[0001] Die Erfindung betrifft einen Schienenkontakt für einen Achszähler.
[0002] In der Eisenbahnsignaltechnik werden zur Gleisfreimeldung Achszähler eingesetzt.
Ein Achszähler beinhaltet einen Schienenkontakt und eine Auswerteschaltung. Der Schienenkontakt
hat z.B. zwei Sender und zwei Empfänger. Bei einem Raddurchgang eines Zuges wird dieser
induktiv detektiert.
[0003] In heutigen Implementierungen wird der Schienenkontakt örtlich in der Nähe der Schiene
platziert. In zukünftigen Implementierungen ist vorgesehen, den Schienenkontakt direkt
an der Schiene zu befestigen. Der Schienenkontakt wird dazu mittels zweier Bolzen
am Schienenhals befestigt.
[0004] Zur sicheren Funktion des Gesamtsystems Achszähler muss ein Defekt des Schienenkontakts
erkannt werden können. Wird der Schienenkontakt durch mechanische Einwirkung, z.B.
von Schienenfahrzeugen fehlerhaft herunterhängenden Teilen, getroffen und derart beschädigt,
dass ein sicheres Detektieren einer Achse nicht mehr möglich ist, so muss die Auswerteschaltung
des Achszählers dies erkennen und einen sicheren Betriebszustand einnehmen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Achszähler zu schaffen, der möglichst sicher
einen Defekt des Schienenkontakts erkennen kann.
[0006] Gelöst wird die Aufgabe durch einen Schienenkontakt gemäß Patentanspruch 1.
[0007] Beim erfindungsgemäßen Schienenkontakt ist mindestens ein Anschlussdraht eines elektrischen
Bauteils des Schienenkontakts auf irgend eine Art und Weise mit einem Befestigungsflansch
verbunden. Beim Abreißen des Schienenkontaktes durch herunterhängende Teile eines
vorbeifahrenden Zuges bleiben die Befestigungsflansche in der Regel weiterhin am Schienenhals
befestigt, der mit dem Befestigungsflansch verbundene Anschlussdraht hingegen reißt
ab. Dadurch ist die elektrische Verbindung zwischen Schienenkontakt und Auswerteschaltung
unterbrochen und sichergestellt, dass die Auswerteschaltung vom nun fehlerhaft platzierten
Schienenkontakt keine Signale mehr empfängt und folglich keine inkorrekte Auswertung
vornimmt. Das elektrische Bauteil ist beispielsweise die Empfangsspule des Schienenkontakts,
die auch als Sensor bezeichnet wird. Die Verbindung des Anschlussdrahtes der Empfangsspule
mit dem Befestigungsflansch kann auf mehrere Art und Weisen erfolgen. Bei einer Variante
wird ein Teil des Anschlussdrahtes bei der Herstellung des Befestigungsflansches in
diesen eingegossen. Beim Gießen des Befestigungsflansches wird ein Teil des Anschlussdrahtes
z.B. in Form einer Schlaufe in die Form des Befestigungsflansches eingelegt und mit
dem Ausgussmaterial übergossen, so dass der eingelegte Teil des Anschlussdrahtes sich
im gegossenen Befestigungsflansch befindet. Eine weitere Variante sieht vor, dass
beim Gießen des Befestigungsflansches ein Zusatzloch durch den Befestigungsflansch
vorgesehen wird, durch das im gegossenen Befestigungsflansch der Anschlussdraht geführt
werden kann. Eine weitere Variante sieht vor, eine Öse am Befestigungsflansch anzubringen,
durch die der Anschlussdraht geführt werden kann. Bei einer weiteren Variante wird
der Anschlussdraht um den Bolzen geführt.
[0008] Durch eine straffe Verbindung des Anschlussdrahtes der Empfangsspule mit dem Befestigungsflansch
kann erreicht werden, dass auch in den Fällen, in denen der Schienenkontakt nicht
abgerissen, aber die Empfangsspule derart beschädigt wurde, dass sie aus ihrer Ideallage
entfernt und nicht mehr optimal empfangsbereit ist, ein Abreißen des Anschlussdrahtes
erfolgt und somit die Auswerteschaltung des Achszählers einen sicheren Zustand einnimmt.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Zuhilfenahme
zweier Figuren erläutert.
[0010] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schienenkontakts mit Verbindung
zu einer Schiene.
[0011] Es ist ein Ausschnitt einer Schiene mit Schienenkopf 1, Schienenhals 2 uns Schienenfuß
dargestellt. Am Schienenhals 2 ist ein Schienenkontakt 4 eines Achszählers befestigt.
Der Schienenkontakt 4 hat zwei Befestigungsflansche 5, 6 und beispielhaft zwei Spulen
7, 8, die als Empfänger oder Sender dienen. Jeder Befestigungsflansch 5, 6 weist ein
Loch auf zur Durchführung eines Bolzens mittels dessen der Schienenkontakt 4 mit dem
Schienenhals 2 verbunden wird. Jeder Bolzen hat an einem Ende ein Gewinde, auf das
eine Mutter aufgeschraubt wird. Der Schienenkontakt 4 wird somit mittels zwei Bolzen
und zwei Muttern am Schienenhals 2 befestigt.
[0012] Jeder Spule 7, 8 sind zwei Anschlussdrähte zur Herstellung einer elektrischen Verbindung
zwischen Spule und Auswerteschaltung des Achszählers zugeführt.
