[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Zahlenschloß mit Zahlenrädern, an denen ein Schlüsselgeheimnis
des Zahlenschlosses einstellbar ist und die mit zahlenradseitigen Eingriffselementen
versehen sind, Kupplungsscheiben, die über kupplungsscheibenseitige Eingriffselemente
und die zahlenradseitigen Eingriffselemente in Eingriff mit den Zahlenrädern sind,
und einem Riegelglied, das bei eingestelltem Schlüsselgeheimnis des Zahlenschlosses
in seine Freigabestellung bringbar ist.
[0002] Derartige Zahlenschlösser finden vielfältige Verwendung, z.B. zum Verschließen von
Behältnissen, wie Gepäckstücken, Möbel ud.dgl., aber auch für Fenster, Türen, Klappen
etc.
[0003] Bei bekannten derartigen Zahlenschlössern ist es möglich, ein neues Schlüsselgeheimnis
des Zahlenschlosses einzustellen, in dem durch ein mechanisches Stellteil der Eingriff
zwischen den Zahlenrädern und den ihnen jeweilig zugeordneten Kupplungsscheiben aufgehoben
wird. Üblicherweise werden die Kupplungsscheiben oder die Zahlenräder durch Vorspannung,
die mittels Federvorrichtungen od.dgl. erzeugt wird, in ihre Eingriffsstellung vorgespannt.
Zum Aufheben des Eingriffs ist im Zahlenschloß ein Stellglied vorgesehen, mittels
dem die Zahlenräder oder die Kupplungsscheiben gegen die Vorspannkraft dieser Federeinrichtung
bewegbar sind, bis der Eingriff zwischen den zahlenradseitigen Eingriffselementen
und den kupplungsscheibenseitigen Eingriffselementen aufgehoben ist. Bei aufgehobenem
Eingriff zwischen den Kupplungsscheiben und den Zahlenrädern können die Zahlenräder
in bezug auf die Kupplungsscheiben verdreht werden, wodurch ein neues Schlüsselgeheimnis
einstellbar ist.
[0004] Nachteilig an diesen bekannten Zahlenschlössern ist einerseits, daß mechanische Bauteile
vorgesehen werden müssen, mittels denen der Eingriff zwischen Kupplungsscheiben und
Zahlenrädern gegen die Kraft der in Richtung auf diesen Eingriff wirkenden Federeinrichtungen
aufgehoben werden kann. Darüber hinaus kommt es bei bekannten derartigen Zahlenschlössern
durch Hemmung dieser für die Aufhebung des Eingriffs vorgesehenen Bauteile vergleichsweise
häufig zu ungewollten Neucodierungen des Schlüsselgeheimnisses. Sofern die Zahlenräder
dann verstellt werden, bevor das unbeabsichtigt neu codierte Schlüsselgeheimnis erfaßt
wird, müssen aufwendige Maßnahmen vorgenommen werden, um das Zahlenschloß wieder bestimmungsgemäß
gebrauchen zu können.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs geschilderte gattungsgemäße
Zahlenschloß derart weiterzubilden, daß einerseits ungewollte Neucodierungen erheblich
erschwert sind und daß andererseits die Anzahl der Bauteile des Zahlenschlosses reduziert
werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die kupplungsscheibenseitigen
Eingriffselemente einerseits und/oder die zahlenradseitigen Eingriffselemente andererseits
so ausgebildet sind, daß der Eingriff zwischen Zahlenrad und Kupplungsscheibe gegen
die in Richtung dieses Eingriffs wirkende Vorspannung aufhebbar ist, sofern auf das
Zahlenrad eine in Umfangsrichtung desselben wirkende Tangentialkraft ausgeübt wird,
die eine vorgebbare Grenzkraft übersteigt.
[0007] Durch diese Ausgestaltung der kupplungsscheibenseitigen Eingriffselemente und der
zahlenradseitigen Eingriffselemente kann auf einen separaten Verstellmechanismus verzichtet
werden, mittels dem der Eingriff zwischen Kupplungsscheiben und Zahlenrädern beim
Stand der Technik aufgehoben wird. Je nach körperlicher und geometrischer Ausgestaltung
der kupplungsscheibenseitigen Eingriffselemente und/oder der zahlenradseitigen Eingriffselemente
kann die Grenzkraft, ab der eine Drehung des Zahlenrads in bezug auf die Kupplungsscheibe
möglich ist, in beliebiger Höhe vorgegeben werden.
