[0001] Die Erfindung betrifft einen Saitenhalter für ein Musikinstrument mit einem Haltekörper,
an welchem eine Haltevorrichtung für Saiten des Musikinstruments angeordnet ist und
welcher mit einer einen Einhängebogen bildenden Einhängesaite zur Fixierung des Haltekörpers
an dem Musikinstrument versehen ist.
[0002] Derartige Saitenhalter werden beispielsweise zur Fixierung von Saiten an Violinen,
Violas, Cellos oder Kontrabässen eingesetzt. Mittels der Einhängesaite wird dabei
der Saitenhalter an einem Sattelknopf des Musikinstruments fixiert, ein Ende der Saiten
des Musikinstruments wird über die Haltevorrichtung an dem Saitenhalter fixiert und
das andere Ende der Saiten wird beispielsweise an einem Wirbelkasten des Musikinstruments
fixiert.
[0003] Saitenhalter sind beispielsweise in der DE 195 15 166 A1, der EP 0 242 221 A2, der
DE 297 12 635 U1, der US 5 883 318, der DE 28 45 241 A1 oder der EP 0 273 499 A1 gezeigt
oder beschrieben.
[0004] Bei einem aus dem Stand der Technik bekannten Saitenhalter ist auf einer Unterseite
eines entsprechenden Haltekörpers eine Vertiefung angeordnet. Über zwei Ausnehmungen
sind die jeweiligen Enden der Einhängesaite in die Vertiefung geführt und die Enden
der Einhängesaite sind mit einem Gewinde versehen. An den beiden Enden ist jeweils
eine Rändelmutter angeordnet, und es läßt sich dadurch die Größe eines Einhängebogens
variieren.
[0005] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Saitenhalter der
eingangs genannten Art zu schaffen, welcher auf einfache Weise einsetzbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Saitenhalter erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß an dem Haltekörper eine Verstellvorrichtung zur Einstellung des Abstands
eines Einhängebogenscheitels der Einhängesaite zum Haltekörper angeordnet ist und
daß die Verstellvorrichtung von einer Außenseite des Haltekörpers her betätigbar ist.
[0007] Bei einem Saiteninstrument wie beispielsweise einer Violine, einer Viola, einem Cello
oder einem Kontrabaß spielt für den Klang nicht nur die Spannung, unter der die Saite
steht, eine Rolle, sondern auch das Verhältnis der Länge der Primärsaite zu der Sekundärsaite.
Die Primärsaite ist dabei derjenige Saitenbereich, welcher zwischen einem Sattel und
einem Steg liegt und die Sekundärsaite ist derjenige Saitenbereich, welcher zwischen
dem Steg und dem Saitenhalter liegt. Dadurch, daß erfindungsgemäß an dem Haltekörper
eine Verstellvorrichtung zur Einstellung des Abstands eines Einhängebogenscheitels
der Einhängesaite relativ zum Haltekörper und damit relativ zur Haltevorrichtung vorgesehen
ist, läßt sich die Länge der Sekundärsaite über den Saitenhalter einstellen. Da die
Verstellvorrichtung von einer Außenseite des Haltekörpers her betätigbar ist, müssen
dabei die Saiten nicht an den Wirbeln des Musikinstruments gelöst werden und der Saitenhalter
von dem Musikinstrument demontiert werden; vielmehr läßt sich die Anpassung des Verhältnisses
der Länge der Primärsaite zur Sekundärsaite bei besaitetem Musikinstrument einstellen.
Erforderliche Korrekturen lassen sich dadurch auf einfache Weise durchführen. Die
Außenseite des Saitenhalters ist dabei derjenige Bereich des Saitenhalters, welcher
nicht dem Musikinstrument und insbesondere einer Decke des Musikinstruments zugewandt
ist.
[0008] Da die Einhängesaite bei fixierten Saitenhalter auf Zug belastet ist, kann sich diese
dehnen. Dadurch wiederum verändert sich die Länge der Sekundärsaite. Diese Dehnungen
lassen sich erfindungsgemäß über die Verstellvorrichtung auf einfache Weise kompensieren,
indem entsprechend der Abstand des Einhängebogenscheitels nachgestellt wird.
[0009] Dadurch, daß die Verstellvorrichtung von einer Außenseite des Haltekörpers her betätigbar
ist, läßt sich zum einen die Einstellung auf einfache Weise durchführen. Zum anderen
lassen sich Beschädigungen insbesondere der Oberfläche des Musikinstruments weitgehend
vermeiden, da die Betätigung der Verstellvorrichtung auf einfache Weise zugänglich
ist.
[0010] Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn die Verstellvorrichtung ein Stellelement zur
Einstellung des Abstands des Einhängebogenscheitels und insbesondere ein einziges
Stellelement umfaßt, welches von einer Außenseite des Haltekörpers her betätigbar
ist. Durch dieses eine Stellelement läßt sich dann der Abstand des Einhängebogenscheitels
zur Haltevorrichtung für die Saiten auf einfache Weise einstellen.
[0011] Zur einfachen Einstellbarkeit ist dabei vorteilhafterweise das Stellelement von einem
der Haltevorrichtung für die Saite des Musikinstruments abgewandten Ende des Haltekörpers
her betätigbar und insbesondere von einem Ende des Haltekörpers her betätigbar, über
welches die Einhängesaite mit diesem verbunden ist. Dadurch ist die Gefahr von Beschädigungen
einer Oberfläche des Musikinstruments beispielsweise über einen Schraubendreher zur
Betätigung des Stellelements minimiert, da die Beaufschlagungsfläche des Schraubendrehers
für eine Decke des Musikinstruments minimiert ist. Zudem läßt sich bei einer solchen
Anordnung die Verstellvorrichtung auf konstruktiv einfache und damit fertigungstechnisch
einfache Weise ausbilden, da die Richtung der Änderung des Abstands des Einhängebogenscheitels
zur Haltevorrichtung (dem Haltekörper) im wesentlichen mit der Zugangsrichtung zu
dem Stellelement zusammenfällt. Insbesondere läßt es sich dann auch erreichen, daß
das Stellelement der Verstellvorrichtung relativ zum Musikinstrument seine translatorische
Lage beibehält, d. h. sich nicht translatorisch zum Musikinstrument bewegt, während
der Abstand des Einhängebogenscheitels verändert wird. Es wird dadurch vermieden,
daß, wenn beispielsweise die Länge der Sekundärsaite verkürzt wird und der Saitenhalter
in Richtung Steg wandert, die Lage des Angriffspunkt für das Stellelement zu dessen
Betätigung tiefer über der Decke des Musikinstruments liegt und damit die Gefahr von
Beschädigungen des Musikinstruments beispielsweise durch einen Schraubendreher vergrößert
wird.
