[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für ein Fenster oder eine Tür, welches
einen Blendrahmen und einen Schwenkrahmen, der über ein Betätigungsorgan des Fensters
bewegbar ist, besitzt, wobei die Antriebsvorrichtung ein Betätigungselement aufweist,
durch dessen Betätigungsbewegung der Schwenkrahmen relativ zum Blendrahmen kippbar
ist, wobei das Betätigungselement von einer Antriebseinrichtung der Antriebsvorrichtung
angetrieben ist, wobei die Antriebsvorrichtung ein Verstellelement aufweist, durch
dessen Verstellbewegung eine antriebsfunktionelle Kopplung zwischen Betätigungselement
und Antriebseinrichtung der Antriebsvorrichtung herstellbar und lösbar ist.
[0002] Eine derartige Antriebsvorrichtung für ein Fenster ist aus der DE 199 24 175 bekannt.
Die Antriebsvorrichtung wird hierbei auf den Schwenkrahmen des Fensters aufgesetzt
und ist somit sichtbar. Es wird aber sowohl aus optischen als auch aus architektonischen
Gründen gewünscht, eine Antriebsvorrichtung derart auszubilden, daß sie kaum oder
gar nicht sichtbar ist, d. h., daß sie einen kompakten Aufbau aufweist.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Antriebsvorrichtung der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, daß ein kompakterer Aufbau erreicht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Verstellelement vom Betätigungsorgan
des Fensters betätigbar und verschiebbar in der Antriebsvorrichtung angeordnet ist,
daß mit dem Verstellelement das Betätigungselement drehbeweglich verbunden ist, so
daß das Verstellelement und somit das mit ihm verbundene Betätigungselement durch
eine entsprechende manuelle oder motorische Betätigungsbewegung des Betätigungsorgans
des Fensters zumindest von einer ersten Position, die zur Kipp-Stellung des Betätigungsorgans
des Fensters korreliert ist, in eine zweite Position, die zur Geschlossen-Stellung
des Betätigungsorgans des Fensters korreliert ist, bewegbar ist, daß in dieser ersten
Position des Verstellelements das Betätigungselement in Wirkeingriff mit der Antriebseinrichtung
der Antriebsvorrichtung ist, indem ein Antriebsende des Betätigungselements an einem
Mitnehmer der Antriebseinrichtung angreift, und daß zwischen dem Betätigungselement
und einem Motor der Antriebseinrichtung der Antriebsvorrichtung ein als Überlastkupplung
fungierendes Kupplungselement angeordnet ist.
[0005] Die erfindungsgemäßen Maßnahmen besitzen den Vorteil, daß hierdurch eine Antriebsvorrichtung
geschaffen wird, die sich durch ihren kompakten Aufbau auszeichnet. Sie ist in vorteilhafter
Art und Weise z. B. in einem standardisierten Spalt zwischen dem Schwenk- und dem
Blendrahmen eines Fensters integrierbar, wodurch sie im wesentlichen nicht mehr sichtbar
ist.
[0006] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung besteht darin, daß
sie es dem Bediener erlaubt, ein mit der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung ausgestattetes
Fenster oder eine Tür in gewohnter Weise durch das Betätigungsorgan zu betätigen,
insbesondere jederzeit auch manuell durch Schwenken voll zu öffnen. Hierdurch wird
eine breite Akzeptanz eines derartigen Fensters garantiert.
[0007] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung besteht in ihrer hohen
Betriebssicherheit, da es die erfindungsgemäß vorgesehene Überlastkupplung in einfacher
Art und Weise erlaubt, das im Kipp-Betrieb befindliche Fenster jederzeit manuell schließen
zu können, um es dann in der Geschlossenstellung des Schwenkrahmens in bekannter Art
und Weise öffnen zu können.
[0008] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung besteht darin, daß
die Verwendung einer Überlast-Kupplung in vorteilhafter Art und Weise einen Einklemmschutz
für den Bediener bewirkt. Durch die entsprechende Einstellung des maximal von der
Überlast-Kupplung übertragbaren Drehmoments kann in vorteilhafter Art und Weise erreicht
werden, daß die Kipp-Bewegung, insbesondere beim Schließen, unterbrochen wird, wenn
die Gefahr besteht, daß sich ein Körperteil zwischen Schwenkrahmen und Blendrahmen
des mit der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung ausgestatteten Fensters oder der
Tür befindet.
[0009] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Überlast-Kupplung
eine Überlast-Kupplung mit richtungsabhängigem maximalem Drehmoment ist. Eine derartige
Maßnahme besitzt den Vorteil, daß hierdurch beim Öffnen und beim Schließen des mit
der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung ausgestatteten Fensters oder einer derartigen
Tür unterschiedliche Kupplungskräfte vorgebbar sind, durch die erreicht werden kann,
daß das nicht-verriegelte, sich nicht in seiner Geschlossen-Stellung befindliche Fenster
ungewollt durch eine Windlast gekippt wird.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das maximal
von der Überlast-Kupplung übertragbare Drehmoment durch ein Verstellelement justierbar
ist. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, daß hierdurch in einfacher Art und
Weise eine fenstertypspezifische Einstellung der Antriebsvorrichtung in besonders
einfacher Art und Weise möglich ist.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das Betätigungselement
der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung in einen am Blendrahmen angebrachten Verankerungsschuh
eingreift, aus dem es in seiner nicht-verriegelten Geschlossen-Stellung herausbewegbar
ist. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, daß hierdurch ein ungehindertes
manuelles Öffnen des mit der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung ausgestatteten
Fensters oder einer derartigen Tür durch Schwenken mit einem automatisch sich abkoppelnden
Betätigungselement erzielbar ist.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß in vorteilhafter
Art und Weise das Verstellelement der Antriebsvorrichtung durch deren Antriebseinrichtung
angetrieben in der Antriebsvorrichtung verschiebbar ist. Eine derartige Maßnahme besitzt
den Vorteil, daß hierdurch einerseits eine Verschiebebewegung des mit dem Verstellelement
verbundenen Betätigungselements erzielbar ist, und zwar dergestalt, daß durch die
entsprechende Verschiebebewegung des Verstellelements in der Antriebsvorrichtung das
Betätigungselement von seiner Position, in der sich sein Antriebsende in Wirkeingriff
mit dem Mitnehmer der Antriebseinrichtung befindet, mindestens in eine Position, in
der dieser Wirkeingriff aufgehoben wird, bewegt wird, wobei bevorzugt wird, daß die
Verschiebebewegung des Verstellelements derart weit durchgeführt wird, daß sich das
Betätigungselement in einer Stellung befindet, aus der es aus dem Fensterbeschlag
herausbewegbar ist.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Antriebsvorrichtung
eine mit dem Verstellelement verbundene Zahnstange aufweist, die mit einem von der
Antriebseinrichtung angetriebenen Zahnsegment kämmt. Eine derartige Maßnahme besitzt
den Vorteil, daß hierdurch in einfacher Art und Weise die vorgenannte Verschiebebewegung
des Verstellelements erzeugt werden kann.
