[0001] Für Zement und dergleichen Schüttgüter werden sogenannte Ventilsäcke verwendet, deren
Füllöffnungen mit einem Füllventil ausgerüstet sind, das sich unter dem Druck des
im Sack enthaltenen Guts schließt. Besondere Maßnahmen zum Verschließen der Säcke
sind daher normalerweise unnötig. Jedoch können Füllventile den Austritt geringer
Mengen feinen Füllguts nicht verhindern. Es ist daher der Wunsch aufgetreten, Ventilsäcke
durch einen Schweißvorgang zu verschließen.
[0002] Die Erfindung setzt voraus, daß zum Füllen der Säcke ein kontinuierlich rotierendes
Füllkarussell verwendet wird, an dem eine Mehrzahl von Fülleinrichtungen angeordnet
ist, denen jeweils eine Sackhalterung und ein Füllstutzen zugeordnet ist. Läuft eine
solche Fülleinrichtung an einer Aufsteckstation vorbei, so wird ein zu füllender Sack
mit seiner Öffnung auf den Füllstutzen aufgesteckt. Danach wird der Sack gefüllt,
während er von der Sackhalterung gehalten wird. Schließlich erreicht er eine Abwurfstation,
in der der gefüllte Sack einem Förderer zum Abfördern der gefüllten Säcke übergeben
wird. Will man die Säcke vor dem Abwurf verschließen, so muß man am Füllkarussell
Schweißeinrichtungen vorsehen. Da die Schweißeinrichtungen aufwendig sind, ist es
nachteilig, jede einzelne Fülleinrichtung des Füllkarussells mit einer Schweißeinrichtung
auszurüsten. Auch hat dies den Nachteil, daß ein Teil des Karussellumlaufs, der durch
die Schweißung beansprucht wird, für den Füllvorgang verloren geht. Es ist bekannt
(DE-A-198 57 476) statt dessen eine einzelne Schweißeinrichtung vorzusehen, die vor
der Abwurfstation des Füllkarussells auf einem dazu konzentrischen Kreisbogen im Wechsel
vor- und zurückläuft, um im Vorlauf bei synchroner Bewegung mit dem Füllkarussell
je einen Sack zu verschweißen und anschließend zurückzuspringen, um den Vorgang beim
folgenden Sack zu wiederholen. Die Bewegungsführung dieser Schweißeinrichtung ist
aufwendig und störungsanfällig. Außerdem hat dieses Prinzip den Nachteil, daß derjenige
Bogenabschnitt des Füllkarussells, in welchem die Schweißeinrichtung arbeitet, für
den Füllvorgang verloren ist. Diese Nachteile kann man teilweise durch einen nicht
kontinuierlichen Betrieb vermeiden (DE-U-296 21 705), der aber für hohe Leistung nicht
geeignet ist.
[0003] Es sind auch schon Versuche unternommen worden, Ventilsäcke nach dem Abwurf vom Füllkarussell
zu verschließen (Zitat in DE-A-198 57 476). Die Ergebnisse waren jedoch nicht zufriedenstellend,
da die Füllöffnungen stark verschmutzt und deformiert waren und die geforderte Gewichtsgenauigkeit
nicht erreicht wurde.
[0004] Dennoch greift die Erfindung diesen Gedanken auf, um die oben angegebenen Nachteile
zu beseitigen. Die Lösung besteht darin, daß eine oder mehrere Schweißeinrichtungen
an einem separaten Umlaufförderer, vorzugsweise einem Schweißkarussell, angeordnet
sind, der etwa tangential zum Füllkarussell angeordnet und zum etwa radialen Abzug
der Säcke vom Füllkarussell eingerichtet ist.
[0005] Dadurch, daß die Schweißeinrichtungen an einem separaten Umlaufförderer angeordnet
sind, kann deren Zahl im Vergleich mit der Ausrüstung des Füllkarussells mit Schweißeinrichtungen
stark reduziert werden. Die tangentiale Anordnung der Karussells ermöglicht eine Übergabe,
bei der die Säcke ständig in vorbestimmter Weise gehalten sind. Ungeordnete und stürzende
Bewegungen können ausgeschlossen werden. Dies vermeidet nicht nur eine Deformation
der Säcke, sondern ermöglicht auch einen gleichmäßigen und störungsarmen Maschinenbetrieb.
