[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Formstück zur Bildung eines Führungsrings für
eine Gasturbine.
[0002] Gasturbinen werden in vielen Bereichen zum Antrieb von Generatoren oder von Arbeitsmaschinen
eingesetzt. Dabei wird der Energieinhalt eines Brennstoffs zur Erzeugung einer Rotationsbewegung
einer Turbinenwelle benutzt. Der Brennstoff wird dazu in einer Brennkammer verbrannt,
wobei von einem Luftverdichter verdichtete Luft zugeführt wird. Das in der Brennkammer
durch die Verbrennung des Brennstoffs erzeugte, unter hohem Druck und unter hoher
Temperatur stehende Arbeitsmedium wird dabei über eine der Brennkammer nachgeschaltete
Turbineneinheit geführt, wo es sich arbeitsleistend entspannt.
[0003] Zur Erzeugung der Rotationsbewegung der Turbinenwelle sind dabei an dieser eine Anzahl
von üblicherweise in Schaufelgruppen oder Schaufelreihen zusammengefaßten Laufschaufeln
angeordnet, die über einen Impulsübertrag aus dem Strömungsmedium die Turbinenwelle
antreiben. Zur Führung des Strömungsmediums in der Turbineneinheit sind zudem üblicherweise
zwischen benachbarten Laufschaufelreihen mit dem Turbinengehäuse verbundene Leitschaufelreihen
angeordnet. Die Leitschaufeln weisen dabei zur geeigneten Führung des Arbeitsmediums
ein Schaufelblatt auf, an das endseitig zur Befestigung der Turbinenschaufel am jeweiligen
Trägerkörper ein auch als Plattform bezeichneter Schaufelfuß angeformt ist. Diese
Plattform, die üblicherweise an einer Innenwand der Turbineneinheit befestigt oder
verhakt ist, begrenzt dabei mit ihrer dem Innenraum der Turbineneinheit zugewandten
Oberfläche zudem den Strömungsbereich für das die Turbineneinheit durchströmende Arbeitsmedium.
Um für das Arbeitsmedium dabei einen Strömungskanal mit vergleichsweise glatter Innenoberfläche
zu bilden, sind zudem in der Turbineneinheit üblicherweise zwischen den Plattformen
von in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums gesehen benachbarten Leitschaufelreihen
sogenannte Führungsringe angeordnet, die die in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums
gesehen von den Plattformen benachbarter Leitschaufeln gelassene Lücke überbrücken.
[0004] Bei der Auslegung von Gasturbinen ist zusätzlich zur erreichbaren Leistung üblicherweise
ein besonders hoher Wirkungsgrad ein Auslegungsziel. Eine Erhöhung des Wirkungsgrades
läßt sich dabei aus thermodynamischen Gründen grundsätzlich durch eine Erhöhung der
Austrittstemperatur erreichen, mit dem das Arbeitsmedium aus der Brennkammer ab- und
in die Turbineneinheit einströmt. Daher werden Temperaturen von etwa 1200 °C bis 1300
°C für derartige Gasturbinen angestrebt und auch erreicht.
[0005] Bei derartig hohen Temperaturen des Arbeitsmediums sind jedoch die diesem ausgesetzten
Komponenten und Bauteile hohen thermischen Belastungen ausgesetzt. Um dennoch bei
hoher Zuverlässigkeit eine vergleichsweise lange Lebensdauer der betroffenen Komponenten
zu gewährleisten, ist üblicherweise eine Kühlung der betroffenen Komponenten vorgesehen.
Demzufolge sind üblicherweise auch die am Heißgaskanal angeordneten Führungsringe
kühlbar ausgebildet. Diese erwärmen sich im Betrieb vergleichsweise stark, so daß
einerseits mit entsprechend großen thermischen Ausdehnungen zu rechnen ist. Andererseits
wird aus thermodynamischen Gründen üblicherweise versucht, den für die Kühlung des
jeweiligen Führungsrings erforderlichen Bedarf an Kühlmedium besonders gering zu halten.
