[0001] Die Erfindung betrifft einen kraftgetriebenen Schrauber mit einer drehmomentabhängig
auslösenden Drehmomentbegrenzungskupplung, die ein erstes Kupplungsteil, ein zweites
Kupplungsteil, ein Federelement zur axialen Verspannung des ersten Kupplungsteils
gegen das zweite Kupplungsteil und wenigstens einen zwischen den beiden Kupplungsteilen
ablaufenden Wälzkörper aufweist, über den die beiden Kupplungsteile bei einem Antrieb
des Schraubers bis zum Erreichen eines voreingestellten Auslösemoments miteinander
gekoppelt sind.
[0002] Ein derartiger Schrauber ist aus der WO 99/16858 bekannt.
[0003] Kraftgetriebene Schrauber zum Eindrehen und Lösen von Schrauben haben in der Vergangenheit
herkömmliche Handschraubendreher zunehmend ersetzt. Im gewerblichen Bereich werden
überwiegend kraftgetriebene Schrauber mit einer drehmomentabhängig auslösenden Drehmomentbegrenzungskupplung
verwendet, da dort Schrauben in der Regel mit genau definierten Anzugsmomenten eingedreht
werden sollen. Unter Schrauben werden hier im weitesten Sinne alle Arten von mit Gewinde
versehenen Befestigungselementen verstanden, also insbesondere auch Schraubenmuttern.
[0004] Drehmomentbegrenzungskupplungen werden in einen Antriebsstrang zwischen einem Antrieb
des Schraubers und einer Werkzeugaufnahme angeordnet. Die Drehmomentbegrenzungskupplung
unterbricht die Verbindung zwischen dem Antrieb und der Werkzeugaufnahme, sobald eine
eingedrehte Schraube mit der gewünschten Kraft in einem die Schraube aufnehmenden
Gewinde verspannt ist. Das Drehmoment, mit dem der Antrieb des Schraubers dann auf
die festsitzende Schraube wirkt, wird als Auslösemoment bezeichnet und kann in der
Regel an der Drehmomentbegrenzungskupplung eingestellt werden. Damit der Antrieb nicht
nach Lösen der Drehmomentbegrenzungskupplung leerläuft, wirkt die Drehmomentbegrenzungskupplung
meist auf einen zusätzlichen Schalter, bei dessen Betätigung der Antrieb ausgeschaltet
wird.
[0005] Aus der eingangs genannten WO 99/16858 ist ein Schrauber bekannt, dessen drehmomentabhängig
auslösende Drehmomentbegrenzungskupplung zwischen einem Gehäuse des Schraubers und
einem Hohlrad eines Planetenradgetriebes angeordnet ist. Das Hohlrad nimmt ein Reaktionsmoment
des Planetenradgetriebes gegenüber der Antriebsspindel auf und ist im Gehäuse drehbar
aufgenommen. Neben dem drehbaren Hohlrad weist die Drehmomentbegrenzungskupplung noch
ein axial verschiebbares Ringrad auf, das gegen das Hohlrad mit Hilfe einer Druckfeder
verspannt ist. Auf einer dem Hohlrad zugewandten Stirnseite des Ringrades sind drei
Ausnehmungen ausgebildet, in denen Kugeln verliersicher gehalten sind. An dem Hohlrad
selbst ist auf der dem Ringrad zugewandten Stirnseite eine Lauffläche ausgebildet,
auf der drei Nocken mit gleichen Winkelabständen angeordnet sind.
[0006] Bei einem Eindrehen von Schrauben, d.h. wenn ein Antrieb des Schraubers die Antriebsspindel
in einer ersten Drehrichtung (Arbeitsrichtung) antreibt, liegen die Kugeln jeweils
an den Nocken an und übertragen dadurch ein Drehmoment zwischen dem Ringrad und dem
Hohlrad. Wird das voreingestellte Auslösemoment jedoch überschritten, so dreht sich
das Hohlrad mit seinen Nokken unter den Kugeln des Ringrades hinweg. Dies führt zu
einem Lösen der Drehmomentbegrenzungskupplung, da das Hohlrad und somit das Planetenradgetriebe
nun nicht mehr drehfest in dem Gehäuse des Schraubers festgelegt ist. Außerdem verschiebt
sich das Ringrad axial gegenüber dem Hohlrad, betätigt dabei einen Schalter und schaltet
auf diese Weise den Antrieb des Schraubers ab.
[0007] Drehmomentbegrenzungskupplungen, bei denen die drehmomentübertragenden Flächen von
Kupplungsteilen über Kugeln miteinander gekoppelt sind, unterliegen einem geringeren
Verschleiß als Drehmomentbegrenzungskupplungen, bei denen diese Flächen unmittelbar
aufeinander gleiten. Dennoch führen die relativ großen Kräfte, die der Antrieb, dessen
Drehmoment durch das Getriebe zusätzlich verstärkt wird, und auch die Druckfeder auf
die Kugeln ausüben, auch dort zu einem spürbaren Verschleiß. Die Folge hiervon können
Flachstellen oder Rillen an der Kugeloberfläche sein, die die Laufeigenschaften der
Kugeln beeinträchtigen und sogar dazu führen können, daß ein einmal eingestelltes
Auslösemoment sich unbemerkt im Laufe der Zeit verändert. Flachstellen oder Rillen
können sich aber auch auf den Laufflächen der Kupplungsteile bilden, auf denen die
Kugeln ablaufen, was ebenfalls zu Veränderungen eines einmal eingestellten Auslösemoments
führen kann.
[0008] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen kraftgetriebenen Schrauber der eingangs
genannten Art derart zu verbessern, daß der Verschleiß der Drehmomentbegrenzungskupplung
bei gleichzeitig hoher Betriebssicherheit verringert wird.
