[0001] Die Erfindung betrifft einen Plasmabildschirm ausgerüstet mit einer Frontplatte,
die eine Glasplatte, auf der eine dielektrische Schicht und eine Schutzschicht aufgebracht
sind, aufweist, mit einer Trägerplatte ausgestattet mit einer Leuchtstoffschicht,
mit einer Rippenstruktur, die den Raum zwischen Frontplatte und Trägerplatte in Plasmazellen,
die mit einem Gas gefüllt sind, aufteilt, mit einem oder mehreren Elektroden-Arrays
auf der Frontplatte und der Trägerplatte zur Erzeugung von stillen elektrischen Entladungen
in den Plasmazellen.
[0002] Plasmabildschirme ermöglichen Farbbilder mit hoher Auflösung, großer Bildschirmdiagonale
und sind von kompakter Bauweise. Ein Plasmabildschirm weist eine hermetisch abgeschlossene
Glaszelle, die mit einem Gas gefüllt ist, mit gitterförmig angeordneten Elektroden
auf. Durch Anlegen einer elektrischen Spannung wird eine Gasentladung hervorgerufen,
die Licht im ultravioletten Bereich erzeugt. Durch Leuchtstoffe kann dieses Licht
in sichtbares Licht umgewandelt und durch die Frontplatte der Glaszelle zum Betrachter
emittiert werden.
[0003] Zur Darstellung von farbigen Bildern auf einem Plasmabildschirmen bedient man sich
der additiven Farbmischung. Ein großer Teil der in der Natur vorkommenden Farben lassen
sich durch additive Mischung der drei Primärfarben rot, grün und blau entsprechender
Intensität darstellen.
[0004] Die Darstellung der verschiedenen Farben ist durch sogenannte Normfarbkurven festgelegt.
Ein weit verbreiteter Standard ist das CIE Farbdreieck. Der Bereich der darstellbaren
Farben in einem Bildschirm wird durch die Farbpunkte der drei Leuchtstoffe, gegeben
durch das jeweilige Emissionsspektrum, definiert.
[0005] Aufgrund der charakteristischer Farbempfindung des menschlichen Auges trägt die blaue
Lichtemission am wenigstens zur Luminanz (Helligkeit) eines Bildschirms bei. In Plasmabildschirmen
sind darüber hinaus die blau-emittierenden Leuchtstoffe nicht so effizient wie die
grün- und rot-emittierenden Leuchtstoffe. Ein Plasmabildschirm mit einem blau-emittierenden
Leuchtstoff ist beispielsweise aus der DE 199 37 420 bekannt. Diese beiden Effekte
führen dazu, dass die Farbtemperatur für weißes Licht für Fernsehanwendungen bei gleicher
Anregung der rot-, grün- und blau-emittierenden Leuchtstoffe niedriger als gswünscht
ist.
[0006] Deshalb ist es eine Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik
zu umgehen und einen Plasmabildschirm mit einer verbesserten Farbtemperatur für weißes
Licht bereitzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Plasmabildschirm ausgerüstet mit einer Frontplatte,
die eine Glasplatte, auf der eine dielektrische Schicht und eine Schutzschicht aufgebracht
sind, aufweist, mit einer Trägerplatte ausgestattet mit einer Leuchtstoffschicht,
mit einer Rippenstruktur, die den Raum zwischen Frontplatte und Trägerplatte in Plasmazellen,
die mit einem Gas gefüllt sind, aufteilt, mit einem oder mehreren Elektroden-Arrays
auf der Frontplatte und der Trägerplatte zur Erzeugung von stillen elektrischen Entladungen
in den Plasmazellen, wobei die Frontplatte auf der den Plasmazellen zugewandten Seite
eine blaue Schicht aufweist.
