Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Tassenstößel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine,
mit einen hohlzylindrischen Hemd, dessen eine Stirnseite mit einem Boden für einen
Nockenkontakt verbunden ist.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Ein derartiger Tassenstößel geht aus der als gattungsbildend betrachteten DE 41 15
668 A1 hervor. Er ist mit einem hydraulischen Spielausgleichselement versehen. Nachteilig
ist dessen relativ massive Ausbildung, insbesondere im Bodenbereich. Aufgrund dessen
sind die oszillierenden Massen im Ventiltrieb unnötig erhöht bzw. ist eine zu große
Ventiltriebsarbeit festzustellen.
Aufgabe der Erfindung
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Tassenstößel der vorgenannten Art zu schaffen,
der hinsichtlich seines Gewichts optimiert ist.
Zusammenfassung der Erfindung
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Hemd eine deutlich geringere
Höhe als der Tassenstößel insgesamt hat, wobei der Boden dachartig verjüngt von der
Stirnseite abgehoben ist.
[0005] Besonders zweckmäßig ist es, wenn gemäß einer ersten Konkretisierung der Erfindung
der Boden einen sich in Auswanderungsrichtung einer Fläche des Nockenkontakts erstreckenden
rechteckartigen Verlauf hat.
[0006] Durch diese dachartige "Anhebung" des Bodens kommt es zu einer Steifigkeitserhöhung
in diesem Bereich. Hierdurch wiederum kann die Bodendicke signifikant bis auf etwa
1,2 mm reduziert werden. Gleichzeitig ist festzustellen, daß durch die einhergehende
Verringerung einer Höhe des Hemdes und einer Gesamtfläche des Bodens nunmehr weniger
Fläche feinzubearbeiten ist. Dies wirkt sich vorteilhaft auf die Fertigungskosten
und den -aufwand aus.
[0007] Zwar ist insbesondere daran gedacht, den Boden rechteckig auszubilden, so daß sich
von der Stirnfläche des Hemdes zwei parallele Seiten in Bodenrichtung erstrecken,
jedoch kann ggf. auch eine kegelstumpfähnliche Ausbildung mit einem kreisförmigen
Boden realisiert werden. Bei Letzterem liegt jedoch nur eine relativ geringe Kontaktfläche
für den Nocken am Boden vor.
[0008] Anstelle der in Fortbildung der Erfindung vorgeschlagenen konkaven Ausbildung der
parallelen Seiten zum Boden sind auch trapezartige Seitengestaltungen u. ä. denkbar.
[0009] Des weiteren ist es Erfindungsbestandteil, die Bodenfläche in Nockenkontaktrichtung
leicht zylindrisch verlaufen zu lassen. Somit ist eine größere Aufstandsfläche für
den Nocken generiert.
[0010] Vorteilhafterweise ist der Boden mit den Seiten und dem Hemd einteilig gefertigt.
Denkbar ist jedoch auch eine mehrteilige Ausbildung, beispielsweise in einem Fügeverfahren.
[0011] Zur Versteifung des Bodens kann mindestens eine an dessen Innenseite applizierte
Versteifungsrippe vorgesehen sein. Denkbar sind beispielsweise zwei sich nierenartig
gegenüberliegende Versteifungsrippen. Sollte der Tassenstößel ein hydraulisches Spielausgleichselement
besitzen, so kann dann ein Innenkolben des Spielausgleichselements an den Versteifungsrippen
anliegen und gleichzeitig ist somit auf einfache Art und Weise ein Ölübertritt vom
Stößelvorratsraum in einen Vorratsraum des Spielausgleichselements realisiert.
[0012] Insbesondere für die Ausbildung mit dem rechteckartigen Bodenverlauf ist es vorgeschlagen,
im Hemd wenigstens eine Verdrehsicherung zu applizieren. Hier kann auf die an sich
bekannten Mittel wie Rollennadeln, Kugeln, Keile und ähnliches zurückgegriffen werden.
[0013] Schließlich ist es vorgesehen, den Boden generell mit einer Dicke von etwa 1,2 mm
auszubilden. Dies kann durch Steifigkeitsoptimierungen mittels FEM-Berechnungen geschaffen
werden. Bisherige Tassenstößel besitzen eine minimale Bodendicke von etwa 1,8 mm.