[0009] Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem Schrauber der eingangs genannten Art dadurch,
daß der wenigstens eine Wälzkörper als Rolle ausgebildet ist.
[0010] Auf diese Weise wird die Punktberührung, die bei der Verwendung von Kugeln an deren
Oberfläche stattfindet, durch eine linienhafte Berührung ersetzt. Somit verteilen
sich die an dem wenigstens einen Wälzkörper angreifenden Kräfte über eine erheblich
größere Fläche, wodurch der Verschleiß des Wälzkörpers selbst sowie der zugeordneten
Laufflächen deutlich verringert wird. Dies wirkt sich wiederum günstig auf die Lebensdauer
der Drehmomentbegrenzungskupplung und auf die Einhaltung eines einmal eingestellten
Auslösemoments aus.
[0011] Die Rolle kann dabei z.B. in einer hohlzylindrischen Ausnehmung geführt sein, die
auf der Stirnseite einer der beiden Kupplungsteile ausgebildet ist.
[0012] Vorzugsweise jedoch ist die Rolle auf einer an dem ersten Kupplungsteil gehaltenen
Achse drehbar gelagert.
[0013] Eine derartige Führung der Rolle erlaubt einen wesentlich reibungs- und damit verschleißärmere
Festlegung der Rolle an einem der beiden Kupplungsteile. Das an der Achse ausgebildete
Lager kann dabei z.B. als Nadellager ausgeführt sein, welches hohe Belastungen bei
gleichzeitig geringem Bauraum und niedrigen Reibungswerten ermöglicht.
[0014] Bei einer bevorzugten Weiterbildung dieser Ausgestaltung ist die durch die Achse
festgelegte Drehachse der Rolle zu einer Längsachse des ersten Kupplungsteiles beabstandet
angeordnet.
[0015] Die Drehachse der Rolle verläuft somit nicht durch einen Radius des ersten Kupplungsteiles,
sondern in einem Winkel hierzu. Dementsprechend ist auch die Laufrichtung der Rolle
nicht tangential, sondern in einem Winkel zur Tangente festgelegt. Dies führt dazu,
daß in einer der beiden möglichen Drehrichtungen, bei der es sich vorzugsweise um
die Arbeitsrichtung zum Eindrehen von Schrauben handelt, die Rolle eine selbstzentrierende
Bewegung ausführt. Die Rolle wandert deswegen nicht beim Abrollen nach außen und kann
sich somit auch nicht in umgebende Gehäuseteile eingraben.
[0016] In einer Weiterbildung dieser Ausgestaltung ist es deswegen bevorzugt, wenn die Rolle
auf der Achse fliegend gelagert ist.
[0017] Diese fliegende Lagerung, die durch die Selbstzentrierung der Rolle aufgrund der
nicht durch die Längsachse des ersten Kupplungsteils verlaufenden Drehachse ermöglicht
wird, vereinfacht die Lagerung der Rolle auf der Achse und verringert die Baugröße,
da Befestigungsteile entfallen.
[0018] In zusätzlicher Weiterbildung dieser Ausgestaltung beträgt der kürzeste Abstand zwischen
der Drehachse der Rolle und der Längsachse des ersten Kupplungsteils zwischen 5% und
15%, vorzugsweise zwischen 9% und 11%, des Abstandes zwischen der Mitte der Rolle
und der Längsachse.
[0019] Es hat sich gezeigt, daß bei derart gewählten Werten für den kürzesten Abstand besonders
gute Selbstzentrierungseigenschaften erzielbar sind.
[0020] Bei einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist auf dem zweiten Kupplungsteil
eine in Umfangsrichtung verlaufende Nockenlaufbahn ausgebildet, die sich aus mehreren,
vorzugsweise drei, gleich ausgeführten Bahnabschnitten zusammensetzt.
[0021] Durch diese an sich bekannte Maßnahme kann das Kupplungsverhalten der Drehmomentbegrenzungskupplung
auf konstruktiv einfache Weise durch die Ausbildung der Nockenlaufbahn beeinflußt
werden. Dabei ist es weiter bevorzugt, wenn jeder Bahnabschnitt einen Nocken aufweist,
dessen Flanken eine Auflaufseite und eine Ablaufseite für die Rolle bilden, die unterschiedliche
Neigungen aufweisen können.
[0022] Insgesamt ist es bevorzugt, wenn eines der beiden Kupplungsteile drehfest mit einem
Gehäuse des Schraubers und das andere Kupplungsteil drehfest mit einem ein Reaktionsmoment
gegenüber einer Spindel aufnehmenden und gegenüber dem Gehäuse frei drehbaren Reaktionsteil
eines Getriebes verbunden ist.
[0023] Gegenüber Drehmomentbegrenzungskupplungen, die unmittelbar zwischen zwei Abschnitten
eines Antriebsstranges angeordnet sind, hat dies den Vorteil, daß keine Drehbewegung
der beiden Kupplungsteile bei geschlossener Drehmomentbegrenzungskupplung erfolgt.
Dadurch wirken auf den wenigstens einen Wälzkörper keine nennenswerten Fliehkräfte,
die zu dessen Verschleiß beitragen.
[0024] Vorzugsweise handelt es sich bei dem Reaktionsteil um ein mehrere Planetenräder aufnehmendes
Hohlrad eines Planetenradgetriebes.
[0025] Planetenradgetriebe sind aufgrund ihrer Kräfteverteilung besonders zuverlässig und
langlebig und eignen sich deswegen besonders für kraftgetriebene Schrauber im gewerblichen
Bereich.
[0026] Besonders bevorzugt ist es, wenn das mit dem Gehäuse des Schraubers drehfest verbundene
Kupplungsteil in axialer Richtung verschiebbar angeordnet ist.