[0014] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0015] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind den Ausführungsbeispielen zu
entnehmen die im folgenden anhand der Figuren beschrieben werden. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Fenster zusammen mit einem Ausführungsbeispiel einer Antriebsvorrichtung,
- Figur 2
- das Ausführungsbeispiel der Figur 1 in einer Draufsicht und einer Seitenansicht in
einer einer Geschlossen-Stellung des Fensters korrespondierenden Position,
- Figur 3
- ein Ausführungsbeispiel der Antriebsvorrichtung in einer Draufsicht und in einer Seitenansicht
in einer einer ersten Endposition einer Kipp-Stellung des Fensters korrespondierenden
Position,
- Figur 4
- ein Ausführungsbeispiel der Antriebsvorrichtung in einer Draufsicht und in einer Seitenansicht
in einer zweiten Endposition des Kipp-Vorgangs,
- Figur 5
- das Ausführungsbeispiel der Figur 1 in einer Draufsicht und einer Seitenansicht in
einer einer Schwenk-Stellung des Fensters korrespondierenden Position,
- Figur 6
- eine Explosionsdarstellung des Ausführungsbeispiel,
- Figur 7
- ein Ausführungsbeispiel eines das Betätigungselement am Blendrahmen haltenden Verankerungsschuhs,
und
- Figur 8
- eine Explosionsdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels.
[0016] In Figur 1 ist nun ein Fenster F schematisch dargestellt, welches einen Blendrahmen
B und einen relativbeweglich zum Blendrahmen B angeordneten Schwenkrahmen S besitzt.
Der Schwenkrahmen S ist in an und für sich bekannter Art und Weise von einem in der
Figur nicht gezeigten Betätigungsorgan des Fensters F betätigbar, und zwar derart,
daß durch eine entsprechende Bewegung des Betätigungsorgans des Fensters F in eine
Kipp-Stellung der Schwenkrahmen S kippbar, durch eine Positionierung des Betätigungsorgans
des Fensters F in einer Schwenk-Stellung der Schwenkrahmen S schwenkbar und durch
eine entsprechende Bewegung des Betätigungsorgans des Fensters F in eine Geschlossen-Stellung
eine Verriegelung des Schwenkrahmens S im Blendrahmen B des Fensters F bewirkt wird.
Am Schwenkrahmen S ist eine allgemein mit 1 bezeichnete Antriebsvorrichtung zur motorischen
Bewegung des Schwenkrahmens S des Fensters F angebracht, dessen Betätigungselement
20 über einen Verankerungsschuh 30 (siehe Figur 7) am Blendrahmen B angreift. Hierzu
soll noch angemerkt werden, daß in Figur 1 sowie in den folgenden Figuren aus Gründen
der Übersichtlichkeit eine Abdeckplatte der Antriebsvorrichtung 1 nicht dargestellt
ist.
[0017] Die Antriebsvorrichtung 1 ist nun in den Figuren 2-5 näher dargestellt und gliedert
sich prinzipiell in eine Antriebseinrichtung 10, das von dieser Antriebseinrichtung
10 antreibbare Betätigungselement 20 und ein von dem Betätigungsorgan des Fensters
F betätigbares Verstellelement 30. Dieses Verstellelement 30 dient - wie weiter unten
noch beschrieben - dazu, den antriebsfunktionellen Wirkeingriff des Betätigungselements
20 mit der Antriebseinrichtung 10 herzustellen und zu lösen.
[0018] Die Antriebseinrichtung 10 weist ein an und für sich bekannten und daher nicht mehr
näher beschriebenen Elektromotor 11 auf, der eine Energieversorgung und eine Motorelektronik
(jeweils nicht gezeigt) besitzt. Eine Welle 12 des Elektromotors 11 ist mit einer
Schneckenwelle 13 drehfest verbunden, welche ihrerseits mit einem Antriebszahnrad
14 kämmt. Das Antriebszahnrad 14 ist in Wirkeingriff mit einem weiteren Zahnrad 15
eines Kupplungselements 16, welches mit einem Mitnehmer 19 zusammenwirkt, der ein
Antriebsende 21 des Betätigungselements 20 beaufschlagt. Das Betätigungselement 20
ist über einen Zapfen 22 drehbeweglich auf dem im Gehäuse 2 der Antriebsvorrichtung
1 verschiebbar geführten Verstellelement 30 gelagert, indem der Zapfen 22 des Betätigungselements
20 in einer Aufnahmeöffnung 31 des Verstellelements 30 aufgenommen ist. Um nun eine
einfache Führung des Betätigungselements 20 im Gehäuse 2 der Antriebsvorrichtung 1
zu erreichen, ist vorgesehen, daß der Zapfen 22 des Betätigungselements 20 durch die
Aufnahmeöffnung 31 des Verstellelements 30 hindurchtritt und in eine Langnut 3 im
Boden 2' des Gehäuses 2 eingreift.
[0019] Die Verstellbewegung des Verstellelements 30 im Gehäuse 2 der Antriebsvorrichtung
1 wird nun durch eine entsprechende Betätigungsbewegung des Betätigungsorgans des
Schwenkrahmens S des Fensters F bewirkt, wobei das Betätigungsorgan des Fensters F
über eine an und für sich bekannte und daher nicht gezeigte Mechanik derart mit dem
Verstellelement 30 der Antriebsvorrichtung 1 verbunden ist, daß sich das Verstellelement
30 in seiner in Figur 2 gezeigten oberen ersten Stellung befindet, wenn sich das Betätigungsorgan
in einer Betätigungsposition befindet, in der der Schwenkrahmen S im Blendrahmen B
des Fensters F verriegelt ist, daß sich das Verstellelement 30 in seiner in Figur
5 gezeigten, mittleren Stellung befindet, wenn sich das Betätigungsorgan des Fensters
F in seiner ein Verschwenken des Schwenkrahmens S erlaubenden Schwenk-Stellung befindet,
und daß sich das Verstellelement 30 in seiner in den Figuren 3 und 4 gezeigten unteren
zweiten Stellung befindet, wenn sich das Betätigungsorgan des Fensters F in seiner
ein Kippen des Schwenkrahmens S erlaubenden Kipp-Stellung befindet.
