[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Leuchtengehäuse, in das eine oder mehrere
Vertiefungen eingebracht werden sollen.
[0002] Das Verformen von Blech spielt in zahlreichen technischen Gebieten eine bedeutende
Rolle. So werden Bauteile aus Blech üblicherweise dadurch hergestellt, daß zunächst
ein ebenes Blechteil ausgestanzt und anschließend in die gewünschte Form gebracht
wird. Dabei werden die Blechteile nicht nur um bestimmte Achsen gefaltet bzw. gebogen,
sondern oftmals auch derart verformt, daß Vertiefungen oder Eindellungen gebildet
werden.
[0003] Ein Anwendungsbeispiel hierfür ist in Fig. 1 dargestellt, die eine Deckeneinbauleuchte
1 im Schnitt zeigt. Das Leuchtengehäuse 2 wird durch eine kastenförmige Blechwanne
gebildet, welche an einer (nicht dargestellten) Raumdecke zu befestigen ist. Zur Befestigung
der einzelnen Leuchtenelemente innerhalb der Blechwanne 2 werden Befestigungsmittel
in Form von Riegelelementen 11 verwendet. An der Unterseite dieser Riegelelemente
11 werden beispielsweise ein Reflektor 5 sowie ein davor angeordneter Diffusor 6 befestigt,
an denen wiederum ein Raster 7 sowie die Lampe 8 angeordnet werden. Die Befestigung
des Reflektors 5 und des Diffusors 6 in dem Leuchtengehäuse 2 erfolgt dadurch, daß
das Riegelelement 11 durch ein Loch in der Bodenseite des Leuchtengehäuses 2 hindurchgeführt
und anschließend verdreht und damit arretiert wird.
[0004] Wäre die Bodenseite 3 des Leuchtengehäuses 2, in der sich die Löcher für die Riegelelemente
11 befinden, vollkommen eben, hätte diese zur Folge hat, daß die Oberseiten der Riegelelemente
11 über die Bodenseite 3 vorstehen würden. In diesem Fall könnte das Leuchtengehäuse
2 mit den darin bereits montierten Leuchtenelementen nur schlecht verpackt und gestapelt
werden. Aus diesem Grund werden in die Bodenseite 3 des Leuchtengehäuses 2 nach innen
ragende Vertiefung 4 eingebracht, deren Bodenseiten die Löcher für die Riegelelemente
11 enthalten, so daß diese nicht mehr hervorstehen.
[0005] Das Einbringen solcher Vertiefungen in ein ebenes Blech erfordert besondere Stanzprägewerkzeuge,
welche in der Anschaffung äußerst teuer sind. Der Grund hierfür liegt darin, daß beachtliche
Kräfte aufgebracht werden müssen, um eine Vertiefung genügender Höhe in ein ebenes
Blech einzuformen, ohne dabei die umgebenden Bereiche des Blechs zu beeinflussen oder
sogar zu zerstören. Neben den hohen Kosten besteht eine weitere Schwierigkeit darin,
daß bei einem bestimmten Stanzprägewerkzeug die Tiefe und Form der Vertiefung vorgegeben
ist, d.h., mit einem bestimmten Werkzeug kann auch nur eine bestimmte Vertiefung hergestellt
werden.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Verformung an Blechteilen
zur Bildung von Vertiefungen einfacher und flexibler zu gestalten.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Leuchtengehäuse gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0008] Das erfindungsgemäße Leuchtengehäuse weist mindestens einen Ausformungsbereich auf,
der aus einem Verformungsfeld und mehreren Verbindungsstegen, zwischen denen sich
Freifelder befinden, besteht, wobei das Verformungsfeld zumindest teilweise über die
Verbindungsstege mit dem umgebenden Metallblech verbunden ist. Die Verbindungsstege
verlaufen dabei derart oder sind so geformt, daß sie sich bei Druck auf das Verformungsfeld
strecken oder in ihrer Position verändern, so daß in Folge davon das Verformungsfeld
bleibend aus dem umgebenden Metallblech heraustritt.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Leuchtengehäuse wird der Aufwand zum Verformen des Ausformungsbereichs
gegenüber dem umgebenden Bereich deutlich reduziert, da lediglich die Verbindungsstege
gestreckt und /oder verbogen werden müssen. Die hierfür benötigten Kräfte sind allerdings
deutlich niedriger als bei einem Verformen eines vollständig geschlossenen Blechs.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß je nach Form und Anordnung des Ausformungsbereichs
verschiedene Formen und Tiefen für die in das Blechteil einzubringende Vertiefung
realisiert werden können, ohne daß hierfür jeweils ein eigenes Stanzprägewerkzeug
verwendet werden muß.