Unter zusätzlicher Einhaltung möglicherweise vorgegebener Dichtigkeitserfordernisse
ist die Bereitstellung eines zuverlässig und ausreichend kühlbaren Führungsrings daher
vergleichsweise aufwendig.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Formstück zur Bildung eines zuverlässig
kühlbaren Führungsrings für eine Gasturbine anzugeben, das mit besonders geringem
Aufwand herstellbar ist. Zudem soll eine Gasturbine mit einem zuverlässig kühlbaren,
auf besonders einfache Weise herstellbaren Führungsring angegeben werden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Formstück mit einem gebogenen
Mantelblech, dessen in axialer Richtung des Führungsrings gesehen endseitige Ränder
jeweils eine durchgehende, oberseitig verdickte Endrippe aufweisen.
[0008] "Oberseitig" nimmt dabei auf diejenige Seite des Mantelblechs bezug, die im montierten
Zustand des Mantelblechs vom Strömungsraum des Arbeitsmediums abgewandt und dem Leitschaufelträger
der Turbineneinheit zugewandt ist.
[0009] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß für eine besonders einfache und somit
auch kostengünstige Ausführung des Führungsrings der Strömungsweg des ihn durchströmenden
Kühlmediums oder der Kühlluft besonders einfach gehalten werden sollte. Unter Abweichung
von dem bisher üblichen Konzept, daß zur Kühlung des Führungsrings möglichst wenig
Kühlluft genutzt und dabei stark aufgeheizt wird, so daß sie dann in der Art einer
offenen Kühlung dem Heißgas oder Arbeitsmedium in der Turbineneinheit beigemischt
werden kann, ist dazu vorgesehen, den Führungsring mit einer vergleichsweise großen
Menge an Kühlmedium oder Kühlluft zu bespeisen, das sich somit nur begrenzt aufheizt.
Das solchermaßen nur begrenzt aufgeheizte Kühlmedium wird anschließend in der Art
einer geschlossenen Kühlung nicht dem Heißgasstrom beigemischt, sondern vielmehr zur
Kühlung weiterer Komponenten weiter verwendet.
[0010] Für ein derartiges, einer geschlossenen Kühlung nahekommendes Kühlkonzept bildet
das Mantelblech in Zusammenwirkung mit dem Leitschaufelträger einen Kühlmittelkanal.
Der Kühlmittelkanal, der einerseits durch die Oberseite des Mantelblechs und andererseits
durch die Innenwand des Leitschaufelträgers gebildet ist, ist dabei ein- und ausgangsseitig
durch die Endrippen begrenzt, an denen das zu- bzw. abströmende Kühlmedium eine Ein-
bzw. Auslenkung in den bzw. aus dem Kühlmittelkanal erfährt. Die an den end- oder
stirnseitigen Rändern des Mantelblechs angeformten Endrippen begünstigen zudem die
zuverlässige Kühlung des Führungsrings noch weiter, indem an ihnen infolge der eintretenden
Umlenkung des Kühlmediumstroms in besonders wirkungsvoller Weise eine Prallkühlung
stattfindet.
[0011] Eine zuverlässige Kühlung bei vergleichsweise geringem Aufwand an Kühlmittel ist
ermöglicht, indem das Mantelblech als vergleichsweise dünnes Blech ausgeführt ist.
Um auch bei der Verwendung eines vergleichsweise dünnen Blechs als Mantelblech eine
besonders hohe mechanische Festigkeit und Belastbarkeit des Formstücks zu gewährleisten,
weist das Mantelblech vorteilhafterweise oberseitig eine Anzahl von im wesentlichen
in axialer Richtung des Führungsrings verlaufenden Versteifungsrippen auf. Diese bilden
im wesentlichen parallel geschaltete Strömungskanäle für das Kühlmedium oder die Kühlluft.