[0012] Günstig ist es, wenn die Verstellvorrichtung an einer mindestens im Bereich der Verstellvorrichtung
rinnenförmig ausgebildeten Unterseite des Haltekörpers angeordnet ist. Dadurch läßt
sich die Verstellvorrichtung durch den Haltekörper nach außen und insbesondere zu
einer Oberseite hin abdecken, wenn der Saitenhalter an dem Musikinstrument angeordnet
ist, d. h. die Unterseite des Saitenhalters zu einer Decke des Musikinstruments weist.
[0013] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn das Stellelement relativ zum Haltekörper
translatorisch beweglich ist und insbesondere das Stellelement im wesentlichen parallel
zu einer Längsrichtung des Haltekörpers translatorisch beweglich ist. Durch diese
translatorische Bewegung läßt sich dann der Abstand des Scheitels des Einhängebogens
der Einhängesaite relativ zur Haltevorrichtung einstellen. Es läßt sich dann aber
auch bewerkstelligen, daß bei an dem Musikinstrument fixiertem Saitenhalter das Stellelement
relativ zum Musikinstrument translatorisch feststeht, d. h. eine Rotation des Stellelements
zu einer Verschiebung des Scheitels des Einhängebogens relativ zum Haltekörper führt,
nicht aber zu einer Verschiebung des Stellelements relativ zum Musikinstrument.
[0014] Konstruktiv günstig ist es, wenn das Stellelement eine Stellschraube ist. Eine solche
Stellschraube läßt sich auf einfache Weise betätigen, um über eine Drehbewegung, beispielsweise
vermittelt über einen Schraubendreher, eine Translationsbewegung zu erzeugen, welche
den Abstand des Scheitels des Einhängebogens der Einhängesaite zu dem Haltekörper
verändert.
[0015] Eine solche Abstandsänderung läßt sich auf fertigungstechnisch einfache Weise dadurch
ausführen, daß an dem Haltekörper drehfest und unverschieblich eine Gewindeführung
angeordnet ist, beispielsweise über eine Mutter für eine Stellschraube, so daß bei
Drehung der Stellschraube relativ zum Haltekörper diese translatorisch verschiebbar
ist. Bei Drehung der Stellschraube ändert sich dann also deren translatorische Position
relativ zum Haltekörper, wodurch sich wiederum der Abstand des Scheitels des Einhängebogens
zu dem Haltekörper einstellen läßt.
[0016] Insbesondere um ein Schwingen des Stellelements weitgehend zu verhindern ist es günstig,
wenn eine Schiebeführung für das Stellelement vorgesehen ist, wobei diese Führung
insbesondere in einem Abstand zu der Gewindeführung angeordnet ist. Dadurch läßt sich
die Führung bezüglich des Scheitels des Einhängebogens der Einhängesaite mit größerem
Spiel ausbilden.
[0017] Günstigerweise ist die Verstellvorrichtung im wesentlichen symmetrisch bezüglich
einer Längsachse des Haltekörpers ausgebildet. Dadurch läßt sich eine gleichmäßige
Abstandseinstellung bezüglich des Einhängebogens erreichen.
[0018] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn durch Betätigung des Stellelements bei am
Musikinstrument eingehängter Einhängesaite und über die Haltevorrichtung gehaltene
Saiten des Musikinstruments ein Abstand des Einhängebogenscheitels zum Haltekörper
verstellbar ist, so daß bei der Anpassung der Länge der Sekundärsaiten die Saiten
nicht von Wirbeln des Musikinstruments gelöst werden müssen. Zudem läßt sich dann
auch eine Dehnungskompensation der Einhängesaite durchführen, ohne daß der Saitenhalter
vom Musikinstrument gelöst werden muß.
[0019] Bei einer vorteilhaften Variante einer Ausführungsform ist eine Einhängesaite im
Bereich ihrer Enden mit einem Gewinde versehen. Beispielsweise ist die Einhängesaite
durch einen gewindeten Kunststoffdraht gebildet, welcher außerhalb des Bereichs der
Enden ummantelt ist und insbesondere im Bereich des Einhängebogens ummantelt ist,
welcher an dem Sattelknopf des Musikinstruments eingehängt wird. Über das Gewinde
im Bereich des Endes einer Einhängesaite läßt sich ein Halteelement aufschrauben und
insbesondere eine Rändelmutter. Mit dieser Rändelmutter wiederum läßt sich die Einhängesaite
an einem Traversenelement fixieren, d. h. das eine Ende der Einhängesaite wird bezüglich
des Traversenelements fixiert und das andere ebenso. Mittels des Gewindes läßt sich
dabei der Abstand zwischen dem Ende und dem Traversenelement einstellen und damit
die Länge des Einhängebogens.
[0020] Besonders günstig ist es also, wenn die Einhängesaite zur Bildung eines Einhängebogens
über ein erstes Bogenteil und ein zweites Bogenteil an einem Traversenelement gehalten
ist. Dieses Traversenelement wiederum läßt sich über die Verstellvorrichtung verschieben,
und damit läßt sich der Einhängebogen als Ganzes verschieben, um so den Abstand des
Scheitels des Einhängebogens zu dem Haltekörper einstellen zu können. Erfindungsgemäß
läßt sich dadurch der Saitenhalter durch wenige Teile herstellen: Zur Ausbildung der
Beweglichkeit des Stellelements muß eine Lasche auf einer Unterseite des Haltekörpers
vorgesehen werden, relativ zu welcher das Stellelement drehbar ist, wobei die Drehung
des Stellelements in eine translatorische Bewegung des Stellelements umgesetzt werden
kann. Beispielsweise ist dazu in der Lasche drehfest und unverschieblich eine Mutter
angeordnet, in der die Stellschraube gedreht wird. Weiterhin ist ein Traversenelement
vorgesehen, an welchem die Einhängesaite zur Bildung eines Einhängebogens über beispielsweise
Rändelmuttern fixiert ist. In einem Brückenelement, welches insbesondere einstückig
an der Unterseite des Haltekörpers gebildet ist, lassen sich diese Rändelmuttern,
d. h. die freien Enden der Einhängesaite, und das Stellelement führen. Es läßt sich
damit eine Verstellvorrichtung durch wenige Bauteile (Haltekörper, Stellelement, Gewindeführung,
zwei Rändelmuttern, Einhängesaite und Traversenelement) ausbilden. Bei der entsprechenden
niedrigen Anzahl von Bauteilen läßt sich der erfindungsgemäße Saitenhalter auf einfache
Weise fertigen.