[0020] Hierzu ist vorgesehen, daß ein in den Figuren nur schematisch dargestelltes Übertragungselement
E der vorgenannten, das Betätigungsorgan des Fensters F und das Betätigungselement
20 verbindenden Mechanik durch ein Langloch 4 im Boden 2' des Gehäuses 2 hindurch
in eine Öffnung 32 des Verstellelements 30 eintritt und derart eine Bewegung des Betätigungsorgans
auf das Verstellelement 30 überträgt.
[0021] Die Funktionsweise der Antriebsvorrichtung 1 sowie eines mit dieser Antriebsvorrichtung
1 ausgestatteten Fensters F ist nun wie folgt:
Ist das Fenster F geschlossen, befindet sich also das zum Öffnen und Schließen des
Fensters F dienende Betätigungsorgan des Fensters F in seiner Geschlossen-Stellung,
so befindet sich - wie bereits erwähnt - das Verstellelement 30 in seiner oberen,
in Figur 2 gezeigten Stellung, was bewirkt - wie einfach aus Figur 2 ersichtlich ist
- daß der Wirkeingriff zwischen dem Betätigungselement 20 und der Antriebseinrichtung
10 der Antriebsvorrichtung 1 aufgehoben ist, da sich der Mitnehmer 19 und das gabelartig
ausgeführte Antriebsende 21 des Betätigungselements 20 voneinander getrennt sind.
Aufgrund dieser antriebsfunktionellen Trennung von Antriebseinrichtung 10 und Betätigungselement
20 ist es daher ausgeschlossen, daß auch bei einer irrtümlich und ungewollt sich einschaltenden
Antriebseinrichtung 10 ein nicht gewolltes Kippen des Fensters F durch die Antriebsvorrichtung
1 möglich ist. In der Geschlossen-Stellung des Fensters F weist daher ein mit der
beschriebenen Antriebsvorrichtung 1 ausgerüstetes Fensters F die gleichen Eigenschaften
auf wie ein konventionelles Fenster. Dies ist aus sicherheitstechnischen Gründen von
Vorteil, da hierdurch nicht nur ein ungewolltes Kippen des Schwenkrahmens S durch
eine unbeabsichtigte Aktion der Antriebsvorrichtung 1 in vorteilhafter Art und Weise
verhindert wird, sondern daß hierdurch auch die übrigen Sicherheitsvorkehrungen des
Fensters F nicht beeinträchtigt werden.
[0022] Soll nun der Schwenkrahmen S des mit der beschriebenen Antriebsvorrichtung 1 ausgerüsteten
Fensters F durch diese Antriebsvorrichtung 1 gekippt werden, so wird von der Bedienperson
das Betätigungsorgan des Fensters F betätigt, derart, daß das Betätigungsorgan in
seine Kipp-Stellung bewegt wird. Die Kopplung des Betätigungsorgans des Fensters F
über die oben angesprochene Mechanik mit dem Verstellelement 30 bewirkt, daß das Verstellelement
30 durch die Betätigungsbewegung des Betätigungsorgans des Fensters F in Richtung
seiner unteren, in Figur 3 gezeigten Position bewegt wird. Wie aus der Figur 3 ersichtlich
ist, taucht dann ein Zapfen 19' des Mitnehmers 19 der Antriebseinrichtung 10 in eine
Aufnahmeöffnung 21' des gabelartig ausgeführten Antriebsendes 21 des Betätigungselements
20 ein, so daß ein antriebsfunktioneller Wirkeingriff zwischen der Antriebseinrichtung
10 und dem Betätigungselement 20 der Antriebsvorrichtung 1 hergestellt ist. In seiner
in Figur 3 gezeigten, zu der Kipp-Stellung des Betätigungsorgans des Fensters F korrelierten
Stellung beaufschlagt das Verstellelement 30 einen Freigabeschalter 35. Der Freigabeschalter
35 dient dazu, die Antriebseinrichtung 10 der Antriebsvorrichtung 1 zu aktivieren,
indem das vom beaufschlagten Freigabeschalter 35 erzeugten Signal über eine in den
Figuren nicht gezeigte Signalleitung zur Motorelektronik des Elektromotors 11 geleitet
wird, wodurch die Antriebseinrichtung 10 aktiviert, d. h. aus ihrem Ruhezustand in
ihren Arbeitszustand übergeführt wird.
[0023] Durch die obenstehend beschriebene Verschiebebewegung des Verstellelements 30 wird
das auf dem Verstellelement 30 gelagerte Betätigungselement 20 aus seiner in Figur
2 gezeigten Position in seine in Figur 3 gezeigte Endposition des Kipp-Vorgangs bewegt,
was wiederum bewirkt, daß - wie bereits oben erwähnt-eine antriebsfunktionelle Koppelung
von Antriebseinrichtung 10 mit des Betätigungselements 20 und eine Beaufschlagung
des Freigabeschalters 35 durchgeführt wird, sondern daß auch ein erster Endschalter
36a beaufschlagt wird. Ein Schaltsignal des ersten Endschalters 36a wird wiederum
über eine nicht gezeigte Signalleitung zur Motorelektronik des Elektromotors 11 geleitet
und bewirkt, daß die Antriebseinrichtung 10 nun eingeschalten wird. Eine Drehbewegung
der Antriebswelle 12 des Elektromotors 11 wird über die Schneckenwelle 13 auf das
Antriebszahnrad 14 und von diesem über das weitere Zahnrad 15 und das Kupplungselements
16 auf den Mitnehmer 19 übertragen, was bewirkt, daß sich der Mitnehmer 19 von seiner
in Figur 3 gezeigten Endposition, in der der Schwenkrahmen S des Fensters F geschlossen
ist, in seine in Figur 4 gezeigte Endposition bewegt, in der der Schwenkrahmen S gekippt
ist. In dieser Endposition beaufschlagt das Betätigungselement 20 dann einen zweiten
Endschalter 36b.