[0010] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] So sind die Verbindungsstege vorzugsweise konkav oder konvex gekrümmt. Alternativ
dazu können aber beispielsweise auch S-förmige oder andere nicht-gerade Formen verwendet
werden. Um ferner eine möglichst gleichmäßige Kraftverteilung zu erzielen, sind die
Verbindungsstege vorzugsweise gleichmäßig verteilt und/oder jeweils zwei benachbarte
Verbindungsstege symmetrisch zueinander angeordnet.
[0012] Im folgenden soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Deckeneinbauleuchte, deren Gehäuse aus Blech besteht und eine gemäß der vorliegenden
Erfindung gebildete Vertiefung aufweist;
- Fig. 2
- ein Blechteil, welches zur Bildung des in Fig. 1 dargestellten Leuchtengehäuses verwendet
wird und einen erfindungsgemäßen Ausformungsbereich aufweist;
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt des Ausformungsbereichs; und
- Fig. 4
- eine Variante eines erfindungsgemäßen Ausformungsbereichs.
[0013] Die in Fig. 1 dargestellte Leuchte 1 mit der in die Bodenseite 3 des Leuchtengehäuses
2 eingebrachten Vertiefung 4 wurde bereits oben erläutert. Im folgenden soll nunmehr
das in Fig. 2 dargestellte Blechteil 12, welches zur Bildung des Leuchtengehäuses
2 verwendet wird, näher erläutert werden.
[0014] Das in Fig. 2 dargestellte ebene Blechteil 12 wird aus einem einzigen ebenen Blech
gestanzt und anschließend in die kastenförmige Struktur zur Bildung eines Leuchtengehäuses
verformt. Dabei werden die vier um die Bodenseite 3 herum angeordneten Seitenbereiche
13 nach unten gebogen, so daß sich die in Fig. 1 dargestellte Struktur ergibt. Dieses
Verbiegen der Seitenteile 13 ist mit einem verhältnismäßig niedrigem Kraftaufwand
möglich. Darüber hinaus werden zwei Ausformungsbereiche 14 gegenüber der Bodenseite
3 verformt, um die beiden nach innen ragenden Vertiefungen 4 zu bilden, die zur Aufnahme
der Riegelelemente 11 zur Befestigung der Leuchtenelemente in dem Gehäuse 2 vorgesehen
sind.
[0015] Einer der beiden Ausformungsbereiche 14 ist vergrößert in Fig. 3 dargestellt. Es
besteht aus einem kreisförmigen mittleren Verformungsfeld 15, sowie aus mehreren das
Verformungsfeld 15 mit dem umgebenden Bereich der Bodenseite 3 verbindenden Verbindungsstegen
16, und 17, zwischen denen Freifelder 18 und 19 angeordnet sind. Das Einbringen der
Freifelder 18, 19 zum Bilden der Verbindungssteg 16, 17 erfolgt bereits während des
Ausstanzens des Blechteils 12.
[0016] Die Verbindungsstege 16, 17 sind jeweils konkav oder konvex gekrümmt, wobei jeweils
zwei benachbarte Verbindungsstege 16, 17 symmetrisch zueinander angeordnet sind. Dies
hat den Vorteil, daß bei Druckausübung auf das Verformungsfeld 15 eine gleichmäßige
Kraftverteilung auf die Verbindungsstege 16, 17 erzielt wird. In die Mitte des Verformungsfelds
15 ist ferner ein Loch 20 eingestanzt, durch welches das in Fig. 1 dargestellte Verriegelungselement
11 hindurchgeführt werden kann.
[0017] Die Vertiefung 4 wird dadurch gebildet, daß auf das Verformungsfeld 15 Druck ausgeübt
wird, so daß dieses aus der durch die Bodenseite 3 gebildeten Ursprungsebene herausgehoben
wird. Hierbei werden die Verbindungsstege 16 und 17 je nach Tiefe der Vertiefung um
ihre gekrümmten Bereiche 16a bzw. 17a längs gestreckt. Die hierfür notwendige Kraft
ist deutlich niedriger als das Einbringen einer Vertiefung in ein geschlossenes Blech.