[0012] Zur Anbringung des Formstücks oder des aus einer Anzahl derartiger Formstücke gebildeten
Führungsrings am Leitschaufelträger der Gasturbine sind vorteilhafterweise jeweils
an einer Mehrzahl benachbarter Versteifungsrippen eine Anzahl von Trägerhaken unter
Bildung von durch das Mantelblech, jeweils zwei benachbarte Versteifungsrippen und
den jeweiligen Trägerhaken begrenzten Durchströmöffnungen angeordnet. Die Trägerhaken
sind somit in einzeln stehender Bauweise auf jeweils eine Anzahl von Versteifungsrippen,
beispielsweise zwei bis vier, aufgesetzt, wobei unterhalb jedes Trägerhakens jeweils
eine Anzahl von Durchgängen oder Durchströmöffnungen für das Kühlmedium gebildet sind.
Die Trägerhaken sind somit vom Kühlmedium unterströmt, so daß eine besonders wirkungsvolle
Kühlung ermöglicht und Wärmespannungen besonders gering gehalten sind.
[0013] Für einen besonders wirkungsvollen Wärmeübertrag vom Mantelblech auf das Kühlmedium
ist das Mantelblech vorteilhafterweise für eine Verwirbelung des an ihm entlang streifenden
Kühlmediums ausgebildet. Dazu weist das Mantelblech vorteilhafterweise oberseitig
eine Anzahl von im wesentlichen quer zur Strömungsrichtung des Kühlmediums orientierten
Turbolatorrippen auf.
[0014] Bezüglich der Gasturbine wird die genannte Aufgabe gelöst, indem im Innenbereich
des Turbinengehäuses ein aus einer Anzahl von den genannten Formstücken zusammengesetzter
Führungsring angeordnet ist.
[0015] Vorteilhafterweise ist der Führungsring dabei in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums
gesehen zwischen der ersten Leitschaufelreihe und der ersten Laufschaufelreihe der
Gasturbine angeordnet. In dieser Position erfolgt nämlich beim Betrieb der Gasturbine
die vergleichsweise stärkste thermische Beanspruchung der Führungsringe.
[0016] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß das mit
verdickten Endrippen versehene Mantelblech eine im wesentlichen geschlossene Kühlung
des Führungsrings bei besonders einfacher Bauweise erlaubt. Durch die im wesentlichen
geschlossene Kühlung kann eine Beaufschlagung des Führungsrings mit einer vergleichsweise
großen Menge an Kühlluft oder Kühlmedium erfolgen. Das bei einer derartigen Kühlung
nur vergleichsweise gering aufgeheizte Kühlmedium kann anschließend zur Kühlung weiterer
Komponenten herangezogen werden, so daß ein besonders effektiver Einsatz des Kühlmediums
ermöglicht ist. Des weiteren ist eine Abdichtung bei einem derartigen Kühlkonzept
nur in geringem Umfang erforderlich.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Darin zeigen:
- Figur 1
- einen Halbschnitt durch eine Gasturbine,
- Figur 2
- ein Formstück zur Bildung eines Führungsrings in Aufsicht,
- Figur 3
- das Formstück nach Figur 2 im Längsschnitt, und
- Figur 4
- das Formstück nach Figur 2 im Querschnitt.
[0018] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0019] Die Gasturbine 1 gemäß Figur 1 weist einen Verdichter 2 für Verbrennungsluft, eine
Brennkammer 4 sowie eine Turbine 6 zum Antrieb des Verdichters 2 und eines nicht dargestellten
Generators oder einer Arbeitsmaschine auf. Dazu sind die Turbine 6 und der Verdichter
2 auf einer gemeinsamen, auch als Turbinenläufer bezeichneten Turbinenwelle 8 angeordnet,
mit der auch der Generator bzw. die Arbeitsmaschine verbunden ist, und die um ihre
Mittelachse 9 rotierbar gelagert ist.
[0020] Die Brennkammer 4 ist mit einer Anzahl von Brennern 10 zur Verbrennung eines flüssigen
oder gasförmigen Brennstoffs bestückt. Sie ist weiterhin an ihrer Innenwand mit nicht
näher dargestellten Hitzeschildelementen versehen.
