[0001] Die Erfindung betrifft eine Synchronmechanik für die simultane Sitzflächen- und Rückenlehnen-Schwenkbewegung
bei Bürostühlen mit den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Diese Merkmale spiegeln den grundsätzlichen Konstruktionsaufbau von Synchronmechaniken
für Bürostühle wieder, wonach auf einem quasi als Rückgrat dienenden Sitzträger eine
Sitzplatte und ein Rückenlehnenträger angelenkt sind. Die beiden vorgenannten Bauteile
sind gelenkig gekoppelt, wobei verschiedene Lenker- und Gelenkkettenanordnungen zum
Einsatz kommen können, um den typischen Bewegungsablauf einer Synchronmechanik zu
realisieren. Dieser ist durch eine gekoppelte Schwenkbewegung von Sitzplatte und Rückenlehnenträger
zwischen einer im wesentlichen aufrechten Grundstellung und einer mehr oder weniger
nach hinten verschwenkten Ruhestellung charakterisiert.
[0003] Üblicherweise ist die Synchronmechanik durch eine Federanordnung in Richtung der
Grundstellung, also gegen die Schwenkbewegung nach hinten beaufschlagt. Solche Federanordnungen
können verschiedenste Typen von Federn aufweisen, wie beispielsweise Schenkelfedern,
Gasfedern oder Schraubendruckfedern. Letztere sind in der Regel zwischen einem ortsfesten
Widerlager am Sitzträger und einem mit dem Rückenlehnenträger gekoppelten Widerlager
eingespannt, wodurch letzteres bei einer Verschwenkung die Druckfeder komprimieren
muß.
[0004] Der von der Federanordnung gegen die Betätigung der Synchronmechanik aufzubringende
Gegendruck soll aus ergonomischen Gründen einstellbar sein, da eine leichtere Person
weitaus weniger Gegendruck benötigt, als eine schwergewichtigere. Insoweit weisen
solche Federanordnungen geeignete Federkraft-Verstellungen unterschiedlichster Typen
auf. So wird bei Schenkelfedern beispielsweise einer der Schenkeln verstellbar gelagert,
so daß durch eine Verschiebung dieses Schenkels die Federstärke vorgespannt werden
kann. Bei Schraubendruckfedern ist es üblich, mindestens eines der Widerlager in Wirkrichtung
der Druckfeder verschiebbar zu lagern, so daß durch ein Verschieben des Widerlagers
z. B. im Sinne einer stärkeren Komprimierung der Feder, deren Vorspannung und damit
Federbeaufschlagung zu erhöhen ist. Nachteilig dabei ist, daß beim Verstellen der
Vorspannung gegen die volle Federkraft gearbeitet werden muß.
[0005] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Synchronmechanik mit
Federbeaufschlagung und Federkraft-Verstellanordnung so weiterzubilden, daß die Verstellung
praktisch "kraftfrei", also ohne direkt gegen die Vorspannung der Feder arbeiten zu
müssen, erfolgen kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Demnach ist das mit dem Rückenlehnenträger gekoppelte Widerlager der Druckfeder
durch einen Widerlagerlenker gebildet, der über eine Anlenkachse gelenkig mit einem
Lagerblock verbunden ist. Letzterer ist mit dem Rückenlehnenträger bezogen auf dessen
Schwenkbewegung zwangsgekoppelt. Die Schwenkbewegung des Lagerblockes überträgt sich
also auf den Widerlagerlenker, der dadurch die Druckfeder komprimiert. Als weiteres
erfindungsgemäßes Merkmal ist nun die Anlenkachse entlang einer Schiebeführung im
Lagerblock im wesentlichen quer zur Druckfeder-Wirkrichtung in unterschiedlichen Abständen
von der Schwenkachse positionierbar, was von einer extern - also von Hand oder durch
einen entsprechenden Stellmotor - betätigbaren Steuermechanik erfolgt.
