[0001] Die Erfindung betrifft eine Führungseinrichtung für eine Faltschiebetür, bestehend
aus einem an einem Stegteil einer Profilschiene verschieblich geführten Schlitten,
der mit Laufrollen oder Gleitstücken das Stegteil einfaßt.
[0002] Führungseinrichtungen für Faltschiebetüren sind an den Deck- und/oder Bodenwänden
von Möbeln parallel zu deren die Öffnungen begrenzenden Seitenkanten befestigten Profilschienen
längsverschieblich geführt, ohne auch quer zu diesen beweglich zu sein. Um eine an
einem Flügel an einer Faltschiebetür befestigte Führungseinrichtung auch dann in verschiebliche
Verbindung mit einer Profilschiene bringen zu können, wenn der innere Türflügel bereits
gelenkig mit einer Korpuswand eines Möbelteils verbunden ist, ist es erwünscht, die
Führungseinrichtung durch eine Bewegung quer zu der Profilschiene mit dieser bei der
Montage der Faltschiebetür in verschiebliche Verbindung bringen zu können, um die
Führungseinrichtung nicht von den Enden her auf oder in die Profilschiene einführen
zu müssen.
[0003] Aus DE 297 01 260 U1 ist eine Führungseinrichtung der eingangs angegebenen Art bekannt,
bei der die hintere Laufrolle derart beweglich an dem Schlitten gelagert ist, daß
sie sich senkrecht zur Verschiebeebene des Schlittens aus einer Lage oberhalb einer
am Boden eines Möbelteils befestigten Profilschiene in eine Lage verschieben läßt,
in der diese hinter die Rückseite des Stegteils greift, wobei die vertikal verschiebbare
Achse der Laufrolle zwei Rastnuten aufweist, in die ein an dem Schlitten vorgesehener
Schnäpper wahlweise in der eingefahrenen Gebrauchsstellung oder in der ausgefahrenen
Montagestellung einrastet. Bei der bekannten Führungseinrichtung ergeben sich dann
Schwierigkeiten, wenn die Laufrolle bei ihrer Verschiebung aus der Montagestellung
in die Gebrauchsstellung auf die Stirnseite des Stegteils stößt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Führungseinrichtung der eingangs angegebenen Art
zu schaffen, die sich in einfacher Weise von der Seite her in ihre längsverschiebliche
Verbindung mit dem Stegteil der Profilschiene bringen läßt.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die in Bezug auf die Tür hinter
dem Stegteil befindliche hintere Laufrolle an einem mit dem Schlitten schwenkbar verbundenen
Arm gelagert ist, der zwischen einer ausgeschwenkten Montagestellung und einer eingeschwenkten
Gebrauchsstellung verschwenkbar ist, in der die hintere Laufrolle an der hinteren
Seite des Stegteils anliegt oder nahezu anliegt.
[0006] Die erfindungsgemäße Führungseinrichtung läßt sich dadurch in einfacher Weise in
ihre längsverschiebliche Gebrauchsstellung an dem Stegteil der Profilschiene verbringen,
daß die an dem schwenkbaren Arm gelagerte hintere Laufrolle zangenartig an das Stegteil
angeschwenkt wird, wobei ein die Montage behinderndes Anstoßen an die Stirnseite oder
Kanten der Profilschiene ausgeschlossen ist.
[0007] Die erfindungsgemäße Führungseinrichtung läßt sich mit einer bodenseitigen Profilschiene
in längsverschiebliche Verbindung bringen. Um die erfindungsgemäße Führungseinrichtung
auch mit einer deckseitigen Profilschiene in längsverschiebliche Verbindung bringen
zu können, an der sie in der Weise geführt ist, daß sie auch hängend einen Türflügel
zu tragen vermag, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß das
Stegteil einer an einer Deckwand eines Möbels zu befestigenden Profilschiene an seinem
unteren Ende mit einer zur Tür hin weisenden Abwinklung versehen ist, auf deren oberen
Lauffläche sich der Schlitten mit einer Laufrolle oder einem Gleitstück abstützt.
Eine auf der Abwinklung des Stegteils laufende Laufrolle ist zweckmäßigerweise um
eine horizontale Achse drehbar an dem Schlitten gelagert.
[0008] Zweckmäßigerweise ist der Schlitten mit mindestens einer auf einer vertikalen Achse
gelagerten Laufrolle versehen, die auf der Vorderseite des Stegteils abläuft.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der schwenkbare Arm in
seiner eingeschwenkten Stellung mit dem Schlitten verrastbar ist. Vorzugsweise ist
der schwenkbare Arm auch in seiner ausgeschwenkten Montagestellung mit dem Schlitten
verrastbar.