[0027] Auf diese Weise wird die axiale Verschiebbarkeit und die Drehbarkeit auf unterschiedliche
Kupplungsteile aufgeteilt, wodurch deren Festlegung im Gehäuse des Schraubers vereinfacht
wird.
[0028] Bevorzugt ist es außerdem, wenn ein Schalter zum Abschalten des Schraubers vorgesehen
ist, der durch das in axialer Richtung verschiebbar angeordnete Kupplungsteil betätigbar
ist.
[0029] Auf diese Weise wird verhindert, daß ein Antrieb des Schraubers nach einem Lösen
der Drehmomentbegrenzungskupplung weiter auf die Kupplungsteile wirkt und somit zu
einem fortgesetzten Umlauf des wenigstens einen Wälzkörpers zwischen den beiden Kupplungsteilen
führt.
[0030] Bei einer anderen an bevorzugten Ausgestaltung sind an den beiden Kupplungsteilen
Rastelemente ausgebildet, über die bei einem Antrieb des Schraubers in einer Löserichtung
die beiden Kupplungsteile unmittelbar miteinander verrasten.
[0031] Dadurch wird der Verschleiß der Rolle verringert, da die hohen, bei einem Lösen einer
Schraube zwischen den Kupplungsteilen wirkenden Drehmomente über die Rastelemente,
d.h. ohne Beteiligung der Rolle, übertragen werden. Unter einem Verrasten wird hier
im übrigen jedes Herstellen einer formschlüssigen Verbindung zwischen den beiden Kupplungsteilen
verstanden. Vorzugsweise kommen bei dem Formschluß die Rastelemente flächig in Anlage,
so daß sich verformungsfrei auch größere Drehmomente zwischen den Kupplungsteilen
übertragen lassen.
[0032] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0033] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Darin
zeigen:
- Fig. 1
- einen vorderen Abschnitt eines erfindungsgemäßen Schraubers, wobei durch einen Gehäuseausschnitt
schematisch angedeutete Teile im Inneren des Schraubers erkennbar sind;
- Fig. 2
- einen axialen Schnitt durch einen Abschnitt eines Antriebsstrangs des in Fig. 1 dargestellten
Schraubers, in dem ein Planetenradgetriebe und eine Drehmomentbegrenzungskupplung
in teilge - schnittener Darstellung erkennbar sind;
- Fig. 3
- einen Schaltring der in Fig. 2 gezeigten Drehmomentbegrenzungskupplung in einer perspektivischen
Darstellung;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf den Schaltring aus Fig. 3, bei der zusätzlich an dem Schaltring
gelagerte Rollen dargestellt sind;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung der Anordnung der Achsen, um die die Rollen des in Fig.
4 gezeigten Schaltrings drehbar gelagert sind;
- Fig. 6
- einen Nockenring der in Fig. 2 gezeigten Drehmomentbegrenzungskupplung in einer perspektivischen
Darstellung;
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf den in Fig. 6 gezeigten Nokkenring;
- Fig. 8a-h
- jeweils einen Ausschnitt aus einer Abwicklung des in den Fig. 6 und 7 gezeigten Nockenrings
mit verschiedenen Relativpositionen zwischen dem Nokkenring und dem Schaltring.
[0034] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Schrauber in einer Seitenansicht mit teilweise
entferntem Gehäuseteil dargestellt und insgesamt mit 10 bezeichnet. Der Schrauber
10 weist ein Gehäuse 11 mit einem Hauptgehäuseteil 12 auf, an dem ein Griffabschnitt
16 ausgebildet ist. Von dort aus ist ein Hauptschalter 18 bequem für eine Bedienperson
betätigbar. An dem vorderen Ende des Hauptgehäuseteils 12 ist drehbar ein Winkelkopfgehäuse
19 eines Winkelkopfes 20 befestigt, von dem rechtwinklig zu einer Längsachse des Schraubers
10 eine Werkzeugaufnahme 22 absteht. Derartige Schrauber werden üblicherweise als
Stabwinkelschrauber bezeichnet und haben gegenüber herkömmlichen kraftgetriebenen
Schraubern den Vorteil, daß das vom Schrauber aufgenommene Reaktionsmoment beim Eindrehen
von Schrauben nicht zu einem Verdrehen des Schraubers um dessen Längsachse, sondern
zu einem Verschwenken des Schraubers um die rechtwinklig abgewinkelte, durch die Werkzeugaufnahme
22 festgelegte Achse führt. Derartige Schwenkbewegungen lassen sich von einer Bedienperson
leichter aufnehmen als Drehungen des Schraubers um seine Längsachse.
[0035] An dem Übergang zwischen dem Winkelkopfgehäuse 19 und dem Hauptgehäuseteil 12 ist
ein Drehring 28 verdrehbar gegenüber dem Hauptgehäuseteil 12 angeordnet. Durch darin
eingebrachte Schlitze 30, von denen in Fig. 1 nur der zum Betrachter weisende erkennbar
ist, kann ein Werkzeug in den Schrauber 10 eingeführt werden, mit dem das Auslösemoment
des Schraubers 10 in noch näher zu erläuternder Weise eingestellt werden kann.
[0036] Der Schrauber 10 weist einen beispielsweise als Elektromotor ausgeführten Antrieb
32 auf, der drehfest an einer gegenüber dem Hauptgehäuseteil 12 festgelegten Trägerhülse
34 befestigt ist. Der Antrieb 32 treibt über eine Zwischenwelle 36 ein Untersetzungsgetriebe
in Form eines Planetenradgetriebes 38 an, welches abtriebsseitig eine Spindel 40 in
Drehung versetzt. Die Spindel 40 treibt über eine in dem Winkelkopf 20 angeordnete
Kegelradverzahnung 46 eine Werkzeugspindel 44 an, die an ihrem freien Ende die Werkzeugaufnahme
22 trägt.