[0007] Durch die Verschiebbarkeit der Anlenkachse quer zur Druckfeder-Wirkrichtung wird
einerseits erreicht, daß der bei der Übertragung der Schwenkbewegung des Rückenlehnenträgers
auf die Druckfeder im Sinne einer Kompression wirkende Hebelarm verkürzt oder verlängert
wird. Entsprechend verkürzt oder verlängert sich bei einem festen Schwenkwinkel der
wirksame Kompressionsweg der Feder, wodurch sich über das HOOKEsche Gesetz die wirksame
Federkraft entsprechend verkleinert oder vergrößert. Wesentlich dabei ist, daß für
diese Federkraftverstellung durch die Verschiebung quer zur Druckfeder-Wirkrichtung
nicht gegen die Vorspannkraft der Druckfeder gearbeitet werden muß, so daß die Verstellung
besonders kraftarm und nur gegen die dem kinematischen System innewohnenden Hemm-
und Reibkräfte gearbeitet werden muß.
[0008] Diese Kräfte können durch die im Anspruch 2 angegebene Maßnahme noch weiter reduziert
werden. Der demnach vorgesehene Stützhebel überträgt die Vorspannkraft der Feder direkt
auf den Lagerblock, so daß der verschiebbare Widerlagerlenker von der Vorspannkraft
vollständig befreit ist. Damit werden die vorstehend erwähnten inneren Kräfte des
Systems stark reduziert.
[0009] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 3 ist die erwähnte
Steuermechanik für die Positionierung der Anlenkachse durch einen Zahnstangenantrieb
gebildet, so daß durch die Selbstnennung dieses Antriebs die eingestellte Federkraftcharakteristik
zuverlässig erhalten bleibt.
[0010] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist die Ausbildung des Sitzträgers selbst, die
allerdings auch losgelöst von der integrierten Federkraft-Verstellanordnung einsetzbar
ist. So ist laut Anspruch 10 der Sitzträger als durchgehend dünnwandiges Aluminium-Druckguß-Teil
mit einem im vertikalen Querschnitt H-förmigen Grundprofil ausgebildet, dessen H-Vertikalschenkel
jeweils von einer im wesentlichen durchgehenden Seitenwand und dessen H-Horizontalschenkel
von funktional angepaßten Querverrippungen gebildet sind. Dabei stehen von den Umfangsrändern
der beiden Seitenwände in einander abgewandte Richtungen umlaufende Randwangen ab.
Durch diese Profilierung und Ausbildung des Sitzträgers kann eine extrem hohe Steifigkeit
dieses Bauteils insbesondere in Längsrichtung erzielt werden. Dabei reichen durchgehend
dünnwandige Stärken des Druckgußteils in der Größenordnung von 3 mm aus. Von Vorteil
ist weiterhin, daß der von den umlaufenden Randwangen an der Außenseite der beiden
Seitenwände umschlossene Raum als Montageraum, beispielsweise für die Federanordnung,
dienen kann. Durch die Umgrenzung mit den Randwangen kann auf einfache Weise zur Abdeckung
der gesamten Kinematik von außen eine einfache Abdeckschale aufgerastet werden, die
lediglich die passenden Durchbrüche für Achsen und Betätigungselemente, wie z. B.
den Drehgriff zu Betätigung der Steuermechanik zur Federkraftverstellung, aufweisen
muß.
[0011] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung entnehmbar, in der ein Ausführungsbeispiel an-hand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische teilweise Seitenansicht eines Bürostuhls mit Synchronmechanik,
- Fig. 2
- einen schematischen, vertikalen Längsschnitt der Synchronmechanik des Stuhls gemäß
Fig. 1,
- Fig. 3 bis 6
- perspektivische Darstellungen der Federanordnung aus unterschiedlichen Blickrichtungen
und
- Fig. 7
- einen schematischen, vertikalen Querschnitt durch den Sitzträger.
[0012] Wie aus Fig. 1 deutlich wird, weist ein als Ganzes mit 1 bezeichneter Bürostuhl eine
Stuhlsäule 2 auf, auf der ein Sitzträger 3 mit einer Konusaufnahme 4 plaziert ist.
Am Sitzträger ist am vorderen Ende eine Sitzplatte 5 angelenkt, wobei in Fig. 1 lediglich
ein einfaches Schwenkgelenk 6 gezeigt ist.