[0010] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Arm verschieblich
auf einem an zueinander parallelen Seitenteilen des Schlittens befestigten Bolzen
gelagert und an einer Seite mit einem Zapfen versehen ist, der in der ausgeschwenkten
und in der eingeschwenkten Stellung des Arms in Bohrungen des diesen zugewandten Seitenteils
greift, und daß zwischen dem anderen Seitenteil und dem Arm eine Druckfeder eingespannt
ist, die den Arm in Richtung auf die Bohrungen beaufschlagt.
[0011] Nach einer anderen Ausführungsform kann der schwenkbare Arm auch mit einem querverschieblichen
Stift versehen sein. Bei dieser Ausführungsform ist nur der Raststift verschieblich
und nicht auch der gesamte Arm. Zweckmäßigerweise ist der schwenkbare Arm mit einer
Betätigungseinrichtung zur Verschiebung des Stifts versehen. Der Raststift kann auch
gegen die Kraft einer Feder eindrückbar sein.
[0012] Zweckmäßigerweise weist der schwenkbare Arm im Längsschnitt ein U-förmiges Profil
auf, wobei die Laufrolle auf einem Achszapfen gelagert ist, der mit dem Stegteil des
Profils verbunden ist.
[0013] Zur Verbindung mit einem Flügel der Faltschiebetür ist der Schlitten mit einer Einrichtung
zur Befestigung eines Scharnierarms, z. B. des Scharnierarms eines Doppellenkerscharniers,
versehen.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der Führungseinrichtung, die an dem Stegteil eines mit der Deckwand
eines Möbels verbundenen Profils geführt und durch ein Doppellenkerscharnier mit einem
Flügel einer Faltschiebetür verbunden ist,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der Führungseinrichtung nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des eine Laufrolle tragenden schwenkbaren Arms,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht der Führungseinrichtung in seiner Montagestellung, in
der der eine Laufrolle tragende Arm ausgeschwenkt ist, und
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht der Führungseinrichtung in seiner Gebrauchsstellung,
in der diese längsverschieblich an dem Stegteil der Profilschiene geführt ist.
[0015] Die Führungseinrichtung besteht aus einem Schlitten 1 mit einem gehäuseartigen Grundkörper,
der einen Boden 2, mit diesem verbundene zueinander parallele Seitenteile 3, 4 und
eine Rückwand 5 aufweist, die an ihrem oberen Ende ein verbreitertes Querstück 6 trägt.
Das Querstück 6 ist in seinem mittleren Bereich mit einer etwa kreisbogenförmigen
Wulst 7 versehen, die eine zu dem Boden 2 parallele und quer zu dem Querstück 6 verlaufende
Bohrung aufweist, in der ein eine Laufrolle 8 tragender Achszapfen 9 gehaltert ist.
Die seitlichen Flügelteile des Querstücks 6 sind auf ihrer zu dem Boden 2 parallelen
Oberseite beidseits der Wulst 7 mit rechtwinkelig auf dieser stehenden Achszapfen
versehen, auf denen Laufrollen 10, 11 drehbar gelagert sind. Auf einer aus einem Bolzen
bestehenden Achse 12, die in Bohrungen der Seitenteile 3, 4 des Grundkörpers gehaltert
ist, ist ein Arm 13 schwenkbar gelagert, der im Quer- und Längsschnitt ein etwa U-förmiges
Profil aufweist. An dem der Schwenkachse 12 gegenüberliegenden Stegteil 14 des Arms
13 ist ein aufragender Achszapfen befestigt, auf dem eine Laufrolle 30 drehbar gelagert
ist. Der Arm 13 ist auf der Achse 12 verschieblich geführt und weist an seiner der
Seitenwand 4 zugewandten Seite 15 im Abstand von der Achse 12 einen Rastzapfen 16
auf, der in Bohrungen 17, 18 des Seitenteils 4 verrastbar ist. Die Achse 12 durchsetzt
eine Druckfeder 19, die zwischen der Seitenwand 3 des Grundkörpers und der Seite des
Arms eingespannt ist, die der den Rastzapfen 16 tragenden Seite des Arms gegenüberliegt.
Die Bohrungen 17, 18 in der Seitenwand 4 sind derart angeordnet, daß der Rastzapfen
16 in der aus Fig. 4 ersichtlichen Montagestellung in der Bohrung 17 und in der aus
Fig. 5 ersichtlichen Gebrauchsstellung in der Bohrung 18 verrastet ist. Um den Rastzapfen
16 in der einen oder der anderen Bohrung 17, 18 zu verrasten, ist es nur erforderlich,
den Arm 13 gegen die Kraft der Feder 19 zu verschieben, so daß der Rastzapfen 16 außer
Eingriff mit einer Bohrung kommt und sodann durch entsprechendes Verschwenken des
Arms in der gewünschten Bohrung verrastet werden kann.