[0021] Es ist dann ein Bogenteil über ein Halteelement an dem Traversenelement gehalten,
wobei das Halteelement zwischen einem Ende des Bogenteils und dem Traversenelement
angeordnet ist. Durch Variation des Abstands zu dem Ende hin läßt sich die Größe des
Einhängebogens einstellen.
[0022] Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Anlagefläche des Traversenelements für ein
Halteelement abgewinkelt ist. Wenn dann die Einhängesaite unter Spannung steht, wenn
die Saiten des Musikinstruments unter Spannung stehen, dann werden die Halteelemente
aufgrund der leicht abgewinkelten Anlagefläche entsprechend verschoben und sind nicht
mehr vollständig parallel zur Längsrichtung des Haltekörpers ausgerichtet. Dadurch
wiederum werden diese verspannt mit Wandungen einer Ausnehmung, in welchen die Halteelemente
geführt sind, so daß die freien Ende der Einhängesaite mit dem Haltekörper verspannt
sind. Dadurch läßt sich ein mögliches Schwirren der Einhängesaite, welches störende
Nebengeräusche hervorruft, weitgehend vermeiden.
[0023] Vorteilhafterweise ist dabei das Halteelement durch eine Rändelmutter gebildet. Mit
einer solchen Rändelmutter läßt sich zum einen das erste Bogenteil und das zweite
Bogenteil an dem Traversenelement fixieren und zum anderen läßt sich über die Stellung
der Rändelmutter relativ zu dem Ende eines Bogenteils die Länge des Einhängebogens
einstellen. Um eine definierte Länge des Einhängebogens einzustellen, ist es vorteilhaft,
wenn dazu der Abstand zwischen dem Ende eines Bogenteils und dem Halteelement einstellbar
ist.
[0024] Ein Saitenhalter läßt sich auf einfache und kostengünstige Weise herstellen, wenn
über die Verstellvorrichtung das Traversenelement translatorisch bezüglich des Haltekörpers
positionierbar ist. Da die Einhängesaite an dem Traversenelement zur Bildung eines
Einhängebogens fixiert ist, wird über eine translatorische Bewegung des Traversenelements
dadurch auch der Scheitel des Einhängebogens relativ zum dem Haltekörper und damit
relativ zu der Haltevorrichtung des Haltekörpers positioniert. Es läßt sich dadurch
wiederum erreichen, daß das Stellelement selber bezüglich des Musikinstruments translatorisch
fest positioniert ist und nur diesem gegenüber rotierbar ist, so daß der Abstand des
Scheitels des Einhängebogens zum Haltekörper auf einfache Weise einstellbar ist.
[0025] Günstig ist es, wenn eine Schiebeführung für jeweils dasjenige Teil des ersten Bogenteils
und des zweiten Bogenteils, welches zwischen dem jeweiligen Ende und dem Traversenelement
liegt, vorgesehen ist. Diese Führung sorgt zum einen dafür, daß die freien Enden der
Einhängesaite geführt sind und zum anderen nicht auf der Unterseite des Saitenhalters
frei umherliegen, so daß Schwingungen der Einhängesaite weitgehend vermieden sind.
[0026] Günstig ist es ferner, wenn die Schiebeführung durch eine Ausnehmung in einem Brückenelement
gebildet ist. Ein solches Brückenelement läßt sich einstückig an dem Saitenhalter
anordnen und beispielsweise bei einem spritzgegossenen Kunststoffteil als Haltekörper
integral mitherstellen.
[0027] Es kann ebenfalls vorgesehen sein, daß eine Führung für das Stellelement in dem Brückenelement
gebildet ist, um so den fertigungstechnischen Aufwand gering zu halten.
[0028] Vorteilhafterweise ist ein bestimmter Verstellbereich der Verstellvorrichtung vorgegeben,
beispielsweise in einem Längenbereich von ca. 5 bis 7 mm, um für einen Benutzer die
Variationsmöglichkeiten nicht zu umfangreich vorzugeben.
[0029] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn bei der Anordnung an einem Musikinstrument
die relative translatorische Lage des Stellelements zu dem Musikinstrument erhalten
bleibt. Dadurch läßt sich das Stellelement immer von einem gleichen Zugangsbereich
her betätigen, unabhängig davon, wie der Saitenhalter zu dem Musikinstrument positioniert
ist, d. h. welche Länge die Sekundärsaite aufweist. Es ist dabei insbesondere vermieden,
daß ein Betätigungsende des Stellelements, beispielsweise ein Stellkopf einer Stellschraube,
in Richtung des Stegs des Musikinstruments wandert, wenn der Abstand des Scheitels
des Einhängebogens der Einhängesaite relativ zu diesem Steg verändert wird. Es wird
also dadurch vermieden, daß das Betätigungsende des Stellelements tiefer in den Deckenbereich
des Musikinstruments bewegt wird.
[0030] Vorteilhafterweise ist eine Verliersicherung für die Einhängesaite bei gelöstem Stellelement
vorgesehen. Dadurch wird es vermieden, daß selbst wenn das Stellelement gelöst ist,
die Einhängesaite sich von dem Haltekörper löst.
[0031] Insbesondere weist dazu das Traversenelement eine oder mehrere Haltenasen beispielsweise
in der Form von Rastnasen auf, welche in einer Führungsausnehmung des Haltekörpers
geführt ist bzw. sind und über die ein Wegziehen des Traversenelements von dem Haltekörper
sperrbar ist. Die Führungsausnehmung begrenzt also insbesondere mit Seitenwänden die
Verschiebbarkeit der Haltenase und sperrt dadurch die Wegziehbarkeit der Traverse
mit der Einhängesaite von dem Haltekörper.
[0032] Vorteilhafterweise ist dabei die Haltenase an einer Lasche des Traversenelements
angeordnet. Die Lasche kann sich dann beispielsweise durch ein Brückenelement hindurch
erstrecken, um so einen großen Abstand zwischen einem hinteren Ende des Traversenelements
und einem vorderen Ende desselben, welches durch die Lasche gebildet ist, zu bilden.
Dadurch wiederum läßt sich auf einfache Weise eine Art von Kippsicherung mittels des
Stellelements ausbilden, welche eine Kippung des Traversenelements und damit der Lasche
verhindert, so daß die Haltenase in der Führungsausnehmung eingetaucht bleibt. Da
diese Sperrwirkung durch das Stellelement, welches insbesondere eine Stellschraube
ist, zustande kommt, läßt sie sich auch über Lösung der Stellschraube aufheben. Wird
also die Stellschraube weiter aus dem Traversenelement herausgezogen, dann läßt sich
die Sperrwirkung aufheben. Vorteilhafterweise ist dabei eine Führung des Stellelements
in dem Traversenelement und/oder in dem Brückenelement für eine Translationsverschiebung
derart ausgestaltet, daß nur ein geringes Spiel vorhanden ist, so daß ein Kraftaufwand
erforderlich ist, um die Stellschraube herauszuziehen.