[0013] Ferner ist am Sitzträger 3 ein Rückenlehnenträger 7 in einer Schwenkachse 8 schwenkbar
angelenkt. Der Rückenlehnenträger 7 hält die eigentliche Rückenlehne 9 und ist ferner
mit der Sitzplatte über einen Lenker 10 gelenkig verbunden. Dabei ist darauf hinzuweisen,
daß anstelle der gezeigten Konstruktion auch am vorderen Ende der Sitzplatte ein Lenker
und hinten eine einfache Gelenkkopplung zwischen Sitzplatte und Rückenlehnenträger
vorgenommen werden kann. Damit kehren sich die kinematischen Verhältnisse gegenüber
der Fig. 1 um.
[0014] In Fig. 1 ist ferner eine als Ganzes mit 11 bezeichnete Federanordnung angedeutet,
deren genauer Aufbau anhand der weiteren Figuren noch näher erläutert wird. Diese
Federanordnung 11 wirkt einer Verschwenkung der vom Sitzträger 3, Sitzplatte 5 und
Rückenlehnenträger 7 gebildeten Synchronmechanik nach hinten unten (Pfeil 12) entgegen
und beaufschlagt die Synchronmechanik in Richtung der in Fig. 1 gezeigten Grundstellung.
Zu erwähnen ist ferner, daß der Sitzträger 3 bezüglich einer parallel zur Blattebene
der Fig. 1 liegenden Mittellängsebene symmetrisch aufgebaut ist, das heißt, daß die
in Fig. 11 sichtbare Federanordnung an der Außenseite des Sitzträgers 3 symmetrisch
auf der abgewandten Seite des Sitzträgers 3 nochmals vorhanden ist. Insoweit sind
alle im folgenden als Einzelteile beschriebene Bauteile der Federanordnung paarig
beiderseits des Sitzträgers vorhanden.
[0015] Zur genauen Beschreibung der Federanordnung 11 wird auf die Fig. 2 bis 6 Bezug genommen,
wobei in den perspektivischen Darstellungen gemäß Fig. 3 bis 6 der Übersichtlichkeit
halber der eigentliche Sitzträger 3 weggelassen ist.
[0016] Kernstück der Federanordnung 11 ist eine in den Fig. 2 bis 6 als Zylinder angedeutete,
biegesteife Schraubendruckfeder 13, die in einem ortsfesten Widerlager 14 an der das
Schwenkgelenk 6 der Sitzplatte 5 bildenden Achse 15 angelenkt ist. Damit ist das Widerlager
14 zwar schwenkbar, aber bezüglich der Synchronmechanik als fixer Abstützpunkt wirksam.
Das gegenüberliegende Ende der Schraubendruckfeder 13 sitzt in einem variabel einstellbaren
Widerlager 16, das über eine als Ganzes mit 17 bezeichnete Federkraft-Verstellanordnung
in noch näher zu erläuternder Weise mit dem Rückenlehnenträger 7 gekoppelt ist.
[0017] Die in die Federanordnung 11 integrierte Federkraft-Verstellanordnung 17 weist nun
als zentrales Teil einen in Seitenansicht etwa viertelkreisförmigen Lagerblock 18
auf, der auf der Schwenkachse 8 des Rückenlehnenträgers 7 drehfest gelagert ist. Dies
ist durch den sechskantigen Querschnitt der Schwenkachse 8 in Fig. 3 bis 6 angedeutet.
Der Rückenlehnenträger 7 ist ebenfalls drehfest mit der Schwenkachse 8 verbunden,
so daß eine Zwangskopplung bezogen auf die Schwenkbewegung zwischen Rückenlehnenträger
7 und Lagerblock 18 besteht. Wie insbesondere aus den perspektivischen Darstellungen
erkennbar ist, ist der Lagerblock 18 als eine Art Träger für eine Vielzahl von Funktionsteilen
ausgestaltet, indem von seinem die Schwenkachse 8 umgebenen Bereich zwei parallele,
die erwähnte Viertelkreisform bestimmende Seitenwangen 20, 21 abstehen, zwischen denen
quasi ein Montageraum 22 gebildet ist.