[0024] Um nun den Schwenkrahmen S des Fensters F wieder motorisch zu schließen, ist es in
vorteilhafter Art und Weise lediglich erforderlich, daß die Bedienperson den Schwenkrahmen
S des Fensters F nur leicht in Schließrichtung betätigt. Diese manuell eingeleitete
Schließbewegung des Schwenkrahmens S überträgt sich auf das Betätigungselement 20
und bewirkt, daß das Betätigungselement 20 leicht aus seiner zweiten Endposition ausgelenkt
und in Richtung der in Figur 3 gezeigten Endposition bewegt wird. Hierdurch wird die
Beaufschlagung des zweiten Endschalters 36b aufgehoben, wodurch der Elektromotor 11
der Antriebseinrichtung 10 wieder eingeschaltet wird und nun in umgekehrter Drehrichtung
läuft, so daß der Mitnehmer 19 durch den Elektromotor 11 von seiner in Figur 4 dargestellten
Endposition in seine in Figur 3 dargestellte Endposition zurückbewegt wird, was zur
Folge hat, daß der Schwenkrahmen S in seine Geschlossen-Stellung zurückbewegt wird.
Beim Erreichen der ersten Endposition beaufschlagt das Betätigungselement 20 nun den
ersten Endschalter 36a, wodurch der Elektromotor 11 der Antriebseinrichtung 10 abgeschaltet
wird.
[0025] Da sich das Verstellelement 30 noch in seiner zur Kipp-Stellung des Schwenkrahmens
S korrelierten unteren Position befindet, kann ein erneuter motorischer Verschwenk-Vorgang
des Schwenkrahmens S besonders einfach dadurch eingeleitet werden, indem von der Bedienperson
der Schwenkrahmen S leicht aus seiner Geschlossen-Position bewegt wird, was bewirkt,
daß hierdurch das Betätigungselement 20 aus seiner Endposition leicht ausgelenkt und
dadurch die Beaufschlagung des ersten Endschalters 36a aufgehoben und damit der Elektromotor
11 eingeschaltet wird.
[0026] Wird nun das Betätigungsorgan des Fensters F betätigt, um das Fenster F zu verriegeln
(Verstellelement 30 in seiner oberen Position) oder um den Schwenkrahmen S zu verschwenken
(Verstellelement 30 in seiner mittleren Position), hat dies zur Folge, daß durch die
Betätigungsbewegung des Betätigungsorgans und der dadurch bewirkten Bewegung des Verstellelements
30 das Betätigungselement 20 vom Freigabeschalter 35 wegbewegt wird. Dies bewirkt,
daß die Antriebseinrichtung 10 der Antriebsvorrichtung 1 deaktiviert, d. h. in ihren
Ruhezustand versetzt wird.
[0027] Wird nun das Betätigungsorgan des Fensters F in seine Schwenkposition bewegt, so
bewirkt dies desweiteren - wie bereits oben erwähnt - daß das Verstellelement 30 in
seine in Figur 5 gezeigte mittlere Stellung bewegt wird, in der - wie aus dieser Figur
ersichtlich ist - der Wirkeingriff der Antriebseinrichtung 10 mit dem Betätigungselement
20 aufgehoben ist. Ebenso ist die Antriebseinrichtung 10 ausgeschaltet, da - wie bereits
ebenfalls erwähnt - das Betätigungselement 20 den Freigabeschalter 35 nicht beaufschlagt,
so daß die Antriebseinrichtung 10 deaktiviert ist.
[0028] Der Schwenkrahmen S befindet sich in seiner Geschlossen-Stellung. Der Blendrahmen
B weist eine Ausnehmung auf, die es erlaubt, daß das Betätigungselement 20 aus dem
Blendrahmen B herausgezogen werden kann, wodurch in vorteilhafter Art und Weise ein
Verschwenken des Fensters F möglich wird.
[0029] Bei der obigen Beschreibung wurde davon ausgegangen, daß - ausgelöst durch eine entsprechende
Initiierung der Kipp-Bewegung durch die Bedienperson - die Antriebseinrichtung 10
den Schwenkrahmen S von seiner Kipp-Stellung in seine Geschlossen-Stellung oder umgekehrt
bewegt. Natürlich ist es selbstverständlich möglich, durch eine entsprechende Ansteuerung
der Antriebseinrichtung 10 vorzusehen, daß der Schwenkrahmen S beim Kipp-Vorgang von
der Antriebseinrichtung 10 in einer - dem geregelten Bedarf an Frischluft oder einem
Luftwechsel entsprechenden - Zwischenstellung positioniert wird.
[0030] Desweiteren soll hier noch angemerkt werden, daß es nicht zwingend erforderlich ist,
daß die Kipp-Bewegung durch ein Ziehen bzw. Drücken der Bedienperson am Betätigungsorgan
ausgelöst wird. Es ist auch möglich, die Antriebseinrichtung 10 über eine Fernbedienung
oder durch entsprechende Sensoren gesteuert zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Eine
derartige Vorgangsweise erlaubt es, die Antriebsvorrichtung 1 des Fensters F fernbedient
zu steuern, indem z. B. beim Verlassen des Hauses, z. B. durch das Verriegeln des
Türschlosses, das Fenster F automatisch geschlossen wird. Desweiteren kann die Antriebsvorrichtung
1 über entsprechende Sensoren für Regen, Schall, etc. gesteuert werden, oder es ist
auch möglich, in Verbindung mit einer entsprechenden Regelung das mit der beschriebenen
Antriebsvorrichtung 1 ausgestattete Fenster oder die Tür nach Bedarf an die Luftqualität
und/oder Raumtemperatur und/oder Luftfeuchte anzupassen, indem es in die jeweils dazu
erforderliche Zwischen- oder auch Endpositionen gebracht wird.
[0031] Desweiteren wurde oben davon ausgegangen, daß Endschalter 36a, 36b eingesetzt werden,
um die Antriebseinrichtung 10 beim Erreichen ihrer ersten oder zweiten Position abzuschalten.
Es ist aber auch möglich, in der Antriebseinrichtung 10 elektrisch drehmomentbegrenzte
Motoren zu verwenden, die dann automatisch abschalten, wenn das für die Bewegung des
Betätigungselements 20 erforderliche Drehmoment einen vordefinierten Wert übersteigt.
