(19)
(11) EP 1 256 688 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.11.2002  Patentblatt  2002/46

(21) Anmeldenummer: 01126805.9

(22) Anmeldetag:  09.11.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 7/23
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 08.05.2001 DE 20107766 U

(71) Anmelder: PRIMO Profile GmbH
21629 Neu Wulmstorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Schneider, Wilfried
    21614 Buxtehude (DE)

(74) Vertreter: Heim, Hans-Karl, Dipl.-Ing. et al
Weber & Heim Patentanwälte Irmgardstrasse 3
81479 München
81479 München (DE)

   


(54) Dichtungsprofil


(57) Die Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil, insbesondere für Türanschlagdichtungen, mit einem Profilfuss, welcher als Dreiecks-Fussstamm ausgebildet ist und eine Hohlkammer sowie Haltelippen aufweist, und mit einem Profilkopf, welcher eine Hohlkammer, einen Anschlagsteg und einen Quersteg mit einem Verbindungsbereich zwischen dem Profilfuss und dem Profilkopf aufweist. Zur Verbesserung der Montage und Sicherung einer stabilen Verankerung ist der Verbindungsbereich als eine in den Hohlraum des Profilkopfs reichende Ausformung oder Verdickung ausgebildet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Die Erfindung ist insbesondere für Türanschlagdichtungen geeignet, kann jedoch auch zur Abdichtung und Dämpfung von Fenstern, Klappen usw. eingesetzt werden.

[0003] Bekannte Türanschlagdichtungen weisen einen Profilfuß zur Verankerung in einer Profilaufnahme, beispielsweise einer Fuge oder Nut, eines Türrahmens und einen Profilkopf auf, welcher derart ausgebildet ist, dass beim Anschlag einer Tür eine Dämpfung und Abdichtung erreicht wird.

[0004] Aus der DE 298 19 809 U1 ist eine Türanschlagdichtung mit einem Dreiecks-Fußstamm als Profilfuß bekannt, welcher endseitig Haltelippen aufweist. Der Dreiecks-Fußstamm ist von V-förmig gespreizten Schenkeln gebildet, welche unter Ausbildung einer Hohlkammer bis zu einem Quersteg des Profilkopfes reichen. Der Dreiecks-Hohlkammerfuß mit den zwei endseitigen Haltelippen gewährleistet eine leichte Befestigung und eine sichere und stabile Verankerung. Gleichzeitig werden Verpackungsdeformierungen weitgehend vermieden. Die Montage, Verankerung und auch die Dichtwirkung des bekannten Dichtungsprofils genügt jedoch nicht in jedem Fall den ständig steigenden Erfordernissen.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dichtungsprofil zu schaffen, welches eine besonders einfache, kostengünstige Montage, insbesondere ein maschinelles Einrollen in eine Profilaufnahme, ermöglicht, gleichzeitig eine sichere und stabile Verankerung des Profilfußes und eine verbesserte Dichtwirkung des Profilkopfes gewährleistet.

[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen und in der Figurenbeschreibung enthalten.

[0007] Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Montage und Verankerung des Dichtungsprofils durch eine neue Ausbildung des Verbindungsbereiches zwischen der Hohlkammer des Profilfußes und dem Hohlraum des Profilkopfes zu erreichen. Erfindungsgemäß reicht der Verbindungsbereich in den Hohlraum des Profilkopfes hinein und bildet eine Ausformung oder eine Verdickung, welche vorteilhafterweise bogenförmig ausgebildet sein kann.

[0008] Beim Einführen des strangförmigen Dichtungsprofils in eine Nut oder Fuge und insbesondere beim maschinellen Eindrücken mit Hilfe einer Andruckrolle wird der Dichtungskopf bis zu dem Verbindungsbereich eingedrückt. Da der Verbindungsbereich ein Widerlager bildet, kann das Eindrücken mit einem größeren Druck erfolgen, wodurch der Profilfuß tief in die Nut eingedrückt und eine stabile und sichere Verankerung erreicht wird.

[0009] Es ist vorteilhaft, wenn auch die Hohlkammer des Profilfußes wenigstens geringfügig bis in den Profilkopf reicht und der Verbindungsbereich etwa kreisringsegmentartig ausgebildet ist.