[0018] An den Endbereichen, an denen die zwei Verbindungssteg 16, 17 wieder zusammenlaufen,
sind ferner kleine Einkerbungen 20 vorgesehen, die bewirken, daß bei einer Längsstreckung
der Verbindungsstege 16, 17 keine zusätzlichen Verformungen in diesen Endbereichen
auftreten. Hierdurch wir zum einen der Kraftaufwand reduziert, zum anderen ist die
Gefahr, daß die Verbindungsstege 16, 17 brechen oder reißen, geringer.
[0019] Anstelle der in Fig. 3 dargestellten konkav bzw. konvex gekrümmten Verbindungsstege
können auch andere Strukturen verwendet werden. Beispielsweise wäre auch die Verwendung
von abgewinkelten oder S-förmigen Verbindungsstegen denkbar. Darüber hinaus ist es
nicht notwendig, daß alle Verbindungsstege gleichartig ausgestaltet sind. Soll beispielsweise
das Verformungsfeld nicht in eine zur Ursprungsebene parallele sondern in eine geneigte
Ebene verformt werden, so können die Verbindungsstege an der Seite der Vertiefung,
die eine größere Tiefe aufweisen soll, länger sein. Auch kann der Verformungsbereich
anstelle einer Kreisform eine beliebige Form annehmen. Ferner wäre auch denkbar, daß
das Verformungsfeld an einer Seite unmittelbar mit dem umgebenden Bereich der Bodenseite
verbunden ist, so daß das Verformungsfeld lediglich gegenüber der Bodenseite verbogen
wird.
[0020] Eine weitere Möglichkeit für einen erfindungsgemäßen Ausformungsbereich 14 ist in
Fig. 4 dargestellt. Bei dieser Variante sind die Verbindungsstege 16 gerade und verbinden
das Verformungsfeld 15 in nicht-radialer Weise mit dem umgebenden Bereich der Bodenseite
3. Wird in diesem Fall Druck auf das Verformungsfeld 15 ausgeübt, so verändern die
Verbindungsstege 16 derart ihre Position, daß das Verformungsfeld 15 aus der Ursprungsebene
unter einer leichten Rotationsbewegung heraustritt.
[0021] Bei dem erfindungsgemäßen Leuchtengehäuse wird somit der Aufwand zum Verformen des
Blechs zum Bilden von Vertiefungen derart reduziert, daß die in ihrer Anschaffung
sehr teuren Stanzprägewerkzeuge nicht mehr notwendig sind. Darüber hinaus können die
Vertiefungen in ihrer Form und Struktur flexibel gestaltet werden.
1. Leuchtengehäuse (2), insbesondere aus Metallblech (3), mit mindestens einem darin
vorgesehenen Ausformungsbereich (14), der ein Verformungsfeld (15) und Verbindungsstege
(16, 17) aufweist, zwischen denen sich Freifelder (18, 19) befinden,
wobei das Verformungsfeld (15) zumindest teilweise über die Verbindungsstege (16,
17) mit dem umgebenden Metallblech (3) verbunden ist,
und wobei die Verbindungsstege (16, 17) so verlaufen und/oder geformt sind, daß sie
sich bei Druck auf das Verformungsfeld (15) strecken oder in ihrer Position verändern,
mit der Folge, daß das Verformungsfeld (15) bleibend aus dem umgebenden Metallblech
(3) heraustritt.
2. Leuchtengehäuse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsstege (16, 17) gekrümmt sind.
3. Leuchtengehäuse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsstege (16, 17) konkav oder konvex gekrümmt sind.
4. Leuchtengehäuse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsstege (16, 17) S-förmig sind.
5. Leuchtengehäuse nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei benachbarte Verbindungsstege (16, 17) jeweils symmetrisch zueinander angeordnet
sind.
6. Leuchtengehäuse nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsstege (16, 17) das Verformungsfeld (15) allseitig mit dem Metallblech
(3) verbinden.
7. Leuchtengehäuse nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsstege (16, 17) das Verformungsfeld (15) nicht-radial mit dem Metallblech
(3) verbinden.
8. Leuchtengehäuse nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsstege (16, 17) gleichmäßig verteilt angeordnet sind.