[0001] Die Erfindung betrifft eine druckmittelbetätigbare Stelleranordnung insbesondere
zur Verwendung in einer Hubschrauberrotorblattsteuerung nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Eine solche Stelleranordnung eignet sich insbesondere zur Verwendung in einer Einzelblattsteuerung
für Hubschrauberrotorblätter, einer höherharmonischen Rotorblattsteuerung oder auch
in einem System zur aktiven Strukturanregung.
[0003] An derartige Stellersysteme werden sehr hohe Anforderungen bezüglich Gewicht, Bauraum
und Leistungsbedarf gestellt. Dabei müssen jedoch hohe Kräfte übertragen werden können,
wobei eine hohe Stellgenauigkeit eingehalten werden muß. Insbesondere bei einem Rotorkopf,
bei dem jedem Rotorblatt mindestens ein eigener Steller zugeordnet ist, ist zu gewährleisten,
daß eine einmal justierte Neutrallage sich während des Betriebs nicht ändert. Da Leckagen
in einem hydraulischen Druckmittelsystem nie völlig zu verhindern sind, sind Maßnahmen
vorzusehen, die eine Einhaltung der Neutralstellung gewährleisten. Bisherige Ansätze
sehen hierzu einen elektrohydraulischen Regelkreis vor. Bei diesem wird die Position
des Stellers ständig gemessen und mit einer Soll-Position verglichen. Bei einer Soll-Abweichung
wird ein Stellsignal zur Ansteuerung eines Leckagenausgleichsventils ausgegeben, welches
ein Druckmittelausgleichsvolumen zu- bzw. abführt. Ein solches Reglersystem ist jedoch
außerordentlich komplex. Für die Gewährleistung der Sicherheit der elektronischen
Systeme muß ein hoher Aufwand betrieben werden.
[0004] In der DE G 89 09 165.5 ist eine druckmittelbetätigbare Stelleranordnung für Rotorblätter
gezeigt, bei dem ein in einem Stellzylinder geführter Arbeitskolben beidseitig mit
Druck beaufschlagt ist und durch Druckmittelvolumenströme, die den beidseitig des
Kolbens angeordneten Druckmittelräumen zuführbar, bzw. entnehmbar sind, axial bewegbar
ist. Zur Erzeugung der Druckmittelvolumenströme ist eine Verdrängungskörperanordnung
vorgesehen, die mit einem einstellbaren Steuerkurvensystem mit mehreren verstellbaren
Steuerkurvenelementen zusammenwirkt. Bei einer Drehung des Rotors führen die Verdrängungskörper
harmonische Hubbewegungen aus zur Erzeugung von Druckmittelvolumenströmen. Die Druckmittelvolumenströme
werden über ein Leitungssystem den Stellern zugeführt. Die Steuerkurvenelemente des
Steuerkurvensystems werden dabei von entsprechend der Rotorblattanordnung winkelversetzt
angeordneten Verdrängungskörpern abgetastet, die den jeweiligen Rotorblättern zugeordnet
sind. Demnach ist also nicht jedem Steller ein unabhängiges Steuersystem zugeordnet.
Leckagen, die an den Stellern den verschiedenen Rotorblättern verschiedene Werte einnehmen
können, können daher also nicht ohne weiteres von dem zentralen Gebersystem ausgeglichen
werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine druckmittelbetätigbare Stelleranordnung
anzugeben, die eine einmal justierte Neutralstellung während des Betriebs mit hoher
Genauigkeit einhält.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine, auch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Hauptanspruch aufweisende, druckmittelbetätigbare Stelleranordnung gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen, sowie Verwendungen der Erfindung, sind durch die Unteransprüche
gegeben.
[0007] Eine Hin- und Herbewegung zwischen einer ersten Endlage und einer zweiten Endlage
des im Stellerzylinder geführten Arbeitskolbens setzt sich aus einer ersten und einer
zweiten Teilhubbewegung zusammen. Dabei entspricht eine Hin- und Herbewegung von der
Neutralstellung in Richtung der ersten Endlage und zurück einer ersten Teilhubbewegung
und eine Hin- und Herbewegung von der Neutralstellung in Richtung der zweiten Endlage
und zurück einer zweiten Teilhubbewegung. Der Arbeitskolben wird von zwei Seiten mit
Druck beaufschlagt, wobei jeder Seite ein Druckmittelraum zugeordnet ist. Der erste
Druckmittelraum weist in der ersten Endlage ein minimales Volumen auf und der zweite
Druckmittelraum in der zweiten Endlage.