[0010] In Bezug auf Herstellung und Montage ist es zweckmäßig, wenn der im Querschnitt kreisringförmige Verbindungsbereich einen Innenradius aufweist, welcher dem halben Durchmesser der im Querschnitt V-förmigen Hohlkammer des Profilfußes im Bereich des Querstegs entspricht.

[0011] In einer bevorzugten Ausbildungsvariante ist das Dichtungsprofil im Querschnitt symmetrisch ausgebildet. Der Profilfuß und der Verbindungsbereich sind etwa mittig mit dem Quersteg verbunden. Beidseitig des Verbindungsbereiches und des Dichtungsfußes ist der Quersteg mit Auflageflächen versehen, welche abdichtend auf Begrenzungsbereichen der Profilaufnahme aufliegen und in der Regel abgeschrägt, bei-spielsweise mit einem Winkel um 5° zu einer Horizontalen, ausgebildet sind.

[0012] Alternativ kann das Dichtungsprofil im Bereich des Profilkopfes asymmetrisch ausgebildet sein. Vorteilhaft für eine optimale Dichtung und Dämpfung kann beispielsweise eine Dichtlippe sein, welche in Verlängerung eines vertikalen Stegs über den Anschlagsteg übersteht und bogenförmig oder schräg nach außen gerichtet ist.

[0013] Eine weitere Verbesserung der Dicht- und Dämpfungswirkung wird erreicht, wenn die Dichtlippe an ihrem freien Ende eine Verdickung aufweist, welche eine etwa kreisförmige Kontur aufweisen kann.

[0014] Zweckmäßigerweise ist der Anschlagsteg, welcher dem Quersteg gegenüberliegt und zwei nahezu vertikale Stege verbindet, etwa dachförmig ausgebildet ist. Ein abgerundet ausgebildeter Scheitel des dachförmigen Anschlagstegs kann mittig und dem Verbindungsbereich gegenüberliegend ausgebildet sein.

[0015] Bei einem asymmetrischen Dichtungsprofil kann der Scheitel des etwa dachförmigen Anschlagstegs außermittig angeordnet und ein kleinerer, schräg verlaufender Stegbereich sowie ein größerer, nach innen gewölbter Stegbereich gebildet sein, welcher vorteilhafterweise in die auskragende Dichtlippe übergeht.

[0016] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Dreiecksfußstamm neben den endseitigen Haltelippen, welche einen pfeil- oder ankerförmigen Querschnitt bilden, beidseitig mit einer Fußlippe versehen. Diese Fußlippen können zweckmäßigerweise eine geringere Stärke als die unteren, endseitigen Haltelippen aufweisen und aus einem weicheren Material, beispielsweise einem thermoplastischen Elastomer, bestehen.

[0017] Die endseitigen Haltelippen oder der gesamte untere Dreiecksfußstamm mit den Haltelippen kann zweckmäßigerweise aus einem härteren Kunststoffmaterial, beispielsweise Polyäthylen, bestehen. Das endseitige härtere Material gewährleistet ein besseres Einführen des Dichtungsfußes und das weichere Material der zusätzlichen Fußlippen bewirkt eine verbesserte Haftung und Halterung und verhindert ein unerwünschtes Lösen des Dichtungsprofils aus der Profilaufnahme.

[0018] In einer alternativen Ausbildung kann der gesamte Dichtungsfuß aus einem härteren und in der Regel kostengünstigeren Material, beispielsweise Ethylenvinylacetat und der die Dichtfunktion übernehmende Profilkopf aus einem thermoplastischen Elastomer bestehen, wobei das gesamte Dichtungsprofil vorzugsweise durch ein Co-Extrusionsverfahren in einem einzigen Arbeitsgang hergestellt wird.

[0019] Vorteilhafterweise sind die Kanten des Dichtungsprofils, zumindest im Bereich des Profilkopfes, abgerundet ausgebildet, wodurch Sollbruchstellen vermieden werden.

