[0001] Die Erfindung betrifft einen Zylinderschlüssel, der zur Betätigung eines Schließzylinders,
insbesondere für Möbel, bestimmt ist und dazu in einen Schlüsselkanal eines zum Schließzylinder
gehörenden Zylinderkerns einführbar ist, wobei der Schlüsselkanal eine bestimmte Höhe
und Profilierung aufweist, und der eine Reide und einen flachen, entsprechend dem
Querschnittsprofil des Schlüsselkanals des Zylinderkerns profilierten und beidseitig
mit Einschnitten versehenen Schaft, der von der Reide ausgeht und in einer Stirnfläche
endet und eine Längsachse aufweist, umfasst.
[0002] Als Zylinderschlüssel, die für Schließzylinder, die in Möbel verwendet werden, sind
solche mit einseitigen Einschnitten oder beidseitigen Einschnitten allgemein bekannt.
Zylinderschlüssel mit beidseitigen Einschnitten haben den Vorteil, dass sie auch um
180° verdreht in den zugehörigen Zylinderkern eingesteckt werden können. Vorzugsweise
sind die Schließzylinder für Möbel als sogenannte Plättchenzylinder gestaltet, d.h.
die Zuhaltungen, die den Zylinderkern im Zylindergehäuse festliegen sind in Form von
Plättchen gestaltet. Diese werden durch Federn in eine über die Außenfläche des Zylinderkerns
vorstehende Position gedrängt. Sie können mittels des Schlüssels in eine zurückgezogene
Position verlagert werden. Um beim Einführen des Zylinderschlüssels die Plättchen
jeweils zunächst auf ein bestimmtes Niveau zu führen, sind ausgehend von der der Reide
entfernten Stirnfläche des Schaftes des Zylinderschlüssels Flächen vorgesehen, die
von der Längsachse in Richtung zur Reide ansteigend verlaufen. Sie bilden die erste
Profilierung. Daran schließen sich die verschiedenen Einschnitte an. Von Nachteil
bei dieser Art Zylinderschlüssel ist, dass das Einführen in den Zylinderkern unter
einem Winkel zum Verhaken führt. Es muß also stets eine genaue Ausrichtung zum Schlüsselkanal
des Zylinderkerns erfolgen, um den Zylinderschlüssel mit seinem Schaft problemlos
einführen zu können.
[0003] Des weiteren sind sogenannte Flachbandschlüssel bekannt, bei denen der Schaft einen
zentralen Abschnitt aufweist, der von der Reide bis zu der dieser entfernten Stirnfläche
eine konstante Höhe aufweist. Die Einschnitte sind auf den seitlichen Flächen des
Schaftes angeordnet. Die Herstellung eines solchen Zylinderschlüssels ist aufwendig,
weil die die Kodierung bildenden Einschnitte an den Seitenflächen mit einem sehr kleinen
Fräser und damit kleinen Vorschub hergestellt werden müssen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Zylinderschlüssel zu schaffen,
der die einfache Herstellbarkeit eines üblichen Zylinderschlüssels mit beidseitigen
Einschnitten aufweist, der jedoch ein einfaches Einführen in den Schlüsselkanal eines
zugehörigen Zylinderkerns erlaubt, ohne dass eine besondere Sorgfalt für die Ausrichtung
verwandt werden muss.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Zylinderschlüssel zum Einführen in einen Schlüsselkanal
eines Zylinderkerns eines Schließzylinders der dadurch gekennzeichnet ist, dass die
Stirnfläche Teil eines zentralen Zentrierabschnitts darstellt, von dem in Richtung
zur Reide sich von der Längsachse entfernend Zentrierflächen ausgehen, an die sich
wiederum ausgehend von ihrem größten Abstand voneinander, der höchstens der Höhe des
Schlüsselkanals entspricht, in Richtung auf die Reide sich der Längsachse annähernde
Flächen anschließen, welche in Richtung zur Längsachse hin, die zur Längsachse abfallenden
Flanken der ersten Profilierung bilden, deren von der Längsachse und der Stirnfläche
ausgehenden ansteigenden Flanken aneinander abgewandten Seiten des Zentrierabschnitts
angeordnet sind.