[0018] In diesem Montageraum verläuft nun ein Widerlagerlenker 19, der über eine Achse 23
mit dem variablen Widerlager 16 gelenkig gekoppelt ist. Das dem Widerlager 16 abgewandte
Ende des Widerlagerlenkers 19 ist über eine weitere (Anlenk-)Achse 24 in einer kulissenartigen
Schiebeführung 25 verschiebbar geführt. Diese Schiebeführung 25 ist als Langlochführung
ausgebildet, wobei die etwas gebogene, langlochförmige Kulisse im wesentlichen vertikal
und damit quer zur Druckfeder-Wirkrichtung K verläuft. Mit Hilfe der Schiebeführung
25 ist grundsätzlich das der Druckfeder 13 abgewandte Ende des Widerlagerlenkers 19
so verschiebbar, daß der durch die Achse 24 definierte Hebelangriffspunkt der Federkraft
am Lagerblock 18 in seinem Abstand zur Schwenkachse 8 variabel ist.
[0019] Zur Einstellung dieses Abstandes ist eine als Ganzes mit 26 bezeichnete Steuermechanik
vorgesehen, die einen Zahnstangenantrieb 27 für die Achse 24 und damit die Position
des Widerlagerlenkers 19 aufweist. Dieser Zahnstangenantrieb 27 besteht aus einem
Zahnritzel 28, das auf einer im Lagerblock 18 drehbar gelagerten Betätigungswelle
29 sitzt. Diese ist über einen nicht in den Zeichnungen dargestellten Drehgriff von
Hand drehbar.
[0020] Das Zahnritzel 28 kämmt mit einer Zahnstange 30, die im wesentlichen quer zur Druckfeder-Wirkrichtung
in einer im Lagerblock ausgebildeten Linearführung 30 verschiebbar geführt ist. Das
in Fig. 2 untenliegende Ende der Zahnstange 30 ist als seitlich zur Achse 24 hin abgekröpfte
Langlochöse 32 ausgebildet, die die Anlenkachse 24 des Widerlagerlenkers 19 aufnimmt.
Durch eine Drehung des Zahnritzels 28 und die entsprechende Verschiebung der Zahnstange
30 ist damit die Position der Anlenkachse 24 des Widerlagerlenkers 19 steuerbar.
[0021] Schließlich ist in Richtung zur Schraubendruckfeder 13 vor dem Lagerblock 18 ein
zusätzlicher Stützhebel 33 in einer parallel zu den bisher erwähnten Achsen verlaufenden
weiteren Achse 34 schwenkbar gelagert. Sein abgewandtes Ende trägt die bereits erwähnte
Achse 23, die das Gelenk zwischen dem variablen Widerlager 16 und dem Widerlagerlenker
19 definiert. In der in Fig. 2 gezeigten, nicht ausgelenkten Grundstellung der Synchronmechanik
ist dabei der Stützhebel 33 derart positioniert, daß er am Lagerblock 18 über einen
in Seitenansicht kreisbogenförmigen Kontaktbereich 36 kraftschlüssig anliegt. Damit
wird die Federkraft der Schraubendruckfeder 1 direkt auf den Lagerblock 18 aufgelastet
und die Steuermechanik 26 in dessen Innerem entlastet.
[0022] Damit kann insbesondere in der Grundstellung eine besonders kraftarme Verstellung
der dann bei der Verschwenkung wirkenden Gegenkraft durch eine Betätigung des Zahnstangenantriebs
27 erfolgen.
[0023] Anhand von Fig. 2 kann die Funktionsweise der Federkraftverstellung erläutert werden.
Dort ist die Steuermechanik 26 in einer Position dargestellt, in der die Anlenkachse
24 maximalen Abstand A zur Schwenkachse 8 aufweist. Bei einem Verschwenken des Rückenlehnenträgers
7 nach hinten wird diese Schwenkbewegung auf den Lagerblock 18 übertragen und führt
dort zu einer Verschwenkung um den Winkel W. Die Anlenkachse 24 durchläuft dabei den
Kreisbogenweg X1, der im wesentlichen dem Kompressionsweg der Schraubendruckfeder
13 entspricht.