[0020] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung weiter erläutert; in dieser zeigen:
Fig. 1
einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Dichtungsprofils;
Fig. 2
einen Querschnitt eines alternativ ausgebildeten erfindungsgemäßen Dichtungsprofils und
Fig. 3
einen Querschnitt eines weiteren alternativen Dichtungsprofils.


[0021] Die in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Dichtungsprofile 2 sind Türanschlagdichtungen mit jeweils einem Profilfuß 3 und einem Profilkopf 4.

[0022] Das Dichtungsprofil 2 der Fig. 1 ist im Querschnitt symmetrisch ausgebildet. Der Profilfuß 3 weist einen Dreiecksfußstamm mit V-förmig gespreizten Schenkeln 6 auf, welche von einem pfeilförmigen Fußende mit beidseitig angeordneten Haltelippen 7 bis zu einem Quersteg 9 des Profilkopfes 4 reichen.

[0023] Die V-förmig angeordneten Schenkel 6 begrenzen mit einem oberen, im Bereich des Querstegs 9 ausgebildeten Verbindungsbereich 19 eine Hohlkammer 5. Fig. 1 zeigt, dass der Profilfuß 3 im Verbindungsbereich 19 geringfügig schmaler als im Bereich der unteren Haltelippen 7 ausgebildet ist.

[0024] Der Verbindungsbereich 19 ist zwischen der Hohlkammer 5 des Profilfußes 3 und einem Hohlraum 12 des Profilkopfes 4 angeordnet und reicht als bogenförmige, im Querschnitt kreisringsegmentartige Ausformung oder Verdickung in den Hohlraum 12 hinein.

[0025] Der Hohlraum 12 wird neben dem Verbindungsbereich 19 und dem Quersteg 9 von vertikalen Stegen 13 und einem Anschlagsteg 10, welcher dachförmig ausgebildet ist, begrenzt. Der Quersteg 9 weist beidseitig der Schenkel 6 bzw. des Verbindungsbereiches 19 untere Auflageflächen 14 auf, welche nach außen abgeschrägt ausgebildet sind und einen Neigungswinkel α von etwa 5° aufweisen.

[0026] An dem Profilfuß 3 sind Fußlippen 18 ausgebildet, deren Anstellwinkel β mit dem Anstellwinkel der Haltelippen 7 nahezu übereinstimmt und in diesem Ausführungsbeispiel etwa 25° beträgt. Im Bereich der schmaleren Fußlippen 18 weist der Profilfuß 3 eine geringfügig kleinere Breite als im Bereich der breiteren Haltelippen 7 auf.

[0027] Der dachförmige Anschlagsteg 10 des Profilkopfes 4 liegt mit einem abgerundeten Scheitel 17 dem Verbindungsbereich 19 gegenüber. Die vertikalen Stege 13 des Profilkopfes 4 schließen über abgerundete, obere Kanten 16 an den dachförmigen Anschlagsteg 10 an.

[0028] Fig. 2 zeigt ein alternatives Dichtungsprofil 2. Dieses Dichtungsprofil 2 unterscheidet sich im Bereich des Profilfußes 3 und des kreisringsegmentartig ausgebildeten Verbindungsbereiches 19 sowie den Schenkeln 6, Fußlippen 18 und Haltelippen 7 nicht vom Dichtungsprofil nach Fig. 1.

[0029] Der Profilkopf 4 ist asymmetrisch und der Scheitel 17 des oberen Anschlagstegs 10 ist außerhalb der Längsachse 20 ausgebildet. Dadurch sind ein kleinerer Stegbereich 21, welcher im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 abgeschrägt ist, und ein größerer Stegbereich 23, welcher nach innen gewölbt ist und in eine Dichtlippe 22 übergeht, ausgebildet. Die Dichtlippe 22 stellt eine leicht bogenförmig ausgebildete Verlängerung des linksseitigen vertikalen Stegs 13 dar und überragt den Anschlagsteg 10 und dessen Scheitel 17.

[0030] Auch das in Fig. 3 dargestellte Dichtungsprofil 2 ist im Bereich des Querstegs 9 und der Schenkel 13 des Profilkopfes 4 asymmetrisch ausgebildet. Der Scheitel 17 zwischen dem Stegbereich 21 und dem Stegbereich 23 des Anschlagstegs 10 liegt auf der Längsachse 20 und gegenüber dem Verbindungsbereich 19.