[0021] Die Turbine 6 weist eine Anzahl von mit der Turbinenwelle 8 verbundenen, rotierbaren
Laufschaufeln 12 auf. Die Laufschaufeln 12 sind kranzförmig an der Turbinenwelle 8
angeordnet und bilden somit eine Anzahl von Laufschaufelreihen. Weiterhin umfaßt die
Turbine 6 eine Anzahl von feststehenden Leitschaufeln 14, die ebenfalls kranzförmig
unter der Bildung von Leitschaufelreihen an einem Innengehäuse 16 der Turbine 6 befestigt
sind. Die Laufschaufeln 12 dienen dabei zum Antrieb der Turbinenwelle 8 durch Impulsübertrag
vom die Turbine 6 durchströmenden Arbeitsmedium M. Die Leitschaufeln 14 dienen hingegen
zur Strömungsführung des Arbeitsmediums M zwischen jeweils zwei in Strömungsrichtung
des Arbeitsmediums M gesehen aufeinanderfolgenden Laufschaufelreihen oder Laufschaufelkränzen.
Ein aufeinanderfolgendes Paar aus einem Kranz von Leitschaufeln 14 oder einer Leitschaufelreihe
und aus einem Kranz von Laufschaufeln 12 oder einer Laufschaufelreihe wird dabei auch
als Turbinenstufe bezeichnet.
[0022] Jede Leitschaufel 14 weist eine auch als Schaufelfuß bezeichnete Plattform 18 auf,
die zur Fixierung der jeweiligen Leitschaufel 14 am Innengehäuse 16 der Turbine 6
als Wandelement angeordnet ist. Die Plattform 18 ist dabei ein thermisch vergleichsweise
stark belastetes Bauteil, das die äußere Begrenzung eines Heißgaskanals für das die
Turbine 6 durchströmende Arbeitsmedium M bildet. Jede Laufschaufel 12 ist in analoger
Weise über eine auch als Schaufelfuß bezeichnete Plattform 20 an der Turbinenwelle
8 befestigt.
[0023] Zwischen den beabstandet voneinander angeordneten Plattformen 18 der Leitschaufeln
14 zweier benachbarter Leitschaufelreihen ist jeweils ein Führungsring 21 am Innengehäuse
16 der Turbine 6 angeordnet. Die äußere Oberfläche jedes Führungsrings 20 ist dabei
ebenfalls dem heißen, die Turbine 6 durchströmenden Arbeitsmedium M ausgesetzt und
in radialer Richtung vom äußeren Ende 22 der ihm gegenüber liegenden Laufschaufel
12 durch einen Spalt beabstandet. Die zwischen benachbarten Leitschaufelreihen angeordneten
Führungsringe 20 dienen dabei insbesondere als Abdeckelemente, die die Innenwand des
Innengehäuses 16 oder andere Gehäuse-Einbauteile vor einer thermischen Überbeanspruchung
durch das die Turbine 6 durchströmende heiße Arbeitsmedium M schützt.
[0024] Zur Erzielung eines vergleichsweise hohen Wirkungsgrades ist die Gasturbine 1 für
eine vergleichsweise hohe Austrittstemperatur des aus der Brennkammer 4 austretenden
Arbeitsmediums M von etwa 1200 °C bis 1300 °C ausgelegt. Um dies zu ermöglichen, sind
zumindest einige der Laufschaufeln 12 und der Leitschaufeln 14 durch Kühlluft als
Kühlmedium kühlbar ausgelegt. Zusätzlich dazu sind auch die Führungsringe 21 durch
Kühlluft kühlbar ausgebildet.
[0025] Dazu ist der Führungsring 21 jeweils aus einer Anzahl von Formstücken 30 zusammengesetzt.