[0006] Von Vorteil bei dieser Ausbildung ist, dass über die sich von der Längsachse entfernenden
Zentrierflächen eine einfache Ausrichtung des Schaftes des Zylinderschlüssels zum
Schlüsselkanal möglich ist. Selbst bei einem schrägen Ansetzen des Schlüssels wird
dieser sicher in den Schlüsselkanal überführt. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass sich die Schlüssellänge nicht vergrößert, weil die erste Profilierung, die dazu
dient, die Zuhaltungen in Form der Plättchen zunächst auf ein vorbestimmtes Niveau
anzuheben, seitlich neben dem Zentrierabschnitt und damit innerhalb dessen Außenkontur
liegend angeordnet ist, wobei an die von der Stirnfläche ansteigenden Flanken folgenden
abfallenden Flanken Bestandteil der Flächen darstellen. Die Höhe des Zentrierabschnittes,
der durch die größte Entfernung der Zentrierflächen dargestellt ist, ist so bemessen,
dass sie in etwa der Höhe des Schlüsselkanals entspricht, d.h. vorzugsweise ist eine
etwas geringere Abmessung vorgesehen. Der Unterscheid kann sich in der Größenordnung
von 0,2mm bewegen.
[0007] Die in Richtung zur Reide abfallenden Flanken der ersten Profilierung bilden vorzugsweise
einen Teil der sich der Längsachse annähernden Flächen, die auf die Zentrierflächen
folgen.
[0008] Besonders günstig ist, wenn die Zentrierflächen mit einem Radiusübergang von dem
zentralen Abschnitt der Stirnfläche verlaufen.
[0009] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt.
[0010] Es zeigt
- Figur 1
- einen Zylinderkern im Längsschnitt und die Zuordnung eines Zylinderschlüssels,
- Figur 2
- eine Seitenansicht eines Zylinderschlüssels im Verhältnis zu Figur 1 im vergrößerten
Maßstab und
- Figur 3
- eine Ansicht in Pfeilrichtung F gemäß Figur 2 auf die Stirnfläche des Schaftes im
nochmals vergrößerten Maßstab.
[0011] In Figur 1 ist der Zylinderkern 1 dargestellt, der mit seiner Außenfläche 2 in einem
Zylindergehäuse aufgenommen wird. Zur drehmäßigen Festlegung des Zylinderkerns 1 im
Zylindergehäuse sind Zuhaltungen in Form von Plättchen 3 vorgesehen, welche entlang
des Zylinderkerns 1 verteilt angeordnet sind und, solange kein Zylinderschlüssel 5
in den Schlüsselkanal 4 mit der Höhe H eingesteckt ist, über die Außenfläche 2, durch
Federn beaufschlagt, vorstehen. Die Plättchen 3 können durch die Profilierung bzw.
beidseitigen Einschnitte in dem mit der Reide 6 verbundenen Schaft 7 in die zurückgezogene
Position bewegt werden. Der Zylinderschlüssel 5 wird mit der der Reide 6 entfernten
Stirnfläche 8 voran in den Schlüsselkanal 4 eingeführt. Nachdem dadurch die Plättchen
3 in den Zylinderkern 1 so weit zurückverlagert sind, dass sie nicht mehr über die
Außenfläche 2 vorstehen, kann der Zylinderschlüssel 5 schwenkend um die Längsachse
9 betätigt werden, wodurch der Zylinderkern 1 verschwenkt wird. Anhand der Figuren
2 und 3 wird nachfolgend die Ausbildung des Zylinderschlüssels 5 näher beschrieben,
um das Einfädeln desselben in den Schlüsselkanal 4 zu erleichtern.
[0012] Der aus den Figuren 2 und 3 ersichtliche Zylinderschlüssel 5 weist beidseitig Einschnitte
10 auf. Er weist ferner in den Seitenflächen Nuten 18 auf, die parallel zur Längsachse
9 verlaufen. Die Stirnfläche 8 des mit der Reide 6 verbundenen Schaftes 7 des Zylinderschlüssels
5 ist Teil eines Zentrierabschnittes 17. Der Zentrierabschnitt 17 weist ausgehend
von der Stirnfläche 8 sich von der Längsachse 9 in Richtung auf die Reide 6 entfernende
Zentrierflächen 11 auf, wobei diese sich ebenfalls voneinander entfernen und sich
an diese sich der Längsachse 9 in Richtung zur Reide 6 annähernde Flächen 13 anschließen.
