[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Skihalle mit einer geneigten, zu beschneienden
Bodenfläche, welche eine Skipiste bildet, mit mehreren Schnee-Erzeugern, die längs
der Skipiste mit Abstand zueinander angeordnet sind, um die Skipiste zu beschneien,
und mit mehreren Luftkühlern, um die Luft in der Skihalle zu kühlen.
[0002] In den letzten Jahren sind insbesondere in Holland und Belgien eine Reihe von Skihallen
gebaut worden, die es ermöglichen, auch in diesen Flachlandregionen Wintersportarten
wie beispielsweise Skifahren, Snowboarden etc. zu betreiben. Bei einer solchen Skihalle
handelt es sich im Grunde genommen um ein überdimensionales Kühlhaus, dessen Bodenfläche
als Skipiste ausgebildet ist und durch Schneekanonen beschneit wird. Beim Betrieb
solcher Skihallen gehen die Bestrebungen dahin, eine gleichmäßig gute Schneequalität
in der Halle zu erzielen und dazu optimale Verhältnisse für die Schnee-Erzeugung herzustellen.
Zu diesem Zweck werden in den existierenden Skihallen unterschiedliche Maßnahmen getroffen.
Beispielsweise wird die Lufttemperatur und -feuchte in der Halle reguliert und werden
Vorkehrungen getroffen, um die enormen Energiekosten, die mit der Schneeherstellung
und der Beibehaltung der erforderlichen kalten Atmosphäre verbunden sind, in Grenzen
zu halten.
[0003] So wird in der EP 0 378 636 B1 vorgeschlagen, während der Schneeherstellung die Atmosphäre
in der Halle auf eine Temperatur von minus 2° C oder weniger und die Luftfeuchte unterhalb
von 100 % zu halten. Dies wird erreicht, indem während der Schneeherstellung kalte,
trockene Luft der Halle zugeführt wird, die durch entsprechende Luftkühlungs- und
Trocknungsmittel zur Verfügung gestellt wird. Der in diesen Spitzenzeiten erforderliche
hohe Energiebedarf wird durch einen Energiespeicher gedeckt, der außerhalb der Schnee-Erzeugungszeiten
gespeist wird.
[0004] Ein Problem, das bei den bestehenden Skihallen immer wieder auftritt, besteht darin,
daß die Schneequalität über die Länge der Piste nicht gleichbleibend gut ist, sondern
erheblichen Schwankungen unterliegt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Skihalle der eingangs genannten Art so auszugestalten,
daß über die Länge der Piste eine im wesentlichen gleichbleibende Schneequalität erreicht
wird.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß den Luftkühlern getrennte Regelkreise
mit jeweils einem Temperatursensor zugeordnet sind und die Luftkühlerleistung jeweils
in Abhängigkeit von der am Luftkühler gewünschten Lufttemperatur geregelt wird. Durch
diese Maßnahme lassen sich die Temperaturverhältnisse in der Skihalle insbesondere
zu Zeiten der Schneeherstellung optimal einstellen mit dem Erfolg, daß die Qualität
des hergestellten Schnees in der gesamten Halle gut ist. Tatsächlich haben Untersuchungen
ergeben, daß bei den bekannten Skihallen die Lufttemperatur über die Länge der Skipiste
deutlich schwankt mit der Folge, daß es zu schwer kontrollierbaren und daher unerwünschten
Luftzirkulationen kommt, welche wesentliche Ursache für die Probleme bei der Schneeherstellung
sind. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen können nun diese Luftzirkulationen verhindert
werden. Zweckmäßigerweise ist hierzu vorgesehen, daß die Regelkreise der Luftkühler
die Kühlerleistungen in der Weise regeln, daß sich an den Temperaturmeßpunkten jeweils
die gleiche, im wesentlichen frei vorgebbare Temperatur einstellt.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß jedem Schnee-Erzeuger
ein Luftkühler zugeordnet ist. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß zumindest
an den Schnee-Erzeugungspunkten jeweils gleiche Verhältnisse für die Schneeherstellung
vorliegen. Dabei sollten die Schnee-Erzeugungspunkte nicht zu weit auseinander liegen.