Ein zur Bildung des in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums M gesehen ersten Führungsrings
21 vorgesehenes Formstück 30 ist in Figur 2 in Aufsicht, in Figur 3 im Längsschnitt
und in Figur 4 im Querschnitt gezeigt. Das Formstück 30 umfaßt ein Mantelblech 32,
das in Umfangsrichtung des zu bildenden Führungsrings 21 kreissegmentartig gebogen
ist. An seinen in axialer Richtung x des Führungsrings, die in den Figuren 2, 4 durch
den Pfeil 34 symbolisiert ist, stirn- oder endseitigen Rändern 36, 38 weist das Mantelblech
32 jeweils eine durchgehende, zur Oberseite 40 des Mantelblechs 32 verdickte Endrippe
42 bzw. 44 auf. Als Oberseite 40 des Mantelblechs 32 ist dabei, wie dies insbesondere
aus den Figuren 3 und 4 erkennbar ist, diejenige Seite des Mantelblechs 32 aufzufassen,
die im montierten Zustand des Führungsrings 21 der Innenwand des Innengehäuses 16
der Turbine 6 zugewandt ist. Die Unterseite 46 des Mantelblechs 32 bezeichnet hingegen
diejenige Seite, die im montierten Zustand des Führungsrings 21 dem strömenden Arbeitsmedium
M zugewandt ist und dessen Strömungskanal begrenzt.
[0026] Das Mantelblech 32 ist für einen besonders geringen Kühlaufwand in besonders geringer
Dicke ausgeführt. Um dennoch auch bei vergleichsweise hoher mechanischer Beanspruchung
eine ausreichende Festigkeit des Formstücks 30 zu gewährleisten, weist das Mantelblech
32 an seiner Oberseite 40 eine Anzahl von im wesentlich in axialer Richtung x des
Führungsrings 21 verlaufenden Versteifungsrippen 50 auf. Diese bilden somit eine Anzahl
von im wesentlichen parallel verlaufenden Strömungskanälen für das Kühlmedium. Zwischen
benachbarten Versteifungsrippen 50 weist das Mantelblech 32 zudem im wesentlichen
quer zur Strömungsrichtung des Kühlmediums ausgerichtete Turbolatorrippen 52 auf,
durch die sich eine im wesentlichen wellige Oberflächenstruktur der Oberseite 40 bildet.
Durch die Turbolatorrippen 52 wird dabei in den durch jeweils zwei Versteifungsrippen
50 begrenzten Strömungskanälen strömendes Kühlmedium verwirbelt, so daß sich ein besonders
guter mechanischer Kontakt und somit Wärmeübertrag mit dem Mantelblech 32 einstellt.
[0027] Zur Befestigung des Formstücks 30 an einem Leitschaufelträger der Turbine 6 sind
auf einige der Versteifungsrippen 50 Trägerhaken 54 aufgesetzt. Jeder Trägerhaken
54 erstreckt sich dabei in Querrichtung des Mantelblechs 32 gesehen über eine Mehrzahl
der Versteifungsrippen 50. Wie insbesondere aus Figur 3 erkennbar, ist jeder Trägerhaken
54 dabei auf die jeweiligen Versteifungsrippen 50 derart aufgesetzt, daß jeweils zwei
benachbarte Versteifungsrippen 50 gemeinsam mit dem Mantelblech 32 und dem jeweiligen
Trägerhaken 54 eine Anzahl von Durchströmöffnungen 56 bilden. Die Trägerhaken 54 sind
somit vom Kühlmedium unterströmt, so daß auftretende Wärmespannungen im Formstück
30 auch bei Beaufschlagung mit vergleichsweise hoher thermischer Last besonders gering
gehalten sind. Die Trägerhaken 54 sind im übrigen, wie dies aus Figur 4 erkennbar
ist, mit angeformten Trägernasen ausgebildet und mit entsprechenden Tragelementen
an der Innenwand des Innengehäuses 16 der Turbine 6 in Eingriff bringbar.
