[0001] Die Erfindung betrifft Werkzeug zum Schneiden und Greifen von Werkstücken, wie Zange
oder Schere, insbesondere Nagelzange, dessen Griffe durch eine Biegefeder in Öffnungsstellung
gehalten werden, wobei das eine Ende der Biegefeder am ersten Griff befestigt ist
und ein Gleitbereich der Biegefeder zum zweiten Griff hin abgespreizt und dort gleitend
gelagert ist, wodurch sich beim Gegeneinanderbewegen der Griffe in die Schließstellung
ein Biegemoment in der Biegefeder aufbaut.
[0002] Werkzeuge, wie Zangen und Scheren, sind in ihrer Bauweise allgemein bekannt. Sie
bestehen zumeist aus zwei Werkzeugelementen, wie Backen, Schneiden usw., die durch
Hebelgriff, oft unter zweifacher Hebelwirkung, gegeneinander bewegt werden. Die Werkzeugelemente
bilden das Maul, zwischen welches das zu greifende, festhaltende, transportierende,
schneidende oder lochende Objekt geführt wird. Die Zusammenführung der Werkzeugelemente
erfolgt durch die Kraft der zumeist die Werkzeuggriffe übergreifenden Hand des Benutzers.
Nach Zusammenführung der Werkzeugelemente werden diese durch das Biegemoment einer
Biegefeder wieder auseinander bewegt. Häufig werden Biegefedern in Form eines U-förmig
umgebogenen Drahts verwendet. Die Biegefeder wird am ersten Griff an der Griffinnenseite
befestigt. Die Befestigung kann beispielsweise durch Verspannen des U-förmigen Drahts
in zwei Ösen des Griffs vorgenommen werden. Die Biegefeder liegt im mittleren Bereich
an einem weiteren Auflager des selben Griffs an und besitzt ein zum zweiten Griff
hin abgespreizten Gleitbereich. In den meisten Fällen liegt der Gleitbereich am freistehenden
Ende der Biegefeder. Durch das gegeneinander Bewegen der Griffe wird ein Biegemoment
in der Biegefeder aufgebaut. Die Griffe werden durch den Abbau des Biegemoments voneinander
getrennt und durch Zusammenführen der Griffe wird das Biegemoment wieder aufgebaut.
Der Gleitbereich der Biegefeder gleitet wegen der Distanzänderung entlang des zweiten
Griffs und überträgt das Biegemoment. Es ist üblich, daß die zumeist aus Metall bestehenden
Teile der Werkzeuge ohne zusätzliche Maßnahmen übereinander gleiten. Dabei ergeben
sich Nachteile wie erhöhte Reibverluste beim Gegeneinanderbewegen der Werkzeugelemente,
Abrieb zwischen der Biegefeder und dem zweiten Griff und Verschmutzung aufgrund des
Abriebs. Dem versucht man entgegenzuwirken, indem die Griffinnenseiten poliert sind
und eine geringere Rauhigkeit vorliegt, wodurch die Reibverluste verringert werden.
Trotz dieser Maßnahme wird aber kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt. Weiterhin
bekannt ist, am freistehenden Ende der Biegefeder eine Rolle in Gleitrichtung, entlang
des zweiten Griffs, vorzusehen, um Reibungsverluste und Abrieb weitestgehend zu vermeiden
und das Werkzeug möglichst effizient zu gestalten. Nachteilig sind die Rollen wegen
ihrer aufwendige Herstellung und Positionierung am Ende der Biegefeder. Zumeist werden
die Rollen an U-förmig umgebogenen Biegefedern im Gleitbereich der Umgebung positioniert.
[0003] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß sowohl
die Reibungsverluste und der Abrieb zwischen dem Gleitbereich der Biegefeder und dem
zweiten Griff des Werkzeugs vermindert werden, als auch minimierte Kosten bei der
Herstellung und Montage ermöglicht werden.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch
gelöst , daß auf dem Gleitbereich der Biegefeder ein Gleiter fixiert ist. So ist ein direktes
Gleiten der Biegefeder auf dem Griff, auf dem die Biegefeder aufliegt, verhindert.
