[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Strangguss- und Heißwalzanlage zur
Parallelerzeugung von unterschiedlichen Stangen oder Drähten.
ÄLTERE TECHNIK
[0002] Dem derzeitigen Stand der Technik entsprechend sind verschiedene Produktionsmethoden
für den Strangguss und das Heißwalzen bekannt, wobei die gebräuchlichste Methode den
Guss und das Fließwalzen von Knüppeln betrifft, die nach und nach dünner gewalzt werden,
bis die Stange oder der Metalldraht den gewünschten endgültigen Querschnitt hat.
[0003] Bei kleinen Querschnitten versteht es sich, dass die Bearbeitung kostenintensiver
wird, sowohl aufgrund der Arbeitszeit als auch wegen der Kompliziertheit. Zur Gewährleistung
der Produktivität muss die Walzgeschwindigkeit ständig und kontinuierlich erhöht werden,
wobei der Wert von 30 m/sek. bei geraden Stangen bzw. 100 m/sek. bei gespultem Metalldraht
bei weitem überschritten wird.
[0004] Die Erhöhung der Geschwindigkeit weist Grenzen auf, die nicht leicht zu überwinden
sind; wenn also die Höchstgrenze beinahe erreicht ist, ist eine nennenswerte weitere
Steigerung nicht mehr erzielbar, es sei denn bei einer unzumutbaren Erhöhung der Produktions-
und Wartungskosten.
[0005] Versuche in dieser Richtung wurden für das Parallelwalzverfahren, ausgehend vom Strangguss
von Knüppeln, entwickelt.
[0006] Das Parallelwalzverfahren hat trotz der zahlreichen vorgeschlagenen Lösungen keinen
Erfolg erzielen können und wegen seiner Kompliziertheit kaum Anwendung gefunden.
[0007] Die Notwendigkeit zum Eingreifen auf einer Linie, beispielsweise wegen Verklemmens,
macht das Walzen auf der zweiten Linie praktisch unmöglich oder zumindest sehr schwierig.
[0008] Derzeit wird von Knüppeln (nicht vom Strangguss) ausgehend das Splitwalzverfahren
angewendet.
[0009] Diese Lösung besteht in der Herstellung von zwei Stangen aus einer vorhergehenden
Bearbeitung und im Walzen des Knüppels zur Anfertigung von Walzmaterial mit zunehmend
geringerem Querschnitt und dünnerer Form zum Zwecke der Trennung des in zwei Stangen
vorgeschobenen Walzmaterials, das um 90° gedreht und bis zur endgültigen Stärke weiter
gewalzt wird (JP-A-60-130401).
[0010] Es ist auch möglich, vier Stahlstangen mit zwei nachfolgenden Splits gleichzeitig
auf derselben Walzunterlage, vom gleichen Knüppel ausgehend, herzustellen.
[0011] Dieses Verfahren beginnt mit einem Knüppel (z.B. 160 x 160 mm), der aus einem Wärmeofen
mit einer Stundenproduktion von beispielsweise 37 Tonnen/h stammt.
[0012] Die Walzgeschwindigkeit (3 m/Min. - 0,05 m/Sek.) wird von den Walzgerüsten nicht
unterstützt und verursacht Schäden und Ausfälle in den Walzmitteln, nicht zuletzt
auch aufgrund der Überhitzung der Rollen.
[0013] Zusätzlich sind ausgehend von einem Knüppel von 160 x 160 mm zur Herstellung eines
Rundstahls von 8,5 mm Durchmesser etwa 18 Walzgerüste notwendig.
[0014] Um produktiv zu sein, muss die Geschwindigkeit des in das erste Walzgerüst einlaufenden
Knüppels ca. um das Dreifache höher als die Gussgeschwindigkeit sein.
[0015] Ein weiterer Nachteil der derzeit hohen Geschwindigkeit ist die Erhöhung des Abfalls
aufgrund des Schopfens an den beiden Enden einer jeden hergestellten Stange.
[0016] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, Metallstangen oder - drähte mittels Heißwalzverfahren
in derselben Menge, aber bei geringerer Walzgeschwindigkeit, ebenfalls mit einem Querschnitt
< 5,5 mm, auf zuverlässige und kostengünstige Weise herzustellen.
[0017] DE-4009861A (SMS) bezieht sich auf eine Walzanlage zur Herstellung von Stahlstangen,
wobei man unmittelbar von einer Anlage mit mehr als einer Stranggusswalzlinie ausgeht.