[0008] Erfindungsgemäß ist nun eine Druckmittelfördereinrichtung vorgesehen, die bei der
ersten Teilhubbewegung des Arbeitskolbens dem zweiten Druckmittelraum ein Druckmittelvolumen
entnimmt und die bei der zweiten Teilhubbewegung des Arbeitskolben dem zweiten Druckmittelraum
ein Druckmittelvolumen zuführt. Die von der Druckmittelfördereinrichtung dem zweiten
Druckmittelraum zugeführten bzw. entnommenen Druckmittelvolumina sind dabei so bemessen,
daß die selben Volumina zugeführt bzw. entnommen werden, solange die harmonische Hubbewegung
des Arbeitskolbens um die Neutralstellung herum erfolgt. Tritt eine Leckage auf, die
ein Auswandern des Arbeitskolbens aus der Neutralstellung zur Folge hat, folgt daraus,
daß die Amplitude einer Teilhubbewegung vergrößert wird, während die Amplitude der
anderen Teilhubbewegung verkleinert wird. Die Beträge der geförderten Volumina sind
abhängig von den Amplituden der Teilhubbewegungen. Die Amplitudendifferenz zwischen
den Teilhubbewegungen hat zur Folge, daß dem zweiten Druckmittelraum bei aus der Neutralstellung
ausgewandertem Arbeitskolben über eine Periode Druckmittel zugeführt oder entnommen
wird. Hierdurch ist gewährleistet, daß die korrekte Neutralstellung von dem Steller
wieder eingenommen wird.
[0009] Ist die Druckmittelfördereinrichtung mechanisch durch Übertragungsmittel mit dem
Arbeitskolben gekoppelt, kann die von der Druckmittelfördereinrichtung aufgenommene
Leistung direkt aus der Bewegung des Arbeitskolbens abgegriffen werden. Es ist keine
sonstige Steuer- oder Versorgungseinrichtung für die Druckmittelfördereinrichtung
notwendig. Die Stelleranordnung mit der Druckmittelfördereinrichtung kann dann als
quasi autarke, selbsteinstellende Baueinheit verwendet werden, die sich sehr gut zum
Einbau in ein drehendes System eines Hubschrauberhauptrotors eignet. Bei einer Hubschrauberrotorblattsteuerung
für mehrere, gleichmäßig am Umfang einer Rotornabe angeordnete Rotorblätter, ist in
vorteilhafter Weise jedem Rotorblatt mindestens eine erfindungsgemäße Stelleranordnung
zugeordnet. Jede der Stelleranordnungen hält ihre einmal eingestellte Neutralstellung
mit hoher Genauigkeit, weshalb eine Kombination mit einem Gebersystem in Form einer
hydraulischen Verdrängersteuerung, welche im Rotorkopf des Hubschraubers angeordnet
ist, besonders vorteilhaft ist. Bezüglich des Aufbaus und der Verschaltung der hydraulischen
Verdrängersteuerung wird auf die Eingangs erwähnte DE G 89 09 165 verwiesen, deren
Inhalt von der Offenbarung der vorliegenden Anmeldung mit erfaßt werden soll.
[0010] Zwischen der Kolbenstangenanordnung des Arbeitskolbens und den Rotorblättern des
Rotorkopfes sind Übertragungsmittel vorgesehen, so daß die Einstellwinkelbewegung
eingesteuert werden kann.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand der beiliegenden
Zeichnungen erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Stelleranordnung,
- Fig. 2
- einen zeitlichen Verlauf einer Stellerbewegung und der zugeordneten Druckmittelvolumenströme
der Druckmittelfördereinrichtung in Neutralstellung,
- Fig. 3
- einen zeitlichen Verlauf einer Stellerbewegung und der zugeordneten Druckmittelvolumenströme
der Druckmittelfördereinrichtung bei einer Abweichung von der Neutralstellung und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer zweiten Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Stelleranordnung.
