[0001] Diese Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsvorrichtung für den Vorschub des Riegels
in Schlössern der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
[0002] Übliche Schlösser weisen zumindest folgende Teile auf: eine Türgriffwelle oder Nuß,
die mit Hilfe eines radialen Arms die Falle bei der Öffnungs-Drehbetätigung zurückzieht,
einen Riegel, eine Kurbelstange, die das Zurückziehen des Riegels bei dieser Öffnungsbetätigung
antreibt, einen Endteil des Riegels, einige Verriegelungskerben, die in die obere
Kante des Endteils des Riegels eingearbeitet sind, eine Sperrklinkenplatte, die vertikal
verschiebbar ist, eine Sperrklinke, die von der Sperrklinkenplatte ausgeht, und eine
Feder, die die Sperrklinkenplatte in die untere Position antreibt, in der die Sperrklinke
in Eingriff mit einer der Verriegelungskerben gelangt, und die eine obere Position
der Sperrklinkenplatte ermöglicht, in der diese Sperrklinke außer Eingriff mit den
Verriegelungskerben gelangt. Allgemein ist außerdem ein Mechanismus mit einem Schlüssel
vorhanden, der in der Lage ist, den Vorschub und das Zurückziehen des Riegels zu betätigen.
Stand der Technik
[0003] Häufig ergibt sich der Fall, daß Einbrecher in Wohnungen eindringen, während sich
die Bewohner im Inneren der Wohnungen befinden.
[0004] Dies tritt ein, wenn man eine Art von üblichem und weitverbreitetem Schloß verwendet,
das mit einer Falle und einem Riegel versehen ist, und man sich aus Gewohnheit oder
Bequemlichkeit und in einem Übermaß von Vertrauen beim Verschluß der Tür ausschließlich
auf die Falle verläßt, wobei es unterlassen wird, den Riegel von innen mit einem Schlüssel
zu verschließen. Dann muß ein Einbrecher lediglich die Falle mit dem klassischen Verfahren
zurückdrücken, bei dem mit einer Kante einer Kreditkarte oder dergleichen auf die
Falle gedrückt wird, um Zutritt zu der Wohnung zu erlangen. Das Verschließen des Riegels
mit einem Schlüssel von der Innenseite aus würde diese Möglichkeit vermeiden, führt
jedoch zu dem Nachteil, daß dies ein Hindernis in dem Fall darstellt, in dem die Wohnung
dringend verlassen werden muß und man keinen Schlüssel zur Hand hat oder es sich um
ein kleines Kind handelt, das die Handhabung in aufgeregtem oder nervösem Zustand
ausführen muß.
[0005] Dieses Probleme werden mit automatischen und Antipanik-Schlössem gelöst, bei denen
beim Anlegen der Tür an den Rahmen die Riegel automatisch verriegelt werden und die
auf der Innenseite über einen Türgriff verfügen, der bei seiner Betätigung eine vollständige
Entriegelung des Schlosses (Falle und Riegel) hervorruft. Weil diese Schlösser sehr
kostspielig sind, und einen sehr präzisen Einbau des Türblattes und des Rahmens für
eine einwandfreie Funktion erfordern, werden sie nur zu einem relativ geringen Prozentsatz
installiert.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die bei einfachem Aufbau eine ähnliche Funktionalität bei den üblichen
und häufig verwendeten Schlössem ergibt.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, daß der Riegel von der Innenseite
der Tür aus durch dauernd verfügbare Mittel zurückgezogen werden kann, die leicht
betätigbar und von dem Schlüssel getrennt sind; gleichzeitig ergibt sie eine Antipanik-Funktion,
die die vollständige Öffnung des Schlosses von der Innenseite aus ermöglicht, wenn
der Riegel zugesperrt ist.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist auf die übliche Art von Schlössern anwendbar,
wie sie vorstehend erläutert wurde. Diese Vorrichtung weist eine spezielle Konstruktion
auf, bei der die Nuß des Schlosses koaxial einen Nocken aufweist, der drehbar mit
der Nuß derart gekoppelt ist, daß er sich drehfest mit der Nuß bei der üblichen Öffnungsdrehung