[0033] Vorteilhaft ist es also, wenn die Haltenase so angeordnet und ausgebildet ist, daß
ein Austritt aus der Führungsausnehmung über das Stellelement sperrbar ist. Solange
die Haltenase mittels des Stellelements in der Führungsausnehmung gehalten ist, kann
das Traversenelement mit der Einhängesaite nicht von dem Haltekörper abgezogen werden.
[0034] Insbesondere ist bei über der Haltenase positioniertem Stellelement der Austritt
aus der Führungsausnehmung gesperrt, indem beispielsweise eine Verkippung des Traversenelements
im wesentlichen gesperrt ist, über die die Haltenase aus der Führungsausnehmung herausgeführt
werden könnte und das Traversenelement abgezogen werden könnte.
[0035] Vorteilhafterweise ist dabei die Führungsausnehmung zwischen einer Gewindeführung
für eine Stellschraube als Stellelement und einem Brückenelement des Haltekörpers
an diesem angeordnet oder in diesem gebildet. Auf diese Weise läßt sich über das Stellelement
als Stellschraube ein Austauchen der Haltenase aus der Führungsausnehmung sperren,
wobei diese Sperrung selbst dann erreicht ist, wenn die Stellschraube nicht in der
Gewindeführung selber geführt ist, sondern gegenüber dieser in Richtung des Brückenelements
zurückgezogen ist.
[0036] Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform dient im Zusammenhang
mit der Zeichnung der näheren Erläuterung der Erfindung. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer Violine, bei welcher die Saiten mittels eines Saitenhalters
an dem Musikinstrument gehalten;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht auf eine Unterseite eines Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Saitenhalters;
- Figur 3
- eine vergrößerte Darstellung einer Schnittansicht eines Traversenelements gemäß Figur
2;
- Figur 4
- eine perspektivische Teilansicht einer Variante eines Saitenhalters, welcher eine
Verliersicherung für eine Einhängesaite aufweist, wobei ein Haltekörper und eine davon
getrennte Einhängesaite gezeigt sind;
- Figur 5
- eine Schnittansicht durch den Haltekörper gemäß Figur 5 in einer Mittelebene, wobei
die Einhängesaite über ein Traversenelement an dem Haltekörper fixiert ist und
- Figur 6
- eine weitere Schnittansicht versetzt zur Mittelebene, wobei die Stellschraube von
dem Haltekörper gelöst ist.
[0037] Eine Violine 10 weist, wie in Figur 1 gezeigt, eine Zarge 12 mit einem Boden 14 und
einer Decke 16 auf. An der Zarge 12 ist ein Griffbrett 18 angeordnet, an welchem wiederum
ein Wirbelkasten 20 sitzt. Der Wirbelkasten 20 weist Wirbel 22 auf, über die sich
Saiten 24 der Violine 10 an einem Saitenende an dem Wirbelkasten 20 fixieren lassen.
[0038] An ihrem anderen Ende 26 ist eine Saite 24 an einem Saitenhalter 28 fixiert. Dieser
Saitenhalter 28 wiederum weist eine einen Einhängebogen bildende Einhängesaite 30
auf, welche über einen Sattelknopf 32 eingehängt an der Zarge 12 gehalten ist.
[0039] Ist das Ende 26 einer Saite 24 über den Saitenhalter 28 relativ zu der Zarge 12 festgehalten,
dann läßt sich über den zugeordneten Wirbel 22 die Spannung auf die Saite 24 verändern
und sich diese somit stimmen. Derjenige Teil der Saite 24, der dabei zwischen einem
Sattel 34 am Griffbrett 18 und einem auf der Decke 16 angeordneten Steg 36 liegt,
wird als Primärsaite 38 bezeichnet und derjenige Teil der Saite 24, welcher zwischen
dem Steg 36 und dem Saitenhalter 28 liegt, wird als Sekundärsaite 40 bezeichnet.
[0040] Der Klang der Violine 10 hängt dabei nicht nur von der Spannung ab, welche über die
Wirbel 22 auf die jeweiligen Saiten 24 ausgeübt wird, sondern auch von dem Verhältnis
der Länge der Primärsaite 38 zu der Länge der Sekundärsaite 40.
[0041] Bei einem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Saitenhalters, welches in Figur
2 als Ganzes mit 42 bezeichnet ist, ist ein Haltekörper 44 vorgesehen. Dieser ist
beispielsweise aus Holz, einem Kunststoffmaterial oder Aluminium-Druckguß gefertigt.
Der Haltekörper 44 weist eine rinnenförmig ausgebildete Unterseite 46 auf, an der
eine als Ganzes mit 48 bezeichnete Verstellvorrichtung angeordnet ist, über die ein
Abstand A eines Scheitels 50 eines Einhängebogens 52 einer Einhängesaite 54 relativ
zum Haltekörper 44 einstellbar ist und insbesondere auch dann einstellbar ist, wenn
der Saitenhalter 42 über den Einhängebogen 52 an dem Sattelknopf 32 der Violine 10
eingehängt ist und die Saiten 24 an dem Saitenhalter 28 und an der Violine 10 fixiert
sind.
[0042] Der Haltekörper 44 weist einen vorderen Bereich 56 auf, an dem eine Haltevorrichtung
58 für die Saiten 24 der Violine 10 angeordnet ist, um diese an dem Haltekörper 44
fixieren zu können. Bei einer Violine 10 mit vier Saiten 24 sind dazu beispielsweise
vier runde Ausnehmungen 60 in dem Haltekörper 44 gebildet, welche von einer Oberseite
62 (Figur 1) des Haltekörpers 44 zur Unterseite 46 durchgehen. Eine Ausnehmung 60
ist dabei mit einem ebenfalls durchgehenden Schlitz 64 verbunden, wobei die Schlitze
64 im wesentlichen parallel zu einer Längsachse 66 des Haltekörpers 44 ausgerichtet
sind. Die Ausnehmungen 60 mit ihren Schlitzen 64 sind dabei im wesentlichen symmetrisch
zu dieser Längsachse 66 angeordnet.
[0043] In eine Ausnehmung 60 läßt sich ein Saitenhalteelement 68 und insbesondere Saitenfeinstimmer
einsetzen, an welchem schwenkbar ein Haken 70 angeordnet ist, der über den Schlitz
64 auf der Oberseite 62 des Saitenhalters 42 aussteht. Mittels einer Stellschraube
72 läßt sich dabei dieser Haken 70 in Richtung der Stellschraube 72 verschwenken,
um so eine Saitenfeinstimmung durchführen zu können.
