[0001] Die Erfindung betrifft ein Becken nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Gattungsgemäße Becken finden insbesondere, jedoch keineswegs ausschließlich, in Frisörsalons
Verwendung. Die Form der Becken ist dabei so ausgebildet, dass von der Beckeninnenfläche
eine Vertiefung gebildet wird, so dass bei der Behandlung des Kopfes anfallende Flüssigkeiten
oder Feststoffe, beispielsweise das beim Haarwaschen anfallende Waschwasser, aufgefangen
werden können.
[0003] Nachteilig an den bekannten Becken ist es, dass die Person, der beispielsweise der
Kopf gewaschen wird, während der Waschung den Kopf in schräg sitzender oder liegender
Position über dem Becken halten muss, wobei die dafür erforderlichen Stützkräfte im
Bereich des Halses auf den Beckenrand übertragen werden. Insbesondere bei länger andauernden
Behandlungen kann die Auflage im Bereich des Beckenrands zu Verkrampfungen im Nackenbereich
führen, so dass insgesamt der Behandlungskomfort herabgesetzt ist. Außerdem ist es
nachteilig an bekannten Becken, dass der Bereich des Haaransatzes teilweise auf dem
Beckenrand aufliegt und so für eine Behandlung, beispielsweise dem Haarwaschen in
diesem Bereich oder einer Kopfhautmassage, für den Behandler nur unzureichend zugänglich
ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Becken vorzuschlagen, mit dem der
Nackenbereich der zu behandelnden Person entlastet und die Zugänglichkeit der zu behandelnden
Körperpartie verbessert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Becken nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Beckens liegt insbesondere darin, dass durch die
Anordnung eines Stützelements auf der Beckeninnenfläche die Abstützung des Kopfes
im Bereich unterhalb des Schwerpunktes des Kopfes ermöglicht wird. Das bedeutet mit
anderen Worten, dass das Gewicht des Kopfes direkt abgefangen wird, so dass eine Kraftübertragung
zur Abstützung des Kopfes im Bereich des Nackens wesentlich verringert beziehungsweise
ganz ausgeschlossen werden kann. Soweit erforderlich kann die auf dem Stützelement
aufliegende Körperpartie durch einfaches Drehen des Kopfes zugänglich gemacht werden.
[0008] Um die Abstützung des Kopfes an die individuellen Körpermaße der jeweils zu behandelnden
Personen anpassen zu können, ist es vorteilhaft, wenn das Stützelement höhenverstellbar
ist. Dies kann beispielsweise dadurch ermöglicht werden, dass das Stützelement mittels
eines Drehgewindes mit dem Becken verbunden wird, so dass durch Drehen des Stützelements
im Drehgewinde unterschiedliche Stützhöhen eingestellt werden können. Es sind aber
selbstverständlich auch andere Arten von Stellmechanismen mit mechanischem, elektrischem
oder pneumatischem Antrieb denkbar. Auch ist es denkbar, dass der Antrieb zur Höhenverstellung
des Stützelements vom Behandler und/oder von der zu behandelnden Person gesteuert
werden kann, um die Stützhöhe individuell anpassen zu können.
[0009] Um den Komfort noch zu erhöhen, kann auf dem Stützelement ein Polsterelement angeordnet
werden, um eine weiche Lagerung des Kopfes auf dem Stützelement zu ermöglichen. Dabei
ist es insbesondere vorteilhaft, wenn Polsterelemente unterschiedlicher Form, insbesondere
unterschiedlicher Höhe, auf dem Stützelement befestigt werden können. Auch durch diese
Maßnahme kann die Abstützung des Kopfes auf die individuellen Bedürfnisse der zu behandelnden
Personen abgestimmt werden. Beispielsweise ist es denkbar, während der Waschung des
Kopfhaares ein niedriges Polsterelement zu verwenden, um ein unerwünschtes Übertreten
von Wasser aus dem Becken zu vermeiden. Während einer an die Waschung anschließenden
Haar- beziehungsweise Kopfhautbehandlung kann dann ein höheres Stützpolster auf dem
Stützelement befestigt werden, um der zu behandelnden Person beispielsweise das Lesen
in einer weitgehend aufgerichteten Position zu ermöglichen.
