so dass ihre abfallende Flanke 15 einen Teil der Fläche 13 darstellt. Zwischen der Stirnfläche 8 und den Zentrierflächen 11 ist jeweils ein Radiusübergang 12 vorgesehen.

[0013] Die erste Profilierung 14 ist somit beidseitig des Zentrierabschnitts 17 vorgesehen, so daß sich keine Veränderung der Länge des Schaftes 7 ergibt. Der Zentrierabschnitt 17 hilft, den Zylinderschlüssel 5 beim Einführen in einen Zylinderkern gegenüber dessen Schlüsselkanal auszurichten, so dass das Einführen selbst bei winkliger Hinführung des Schaftes 7 auf den Schlüsselkanal ohne Verhaken möglich ist.

Bezugszeichenliste



[0014] 
1
Zylinderkern
2
Außenfläche
3
Zuhaltungen/Plättchen
4
Schlüsselkanal
5
Zylinderschlüssel
6
Reide
7
Schaft
8
Stirnfläche
9
Längsachse
10
Einschnitt
11
Zentrierfläche
12
Radiusübergang
13
Flächen
14
erste Profilierung
15
abfallende Flanke
16
ansteigende Flanke
17
Zentrierabschnitt
18
Nut



Ansprüche

1. Zylinderschlüssel, der zur Betätigung eines Schließzylinders, insbesondere für Möbel, bestimmt ist und dazu in einen Schlüsselkanal (4) eines zum Schließzylinder gehörenden Zylinderkerns (1) einführbar ist, wobei der Schlüsselkanal (4) eine bestimmte Höhe (H) und Profilierung aufweist, und der eine Reide (6) und einen flachen, entsprechend dem Querschnittsprofil des Schlüsselkanals (4) des Zylinderkerns (1) profilierten und beidseitig mit Einschnitten (10) versehenen Schaft (7), der von der Reide (6) ausgeht und in einer Stirnfläche (8) endet und eine Längsachse (9) aufweist, umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stirnfläche (8) Teil eines zentralen Zentrierabschnitts (17) darstellt, von dem in Richtung zur Reide (6) sich von der Längsachse (9) entfernend Zentrierflächen (11) ausgehen, an die sich wiederum ausgehend von ihrem größten Abstand (A) voneinander, der höchstens der Höhe (H) des Schlüsselkanals (4) entspricht, in Richtung auf die Reide (6) sich der Längsachse (9) annähernde Flächen (13) anschließen, welche in Richtung zur Längsachse (9) hin, die zur Längsachse (9) abfallenden Flanken (15) der ersten Profilierung (14) bilden, deren von der Längsachse (9) und der Stirnfläche (8) ausgehenden ansteigenden Flanken (16) aneinander abgewandten Seiten des Zentrierabschnitts (17) angeordnet sind.
 
2. Zylinderschlüssel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die abfallenden Flanken (15) einen Teil der sich der Längsachse (9) annähernden Flächen (13) des Zentrierabschnitts (17) darstellen.
 




Zeichnung