[0044] Durch Öffnen der Stellschraube kann dann der Haken 70 in dem Schlitz 64 in einem
großen Abstand zu der Stellschraube 72 verschwenkt werden und entsprechend die zugeordnete
Saite 24 der Violine 10 in den Haken 70 eingehängt werden, und anschließend läßt sich
durch Zudrehen der Stellschraube 72 der Haken 70 mit der eingehängten Saite 24 in
Richtung der Stellschraube 72 verschwenken und dabei in jeder Stellung fixieren und
damit die Saite 24 über die Haltevorrichtung 58 an dem Saitenhalter 42 fixieren.
[0045] Es kann aber auch beispielsweise eine Haltevorrichtung für die Saiten vorgesehen
sein, welche integrierte Winkelhebel aufweist. Eine derartige Haltevorrichtung ist
aus dem Stand der Technik bekannt (beispielsweise durch das Produkt "Leichtmetall-Saitenhalter
mit 4 Feinstimmern" der Anmelderin).
[0046] Durch die rinnenförmige Ausbildung des Haltekörpers 44 sind die Saitenhalteelemente
68 im wesentlichen nach außen hin abgedeckt, wenn der Saitenhaiter 42 mit seiner Unterseite
46 der Decke 16 der Violine 10 zugewandt an dieser angeordnet ist.
[0047] Zur Ausbildung der Haltevorrichtung 58 ist der vordere Bereich 56 des Haltekörpers
44 gegenüber einem hinteren Bereich 74 zu verbreitert, wobei sich der hintere Bereich
74 zu einem hinteren, Einhängesaite-seitigen Ende 76 zu wieder verbreitert. Dadurch
weist der Haltekörper 44 einen taillierten Übergangsbereich 78 auf, in dem der Abstand
zwischen gegenüberliegenden Außenwänden 80 am geringsten ist.
[0048] Bei einer Variante eines Ausführungsbeispiels liegen unterseitige Abschlußflächen
82 der Außenwände 80 in einer Ebene, um so auf einfache Weise eine rinnenförmige Ausbildung
der Unterseite 46 des Haltekörpers 44 zu erhalten und die Verstellvorrichtung 48 nach
außen hin bezogen auf eine der Unterseite 46 abgewandte Außenseite des Saitenhalters
42 abdecken zu können.
[0049] Die Verstellvorrichtung-48 weist ein Brückenelement 84 auf, welches insbesondere
einstückig an dem Haltekörper 44 gebildet ist. Dieses Brückenelement weist eine zentrale
zylindrische Ausnehmung 86 auf, welche parallel zu der Längsachse 66 des Haltekörpers
44 ausgerichtet ist, wobei eine Projektion der Ausnehmung 86 auf den Haltekörper 44
koaxial zur Längsachse 66 ist.
[0050] Symmetrisch zur Ausnehmung 86 sind ebenfalls parallel zur Längsachse 66 links und
rechts jeweils eine Ausnehmung 88 und 90 angeordnet. Die Ausnehmung 86 dient dabei
zur Schiebeführung eines Stellelements 92 der Verstellvorrichtung 48, während die
Ausnehmungen 88 und 90 zur Schiebeführung der Einhängesaite 54 dienen.
[0051] Die Einhängesaite 54 weist zur Bildung des Einhängebogens 52 ein erstes Bogenteil
93 und ein zweites Bogenteil 94 auf. An ihren jeweiligen Enden sind diese beiden Bogenteile
93 und 94 mit einem Gewinde 96 versehen. Außerhalb dieser Gewinde 96 ist die Einhängesaite
54 beispielsweise mit einem Kunststoffmantel umhüllt. Insbesondere ist die Einhängesaite
54 im Bereich des Einhängebogens 52 zum Einhängen in den Sattelknopf 32 mit einem
Kunststoffmantel umhüllt.
[0052] Der Einhängebogen 52 ist dadurch gebildet, daß über die beiden Bogenteile 93 und
94 die Einhängesaite 54 an einem Traversenelement 98 gehalten ist. Dieses Traversenelement
weist dazu dem ersten Bogenteil 93 und dem zweiten Bogenteil 94 zugeordnete Ausnehmungen
(Figur 3) auf, durch die die mit dem Gewinde 96 versehenen Bereiche der jeweiligen
Bogenteile 93 und 94 durchfädelbar sind. Über die Gewinde 96 wird dann jeweils ein
Halteelement 100 wie beispielsweise eine Rändelmutter aufgedreht, bis sie an dem Traversenelement
98 ansteht. Die Relativbewegung des Einhängebogens 52 von dem Traversenelement 98
in Richtung des Scheitels 50 ist dann durch das Anstehen der Halteelemente 100 an
dem Traversenelement 98 begrenzt.
[0053] Die Ausnehmungen 88 und 90 sind so ausgebildet, daß das Halteelement 100, beispielsweise
eine Rändelmutter, in ihnen führbar ist, wobei die Größe der Ausnehmung an die Größe
des Halteelements 100 so angepaßt ist, daß die gebildete Schiebeführung weitgehend
spielfrei ist.
[0054] Durch den Abstand zwischen einem Ende des ersten Bogenteils 93 bzw. des zweiten Bogenteils
94 und dem aufgedrehten Halteelement 100 jeweils für die beiden Bogenteile 93 und
94 läßt sich die Größe des Bogens relativ zu dem Traversenelement 98 einstellen.
[0055] Um die Erzeugung eventuell störender Nebengeräusche durch die freien Enden der Bogenteile
93 und 94 zu vermeiden, ist im Haltekörper 44 jeweils gegenüberliegend ein rinnenförmiger
Bereich 102 vorgesehen, in den sich die freien Enden einlegen lassen und insbesondere
einklemmen lassen.
[0056] Insbesondere sind diese rinnenförmigen Bereiche 102 mittels einer einstückig an der
Unterseite 46 des Haltekörpers 44 angeordneten Haltelasche 104 gebildet. Diese Haltelasche
weist eine Ausnehmung 106 auf, an der drehfest und verschiebungsfest eine Gewindeführung
angeordnet ist, indem beispielsweise eine Sechskantmutter 108 eingelegt ist.
[0057] In dieser Sechskantmutter 108 wiederum ist das als Stellschraube ausgebildete Stellelement
92 geführt, so daß durch Drehung des Stellelements 92 in der Sechskantmutter 108 dieses
eine translatorische Bewegung geführt in der Ausnehmung 86 relativ zum Haltekörper
44 durchführen kann.
