[0001] Die Erfindung betrifft eine Entriegelungsvorrichtung an Schachttüren von Aufzügen,
gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Die Schachttüren eines Aufzuges sind im geschlossenem Zustand mit dem Türrahmen verriegelt,
wobei in der Regel ein drehbar an der Schachttür angebrachter Verriegelungshebel mit
einem am Türrahmen befestigten Verriegelungsglied im Eingriff ist. Im Normalbetrieb
wird der Verriegelungshebel durch einen auf der Aufzugskabine montierten Entriegelungsmechanismus
entriegelt. Um bei Pannen oder in anderen Notfällen in den Aufzugsschacht zu gelangen,
muss es möglich sein, dass eine verriegelte Schachttür vom Stockwerk aus von einer
autorisierten Person geöffnet werden kann, zu welchem Zweck Entriegelungsvorrichtungen
vorgesehen sind.
[0003] Mit der Europäischen Patentanmeldung EP-A-838425 ist eine Vorrichtung zur Notentriegelung
von Aufzugstüren bekannt geworden, bei der ein schwenkbar an einem mit dem Gehängewagen
der Schachttür verbundenen Trägerblech gelagerter Hakenriegel vorgesehen ist. Der
Hakenriegel ist als Doppelhebel ausgebildet, wobei der eine Hebelarm einen Haken aufweist
und der andere Hebelarm mit einem Gewicht versehen ist, so dass der Haken stets nach
oben gedrückt wird. Der Haken greift dabei in eine Ausnehmung eines ortsfest angebrachten
Verankerungselementes ein, so dass ein seitliches Verschieben des Gehängewagens bzw.
der Schachttür nicht möglich ist. Am Hakenriegel ist ein Auslösesteg mit einer Abbiegung
befestigt, die beim Schliessen der Schachttür unter eine Auslösestange geschoben wird.
Die Auslösestange ist an einem drehbar angeordnetem Drehhebel befestigt, der mittels
einer Zugfeder in der Verriegelungsstellung gehalten wird. Der Drehhebel ist mit einem
Ende eines Bowdenzuges verbunden, dessen anderes Ende an einem Zughebel eines Betätigungselementes
befestigt ist. Das Betätigungselement ist an der Unterseite eines Sichtkämpfers angeordnet
und vom Flur des Gebäudes aus zugänglich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber der vorstehend beschriebenen
einfachere Entriegelungsvorrichtung vorzuschlagen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Hierbei
steht der Verriegelungshebel über einen Entriegelungsschieber mit einer Betätigungseinrichtung
in Wirkverbindung. Der Entriegelungsschieber besteht lediglich aus einem Stück und
wird unmittelbar von einem Trägerblech gehalten und geführt. Die Betätigungseinrichtung
weist ein am Trägerblech drehbar gelagertes Betätigungsglied auf, das mit einer Spindel
drehfest verbunden ist, die mit einem nicht-selbsthemmenden Steilgewinde versehen
ist. Auf der Spindel ist eine Spindelmutter geführt, an welcher der Entriegelungsschieber
befestigt ist.
[0006] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind darin zu sehen, dass der Entriegelungsschieber
nur aus einem Stück besteht und zu seiner Führung und Halterung keine zusätzlichen
Teile benötigt werden, wohingegen beim Stand der Technik mehrere Teile für die Verbindung
zwischen dem Hakenriegel und dem Betätigungselement erforderlich sind. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, dass für die Rückstellung keine Feder verwendet wird. Damit
wird die Bruchgefahr, wie sie für die im genannten Stand der Technik verwendete Zugfeder
mit angebogenen Oesen besteht, vermieden und die Betriebssicherheit verbessert. Mit
den vorgeschlagenen Massnahmen kann daher eine kostengünstige, sichere und platzsparende
Lösung realisiert werden.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles im Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- Eine Ansicht der Entriegelungsvorrichtung in Richtung A der Fig.2,
- Fig.2
- eine Ansicht der Entriegelungsvorrichtung in Richtung B der Fig.1, in grösserem Massstab
und
- Fig.3
- eine Betätigungseinrichtung der Entriegelungsvorrichtung gemäss Fig.1 und 2 in grösserem
Massstab.
[0008] In den Fig.1 bis 3 ist mit 1 ein mit dem Türrahmen einer Schachttür verbundenes Trägerblech
bezeichnet, an dem ein Verriegelungsglied 2 befestigt ist. Ein Verriegelungshebel
3 ist um eine Achse 4 drehbar an einem nicht weiter dargestellten Hängewagen der Schachttür
gelagert. Der Verriegelungshebel 3 in Form eines Doppelhebels, weist an dem einen
Hebelarm 5 einen Haken 6 auf, während an dem anderen Hebelarm 7 ein Gewicht 8 befestigt
ist. In verriegeltem Zustand ist unter dem Einfluss des Gewichtes 8 der eine Hebelarm
5 angehoben und der Haken 6 mit dem Verriegelungsglied 2 im Eingriff.