[0008] Durch die blaue Schicht wird eine blaue Einfärbung der Frontplatte erzielt und so
der Weißfarbpunkt des Plasmabildschirms zu niedrigeren x,y-Werten verschoben. Auch
die Farbtemperatur des Plasmabildschirms wird durch diese Einfärbung der Frontplatte
erhöht.
[0009] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die blaue Schicht die Schutzschicht. Dies
hat den Vorteil, dass keine zusätzliche Schutzschicht, beispielsweise aus MgO, auf
der Frontplatte aufgebracht werden muss.
[0010] In dieser vorteilhaften Ausführungsform kann es bevorzugt sein, dass sich die blaue
Schicht strukturiert, parallel zu den Elektroden auf der Frontplatte befindet. Mit
Hilfe dieser Maßnahme kann das Adressierverhalten des Plasmabildschirms verbessert
werden.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die blaue Schicht die dielektrische
Schicht. Durch Einbringen blauer Farbmittel-Partikel in die dielektrische Schicht
wird auf einfache Weise eine blaue Schicht hergestellt.
[0012] Es kann vorteilhaft sein, dass die blaue Schicht als zusätzliche Schicht auf der
Glasplatte und auf den Elektroden der Frontplatte aufgebracht ist.
[0013] Es ist besonders bevorzugt, dass die blaue Schicht Faxbmittel-Partikel ausgewählt
aus der Gruppe CoAl
2O
4 und der blauen Ultramarine enthält.
[0014] Diese anorganischen Pigmente sind temperaturstabil und widerstehen rigiden Bedingungen
bei der Herstellung und Betrieb eines Plasmabildschirms. Insbesondere blaue Schichten,
welche CoAl
2O
4 enthalten sind resistent gegen den bei der Plasmaentladung erzeugten Ionenstrom.
Weiterhin besitzt CoAl
2O
4 einen hohen Sekundärelektronenkoeffizienten unter Ionenbeschuss.
[0015] Im folgenden soll anhand von drei Figuren und sechs Ausführungsbeispielen die Erfindung
näher erläutert werden. Dabei zeigt
- Fig 1
- den Aufbau und das Funktionsprinzip einer einzelnen Plasmazelle in einem AC-Plasmabildschirm,
- Fig 2
- den Aufbau und das Funktionsprinzip einer einzelnen Plasmazelle in einem AC-Plasmabildschirm
mit einer blauen Schicht auf der Glasplatte und auf den Elektroden,
- Fig.3
- den Aufbau und das Funktionsprinzip einer einzelnen Plasmazelle in einem AC-Plasmabildschirm
mit einer strukturierten blauen Schicht.
[0016] Gemäß Fig. 1 weist eine Plasmazelle eines AC-Plasmabildschirms mit einer koplanaren
Anordnung der Elektroden eine Frontplatte 1 und eine Trägerplatte 2 auf. Die Frontplatte
1 enthält eine Glasplatte 3, auf der eine dielektrische Schicht 4 und darauf eine
Schutzschicht 5 aufgebracht sind. Auf die Glasplatte 3 sind parallele, streifenförmige
Entladungselektroden 6,7 aufgebracht, die von der dielektrischen Schicht 4 bedeckt
sind. Die Entladungselektroden 6,7 sind zum Beispiel aus Metall oder ITO. Die Trägerplatte
2 ist aus Glas und auf der Trägerplatte 2 sind parallele, streifenförmige, senkrecht
zu den Entladungselektroden 6,7 verlaufende Adresselektroden 10 aus beispielsweise
Ag aufgebracht. Diese sind von einer Leuchtstoffschicht 9, die Licht in einer der
drei Grundfarben rot, grün oder blau emittiert, bedeckt. Dazu ist die Leuchtstoffschicht
9 in mehrere Farbsegmente unterteilt. Üblicherweise sind die rot-, grün- bzw. blau-emittierenden
Farbsegmente der Leuchtstoffschicht 9 in Form von senkrechten Streifentripeln aufgebracht.
