(19)
(11) EP 1 260 420 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.11.2002  Patentblatt  2002/48

(21) Anmeldenummer: 02360136.2

(22) Anmeldetag:  29.04.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B61L 1/02, B61L 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.05.2001 DE 10125281

(71) Anmelder: ALCATEL
75008 Paris (FR)

(72) Erfinder:
  • Dressler, ingrid
    71665 Vaihingen / Enz (DE)
  • Oldewurtel, Kassen
    71706 Markgröningen (DE)

(74) Vertreter: Rausch, Gabriele, Dr. et al
Alcatel Intellectual Property Department, Stuttgart
70430 Stuttgart
70430 Stuttgart (DE)

   


(54) Schienenkontakt für einen Achszähler


(57) Der erfindungsgemäße Schienenkontakt (4) für einen Achszähler zur Befestigung an einen Schienenhals (2) mittels zweier Bolzen weist zwei Befestigungsflansche (5, 6) mit jeweils einem Loch zur Durchführung eines Bolzens auf und ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Anschlussdraht mindestens eines elektrischen Bauteils (7, 8) des Schienenkontakts (4) mit einem Befestigungsflansch (5, 6) verbunden ist. Die Verbindung kann dadurch hergestellt werden, dass der mindestens eine Anschlussdraht teilweise im Befestigungsflansch (5, 6) eingegossen ist. Alternativ wird der Anschlussdraht um oder durch eine Ausstülpung an einem Befestigungsflansch (5, 6) geführt ist. Die Ausstülpung ist z.B. durch einen Bolzen gebildet, durch eine am Befestigungsflansch (5, 6) angebrachte Öse, Nase oder dergleichen oder durch ein zusätzliches Loch im Befestigungsflansch (5, 6).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Schienenkontakt für einen Achszähler.

[0002] In der Eisenbahnsignaltechnik werden zur Gleisfreimeldung Achszähler eingesetzt. Ein Achszähler beinhaltet einen Schienenkontakt und eine Auswerteschaltung. Der Schienenkontakt hat z.B. zwei Sender und zwei Empfänger. Bei einem Raddurchgang eines Zuges wird dieser induktiv detektiert.

[0003] In heutigen Implementierungen wird der Schienenkontakt örtlich in der Nähe der Schiene platziert. In zukünftigen Implementierungen ist vorgesehen, den Schienenkontakt direkt an der Schiene zu befestigen. Der Schienenkontakt wird dazu mittels zweier Bolzen am Schienenhals befestigt.

[0004] Zur sicheren Funktion des Gesamtsystems Achszähler muss ein Defekt des Schienenkontakts erkannt werden können. Wird der Schienenkontakt durch mechanische Einwirkung, z.B. von Schienenfahrzeugen fehlerhaft herunterhängenden Teilen, getroffen und derart beschädigt, dass ein sicheres Detektieren einer Achse nicht mehr möglich ist, so muss die Auswerteschaltung des Achszählers dies erkennen und einen sicheren Betriebszustand einnehmen.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Achszähler zu schaffen, der möglichst sicher einen Defekt des Schienenkontakts erkennen kann.

[0006] Gelöst wird die Aufgabe durch einen Schienenkontakt gemäß Patentanspruch 1.