[0014] Der Schutzbereich der Erfindung bezieht sich wie genannt gleichermaßen auf hydraulische
und mechanische Tassenstößel.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0015] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt die einzige Figur
in einer räumlichen Darstellung einen teilweise aufgeschnittenen erfindungsgemäßen
Tassenstößel.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
[0016] Die einzige Figur offenbart einen Tassenstößel 1, bestehend aus einem hohlzylindrischen
Hemd 2 mit einer nockenseitigen Stirnseite 3. Von der Stirnseite 3 erstrecken sich
zwei gegenüberliegende, hier konkav ausgebildete Seiten 4, welche in Nockenkontaktrichtung
aufeinander zulaufen. Die Seiten 4 wiederum gehen in einen Boden 5 für einen unmittelbaren
Nockenkontakt über. Dieser Boden 5 hat in Draufsicht gesehen einen rechteckförmigen
Verlauf und ist leicht zylindrisch ausgewölbt hergestellt.
[0017] Aufgrund der dachartig verjüngten Ausgestaltung des Bodens 5 liegt in diesem Bereich
eine sehr steife Konfiguration vor. Somit kann entweder die Stößelbelastung generell
erhöht werden oder, und dies ist Hauptziel der Erfindung, gelingt es hierdurch eine
Dicke d des Bodens 5 signifikant gegenüber bisherig ausgeführten Bodendicken bis auf
einen Bereich von etwa 1,2 mm zu verdünnen.
[0018] Zu erkennen ist eine Versteifungsrippe 6 an einer Innenseite 7 des Bodens 5 (zwei
sich nierenartig gegenüberliegende Versteifungsrippen 6 sind vorgesehen - siehe Beschreibungseinleitung).
An diesen Versteifungsrippen 6 liegt ein Innenkolben 8 eines hydraulischen Spielausgleichselements
9 an. Des weiteren ist dargestellt, daß im Hemd 2 eine Aussparung 10 für eine Verdrehsicherung
11 appliziert ist. Über diese Verdrehsicherung 11 wird der Tassenstößel 1 in einer
Längsnut einer Aufnahme eines Zylinderkopfes einer Brennkraftmaschine geführt.
Liste der Bezugszahlen und -zeichen
[0019]
- 1
- Tassenstößel
- 2
- Hemd
- 3
- Stirnseite
- 4
- Seite
- 5
- Boden
- 6
- Versteifungsrippe
- 7
- Innenseite
- 8
- Innenkolben
- 9
- Hydraulisches Spielausgleichselement
- 10
- Aussparung
- 11
- Verdrehsicherung
- d
- Dicke Boden
1. Tassenstößel (1) für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine, mit einem hohlzylindrischen
Hemd (2), dessen eine Stirnseite (3) mit einem Boden (5) für einen Nockenkontakt verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Hemd (2) eine deutlich geringere Höhe als der Tassenstößel (1) insgesamt hat,
wobei der Boden (5) dachartig verjüngt von der Stirnseite (3) abgehoben ist.
2. Tassenstößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (5) einen sich in Auswanderungsrichtung einer Fläche des Nockenkontakts
erstreckenden rechteckartigen Verlauf hat.
3. Tassenstößel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass den Boden (5) mit der Stirnseite (3) verbindende Seiten (4) im wesentlichen konkav
ausgebildet sind.
4. Tassenstößel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (5) eine Dicke d [mm] im Bereich von 1,1 < d < 1,85 hat.
5. Tassenstößel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (5) eine Dicke d [mm] von ca. 1,2 aufweist.
6. Tassenstößel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (5) in die Auswanderungsrichtung gesehen zylindrisch ausgewölbt ist.
7. Tassenstößel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Hemd (2) von wenigstens einer Verdrehsicherung (11) überragt ist.
8. Tassenstößel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tassenstößel (1) mit einem hydraulischen Spielausgleichselement (9) versehen
ist.
9. Tassenstößel nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Innenseite (7) des Bodens (5) zumindest eine einteilig mit diesem verbundene
Versteifungsrippe (6) besitzt.