[0028] Beim Betrieb der Gasturbine 1 durchströmt heißes Arbeitsmedium M die Turbine 6. Zur
Kompensation der dadurch unter anderem in die Führungsringe 21 eingetragenen Wärme
erfolgt eine Beaufschlagung der die Führungsringe 21 bildenden Formstücke 30 mit Kühlluft
L. Die Kühlluft L wird dabei, wie dies in Figur 4 durch den Pfeil 60 dargestellt ist,
aus den Bereich der Innenwand des Innengehäuses 16 der Turbine 6 dem Mantelblech 32
zugeführt. Durch die Endrippe 42 wird die Kühlluft L dabei auf einen Strömungsweg
im wesentlichen entlang der Oberseite 40 des Mantelblechs 32 umgelenkt. Dabei tritt
im Bereich der Endrippe 42 ein für die Kühlung besonders günstiger Prallkühleffekt
ein.
[0029] Im weiteren Verlauf durchströmt die Kühlluft L den in Richtung zur Turbinenwelle
8 hin von der Oberseite 40 des Mantelblechs 32 und in Richtung zur Außenseite hin
von der Innenwand des Innengehäuses 16 der Turbine 6 begrenzten Kühlmittelkanal und
kühlt dabei das Mantelblech 32. Im Bereich der weiteren Endrippe 44 wird die Kühlluft
L erneut umgelenkt und strömt, wie dies durch den Pfeil 62 angedeutet ist, in Richtung
auf die Innenwand des Innengehäuses 16 der Turbine 6 ab. Bei der Umlenkung entsteht
erneut ein für die Kühlung des Mantelblechs 32 besonders vorteilhafter Prallkühleffekt.
[0030] Durch eine derartige Führung der Kühlluft L kann in der Art einer geschlossenen Kühlung
eine im wesentlichen flächige Beaufschlagung des Mantelblechs 32 mit Kühlmedium erfolgen.
Gerade dadurch ist eine mit einer vergleichsweise geringen Aufheizung der Kühlluft
L verbundene Beaufschlagung des Formstücks 30 mit einer vergleichsweise großen Menge
an Kühlluft L ermöglicht, die anschließend noch für eine Weiterverwendung zur Kühlung
weiterer, nachgeschalteter Komponenten zur Verfügung steht.
1. Formstück (30) zur Bildung eines Führungsrings (21) für eine Gasturbine (1) mit einem
gebogenen Mantelblech (32), dessen in axialer Richtung (x) des Führungsrings (21)
gesehen endseitige Ränder (36, 38) jeweils eine durchgehende, oberseitig verdickte
Endrippe (42, 44) aufweisen.
2. Formstück (30) nach Anspruch 1, dessen Mantelblech (32) oberseitig eine Anzahl von
im wesentlichen in axialer Richtung (x) des Führungsrings (21) verlaufende Versteifungsrippen
(50) aufweist.
3. Formstück (30) nach Anspruch 2, bei dem jeweils an einer Mehrzahl benachbarter Versteifungsrippen
(50) eine Anzahl von Trägerhaken (54) unter Bildung von durch das Mantelblech (32),
jeweils zwei benachbarte Versteifungsrippen (50) und den jeweiligen Trägerhaken (54)
begrenzten Durchstömöffnungen (56) angeordnet ist.
4. Formstück (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dessen Mantelblech (32) oberseitig
eine Anzahl von Turbolatorrippen (52) aufweist.
5. Gasturbine (1) mit einer Anzahl von jeweils zu Laufschaufelreihen zusammengefaßten,
an einer Turbinenwelle (8) angeordneten Laufschaufeln (12) und mit einer Anzahl von
jeweils zu Leitschaufelreihen zusammengefaßten, mit einem Turbinengehäuse verbundenen
Leitschaufeln (14), bei der im Innenbereich des Turbinengehäuses ein aus einer Anzahl
von Formstücken (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zusammengesetzter Führungsring
(21) angeordnet ist.
6. Gasturbine (1) nach Anspruch 5, deren Führungsring (21) in Strömungsrichtung eines
Arbeitsmediums (M) gesehen zwischen der ersten Leitschaufelreihe und der ersten Laufschaufelreihe
angeordnet ist.