[0010] Wie aus dem Stand der Technik bekannt, kann der Beckenrand eine Einbuchtung zur teilweisen
Aufnahme des Halses der zu behandelnden Person aufweisen, so dass der übrige Beckenrand
relativ zum Kopf hochgezogen ausgebildet ist, wodurch ein Übertreten von Flüssigkeiten
aus dem Becken weitgehend ausgeschlossen ist.
[0011] Um auch das Austreten von Flüssigkeiten im Bereich des Nackens beziehungsweise der
Schultern der zu behandelnden Person aus dem Becken zu minimieren beziehungsweise
ganz auszuschließen, kann am Beckenrand ein verformbares Dichtelement, beispielsweise
eine Gummilasche oder Dichtlippe, befestigt werden. Beim Auflegen der zu behandelnden
Person auf den Beckenrand wird dieses Dichtelement zumindest geringfügig zusammengedrückt,
so dass sich dadurch die gewünschte Abdichtung ergibt.
[0012] Damit der Behandler, beispielsweise der Frisör, eine möglichst gute Behandlungsposition
einnehmen kann, ist es vorteilhaft, wenn der Beckenrand eine nierenförmige Kontur
aufweist. Die nierenförmige Einbuchtung des Beckenrands ermöglicht es, dass der Behandler
einen möglichst kurzen Abstand zum Kopf der zu behandelnden Person einnehmen kann.
[0013] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn sich die Beckenaußenfläche von oben nach unten
trichterartig verjüngt, so dass der Behandler eine stehende oder sitzende Behandlungsposition
unterhalb des Beckenrands einnehmen kann.
[0014] Um das Becken auch auf die individuellen Körpermaße des Behandlers einstellen zu
können, ist es vorteilhaft, wenn das Becken höhenverstellbar ausgebildet ist. Dadurch
können mit dem gleichen Becken Behandler unterschiedlicher Körpergröße eine optimale
Behandlungsposition einstellen. Außerdem ist es möglich an einem Becken durch entsprechende
Höhenverstellung sowohl eine stehende als auch eine sitzende Behandlungsposition einzunehmen.
[0015] Um dem Behandler ein möglichst kraftsparendes Behandeln zu ermöglichen, sollten am
Beckenrand Auflageflächen zum Abstützen der Arme vorgesehen werden.
[0016] Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Beckens sind grundsätzlich viele Materialien,
insbesondere Keramiken, Glas, Metalle bzw. Metallbleche, geeignet. Besonders auffällige
und designschöne Becken können durch die Verwendung von Faserverbundkunststoffen hergestellt
werden.
[0017] Selbstverständlich kann am erfindungsgemäßen Becken ein Flüssigkeitsablauf und/oder
eine Wasserzulaufeinrichtung vorgesehen sein, wodurch ein optimaler Arbeitsplatz zum
Haarwaschen realisiert wird.
[0018] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dabei an der Wasserzulaufeinrichtung,
beispielsweise an einer Mischbatterie, ein Thermostat zur automatischen Einstellung
der Wassertemperatur vorgesehen, so dass durch die automatische Regulierung der Wassertemperatur
sowohl ein Verbrühen der Kopfhaut als auch der Zulauf von zu kaltem Wasser ausgeschlossen
ist.