dreht, während er eine von der Nuß unabhängige Drehung in der entgegengesetzten Richtung
oder in der zur Öffnungsrichtung entgegengesetzten Richtung ausführen kann. Der Nocken
weist einen Umfangsvorsprung auf, der bei dieser der Öffnungsrichtung entgegengesetzten
Drehung gegen einen Flügel eines Schwinghebels zur Anlage kommt, der gegen die Wirkung
einer Feder befestigt ist und einen Ansatz aufweist, der gegen einen Absatz zur Anlage
kommt, der von einem Gegen-Schwinghebel ausgeht, der mit einer Kante versehen ist,
die von unten nach oben gegen einen Quervorsprung einer Sperrklinkenplatte zur Anlage
kommt. Ein drehbarer Hebel ist frei drehbar koaxial zu dem Schwinghebel befestigt
und weist zwei Arme auf, nämlich einen Schwinghebelarm und einen Riegelarm, die in
Drehrichtung unter einem Winkel angeordnet sind, der geeigneter Weise kleiner als
derjenige ist, der erforderlich ist, damit die Arme gleichzeitig mit dem Flügel des
Schwinghebels in dessen Ruhezustand bzw. mit der Rückseite des Riegels in dessen zurückgezogenem
Zustand in Berührung kommen würden, wobei dieser Drehwinkelunterschied im Ruhezustand
zwischen diesem Flügel und dem Schwinghebel eine geeignete Amplitude als Funktion
der vertikalen Bahn zwischen den eingekoppelten und entkoppelten Stellungen der Sperrklinke
in den Verriegelungskerben ergibt.
[0011] Auf diese Weise wird die Sperrklinke gelöst, bevor der drehbare Hebel betätigt wird.
[0012] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung weist dieser Schwinghebel einen derartigen
Drehbetriebshub auf, daß er eine Schwenkstellung erreicht, in der sein Ansatz gegen
die gegenüberliegende Kante des Absatzes des Gegen-Schwinghebels zur Anlage kommt,
und zwar zu der Zeit, zu der eine Wand des Gegen-Schwinghebels in den Anfang einer
Betriebsbewegungsbahn einer Querkleiste der Kurbel gelangt, die erforderlich ist,
damit diese Kurbel das Zurückziehen des Riegels antreibt.
[0013] Diese Konstruktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht es, daß der innenliegende
Türgriff, vorzugsweise ein Handgriff, eine der Öffnungsrichtung entgegengesetzte Drehung
ausgehend von seiner Ruhestellung mit zurückgezogenem Riegel ausführen kann. Diese
der Öffnungsrichtung entgegengesetzte Drehung erfolgt in zwei aufeinanderfolgenden
Phasen: in einer ersten Phase, in der der Umfangsvorsprung des Nockens auf den Flügel
des Schwenkhebels drückt, wobei der Drehwinkel durchlaufen wird, der anfänglich den
Flügel des Schwinghebels von dem drehbaren Hebel trennt, wobei bei dieser Bewegung
der Ansatz des Schwinghebels gegen den Absatz des Gegen-Schwinghebels drückt und dieser
verschwenkt wird, so daß seine Kante den Quervorsprung der Sperrklinkenplatte anhebt
und das daraus folgende Herausziehen der Sperrklinke aus einer relativ weit vorne
liegenden Verriegelungskerbe des Endes des Riegels hervorruft; und in einer zweiten
Phase, in der in diesem entriegelten Zustand des Riegels der Flügel des Schwenkhebels
weiter auf den Schwinghebelarm des drehbaren Hebels drückt, was bewirkt, daß dieser
verschwenkt wird und mit seinem Riegelarm das Vorschieben des Riegels antreibt, wobei
hierbei die Wirkung des Ansatzes des Schwinghebels gegen den Absatz des Gegen-Schwinghebels
aufrechterhalten wird, bis nach Abschluß des Vorschiebens des Riegels der Ansatz des
Schwinghebels an der Position des Absatzes des Gegen-Schwinghebels vorbeiläuft und
dieser seine anfängliche nicht verschwenkte Position wieder einnimmt und es ermöglicht,
daß die Sperrklinke sich nach unten bewegt, bis sie in eine relativ weit hinten liegende
Verriegelungskerbe eindringt, wobei sie durch den Antrieb der entsprechenden Feder
auf den Quervorsprung der Sperrklinkenplatte unterstützt wird.