Als ausreichend hat sich erwiesen, wenn die Luftkühler und/oder Schnee-Erzeuger in
Abständen von etwa 25 bis 50 m entlang der Skipiste vorgesehen sind.
[0008] In bevorzugter Weise sind weiterhin Mittel vorgesehen, um die Frischluft vor ihrem
Eintritt in die Skihalle zunächst durch Wärmetausch und/oder Vermischung mit Kaltluft,
welche aus der Skihalle abgeführt wird, vorzukühlen und dann mittels Kühlaggregaten
auf eine gewünschte Eintrittstemperatur zu kühlen. Durch diese regenerative Nutzung
der Energie der abgeführten Kaltluft kann der Energiebedarf für die Luftkühler gesenkt
werden.
[0009] Im übrigen ist es zweckmäßig, wenn die Luftkühler und/oder Kühlaggregate jeweils
eine Entfrostungsautomatik aufweisen. Auf diese Weise kann ein störungsfreier Betrieb
gewährleistet werden.
[0010] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche
sowie nachfolgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die
beiliegende Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigt
- Figur 1
- in schematischer Darstellung eine Skihalle gemäß der vorliegenden Erfindung in Seitenansicht,
- Figur 2
- die Skipiste der Skihalle mit deren Kühlsystem in Draufsicht,
- Figur 3
- einen Ausschnitt der Skipiste in geschnittener Seitenansicht, und
- Figur 4
- den Ausschnitt aus Figur 3 in Draufsicht.
[0011] In Figur ist eine Skihalle gemäß der vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt.
Diese Skihalle besitzt eine rechteckige Grundfläche und umfaßt eine Außenhaut 1 mit
Seitenwänden und einem Dach sowie eine Bodenfläche 2, die einen im wesentlichen geschlossenen
und thermisch isolierten Raum bilden. Insbesondere ist an der Bodenfläche 2 eine thermische
Isolierung vorgesehen.
[0012] Wie insbesondere in den Figuren 1 und 2 gut erkennbar ist, sind entlang der Bodenfläche
2 Kühlrohre 5 verlegt, die über Verbindungsleitungen 4a, 4b und eine Pumpe 5 an eine
Kühleinrichtung 3 angeschlossen sind und über diese zur Kühlung einer auf der Bodenfläche
2 liegenden Schneeschicht S mit einem Kühlmittel wie beispielsweise Glykol versorgt
werden. Dabei werden in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in Skipistenlängsrichtung
gesehen hintereinander sechs Kühlabschnitte gebildet, die nach Art einer Parallelschaltung
an die Verbindungsleitungen 4a, 4b angeschlossen sind und jeweils einlaßseitig ein
Ventil 6 aufweisen, über welches die durchströmende Kühlmittelmenge und damit die
Kühlleistung in dem Kühlabschnitt reguliert werden kann. Jedem Kühlabschnitt ist ein
Regelkreis zugeordnet, über den die Kühlleistung in Abhängigkeit von der Schneetemperatur,
die durch einen Temperaturfühler erfaßt wird, geregelt wird. In den einzelnen Kühlabschnitten
verlaufen die Kühlrohre 5 im wesentlichen mäanderförmig zwischen den beiden Längsseiten
der Bodenfläche 2, d.h. ihre Hauptausrichtung ist quer zur Pistenlängsrichtung. Alternativ
können die Kühlrohre natürlich auch in Längsrichtung der Skipiste verlaufen, wobei
die Kühlrohre dann einzeln oder in Gruppen angesteuert werden können.