[0037] Ferner ist in Fig. 1 eine Drehmomentbegrenzungskupplung 50 schematisch dargestellt,
die ein ein Reaktionsmoment gegenüber der Spindel 40 aufnehmendes Reaktionsteil des
Planetenradgetriebes 38 mit einer Stellhülse 52 kuppelt. Die Stellhülse 52 ist einstückig
mit einem Winkelkopfgehäuse 19 ausgebildet oder über eines oder mehrere Zwischenteile
drehfest mit diesem verbunden. Um den Winkelkopf 20 zu verdrehen, z.B. in die in Fig.
1 gestrichelt dargestellte Position, wird der gesamte Winkelkopf 20, d.h. das Winkelkopfgehäuse
19 mit darin aufgenommenen Lagern 55 und 56 für die Spindeln 40 und 44 sowie die Stellhülse
52, gegenüber der gehäusefesten Trägerhülse 34 entlang einer hier als Verschraubung
ausgeführten Verstelleinrichtung 58 verdreht. Bei geschlossener Drehmomentbegrenzungskupplung
50 ist dabei auch das Reaktionsteil des Planetenradgetriebes 38 gegenüber dem Winkelkopf
20 drehfest festgelegt und über die Verstelleinrichtung 58 mit dem Antrieb 32 gekoppelt.
[0038] Fig. 2 zeigt in einem axialen Schnitt Einzelheiten von in Fig. 1 nur schematisch
dargestellten Teilen im Inneren des Schraubers 10.
[0039] Auf einen Läuferstutzen 60 des in Fig. 2 nur angedeuteten Antriebs 32 ist eine Zwischenwelle
62 drehfest aufgeschoben, die einstückig mit einem ersten Sonnenrad 64 des zweistufig
ausgeführten Planetenradgetriebes 38 ausgebildet ist. Das erste Sonnenrad 64 kämmt
mit drei ersten Planetenrädern 66 einer ersten Planetenradstufe, von denen in Fig.
2 nur zwei erkennbar sind. Die ersten Planetenräder 66 sind an einem ersten Planetenradträger
68 drehbar befestigt und kämmen gleichzeitig mit einem Hohlrad 70, welches sich über
die gesamte axiale Länge des Planetenradgetriebes 38 erstreckt. Der erste Planetenradträger
68 ist mit einem zweiten Sonnenrad 72 einstückig ausgebildet oder drehfest verbunden,
welches mit zweiten Planetenrädern 74 kämmt. Die zweiten Planetenräder 74 sind ihrerseits
an einem zweiten Planetenradträger 76 drehbar gelagert und kämmen ebenfalls mit dem
Hohlrad 70. Planetenradachsen 82, auf denen die zweiten Planetenräder 74 geführt sind,
durchsetzen dabei den zweiten Planetenradträger 76 und bilden auf dessen getriebeabgewandter
Seite Stutzen 80. Diese greifen an Flügeln eines Mitnahmerads 84 an, das die als Sechskant
ausgeführte Spindel 40 antreibt und sich in axialer Richtung an einem von einem Sprengring
85 gehaltenen Ring 87 abstützt. Die Stutzen 80 und das Mitnahmerad 84 bilden zusammen
eine Spielkupplung 86.
[0040] Das Hohlrad 70, welches gegenüber der Zwischenwelle 62 und der Spindel 40 ein Reaktionsmoment
übernimmt und somit das Reaktionsteil des Planetenradgetriebes 38 darstellt, ist über
ein Lager 88 drehbar in der mit dem Antrieb 32 verschraubten Trägerhülse 34 und der
damit über die Verstelleinrichtung 58 verbundenen Stellhülse 52 aufgenommen. Das Hohlrad
70 ist an der Stellhülse 52 (bzw. einem damit drehfest verbundenen Teil) über die
Drehmomentbegrenzungskupplung 50 festgelegt. Diese umfaßt einen drehfest in das Hohlrad
70 eingeschraubten Nockenring 90, dessen über das Hohlrad 70 hervorstehende Schulter
92 sich ebenfalls über das Lager 88 an der Stellhülse 52 abstützt, sowie einen Schaltring
96, der über eine Druckfeder 94 gegen den Nockenring 90 verspannt ist. Der Schaltring
96 ist axial, d.h. in Längsrichtung 95 der Spindel 40, verschiebbar, jedoch drehfest
in einer mit der Stellhülse 52 verbundenen Zwischenhülse 98 aufgenommen. Die drehfeste,
aber axial verschiebbare Anordnung des Schaltrings 96 wird mit Hilfe von ersten und
zweiten Längsnuten 100 bzw. 102 erzielt, die auf einer Umfangsfläche des Schaltrings
96 bzw. innenseitig auf der Zwischenhülse 98 angeordnet sind und mit Führungskugeln
102 zusammenwirken. Über die in den ersten und zweiten Längsnuten 100 bzw. 101 abrollenden
Führungskugeln 102 können der Schaltring 96 und die Zwischenhülse 98 zueinander in
axialer Richtung verschoben werden, wobei ein in die Zwischenhülse 98 eingesetzter
Sprengring 105 ein Herausfallen der Führungskugeln 102 verhindert.
[0041] An der dem Nockenring 90 zugewandten Seite des Schaltrings 96 sind umfangsseitig
drei Rollen 104 auf Achsen 106 drehbar befestigt. Die Rollen 104 können auf einer
Nockenlaufbahn 108 abrollen, die auf einer dem Schaltring 96 zugewandten Stirnseite
des Nockenrings 90 ausgebildet ist. An der dem Nockenring 90 zugewandten Stirnseite
des Schaltrings 96 sind außerdem drei Vorsprünge 109 ausgebildet, deren Funktion anhand
der Fig. 3 bis 8 näher erläutert werden wird.