[0012] In Fig. 1 ist mit 2 ein in einem Stellerzylinder 4 geführter Arbeitskolben bezeichnet.
Dabei trennt der Arbeitskolben 2 einen ersten Druckmittelraum D1 von einem zweiten
Druckmittelraum D2 in dem Stellerzylinder 4. Der Druckmittelraum D2 ist über eine
Leitung 6 mit einem steuerbaren, hydraulischen Gebersystem 8 verbunden. Das hydraulische
Gebersystem 8 kann aus einer steuerbaren Pumpe oder aber in vorteilhafter Weise aus
einer hydraulischen Verdrängersteuerung bestehen, wie sie in der DE-G 89 09 165 offenbart
ist. Der erste Druckmittelraum D1 ist über eine Leitung 10 an eine Druckmittelquelle
12 mit wenigstens annäherungsweise konstantem Druck angeschlossen, welches beispielsweise
als druckgeregelte Pumpe ausgebildet sein kann. Hierdurch ist eine hydraulische Vorspannung
erzeugt, so daß die Stelleranordnung in zwei Richtungen Kräfte aufnehmen kann, obgleich
nur der zweite Druckmittelraum D2 aktiv angesteuert wird. In Folge eines positiven
Volumenstroms Q
P vom Gebersystem 8 zum Druckmittelraum D2 führt der Arbeitskolben 2 mit der Kolbenstange
14 eine Bewegung nach rechts aus. Ein negativer Volumenstrom Q
P bewirkt eine Bewegung des Arbeitskolbens 2 und der Kolbenstange 14 nach links. Der
Volumenausgleich des Druckmittelraums D1 erfolgt dabei über die Leitung 10 zur Druckmittelquelle
12.
[0013] In Fig. 1 ist der Arbeitskolben 2 in seiner Neutralstellung gezeigt, bei der die
Auslenkung x gleich 0 ist. Die Neutralstellung bildet die Mitte zwischen einer ersten
Endlage 16 und einer zweiten Endlage 18 zwischen denen der Kolben axial bewegbar ist.
In der ersten Endlage 16 weist der erste Druckmittelraum D1 ein minimales Volumen
auf und in der zweiten Endlage 18 weist der Druckmittelraum D2 ein minimales Volumen
auf.
[0014] Zur Erläuterung der Erfindung wird eine Hin- und Herberwegung von der Neutralstellung
in Richtung der ersten Endlage 16 und zurück als eine erste Teilhubbewegung und eine
Hin- und Herbewegung von der Neutralstellung in Richtung der zweiten Endlage 18 als
eine zweite Teilhubbewegung bezeichnet.
[0015] Treten in dem mit dem Druckmittelraum D2 verbundenen Druckmittelsystem aus dem System
hinaustretende Leckagen auf, führte das zu einer ungewollten Auswanderung des Arbeitskolbens
2 nach links. Um dies zu vermeiden ist eine Druckmittelfördereinrichtung 20 vorgesehen,
die bei der ersten Teilhubbewegung des Arbeitskolbens 2 dem zweiten Druckmittelraum
D2 ein Druckmittelvolumen entnimmt und die bei der zweiten Teilhubbewegung des Arbeitskolbens
2 dem zweiten Druckmittelraum D2 ein Druckmittelvolumen zuführt. Solange der Arbeitskolben
2 eine harmonische Bewegung um die Neutralstellung ausführt, sind die dem Druckmittelraum
D2 zugeführten bzw. entnommenen Volumina über eine Periode der Bewegung des Arbeitskolbens
2 ausgeglichen. Befindet sich der Arbeitskolben, bezogen auf die Neutralstellung,
während einer Periode zu weit rechts, so wird die erste Teilhubbewegung mit einer
vergrößerten Amplitude ausgeführt, während die zweite Teilhubbewegung mit einer verkleinerten
Amplitude ausgeführt wird. Dies hat zur Folge, daß die Druckmittelfördereinrichtung
20, über die volle Periode gesehen, dem Druckmittelraum D2 ein Ausgleichsvolumen entnimmt.
Infolge dessen wird die Mittellage des Kolbens in Richtung der Neutralstellung korrigiert.