[0007] Beim erfindungsgemäßen Schienenkontakt ist mindestens ein Anschlussdraht eines elektrischen Bauteils des Schienenkontakts auf irgend eine Art und Weise mit einem Befestigungsflansch verbunden. Beim Abreißen des Schienenkontaktes durch herunterhängende Teile eines vorbeifahrenden Zuges bleiben die Befestigungsflansche in der Regel weiterhin am Schienenhals befestigt, der mit dem Befestigungsflansch verbundene Anschlussdraht hingegen reißt ab. Dadurch ist die elektrische Verbindung zwischen Schienenkontakt und Auswerteschaltung unterbrochen und sichergestellt, dass die Auswerteschaltung vom nun fehlerhaft platzierten Schienenkontakt keine Signale mehr empfängt und folglich keine inkorrekte Auswertung vornimmt. Das elektrische Bauteil ist beispielsweise die Empfangsspule des Schienenkontakts, die auch als Sensor bezeichnet wird. Die Verbindung des Anschlussdrahtes der Empfangsspule mit dem Befestigungsflansch kann auf mehrere Art und Weisen erfolgen. Bei einer Variante wird ein Teil des Anschlussdrahtes bei der Herstellung des Befestigungsflansches in diesen eingegossen. Beim Gießen des Befestigungsflansches wird ein Teil des Anschlussdrahtes z.B. in Form einer Schlaufe in die Form des Befestigungsflansches eingelegt und mit dem Ausgussmaterial übergossen, so dass der eingelegte Teil des Anschlussdrahtes sich im gegossenen Befestigungsflansch befindet. Eine weitere Variante sieht vor, dass beim Gießen des Befestigungsflansches ein Zusatzloch durch den Befestigungsflansch vorgesehen wird, durch das im gegossenen Befestigungsflansch der Anschlussdraht geführt werden kann. Eine weitere Variante sieht vor, eine Öse am Befestigungsflansch anzubringen, durch die der Anschlussdraht geführt werden kann. Bei einer weiteren Variante wird der Anschlussdraht um den Bolzen geführt.

[0008] Durch eine straffe Verbindung des Anschlussdrahtes der Empfangsspule mit dem Befestigungsflansch kann erreicht werden, dass auch in den Fällen, in denen der Schienenkontakt nicht abgerissen, aber die Empfangsspule derart beschädigt wurde, dass sie aus ihrer Ideallage entfernt und nicht mehr optimal empfangsbereit ist, ein Abreißen des Anschlussdrahtes erfolgt und somit die Auswerteschaltung des Achszählers einen sicheren Zustand einnimmt.

[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Zuhilfenahme zweier Figuren erläutert.

[0010] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schienenkontakts mit Verbindung zu einer Schiene.

[0011] Es ist ein Ausschnitt einer Schiene mit Schienenkopf 1, Schienenhals 2 uns Schienenfuß dargestellt. Am Schienenhals 2 ist ein Schienenkontakt 4 eines Achszählers befestigt. Der Schienenkontakt 4 hat zwei Befestigungsflansche 5, 6 und beispielhaft zwei Spulen 7, 8, die als Empfänger oder Sender dienen. Jeder Befestigungsflansch 5, 6 weist ein Loch auf zur Durchführung eines Bolzens mittels dessen der Schienenkontakt 4 mit dem Schienenhals 2 verbunden wird. Jeder Bolzen hat an einem Ende ein Gewinde, auf das eine Mutter aufgeschraubt wird. Der Schienenkontakt 4 wird somit mittels zwei Bolzen und zwei Muttern am Schienenhals 2 befestigt.

[0012] Jeder Spule 7, 8 sind zwei Anschlussdrähte zur Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen Spule und Auswerteschaltung des Achszählers zugeführt.

[0013] Jeder Anschlussdraht einer Spule 7, 8 wird nun von der Spule zur Auswerteschaltung derart verlegt, dass er zunächst um einen Bolzen durch den Befestigungsflansch 5, 6 geführt wird und anschließend zur Auswerteschaltung. Damit wird eine Sollbruchstelle für jeden Anschlussdraht generiert. Der Befestigungsflansch 5, 6 wird beispielsweise durch Gießen gefertigt. Vor dem Ausgießen der Form wird ein Teil des Anschlussdrahtes in die Form eingelegt, so dass sich durchs Gießen ein Befestigungsflansch 5, 6 mit eingegossenem Anschlussdraht bildet. Die Enden des Anschlussdrahtes ragen aus dem Befestigungsflansch 5, 6 heraus und werden mit der entsprechenden Spule 7, 8 verbunden.

[0014] Ein Schlag auf den Schienenkontakt 4 durch ein vorbeifahrendes Fahrzeug mit herabhängendem Teil führt dazu, dass zwar die Bolzen durch den Schienenhals die Befestigungsflansche 5, 6 des Schienenkontakts 4 noch korrekt an der Schiene halten, aber der übrige Teil des Schienenkontakts 4 einschließlich der Spulen 7, 8 von den Befestigungsflanschen 5, 6 abgetrennt wird.