[0008] Wenn die kupplungsscheibenseitigen Eingriffselemente als abgerundete oder angeschrägte
Vorsprünge und die zahlenradseitigen Eingriffselemente als im wesentlichen zylindrische
Ausnehmungen ausgebildet sind, in die die kupplungsscheibenseitigen abgerundeten oder
angeschrägten Vorsprünge vorstehen, wenn die Kupplungsscheibe und das Zahnrad in Eingriff
sind, ist je nach Grad der Abrundung oder Anschrägung der kupplungsscheibenseitigen
Vorsprünge eine daraus resultierende Grenzkraft vorgebbar, ab der durch Ausübung einer
Tangentialkraft auf das Zahlenrad die abgerundeten oder angeschrägten Vorsprünge aus
den zahlenradseitigen Ausnehmungen herausgleiten können. Je größer die Anschrägung
oder Abrundung der kupplungsscheibenseitigen Vorsprünge ist, desto geringer ist die
Grenzkraft, ab der ein Herausgleiten der Vorsprünge aus den zahlenradseitigen Ausnehmungen
bewerkstelligt werden kann.
[0009] Selbstverständlich ist es auch möglich, daß die zahlenradseitigen zylindrischen Ausnehmungen
abgerundet ausgebildet sind, wobei durch das Ausmaß der Abrundungen oder auch Anschrägungen
die Ausnehmungen letztlich nicht mehr zylindrisch sein müssen.
[0010] Die Aufbringung der Tangentialkraft auf das Zahlenrad kann erleichtert werden, wenn
die Zahlenräder auf ihrem Außenkranz Eingriffsvertiefungen aufweisen, in die eine
Spitze eines Werkzeugs, z.B. eines Kugelschreibers od.dgl., einsteckbar ist, um die
zur Aufhebung des Eingriffs zwischen Zahlenrad und Kupplungsscheibe erforderliche
Tangentialkraft auf das Zahlenrad zu übertragen.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf
die Zeichnung näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Zahlenschlosses;
- Figur 2
- eine Vorderansicht eines Zahlenrades des in Figur 1 gezeigten erfindungsgemäßen Zahlenschlosses;
und
- Figur 3
- den Schnitt B - B in Figur 2.
[0013] Eine in Figur 1 in perspektivischer Explosionsdarstellung gezeigte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Zahlenschlosses 1 kann zum sicheren Verschließen unterschiedlichster
Behältnisse und Vorrichtungen dienen, z.B. zum Verschließen von Gepäckstücken, Möbelstücken,
Türen, Fenstern od.dgl.
[0014] Zu dem Zahlenschloß 1 gehört ein Gehäuse 2, Zahlenräder 3, Kupplungsscheiben 4, ein
Riegelglied 5 und eine Grundplatte 6.
[0015] Das Gehäuse 2 und die Grundplatte 6 bilden einen Aufnahmeraum für die weiteren Bauteile
des Zahlenschlosses 1.
[0016] Im dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Zahlenschlosses 1 weist
dieses drei Zahlenräder 3 auf, deren Drehachsen beabstandet und parallel zueinander
in dem durch das Gehäuse 2 und die Grundplatte 6 ausgebildeten Aufnahmeraum angeordnet
sind. Grundsätzlich ist es möglich, eine beliebige Anzahl von Zahlenrädern 3 vorzusehen,
wobei diese auch um eine ihnen gemeinsame Drehachse rotierbar angeordnet sein können.
[0017] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind im Gehäuse 2 drei Drehzapfen 7 vorgesehen,
auf denen jeweils ein Zahlenrad 3 drehbar angeordnet ist. Jedes Zahlenrad 3 ragt durch
eine im Gehäuse 2 ausgebildete Öffnung 8 aus dem Gehäuse 2 vor, so daß einerseits
das Zahlenrad 3 betätig- bzw. drehbar ist und andererseits die jeweilige Position
des Zahlenrads 3 optisch wahrgenommen werden kann.
[0018] Jedes Zahlenrad 3 hat einen im dargestellten Ausführungsbeispiel geriffelten Außenkranz
9, um die Betätigung bzw. Drehung des jeweiligen Zahlenrads 3 zu erleichtern. Der
Außenkranz 9 weist zueinander gleich beabstandete Eingriffsvertiefungen 10 auf, in
die eine Spitze eines Werkzeugs, z.B. eines Kugelschreibers od.dgl., einsteckbar ist.
[0019] Auf seiner der jeweiligen Kupplungsscheibe 4 zugewandten Stirnfläche ist jedes Zahlenrad
3 mit in Umfangsrichtung gleich beabstandeten zahlenradseitigen Eingriffselementen
11 versehen. Diese zahlenradseitigen Eingriffselemente 11 sind, wie sich insbesondere
aus Figur 3 ergibt, als abgerundete, mit einer im wesentlichen zylindrischen Grundform
versehene Ausnehmungen 11 ausgebildet.