[0019] Mögliche Anwendungsformen von ortsfest montierten Becken der erfindungsgemäßen Art
sind beispielsweise Frisörsalons oder Wellnessstudios. Insbesondere kann das erfindungsgemäße
Becken aber auch zur Behandlung des Kopfes von kranken oder pflegebedürftigen Menschen
eingesetzt werden, die in ihrer Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt sind. Beispielsweise
ist es denkbar, in Krankenhäusern oder Altenheimen fahrbare Waschtische mit erfindungsgemäßen
Becken einzusetzen, so dass dem Patienten im Krankenbett in einer liegenden Position
die Haare gewaschen werden können. Wegen des erfindungsgemäßen Stützeffekts ist die
Behandlung auch in liegender Stellung bei geringer Anstrengung möglich. Fahrbare Becken
können aber auch da, beispielsweise in Frisörsalons, Verwendung finden, wo die Behandlung
am Becken jeweils nur zeitweise erforderlich ist, so dass ein Becken für mehrere Arbeitsplätze
gemeinsam genutzt werden kann.
[0020] Ganz allgemein kann nach einer bevorzugten Ausführungsform auf einer Seite des Beckens
eine Liegeeinrichtung so angeordnet werden, dass eine zu behandelnde Person mit dem
Kopf über dem Becken auf der Liegeeinrichtung liegen kann. Die ist besonders bei längeren
Behandlungszeiten von Vorteil, da durch die Kombination der liegenden Haltung und
der gleichzeitigen Abstützung des Kopfes über dem Becken durch das erfindungsgemäße
Stützelement eine absolut entspannte Körperhaltung für die zu behandelnde Person ermöglicht
wird.
[0021] Zur Erhöhung des Liegekomforts kann die Liegeeinrichtung ergonomisch geformt sein
und/oder auf der Liegeeinrichtung eine Polsterauflage vorgesehen werden.
[0022] Um eine optimal relative Zuordnung zwischen Becken und Liegeeinrichtung finden zu
können, kann die Liegeeinrichtung höhenverstellbar beziehungsweise der Abstand zwischen
der Liegeeinrichtung und dem Becken veränderbar sein.
[0023] Auch zur Herstellung der Liegeeinrichtung können Faserverbundkunststoffe eingesetzt
werden.
[0024] Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
näher beschrieben.
[0025] Es zeigt:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Becken mit einer davor angeordneten Liegeeinrichtung in perspektivischer
Ansicht von oben.
[0026] Das in
Fig. 1 schematisch dargestellte Becken 01 weist eine Beckenaußenfläche 02, einen Beckenrand
03 und eine eine Vertiefung bildende Beckeninnenfläche 04 auf. Am tiefsten Punkt der
Beckeninnenfläche 04 ist ein Wasserablauf 05 vorgesehen, der an ein nicht dargestelltes
Abflussrohr angeschlossen ist. Weiter ist am Becken 01 eine herausziehbare Schlauchbrause
06 vorgesehen, aus der das für das Haarwaschen erforderliche Wasser zugeführt werden
kann.
[0027] Auf der einen Seite des Beckens 01 ist eine Liegeeinrichtung 07 angeordnet. Auf der
Oberseite der Liegeeinrichtung 07 ist eine Polsterauflage 08 vorgesehen, so dass eine
auf der Liegeeinrichtung 07 liegende Person einen optimalen Liegekomfort erhält.
[0028] Während des Haarwaschens liegt die Person auf der Liegeeinrichtung 07 in einer Position,
so dass der Kopf auf einem höhenverstellbar ausgebildeten Stützelement 09 von oben
aufliegt und der Hals in einer Einbuchtung 10 des Beckenrands 03 aufgenommen ist.
Im Bereich der Einbuchtung 10 ist am Beckenrand 03 eine Gummilasche 11 befestigt,
so dass der abgesenkte Bereich des Beckenrands 03 durch das Auflegen des Nackens auf
die Gummilasche 11 abgedichtet wird. Durch Ein- beziehungsweise Ausschrauben einer
am Stützelement 09 vorgesehenen Gewindespindel 12 kann das Stützelement 09 gemäß dem
Bewegungspfeil 13 nach oben beziehungsweise unten verstellt werden.