[0006] Die Schweißeinrichtung soll keine oder geringstmögliche Änderungen am Füllkarussell
erforderlich machen, das bei bewährten Konstruktionen eine radiale Anordnung der Füllstutzen
und Sackhalterungen aufweist; d.h. daß die Füllstutzen und Halterungsflächen so ausgebildet
sind, daß sie eine etwa radiale Aufsteck- und Abnahmebewegung der Säcke verlangen.
Nur im Tangentenpunkt der Umlaufkreise der zusammenwirkenden Karusselle sind deren
Radien übereinstimmend ausgerichtet. Es ist daher denkbar, daß man die von den Sackhalterungen
der Füllmaschine verlangte, etwa radiale Übergabebewegung kurzfristig etwa in dem
Tangentenpunkt der beiden Karussells sich vollziehen läßt. Dies ist beispielsweise
dadurch möglich, daß an dieser Stelle ein Schieber den jeweils betroffenen Sack aus
der Halterung des Füllkarussells hinüberschiebt in eine Halterung des Schweißkarussells.
Obwohl die Erfindung eine solche Lösung nicht ausschließt, zieht sie eine Übergabebewegung
vor, die sich beschleunigungsarm und daher langsam vollzieht. Dies kann dadurch geschehen,
daß die Säcke in im wesentlichen tangentialem Lauf vom Füllkarussell auf das Schweißkarussell
übergehen. Eine solche Übernahmebewegung nimmt eine gewisse Bogenstrecke in Anspruch.
Daher kann nicht damit gerechnet werden, daß die Radiusrichtung der übernehmenden
Sackhalterung über die ganze Länge dieses Bogens noch so weit mit der Radiusrichtung
übereinstimmt, wie dies der Füllstutzen und die Sackhalterung des Füllkaraussells
verlangen. Dieses Problem löst die Erfindung dadurch, daß die Sackhalterungen des
Schweißkarussells um eine zur Karussellachse parallele Achse schwenkbar sind. Da sich
somit die Sackhalterung des Schweißkarussells während der Übernahmebewegung auf die
Richtung der damit zusammenwirkenden Sackhalterung des Füllkarussells einstellen kann,
ist ständig eine zum Füllkarussell radiale Bewegungsrichtung des zu übernehmenden
Sacks gewährleistet. Dies erlaubt es, den Prozeß der Übergabe des Sacks über eine
beträchtliche Bogenstrecke beschleunigungsarm zu erstrecken. Ein weiterer Vorteil
dieser Maßnahme besteht darin, daß keine besonderen Antriebsorgane erforderlich sind,
die die Säcke quer zu ihrer Umlaufrichtung von der Sackhalterung des Füllkarussells
hinüberschieben in eine Sackhalterung des Schweißkarussells. Vielmehr kann die Trennung
der Säcke von den Sackhalterungen des Füllkarussells einfach dadurch geschehen, daß
die Kreisbögen, auf denen sich die Sackhalterungen beider Karussells im Anschluß an
ihren Tangentenpunkt bewegen, auseinanderlaufen. Während dieses Auseinanderlaufens
wird der von der Sackhalterung des Schweißkarussells festgehaltene Sack aus der Sackhalterung
des Füllkarussells herausgezogen.
[0007] Die Betrachtung der dabei herrschenden geometrischen Verhältnisse zeigt, daß es zweckmäßig
sein kann, wenn die Umfangsgeschwindigkeit des Füllkarussells, bezogen auf den von
den Säcken am Füllkarussell beschriebenen Bogen (Sackbogen), geringer ist als die
Umfangsgeschwindigkeit des Schweißkarussells, bezogen auf dessen den Sackbogen des
Füllkarussells tangierenden Bogen.
