[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftstofffilter, insbesondere für Dieselkraftstoff eines
Verbrennungsmotors, mit wasserabscheidenden Mitteln.
[0002] Bei einem solchen aus EP 0 356 832 B1 bekannten Filter bestehen die wasserabscheidenden
Mittel aus einer stromab des Filters nachgeschalteten strömungsumlenkenden Wand. Durch
eine Strömungslenkung an dieser Wand kann aus dem Filtermaterial tröpfchenförmig vorliegendes,
aus dem Kraftstoff abgetrenntes Wasser in einen lotrecht unten liegenden Wassersammelraum
überführt werden. Bei für eine Wasserabscheidung ungünstigen Zusammensetzungen des
Kraftstoffes und großen, das Filter passierenden Kraftstoffvolumenströmen, erfolgt
bei dem vorgenannten Filter keine ausreichende Wasserabscheidung.
[0003] Die Erfindung beschäftigt sich bei dem gattungsgemäßen Kraftstofffilter mit dem Problem,
auch bei kraftstoff- und strömungsbedingt schlechten Wasserabscheidebedingungen einen
möglichst hohen Wasserabscheidegrad zu erzielen.
[0004] Grundsätzlich gelöst wird dieses Problem durch ein gattungsgemäßes Filter mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0005] Zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, in zumindest einer vorletzten
Filterstufe, die bei einem insgesamt lediglich zweistufigen Filter die erste Stufe
sein kann, in dem Kraftstoff feinverteiltes Wasser durch hydrophiles Filtermaterial
zu größeren Wasserteilchenelementen koaleszieren zu lassen und diese als kleine Wassertröpfen
aus der ersten Filterstufe austretenden Wasserteilchen sodann beim Auftreffen auf
die letzte, mit hydrophobem Material ausgestattete Filterstufe bereits an dem stromauf
liegenden Auftreffbereich dieser letzten Stufe durch einen Abflußbereich zwischen
der letzten und vorletzten Stufe schwerkraftmäßig in einen Wassersammelraum abfließen
zu lassen.
[0007] In der hydrophilen Filtermaterialschicht werden Wasseranteile aus dem Kraftstoff
in dem Filtermaterial, das beispielsweise speziell behandeltes Papier sein kann, durch
Adhäsion zu größeren Wasserteilen transformiert. Dadurch wird der Wasseranteil innerhalb
des Kraftstoffes in Form vergrößerter Wasserteilchen, insbesondere kleiner Wassertröpfen,
aus der ersten Filterstufe ausgetragen. In der letzten Filterstufe aus hydrophobem
Material können diese Wassertröpfen sodann anströmseitig für eine etwaige weitere
Vergrößerung aufgefangen und schwerkraftmäßig durch einen Abfluß zwischen der vorletzten
und letzten Filterstufe abgeführt werden. Da die Wasserabscheidung an der hydrophoben
letzten Filterstufe oberflächlich anströmseitig erfolgt, kann diese letzte Filterstufe
als eine äußerst dünne poröse Filterschicht ausgebildet sein. Diese Filterschicht
kann aus einem dünnen Gewebe, Papier, Vlies oder einem gleichartigen Material bestehen.
Dabei kann für den Aufbau dieser Schicht insbesondere ein Meltblown-Material eingesetzt
werden. Oberflächlich muß das Filtermaterial der letzten Filterstufe hydrophob wirken,
wozu Materialien wie Silikon, PTFE (Teflon), Wachs, Polypropylen, fluorisierte Acrylate,
fluorisierte Resole oder andere Materialien dieser Art eingesetzt werden können. Die
letzte, hydrophobe Filterstufe dient ausschließlich zur Wasserabscheidung, nicht dagegen
zur zusätzlichen Reinigung des Kraftstoffes von Schmutzteilchen.
[0008] Ein vorteilhaftes, zweckmäßiges Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt.
[0009] In dieser zeigt die einzige
- Fig. 1
- ein Kraftstofffilter mit einer Hälfte im Schnitt und der anderen Hälfte in Ansicht.
[0010] In einem Kraftstofffilter befindet sich ein radial von außen nach innen durchströmbares
Ringfilterelement mit einer ersten Filterstufe 1 und einer mit geringem Abstand stromab
gelegenen zweiten Filterstufe 2. Zwischen der ersten und zweiten Filterstufe 1, 2
befindet sich ein Freiraum 3 mit einem Abflußbereich 4 zu einem von der Rein- und
Rohseite des Filterelementes abgetrennten Wassersammelraum 5.
[0011] Die erste Filterstufe 1 besteht aus hydrophilem Filtermaterial, während die zweite
Filterstufe aus zumindest oberflächlich hydrophobem Filtermaterial aufgebaut ist.
Das Material der zweiten Filterstufe 2 besteht aus einer dünnen Folie aus beispielsweise
einem Teflongewebe. Das Material der dünnen Schicht kann insbesondere aus Meltblown-Material
bestehen. Die dünne Filterschicht der zweiten Filterstufe 2 kann durch eine Zarge
6 gestützt sein. Bei einer aus Kunststoff bestehenden Filterschicht der zweiten Filterstufe
2 kann die Zarge 6 einstückig mit dem Filtermaterial verbunden sein in der Form eines
an sich bekannten Filterkorbes.
[0012] Die Materialien der ersten und zweiten Filterstufe 1, 2 können praktisch direkt aufeinander
liegen, sofern lediglich ein ausreichender Abflußraum zu dem Abflußbereich 4 hin gegeben
ist. Beide Filterstufen 1 und 2 können damit beispielsweise durch ein zweilagiges
Filtermaterial, das sogar zick-zack-förmig zu einem Ringfilter geformt sein kann,
gebildet werden.
[0013] Die Dicke der Filterschicht der zweiten Filterstufe 2 kann minimal etwa 90 µm betragen.
Die Feinheit dieser Filterschicht beträgt etwa 4 - 25 µm, d.h. es werden dort Partikel
mit lediglich einer Größe oberhalb von 4 - 25 µm bezogen auf deren kleinsten Durchmesser
zurückgehalten.
1. Kraftstofffilter, für insbesondere Dieselkraftstoff eines Verbrennungsmotors, mit
wasserabscheidenden Mitteln,
gekennzeichnet durch die Merkmale,
- das Filter ist mindestens zweistufig mit einer stromab letzten Filterstufe (2) aus
hydrophobem und einer stromauf direkt oder mit geringem Abstand davor liegenden Stufe
aus hydrophilem, jeweils durchlässigem Filtermaterial ausgebildet,
- der die vorletzte Filterstufe (1) verlassende, Wasseranteile enthaltende Kraftstoff
trifft umlenkungsfrei auf das Material der letzten Filterstufe (2) auf,
- für an der letzten Filterstufe (2) abgeschiedenes Wasser ist zwischen den beiden
Filterstufen (1, 2) ein Abflußbereich (4) für einen schwerkraftbewirkten Wasserabfluß
vorgesehen.
2. Kraftstofffilter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hydrophobe Filterstufe (2) in der Form einer dünnen, membranartigen Schicht vorliegt.
3. Kraftstofffilter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Filtermaterial der hydrophoben Filterstufe (2) ein Gewebe, Gestrick, Vlies, Papier
oder dergleichen ist.
4. Kraftstofffilter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material der hydrophoben Filterstufe (2) zumindest oberflächlich aus PTFE (Teflon),
Silikon, Wachs, Polypropylen, fluorisiertem Acrylat oder fluorisierten Resolen besteht.