[0009] Am anderen Hebelarm 7 des Verriegelungshebels 3 ist ein Bolzen 9 befestigt. Unterhalb
des Bolzens 9 ist ein Entriegelungsschieber 10 angeordnet, der verschiebbar am Trägerblech
1 anliegend geführt und gehalten wird. Zu diesem Zweck ist im Trägerblech 1 ein Ausschnitt
11 vorgesehen und das Trägerblech 1 auf der Höhe des Ausschnittes 11 durch zweimaliges
Abbiegen in stumpfen Winkeln derart verformt, dass der Entriegelungsschieber 10 erst
an der einen Seite des Trägerbleches 1 und dann an dessen anderer Seite geführt wird.
Ein unteres Teil 10.1 des Entriegelungsschiebers 10 ist breiter als ein oberes Teil
10.2 des Entriegelungsschiebers 10, wobei an den oberen Ecken des unteren Teiles 10.1
und am oberen Teil 10.2 reibungsvermindernde Beläge 12, 13, 14 vorgesehen sind. Der
Entriegelungsschieber 10 ist an seinem unteren Ende mit einer Betätigungseinrichtung
20 verbunden.
[0010] Die Betätigungseinrichtung 20 weist ein mit einem Dreikant versehenes Betätigungsglied
21 auf, das in einer am Trägerblech 1 befestigten Lagerplatte 22 drehbar gelagert
ist. Das Betätigungsglied 21 ist mit einer Spindel 23 drehfest verbunden, die mit
einem ein- oder mehrgängigen-vorzugsweise zweigängigen - nicht-selbsthemmenden Steilgewinde,
beispielsweise Trapezgewinde, versehen ist. Eine auf der Spindel 23 sitzende Spindelmutter
24 ist mit dem Entriegelungsschieber 10 verschraubt, so dass beim Drehen des Betätigungsgliedes
21 mittels eines Dreikantschlüssels der Entriegelungsschieber 10 nach oben gegen den
Bolzen 9 geschoben, der Verriegelungshebel 3 geschwenkt und die Schachttür entriegelt
wird. Beim Verriegelungsvorgang wird die Abwärtsbewegung des Entriegelungsschiebers
10 durch das Gewicht 8 des Verriegelungshebels 3 eingeleitet und durch die reibungarme
Gestaltung des Entriegelungsschiebers 10 und der Betätigungseinrichtung 20 unterstützt,
bis die Spindel 23, bzw. der Entriegelungsschieber 10, wieder die Ausgangsstellung
erreicht hat.
1. Entriegelungsvorrichtung an Schachttüre von Aufzügen, mit einem Verriegelungshebel
(3), welcher mittels eines Entriegelungselements (10) zu entriegeln ist, wobei das
Entriegelungselement (10) mit einer Spindel (23) in Wirkverbindung steht, die auf
einem Lager (22) drehbar abgestützt ist.
2. Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine am Entriegelungselement (10) angebrachte Spindelmutter (24) Teil der Wirkverbindung
ist
3. Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verriegelungshebel (3), das Entriegelungselement (10) und die Spindel (23) auf
einem Trägerblech (1) montiert sind, wobei das Entriegelungselement (10) als ein am
Trägerblech (1) geführter Entriegelungsschieber (10) ausgeführt ist.
4. Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spindel (23) an einem ihrer Enden ein dreikantförmiges Betätigungsglied (21)
aufweist.
5. Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Trägerblech (1) ein Ausschnitt (11) vorgesehen ist, und das Trägerblech (1) auf
der Höhe dieses Ausschnittes (11) durch zweimaliges Abbiegen in stumpfen Winkeln derart
verformt ist, dass der Ausschnitt (11) eine Durchtrittsöffnung für den Entriegelungsschieber
(10) bildet, durch die der Entriegelungsschieber (10) hindurchgeführt ist, wobei dieser
erst durch die eine Seite des Trägerbleches (1) und dann durch dessen andere Seite
geführt ist.
6. Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass er reibungsvermindernde Beläge (12,13,14) aufweist.
7. Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spindel (23) mit einem mehrgängigen, nicht-selbsthemmenden Steilgewinde versehen
ist.
8. Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das nicht-selbsthemmende Steilgewinde ein Trapezgewinde ist.