[0032] Das Kupplungselement 16 ist nun in vorteilhafter Art und Weise als Überlastkupplung
ausgebildet. Die Verwendung eines als Überlastkupplung, insbesondere als Rutschkupplung,
ausgeführten Kupplungselement 16 besitzt einerseits den Vorteil, daß der Schwenkrahmen
S des Fensters F auch dann gekippt werden kann, wenn die Antriebseinrichtung 10 der
Antriebsvorrichtung 1 - z. B. durch Stromausfall ausfällt oder durch eine Selbsthemmung
oder durch einen Defekt-blockiert ist.
[0033] Ein weiterer - und für den täglichen Gebrauch des Fensters noch - wichtiger Vorteil
ist darin zu sehen, daß es das als Überlastkupplung ausgebildete Kupplungselement
16 in vorteilhafter Art und Weise erlaubt, jederzeit den in der Regel motorisch angetriebenen
Kipp-Betrieb zu unterbrechen und das Fenster F manuell zu schließen, also in seine
Geschlossen-Stellung zu bewegen, in der dann der Schwenkrahmen S - wie oben beschrieben
- geschwenkt werden kann, wodurch das Fenster F geöffnet wird.
[0034] Die gleiche Situation tritt auf, wenn das Fenster F für einen Notfall manuell geöffnet
werden soll. Auch in diesem Fall bewirkt die Beaufschlagung des Fensters F durch die
Bedienperson, daß die Kugeln 17 aus den Nuten 18 herausbewegt werden, so daß der Schwenkrahmen
S entgegen Selbsthemmung der Antriebseinrichtung 10 in seine Geschlossen-Stellung
bewegt werden kann.
[0035] Um nun auch in diesen Fällen das manuelle Betätigen des Schwenkrahmens S des Fensters
F zu ermöglichen, ist vorgesehen, daß das Kupplungselement 16 vorzugsweise wie am
besten aus der Figur 6 ersichtlich ausgebildet ist. Hierzu weist der Mitnehmer 19
an seiner dem weiteren Zahnrad 15 zugewandten Seite eine Reihe von Nuten 18 auf, und
das weitere Zahnrad 15 besitzt eine der Anzahl der Nuten 18 des Mitnehmers 19 entsprechende
Anzahl von Öffnungen 15', wobei in den Öffnungen 15' Kugeln 17 aufgenommen sind, die
durch die Kraft einer das weitere Zahnrad 15 beaufschlagenden Andruckfeder 16a in
die Nuten 18 des Mitnehmers 19 gedrückt sind. Hierbei ist die Steilheit der Flanken
der Nuten 18 in Abstimmung mit der Anpreßkraft der Andruckfeder 16a derart ausgebildet,
daß bei einem im Normalbetrieb der Antriebsvorrichtung 1 auftretenden Drehmoment die
Kugeln 17 nicht aus den Nuten 18 bewegt werden können, so daß der Mitnehmer 19 der
Drehbewegung des weiteren Zahnrads 15 folgt.
[0036] Blockiert nun die Antriebseinrichtung 10 oder - was auch möglich ist - schaltet sie
in der Endstellung des Betätigungselements 20 - z. B. durch einen Fehler in den Endschaltern
36a, 36b - nicht ab, so ist es im erstgenannten Fall durch eine Kraftbeaufschlagung
des Schwenkrahmens S durch die Bedienperson - z. B. durch ein stärkeres Ziehen in
Richtung seiner Kipp-Stellung oder durch ein stärkeres Drücken in Richtung seiner
Geschlossen-Stellung - möglich, den Schwenkrahmen S manuell zu bewegen, da in diesem
Fall die durch die manuelle Verschwenkbewegung des Schwenkrahmens S bewirkte und von
dem Betätigungselement 20 auf den Mitnehmer 19 übertragene Betätigungsbewegung das
Auftreten eines die Kupplungskraft übersteigenden Drehmoments auslöst, so daß durch
die durch das Betätigungselement 20 initiierte Drehbewegung des Mitnehmers 19 die
Kugeln 17 aus den Nuten 18 herausbewegt werden, dann in Drehrichtung gesehen, in die
jeweils nächste Nut 18 wieder eintreten und wieder aus dieser herausbewegt werden,
etc.
[0037] Im zweitgenannten Fall, nämlich, wenn bei Erreichen einer Endposition des Betätigungselements
20 der Elektromotor 11 nicht abgeschaltet wird, dreht sich das weitere Zahnrad 15
vom Elektromotor 11 über das Antriebszahnrad 14 drehbeaufschlagt weiter, so daß die
in den Öffnungen 15' des weiteren Zahnrads 15 aufgenommenen Kugeln 17, durch die fortdauernde
Drehbewegung des weiteren Zahnrads 15 bewirkt, aus den Nuten 18 herausbewegt werden,
und in die jeweils in Drehrichtung darauffolgende nächste Nut 18 eintreten, etc.
[0038] Vorzugsweise ist hierbei vorgesehen, daß das Kupplungselement 16 als ein asymmetrisch
wirkendes Kupplungselement 16 ausgebildet ist, d. h., daß in unterschiedlichen Wirkrichtungen
die Überlastkräfte und somit die Kupplungskräfte unterschiedlich hoch sind. Im hier
vorliegenden Fall ist es von Vorteil, wenn die zum Auslosen des Kupplungselements
16 erforderliche Überlast in Öffnungsrichtung größer ist als die Überlastkraft in
entgegengesetzter Richtung, um zum Beispiel zu vermeiden, daß durch Winddruck das
in seiner Geschlossen-Stellung befindliche, aber nicht verriegelte Fenster F unbeabsichtigt
geöffnet wird.
[0039] Dies kann in einfacher Art und Weise dadurch erreicht werden, daß die Steilheit der
Flanken 18', 18" der Nuten 18 unterschiedlich ausgebildet ist. Soll nun- wie oben
beschrieben - das Kupplungselement 16 einer hohen Windlast standhalten, so sind die
Flanken 18" steiler als die Flanken 18' ausgebildet. Durch diese Maßnahme ist es in
einfacher Art und Weise möglich, eine richtungsabhängige Überlastkupplung zu realisieren.
[0040] Die Verwendung eines als Überlast-Kupplung ausgeführten Kupplungselements 16 besitzt
desweiteren den Vorteil, daß hierdurch in einfacher Art und Weise ein Einklemmschutz
für die Bedienperson realisierbar ist, indem die maximal durch das Kupplungselement
16 übertragbaren Drehmomente derart gewählt sind, daß das Kupplungselement 16 den
Mitnehmer 19 und somit das Betätigungselement 20 von dem Elektromotor 11 entkoppelt,
wenn einer Weiterbewegung des Betätigungselements 20 über einem gewissen Grenzwert
liegende Kräfte entgegenwirken.