[0005] Daß der Gleiter aus elastischem, leicht gleitendem, reibverschleißarmem Material
besteht, ist für die erfindungsgemäße Werkzeug von Vorteil, da der Gleiter einfach
auf der Biegefeder zu positionieren und während der normalen Verwendung nicht zu zerstören
ist. Dadurch erhält das Werkzeug einen geringen Reibungsverlust mit minimierten Abrieb
und die Oberflächen bleiben frei von Verschmutzungen. Durch die Wahl eines solchen
Materials wird die Funktionstüchtigkeit auf lange Zeit gewährleistet und ein Durchscheuern
des Gleiters im Gleitbereich verhindert.
[0006] Besonders Zweckmäßig ist die erfindungsgemäße Werkzeug derart ausgestaltet, daß der
Gleiter aus Kunststoff besteht. Verschiedene Kunststoffe vereinigen die vorausgehenden
Eigenschaften in sich und weiterhin lassen sich Kunststoffe leicht herstellen und
verarbeiten.
[0007] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Werkzeug sieht vor,
daß der Gleiter über den am Ende der Biegefeder befindlichen Gleitbereich gesteckt
ist. Zumeist befindet sich der abgespreizte Gleitbereich am Ende der Biegefeder. So
ist eine Steckverbindung zwischen Gleiter und Biegefeder eine einfache und preiswerte
Lösung zur Befestigung des Gleiters über dem Gleitbereich der Biegefeder.
[0008] Vorteile bietet die erfindungsgemäße Werkzeug insbesondere, wenn der Gleiter als
Kappe ausgebildet ist. Das freistehende Ende ist optimal geeignet, um eine Kappe darüber
zustecken. Eine einfache Fixierung des Gleiters ist durch diese Ausgestaltung gewährleistet.
[0009] Ein weiteres zweckmäßiges Merkmal der erfindungsgemäßen Werkzeug sieht vor, daß an
dem Gleiter ein Widerhalter gegen unerwünschtes Lösen ausgebildet ist. Beispielsweise
bei Verwendung von U-förmig umgelegten Drähten als Biegefeder kann der Widerhalter
hinter die Umbiegung gelegt werden. So ist ein Abfallen des Gleiters von der Biegefeder
verhindert.
[0010] Weiterhin vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Werkzeug derart, daß die Kappe Aussparungen
vorsieht, und nur aus einem Gleitelement über dem Gleitbereich und einem ringförmigen
Halteelement um die Biegefeder besteht. Durch das ringförmige Halteelement, ist der
Gleiter leicht über die Biegefeder geschoben und dort fixiert. Der daran liegende
Gleitschieber ist so optimal über dem Gleitbereich befestigt. Dadurch wird so wenig
Material verbraucht wie notwendig und unnötige Kosten werden eingespart. Bereiche
die an einem Gleiter keine tragende Funktion haben sind somit ausgespart. Ein weiterer
Vorteil dieser Ausgestaltung ist eine flexiblere Passung der Kappe auf Biegefedern,
die bei der Herstellung relativ hohe Toleranzen aufweisen. So ist ein Aufstecken der
Kappe bis zur gewünschten Position auf der Biegefeder leicht möglich. Bei einer größeren
Toleranzabweichung der Biegefeder wären in der Kappe ohne Aussparungen stärkere innere
Spannungen, als bei der Kappe mit den Aussparungen.
[0011] Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Werkzeugs ist aus der Figurenbeschreibung
zu entnehmen, die einen auf eine Biegefeder gesteckten erfindungsgemäßen Gleiter zeigt.