[0008] Ferner kann es zweckmäßig sein, wenn der Radius des Kreises des Schweißkarussells,
auf dem die Schwenkachsen seiner Sackhalterungen liegen, geringer ist als der Radius
seines den Sackbogen des Füllkarussells tangierenden Bogens. Die Schwenkachse jeder
Sackhalterung liegt in diesem Fall nicht mittig in dem Bereich, in welchem sich der
zu haltende Sack befindet, sondern näher dem Drehzentrum des Schweißkarussels.
[0009] Zweckmäßigerweise werden die Sackhalterungen des Schweißkarussells von die Säcke
in Umfangsrichtung klemmenden Zangen gebildet. Vor der Übernahme eines Sacks nähern
sie sich der betreffenden Halterung des Füllkarussells im offenen Zustand und greifen
den Sack dann beiderseits. Letzteres geschieht zweckmäßigerweise im Tangentenpunkt,
in welchem sich die beiderseitigen Umlaufkreise am nächsten kommen. Unbedingt erforderlich
ist dies aber nicht. Im Anschluß an den Punkt, in welchem die Sackhalterungen des
Schweißkarussells sich um einen Sack geschlossen haben, ziehen diese den gegriffenen
Sack aus der Sackhalterung des Füllkarussells wegen des Auseinanderlaufens der beiderseitigen
Umlaufbögen heraus.
[0010] Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung führen die Sackhalterungen am Schweißkarussell
nach dem Greifen eines Sacks eine Einwärtsschwenkung durch, welche den gegriffenen
Sack näher an die Drehachse des Schweißkarussells heranführt. Diese Einwärtsschwenkung
ergibt sich zum Teil zwangsläufig, nämlich zum einen durch die Ausrichtung der Sackhalterung
des Schweißkarussells auf die sich relativ dazu ändernde Ausrichtung der zugeordneten
Sackhalterung des Füllkarussells, und zum anderen dadurch, daß sich das Schweißkarussell
gegenläufig zu der Sackhalterung weiter dreht. Diese Relativbewegung kann man dazu
nutzen, den Sack an die Schweißeinrichtung, die ihn verschließen soll, heranzuführen.
Da die Relativdrehung hauptsächlich auf der Bewegung des Karussells und nur in geringerem
Maß auf der Drehung der Sackhalterung beruht, ist der gegriffene Sack währenddessen
keiner wesentlichen Beschleunigung ausgesetzt, die die Lage und den Zustand seiner
Schweißstelle nachteilig verändern könnte.
[0011] Zweckmäßigerweise ordnet man den Abförderer, der die gefüllten und verschlossenen
Säcke vom Schweißkarussell abführt, etwa parallel zu dem Zuförderer an, der die zu
füllenden Säkke dem Füllkarussell zuführt. Im Stand der Technik ist dies nur dann
möglich, wenn man in einem der Förderer einen nachteiligen Richtungsknick vorsieht.
Im Falle der Erfindung ist aber die Richtung des Abförderers nicht durch die Lage
der Abwurfstation des Füllkarussells festgelegt, sondern kann mit größerer Freiheit
am Schweißkarussell gewählt werden; denn dank der Drehbarkeit der Sackhalterung kann
der Sack an der Umfangsstelle des Schweißkarussells, an die sich die Abförder anschließt,
genau auf diesen ausgerichtet werden, wie auch immer dieser gerichtet ist. Wünscht
man, daß die Säcke auf dem Abförderer eine bestimmte Ausrichtung haben, so läßt sich
dies also dank der Schwenkbarkeit der Sackhalterungen des Schweißkarussells leicht
bewerkstelligen, indem vor dem Abwurf die Halterungen in eine entsprechende Drehstellung
geschwenkt werden.
[0012] Obgleich die Erfindung in erster Linie für die Anwendung bei Ventilsäcken gedacht
ist, ist sie auch bei anderen Säcken, die kein Füllventil enthalten, verwendbar.