[0014] Am Ende dieses Vorganges liegt die Querleiste der Kurbel gegen die Wand des Gegen-Schwinghebels
an. Auf diese Weise bewirkt bei erneuter Betätigung des Türgriffes in entgegengesetzter
Richtung der Antrieb dieser Querleiste gegen diese Wand ein Verschwenken des Gegen-Schwenkhebels,
was gleichzeitig bewirkt, daß die Sperrklinke ihre Verriegelungsstellung gegenüber
dem Ende des Riegels verläßt und sein Absatz ausreichend weit zurückgezogen wird,
damit der Ansatz des Schwinghebels elastisch seine ursprüngliche Position auf der
anderen Seite dieses Absatzes einnimmt; zu diesem Zeitpunkt wurde der entsprechende
Hub der der Öffnungsrichtung entgegengesetzten Drehung aufgehoben und die Fortsetzung
der Drehung (die der normalen Öffnungsbetätigung entspricht) bewirkt, daß der Riegel
durch die Kurbel zurückgezogen wird, wobei gleichzeitig der Riegel auf den Riegelarm
des Schwinghebels einwirkt, damit dieser (der frei drehbar befestigt ist) seine Anfangsstellung
des Mechanismus im Ruhezustand wieder einnimmt.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten, nicht
beschränkenden Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0016] Die Figur 1 zeigt ein Schloß gemäß der Erfindung bei Betrachtung von der Außenseite
aus (als ob das Gehäuse des Mechanismus durchsichtig wäre) in dem Zustand, in dem
sich die Falle (2) in ihrem Schließblech befindet, der Riegel (3) in das Schloß zurückgezogen
ist und die Welle (1) des Türgriffes sich in der Anfangsstellung des Öffnungshubes
befindet.
[0017] Die Figur 2 ist eine Vergrößerung der Einzelheit II, die von einem Kreis in Figur
1 umgeben ist.
[0018] Die Figuren 3 und 4 sind jeweils ähnlich den Figuren 1 und 2, entsprechen jedoch
dem Zeitpunkt, zu dem ein erster Teil der der Öffnungsbewegung entgegengesetzten Bewegung
durchlaufen wurde, was bewirkt, daß der Flügel (9a) des Schwinghebels (9) in Kontakt
mit dem Schwinghebelarm (11a) des Schwinghebels (11) gelangt.
[0019] Die Figuren 5 und 6 sind jeweils ähnlich den Figuren 3 und 4, entsprechen jedoch
dem Zeitpunkt, in dem das Ende des der Öffnungsbewegung entgegengesetzten Drehhubes
erreicht ist.
[0020] In diesen Figuren sind die folgenden Bezugsziffern angegeben:
- 1.-
- Nuß oder Türgriffwelle
- 1a.-
- Radialer Arm der Nuß (1)
- 1b.-
- Führungsbahn der Nuß (1)
- 2.-
- Falle
- 3.-
- Riegel
- 4.-
- Kurbel
- 5.-
- Endteil des Riegels
- 5a.-
- Verriegelungskerben im Endteil des Riegels (5)
- 6.-
- Sperrklinkenplatte
- 6a.-
- Sperrklinke der Sperrklinkenplatte (6)
- 6b.-
- Quervorsprung der Sperrklinkenplatte (6)
- 7.-
- Feder für die Sperrklinkenplatte (6)
- 8.-
- Nocken
- 8a.-
- Umfangsvorsprung des Hebels (6)
- 8b.-
- Querverlaufender Zapfen des Hebels (6)
- 9.-
- Schwinghebel
- 9a.-
- Flügel des Schwinghebels (9)
- 9b.-
- Ansatz des Schwinghebels (9)
- 10.-
- Gegen-Schwinghebel
- 10a.-
- Absatz des Gegen-Schwinghebels (10)
- 10b.-
- Kante des Gegen-Schwinghebels (10)
- 10c.-
- Wand des Gegen-Schwinghebels (10)
- 11.-
- Drehbarer Hebel
- 11a.-
- Schwinghebelarm an dem drehbaren Hebel (11)
- 11b.-
- Riegelarm an dem drehbaren Hebel (11)
- 12.-
- Türgriff
[0021] In den beigefügten Zeichnungen ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
dargestellt, die sich auf eine Antriebsvorrichtung für den Vorschub des Riegels bei
Schlössern von der Art bezieht, die zumindest folgendes umfassen: eine Nuß (1), die
mit einem radialen Arm (1a) eine Falle (2) bei der Öffnungs-Drehbetätigung zurückzieht,
einen Riegel (3), eine Kurbel (4), die das Zurückziehen des Riegels (3) bei dieser
Öffnungs-Drehbetätigung antreibt, einen Endteil (5) des Riegels, einige Verriegelungskerben
(5a), die in die Oberkante des Endteils (5) des Riegels eingeschnitten sind, eine
Sperrklinkenplatte (6), die in Vertikalrichtung verschiebbar ist, eine Sperrklinke
(6a), die von der Sperrklinkenplatte (6) ausgeht, eine Feder (7), die die Sperrklinkenplatte
(6) in eine untere Position antreibt, in der die Sperrklinke (6a) in einer der Verriegelungskerben
(5a) in Eingriff kommen kann, wobei die Feder eine obere Position der Sperrklinkenplatte
(6) ermöglicht, in der diese Sperrklinke (6a) außer Eingriff mit den Verriegelungskerben
(5a) ist. Wie dies aus den Figuren 1, 3 und 5 zu erkennen ist, weist das Schloß einen
Handgriff (12) auf und es ist die Anbringung eines schlüsselbetätigten Schließmechanismus
vorgesehen.