[0024] Wird der Widerlagerlenker 19 über die Steuermechanik 26 nun so verstellt, daß die
Anlenkachse 24 am oberen Ende der Langlochführung 25 liegt, so ist der wirksame Abstand
a zur Schwenkachse 8 und damit der entsprechende Hebelarm deutlich geringer. Entsprechend
fällt bei einer Verschwenkung des Rückenlehnenträgers 7 und damit des Lagerblockes
18 um wiederum den Winkel W der vom Widerlagerlenker 19 und damit vom variablen Widerlager
16 zurückgelegte Kreisbogenweg X2 deutlich geringer aus. Dies bedeutet, daß für den
gleichen Schwenkwinkel W die Schraubendruckfeder 13 um ein erheblich geringeres Maß
komprimiert wird, was nach dem erwähnten Federgesetz eine weitaus geringere Gegenkraft
hervorruft.
[0025] Wie insbesondere aus Fig. 5 deutlich wird, kann parallel zu den Schraubendruckfedern
13 eine mittige Gasfeder 37 eingesetzt werden, deren Kolbenstange 38 mit der Achse
15 verbunden ist. Das davon abgewandte Ende der Gasfeder 37 ist am Lagerblock 18 über
den in Fig. 5 erkennbaren Ansatz 39 angeschlagen, so daß die Gasfeder 37 im gleichen
Sinne wie die Schraubendruckfeder 13 wirkt. Zusätzlich bewirkt sie eine Dämpfung der
gesamten Kinematik und kann für eine Blockierung der Schwenkbewegung der Synchronmechanik
herangezogen werden. Dazu braucht lediglich der am Vorderende der Kolbenstange 38
angeordnete Auslöseknopf 40 der Gasfeder in bekannter Weise betätigt werden, so daß
die Synchronmechanik starr geschaltet wird.
[0026] Wie ferner insbesondere in den Fig. 3 und 5 erkennbar ist, ist die der Druckfeder
13 abgewandte Hinterflanke 41 der langlochförmigen Schiebeführung 25 für die Anlenkachse
24 mit aneinandergereihten, flachen Rastvertiefungen 42 versehen. Damit ergibt sich
eine gewisse Rasterung der Querposition der Anlenkachse 24 und damit der Federkrafteinstellung.
[0027] Wie in Fig. 7 aufgrund des stark überlagerten Zeichnungsdetail relativ schwer erkennbar
ist, ist der Sitzträger 3 als durchgehend dünnwandiges Aluminium-Druckguß-Teil ausgebildet,
das ein im vertikalen Querschnitt etwa H-förmiges Grundprofil aufweist. Die H-Vertikalschenkel
sind von den jeweils durchgehenden Seitenwänden 50, 51 gebildet, die zwischen sich
durch einstückig angeformte funktionale Querverrippungen 52 verbunden sind. Beispielhaft
ist in Fig. 7 die nur kurz angeschnittene Konusaufnahme 4 im unteren Bereich des Sitzträgers
3 als Querverrippung 52.1 zu nennen. Oben ist eine horizontale Querrippe 52.2 erkennbar.
[0028] Von dem Umfangsrändern 53 der Seitenwände 50, 51 stehen jeweils in einander abgewandte
Richtungen Randwangen 54, 55 ab, die einerseits einer erheblichen Versteifung der
gesamten Anordnung dienen. Andererseits umgrenzen sie eine Montageraum, in dem beispielsweise
ein Teil der Federanordnung 10 untergebracht werden kann. Dies ist in Fig. 7 im linken
Teil durch die Vielzahl der übereinander gelagerten Linien angedeutet.
[0029] Der Sitzträger 3 kann beiderseits mit einer einfachen Abdeckschale 56, 57 abgedeckt
werden, die die in Fig. 1 strichliert angedeuteten, langlochförmigen Durchbrüche 58,
59 für verschiedene Betätigungselemente, wie beispielsweise die Betätigungswelle 29,
aufweist.