Die einzelnen Plasmazellen sind durch eine Rippenstruktur 12 mit Trennrippen aus vorzugsweise
dielektrischem Material getrennt.
[0017] In der Plasmazelle, als auch zwischen den Entladungselektroden 6,7, von denen jeweils
eine im Wechsel als Kathode bzw. Anode wirkt, befindet sich ein Gas, vorzugsweise
ein Edelgasgemisch, aus beispielsweise He, Ne oder Kr mit Xe als UV-Licht generierende
Komponente. Nach Zündung der Oberflächenentladung, wodurch Ladungen auf einem zwischen
den Entladungselektroden 6,7 im Plasmabereich 8 liegenden Entladungsweg fließen können,
bildet sich im Plasmabereich 8 ein Plasma, durch das je nach der Zusammensetzung des
Gases Strahlung 11 im UV-Bereich, insbesondere im VUV-Bereich, erzeugt wird. Diese
Strahlung 11 regt die Leuchtstoffschicht 9 zum Leuchten an, die sichtbares Licht 13
in einer der drei Grundfarben emittiert, das durch die Frontplatte 1 nach außen tritt
und somit einen leuchtenden Bildpunkt auf dem Bildschirm darstellt.
[0018] Die Frontplatte 1 des Plasmabildschirms weist auf der Seite der Plasmazellen eine
blaue Schicht auf. Dies kann entweder die dielektrische Schicht 4, die Schutzschicht
5 oder eine zusätzliche Schicht 14 sein. Die zusätzliche Schicht 14 befindet sich
bevorzugt auf der Glasplatte 3 und auf den Entladungselektroden 6,7. Sie kann sich
aber auch zwischen dielektrischer Schicht 4 und der Schutzschicht 5 oder zwischen
der Glasplatte und den Entladungselektroden 6,7 befinden.
[0019] Bevorzugt enthält die blaue Schicht Farbmittel-Partikel, welche ausgewählt sind aus
der Gruppe CoAl
2O
4 und der blauen Ultramarine.
[0020] Soll die blaue Schicht die Schutzschicht 5 sein, wird auf die dielektrische Schicht
4, welche vorzugsweise PbO-haltigem Glas enthält, eine Schicht aus CoAl
2O
4 mit einer Schichtdicke von 300 bis 1500 nm aufgebracht. Dies kann mittels Vakuumverdampfung
von CoO und Al
2O
3 oder durch nass-chemische Auftragung einer CoAl
2O
4-haltigen Suspension erfolgen. Der Teilchendurchmesser der CoAl
2O
4-Teilchen einer derartigen Suspensionen ist vorzugsweise kleiner 200 nm. Alternativ
kann die blaue Schicht aus CoAl
2O
4 mittels Siebdrucken oder anderer Druckverfahren hergestellt werden.
[0021] In dieser Ausführungsform kann es auch vorteilhaft sein, dass die CoAl
2O
4-haltige Schutzschicht 5 nicht über die gesamte Fläche der dielektrischen Schicht
4 aufgebracht ist, sondern strukturiert. Beispielsweise kann, wie in Fig. 2 gezeigt,
die CoAl
2O
4-haltigs Schutzschicht 5 streifenförmig, parallel zu den Entladungselektroden 6,7
auf der dielektrischen Schicht 4 aufgebracht sein. In dieser Ausführungsform ist der
Bereich zwischen zwei Paaren von Entladungselektroden 6,7, in dem keine Plasmaentladung
erfolgt, nicht mit der CoAl
2O
4-haltige Schutzschicht 5 bedeckt.