[0013] Wie in den Figuren 1 und 3 gut erkennbar ist, sind die Kühlrohre 5 oberhalb der Bodenfläche
2 in der Schneeschicht S verlegt. Damit sind sie anfällig gegen Beschädigungen beispielsweise
durch eine Pistenraupe, welche die Skipiste präpariert. Um die Kühlrohre 5 gegen solche
Beschädigungen zu schützen, sind Schutzelemente 9, 10 vorgesehen. Zum einen erstrecken
sich zwischen den Kühlrohren 5, d.h. quer zur Pistenlängsrichtung, Schutzleisten 9
mit einem sich nach oben hin verjüngenden, trapezförmigen Querschnitt, die an der
Bodenfläche 2 verankert sind und nach oben über die Kühlrohre 5 vorstehen. Der Abstand
zwischen zwischen den Schutzleisten 9 beträgt zwischen 20 und 40 cm, so daß Beschädigungen
der Rohre durch eine überfahrende Pistenraupe praktisch ausgeschlossen sind. Zusätzlich
zu den Schutzleisten 9 sind Schutzstege 10 vorgesehen, welche in Pistenlängsrichtung
verlaufen und sich jeweils zwischen zwei benachbarten Schutzleisten 9 erstrecken.
Wie insbesondere die Figuren 3 und 4 deutlich zeigen, liegen die Schutzstege 10 mit
ihren Stirnflächen an den Flanken der Schutzleisten 9 an und sind am Hallenboden verankert,
hier festgeschraubt. An ihren zur Bodenfläche 2 weisenden Unterseite weisen die Schutzstege
10 Ausnehmungen 11 für die Kühlrohre 5 auf, so daß die Kühlrohre 5 durch die Schutzstege
10 an der Bodenfläche 2 positioniert und auch fixiert werden.
[0014] Des weiteren sind in der Skihalle 1 mehrere hier fünf Schnee-Erzeuger 7, in Form
von Schneekanonen sowie Luftkühler 8 zur Kühlung der Hallenluft vorgesehen. Die Schnee-Erzeuger
7 sowie die Luftkühler 8 sind an einer Metallstruktur 12 unterhalb des Hallendaches
entlang der Skipiste in gleichmäßigen Abständen von etwa 25 bis 50 m zueinander angebracht,
wobei jeweils ein Schnee-Erzeuger 7 und ein Luftkühler 8 eine funktionelle Einheit
bilden und in der Weise gekoppelt sind, daß bei Inbetriebnahme eines Schnee-Erzeugers
7 jeweils der zugehörige Luftkühler 8 auf maximaler Leistung läuft. Im übrigen ist
jedem Luftkühler 8 ein Regelkreis mit einem Temperatursensor zugeordnet, der die Kühlerleistung
in Abhängigkeit von der Lufttemperatur in der unmittelbaren Umgebung des Luftkühlers
8 regelt. Auf diese Weise kann das Profil der Lufttemperatur in der Skihalle in einer
gewünschten Weise eingestellt werden. Zweckmäßigerweise erfolgt die Einstellung in
der Weise, daß sich an allen fünf den Temperaturmeßpunkten, d.h. über die gesamte
Länge der Skihalle, die gleiche Temperatur einstellt. Hierdurch können schwer kontrollierbare
Luftzirkulationen in der Halle, die durch Temperaturunterschiede bedingt sind, weitgehend
verhindert werden.
[0015] Zusätzlich sind zwei Kühlaggregate mit Entfrostungsautomatik vorgesehen, um Frischluft
vor Eintritt in die Halle zu kühlen.
[0016] Im Betrieb wird die Luft innerhalb der Skihalle 1 einerseits von der Bodenseite her
über die Schneeschicht S und andererseits über die Luftkühler von der Deckenseite
her gekühlt. Hierzu kann die Schneeschicht S durch die Kühlrohre 5 auf eine gewünschte
Temperatur heruntergekühlt werden, um die erforderliche Kälteenergie zur Verfügung
zu stellen. Durch die Kühlung über die Schneeschicht S wird erreicht, daß sich entlang
der gesamten Bodenfläche im wesentlichen eine einheitliche Temperatur einstellt. Wenn
die Schneetemperatur unterhalb der Lufttemperatur liegt, wird der zusätzliche Effekt
erzielt, daß die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit auf der Schneeoberfläche kondensiert.