[0042] Rückwärtig stützt sich die Druckfeder 94 an einer Spannscheibe 110 ab, die in axialer
Richtung verschiebbar in der Zwischenhülse 98 aufgenommen ist. Auf die Spannscheibe
110 wirken vier über den Umfang gleichmäßig verteilte Spannbolzen 112 ein, die in
Bohrungen 114, die in einer Schulter der Zwischenhülse 98 angebracht sind, geführt
sind und sich an einem Stellring 116 abstützen. Der Stellring 116 läßt sich auf einem
außen an der Zwischenhülse 98 aufgebrachten Gewindeabschnitt 118 in der Längsrichtung
95 durch Verdrehen verschieben. Eine Längsverschiebung des Stellrings 116 auf dem
Gewindeabschnitt 118 der Zwischenhülse 98 wird über die Spannbolzen 112 und die Spannscheibe
110 auf die Druckfeder 94 übertragen, so daß auf diese Weise die Vorspannung zwischen
dem Schaltring 96 und dem Nokkenring 90 verändert werden kann. Zur Betätigung des
Stellrings 116 wird ein Werkzeug, z.B. ein Schraubendreher, durch einen der Schlitze
30 im Drehring 28 (siehe Fig. 1) hindurch in eine von mehreren an dem Stellring 116
ausgebildeten Steckbuchsen 122 eingeführt. Sodann kann der Stellring 116 zusammen
mit dem Drehring 28 so weit verdreht werden, bis die gewünschte Verspannung der Druckfeder
94 und damit das Auslösemoment der Drehmomentbegrenzungskupplung 50 erreicht ist.
[0043] Während des Eindrehens einer Schraube liegen die Rollen 104 an auf der Nockenbahn
108 ausgebildeten Nocken derart an, daß das auf das Hohlrad 70 ausgeübte Reaktionsmoment
über die Nocken, die Rollen 104 und den Schaltring 96 auf die Zwischenhülse 98 und
dadurch auf die drehfest damit verbundene Stellhülse 52 übertragen wird, so daß das
Hohlrad 70 während des Eindrehens einer Schraube ruht. Wenn das Drehmoment zunimmt,
so wächst das auf den Nockenring 90 wirkende Drehmoment soweit an, bis sich schließlich
der Nockenring 90 zu drehen beginnt und dabei mit seinen Nocken die Rollen 104 und
damit den Schaltring 96 entgegen der Kraft der Druckfeder 94 anhebt. Bei weiterer
Drehung des Nockenrings 90 läuft dieser mit seinen Nocken unter den Rollen 104 hinweg,
so daß sich die Rollen 104 mit dem Schaltring 96 schließlich wieder unter dem Druck
der Druckfeder 94 absenken.
[0044] Während der Drehung des Nockenrings 90 und des damit verbundenen Hohlrads 70 ist
das Planetenradgetriebe 38 nicht mehr drehfest festgelegt, so daß das vom Antrieb
32 auf die Spindel 40 ausgeübte Drehmoment praktisch auf Null reduziert wird. Bei
dem Anheben des Schaltrings 96 entgegen der Kraft der Druckfeder 94 löst der Schaltring
96 einen Schalter 124 aus, der durch die Zwischenhülse 98 in einen oberhalb des Schaltrings
96 verbleibenden Freiraum 128 hineinragt. Der Schalter 124 unterbricht die Spannungsversorgung
für den Antrieb 32 und stellt damit sicher, daß sich nach Überschreiten des Auslösemomentes
der Nockenring 90 nicht mehrfach unter dem Schaltring 96 hinwegdreht.
[0045] Fig. 3 zeigt den Schaltring 96 in einer perspektivischen Darstellung. Der Schaltring
96 ist in drei Abschnitte 136, 138 und 140 unterschiedlichen Durchmessers unterteilt.
An den ersten Abschnitt 136 mit dem größten Durchmesser sind auf dem Umfang die Längsnuten
100 in gleichmäßigen Winkelabständen verteilt. Über diese Längsnuten 100 wird der
Schaltring 96 in axialer Richtung verschiebbar, aber drehfest mit Hilfe der Führungskugeln
102 an der Zwischenhülse 98 gehalten. An den ersten Abschnitt 136 schließt sich der
zweite Abschnitt 138 und daran der dritte Abschnitt 140 an. Dieser dritte Abschnitt
140 ist umfangseitig mit drei Bohrungen 142 versehen, die der Aufnahme der Achsen
106 dienen und von denen in Fig. 3 nur die zum Betrachter weisende Bohrung erkennbar
ist. Der Mündungen der Bohrungen 142 umgebende Bereich des zweiten Abschnitts 138
und des dritten Abschnitts 140 ist eben angefräst, um eine Anlagefläche für die Rollen
104 zu schaffen.
[0046] Auf der im montierten Zustand zum Nockenring 90 weisenden Stirnseite 143 des Schaltrings
96 befindet sich eine ebene Stirnfläche 144, die eine Gleitfläche des Schaltrings
96 bildet. Von der Stirnfläche 144 stehen die drei Vorsprünge 109 ab, die ebenfalls
Gleitflächen des Schaltrings 96 bilden. Durch den gesamten Schaltring 96 erstreckt
sich zentral eine Bohrung 148, durch die im montierten Zustand die Spindel 40 frei
drehbar verläuft.