[0016] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform wird außerdem bei der ersten Teilhubbewegung
des Arbeitskolbens 2 dem ersten Druckmittelraum D1 ein Druckmittelvolumen Q
D1 zugeführt und bei der zweiten Teilhubbewegung dem ersten Druckmittelraum D1 ein Druckmittelvolumen
entnommen, wobei bei einer Abweichung von der Neutrallage über eine Periode wiederum
ein Ausgleichsvolumen gefördert wird, das die Mittellage des Kolbens in Richtung Neutralstellung
korrigiert.
[0017] Die Druckmittelfördereinrichtung 20 umfaßt einen ersten Förderzylinder 22 und einen
zweiten Förderzylinder 24. Ein Arbeitsvolumen V1 des ersten Förderzylinders 22 ist
durch eine Leitung 26 mit dem zweiten Druckmittelraum D2 verbunden. In der Leitung
26 ist ein Einwegeventil angeordnet, das in Richtung zum ersten Förderzylinder 22
durchlässig ist. Das Arbeitsvolumen V1 des ersten Förderzylinders 22 ist durch eine
Leitung 29 auch mit dem ersten Druckmittelraum D1 verbunden. In der Leitung 29 ist
ein vorgespanntes Einwegeventil 30 angeordnet, welches in Richtung weg von dem ersten
Förderzylinder 22, hin zum Druckmittelraum D1 durchlässig ist.
[0018] Ein Arbeitsvolumen V2 des zweiten Förderzylinders 24 ist durch eine Leitung 32 mit
dem ersten Druckmittelraum D1 verbunden. In der Leitung 32 ist ein Einwegeventil 34
angeordnet, das in Richtung zum zweiten Förderzylinder 24 durchlässig ist. Die Leitung
36 verbindet das Arbeitsvolumen V2 des zweiten Förderzylinders 24 mit dem zweiten
Druckmittelraum D2. In der Leitung 36 ist ein vorgespanntes Einwegeventil 38 angeordnet,
das in Richtung weg von dem zweiten Förderzylinder 24 hin zum Druckmittelraum D2 durchlässig
ist. Die Vorspannung der vorgespannten Einwegeventile 30, 38 ist dabei so groß, daß
sie nicht durch die in den Druckmittelräumen D1, D2 vorherrschenden Druckniveaus überwunden
werden können.
[0019] Die Förderzylinder 22, 24 weisen jeweils einen Kolben 40, 42 auf. Die Stirnflächen
44, 46 dieser Kolben 40, 42 sind mit dem in den Förderzylindern 22, 24 vorherrschenden
Drücken beaufschlagt. Der Betrag der Stirnflächen 44, 46 ist wesentlich geringer als
der Betrag der Stirnfläche 48 des Arbeitskolbens 2. Ein vorteilhafter Wert für den
Betrag der Stirnflächen 44, 46 ist 3 % des Betrags der Stirnfläche 48. Hierdurch ist
es möglich über die Stößel 50, 52, die mit den Kolben 40, 42 verbunden sind bei geringen
Betätigungskräften hohe Drücke aufzubauen, die die Vorspannung der vorgespannten Einwegeventile
30, 38 überwinden. Entsprechend dem Größenverhältnis der Stirnflächen sind auch die
Ausgleichsvolumenströme aus den Förderzylindern 22, 24 klein gegenüber den vom Gebersystem
8 erzeugten Volumenströmen. Die Korrektur einer Abweichung des Arbeitskolbens von
der Neutralstellung erfolgt daher sehr feinfühlig und genau.
[0020] Während der ersten Teilhubbewegung, also während einer Hin- und Herbewegung des Arbeitskolbens
2 von der Neutralstellung in Richtung der ersten Endlage 16 ist der Kolben 40 des
ersten Förderzylinders 22 an die Bewegung des Arbeitskolbens 2 gekoppelt. Hierbei
liegt der Stößel 50 mit seinem linken Ende an der axialen Anschlagfläche 54 des Mitnehmers
56 an. Der Mitnehmer 56 wird von dem auf den Kolben 40 wirkenden Druck gegen die axiale
Anschlagfläche 54 gedrückt.