[0013] Das Füll- und das Schweißkarussell können mit konstanter Umlaufgeschwindigkeit betrieben
werden. Eine absolut genaue Ausrichtung der Sackhalterungen des Schweißkarussells
auf die jeweils damit beim Abzug eines Sacks zusammenwirkenden Füllstutzen und Sackhalterungen
des Füllkarussells läßt sich dabei aber nicht erzielen. Die Erfindung umfaßt daher
für Fälle besonders hoher Ansprüche an den radialen Abzug der Säcke von Füllkarussell
den Vorschlag, die Relativgeschwindigkeit der Karussells während des Abzugs so zu
variieren, daß eine Sackhalterung des Schweißkarussells auf den Radius der damit zusammenwirkenden
Sackhalterung des Füllkarussells ausgerichtet bleibt. Man kann diesen Sachverhalt
auch so ausdrücken, daß die Schwenkachse der Sackhalterung des Schweißkarussells kein
Abzug eines Sacks während einer vorbestimmten Zeitperiode auf dem Radius des Füllstutzens
bzw. der Sackhalterung des Füllkarussells liegt.
[0014] Wenn das Trägheitselement des Schweißkarussels geringer ist als das des Füllkarussells
wird zweckmäßigerweise die Umlaufgeschwindigkeit des Schweißkarussells variiert, während
das Füllkarussell konstant umläuft. Man kann auch das Schweißkarussell konstant umlaufen
lassen und die Sackhalterung daran periodisch in Umfangsrichtung bewegen.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert,
die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf die Gesamtanordnung,
- Fig. 2
- einen radialen Vertikalschnitt durch eine Fülleinrichtung,
- Fig. 3
- eine Ansicht derselben Fülleinrichtung in Radialrichtung gesehen,
- Fig. 4
- einen Vertikalschnitt durch das Schweißkarussell,
- Fig. 5
- einen Teil-Horizontalschnitt durch das Schweißkarussell und
- Fig. 6 bis 9
- schematische Draufsichten auf einen Teil des Füllkarussells und das Schweißkarussell
in aufeinanderfolgenden Funktionsstadien.
[0016] Das Füllkarussell 1 weist am Umfang gleichmäßig verteilt acht Fülleinrichtungen 2
auf, von denen drei dargestellt sind. Das Füllkarussell dreht sich mit konstanter
Geschwindigkeit in Pfeilrichtung 3 um die Drehachse 9. Jede Fülleinrichtung weist
einen Füllstutzen 4 auf, der etwa radial ausgerichtet ist und an einen Fülltrichter
5 oder dergleichen für die Zufuhr des abzufüllenden Schüttguts angeschlossen ist.
Ferner weist die Fülleinrichtung eine Sackhalterung 6 auf, die an einem geeigneten
Träger 7 gehalten ist und beispielsweise von zwei V-förmig zueinander angeordneten
Blechen gebildet ist. Die Form, Anordnung und Funktion dieser Sackhalterungen ist
bekannt und bedarf daher hier keiner weiteren Beschreibung. Die Sackhalterung 6 ist
in bekannter Weise mit einer Wägeeinrichtung verbunden, um das Füllgewicht des Sacks
während des Füllvorgangs zu kontrollieren. Diese und weitere bekannte Einzelheiten
sind in den Figuren nicht dargestellt.
[0017] Die Sackhalterungen 6 des Füllkarussells 1 bewegen sich während der Karusseldrehung
auf einem Kreisbogen 10 (Sackbogen). Die die Sackhalterung bildenden Bleche bilden
für den Boden oder unteren Rand des strichpunktiert bei 8 angedeuteten Sacks eine
in Radialrichtung laufende Führung. Aus dieser Führung kann der Sack nach beendeter
Füllung nur in im wesentlichen radialer Richtung entnommen werden. Dies ist auch deshalb
erforderlich, weil der Füllstutzen 4 radial in die Füllöffnung des Sacks 8 hineinragt.
Es mag Anordnungen geben, bei denen die Sackhalterung 6 und der Stutzen 4 so ausgebildet
sind, daß die gefüllten Säcke auch in einer anderen als der radialen Richtung entnommen
werden können. Für diese Fälle gilt die Erläuterung der Erfindung in analoger Weise.