1. Synchronmechanik für die simultane Sitzflächen- und Rückenlehnen-Schwenkbewegung bei
Bürostühlen umfassend
- einen Sitzträger (3),
- eine daran angelenkte Sitzplatte (5),
- einen ebenfalls daran schwenkbar angelenkten Rückenlehnenträger (7), mit dem die
Sitzplatte (5) gelenkig gekoppelt ist, und
- eine Federanordnung (11) zur Beaufschlagung der Synchronmechanik gegen ihre Schwenkbewegung
nach hinten, welche Federanordnung (11) eine zwischen einem ortsfesten Widerlager
(14) am Sitzträger (3) und einem mit dem Rückenlehnenträger (7) gekoppelten Widerlager
eingespannte Druckfeder (13) aufweist,
gekennzeichnet durch
- eine in die Federanordnung (11) integrierte Federkraft-Verstellanordnung (17) mit
- einem mit dem Rückenlehnenträger (7) bezogen auf dessen Schwenkbewegung zwangsgekoppelten,
schwenkbaren Lagerblock (18),
- einem im Lagerblock (18) über eine Anlenkachse (24) gelenkig angebundenen Widerlagerlenker
(19), an dem sich die Druckfeder (13) rückenlehnenträgerseitig abstützt, und
- einer insbesondere von Hand betätigbaren Steuermechanik (26) im Lagerblock (18),
mit der die Anlenkachse (24) entlang einer Schiebeführung (25) im Lagerblock (18)
im wesentlichen quer zur Druckfeder-Wirkrichtung (K) in unterschiedlichen Abständen
von der Schwenkachse (8) positionierbar ist.
2. Synchronmechanik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerlagerlenker (19) an einem schwenkbar am Sitzträger (3) angelenkten Stützhebel
(33) aufgehängt ist, der derart vor dem Lagerblock (18) positioniert ist, dass bei
nicht verschwenktem Rückenlehnenträger (7) der Stützhebel (33) am Lagerblock (18)
unter Auflastung der Federkraft direkt auf den Lagerblock (18) anliegt.
3. Synchronmechanik nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuermechanik (26) einen Zahnstangenantrieb (27) mit einem von Hand drehbaren
Zahnritzel(28) im Lagerblock (18) und einer damit in Eingriff stehenden Zahnstange
(30) aufweist, mit der die Anlenkachse (24) gekoppelt ist und die in einer Linearführung
(31) im Lagerblock (18) verschiebbar geführt ist.
4. Synchronmechanik nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplung zwischen Anlenkachse (24) und Zahnstange (30) durch eine die Anlenkachse
(24) aufnehmende Langlochöse (32) am einen Ende der Zahnstange (30) gebildet ist.
5. Synchronmechanik nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkachse (24) in einer Langlochführung (25) im Lagerblock (18) zusätzlich
geführt ist.
6. Synchronmechanik nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die der Druckfeder (13) abgewandte Hinterflanke (41) der Langlochführung (25) aneinandergereihte,
flache Rastvertiefungen (42) für die Anlenkachse (24) aufweist.
7. Synchronmechanik nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerblock (18) ein vom Rückenlehnenträger (7) separates Teil ist, das drehfest
auf der ebenfalls drehfest mit dem Rückenlehnenträger (7) verbundenen Schwenkachse
(8) des Rückenlehnenträgers (7) sitzt.
8. Synchronmechanik nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß alle Bauteile der Federanordnung (11) mit ihrer Federkraft-Verstellanordnung (17)
paarig beiderseits des Sitzträgers (3) angeordnet sind.
9. Synchronmechanik nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im wesentlichen parallel zu der oder den Druckfedern (13) eine Gasfeder (37) als
zusätzliches Dämpfungs-, Feder- und Blockierelement zwischen Sitzträger (3) und Rückenlehnenträger
(7) wirkend eingebaut ist.
10. Synchronmechanik insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzträger (3) als durchgehend dünnwandiges Aluminium-Druckguß-Teil mit einem
im vertikalen Querschnitt H-förmigen Grundprofil ausgebildet ist, dessen H-Vertikalschenkel
jeweils von einer im wesentlichen durchgehenden Seitenwand (50) und dessen H-Horizontalschenkel
von funktional angepaßten Querverrippungen (52) gebildet sind, wobei von den Umfangsrändern
(53) der beiden Seitenwände (50) in einander abgewandte Richtungen umlaufende Randwangen
(54) abstehen.