[0022] Wie dies in den Figuren gezeigt ist, besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung darin,
daß die Nuß (1) koaxial einen Nocken (8) aufweist, der drehbar mit der Nuß derart
verbunden ist, daß er sich mit dieser fest während der üblichen Öffnungsdrehung dreht,
während er eine unabhängige Drehung in entgegengesetzter Richtung oder in der der
Öffnungsrichtung entgegengesetzten Richtung ausführen kann, wobei dieser Nocken (8)
einen Umfangsvorsprung (8a) aufweist, der bei dieser Drehung entgegengesetzt zur Öffnungsrichtung
gegen einen Flügel (9a) eines Schwinghebels (9) zur Anlage kommt, der gegen die Wirkung
einer Feder befestigt ist und einen Ansatz (9b) aufweist, der gegen einen Absatz (10a)
zur Anlage kommt, der von einem Gegen-Schwinghebel (10) ausgeht, der mit einer Kante
(10b) versehen ist, die von unten nach oben gegen einen Quervorsprung (6b) der Sperrklinkenplatte
(6) zur Anlage kommt, wobei ein drehbarer Hebel (11) vorgesehen ist, der frei drehbar
koaxial zu dem Schwinghebel (9) befestigt und mit zwei Armen versehen ist, nämlich
einem Schwinghebelarm (11a) und einem Riegelarm (11b), die in Drehrichtung einen Winkelabstand
voneinander aufweisen, der in geeigneter Weise kleiner als der ist, der erforderlich
wäre, damit die Arme gleichzeitig jeweils mit dem Flügel (9a) des Schwinghebels im
Ruhezustand bzw. mit der Rückseite des Riegels (3) in dessen zurückgezogenen Zustand
in Berührung kommen, wobei dieser Drehwinkelunterschied im Ruhezustand zwischen dem
Flügel (9a) und dem Schwinghebelarm (11a) mit einer Amplitude auftritt, die in geeigneter
Weise eine Funktion der vertikalen Bewegungsbahn zwischen den eingekoppelten und entkoppelten
Stellungen der Sperrklinke (6a) in den Verriegelungskerben (5a) ist, wobei dieser
Schwinghebel (9) einen Betriebsdrehhub derart aufweist, daß er eine Schwenkstellung
erreicht, in der sein Ansatz (9b) gegen die gegenüberliegende Kante des Ansatzes (10a)
des Gegen-Schwinghebels (10) zur Anlage kommt, wobei gleichzeitig eine Wand (10c)
dieses Gegen-Schwinghebels (10) in den Beginn des Betriebshubes einer Querleiste (4a)
der Kurbel (4) eingreift, was erforderlich ist, damit diese Kurbel (4) das Zurückziehen
des Riegels (3) antreibt.
[0023] Die Funktionsweise wird anhand der Figuren 1, 3 und 5 erläutert, die in Verbindung
mit den jeweiligen Vergrößerungen der Figuren 2, 4 und 6 aufeinanderfolgend die drei
Positionen zeigen, die die Betätigung zum Vorschieben des Riegels (3) mittels einer
der Öffnungsdrehung entgegengesetzten Drehung der Nuß (1) oder der Türklinke (12)
darstellen.