[0041] Dieser Einklemmschutz kann noch dadurch vergrößert werden, daß die beschriebene Antriebsvorrichtung
1 eine entsprechende Motorelektronik aufweist, welche den Motor sofort stoppt, wenn
der Motorstrom oder dessen Gradient wegen eines im Kippweg des Schwenkrahmens S befindlichen
Hindernisses, z. B. einer Hand, oder auch im Fall einer Windböe, über den vorgegebenen
Grenzwert ansteigt. Nach einer einstellbaren Verzögerung wird dann von der Motorelektronik
ein erneuter Versuch gestartet, der innerhalb von Millisekunden, in denen sich das
Fenster wegen seiner relativ langen Laufzeit, die im Minutenbereich liegen kann, nicht
spürbar weiterbewegt hat, sofort abgebrochen werden kann. Die Gefahr, daß sich die
Bedienperson schmerzhaft einklemmt, ist damit bestenfalls nur im äußersten, sehr weit
unten liegenden Bereich des Fensters gegeben und nur bei besonders schwergängigen
Fenstern möglich. In diesem Bereich kann dieser Gefahr des Einklemmens durch entsprechende,
mit dem Blendrahmen B verbundene, auch optisch nicht störende Abdeckungen leicht Abhilfe
geschaffen werden.
[0042] Um nun das maximal vom Kupplungselement 16 übertragbare Drehmoment leicht anpassen
zu können, insbesondere um es fenstertyp- oder windlastspezifisch einstellen zu können,
ist vorgesehen, daß die Antriebskraft der Andruckfeder 16a durch ein Verstellelement
16b einstellbar ist.
[0043] In Figur 7 ist nun - wie eingangs angesprochen - ein Verankerungsschuh 60 dargestellt,
welcher fest mit dem Blendrahmen B verbunden ist. Wie aus dieser Figur ebenfalls ersichtlich
ist, weist der Verankerungsschuh 60 ein Langloch 31 auf, indem ein Mitnehmer 25 des
Betätigungselements 20 verschiebbar gelagert ist. Ist der Schwenkrahmen S geschlossen
und über das Betätigungsorgan verriegelt, befindet sich der Mitnehmer 25 des Betätigungselements
20 in seiner oberen Stellung am oberen Ende 31' des Langlochs 31. In der Kipp-Stellung
des Schwenkrahmens S befindet sich der Mitnehmer 25 am unteren Ende 31" des Langlochs
31. Ist nun das Fenster geschlossen und nicht verriegelt, so befindet sich der Mitnehmer
unter dem Betätigungselement 20 vor einer Öffnung 32 des Langlochs 31 des Verankerungsschuhs
60, so daß bei einer Schwenkbewegung des Schwenkrahmens S er leicht aus dem Verankerungsschuh
60 austreten und beim darauffolgenden Schließen des Fensters durch eine Schwenkbewegung
wieder über die Öffnung 32 in das Langloch 31 des Verankerungsschuhs 60 eintreten
kann. Der Verankerungsschuh 60 erlaubt somit in vorteilhafter Art und Weise ein automatisches
An- bzw. Abkoppeln des Betätigungselements 20 synchron zur Betätigung der Mechanik
des Betätigungsorgans des Fensters F, und zwar ohne daß hierbei ein Zutun des Anwenders
erforderlich wäre.
[0044] Abschließend soll noch kurz erwähnt werden, daß es auch optional möglich ist, daß
die Antriebsvorrichtung 1 einen weiteren Motor (nicht gezeigt) aufweist, durch den
das Betätigungsorgan des Fensters F betätigbar ist, so daß in vorteilhafter Art und
Weise auch ein motorisch angetriebenes Verriegeln des Fensters ermöglicht wird.
[0045] Das mit der beschriebenen Antriebsvorrichtung 1 ausgestattete Fenster F oder die
Tür zeichnet sich dadurch aus, daß eine Trennung zwischen der für die Kippbewegung
des Schwenkrahmens S erforderlichen Kraft, welche unter Berücksichtigung der Schwerkraft
des Schwenkrahmens S gegen die Reibungskräfte der Mechanik wirkt, und der für das
Verriegeln und dichte Anpressen von nicht gezeigten Dichtungen des Fensterrahmens
F erforderlichen Kraft erfolgt. Die erstgenannte Kraft wird jeweils von der Antriebsvorrichtung
1 bereitgestellt, die deshalb in vorteilhafter Art und Weise für diese Aufgabe optimiert
werden kann, während die erforderliche Schließkraft für das dichte Verschließen des
Fensters F über den weiteren Motor, also unabhängig von der Antriebsvorrichtung 1,
erfolgt, so daß auch der weitere Motor für diese Aufgabe optimiert werden kann.
[0046] In Figur 8 ist nun ein zweites Ausführungsbeispiel einer Antriebsvorrichtung 1 für
ein Fenster F dargestellt, welches in weiten Teilen gleich oder gleichartig mit dem
ersten Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 6 ausgebildet ist, so daß gleiche oder
einander entsprechende Teile nicht mehr näher beschrieben und mit den gleichen Bezugszeichen
versehen werden.
[0047] Der wesentlichste Unterschied zwischen den beiden Ausführungsbeispielen besteht nun
darin, daß das Ausführungsbeispiel der Figur 8 eine Einrichtung 50 aufweist, durch
die das Verstellelement 30 und somit das drehbeweglich mit diesem verbundene Betätigungselement
20 mit der Antriebsvorrichtung 1 linear verschoben werden kann. Diese Einrichtung
50 besteht im wesentlichen aus einer mit dem Verstellelement 30 verbundenen Zahnstange
51, die linear verschiebbar im Gehäuse 2 der Antriebsvorrichtung 1 geführt ist, und
welche mit einem Zahnsegment 52 kämmt. Das Zahnsegment 52 ist mit dem auch hier als
Überlastkupplung fungierenden Kupplungselement 16 verbunden.