[0058] Das Stellelement 92 weist dabei einen Stellkopf 110 auf, welcher an einer dem Einhängebogen
52 zugewandten Seite des Traversenelements 98 anlegbar ist. Dazu weist das Traversenelement
98 eine entsprechende Ausnehmung auf, um das Stellelement durch dieses hindurchzuführen
(Figur 3).
[0059] Durch Drehung des Stellelements 92 läßt sich dieses nun translatorisch in Richtung
des Brückenelements 84 bewegen, und dadurch wird das Traversenelement 98 mitgeführt
und somit wiederum wird der Abstand des Scheitels 50 des Einhängebogens 52 zu dem
Haltekörper 44 verkürzt.
[0060] Wird das Stellelement 92 in die Gegenrichtung gedreht, dann läßt sich dadurch das
Traversenelement 98 von dem Brückenelement 84 weg bewegen und damit läßt sich der
Abstand A zwischen dem Scheitel 50 des Einhängebogens 52 und dem Haltekörper 44 vergrößern.
[0061] Da der Stellkopf 110 des Stellelements 92 an dem Einhängesaite-seitigen Hinterende
76 des Haltekörpers 44 angeordnet ist, läßt sich das Stellelement beispielsweise über
einen Schraubendreher von hinten her betätigen, d. h. von einer hinteren Außenseite
des Saitenhalters 42 her betätigen. Dadurch ist die Gefahr von Beschädigungen des
Musikinstruments, wie Kratzer in der Oberfläche oder dergleichen, minimiert, da die
mögliche Beaufschlagungsfläche des Musikinstruments bei einer Betätigung der Verstellvorrichtung
von dieser Außenseite her minimiert ist.
[0062] Das Traversenelement weist, wie in Figur 3 gezeigt, jeweils Ausnehmungen 112 und
114 zum Durchfädeln des ersten Bogenteils 93 und des zweiten Bogenteils 94 auf, um
so diese durch das Traversenelement 98 zu führen und mittels der zugeordneten Halteelemente
100 an einer dem Brückenelement 84 zugewandten Seite 116 durch Anlage der Halteelemente
100 an dieser Seite 116 zu fixieren. Mindestens im Bereich der Ausnehmungen 112 und
114 ist dabei die Seite 116 leicht abgewinkelt (Figur 3), so daß bei Anlage der Halteelemente
100, beispielsweise Rändelmuttern, sich diese unter Spannung an Wandungen der Ausnehmungen
88 und 90 im Brückenelement 84 anlegen können. Dadurch läßt sich ein mögliches Schwirren
der Einhängesaite 54 und insbesondere ihrer freien Enden verhindern.
[0063] Wie bereits erwähnt, ist in dem Traversenelement 98 auch eine zylindrische Ausnehmung
118 für das Stellelement 92 vorgesehen, wobei auf einer der Seite 116 gegenüberliegenden
Seite 120 eine Anlagefläche 122 für den Stellkopf 110 des Stellelements 92 gebildet
ist, so daß das Traversenelement 98 bei der Betätigung der Verstellvorrichtung 48
über das Stellelement 92 von dem hinteren Ende 76 des Haltekörpers 44 her bezüglich
des Haltekörpers 44 verschiebbar ist.
[0064] Es kann auch vorgesehen sein, daß anstatt einer getrennten Sechskantmutter 108 direkt
in einer der Haltelasche 104 entsprechenden Haltelasche ein Gewinde für ein Stellelement
der Verstellvorrichtung gebohrt ist, so daß sich das Stellelement relativ zum Haltekörper
44 translatorisch verschieben läßt. Es kann auch alternativ oder zusätzlich vorgesehen
sein, daß ein Gewinde in dem Brückenelement 84 angeordnet ist und insbesondere im
Bereich der Ausnehmung 86.
[0065] Der erfindungsgemäße Saitenhalter 42 funktioniert wie folgt:
[0066] Über die insbesondere als Rändelmuttern ausgebildeten Halteelemente 100 läßt sich
eine Größe des Einhängebogens 52 voreinstellen, indem entsprechend der Abstand der
jeweiligen Enden des ersten Bogenteils 93 und des zweiten Bogenteils 94 zu dem zugeordneten
Halteelement 100 und damit zu dem Traversenelement 98 eingestellt wird.
[0067] Es werden dann die Saiten 24 der Violine 10 an der Haltevorrichtung 58 des Saitenhalters
42 fixiert und über den Einhängebogen 52 wird der Saitenhalter 42 mittels der Einhängesaite
54 an dem Sattelknopf 32 der Violine 10 fixiert. Die Violine läßt sich danach stimmen.
[0068] Sollte sich ergeben, daß das Verhältnis der Längen von Primärsaite 38 zu Sekundärsaite
40 verändert werden muß, so ist es mittels des erfindungsgemäßen Saitenhalters 42
nicht nötig, wieder die Saiten (bei einer Violine vier Saiten) an den Wirbeln 22 zu
lösen und den Saitenhalter von der Violine 10 zu demontieren, sondern über die Verstellvorrichtung
48 läßt sich das gewünschte Verhältnis einstellen:
[0069] Das Stellelement 92 zur Einstellung des Abstands zwischen dem Scheitel 50 des Einhängebogens
52 der Einhängesaite 54 und dem Haltekörper 44 mit seiner Haltevorrichtung 58 läßt
sich von einem hinteren Ende 76 des Haltekörpers 44 her beispielsweise über einen
Schraubendreher betätigen. Stellt es sich beispielsweise heraus, daß die Länge der
Sekundärsaite verlängert werden muß, so wird das Stellelement 92 translatorisch in
Richtung der Haltevorrichtung 58 verschoben. Dadurch wird das Traversenelement 98
in dieser Richtung relativ zum Haltekörper 44 mitgenommen und damit auch der Einhängebogen
52, d. h. der Abstand seines Scheitels 50 relativ zu dem Haltekörper 44 verkürzt sich.
Da aber die Lage des Traversenelements 98 relativ zur Violine 10 fest ist, wird die
Haltevorrichtung 58 vom Steg 36 wegbewegt und die Sekundärsaite 40 verlängert sich.
[0070] Stellt sich heraus, daß die Länge der Sekundärsaite 40 verkürzt werden muß, so wird
entsprechend das Stellelement 92 in die Gegenrichtung gedreht. Da die Saiten unter
Spannung stehen, wird dadurch automatisch das Traversenelement 98 nach außen von der
Haltevorrichtung 58, d. h. relativ zum Haltekörper 44, wegbewegt, so daß sich der
Abstand des Scheitels 50 zu der Haltevorrichtung 58 vergrößert und sich damit die
Länge der Sekundärsaite 40 verkürzt. Da die Lage des Traversenelements 98 relativ
zur Violine 10 fest ist, bewegt sich die Haltevorrichtung 58 zum Steg 36 zu und die
Länge der Sekundärsaite 40 verkürzt sich.