[0024] In der Ausgangsstellung (Figuren 1 und 2) wird angenommen, daß sich die Tür in dem
Türrahmen befindet, wobei sich die Falle (2) in ihrem Schließblech befindet und der
Riegel (3) zurückgezogen ist und sich in der Ruhestellung befindet, und zwar sowohl
beim üblichen Schloßmechanismus als auch bezüglich der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In dieser Position steht der Flügel (9a) des Schwinghebels (9) in Berührung mit dem
Umfangsvorsprung (8a) des Nockens (8), weist jedoch einen Abstand in Form eines kleinen
Drehhubes von dem Schwinghebelarm (11a) des Schwinghebels (11) auf; der Ansatz (9b)
des Schwinghebels (9) steht seinerseits in Berührung mit einem Absatz (10a) eines
Gegen-Schwinghebels (10), und die Kante (10b) des letzteren ist von unten an den Quervorsprung
(6b) der Sperrklinkenplatte (6) angelegt.
[0025] Die folgende Position (Figuren 3 und 4) wird durch eine kleine Drehung des Türgriffes
(12) entgegengesetzt zur Öffnungsrichtung erzielt, wobei diese Drehung erforderlich,
ist, damit der Flügel (9a) mit dem Schwinghebelarm (11a) in Kontakt kommt, und dies
wiederum ausreichend ist, damit die Kante (10b) den Quervorsprung (6b) in einem derartigen
Ausmaß anhebt, daß die Sperrklinke (6a) die vordere Verriegelungskerbe (5a) des Endes
(5) des Riegels verläßt und damit das freie Vorschieben des Riegels ermöglicht.
[0026] Die abschließende Stellung (Figuren 5 und 6) zeigt das Ende des der Öffnungsrichtung
entgegengesetzten Hubes und führt dazu, daß bei Fortführung der umgekehrten Betätigung
des Türgriffes diese Betätigung in ein Verschwenken des drehbaren Hebels (11) umgewandelt
wird, der mit seinem Riegelarm (11b) das vollständige Vorschieben des Riegels (3)
antreibt. Während dieser Phase wird die Wirkung des Ansatzes (9b) auf den Absatz (10a)
aufrechterhalten, wodurch der Gegen-Schwinghebel (10) verschwenkt bleibt und das Herabsinken
der Sperrklinke (6a) verhindert. Lediglich am Ende dieser Phase läuft der Ansatz (9b)
an dem Ansatz (10a) vorbei, was es dem Gegen-Schwinghebel (10) ermöglicht, seine Ruhestellung
wieder einzunehmen, wobei die Sperrklinke (6a) in eine hintere Verriegelungskerbe
(5a) eingeschoben wird.
[0027] In dieser abschließenden Stellung ist zu erkennen, daß die Querleiste (4a) der Kurbel
(4) gegen die Wand (10c) des Gegen-Schwinghebels anliegt. Dies ermöglicht, daß die
erfindungsgemäße Vorrichtung eine Antipanik-Funktion bietet, bei der durch ausschließliches
Einwirken auf den Türgriff (12) von der Innenseite aus das vollständige Öffnen des
Schlosses in folgender Weise erfolgt: zu Anfang drückt die Querleiste (4a) auf die
Wand (10c), und der Gegen-Schwinghebel wird verschwenkt, wobei die Sperrklinke (6)
aus der hinteren Verriegelungskerbe (5a) herausgezogen wird; dieses Verschwenken dient
dazu, damit bei der Fortsetzung der Betätigung der Absatz (10a) von dem Ansatz (9b)
getrennt wird und dieser an dem Absatz (10a) vorbeiläuft und seine relativen Ruhe-
oder Anfangsstellungen wieder einnimmt; das Zurückziehen des Riegels (3) erfolgt dann
durch die Kurbel (4) wie bei der üblichen Öffnung mit dem Türgriff (12); der Schwinghebel
(9) nimmt seine Position automatisch durch die Wirkung der Feder wieder ein, und der
drehbare Hebel (11) erreicht diese Ruhestellung durch das Andrücken beim Zurückziehen
des Riegels (3) auf den Riegelarm (11b).
[0028] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung weist der Nocken (8) einen Querbolzen
(8b) auf, der gleitend eine Führungsbahn (1b) der Nuß (1) durchquert, wobei diese
Führungsbahn eine Erstreckung in Drehrichtung entsprechend dieser der Öffnungsrichtung
entgegengesetzten Drehung aufweist.