[0047] Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf die Stirnseite 143 des in Fig. 3 dargestellten Schaltrings
96. In dieser Darstellung sind auch an dem Schaltring 96 befestigte Rollen 104 gezeigt.
Ferner sind in der Draufsicht aus Fig. 4 die Längsnuten 100 sowie die Vorsprünge 109
erkennbar. Gestrichelt angedeutet sind die durch die Lage der Achsen 106 vorgegebenen
Drehachsen 152 der Rollen 104. Wie dies in Fig. 4 gut erkennbar ist, verlaufen die
Drehachsen 152 beabstandet zu der senkrecht zur Stirnfläche 144 angeordneten Längsachse
des Schaltrings 96. Die Drehachsen 152 treffen sich deswegen nicht in einem gemeinsamen
Punkt auf dieser Längsachse, sondern sind jeweils versetzt zu einem den Umfang und
die Längsachse verbindenden Radius angeordnet.
[0048] Die Wirkung dieses Versatzes der Drehachsen 152 wird nun anhand der schematischen
Darstellung der Fig. 5 erläutert. Durch ein Kreuz ist die Längsachse 154 des Schaltrings
96 angedeutet. Zwischen einer in Fig. 5 durchgezogen dargestellten Drehachse 152 und
der Längsachse 154 verbleibt ein durch zwei Pfeile angedeuteter Abstand 156, der zwischen
5% und 15%, vorzugsweise zwischen 9% und 11% des Abstandes zwischen der mit 158 gekennzeichneten
Mitte einer um die Drehachse 152 drehenden Rolle und der Längsachse 154 beträgt. Durch
einen Pfeil ist die senkrecht zur Drehachse 152 verlaufende Laufrichtung 160 einer
Rolle angedeutet.
[0049] Gestrichelt dargestellt ist in Fig. 5 eine vektorielle Zerlegung der Laufrichtung
160 in eine tangentiale Bewegungskomponente 163 und eine radial nach innen weisende
Bewegungskomponente 164. Die tangentiale Bewegungskomponente 163 entspricht dabei
der Laufrichtung einer Rolle, deren Achse nicht beabstandet zur Längsachse 154, sondern
durch diese hindurch verläuft. Bei einer solchen Laufrichtung wäre daher keine radiale
Bewegungskomponente vorhanden.
[0050] Bei dem neuen Schrauber ist jedoch der Abstand 156 zwischen der Drehachse 152 und
der Längsachse 154 und somit auch die radial nach innen weisende Bewegungskomponente
164 von Null verschieden, was zu einer Selbstzentrierung der Rollen 104 führt. Die
nach innen weisende Bewegungskomponente 164 bewirkt mit anderen Worten, daß die Rollen
104, wenn sich der Nockenring 90 unter ihnen hinweg bewegt, nicht oder nur unwesentlich
radial nach außen wandern und sich somit nicht in die umliegende Trägerhülse 34 eingraben.
Daher können die Rollen 104 fliegend auf den Achsen 106 gelagert werden. Gleichzeitig
werden Verschleißerscheinungen an den Rollen 104 und der umliegenden Trägerhülse 34
verringert und eine sichere Funktion gewährleistet, da reibungsbedingte Probleme vermieden
werden.
[0051] In den Fig. 6 und 7 ist der Nockenring 90 in einer perspektivischen Darstellung bzw.
in einer Draufsicht auf eine im montierten Zustand zu dem Schaltring 96 weisenden
Stirnseite 165 gezeigt. In Fig. 6 ist zunächst ein Außengewinde 166 erkennbar, mit
dem der Nockenring 90 in das Hohlrad 70 eingeschraubt ist. Auf der außen liegenden
Nockenlaufbahn 108 sind drei Nocken 168 ausgebildet, die jeweils eine steilere Auflaufseite
170 und eine flacher ausgeführte Ablaufseite 172 aufweisen. Die Nockenlaufbahn 108
setzt sich somit auf drei gleich ausgebildeten Bahnabschnitten zusammen, deren Grenzen
aufgrund der periodischen Anordnung natürlich willkürlich festlegbar sind. In Fig.
7 sind diese Grenzen so festgelegt, daß sie mit den von den Nocken 168 abgewandten
Enden der Auflaufseiten 170 zusammenfallen und dadurch einen ersten, einen zweiten
und einen dritten Bahnabschnitt 176, 178 bzw. 180 bilden.
[0052] Die Nockenlaufbahn 108 umschließt drei beabstandet voneinander angeordnete Stufen
184, die auf der einen Seite von Absätzen 196 und auf den gegenüberliegenden Seiten
von den sich dort über die gesamte Ringbreite erstreckenden Auflaufseiten 170 der
Nocken 168 begrenzt werden. Die Stufen 184 stellen dabei sich in einer Radialebene
erstreckende Gleitflächen des Nockenrings 90 dar, auf denen der Schaltring 96 mit
seiner Stirnfläche 144 oder seinen Vorsprüngen 109 in Anlage gelangen und entlang
gleiten kann. Durch die Absätze 196 werden ferner Rastelemente gebildet, an denen,
wenn die Stirnfläche 144 auf den Stufen 184 aufliegt, die Vorsprünge 109 bei einer
relativen Drehung zwischen dem Nockenring 90 und dem Schaltring 96 anschlagen können.
Auf diese Weise wird eine Verrastung zwischen dem Nockenring 90 und dem Schaltring
96 erzielt, die eine weitere Relativbewegung in dieser Drehrichtung verhindert.
[0053] Die beim Eindrehen und Lösen von Schrauben zwischen dem Nockenring 90 und dem Schaltring
96 stattfindenden Abläufe werden im folgenden anhand der Fig. 8a bis 8h näher erläutert.