[0020] Jede Kupplungsscheibe 4 ist einem Zahlenrad 3 zugeordnet und sitzt mit diesem Zahlenrad
3 koaxial zu diesem auf dem jeweiligen Drehzapfen 7.
[0021] Jede Kupplungsscheibe 4 hat eine Randausnehmung 12. Nur wenn die im dargestellten
Ausführungsbeispiel drei Randausnehmungen 12 der drei Kupplungsscheiben 4 in der in
Figur 1 dargestellten Weise positioniert sind, wozu an den drei Zahlenrädern 3 des
Zahlenschlosses 1 dessen Schlüsselgeheimnis eingestellt sein muß, kann das Riegelglied
5, das mittels einer in den Figuren nicht gezeigten Federvorrichtung in Richtung auf
seine Freigabestellung beaufschlagt wird, aus seiner Sperrstellung in seine Freigabestellung
verbracht werden, da nur dann eine Verschiebung des Riegelglieds 5 in in Figur 1 linker
Richtung möglich ist. Ansonsten wird eine Verschiebung des Riegelglieds 5 dadurch
blockiert, daß Sperrvorsprünge 13 des Riegelglieds 5 gegen die Außenmantelflächen
14 der Kupplungsscheiben 4 anliegen. Nur bei an den Zahlenrädern 3 eingestelltem Schlüsselgeheimnis
können die Sperrvorsprünge 13 des Riegelglieds 5 in die Randausnehmungen 12 der Kupplungsscheiben
4 eindringen, wodurch das Riegelglied 5 in seine Freigabestellung gerät.
[0022] Auf ihrer dem jeweiligen Zahlenrad 3 zugewandten Stirnseite hat jede Kupplungsscheibe
4 kupplungsscheibenseitige Eingriffselemente 15, die, wie sich insbesondere aus Figur
3 ergibt, als abgerundete bzw. abgeschrägte Vorsprünge 15 ausgebildet sind.
[0023] Durch in den Figuren nicht gezeigte Federvorrichtungen werden die Kupplungsscheiben
4 in ihrer Axialrichtung beaufschlagt, so daß jede Kupplungsscheibe 4 mit ihren angeschrägten
bzw. abgerundeten Vorsprüngen 15 in die zahlenradseitigen abgerundeten Ausnehmungen
11 vorsteht.
[0024] Die Anzahl der kupplungsscheibenseitigen Vorsprünge 15 kann der Anzahl der zahlenradseitigen
Ausnehmungen 11 entsprechen, jedoch können auch weniger kupplungsscheibenseitige Vorsprünge
5 als zahlenradseitige Ausnehmungen 11 vorgesehen sein. Die Anordnung der kupplungsscheibenseitigen
Vorsprünge 15 und der zahlenradseitigen Ausnehmungen 11 ist so gewählt, daß alle kupplungsscheibenseitigen
Vorsprünge 15 jeweils gleichzeitig mit den zahlenradseitigen Ausnehmungen 11 in Eingriff
sein können.
[0025] Durch die Federvorspannung der Kupplungsscheiben 4 ist gewährleistet, daß im Normalbetrieb
des Zahlenschlosses der Eingriff zwischen den zahlenradseitigen Ausnehmungen und den
kupplungsscheibenseitigen Vorsprüngen 15 aufrecht erhalten wird.
[0026] Bei am Zahlenschloß 1 eingestellten Schlüsselgeheimnis wird das Riegelglied 5 mittels
der es beaufschlagenden Federvorrichtung in Figur 1 nach links bewegt, so daß die
Sperrvorsprünge 13 des Riegelglieds 5 in Eingriff mit den Randausnehmungen 12 der
Kupplungsscheiben 4 geraten. Die Kupplungsscheiben 4 sind nunmehr durch das Riegelglied
5 in Drehrichtung blockiert. Wenn in dieser Position bei eingestelltem alten Schlüsselgeheimnis
des Zahlenschlosses 1 ein neues Schlüsselgeheimnis desselben codiert werden soll,
muß die Relativposition zwischen zumindest einem Zahlenrad 3 und der ihm zugeordneten
Kupplungsscheibe 4 geändert werden.