In umgekehrter Weise sublimiert Feuchtigkeit aus dem Schnee in die Luft, wenn die
Schneetemperatur oberhalb der Lufttemperatur liegt.
[0017] Zusätzlich erfolgt eine Kühlung, indem die Luft in der Skihalle über die Luftkühler
8 gekühlt wird, und zwar insbesondere während der Schnee-Erzeugung. Die Regelkreise
der Luftkühler 8 sind dabei so eingestellt, daß sich über die gesamte Länge der Skipiste
im oberen Hallenbereich die gleiche Temperatur einstellt. Auf diese Weise werden unerwünschte
Luftzirkulationen aufgrund von Temperaturunterschieden innerhalb der Halle vermieden
und an jedem Schnee-Erzeuger 7 gleiche Verhältnisse für die Schnee-Erzeugung geschaffen.
Dies führt zu einer gleichmäßig guten Schneequalität über die gesamte Skipistenlänge.
[0018] Schließlich erfolgt eine Kühlung indem Frischluft, die durch kalte Abluft (Wärmeaustausch
oder Vermischung) vorgekühlt und durch die Kühlaggregate auf die gewünschte Eintrittstemperatur
gebracht wird, der Halle zugeführt wird.
1. Skihalle mit einer geneigten, zu beschneienden Bodenfläche (2), welche eine Skipiste
bildet, mit mehreren Schnee-Erzeugern (7), die längs der Skipiste mit Abstand zueinander
angeordnet sind, um die Skipiste zu beschneien, und mit mehreren Luftkühlern (8),
um die Luft in der Skihalle zu kühlen, dadurch gekennzeichnet, daß den Luftkühlern (8) getrennte Regelkreise mit jeweils einem Temperatursensor zugeordnet
sind und die Luftkühlerleistung jeweils in Abhängigkeit von der am Luftkühler (8)
gewünschten Lufttemperatur geregelt wird.
2. Skihalle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelkreise der Luftkühler (8) die Kühlerleistungen in der Weise regeln, daß
sich an den Temperaturmeßpunkten jeweils die gleiche Temperatur einstellt.
3. Skihalle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Luftkühler (8) mehrere Gebläse aufweist und die Kühlleistung durch das Zu-
oder Abschalten der Gebläse reguliert wird.
4. Skihalle nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Schnee-Erzeuger (7) ein Luftkühler (8) zugeordnet ist.
5. Skihalle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkühler (8) und die zugehörigen Schnee-Erzeuger (7) jeweils in der Weise gekoppelt
sind, daß bei Inbetriebnahme eines Schnee-Erzeugers (7) der zugehörige Luftkühler
(8) auf maximaler Leistung läuft.
6. Skihalle nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkühler (8) und/oder Schnee-Erzeuger (7) in gleichmäßigen Abständen von vorzugsweise
25 bis 50 m entlang der Skipiste angeordnet sind.
7. Skihalle nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkühler (8) jeweils eine Entfrostungsautomatik aufweisen.
8. Skihalle nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Kühlaggregat zur Kühlung von Frischluft vorgesehen ist.
9. Skihalle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, um die Frischluft vor ihrem Eintritt in die Kühlaggregate
durch Wärmetausch und/oder Vermischung mit Kaltluft, welche aus der Skihalle abgeführt
wird, vorzukühlen.
10. Skihalle nach einem der vorherige Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zugeführte Frischluft in den Kühlaggregaten durch Wärmetausch mit Glykol oder
einem Glykol-Wasser-Gemisch eines Kühlkreislaufes gekühlt wird.