[0029] Bei der Erfindung ist auch eine Lösung vorgesehen, bei der der Schwinghebel (9) und
der drehbare Hebel (11) nicht koaxial sind.
1. Antriebsvorrichtung für den Vorschub des Riegels in Schlössern, bei Schlössern, die
zumindest folgendes aufweisen: eine Nuß oder Türgriffwelle (1), die bei der Öffnungs-Drehbetätigung
mit einem radialen Arm (1a) eine Falle (2) zurückzieht, einen Riegel (3), eine Kurbel
(4), die das Zurückziehen des Riegels bei der Öffnungs-Drehbetätigung antreibt, einen
Endteil (5) des Riegels, einige Verriegelungskerben (5a), die in die obere Kante des
Endteils (5) des Riegels eingearbeitet sind, eine Sperrklinkenplatte (6), die vertikal
verschiebbar ist, eine Sperrklinke (6a), die von der Sperrklinkenplatte (6) ausgeht,
eine Feder (7), die die Sperrklinkenplatte (6) in eine untere Position antreibt, in
der die Sperrklinke (6a) in Eingriff mit einer der Verriegelungskerben (5a) gelangt,
und die eine obere Position der Sperrklinkenplatte (6) ermöglicht, in der diese Sperrklinke
außer Eingriff mit den Verriegelungskerben (5a) gelangt, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuß (1) koaxial einen Nocken (8) aufweist, der drehbar mit der Nuß derart gekoppelt
ist, daß er sich drehfest bei der üblichen Öffnungsdrehung dreht, während er eine
unabhängige Drehung in der entgegengesetzten Richtung oder in der zur Öffnungsrichtung
entgegengesetzten Richtung ausführen kann, wobei dieser Nocken (8) einen Umfangsvorsprung
(8a) aufweist, der bei dieser der Öffnungsrichtung entgegengesetzten Drehung gegen
einen Flügel (9a) eines Schwenkhebels (9) zur Anlage kommt, der gegen die Wirkung
einer Feder befestigt ist und einen Ansatz (9b) aufweist, der gegen einen Absatz (10a)
zur Anlage kommt, der von einem Gegen-Schwinghebel (10) ausgeht, der mit einer Kante
(10b) versehen ist, die von unten nach oben gegen einen Quervorsprung (6b) der Sperrklinkenplatte
(6) zur Anlage kommt, wobei ein drehbarer Hebel (11) vorgesehen ist, der frei drehbar
koaxial zu dem Schwinghebel (9) befestigt ist und Arme aufweist, nämlich einen Schwinghebelarm
(11a) und einen Riegelarm (11b), die in Drehrichtung unter einem Winkel angeordnet
sind, der in geeigneter Weise kleiner als derjenige ist, der erforderlich ist, damit
die Arme gleichzeitig mit dem Flügel (9a) des Schwinghebels (9) in dessen Ruhezustand
bzw. mit der Rückseite des Riegels (3) in dessen zurückgezogenem Zustand in Berührung
kommen, wobei dieser Drehwinkelunterschied im Ruhezustand zwischen diesem Flügel (9a)
und diesem Schwinghebelarm (11a) eine geeignete Amplitude als Funktion des vertikalen
Hubes zwischen dem eingekoppelten und entkoppelten Stellungen der Sperrklinke (6)
in den Verriegelungskerben (5a) hat.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwinghebel (9) einen derartigen Drehbetriebshub aufweist, daß er eine Schwenkstellung
erreicht, in der sein Ansatz (9b) gegen die gegenüberliegende Kante des Absatzes (10a)
des Gegen-Schwinghebels (10) zur Anlage kommen kann, wenn eine Wand (10c) des Gegen-Schwinghebels
(10) in den Beginn des Betriebshubes einer Querleiste (4a) der Kurbel (4) eingreift,
was erforderlich ist, damit diese Kurbel (4) das Zurückziehen des Riegels (3) antreibt.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken (8) einen Querbolzen (8b) aufweist, der gleitend eine Führungsbahn (11b)
der Nuß (1) durchquert, wobei die Führungsbahn eine Dreherstreckung entsprechend der
der Öffnungsrichtung entgegengesetzten Drehung aufweist.
4. Antriebsvorrichtung für den Vorschub des Riegels in Schlössern gemäß den vorhergehenden
Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwinghebel (9) und der drehbare Hebel (11) nicht koaxial sind.