[0048] Die Funktionsweise dieser Einrichtung 50 ist nun wie folgt: Nachdem das Fenster F
durch eine entsprechende Operation der Antriebsvorrichtung 1 in seine Geschlossen-Stellung
der Figur 3 bewegt wird, in der sich - wie in Figur 3 gezeigt-der Mitnehmer 19 in
Wirkeingriff mit dem Antriebsende 21 des Betätigungselements 20 befindet und das das
Betätigungselement 20 tragende Verschiebeelement 30 sich in seiner unteren Stellung
befindet, wird nun, um den Wirkeingriff zwischen Antriebseinrichtung 10 und Betätigungselement
20 zu lösen, beim zweiten Ausführungsbeispiel nicht - wie beim ersten Ausführungsbeispiel
- der Elektromotor 11 der Antriebseinrichtung 10 durch den ersten Endschalter 36a
abgeschalten, sondern der Elektromotor 11 läuft weiter. Um nun den Mitnehmerzapfen
19' des Mitnehmers 19 aus dem gabelartig ausgeführten Antriebsende 21 des Betätigungselements
20 herausbewegen zu können, ist vorgesehen, daß - wie aus Figur 8 leicht ersichtlich
ist - der in dieser Figur linke Endfortsatz 21a des gabelartig ausgeführten Antriebsende
21 kürzer ausgeführt als der in dieser Figur rechte Endfortsatz 21 b, so daß der Mitnehmerzapfen
19' des Mitnehmers 19 der Antriebsvorrichtung 1 durch eine entsprechende Drehbewegung
seitlich aus dem Antriebsende 21 des Betätigungselements 20 austreten kann, indem
der Mitnehmer 19 weiter - hier - entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt wird. Das drehfest
mit dem Kupplungselement 16 verbundene Zahnsegment 52 folgt dieser Drehbewegung des
Mitnehmers 19, was bewirkt, daß die mit dem Zahnsegment 52 kämmende Zahnstange 51
vorwärts bewegt wird. Die Zahnstange 51 verschiebt somit das Verstellelement 30 und
schiebt folglich auch das mit diesem verbundene Betätigungselement 20 nach vorne.
Dies hat desweiteren zur Folge, daß auch das Betätigungsorgan des Fensters F, welches
mit dem Verstellelement 30 verbunden ist, entsprechend bewegt wird, so daß das Betätigungsorgan
von seiner Kipp-Stellung in seine Schwenk-Stellung und vorzugsweise in seine Geschlossen-Stellung
bewegt wird. In dieser wird dann vorzugsweise der Motor 11 durch einen Endschalter
36c abgeschalten.
[0049] Durch eine entsprechende Antriebsbewegung der Antriebseinrichtung 10 der Antriebsvorrichtung
1 - die dann in umgekehrter Richtung erfolgt - ist es dann möglich, das Betätigungsorgan
des Fensters F von seiner Geschlossen-Stellung über seine Schwenk-Stellung in seine
Kipp-Stellung und zurück zu bewegen.
[0050] Ein weiterer - und für den täglichen Gebrauch des Fensters noch - wichtiger Vorteil
ist auch hier darin zu sehen, daß es das als Überlastkupplung ausgebildete Kupplungselement
16 in vorteilhafter Art und Weise erlaubt, jederzeit den in der Regel motorisch angetriebenen
Dreh-Kipp-Betrieb zu unterbrechen und das Fenster F manuell zu bewegen, insbesondere
damit dann der Schwenkrahmen S-wie oben beschrieben - geschwenkt werden kann, wodurch
das Fenster F geöffnet wird.
[0051] Ein ungewolltes Aufspringen des Fensters beim motorischen Durchgang durch die Stellung
Schwenken kann durch eine in der Beschlagtechnik bekannte und standardmäßige selbsthaltende
Einrastvorrichtung verhindert werden. Ein zusätzliches gesichertes Sperren kann durch
eine, hier nicht gezeigte, rein mechanische, über das Betätigungsorgan lösbare, oder
durch eine entsprechende elektromechanische, ebenfalls entsprechend lösbare, Sperrvorrichtung
erfolgen.
[0052] An dieser Stelle soll noch angeführt werden, daß der Begriff "Fenster" weit auszulegen
ist, so daß nicht nur die normalen Wandfenster, sondern auch z. B. türartige Fenster,
wie sie z. B. bei Balkontüren auftreten, mitumfaßt werden sollen. Es ist nicht unbedingt
erforderlich, daß die Fenster auch Glaselemente aufweisen.
Es soll unter dem Begriff "Fenster" auch eine keine Glasscheibe aufweisende Konstruktion
verstanden werden. Selbstverständlich ist die Antriebsvorrichtung 1 auch zum Einsatz
bei eigentlichen Türen geeignet.
1. Antriebsvorrichtung für ein Fenster (F) oder eine Tür, welches einen Blendrahmen (B)
und einen Schwenkrahmen (S), der über ein Betätigungsorgan des Fensters (F) bewegbar
ist, besitzt, wobei die Antriebsvorrichtung (1) ein Betätigungselement (20) aufweist,
durch dessen Betätigungsbewegung der Schwenkrahmen (S) relativ zum Blendrahmen (B)
kippbar ist, wobei das Betätigungselement (20) von einer Antriebseinrichtung (10)
der Antriebsvorrichtung (1) angetrieben ist, wobei die Antriebsvorrichtung (1) ein
Verstellelement (30) aufweist, durch dessen Verstellbewegung eine antriebsfunktionelle
Kopplung zwischen Betätigungselement (20) und Antriebseinrichtung (10) der Antriebsvorrichtung
(1) herstellbar und lösbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement (30) vom Betätigungsorgan des Fensters (F) betätigbar und verschiebbar
in der Antriebsvorrichtung (1) angeordnet ist, daß mit dem Verstellelement (30) das
Betätigungselement (20) drehbeweglich verbunden ist, so daß das Verstellelement (30)
und somit das mit ihm verbundene Betätigungselement (20) durch eine entsprechende
manuelle oder motorische Betätigungsbewegung des Betätigungsorgans des Fensters (F)
zumindest von einer ersten Position, die zur Kipp-Stellung des Betätigungsorgans des
Fensters korreliert ist, in eine zweite Position, die zur Geschlossen-Stellung des
Betätigungsorgans des Fensters (F) korreliert ist, bewegbar ist, daß in dieser ersten
Position des Verstellelements (30) das Betätigungselement (20) in Wirkeingriff mit
der Antriebseinrichtung (10) der Antriebsvorrichtung (1) ist, indem ein Antriebsende
(21) des Betätigungselements (20) an einem Mitnehmer (19) der Antriebseinrichtung
(10) angreift, und daß zwischen dem Betätigungselement (20) und einem Motor (11) der
Antriebseinrichtung (10) der Antriebsvorrichtung (1) ein als Überlastkupplung fungierendes
Kupplungselement (16) angeordnet ist.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungselement (16) als ein asymmetrisches Kupplungselement ausgebildet ist,
dessen Überlastkraft in einer Richtung größer ist als in der dieser Richtung entgegengesetzten
anderen Richtung.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Überlast des Kupplungselements (16) in Kipp-Richtung größer als in SchließRichtung
ist.
4. Antriebsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungselement (16) zwischen dem das Betätigungselement (20) beaufschlagenden
Mitnehmer (19) und dem Motor (11) der Antriebseinrichtung (10) angeordnet ist.
5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (19) an seiner einem vom Antriebszahnrad (14) angetriebenen weiteren
Zahnrad (15) zugewandten Seite eine Anzahl von Nuten (18) aufweist, und daß das weitere
Zahnrad (15) eine der Anzahl der Nuten (18) des Mitnehmers (19) entsprechende Anzahl
von Öffnungen (15') aufweist, wobei in den Öffnungen (15') Kugeln (17) aufgenommen
sind, die durch die Kraft einer das weitere Zahnrad (15) beaufschlagenden Andruckfeder
(16a) in die Nuten (18) des Mitnehmers (19) gedrückt sind.
6. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Nuten (18) Flanken (18', 18") aufweist, und daß die Steilheit
einer Flanke (18") größer ist als die Steilheit der anderen Flanke (18') der Nut (18).
7. Antriebsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement (30) in der zweiten Position einen Freigabeschalter (35) beaufschlagt,
dessen zur Antriebseinrichtung (10) geleitetes Signal eine Aktivierung der Antriebseinrichtung
(10) der Antriebsvorrichtung (1) bewirkt, daß die Antriebsvorrichtung (1) zwei von
dem Betätigungselement (20) beaufschlagbare Endschalter (36a, 36b) aufweist, wobei
in einer ersten Endposition des in antriebsfunktionellem Wirkeingriff mit der Antriebseinrichtung
(10) befindlichen Betätigungselements (20) dieses den ersten Endschalter (36a) und
in einer zweiten Endposition den zweiten Endschalter (36b) beaufschlagt, so daß bei
einer von der ersten zur zweiten Endposition verlaufenden Bewegung des Betätigungselements
(20) beim Erreichen der zweiten Endposition infolge der dann bewirkten Beaufschlagung
des zweiten Endschalters (36b) die Antriebseinrichtung (10) abschaltbar ist, und daß
durch eine manuell initiierte Auslenkung des Betätigungselements (20) aus seiner zweiten
Endposition infolge der dann aufgehobenen Beaufschlagung des zweiten Endschalters
(36b) die Antriebseinrichtung(10) einschaltbar ist, und daß eine Bewegung des Betätigungselements
(20) von der zweiten Endposition in seine erste Endposition bewirkt, daß beim Erreichen
der ersten Endposition des Betätigungselements (20) der erste Endschalter (36a) zur
Abschaltung der Antriebseinrichtung (10) durch das Betätigungselement (20) beaufschlagbar
ist.
8. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine Auslenkung des Verstellelements (30) aus seiner zweiten Position die Beaufschlagung
des Freigabeschalters (35) zwecks Deaktivierung der Antriebseinrichtung (10) aufhebbar
ist.
9. Antriebsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement (30) in eine zur Schwenk-Stellung des Betätigungsorgans des Fensters
(F) korrelierte dritten Position verschiebbar ist, in der der Wirkeingriff zwischen
Betätigungselement (20) und Antriebseinrichtung (10) aufgehoben und das Betätigungselement
(20) aus dem Blendrahmen (B) des Fensters (F) herausbewegbar ist.
10. Antriebsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement (20) mit dem Verstellelement (30) drehbeweglich verbunden
ist.
11. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zapfen (22) des Betätigungselements (20) in einer Aufnahmeöffnung (32) des Verstellelements
(30) aufgenommen ist.
12. Antriebsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (19) einen Mitnehmerzapfen (19') aufweist, der in eine Aufnahmeöffnung
(21') des gabelartig ausgeführten Antriebsendes (21) des Betätigungselements (20)
eintretbar ist.
13. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das gabelartig ausgeführte Antriebsende (21) des Betätigungselements (20) einen Endfortsatz
(21a) aufweist, der eine derartige Länge besitzt, daß ein seitliches Herausbewegen
des Mitnehmerzapfens (19') des Mitnehmers (19) aus dem gabelartig ausgeführten Antriebsende
(21) des Betätigungselements (20) durchführbar ist.
14. Antriebsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung (1) eine Einrichtung (50) aufweist, durch die eine motorisch
angetriebene Verschiebebewegung des Verstellelements (30) in der Antriebsvorrichtung
(1) durchführbar ist.
15. Antriebsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (50) eine Zahnstange (51), welche mit dem Verstellelement (30) verbunden
ist, sowie ein mit der Zahnstange (51) kämmendes Zahnsegment (52) aufweist.
16. Antriebsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung (10) einen Motor (11) mit einer Motorelektronik aufweist,
und daß die Signale des Freigabeschalters (35) und der Endschalter (36a, 36b) der
Motorelektronik zugeführt sind.
17. Antriebsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung einen weiteren Motor aufweist, durch den das Betätigungsorgan
des Fensters (F) betätigbar ist.
18. Fenster oder Tür, gekennzeichnet durch eine Antriebsvorrichtung (1) der Ansprüche 1-17.
19. Fenster oder Tür nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß am Blendrahmen (B) ein Verankerungsschuh (60) angeordnet ist, in dem das Betätigungselement
(20) eingreifbar ist.
20. Fenster oder Tür nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsschuh (60) ein Langloch (31) aufweist, in dem ein Mitnehmer (25)
des Betätigungselements (20) verschiebbar gelagert ist, und daß das Langloch (31)
eine Öffnung (32) aufweist, durch die der Mitnehmer (25) des Betätigungselements (20)
in der nicht-verriegelten Geschlossen-Stellung des Schwenkrahmens (S) aus dem Verankerungsschuh
(60) durch eine Schwenkbewegung des Schwenkrahmens (S) hinein- und herausbewegbar
ist.