[0018] Dem Füllkarussell 1 ist ein Zuförderer 11 für zu füllende Säcke 8 vorgeschaltet,
der diese in zunächst liegender Stellung und dann in vertikal aufgerichteter Stellung
den Fülleinrichtungen 2 des Füllkarussells 1 zuführt. Immer dann, wenn eine freie
Fülleinrichtung 2 an dem Förderer 11 vorbeiläuft, wird ein zu füllender Sack auf den
Füllstutzen 4 aufgeschossen, um während des Umlaufs des Karussells gefüllt zu werden.
Nach beendeter Füllung erreicht er die Übergabestation 12, in der er dem Schweißkarussell
13 übergeben wird.
[0019] Das Schweißkarussell besitzt eine Mittelsäule 15, die bei 16 drehbar um ihre vertikale
Achse 18 gelagert und mittels eines Motors 17 mit konstanter Umdrehungsgeschwindigkeit
angetrieben wird. Sie trägt starre Tragarme 19, die am Ende ein vertikales Schwenklager
20 bilden. Daran ist ein Träger 23 angeordnet. An einem mit dem Träger 23 drehverbundenen
Teil 21 ist eine Rolle 24 vorgesehen, die mit einer Steuerkurve 25 zusammenwirkt und
die jeweilige Winkeleinstellung des Trägers 23 im Verhältnis zur Radiusrichtung bestimmt.
Der Träger 23 trägt zwei Greiferachsen 27, die parallel zum Schwenklager 20 verlaufen.
Sie sind gleich weit vom Schwenklager 20 entfernt. An den Greiferachsen 27 ist ein
Paar von Greiferplatten 28 schwenkbar angeordnet, die zwischen sich einen gefüllten
Sack greifen können und eine Sackhalterung des Schweißkarussells bilden. Drei solcher
Arme 19, Träger 23 und Sackhalterungen 28 sind in dem dargestellten Beispiel am Schweißkarussell
vorgesehen. Ihre Zahl kann selbstverständlich abweichend gewählt werden. Mittels der
Antriebsorgane 22 können die Greiferplatten 28 in eine geöffnete Stellung (in Fig.
5 strichpunktiert) und eine geschlossene Stellung (in Fig. 5 mit durchgezogenen Linien
dargestellt) versetzt werden. In der geschlossenen Stellung greifen sie einen gefüllten
Sack 8 sicher.
[0020] Die Greiferplatten 28 können als Saugplatten ausgebildet sein, die durch Unterdruck
an der Sackoberfläche haften. Dadurch ist ein sicherer Griff auch bei geringer oder
gar fehlender Klemmkraft gewährleistet.
[0021] Jeder Sackhalterung 28 des Schweißkarussells ist eine Schweißeinrichtung 30 zugeordnet,
die vorzugsweise ortsfest am Schweißkarussell angeordnet ist. Die zu verschweißende
Öffnung 29 des Sacks 8 erreicht die Schweißeinrichtung 30 dadurch, daß die Sackhalterung
28 mit dem zugehörigen Träger 23 um die Schwenkachse 20 in Pfeilrichtung 31 gedreht
wird. Im dargestellten Beispiel beträgt der Drehwinkel etwa 90°.
[0022] Neben dem Schweißkarussell 13 ist etwa parallel zu dem Zuförderer 11 ein Abförderer
33 angeordnet, auf den die gefüllten und verschweißten Säcke 8 fallen gelassen werden.
Damit sie dort die gewünschte Ausrichtung haben, werden sie zuvor durch geeignete
Schwenkbewegung der Sackhalterung 28 mit dem Träger 23 in Pfeilrichtung 34 (Fig. 1)
in die gewünschte Stellung gedreht, bevor die Sackhalterung sich öffnet.
[0023] Die Bewegungsvorgänge werden anhand der Fig. 6 bis 9 im folgenden beschrieben.
[0024] Erreicht ein gefüllter Sack 8 die Übergabestation 12 (Fig. 6), steht ihm dank synchronem
Umlauf des Schweißkarussells 13 eine Sackhalterung bestehend aus zwei Greifern 28
gegenüber, die sich um ihn schließen und ihn dadurch fest erfassen. In dieser Station
erreichen die Sackhalterung 6 des Füllkarussells 1 und die Sackhalterung 28 des Schweißkarussells
13 ihre größte Nähe. Ihre Radien 35, 36, die auch ihre Richtungen angeben, fluchten
miteinander.