[0016] Die Führungseinrichtung ist an einer Führungsschiene 20 längsverschieblich geführt,
die nahe der Öffnung und parallel zur Öffnungskante der Deckwand 21 eines Möbelteils
befestigt ist. Die Profilschiene besteht aus einer der Befestigung dienenden Leiste
22, die mit einem rechtwinkelig auf diesem stehenden Stegteil 23 versehen ist. Das
Stegteils 23 ist an seinem freien Ende mit einer rechtwinkeligen Abwinklung 24 versehen,
die eine obere Lauffläche für die Laufrolle 8 bildet. In der aus den Fig. 1, 2 und
5 ersichtlichen Gebrauchsstellung laufen die Laufrollen 10, 11 und 30 auf gegenüberliegenden
Seiten des Stegteils 23, während die Laufrolle 8, die auf der Lauffläche der Abwicklung
24 läuft, den Türflügel 25 hängend trägt.
[0017] Mit den Seitenteilen 3, 4 sind zur Links- oder Rechtsmontage sockelartige Erhöhungen
27 verbunden, die der Befestigung von Scharnierarmen 28 beispielsweise von Doppellenkerscharnieren
dienen, deren Scharniertöpfe 29 in üblicher Weise mit dem Türflügel 25 verbunden sind.
[0018] Die Profilschiene 20 besteht zweckmäßigerweise aus einem Strangprofil, während der
Grundkörper 1 und der schwenkbare Arm 15 aus Metalldruckgußteilen hergestellt sein
können.
1. Führungseinrichtung für eine Faltschiebetür, bestehend aus einem an einem Stegteil
(23) einer Profilschiene (20) verschieblich geführten Schlitten (1), der mit Laufrollen
(10, 11, 30) oder Gleitstücken das Stegteil (23) einfaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in Bezug auf die Tür (25) hinter dem Stegteil (23) befindliche hintere Laufrolle
(30) an einem mit dem Schlitten (1) schwenkbar verbundenen Arm (13) gelagert ist,
der zwischen seiner ausgeschwenkten Montagestellung (Fig. 4) und einer eingeschwenkten
Gebrauchsstellung (Fig. 1) verschwenkbar ist, in der die hintere Laufrolle (30) an
der hinteren Seite des Stegteils (23) anliegt oder nahezu anliegt.
2. Führungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stegteil der an der Deckwand (21) eines Möbels zu befestigenden Profilschiene
(20) an seinem unteren Ende mit einer zur Tür (25) hin weisenden Abwinklung (24) versehen
ist, auf deren oberen Lauffläche sich der Schlitten (1) mit einer Laufrolle (8) oder
einem Gleitstück abstützt.
3. Führungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (1) mit mindestens einer auf einer vertikalen Achse gelagerten Laufrolle
(10, 11) versehen ist, die auf der Vorderseite des Stegteils (23) abläuft.
4. Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der verschwenkbare Arm (13) in seiner eingeschwenkten Gebrauchsstellung mit dem Schlitten
(1) verrastbar ist.
5. Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der schwenkbare Arm (13) in seiner ausgeschwenkten Montagestellung mit dem Schlitten
(1) verrastbar ist.
6. Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Arm (13) verschieblich auf einem an zueinander parallelen Seitenteilen (3, 4)
des Schlittens (1) befestigten Bolzen (12) gelagert und an einer Seite mit einem Zapfen
(16) versehen ist, der in der ausgeschwenkten und in der eingeschwenkten Stellung
des Arms (13) in Bohrungen (17, 18) des diesem zugewandten Seitenteils (4) greift,
und daß zwischen dem anderen Seitenteil (3) und dem Arm (13) eine Druckfeder (19)
eingespannt ist, die den Arm (13) in Richtung auf die Bohrungen (17, 18) beaufschlagt.
7. Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der schwenkbare Arm (13) mit einem querverschieblichen Raststift versehen ist.
8. Führungseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der schwenkbare Arm mit einer Betätigungseinrichtung zur Verschiebung des Raststifts
versehen ist.
9. Führungseinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Raststift gegen Federkraft eindrückbar ist.
10. Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der schwenkbare Arm (13) im Querschnitt ein U-förmiges Profil besitzt.
11. Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (11) mit einer Einrichtung (27) zur Befestigung eines Scharnierarms
(28), z. B. des Scharnierarms eines Doppellenkerscharniers, versehen ist.