[0022] Soll die blaue Schicht die dielektrische Schicht 4 sein, werden dem Ausgangsmaterial,
welches zur Herstellung der dielektrischen Schicht 4 verwendet wird, blaue Farbmittel-Partikel
beigemischt. Das Ausgangsmaterial kann ein Glasmaterial oder ein keramisches Material
sein. Die dielektrische Schicht 4 kann ein oder mehrere Oxide ausgewählt aus der Gruppe
Li
2O, Na
2O, K
2O, SiO
2, B
2O
3, BaO, Al
2O
3, ZnO, MgO, CaO und PbO vermischt mit CoAl
2O
4 oder Ultramarinen enthalten. Die Teilchengröße der Farbmittel-Partikel beträgt vorzugsweise
zwischen 20 und 5000 nm.
[0023] Zur Herstellung einer dielektrischen Schicht 4, welche CoAl
2O
4 oder Ultramarine enthält, wird zunächst eine Siebdruckpaste aus gleichen Gewichtsanteilen
der Siebdruckpastenbase und des Glasmaterials bzw. des keramischen Materials hergestellt.
Die Siebdruckpastenbase ist vorzugsweise
p-Menth-1-en-8-ol mit 5 Gew.-% Ethylcellulose. Weiterhin wird eine Farbmittel-Partikelpaste
aus der Siebdruckpastenbase und 70 Gewichtsteilen an Farbmittel-Partikeln hergestellt.
Anschließend wird die Siebdruckpaste im Verhältnis 10:1 mit der Farbmittel-Partikelpaste
gemischt. Die erhaltene Paste wird mittels Siebdruck auf die Frontplatte 1, welche
eine Glasplatte 3 und Entladungselektroden 6,7 aufweist, aufgebracht. Die dielektrische
Schicht 4 wird getrocknet und anschließend wird die gesamte Frontplatte 1 einer Temperatur
von 485 °C ausgesetzt. Die Schichtdicke der fertigen dielektrischen Schicht 4 liegt
bevorzugt zwischen 20 und 40 µm.
[0024] Alternativ kann die blaue Schicht eine zusätzliche Schicht 14 sein. In dieser Ausrührungsform
kann eine Schicht aus den Farbmittel-Partikeln auf die Glasplatte 3 oder auf die Glasplatte
3 und die Entladungselektroden 6,7 oder zwischen dielektrischer Schicht 4 und Schutzschicht
5 aufgebracht. In Fig. 3 ist ein Plasmabildschirm mit einer zusätzlichen Schicht 14
gezeigt, welche auf die Glasplatte 3 und auf die Entladungselektroden 6,7 aufgebracht
ist.
[0025] Zur Herstellung einer blauen, zusätzlichen Schicht 14 werden zunächst Suspensionen
mit Faibmittel-Partikeln mittels Druckverfahren, Doctor-Blade-Verfahren oder Spincoating-Verfahren
auf der Frontplatte 1 aufgebracht und anschließend getrocknet. Die Schichtdicke der
blauen, zusätzlichen Schicht 14 beträgt bevorzugt zwischen 0.1 und 2 µm. Alternativ
kann die blaue, zusätzliche Schicht 14 auch mittels bekannter photolithographischer
Verfahren oder mittels Vakuumverdampfung von CoO und Al
2O
3 hergestellt werden.
[0026] Eine Suspension, welche mittels Spincoating auf der Frontplatte 1 aufgebracht wird,
enthält bevorzugt eine niedrige Konzentration an gelösten Hilfsstoffen beispielsweise
organischen polymeren Bindern wie Polyvinylalkohol. Die Zusammensetzung der Suspension
von Farbmittel-Partikeln ist deshalb vorteilhaft so zu wählen, dass die gelösten Anteile
nicht mehr als 20 Volumenprozent der Farbmittel-Partikel ausmachen. Es ist vorteilhaft,
das Volumenverhältnis von Farbmittel-Partikeln zu Binder auf 10 zu 1 zu begrenzen.
[0027] Im folgenden werden Ausführungsformen der Erfindung erläutert, die beispielhafte
Realisierungsmöglichkeiten darstellen.
Ausführungsbeispiel 1
[0028] Zur Herstellung einer Frontplatte 1 mit einer blauen Schicht, welche eine zusätzliche
Schicht 14 ist, wurden auf einer Glasplatte 3 Entladungselektroden 6,7 aus ITO aufgebracht.