[0015] Dadurch, dass die Anschlussdrähte der Spulen 7, 8 im Schienenkontakt 4 aber um die noch festsitzenden Bolzen geführt sind und mit den Befestigungsflanschen 5, 6 fest verbunden sind, reißen diese Anschlussdrähte beim Abtrennen der Spulen 7, 8 ab. Auf diese Art und Weise wird die elektrische Verbindung zwischen Auswerteschaltung des Achszählers und Spulen 7, 8 unterbrochen. Die Auswerteschaltung detektiert keinerlei Empfangsspannung mehr und nimmt daraufhin den sicheren Zustand ein.

[0016] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht des Schienenkontaktes aus Fig. 1 mit der Indikation der Bruchstelle eines Anschlussdrahtes.

[0017] Die Generierung der Sollbruchstelle für einen Anschlussdraht wird prinzipiell auf folgende Art und Weise erreicht:

Erforderlich ist eine Verbindung eines Anschlussdrahtes mit einem durch mechanische Einwirkung abtrennbaren Teil und einem nicht abtrennbaren Teil des Schienenkontakts 4. Abgetrennt werden die Spulen 7, 8. Nicht abgetrennt werden die Befestigungsflansche 5, 6 und die Bolzen. Durch Verbinden eines Anschlussdrahtes mit z.B. Spule 7 und Befestigungsflansch 5 wird eine Sollbruchstelle generiert.



[0018] Alternativ kann durch Anbringen einer Öse an einem Befestigungsflansch 5, 6 und durch Verlegen des Anschlussdrahtes von einer Spule durch die Öse zur Auswerteschaltung eine Sollbruchstelle für den Anschlussdraht generiert werden. Es kann somit jede Ausstülpung, Verbindungsmöglichkeit, Nase oder dergleichen am Befestigungsflansch 5, 6 zur Generierung einer Sollbruchstelle verwendet werden.


Ansprüche

1. Schienenkontakt (4) für einen Achszähler zur Befestigung an einen Schienenhals (2) mittels zweier Bolzen aufweisend zwei Befestigungsflansche (5, 6) mit jeweils einem Loch zur Durchführung eines Bolzens, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Anschlussdraht mindestens eines elektrischen Bauteils (7, 8) des Schienenkontakts (4) mit einem Befestigungsflansch (5, 6) verbunden ist.
 
2. Schienenkontakt (4) gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Anschlussdraht teilweise im Befestigungsflansch (5, 6) eingebettet ist.
 
3. Schienenkontakt (4) gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Anschlussdraht durch ein zusätzliches Loch im Befestigungsflansch (5, 6) geführt ist.
 
4. Schienenkontakt (4) gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Anschlussdraht um eine Ausstülpung an einem Befestigungsflansch (5, 6) geführt ist.
 
5. Schienenkontakt (4) gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstülpung durch einen Bolzen gebildet ist.
 
6. Schienenkontakt (4) gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Anschlussdraht durch eine am Befestigungsflansch (5, 6) angebrachte Öse geführt ist.
 
7. Schienenkontakt (4) gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein weiterer Anschlussdraht mindestens eines elektrischen Bauteils (7, 8) des Schienenkontakts (4) mit einem weiteren Befestigungsflansch (5, 6) verbunden ist.
 
8. Schienenkontakt (4) gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrisches Bauteil (7, 8) als Empfangsspule ausgeführt ist.
 
9. Verfahren zum Herstellen eines Befestigungsflansches (5, 6) für einen Schienenkontakt (4), bei dem der Befestigungsflansch (5, 6) in einer Form gegossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Gießen ein elektrischer Anschlussdraht derart in die Form eingelegt wird, dass sich die Enden des Anschlussdrahtes außerhalb der Form befinden, und der Befestigungsflansch anschließend gegossen wird, so dass sich der Anschlussdraht teilweise im gegossenen Befestigungsflansch (5, 6) befindet.
 




Zeichnung







Recherchenbericht