[0027] Hierzu ist es möglich, beispielsweise mit der Spitze eines Kugelschreibers in eine
Eingriffsvertiefung 10 des zu verstellenden Zahlenrads 3 einzudringen, wobei selbstverständlich
die entsprechende Eingriffsvertiefung 10 durch die Öffnung 8 des Gehäuses 2 zugänglich
sein muß. Durch eine entsprechende Bewegung des Kugelschreibers kann das Zahlenrad
3 mit einer Tangentialkraft beaufschlagt werden, die ausreichend ist um zu gewährleisten,
daß der Eingriff zwischen den zahlenradseitigen Ausnehmungen und den kupplungsscheibenseitigen
Vorsprüngen aufgehoben wird. Um diesen Eingriff aufzuheben, muß die mittels des Kugelschreibers
auf das Zahlenrad 3 übertragene Tangentialkraft eine Grenzkraft übersteigen, die durch
die Abmessungen und die Abschrägungen bzw. Abrundungen der zahlenradseitigen Ausnehmungen
und der kupplungsscheibenseitigen Vorsprünge und die Vorspannkraft der die Kupplungsscheiben
4 beaufschlagenden Federeinrichtungen vorgegeben ist.
[0028] Bei Überschreiten dieser Grenzkraft wird der Eingriff zwischen den zahlenradseitigen
Ausnehmungen 11 und den kupplungsscheibenseitigen Vorsprüngen 15 aufgehoben. Das Zahlenrad
3 ist nunmehr mittels des Kugelschreibers solange drehbar, bis es die für das neue
Schlüsselgeheimnis des Zahlenschlosses 1 gewünschte Relativposition zur Kupplungsscheibe
4 aufweist. Hierbei kann es erforderlich sein, daß mehrmals der Eingriff zwischen
den zahlenradseitigen Ausnehmungen 11 und den kupplungsscheibenseitigen Vorsprüngen
15 aufgehoben werden muß.
[0029] Falls für die gewünschte Veränderung des Schlüsselgeheimnisses des Zahlenschlosses
1 die Relativposition mehrerer Zahlenräder 3 in bezug auf deren Kupplungsscheiben
4 geändert werden muß, muß der vorstehend geschilderte Vorgang für alle Zahlenräder
3 des Zahlenschlosses 1 durchgeführt werden.
[0030] Danach ist das neue Schlüsselgeheimnis des Zahlenschlosses 1 eingestellt.
1. Zahlenschloß, mit Zahlenrädern (3), an denen ein Schlüsselgeheimnis des Zahlenschlosses
(1) einstellbar ist und die mit zahlenradseitigen Eingriffselementen (11) versehen
sind, Kupplungsscheiben (4), die über kupplungsscheibenseitige Eingriffselemente (15)
und die zahlenradseitigen Eingriffselemente (11) in Eingriff mit den Zahlenrädern
(3) sind, und einem Riegelglied (5), das bei eingestelltem Schlüsselgeheimnis des
Zahlenschlosses (1) in seine Freigabestellung bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die kupplungsscheibenseitigen Eingriffselemente (15) einerseits und/oder die zahlenradseitigen
Eingriffselemente (11) andererseits so ausgebildet sind, daß der Eingriff zwischen
Zahlenrad (3) und Kupplungsscheibe (4) gegen die in Richtung dieses Eingriffs wirkende
Vorspannung aufhebbar ist, sofern auf das Zahlenrad (3) eine in Umfangsrichtung desselben
wirkende Tangentialkraft ausgeübt wird, die eine vorgebbare Grenzkraft übersteigt.
2. Zahlenschloß nach Anspruch 1, bei dem die kupplungsscheibenseitigen Eingriffselemente
(15) als abgerundete oder angeschrägte Vorsprünge (15) und die zahlenradseitigen Eingriffselemente
(11) als zylindrische Ausnehmungen ausgebildet sind, in die die kupplungsscheibenseitigen
abgerundeten oder angeschrägten Vorsprünge (15) vorstehen, wenn die Kupplungsscheibe
(4) und das Zahlenrad (3) in Eingriff sind.
3. Zahlenschloß nach Anspruch 2, bei dem die zahlenradseitigen zylindrischen Ausnehmungen
(11) abgerundet ausgebildet sind.
4. Zahlenschloß nach Anspruch 2, bei dem die zahlenradseitigen zylindrischen Ausnehmungen
(11) abgerundet ausgebildet sind.
5. Zahlenschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Zahlenräder (3) auf ihrem
Außenkranz (9) Eingriffsvertiefungen (10) aufweisen, in die die Spitze eines Werkzeugs,
z.B. eines Kugelschreibers od.dgl., einsteckbar ist, um die zur Aufhebung des Eingriffs
zwischen Zahlenrad (3) und Kupplungsscheibe (4) erforderliche Tangentialkraft auf
das Zahlenrad (3) zu übertragen.