[0021] Während der Kolben 40 des ersten Förderzylinders 22 also der ersten Teilhubbewegung
des Arbeitskolbens folgt, ist der Kolben 42 des zweiten Förderzylinders 24 von der
Bewegung des Arbeitskolbens entkoppelt. Er verharrt in seiner rechten Endlage, wobei
die axiale Anschlagfläche 58 des Mitnehmers 60 abgehoben ist, also nicht mehr mit
dem Stößel 52 in Kontakt ist. Erst wenn der Arbeitskolben 2 wieder seine Neutralstellung
erreicht hat und von dort nach links bewegt wird, liegt der Stößel 52 wieder an der
axialen Anschlagfläche 58 an.
[0022] Während der zweiten Teilhubbewegung ist ganz entsprechend der Kolben 42 des zweiten
Förderzylinders 24 an die Bewegung des Arbeitskolbens 2 gekoppelt, während der Kolben
40 des ersten Förderzylinders 22 entkoppelt ist.
[0023] Die Neutrallage des Arbeitskolbens 2 im Stellerzylinder 4 kann auf einfache Weise
dadurch justiert werden, daß Einstellmittel zur Justage der Lage zwischen den Kolben
40, 42 der Förderzylinder 22, 24 und den axialen Anschlagflächen 54, 58 vorhanden
sind. Hierzu ist die axiale Position der Mitnehmer 56, 60 auf der Kolbenstange 14
einstellbar. Alternativ können jedoch auch die Stößel 50, 52 in ihrer Länge durch
eine Gewindeverbindung oder dergleichen veränderbar sein.
[0024] Eine derart mit Einstellmitteln versehene Stelleranordnung erlaubt eine sehr einfache
Justage der Einstellwinkel der einzelnen Rotorblätter eines Hubschrauberrotors beim
Tracking.
[0025] In Fig. 1 ist mit Q
D1 der Volumenstrom bezeichnet, der dem ersten Druckmittelraum D1 von der Druckmittelfördereinrichtung
20 zugeführt wird und mit Q
D2 der Druckmittelvolumenstrom, der dem Druckmittelraum D2 von der Druckmittelfördereinrichtung
20 zugeführt wird. Der Verlauf dieser Druckmittelvolumenströme Q
D1, Q
D2 ist in Fig. 2 über eine Periode t/T dargestellt. Der zeitliche Verlauf 62 der Auslenkung
x des Arbeitskolbens 2 entspricht einer Sinusbewegung um die Neutralstellung x = 0.
Von t/T = 0 bis t/T = 0,5 führt der Arbeitskolben 2 seine erste Teilhubbewegung aus.
Von t/T = 0,5 bis t/T = 1 führt der Arbeitskolben seine zweite Teilhubbewegung aus.
Von t/T = 0 bis t/T = 0,25 fließt dem Druckmittelraum D1 ein positiver Volumenstrom
Q
D1 zu, der vom ersten Förderzylinder 22 her kommt. Bei t/T = 0,25 beginnt der zweite
Teil der ersten Teilhubbewegung, bei dem der Förderzylinder 22 wieder mit einem Druckmittelvolumenstrom
-Q
D2 aus dem zweiten Druckmittelraum D2 befüllt wird. Bezogen auf den Druckmittelraum
D2 entspricht dies einem negativen Volumenstrom Q
D2.
[0026] Während des ersten Teils der zweiten Teilhubbewegung von t/T = 0,5 bis t/T = 0,75
wird dem Druckmittelraum D2 wieder ein positiver Druckmittelvolumenstrom Q
D2 zugeführt, der vom zweiten Förderzylinder 24 her kommt. Während des zweiten Teils
der zweiten Teilhubbewegung von t/T = 0,75 bis t/T = 1 wird dem ersten Druckmittelraum
D1 wieder ein Druckmittelvolumenstrom Q
D1 entnommen, der zur Befüllung des zweiten Förderzylinders 24 dient.
[0027] Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, sind die zeitlichen Integrale

und

gleich Null. Die den Druckmit-telräumen D1, D2 zu- bzw. abgeführten Druckmittelvolumina
sind also während einer Periode ausgeglichen, so daß die Neutralstellung des Arbeitskolbens
2 erhalten bleibt.