[0054] Darin sind auf der unteren Seite jeweils eine sich über annähernd zwei Bahnabschnitte
erstreckende Abwicklung des Nockenrings 90 dargestellt. Die durchgezogen gezeichnete
Linie entspricht dabei der Kontur der Nockenlaufbahn 108, während die gestrichelt
dargestellte Linie die Kontur der Stufen 184 kennzeichnet, die von dazwischen liegenden
Absenkungen 192 voneinander getrennt sind. Um einen Vergleich mit der Draufsicht aus
Fig. 7 zu erleichtern, sind in beiden Figuren jeweils drei Referenzlinien 186, 188
und 190 eingezeichnet. Die Referenzlinie 186 kennzeichnet dabei die Scheitelpunkte
der Nocken 168 und die Referenzlinie 188 die Absätze 196. Mit der Referenzlinie 190
ist das Ende der Ablaufseiten 172 bezeichnet, an das sich die Absenkungen 192 anschließen,
die nahtlos in die Auflaufseiten 170 des folgenden Nockens übergehen.
[0055] Ferner ist in den Fig. 8a bis 8h ein Ausschnitt aus dem Schaltring 96 gezeigt, in
dem eine der Rollen 104 sowie einer der Vorsprünge 109 unterhalb der Stirnfläche 144
erkennbar sind. Da sich die Anordnung der Rollen 104 und Vorsprünge 109 in gleicher
Weise periodisch wiederholt wie die Kontur der Nokkenlaufbahn 108, ist an dem Schaltring
96 nur eine der Rollen 104 und einer der Vorsprünge 109 wiedergegeben. Außerdem ist
die in den Fig. 8a bis 8h gezeigte Relativbewegung zwischen dem Schaltring 96 und
der Nockenbahn 108 aus Gründen der besseren Verständlichkeit derart dargestellt, als
bewege sich der Schaltring 96 über die feststehende Nockenlaufbahn 108 hinweg. Tatsächlich
aber bewegt sich, wie dies oben bereits erläutert wurde, der Nockenring 90 unter dem
Schaltring 96 hinweg. Wenn also im folgenden z.B. davon gesprochen wird, daß sich
die Rollen 104 über die Nocken 168 hinweg bewegen, so ist damit tatsächlich gemeint,
daß sich die Nocken 168 unter den feststehenden Rollen 104 hinweg bewegen.
[0056] Fig. 8a zeigt die gegenseitige Anordnung des Nockenrings 90 und des Schaltrings 96
zu einem Zeitpunkt, zu dem die Drehmomentbegrenzungskupplung 50 gerade gelöst wurde,
so daß die Rollen 104 über die Nocken 168 bereits hinweg gerollt sind. Die Rollen
104 liegen dabei auf den Ablaufseiten 172 der Nocken 168 auf, während sowohl die Stirnfläche
144 als auch die Vorsprünge 109 sich beabstandet von den darunter liegenden Stufen
184 über den Nockenring 90 hinweg bewegen.
[0057] Nach einer weiteren Bewegung (Fig. 8b) in Richtung eines Pfeiles 194 laufen die Rollen
104 auf den Ablaufseiten 172 ab, wobei sich der Schaltring 96 langsam dem Nockenring
90 nähert. Die Vorsprünge 109 vollziehen diese Bewegung mit, bis sie, wie dies in
Fig. 8c gezeigt ist, schließlich mit ihren Stirnflächen auf die Stufen 184 aufgleiten.
Zu diesem Zeitpunkt werden die Rollen 104 entlastet, wobei dieser Entlastungsvorgang
aufgrund der relativ flachen Steigung der Ablaufseiten 172 quasikontinuierlich erfolgt.
In Fig. 8c begrenzen zwei weitere Referenzlinien 195a und 195b einen Teilabschnitt
197 der Nockenlaufbahn 108, der zu keinem Zeitpunkt von den Rollen 104 berührt wird.
Der Schaltring 96 liegt dann an den Stufen 184 des Nockenrings 90 ausschließlich mit
seiner Stirnfläche 144 oder seinen Vorsprüngen 109 an.
[0058] In Fig. 8d ist erkennbar, daß sich die Rollen 104 bereits von der Nockenlaufbahn
108 abgehoben haben, so daß der Schaltring 96 nur noch mit den Vorsprüngen 109 auf
den Stufen 184 des Nockenrings aufliegt. Bei weiterer Bewegung in Richtung des Pfeiles
194 rutschen die Vorsprünge 109 über die den Übergang zwischen den Stufen 184 und
den Absenkungen 192 bildenden Absätze 196, wodurch sich der Schaltring 96 geringfügig
gegenüber dem Nockenring 90 absenkt, so daß sich nunmehr der Schaltring 96 gegenüber
dem Nockenring 90 über seine Stirnfläche 144 auf den Stufen 184 abstützt (Fig. 8e).
[0059] Dieser Zustand bleibt auch bei weiterer Vorwärtsbewegung erhalten (Fig. 8f), bis
schließlich die Rollen 104 an den Auflaufseiten 170 der jeweils nächsten Nocken 168
anschlagen und bereit für das Eindrehen einer weiteren Schraube sind (Fig. 8g). In
diesem Moment wird nämlich die Drehmomentbegrenzungskupplung 50 wieder geschlossen,
da nun ein Drehmomentübertrag zwischen dem Nockenring 90 und dem Schaltring 96 über
die Rollen 104 entlang der Auflaufseiten 170 erfolgen kann. Während die Rollen 104
an den Auflaufseiten 170 der Nocken 168 anliegen, um beim Eindrehen von Schrauben
ein Drehmoment zwischen dem Nokkenring 90 und dem Schaltring 96 zu übertragen, stützt
sich der Schaltring gleichzeitig in axialer Richtung über seine Stirnfläche 144 an
den Stufen 184 ab. Dadurch wird eine Doppelbelastung der Rollen 104 durch die von
der Druckfeder 94 ausgeübte Druckkraft und durch das vom Antrieb 32 ausgeübte Drehmoment
vermieden.