Auf die Glasplatte 3 und die Entladungselektroden 6,7 wurde mittels Spincoating eine
Suspension aus CoAl
2O
4 und Polyvinylalkohol im Verhältnis 10:1 aufgebracht. Nach Trocknung wurde eine blaue,
zusätzliche Schicht 14 aus CoAl
2O
4 mit einer Schichtdicke von 0.7 µm erhalten. Auf die blaue, zusätzliche Schicht 14
wurde eine dielektrische Schicht 4 aus niedrig schmelzenden Glas aufgebracht, welche
eine Schichtdicke von 30 µm hatte. Durch Abscheidung im Vakuum wurde eine 700 nm dicke
Schutzschicht 5 aus MgO auf die dielektrische Schicht 4 aufgebracht. Anschließend
wurde die Frontplatte 1 zusammen mit einer Trägerplatte 2 und einem Xenon-haltigen
Gasgemisch, zum Bau eines Plasmabildschirms verwendet. Der Plasmabildschirm wies eine
Farbtemperatur von 8100 K auf. Weiterhin war bei gleichem Kontrast unter Umgebungsbeleuchtung
die Luminanz des Plasmabildschirms um 20 Prozent erhöht.
Ausführungsbeispiel 2
[0029] Zur Herstellung einer Frontplatte 1 mit einer blauen, dielektrischen Schicht 4 wurde
eine Siebdruckpaste aus 100 g
p-Menth-1-en-8-ol, welches 5 Gew.-% Ethylcellulose enthielt, und 100 g eines Glasmaterials
(T
g ≈ 475 °C), welches Li
2O, Na
2O, K
2O, SiO
2, B
2O
3, BaO, Al
2O
3, ZnO, MgO und CaO enthielt, hergestellt und diese anschließend durch zweimalige Passage
eines Dreiwalzenstuhls dispergiert.
[0030] Außerdem wurden 100 g
p-Menth-1-en-8-ol, welches 5 Gew.-% Ethylcellulose enthielt, und 70 g CoAl
2O
4 gemischt. Diese Farbmittel-Partikelpaste wurde auf einem Dreiwalzenstuhl durch zweimalige
Passage dispergiert.
[0031] Die Siebdruckpaste wurde in einem Dissolver mit der Paste mit der Farbmittel-Partikelpaste
im Verhältnis 15:1 gemischt. Nach der vollständigen Homogenisierung der Mischung wurde
die erhaltene, blaue Siebdruckpaste auf die Frontplatte 1 eines Plasmabildschirms
durch Siebdrucken aufgetragen. Die erhaltene Schicht wurde getrocknet und in einem
Ofen mit 485°C behandelt. Man erhielt eine transparente, blaue dielektrische Schicht
4 von 35 µm Dicke. Durch ein Abscheidung im Vakuum wurde eine 700 nm dicke Schutzschicht
5 aus MgO Schicht auf die dielektrische Schicht 4 aufgebracht. Anschließend wurde
die Frontplatte 1 zusammen mit einer Trägerplatte 2 und einem Xenon-haltigen Gasgemisch,
zum Bau eines Plasmabildschirms verwendet.
Ausführungsbeispiel 3
[0032] Zur Herstellung einer Frontplatte 1 mit einer blauen, dielektrischen Schicht 4 wurde
eine Siebdruckpaste aus 100 g
p-Menth-1-en-8-ol, welches 5 Gew.-% Ethylcellulose enthielt, und 100 g eines Glasmaterials
(T
g≈ 475 °C), welches Li
2O, Na
2O, K
2O, SiO
2, B
2O
3, BaO, Al
2O
3, ZnO, MgO und CaO enthielt, hergestellt und diese anschließend durch zweimalige Passage
eines Dreiwalzenstuhls dispergiert.