[0071] Die Bogenteile 93 und 94 sind mit ihren zugeordneten Halteelementen 100 bei der Bewegung
jeweils in den Ausnehmungen 88 und 90 geführt. Durch die winklige Ausbildung der Seite
116 ist dabei ein Schwirren der Einhängesaite 54 vermieden.
[0072] Das Stellelement 92 verändert seine translatorische Lage zwar zum Haltekörper 44,
aber nicht zum Musikinstrument 10. Dadurch wird sichergestellt, daß beispielsweise
ein Schraubendreher nicht tief oberhalb der Decke 16 des Musikinstruments 10 angreifen
muß.
[0073] Bei einer Variante einer Ausführungsform, welche in den Figuren 4 bis 6 gezeigt ist,
ist ein entsprechender Haltekörper 132 vorgesehen, welcher gegenüber dem Haltekörper
44 etwas modifiziert ist:
[0074] Zwischen einer Haltelasche 134 zur Aufnahme einer Gewindeführung und insbesondere
einer Sechskantmutter 108 für die Stellschraube 92 als Stellelement (Figuren 5, 6)
und einem Brückenelement 136, in welchem die
[0075] Einhängesaite 54 geführt ist, ist in dem Haltekörper 132 eine Führungsausnehmung
138 gebildet. Diese ist beispielsweise im wesentlichen quaderförmig ausgestaltet als
Vertiefung an einer rinnenförmigen Unterseite 140 des Haltekörpers 132.
[0076] Die Einhängesaite 54 ist wie oben beschrieben an einem Traversenelement gehalten,
welches bei der Variante gemäß den Figuren 4 bis 6 das Bezugszeichen 142 trägt. Insbesondere
ist dabei die Fixierung der Einhängesaite 54 an dem Traversenelement 142 genau so
wie oben für das Traversenelement 98 beschrieben.
[0077] An dem Traversenelement 142 ist einstückig eine Lasche 144 gebildet, welche sich
der Unterseite 140 des Haltekörpers 132 zugewandt über eine Anlagefläche 146 des Traversenelements
142 an das Brückenelement 136 hinausragend erstreckt. Das Brückenelement 136 weist
dabei eine an die Lasche 144 angepaßte Ausnehmung 148 auf, so daß das Traversenelement
142 mit der Lasche 144 relativ zum Brückenelement 136 verschieblich ist, wobei ein
vorderes Ende 150 der Lasche 144 in den Zwischenbereich zwischen der Haltelasche 134
und des Brückenelements 136 eintauchen kann.
[0078] An der Lasche 144 wiederum sitzt als Haltenase eine Rastnase 152, welche in die Führungsausnehmung
138 eintaucht. Ein vorderes Ende 154 der Führungsausnehmung 138 definiert dabei einen
minimalen Abstand des Scheitels 50 des Einhängebogens 52 zum Haltekörper 132, indem
dort die Rastnase 152 an dieses vordere Ende 154 anstößt und damit die Weiterbewegung
des Traversenelements 142 in Richtung der Haltevorrichtung 58 für die Saiten 24 des
Musikinstruments gesperrt ist. Es ist dabei insbesondere vorgesehen, daß die
[0079] Bewegung gleichzeitig oder alternativ auch schon vorher durch ein Anstoßen der Anlagefläche
146 des Traversenelements 142 an das Brückenelement 136 gesperrt ist.
[0080] Der maximale Abstand des Scheitels 50 des Einhängebogens 52 ist dadurch definiert,
daß die Rastnase 152 an ein hinteres Ende 156 der Führungsausnehmung 138 anstößt.
Das Abziehen des Traversenelements 142 mit der Einhängesaite 30 von dem Haltekörper
132 parallel zu einer Führungsrichtung der Führungsausnehmung 138 ist dadurch gesperrt.
Zwischen dem Brückenelement 136 und einem hinteren Ende 158 des Haltekörpers 132 ist
eine Ausnehmung 160 gebildet, so daß, wenn die Stellschraube 92 nicht oberhalb der
Rastnase 152 positioniert ist, das Traversenelement 142 in der Ausnehmung 148 des
Brückenelements 136 zu der Unterseite 140 des Haltekörpers 132 zu verkippbar ist,
um so die Rastnase 152 aus der Führungsausnehmung 138 ausheben zu können und dann
durch die Ausnehmung 148 hindurchführen zu können und somit die Einhängesaite 54,
welche an dem Traversenelement 142 fixiert ist, von dem Haltekörper 132 zu lösen (Figur
6).
[0081] Ist dagegen die Stellschraube 92 so positioniert, daß sie durch das Brückenelement
136 hindurch oberhalb der Lasche 144 positioniert ist, dann sperrt diese die Kippbewegung
und damit läßt sich die Rastnase 152 nicht aus der Führungsausnehmung 138 herauskippen.
Dadurch wiederum ist das Traversenelement 142 mit der Einhängesaite 54 gegenüber Ablösung
von dem Haltekörper 132 gesichert. Diese Sicherung wirkt dabei unabhängig davon, ob
die Stellschraube 92 in der Gewindeführung der Haltelasche 134 gehalten ist oder nicht,
da sie bei einer Positionierung oberhalb der Lasche 144 im wesentlichen nur die Kippbewegung
behindert. Eine Führungsausnehmung 162 für die Stellschraube 92 in dem Brückenelement
136, die Abmessungen der Rastnase 152 und der Führungsausnehmung 138 und auch die
Querschnitte und die Führungsrichtung der Stellschraube 92 sind entsprechend angepaßt,
um diese Sicherungsfunktion zu gewährleisten.
[0082] Wenn ein Bediener also bei der Einstellung des Abstands des Scheitels 50 zu dem Haltekörper
132 die Stellschraube 92 aus der Sechskantmutter 108 herausdreht, dann wird dadurch
nicht automatisch die Einhängesaite von dem Haltekörper gelöst (es ist dabei zu beachten,
daß bei an der Violine 10 fixiertem Saitenhalter eine Zugkraft zwischen dem Haltekörper
132 und der Einhängesaite 30 ausgeübt ist), sondern die Sicherungsvorrichtung, welche
mittels der Rastnase 152 und der Führungsausnehmung 138 gebildet ist, sichert gegen
Ablösung des Traversenelements 142 von dem Haltekörper 132.
[0083] Erst wenn ein Bediener die Stellschraube 92 gezielt weiter hinausdreht und im wesentlichen
ganz herausschraubt, so daß diese nicht mehr durch das Brückenelement 136 hindurchragt,
läßt sich die Einhängesaite 54 von dem Haltekörper 132 lösen.