[0029] Zur optimalen Zuordnung zwischen Becken und Liegeeinrichtung ist sowohl das Becken
01 gemäß dem Bewegungspfeil 14 als auch die Liegeeinrichtung 07 gemäß dem Bewegungspfeil
15 höhenverstellbar. Zusätzlich kann durch horizontale Verstellung der Liegeeinrichtung
07 gemäß dem Bewegungspfeil 16 der Abstand zwischen Becken 01 und Liegeeinrichtung
07 verändert werden.
[0030] Die nierenförmige Form des Beckenrands 03 mit der Einbuchtung 17 ermöglicht dem Behandler,
beispielsweise dem Haare waschenden Frisör, eine optimale Behandlungsposition am Becken
01 mit einem relativ geringen Abstand zum Kopf der zu behandelnden Person.
1. Becken (01) mit einer durch einen Beckenrand (03) von der Beckenaußenfläche (02) getrennten,
eine Vertiefung bildenden Beckeninnenfläche (04), wobei der Kopf einer Person über
dem Becken (01) behandelt, insbesondere die Haare der Person gewaschen, werden kann
und dabei anfallende Flüssigkeiten oder Feststoffe von der Beckeninnenfläche (04)
aufgefangen werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Beckeninnenfläche (04) ein Stützelement (09) angeordnet ist, das zumindest
geringfügig noch oben übersteht, wobei der Kopf der Person auf dem Stützelement (09)
zur Anlage kommen kann.
2. Becken nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stützelement (09) höhenverstellbar ist.
3. Becken nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Stützelement (09) mit dem Becken durch ein Drehgewinde verbunden ist.
4. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Stützelement (09) ein Polsterelement befestigbar ist.
5. Becken nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass Polsterelemente unterschiedlicher Form, insbesondere unterschiedlicher Höhe, auf
dem Stützelement (09) befestigbar sind.
6. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Beckenrand (03) eine Einbuchtung (10) zur teilweisen Aufnahme des Halses der
zu behandelnden Person aufweist.
7. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Beckenrand (03) zumindest abschnittsweise , insbesondere im Bereich der Einbuchtung
(10), ein Dichtelement (11) befestigt ist.
8. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Beckenrand (03) eine nierenförmige Kontur aufweist.
9. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Beckenaußenfläche (02) von oben nach unten trichterartig verjüngt.
10. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Becken (01) höhenverstellbar ist.
11. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Beckenrand (03) Auflageflächen zum Abstützen der Arme des die Behandlung durchführenden
Personals vorgesehen sind.
12. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Becken (01) im Wesentlichen aus Faserverbundkunststoff hergestellt ist.
13. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Becken (01) ein Flüssigkeitsablauf (05) vorgesehen ist.
14. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Becken (01) eine Wasserzulaufeinrichtung (06), insbesondere eine Schlauchbrause,
vorgesehen ist.
15. Becken nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wasserzulaufeinrichtung (06) mit einem Thermostat zur automatischen Einstellung
der Wassertemperatur ausgestattet ist.
16. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass Becken nicht ortsfest angebracht ist, sondern mittels einer Transporteinrichtung,
beispielsweise einem verfahrbaren Waschtisch, frei positioniert werden kann.
17. Becken nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf einer Seite des Beckens (01) eine Liegeeinrichtung (07) derart angeordnet ist,
dass eine zu behandelnde Person mit dem Kopf über dem Becken (01) auf der Liegeeinrichtung
(07) liegen kann.
18. Becken nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Liegeeinrichtung (07) ergonomisch geformt ist.
19. Becken nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Liegeeinrichtung (07) mit einer Polsterauflage (08) gepolstert ist.
20. Becken nach einem der Ansprüche 17 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Liegeeinrichtung (07) höhenverstellbar ist.
21. Becken nach einem der Ansprüche 17 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand zwischen Liegeeinrichtung (07) und Becken (01) veränderbar ist.
22. Becken nach einem der Ansprüche 17 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Liegeeinrichtung (07) im Wesentlichen aus Faserverbundkunststoff hergestellt
ist.