[0018] Die Veröffentlichungen und Zusammenfassungen der japanischen Patente JP 57193205
(21.11.82), Band 7, Nr.44 (M-95), 22. Februar 93 und JP 57193205 beziehen sich auf
eine Walzanlage eines großen, fortlaufend geformten Flachstabes zur Herstellung einer
Vielzahl von rechteckigen Querschnitten, die diagonal angeordnet und in einer dünnen
Linie an den jeweils gegenüberliegenden Winkeln miteinander verbunden sind. Dies erfolgt
in Längsrichtung durch die Kalibrierwalzmittel zur sukzessiven Erzeugung von Stangen
(nicht im Fließverfahren aus der Stranggusslinie).
[0019] Dieser Flachstab ist einer primären Walzung in einer vorgeschriebenen Zwischenstärke
unterworfen, mit welcher ein Zwischenhalbfertigprodukt hergestellt wird. Zu einem
anderen Zeitpunkt und auf einer anderen Bearbeitungslinie wird dieses Zwischenhalbfertigprodukt
erhitzt, mit Hilfe von Vorwalzmitteln mit Längsrillen versehen und anschließend gesplittet
und in getrennte, rechteckige Stangen zugeschnitten.
[0020] Diese rechteckigen Stangen werden nacheinander einem weiteren Zurichtwalzverfahren
zur Anfertigung des Endprodukts unterworfen.
[0021] Diese Lösung ist eine diskontinuierliche Lösung zur Umformung eines Materials mittels
einer Vielzahl von getrennten Bearbeitungslinien, wobei es sich um eine Strangguss-
und Heißfließwalzanlage handelt.
[0022] Die oben beschriebene, diskontinuierliche Lösung kann die dargestellten Probleme
also nicht lösen.
[0023] In Patent PCT/IT97/00013 (EP-0876225) namens der S.I.M.A.C. S.p.A. (eine Gesellschaft
der aktuellen Antragstellerin) wird eine Methode und entsprechende Heißwalzanlage
zur Fließerzeugung von Stangen oder Drähten dargelegt.
[0024] Diese Entdeckung beschreibt eine Heißwalzanlage zur Fließerzeugung von Stangen oder
Drähten, bei welchem der aus einem Strangguss hervorgegangene, rechteckige Querschnitt
mittels Walzen und Zuschneiden in die besagten Stangen oder Drähte umgeformt wird.
[0025] Diese Lösung sieht ein Mittel mit Walzgerüsten zwecks Umformung eines aus dem Strangguss
hervorgegangenen, rechteckigen, flachen Querschnitts in eine Mehrfachwurstform und
anschließende Trennung derselben in eine Vielzahl getrennter Streifen in Form von
Stangen oder Drähten zur Zuführung in ein Walzwerk vor.
[0026] Diese Lösung sieht eine Endlos-Stranggusslinie vor, die in eine Heißwalzlinie bis
zur Zurichtung des Produkts (Stangen oder Metalldraht) weitergeführt wird und folgendes
umfasst:
Nachteile der oben beschriebenen Lösung
[0027] Die Notwendigkeit einer Vorwalzung des Flachstabes zur Änderung der rechteckigen
Form in ovale oder rhombenförmige, längs bzw. seitlich miteinander verbundene Querschnitte
gilt als kompliziert und teuer, ebenso wie die Notwendigkeit zum Zerschneiden des
Flachstabes.
[0028] Darüber hinaus erzeugt das Vorwalzen des Stranggussmaterials vor dem Längsschneiden
in Streifen einseitig ausgerichtete Längsfasern im vorgeschobenen Material, welche
dessen Gleichförmigkeit beeinträchtigen.
[0029] Diese fehlende Gleichförmigkeit in der Struktur des gewalzten Material kann die Festigkeit
desselben herabsetzen.
[0030] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es auch, die oben beschriebenen Probleme zu
lösen.
WESENTLICHES PRINZIP DER ERFINDUNG
[0031] Diese und weitere Aufgaben der Erfindung werden anspruchsgemäß mittels einer Strangguss-
und Fließwalzanlage zur Parallel-Simultanfließerzeugung von einer Vielzahl von Stangen
oder Drähten gelöst, welche Stranggussmittel mit Fließformungsmitteln zur fortlaufenden
Herstellung auf mehreren Straßen mit Parallelproduktion einer Vielzahl von Streifen/Stangen/Drähten
sowie Vertikal- und Horizontalwalzmittel zum fortlaufenden Heißwalzen derselben umfasst,
wobei:
- die besagte Fließformstanze mindestens 4 gefluchtete, jeweils voneinander getrennte
Formungslöcher besitzt, um direkt eine Anzahl "n" der zu walzenden Streifen/Stangen
herzustellen, wobei "n" eine gerade Zahl ist: 4, 6, 8 ...;
- die besagte Fließformstanze des Stranggussmaterials mit einem Zugmittel mit Quetschrollen
verbunden ist, um das besagte Stranggussmaterial durch die Fließformstanze hindurchzuzwingen,
so dass dieses die Form einer Vielzahl von Würsten einnimmt, deren Form rund, oval
oder vieleckig sein kann.;
- nach den besagten Quetschzugrollen ein tunnelförmiger Induktionsvorwärmofen vorgesehen
ist;
- von einem Loop-Kontrollsystem der vorlaufenden Abschnitte gefolgt wird, die locker
gehalten werden, um die Geschwindigkeitsvariationen zwischen den vor- und nachgeschalteten
Abschnitten zu kompensieren;
- nach besagtem Kontrollsystem eine Reihe von Walzgerüsten folgen, die dazu bestimmt
sind, den Querschnitt der Walzprodukte von 60-70 mm auf ca. 12 mm zu reduzieren, unter
Zunahme der Periphergeschwindigkeit der Walzzylinder von 14 m/min am Einlauf auf ca.