[0033] Außerdem wurden 100 g
p-Menth-1-en-8-ol, welches 5 Gew.-% Ethylcellulose enthielt, und 70 g Ultramarin (C.I.
Pigment Blue 299) gemischt. Diese Farbmittel-Partikelpaste wurde auf einem Dreiwalzenstuhl
durch zweimalige Passage dispergiert.
[0034] Die Siebdruckpaste wurde in einem Dissolver mit der Farbmittel-Partikelpaste im Verhältnis
10: 1 gemischt. Nach der vollständigen Homogenisierung der Mischung wurde die erhaltene,
blaue Siebdruckpaste auf die Frontplatte 1 eines Plasmabildschirms durch Siebdrucken
aufgetragen. Die erhaltene Schicht wurde getrocknet und in einem Ofen mit 485 °C behandelt.
Man erhielt eine transparente, blaue dielektrische Schicht 4 von 30 µm Dicke. Durch
ein Abscheidung im Vakuum wurde eine 700 nm dicke Schutzschicht 5 aus MgO Schicht
auf die dielektrische Schicht 4 aufgebracht. Anschließend wurde die Frontplatte 1
zusammen mit einer Trägerplatte 2 und einem Xenon-haltigen Gasgemisch, zum Bau eines
Plasmabildschirms verwendet.
[0035] Ausführungsbeispiel 4
[0036] Zur Herstellung einer Frontplatte 1 mit einer blauen Schutzschicht 5 wurde eine wässrige
Suspension mit einem Dispergiermittel und 9.5 Gew.-% CoAl
2O
4 hergestellt. Die Viskosität der Suspension wurde mittels Polyvinylalkohol auf 100
mPa*s eingestellt. Die Suspension wurde auf die dielektrische Schicht 4 einer Frontplatte
1, welche eine Glasplatte 3, eine dielektrische Schicht 4 und Entladungselektroden
6,7 aufwies, aufgebracht. Die dielektrische Schicht 4 enthielt PbO-haltiges Glas und
die beiden Entladungselektroden 6,7 waren aus ITO. Nach Trocknung bei 150 °C wurde
eine 600 nm dicke blaue Schicht erhalten, welche gleichzeitig als Schutzschicht 5
fungierte. Anschließend wurde die Frontplatte 1 zusammen mit einer Trägerplatte 2
und einem Xenon-haltigen Gasgemisch, zum Bau eines Plasmabildschirms verwendet. Der
Weißfarbpunkt des Plasmabildschirms betrug 7600 K.
Ausführungsbeispiel 5
[0037] Zur Herstellung einer Farbmittel-Partikelpaste wurden 100 g
p-Menth-1-en-8-ol, welches 5 Gew.-% Ethylcellulose enthielt, und 70 g CoAl
2O
4 gemischt. Diese Paste wurde auf einem Dreiwalzenstuhl durch zweimalige Passage dispergiert.
[0038] Die Farbmittel-Partikelpaste wurde streifenförmig auf die dielektrische Schicht 4
einer Frontplatte 1, welche eine Glasplatte 3, Entladungselektroden 6,7 und eine dielektrische
Schicht 4 aufwies, gedruckt. Die Farbmittel-Partikelpaste wurde derart aufgebracht,
dass sich jeweils ein gedruckter Streifen strukturiert gegenüber einem Paar Entladungselektroden
6,7 befindet, zwischen denen eine Plasmaentladung stattfindet. Der Abstand zwischen
zwei gedruckten Streifen betrug 30 µm und die Schichtdicke eines gedruckten Streifens
betrug nach Trocknung 1.1 µm. Die dielektrische Schicht 4 enthielt PbO-haltiges Glas
und die beiden Entladungselektroden 6,7 waren aus ITO. Anschließend wurde die Frontplatte
1 zusammen mit einer Trägerplatte 2 und einem Xenon-haltigen Gasgemisch, zum Bau eines
Plasmabildschirms verwendet. Der Weißfarbpunkt des Plasmabildschirms betrug 7600 K.