[0031] Beidseitig des Verbindungsbereiches 19 weist der Quersteg 9 Auflageflächen 14 auf, welche beim Dichtungsprofil 2 nach Fig. 3 rechtsseitig geneigt, linksseitig horizontal ausgerichtet sind.

[0032] Auch die vertikalen Stege 13 sind zu einer Vertikalen geneigt ausgebildet, wobei der Neigungswinkel γ des in die Dichtlippe 22 übergehenden Schenkels 13 cirka 50 bis 60° beträgt. Am freien Ende der Dichtlippe 22 ist eine Verdickung 24 ausgebildet.

[0033] Die mögliche Verwendung unterschiedlich harter Kunststoffmaterialien für den Profilfuß 3 und den Profilkopf 4 und/oder für die Fußlippen 18 bzw. Haltelippen 7 sind in den Fig. 1 bis 3 nicht gezeigt.


Ansprüche

1. Dichtungsprofil
mit einem Profilfuß (3) und einem Profilkopf (4), der Profilfuß (3) ist als ein Dreiecks-Fußstamm ausgebildet und weist eine Hohlkammer (5) und Haltelippen (7) auf,
der Profilkopf (4) weist einen Anschlagsteg (10) und einen Quersteg (9) mit einem Verbindungsbereich (19) auf, welcher zwischen der Hohlkammer (5) des Profilfußes (3) und einem Hohlraum (12) des Profilkopfes (4) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verbindungsbereich (19) als eine Ausformung oder Verdickung ausgebildet ist und in den Hohlraum (12) des Profilkopfes (4) reicht.
 
2. Dichtungsprofil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hohlkammer (5) des Profilfußes (3) bis in den Profilkopf (4) reicht.
 
3. Dichtungsprofil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verbindungsbereich (19) im Querschnitt etwa kreisringsegmentartig ausgebildet ist.
 
4. Dichtungsprofil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verbindungsbereich einen Innenradius r i aufweist, welcher dem halben Durchmesser der Hohlkammer (5) des Profilfußes (3) im Bereich des Querstegs (9) entspricht.
 
5. Dichtungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Profilfuß (3) und Profilkopf (4) symmetrisch ausgebildet sind, dass der Verbindungsbereich (19) etwa mittig im Quersteg (9) ausgebildet und beidseitig des Verbindungsbereiches (19) mit Auflageflächen (14) versehen ist.
 
6. Dichtungsprofil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auflageflächen (14) des Querstegs (9) abgeschrägt ausgebildet sind und einen Neigungswinkel α im Bereich von 2 bis 10° aufweisen.
 
7. Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Profilkopf (4) asymmetrisch ausgebildet ist und eine Dichtlippe (22) aufweist, welche in Verlängerung eines vertikalen Stegs (13) über den Anschlagsteg (10) übersteht.
 
8. Dichtungsprofil nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dichtlippe (22) an ihrem freien Ende mit einer Verdickung (24) versehen ist.
 
9. Dichtungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschlagsteg (10) dachförmig ausgebildet ist und beidseitig eines Scheitels (17) Stegbereiche (21, 23) aufweist.
 
10. Dichtungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschlagsteg (10) einen Scheitel (17) aufweist, welcher außerhalb der Längsachse (20) angeordnet ist, dass ein Stegbereich (21) kleiner und ein Stegbereich (23) größer ausgebildet ist, wobei der größere Stegbereich (23) nach innen gewölbt ist und in die Dichtlippe 22 übergeht.
 
11. Dichtungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Profilfuß (3) aus einem härteren Kunststoff, beispielsweise Ethylenvinylacetat, und einem weicheren, elastischeren Kunststoff, beispielsweise aus einem thermoplastischen Elastomer, bestehen.
 
12. Dichtungsprofil nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Profilfuß (3) aus dem härteren Kunststoffmaterial und der Profilkopf (4) aus dem weicheren Kunststoffmaterial gefertigt und durch Co-Extrusion hergestellt sind.
 




Zeichnung