[0012] Die Figur zeigt einen erfindungsgemäßen Gleiter 1, der als Kappe ausgestaltet, und
über eine Biegefeder, die als U-förmig umgelegter Draht gebildet ist, gesteckt ist.
Der Gleiter 1 sieht Aussparungen vor, so daß nur ein Gleitelement 2, das an einem
ringförmigen Halteelement 3 angeschlossen ist, verbleibt. Auf dem Gleitelement 2 befindet
sich ein Gleitbereich, der in der Figur schraffiert markiert ist. Das Gleitelement
2 liegt auf dem einen Griff als gleitendes Auflager auf, während die Biegefeder 5
an der Innenseite des anderen Griffes so befestigt ist, das sie ein Biegemoment aufnehmen
kann. Durch die Bewegung der Griffe gegeneinander und die damit verbundene Distanzänderung
zwischen den Griffen, gleitet der Gleiter 1 mit dem Gleitelement 2 auf dem Gleitbereich
über den Griff an dem die Biegefeder aufliegt. Beim Gegeneinanderbewegen der Griffe
nimmt die Biegefeder 5 ein Biegemoment auf, was sich bei Lösen der Haltekraft entspannt
und die Griffe voneinander trennt. Innerhalb des Gleitelements 2 befinden sich zwei
Widerhalter 4, die beim Aufstecken des Gleiters 1 auf eine Biegefeder 5, hinter die
Umbiegung 6 greifen und den Gleiter 1 an ungewolltem Entfernen von der Biegefeder
5 hindern. Der Gleiter 1 kann aus verschiedenen Materialien bestehen. Besonders geeignet
sind Materialien, die gute Gleiteigenschaften bei geringem Reibverschleiß aufweisen.
Vorteilhaft ist Kunststoff, welches die vorher genannten Eigenschaften besitzt und
zusätzlich elastisch ist. So läßt sich das ringförmige Halteelement 3 über die Biegefeder
5 schieben, sich elastisch dehnen und durch die resultierende Haftreibung auf der
Biegefeder 5 fest fixieren. Weiterhin lassen sich Fertigungstoleranzen in einer jeweiligen
Biegefeder 5 leichter ausgleichen. Die Passung ist für jede Biegefeder 5 einer Fertigung
geeignet, ohne in der Kappe 1 hohe Spannungen aufzubauen. Sind diese Aussparungen
nicht vorhanden, so können zum Beispiel Probleme auftreten, die Kappe 1 bis zu ihrem
bestimmungsgemäßen Platz über die Biegefeder 5 zu stecken.
Bezugszeichenliste
[0013]
- 1
- Gleiter
- 2
- Gleitelement
- 3
- ringförmiges Halteelement
- 4
- Widerhalter
- 5
- Biegefeder
- 6
- Umbiegung
1. Werkzeug zum Schneiden und Greifen von Werkstücken, wie Zange oder Schere, insbesondere
Nagelzange, dessen Griffe durch eine Biegefeder in Öffnungsstellung gehalten werden,
wobei das eine Ende der Biegefeder am ersten Griff befestigt ist und ein Gleitbereich
der Biegefeder zum zweiten Griff hin abgespreizt und dort gleitend gelagert ist, wodurch
sich beim Gegeneinanderbewegen der Griffe in die Schließstellung ein Biegemoment in
der Biegefeder aufbaut,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Gleitbereich der Biegefeder ein Gleiter fixiert ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleiter aus elastischem, leicht gleitendem, reibverschleißarmem Material besteht.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleiter aus Kunststoff besteht.
4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleiter über den am Ende der Biegefeder befindlichen Gleitbereich gesteckt ist.
5. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleiter als Kappe ausgebildet ist.
6. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gleiter ein Widerhalter gegen unerwünschtes Lösen ausgebildet ist.
7. Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe Aussparungen vorsieht, und nur aus einem Gleitelement über dem Gleitbereich
und einem ringförmigen Halteelement um die Biegefeder besteht.