[0060] Während des Lösens der Drehmomentbegrenzungskupplung 50 hat sich der Schaltring 96
so weit in axialer Richtung verschoben, daß der Schalter 124 betätigt und somit der
Antrieb 32 des Schraubers 10 abgeschaltet wurde. Zu dem Zeitpunkt also, zu dem die
Rollen 104 wieder an den Auflaufseiten 170 anschlagen, ist der Antrieb 32 bereits
stromlos, so daß kein nennenswertes Drehmoment mehr zwischen dem Nockenring 90 und
dem Schaltring 96 wirkt, bis der Antrieb 32 erneut von der Bedienperson einschaltet
wird.
[0061] Falls sich nun die Bedienperson keine weitere Schraube eindrehen möchte, sondern
eine Umkehr der Drehrichtung des Schraubers 10 veranlaßt, so kommt es zu einer entgegengesetzten
Relativbewegung zwischen dem Nockenring 90 und dem Schaltring 96, die durch einen
Pfeil 198 in Fig. 8h angedeutet ist. Der Schaltring 96 bewegt sich daraufhin wieder
zurück, wobei er nach wie vor mit seiner Stirnfläche 144 auf den Stufen 184 aufliegt.
Bevor jedoch die Rollen 104 wieder die Ablaufseiten 172 berühren, gelangen die Vorsprünge
109 mit den Absätzen 196 in Anlage, wodurch die oben bereits angesprochene Verrastung
zwischen dem Nockenring 90 und dem Schaltring 96 erzielt wird.
[0062] Über diese Verrastung kann nun ein Drehmomentübertrag zwischen dem Antrieb 32 und
der Spindel 40 erfolgen, der erheblich höhere Werte annehmen kann als der Drehmomentübertrag,
der zwischen den Rollen 104 und den Auflaufseiten 170 der Nocken 168 möglich ist.
Auf diese Weise wird ein asymmetrisches Auslöseverhalten erzielt.
[0063] Die Verrastung zwischen den Vorsprüngen 109 und den Absätzen 196 führt zu einer erheblichen
Verringerung des Verschleißes zwischen den Teilen der Drehmomentbegrenzungskupplung
50, da die beim Lösen von Schrauben erforderlichen höheren Drehmomente nicht von den
Rollen 104 aufgenommen zu werden brauchen. Da die Vorsprünge 109 flächig an den Absätzen
196 anliegen, treten auch bei höheren Drehmomenten keine punktuellen Druckspitzen
auf, die zu einer Verformung oder einem nennenswerten Abrieb der zusammenwirkenden
Teile führt.
1. Kraftgetriebener Schrauber (10) mit einer drehmomentabhängig auslösenden Drehmomentbegrenzungskupplung
(50), die ein erstes Kupplungsteil (96), ein zweites Kupplungsteil (90), ein Federelement
(94) zur axialen Verspannung des ersten Kupplungsteils (96) gegen das zweite Kupplungsteil
(90) und wenigstens einen zwischen den beiden Kupplungsteilen (90, 96) ablaufenden
Wälzkörper (104) aufweist, über den die beiden Kupplungsteile (90, 96) bei einem Antrieb
des Schraubers (10) bis zum Erreichen eines voreingestellten Auslösemoments miteinander
gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Wälzkörper als Rolle (104) ausgebildet ist.
2. Schrauber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (104) auf einer an dem ersten Kupplungsteil (96) gehaltenen Achse (106)
drehbar gelagert ist.
3. Schrauber nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Achse (106) festgelegte Drehachse (152) der Rolle (104) zu einer Längsachse
(154) des ersten Kupplungsteils (96) beabstandet angeordnet ist.
4. Schrauber nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (104) auf der Achse (106) fliegend gelagert ist.
5. Schrauber nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der kürzeste Abstand (156) zwischen der Drehachse (152) der Rolle (104) und der Längsachse
(154) des ersten Kupplungsteils (96) zwischen 5% und 15%, vorzugsweise zwischen 9%
und 11%, des Abstandes zwischen der Mitte (158) der Rolle (104) und der Längsachse
(154) beträgt.
6. Schrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem zweiten Kupplungsteil (90) eine in Umfangsrichtung verlaufende Nockenlaufbahn
(108) ausgebildet ist, die sich aus mehreren, vorzugsweise drei, gleich ausgeführten
Bahnabschnitten (176, 178, 180) zusammensetzt.
7. Schrauber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Bahnabschnitt (176, 178, 180) einen Nocken (168) aufweist, dessen Flanken eine
Auflaufseite (170) und eine Ablaufseite (172) für die Rolle (104) bilden.
8. Schrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eines der beiden Kupplungsteile (96) drehfest mit einem Gehäuse (11) des Schraubers
(10) und das andere Kupplungsteil (90) drehfest mit einem ein Reaktionsmoment gegenüber
einer Spindel (40) aufnehmenden und gegenüber dem Gehäuse (11) frei drehbaren Reaktionsteil
(70) eines Getriebes (38) verbunden ist.
9. Schrauber nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsteil ein mehrere Planetenräder (66, 74) aufnehmendes Hohlrad (70) eines
Planetenradgetriebes (38) ist.
10. Schrauber nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem Gehäuse (11) des Schraubers (10) drehfest verbundene Kupplungsteil (96)
in axialer Richtung (95) verschiebbar angeordnet ist.
11. Schrauber nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen Schalter (124) zum Abschalten des Schraubers (10), der durch das in axialer Richtung verschiebbar angeordnete Kupplungsteil (96) betätigbar ist.
12. Schrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den beiden Kupplungsteilen (90, 96) Rastelemente (109, 196) ausgebildet sind,
über die bei einem Antrieb des Schraubers (10) in einer Löserichtung die beiden Kupplungsteile
(90, 96) unmittelbar miteinander verrasten.