Der größte Abstand der Übergänge zwischen den Zentrierflächen 11 und den Flächen 13
voneinander ist mit A bezeichnet. Der Abstand A ist in der Größenordnung von 0,2mm
geringer als die Höhe H des Schlüsselkanals 4 gemäß Figur 1. Seitlich des Zentralabschnitts
17 sind von der Stirnfläche 8 ausgehend beidseitig erste Profilierungen 14 vorgesehen,
welche erste ansteigende Flanken 16 besitzen, von denen eine je Seite in Form einer
Stufe zum Zentralabschnitt 17 bis an eine Fläche 13 heranreicht, so dass ihre abfallende
Flanke 15 einen Teil der Fläche 13 darstellt. Zwischen der Stirnfläche 8 und den Zentrierflächen
11 ist jeweils ein Radiusübergang 12 vorgesehen.
[0013] Die erste Profilierung 14 ist somit beidseitig des Zentrierabschnitts 17 vorgesehen,
so daß sich keine Veränderung der Länge des Schaftes 7 ergibt. Der Zentrierabschnitt
17 hilft, den Zylinderschlüssel 5 beim Einführen in einen Zylinderkern gegenüber dessen
Schlüsselkanal auszurichten, so dass das Einführen selbst bei winkliger Hinführung
des Schaftes 7 auf den Schlüsselkanal ohne Verhaken möglich ist.
Bezugszeichenliste
[0014]
- 1
- Zylinderkern
- 2
- Außenfläche
- 3
- Zuhaltungen/Plättchen
- 4
- Schlüsselkanal
- 5
- Zylinderschlüssel
- 6
- Reide
- 7
- Schaft
- 8
- Stirnfläche
- 9
- Längsachse
- 10
- Einschnitt
- 11
- Zentrierfläche
- 12
- Radiusübergang
- 13
- Flächen
- 14
- erste Profilierung
- 15
- abfallende Flanke
- 16
- ansteigende Flanke
- 17
- Zentrierabschnitt
- 18
- Nut
1. Zylinderschlüssel, der zur Betätigung eines Schließzylinders, insbesondere für Möbel,
bestimmt ist und dazu in einen Schlüsselkanal (4) eines zum Schließzylinder gehörenden
Zylinderkerns (1) einführbar ist, wobei der Schlüsselkanal (4) eine bestimmte Höhe
(H) und Profilierung aufweist, und der eine Reide (6) und einen flachen, entsprechend
dem Querschnittsprofil des Schlüsselkanals (4) des Zylinderkerns (1) profilierten
und beidseitig mit Einschnitten (10) versehenen Schaft (7), der von der Reide (6)
ausgeht und in einer Stirnfläche (8) endet und eine Längsachse (9) aufweist, umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stirnfläche (8) Teil eines zentralen Zentrierabschnitts (17) darstellt, von dem
in Richtung zur Reide (6) sich von der Längsachse (9) entfernend Zentrierflächen (11)
ausgehen, an die sich wiederum ausgehend von ihrem größten Abstand (A) voneinander,
der höchstens der Höhe (H) des Schlüsselkanals (4) entspricht, in Richtung auf die
Reide (6) sich der Längsachse (9) annähernde Flächen (13) anschließen, welche in Richtung
zur Längsachse (9) hin, die zur Längsachse (9) abfallenden Flanken (15) der ersten
Profilierung (14) bilden, deren von der Längsachse (9) und der Stirnfläche (8) ausgehenden
ansteigenden Flanken (16) aneinander abgewandten Seiten des Zentrierabschnitts (17)
angeordnet sind.
2. Zylinderschlüssel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die abfallenden Flanken (15) einen Teil der sich der Längsachse (9) annähernden Flächen
(13) des Zentrierabschnitts (17) darstellen.