[0013] Jeder Anschlussdraht einer Spule 7, 8 wird nun von der Spule zur Auswerteschaltung
derart verlegt, dass er zunächst um einen Bolzen durch den Befestigungsflansch 5,
6 geführt wird und anschließend zur Auswerteschaltung. Damit wird eine Sollbruchstelle
für jeden Anschlussdraht generiert. Der Befestigungsflansch 5, 6 wird beispielsweise
durch Gießen gefertigt. Vor dem Ausgießen der Form wird ein Teil des Anschlussdrahtes
in die Form eingelegt, so dass sich durchs Gießen ein Befestigungsflansch 5, 6 mit
eingegossenem Anschlussdraht bildet. Die Enden des Anschlussdrahtes ragen aus dem
Befestigungsflansch 5, 6 heraus und werden mit der entsprechenden Spule 7, 8 verbunden.
[0014] Ein Schlag auf den Schienenkontakt 4 durch ein vorbeifahrendes Fahrzeug mit herabhängendem
Teil führt dazu, dass zwar die Bolzen durch den Schienenhals die Befestigungsflansche
5, 6 des Schienenkontakts 4 noch korrekt an der Schiene halten, aber der übrige Teil
des Schienenkontakts 4 einschließlich der Spulen 7, 8 von den Befestigungsflanschen
5, 6 abgetrennt wird.
[0015] Dadurch, dass die Anschlussdrähte der Spulen 7, 8 im Schienenkontakt 4 aber um die
noch festsitzenden Bolzen geführt sind und mit den Befestigungsflanschen 5, 6 fest
verbunden sind, reißen diese Anschlussdrähte beim Abtrennen der Spulen 7, 8 ab. Auf
diese Art und Weise wird die elektrische Verbindung zwischen Auswerteschaltung des
Achszählers und Spulen 7, 8 unterbrochen. Die Auswerteschaltung detektiert keinerlei
Empfangsspannung mehr und nimmt daraufhin den sicheren Zustand ein.
[0016] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht des Schienenkontaktes aus Fig. 1 mit der Indikation
der Bruchstelle eines Anschlussdrahtes.
[0017] Die Generierung der Sollbruchstelle für einen Anschlussdraht wird prinzipiell auf
folgende Art und Weise erreicht:
Erforderlich ist eine Verbindung eines Anschlussdrahtes mit einem durch mechanische
Einwirkung abtrennbaren Teil und einem nicht abtrennbaren Teil des Schienenkontakts
4. Abgetrennt werden die Spulen 7, 8. Nicht abgetrennt werden die Befestigungsflansche
5, 6 und die Bolzen. Durch Verbinden eines Anschlussdrahtes mit z.B. Spule 7 und Befestigungsflansch
5 wird eine Sollbruchstelle generiert.
[0018] Alternativ kann durch Anbringen einer Öse an einem Befestigungsflansch 5, 6 und durch
Verlegen des Anschlussdrahtes von einer Spule durch die Öse zur Auswerteschaltung
eine Sollbruchstelle für den Anschlussdraht generiert werden. Es kann somit jede Ausstülpung,
Verbindungsmöglichkeit, Nase oder dergleichen am Befestigungsflansch 5, 6 zur Generierung
einer Sollbruchstelle verwendet werden.
1. Schienenkontakt (4) für einen Achszähler zur Befestigung an einen Schienenhals (2)
mittels zweier Bolzen aufweisend zwei Befestigungsflansche (5, 6) mit jeweils einem
Loch zur Durchführung eines Bolzens, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Anschlussdraht mindestens eines elektrischen Bauteils (7, 8) des Schienenkontakts
(4) mit einem Befestigungsflansch (5, 6) verbunden ist.
2. Schienenkontakt (4) gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Anschlussdraht teilweise im Befestigungsflansch (5, 6) eingebettet
ist.
3. Schienenkontakt (4) gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Anschlussdraht durch ein zusätzliches Loch im Befestigungsflansch
(5, 6) geführt ist.
4. Schienenkontakt (4) gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Anschlussdraht um eine Ausstülpung an einem Befestigungsflansch
(5, 6) geführt ist.
5. Schienenkontakt (4) gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstülpung durch einen Bolzen gebildet ist.
6. Schienenkontakt (4) gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Anschlussdraht durch eine am Befestigungsflansch (5, 6) angebrachte
Öse geführt ist.
7. Schienenkontakt (4) gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein weiterer Anschlussdraht mindestens eines elektrischen Bauteils (7,
8) des Schienenkontakts (4) mit einem weiteren Befestigungsflansch (5, 6) verbunden
ist.
8. Schienenkontakt (4) gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrisches Bauteil (7, 8) als Empfangsspule ausgeführt ist.
9. Verfahren zum Herstellen eines Befestigungsflansches (5, 6) für einen Schienenkontakt
(4), bei dem der Befestigungsflansch (5, 6) in einer Form gegossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Gießen ein elektrischer Anschlussdraht derart in die Form eingelegt wird,
dass sich die Enden des Anschlussdrahtes außerhalb der Form befinden, und der Befestigungsflansch
anschließend gegossen wird, so dass sich der Anschlussdraht teilweise im gegossenen
Befestigungsflansch (5, 6) befindet.