[0084] Im übrigen funktioniert der Saitenhalter mit dem Haltekörper 132 genauso wie oben
beschrieben.
1. Saitenhalter für ein Musikinstrument (10) mit einem Haltekörper (44; 132), an welchem
eine Haltevorrichtung (58) für Saiten (24) des Musikinstruments (10) angeordnet ist
und welcher mit einer einen Einhängebogen (52) bildenden Einhängesaite (54) zur Fixierung
des Haltekörpers (44; 132) an dem Musikinstrument (10) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,daß an dem Haltekörper (44; 132) eine Verstellvorrichtung (48) zur Einstellung des Abstands
(A) eines. Einhängebogenscheitels (50) der Einhängesaite (54) zum Haltekörper (44)
angeordnet ist und daß die Verstellvorrichtung (48) von einer Außenseite des Haltekörpers
(44; 132) her betätigbar ist.
2. Saitenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellvorrichtung (48) ein Stellelement (92) zur Einstellung des Abstands (A)
des Einhängebogenscheitels (50) umfaßt, welches von einer Außenseite des Haltekörpers
(44; 132) her betätigbar ist.
3. Saitenhalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellvorrichtung (48) ein einziges Stellelement (92) umfaßt.
4. Saitenhalter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellelement (92) von einem der Haltevorrichtung (58) für die Saiten (24) des
Musikinstruments (10) abgewandten Ende (76; 158) des Haltekörpers (44; 132) her betätigbar
ist.
5. Saitenhalter nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellelement (92) von einem Ende (76; 158) des Haltekörpers (44; 132) her betätigbar
ist, über welches die Einhängesaite (54) mit diesem verbunden ist.
6. Saitenhalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellvorrichtung (48) an einer mindestens im Bereich der Verstellvorrichtung
(48) rinnenförmig ausgebildeten Unterseite (46; 140) des Haltekörpers (44; 132) angeordnet
ist.
7. Saitenhalter nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellelement (92) relativ zum Haltekörper (44; 132) translatorisch beweglich
ist.
8. Saitenhalter nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellelement (92) im wesentlichen parallel zu einer Längsrichtung (66) des Haltekörpers
(44; 132) translatorisch beweglich ist.
9. Saitenhalter nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellelement (92) eine Stellschraube ist.
10. Saitenhalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Haltekörper (44; 132) drehfest und unverschieblich eine Gewindeführung (108)
für die Stellschraube (92) angeordnet ist, so daß bei Drehung der Stellschraube (92)
relativ zum Haltekörper (44; 132) diese translatorisch verschieblich ist.
11. Saitenhalter nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schiebeführung (86) für das Stellelement (92) vorgesehen ist.
12. Saitenhalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellvorrichtung (48) im wesentlichen symmetrisch bezüglich einer Längsachse
(66) des Haltekörpers (44; 132) ausgebildet ist.
13. Saitenhalter nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß durch Betätigung des Stellelements (92) bei. am Musikinstrument (10) eingehängter
Einhängesaite (54) und über die Haltevorrichtung (58) gehaltenen Saiten (24) des Musikinstruments
(10) ein Abstand (A) des Einhängebogenscheitels (50) zum Haltekörper (44; 132) verstellbar
ist.
14. Saitenhalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einhängesaite (54) im Bereich ihrer Enden mit einem Gewinde (96) versehen ist.
15. Saitenhalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhängesaite (54) zur Bildung eines Einhängebogens (52) über ein erstes Bogenteil
(93) und ein zweites Bogenteil (94) an einem Traversenelement (98; 142) gehalten ist.
16. Saitenhalter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bogenteil (93; 94) über ein Halteelement (100) an dem Traversenelement (98; 142)
gehalten ist, wobei das Halteelement (100) zwischen einem Ende des Bogenteils (93;
94) und dem Traversenelement (98; 142) angeordnet ist.
17. Saitenhalter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anlagefläche (116) des Traversenelements (98; 142) für ein Halteelement (100)
abgewinkelt ist.
18. Saitenhalter nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (100) eine Rändelmutter ist.
19. Saitenhalter nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung der Einhängebogengröße der Abstand zwischen dem Ende eines Bogenteils
(93; 94) und dem Halteelement (100) einstellbar ist.
20. Saitenhalter nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß über die Verstellvorrichtung (48) das Traversenelement (98; 142) translatorisch bezüglich
des Haltekörpers (44) positionierbar ist.
21. Saitenhalter nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schiebeführung (88; 90) für jeweils denjenigen Teil des ersten Bogenteils (93)
und des zweiten Bogenteils (94), welcher zwischen dem jeweiligen Ende und dem Traversenelement
(98; 142) liegt, vorgesehen ist.
22. Saitenhalter nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebeführung durch eine Ausnehmung (88; 90) in einem Brückenelement (84; 136)
gebildet ist.
23. Saitenhalter nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schiebeführung (86) für das Stellelement (92) ebenfalls in dem Brückenelement
(84; 136) gebildet ist.
24. Saitenhalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein bestimmter Verstellbereich der Verstellvorrichtung (48) vorgegeben ist.
25. Saitenhalter nach einem der Ansprüche 2 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Anordnung an einem Musikinstrument (10) die relative translatorische Lage
des Stellelements (92) zu dem Musikinstrument (10) erhalten bleibt.
26. Saitenhalter nach einem der Ansprüche 2 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verliersicherung (138, 152) für die Einhängesaite (54) bei gelöstem Stellelement
(92) vorgesehen ist.
27. Saitenhalter nach einem der Ansprüche 15 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß das Traversenelement (142) eine Haltenase (152) aufweist, welche in einer Führungsausnehmung
(138) des Haltekörpers (132) geführt ist und über die ein Wegziehen des Traversenelements
(142) von dem Haltekörper (132) sperrbar ist.
28. Saitenhalter nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltenase (152) an einer Lasche (144) des Traversenelements (142) angeordnet
ist.
29. Saitenhalter nach Anspruch 27 oder 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltenase (152) so angeordnet und ausgebildet ist, daß ein Austritt aus der Führungsausnehmung
(138) über das Stellelement (92) sperrbar ist.
30. Saitenhalter nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß bei über der Rastnase (152) positioniertem Stellelement (92) deren Austritt aus der
Führungsausnehmung (138) gesperrt ist.
31. Saitenhalter nach einem der Ansprüche 27 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsausnehmung (138) zwischen einer Gewindeführung für eine Stellschraube
(92) als Stellelement und einem Brückenelement (136) des Haltekörpers (132) an diesem
angeordnet ist oder in diesem gebildet ist.