[0028] Der in Fig. 3 gezeigte Verlauf 64 der Auslenkbewegung x des Arbeitskolbens 2 ist
gegenüber dem Verlauf 62 (Fig. 2) um den Betrag Δx verschoben. Das heißt, die Mittellage
des Arbeitskolbens 2 ist, bezogen auf die Darstellung Fig. 1, um den Betrag Δx gegenüber
der Neutralstellung nach rechts verschoben. Die Amplitude der ersten Teilhubbewegung
66 ist gegenüber dem Verlauf 62 um den Betrag Δx größer, während die Amplitude 68
der zweiten Teilhubbewegung um den Betrag Δx kleiner ist. An den Verläufen der Volumenströme
Q
D1, Q
D2 ist erkennbar, daß im Mittel dem Druckmittelraum D1 ein Ausgleichsvolumen zugeführt
wird, während dem Druckmittelraum D2 ein Ausgleichsvolumen entnommen wird. Dies spiegelt
sich auch in der Darstellung der zeitlichen Integrale

und

wieder. Diese Aus-gleichsvolumina bewirken, daß die Mittellage des Arbeitskolbens
2, die bei dem Verlauf 64 bei Δx liegt, ein Stück in Richtung der Neutralstellung
(x = 0) verschoben wird.
[0029] Fig. 4 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Erfindung, bei welcher die Leitung
29 mit einem Druckmittelreservoir verbunden ist. Das hat zur Folge, daß die Druckmittelfördereinrichtung
20 bei der ersten Teilhubbewegung des Arbeitskolbens 2 dem Reservoir 70 ein Druckmittelvolumen
Q
R zuführt und bei der zweiten Teilhubbewegung des Arbeitskolbens 2 dem Reservoir 70
ein Druckmittelvolumen Q
R entnimmt.
[0030] Bei dieser Ausgestaltung umfaßt die Druckmittelfördereinrichtung 20 einen ersten
Förderzylinder 22 und einen zweiten Förderzylinder 24, wobei ein Arbeitsvolumen V1
des ersten Förderzylinders 22 durch eine Leitung 26 mit einem in Richtung zum ersten
Förderzylinder 22 durchlässigen Einwegeventil 28 mit dem zweiten Druckmittelraum D2
und durch eine Leitung 29 mit einem in Richtung weg von dem ersten Förderzylinder
22 durchlässigen, vorgespannten Einwegeventil 30 mit dem Reservoir 70 verbunden ist.
[0031] Das Arbeitsvolumen V2 des zweiten Förderzylinders 24 ist durch eine Leitung 32 mit
einem in Richtung zum zweiten Förderzylinder 24 durchlässigen Einwegeventil 34 mit
dem Reservoir 70 und durch eine Leitung 36 mit einem in Richtung weg von dem zweiten
Förderzylinder 24 durchlässigen, vorgespannten Einwegeventil 38 mit dem zweiten Druckmittelraum
D2 verbunden.
[0032] Bei dieser Ausgestaltung erfolgt die Korrektur der Mittellage des Arbeitskolbens
durch Zu- bzw. Abfuhr eines Ausgleichsvolumens zum zweiten Druckmittelraum D2, während
das Volumen des ersten Druckmittelraums automatisch durch die Druckmittelquelle ausgeglichen
wird.