[0025] Dreht sich das Füllkarussell gemäß Fig. 7 um den dort gezeigten Winkel α1 und das
Schweißkarussell um einen zugehörigen Winkel weiter, so weicht die Richtung 35 der
Sackhalterung 6 von der Richtung des Radius 36 der Sackhalterung 28 erheblich ab.
Da in diesem Stadium noch keine wesentliche Winkelveränderung des Sacks 8 gegenüber
der Sackhalterung 6 und dem Füllstutzen 4 geduldet werden kann, muß sich die Sackhalterung
28 des Schweißkarussells 13 auf diesen Winkel einstellen, indem sie samt ihrem Träger
23 eine entsprechende Schwenkung um die Schwenkachse 20 durchführt.
[0026] In diesem Zustand haben sich der Sackbogen 10, auf dem die Sackhalterungen des Füllkarussells
umlaufen, und der diesen tangierende Kreisbogen 39 des Schweißkarussells ein wenig
voneinander entfernt und ist der Sack 8, der fest im Griff der Sackhalterung 28 ist,
bereits um eine entsprechende Strecke aus der Sackhalterung 6 herausgezogen.
[0027] Um sich im Zustand der Fig. 7 auf die Richtung der Sackhalterung 6 des Füllkarussells
einstellen zu können, muß der Schwenkpunkt 20 der Sackhalterung 28 des Schweißkarussells
einen größeren Weg gegenüber dem Zustand in der Übergabestation 12 (Fig. 6) zurücklegen
als der Sackhalter 6 des Füllkarussells. Entsprechend muß das Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeiten
gewählt werden. Maßgebend ist dafür die Bogenstrecke, innerhalb der der abzuziehende
Sack noch so weitgehend mit der Sackhalterung 6 und dem Füllstutzen 4 des Füllkarussells
zusammenwirkt, daß ihm keine wesentliche Winkeldrehung zugemutet werden kann. Dies
ist erst in dem Stadium möglich, das in Fig. 8 dargestellt ist, wenn der Sack nach
einer Winkeldrehung α2 seiner Halterung 6 zu einem wesentlichen Teil von der Sackhalterung
6 und dem zugehörigen Füllstutzen 4 abgezogen ist. Ein günstiges Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeiten
ergibt sich dann, wenn der Kreis 38, auf dem die Schwenkachsen 20 der Sackhalterungen
28 des Schweißkarussells liegen, und der diesen tangierende Kreis des Füllkarussells
gleiche Geschwindigkeit haben. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Relativgeschwindigkeit
der beiderseitigen Sackhalterungen 6 und 28 so zu variieren, daß in jedem Punkt des
Übergabeprozesses die Schwenkachse 20 genau auf dem Radius 35 des Füllstutzens 4 bzw.
der Sackhalterung 6 liegt. Dafür kann man die Umfangsgeschwindigkeit des Schweißkarussells
variieren. Man kann auch das Schwenklager 20 der Sackhalterungen 28 auf dem mit konstanter
Umfangsgeschwindigkeit rotierenden Schweißkarussell in Umfangsrichtung hin und her
bewegen, so daß sich seine Bewegung und die des Schweißkarussells mit dem gewünschten
Ergebnis überlagern. Es soll nicht ausgeschlossen werden, daß diese Relativbewegung
des Schwenklagers 20 gegenüber dem Schweißkarussell 13 auch eine radiale Komponente
hat, die die Abzugsbewegung unterstützt.
[0028] Im Stadium gemäß Fig. 9 haben sich der abzuziehende Sack 8 und die zugeordnete Sackhalterung
6 des Füllkarussells bereits weit voneinander entfernt.