Ausführungsbeispiel 6
[0039] Mittels Elektronenstrahlverdampfung von CoO und Al
2O
3 in einer Hochvakuumapparatur wurde auf die dielektrische Schicht 4 einer Frontplatte
1, welche eine Glasplatte 3, Entladungselektroden 6,7 und eine dielektrische Schicht
4 aufwies, eine 700 nm dicke Schicht aus CoAl
2O
4 aufgebracht. Die dielektrische Schicht 4 enthielt PbO-haltiges Glas und die beiden
Entladungselektroden 6,7 waren aus ITO. Anschließend wurde die Frontplatte 1 zusammen
mit einer Trägerplatte 2 und einem Xenon-haltigen Gasgemisch, zum Bau eines Plasmabildschirms
verwendet. Der Weißfarbpunkt des Plasmabildschirms betrug 7600 K.
Tabelle 1:
Luminanz-Kontrast-Performance Gewinn (LCP Gewinn), Farbtemperatur, Weißfarbpunkt und
Luminanz eines Plasmabildschirms in Abhängigkeit der Dicke einer Schutzschicht 5 aus
CoAl2O4. |
Dicke
[µm] |
LCP Gewinn
[%] |
Farbtemperatur
[K] |
Weißfarbpunkt
[x,y] |
Luminanz
[Cdm-2] |
0 |
0 |
5966 |
0.3227, 0.3324 |
379.5 |
0.173 |
2.6 |
6132 |
0.3193, 0.3327 |
341.7 |
0.272 |
3.8 |
6389 |
0.3146, 0.3301 |
332.2 |
0.487 |
6.8 |
7161 |
0.3024, 0.3227 |
305.4 |
0.728 |
9.7 |
8109 |
0.2901, 0.3153 |
282.1 |
1.570 |
15.3 |
> 11000 |
0.2517, 0.2888 |
214.5 |
[0040] Als rot-emittierender Leuchtstoff wurde (Y,Gd)BO
3:Eu, als grün-emittierender Leuchtstoff wurde Zn
2SiO
4:Mn und als blau-emittierender Leuchtstoff wurde BaMgAl
10O
17:Eu verwendet. Das Gasgemisch enthielt 5 Vol.-% Xe und 95 Vol.-% Ne.
1. Plasmabildschirm ausgerüstet mit einer Frontplatte (1), die eine Glasplatte (3), auf
der eine dielektrische Schicht (4) und eine Schutzschicht (5) aufgebracht sind, aufweist,
mit einer Trägerplatte (2) ausgestattet mit einer Leuchtstoffschicht (9), mit einer
Rippenstruktur (12), die den Raum zwischen Frontplatte (1) und Trägerplatte (2) in
Plasmazellen, die mit einem Gas gefüllt sind, aufteilt, mit einem oder mehreren Elektroden-Arrays
(6,7,10) auf der Frontplatte (1) und der Trägerplatte (2) zur Erzeugungvon stillen
elektrischen Entladungen in den Plasmazellen, wobei die Frontplatte (1) auf der den
Plasmazellen zugewandten Seite eine blaue Schicht aufweist.
2. Plasmabildschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die blaue Schicht die Schutzschicht (5) ist.
3. Plasmabildschirm nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die blaue Schicht strukturiert, parallel zu den Elektroden (6,7) auf der Frontplatte
(1) befindet.
4. Plasmabildschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die blaue Schicht die dielektrische Schicht (4) ist.
5. Plasmabildschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die blaue Schicht auf der Glasplatte (3) und auf den Elektroden (6,7) der Frontplatte
(1) aufgebracht ist.
6. Plasmabildschirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die blaue Schicht Farbmittel-Partikel ausgewählt aus der Gruppe CoAl2O4 und der blauen Ultramarine enthält.