Bezugszeichen
[0033]
- 2
- Arbeitskolben
- 4
- Stellerzylinder
- 6
- Leitung
- 8
- Gebersystem
- 10
- Leitung
- 12
- Druckmittelquelle
- 14
- Kolbenstange
- 16
- erste Endlage
- 18
- zweite Endlage
- 20
- Druckmittelfördereinrichtung
- 22
- erster Förderzylinder
- 24
- zweiter Förderzylinder
- 26
- Leitung
- 28
- Einwegeventil
- 29
- Leitung
- 30
- vorgespanntes Einwegeventil
- 32
- Leitung
- 34
- Einwegeventil
- 36
- Leitung
- 38
- vorgespanntes Einwegeventil
- 40
- Kolben
- 42
- Kolben
- 44
- Stirnfläche
- 46
- Stirnfläche
- 48
- Stirnfläche
- 50
- Stößel
- 52
- Stößel
- 54
- Anschlagfläche
- 56
- Mitnehmer
- 58
- Anschlagfläche
- 60
- Mitnehmer
- 62
- Verlauf
- 64
- Verlauf
- 66
- Amplitude
- 68
- Amplitude
- 70
- Reservoir
1. Druckmittelbetätigbare Stelleranordnung mit einem in einem Stellerzylinder (4) geführten
Arbeitskolben (2), der einen ersten Druckmittelraum (D1) von einem zweiten Druckmittelraum
(D2) in dem Stellerzylinder (4) voneinander trennt, und in Folge von Druckmittelvolumenströmen
QP, die den Druckmittelräumen (D1), (D2) zuführbar bzw. entnehmbar sind, axial zwischen
einer ersten Endlage (16) und einer zweiten Endlage (18) bewegbar ist, wobei in der
ersten Endlage (16) der erste Druckmittelraum (D1) ein minimales Volumen aufweist
und in der zweiten Endlage (18) der zweite Druckmittelraum (D2) ein minimales Volumen
aufweist, und wobei vom Arbeitskolben (2) zwischen den beiden Endlagen (16), (18)
eine Neutralstellung (x = 0) einnehmbar ist, wobei eine Hin- und Herbewegung von der
Neutralstellung in Richtung der ersten Endlage (16) und zurück einer ersten Teilhubbewegung
entspricht und eine Hin- und Herbewegung von der Neutralstellung in Richtung der zweiten
Endlage (18) und zurück einer zweiten Teilhubbewegung entspricht, dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckmittelfördereinrichtung (20) vorgesehen ist, die bei der ersten Teilhubbewegung
des Arbeitskolbens (2) dem zweiten Druckmittelraum (D2) ein Druckmittelvolumen (∫QD2) entnimmt und die bei der zweiten Teilhubbewegung des Arbeitskolbens (2) dem zweiten
Druckmittelraum (D2) ein Druckmittelvolumen (∫QD2) zuführt wobei die zugeführten bzw. entnommenen Druckmittelvolumina von der Amplitude
der jeweiligen Teilhubbewegung abhängen.
2. Stelleranordnung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmittelfördereinrichtung (20) bei der ersten Teilhubbewegung des Arbeitskolbens
(2) einem Reservoir (70) ein Druckmittelvolumen (∫QR) zuführt und bei der zweiten Teilhubbewegung des Arbeitskolbens (2) dem Reservoir
(70) ein Druckmittelvolumen (∫QR) entnimmt.
3. Stelleranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmittelfördereinrichtung (20) einen ersten Förderzylinder (22) und einen
zweiten Förderzylinder (24) umfasst, wobei ein Arbeitsvolumen (V1) des ersten Förderzylinders
(22) durch eine Leitung (26) mit einem in Richtung zum ersten Förderzylinder (22)
durchlässigen Einwegeventil (28) mit dem zweiten Druckmittelraum (D2) und durch eine
Leitung (29) mit einem in Richtung weg von dem ersten Förderzylinder (22) durchlässigen,
vorgespannten Einwegeventil (30) mit dem Reservoir (70) verbunden ist, und wobei ein
Arbeitsvolumen (V2) des zweiten Förderzylinders (24) durch eine Leitung (32) mit einem
in Richtung zum zweiten Förderzylinder (24) durchlässigen Einwegeventil (34) mit dem
Reservoir (70) und durch eine Leitung (36) mit einem in Richtung weg von dem zweiten
Förderzylinder (24) durchlässigen, vorgespannten Einwegeventil (38) mit dem zweiten
Druckmittelraum (D2) verbunden ist.
4. Stelleranordnung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmittelfördereinrichtung (20) bei der ersten Teilhubbewegung des Arbeitskolbens
(2) dem ersten Druckmittelraum (D1) ein Druckmittelvolumen (∫QD1) zuführt und bei der zweiten Teilhubbewegung des Arbeitskolbens (2) dem ersten Druckmittelraum
(D1) ein Druckmittelvolumen (∫QD1) entnimmt.
5. Stelleranordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmittelfördereinrichtung (20) einen ersten Förderzylinder (22) und einen
zweiten Förderzylinder (24) umfasst, wobei ein Arbeitsvolumen (V1) des ersten Förderzylinders
(22) durch eine Leitung (26) mit einem in Richtung zum ersten Förderzylinder (22)
durchlässigen Einwegeventil (28) mit dem zweiten Druckmittelraum (D2) und durch eine
Leitung (29) mit einem in Richtung weg von dem ersten Förderzylinder (22) durchlässigen,
vorgespannten Einwegeventil (30) mit ersten Druckmittelraum (D1) verbunden ist, und
wobei ein Arbeitsvolumen (V2) des zweiten Förderzylinders (24) durch eine Leitung
(32) mit einem in Richtung zum zweiten Förderzylinder (24) durchlässigen Einwegeventil
(34) mit ersten Druckmittelraum (D1) und durch eine Leitung (36) mit einem in Richtung
weg von dem zweiten Förderzylinder (24) durchlässigen, vorgespannten Einwegeventil
(38) mit dem zweiten Druckmittelraum (D2) verbunden ist.
6. Stelleranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Übertragungsmittel (14), (56), (58) vorgesehen sind, die die Druckmittelfördereinrichtung
(20) mechanisch mit dem Arbeitskolben (2) koppeln.
7. Stelleranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderzylinder (22), (24) jeweils einen Kolben (40), (42) aufweisen, welcher
durch ein nach außen geführtes Betätigungsorgan (50), (52) verschiebbar ist, wobei
während der ersten Teilhubbewegung des im Stellerzylinder (4) geführten Arbeitskolbens
(2) das Betätigungsorgan (50) des ersten Förderzylinders (22) mit der Bewegung des
Arbeitskolbens (2) gekoppelt ist und das Betätigungsorgan (52) des zweiten Förderzylinders
(24) von der Bewegung des Arbeitskolbens (2) entkoppelt ist, und während der zweiten
Teilhubbewegung des im Stellerzylinder (4) geführten Arbeitskolbens (2) das Betätigungsorgan
(52) des zweiten Förderzylinders (24) mit der Bewegung des Arbeitskolbens (2) gekoppelt
ist und das Betätigungsorgan (50) des ersten Förderzylinders (22) von der Bewegung
des Arbeitskolbens (2) entkoppelt ist.
8. Stelleranordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitskolben (2) des Stellerzylinders (4) mit einer Kolbenstangenanordnung (14,
56, 60) verbunden ist, die axiale Anschlagflächen (54, 58) aufweist, welche den Betätigungsorganen
(50, 52) der Förderzylinder zugeordnet sind, wobei jedes Betätigungsorgan (50, 52)
jeweils nur während einer Teilhubbewegung des Arbeitskolbens (2) an einer der axialen
Anschlagflächen (54, 58) anliegt und von dieser mitgenommen wird und während der anderen
Teilhubbewegung des Arbeitskolbens (2) von ihr abhebt.
9. Stelleranordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass Einstellmittel zur Justage der Lage zwischen den Kolben (40), (46) der Förderzylinder
(22), (24) und den axialen Anschlagflächen (54), (58) vorhanden sind.
10. Stelleranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Druckmittelraum (D1) durch eine Leitung (10) an eine Druckmittelquelle
(12) mit wenigstens annäherungsweise konstantem Druck angeschlossen ist, und der zweite
Druckmittelraum (D2) durch eine Leitung (6) mit einem steuerbaren Gebersystem (8)
verbunden ist.
11. Baueinheit, umfassend eine Stelleranordnung nach einem der vorhergenden Ansprüche
zum Einbau in ein drehendes System eines Hubschrauberhauptrotors.
12. Hubschrauberrotorblatt-Steuerung für mehrere, gleichmäßig am Umfang einer Rotornabe
angeordnete Rotorblätter, wobei jedem Rotorblatt mindestens eine Stelleranordnung
oder eine Baueinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche zugeordnet ist, wobei
ein Gebersystem in Form einer hydraulischen Verdrängersteuerung vorgesehen ist, welche
im Rotorkopf eines Hubschraubers angeordnet ist, und wobei Übertragungsmittel vorgesehen
sind, die die Kolbenstangenanordnung des Arbeitskolbens mit einem Hubschrauberrotorblatt
koppeln, zur Einsteuerung einer Einstellwinkelbewegung des Hubschrauberrotorblatts.
13. Verwendung der Einstellmittel einer Stelleranordnung nach Anspruch 6 zur Justage der
Einstellwinkel der Rotorblätter eines Hubschrauberrotors.