[0029] Vergleicht man in Fig. 8 die Richtung 40 der Sackhalterung 28 des Schweißkarussells
mit dem zugehörigen Radius 36 während des beschriebenen Wegabschnitts, so stellt man
fest, daß sie im Verhältnis zu diesem Radius eine Schwenkbewegung durchführt, deren
Drehsinn demjenigen des Schweißkarussells entgegengesetzt ist und deren Ausmaß im
dargestellten Beispiel etwa 90° beträgt. Diese Schwenkbewegung, die ihren ursprünglichen
Grund darin hat, daß die Halterung 28 des Schweißkarussells der Richtung der Sackhalterung
6 des Füllkarussells folgen muß, läßt sich erfindungsgemäß für die Überführung des
Sacks in diejenige Drehstellung nutzen, in der seine Öffnung sich bei der Schweißeinrichtung
30 befindet. Diese Stellung erreicht der Sack im Zustand I der Fig. 9. Er behält sie
während der Zustände II gemäß Fig. 6 bis 9 bei. Erreicht er den Zustand III der Fig.
6, so wird er zunächst mit seiner Halterung 28 und dem zugehörigen Träger 23 in die
Richtung 41 gemäß Zustand III der Fig. 7 geschwenkt, in der er lotrecht zur Richtung
des Förderbands 33 steht. Dann öffnet die Sackhalterung 28 und läßt ihn auf das Förderband
33 fallen. Da die Sackhalterung 28 vor dem Abwurf des Sacks im Winkel beliebig eingestellt
werden kann, braucht der Abförderer nicht radial oder tangential zum Schweißkarussell
angeordnet zu sein, wenn eine bestimmte Richtung des Sacks auf den Abförderer gewünscht
wird.
[0030] Danach stellt sich die geöffnete Sackhalterung 28 wieder symmetrisch zur Richtung
des Radius 36 ein, um sich auf das Erfassen eines neuen Sacks in der Übergabestellung
12 gemäß Fig. 1 vorzubereiten.
1. Vorrichtung zum Verschweißen der Füllöffnung von in kontinuierlichem Lauf an einem
Füllkarussell (1) gefüllten Säkken (8), dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Schweißeinrichtungen (30) an einem separaten, dem Füllkarussell
(1) benachbarten und zum etwa radialen Abzug der Säcke (8) vom Füllkarussell (1) eingerichteten
Umlaufförderer (13) vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gefüllten Säcke (8) in im wesentlichen tangentialem Lauf vom Füllkarussell (1)
auf den Schweiß-Umlaufförderer (13) übergehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlaufförderer als Karussell (13) ausgebildet ist und die Sackhalterungen (28)
des Schweißkarussells (13) um eine zur Karussellachse (18) parallele Achse (20) schwenkbar
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeit des Füllkarussells (1), bezogen auf den Umlaufkreis (10)
der daran befindlichen Säcke (8), geringer ist als die Umfangsgeschwindigkeit des
Schweißkarussells (13), bezogen auf dessen den Umlaufkreis (10) des Füllkarussells
(1) tangierenden Bogen (39).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius des Kreises (38) des Schweißkarussells (13), auf dem die Schwenkachsen
(20) seiner Sackhalterungen (28) liegen, geringer ist als der Radius seines Kreises
(13), der den Umlaufkreis (1) der am Füllkarussell befindlichen Säcke tangiert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreis (38), auf dem die Schwenkachsen (20) seiner Sackhalterungen (28) liegen,
etwa dieselbe Umfangsgeschwindigkeit hat wie der ihn tangierende Kreis des Füllkarussells
(1).
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sackhalterungen (28) des Schweißkarussells (13) von die Säcke (8) in Umfangsrichtung
klemmenden Zangen gebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sackhalterungen (28) des Schweißkarussells mit wenigstens einem Sauggreifer ausgerüstet
sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine zu den Schweißeinrichtungen (30) hinführende Einwärtsschwenkung der Sackhalterungen
(28) am Schweißkarussell (13) während der und im Anschluß an die Sack-übernahme.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zuförderer (11) für die zu füllenden Säcke (8) etwa parallel einem Abförderer
(33) für die gefüllten Säcke (8) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch eine variierende Umlaufgeschwindigkeit der Sackhalterungen (28) des Schweißkarussells
relativ zu den damit zusammenwirkenden Sackhalterungen (6) des Füllkarussells.