12 m/sek. am Ausgang und
- nach den besagten Walzgerüsten ein Umführungssystem vorgesehen ist, das wie das vorhergehende
ebenfalls mit einem Loop-Kontrollsystem ausgestattet für mindestens "n"/2 Universalwalzblöcke
mit 12 Walzrollenpaargruppen ist, die in Form eines gleichschenkeligen Dreiecks gegenüberliegenden
Paaren angeordnet sind zwecks Walzung von zwei parallelen und gegenüberliegenden Abschnitten/Drähten
in drei Durchgängen mit einer peripheren Walzgeschwindigkeit der Rollen von ca. 85
m/sek.;
[0032] In einer Lösung besitzen die besagten Walzgerüste ausschließlich 6 horizontale Walzrollen,
die sich mit den Rotationsmitteln des um 90° vorlaufenden Abschnitts abwechseln.
[0033] Vorteilhafterweise sind die besagten Walzgerüste sowohl horizontal als auch vertikal
angeordnet und umfassen mindestens eine bestimmte Anzahl von vertikalen Walzrollenpaare,
die auf zwei parallele, nebeneinanderliegende Reihen unterteilt sind sowie einen Walzkanal,
der um den halben Achsabstand versetzt angeordnet ist, wobei jede Reihe "n"/2 vertikale
Walzrollenpaare umfasst, damit abwechslungsweise ein Abschnitt vom Walzrollenpaar
der ersten Reihe und der angrenzende Abschnitt vom Walzrollenpaar der zweiten Reihe
gewalzt wird.
[0034] Auf diese Weise kann eine Mehrfachdraht-/Mehrfachstangen-Heißfließstrangwalzproduktion
in einer sehr kompakten Anlage realisiert werden.
[0035] Vorteilhafterweise umfasst jeder der besagten Walzblöcke mit zwei horizontalen Parallelwalzlinien
drei periphere Übertragungswellen an den Spitzen eines gleichschenkeligen Dreiecks,
in welchem die beiden unteren peripheren Achsen die vertikalen Walzrollenpaare antreiben,
deren Achse schräg nach außen geneigt ist und deren obere periphere Achse ein Walzrollenpaar
trägt, das rechtwinklig deckungsgleich mit den beiden besagten Walzlinien ist.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN LÖSUNGEN
[0036] Diese und andere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der bevorzugten
Lösungen mittels der beiliegenden Zeichnungen, deren Details keine einschränkende
Wirkung besitzen.
[0037] Abb. 1A und 2A zeigen eine schematische Seitenansicht und Draufsicht einer Linie
mit 4 Vorschubabschnitten in einer Variante bezogen auf die erste, beginnend vom Strangguss
bis zum Endprodukt unter ausschließlicher Verwendung von horizontalen Zwischenwalzgerüsten,
die abwechselnd mit Rotationsmitteln der um 90° vorgeschobenen Sektionen zwischen
den einzelnen Walzgerüsten angeordnet sind.
[0038] Abbildung 3 zeigt eine schematische Ansicht der Anlage mit ausschließlich horizontalen
Walzgerüsten abwechselnd mit Rotationsmitteln der Walzerzeugnisse um 90°.
[0039] Abb. 4 zeigt eine schematische Ansicht der Walzphasen mit den Variationsparameternn
der Abschnitte und zunehmender Geschwindigkeitserhöhung der Walzerzeugnisse.
[0040] Abb. 5 und 5A zeigen eine vergrößerte Ansicht des Seitenaufrisses und des Grundrisses
der Mehrfachdraht-Stranggussanlage mit zwei Schmelztiegeln auf einem Auflageturm,
der einen wechselweisen Einsatz des beiden Schmelztiegel ermöglicht, um einen Strangguss
ohne Unterbrechungen zu erhalten.
[0041] Abb. 5B zeigt den vergrößerten Seitenaufriss der Stranggussanlage.
[0042] Abb. 5C und 5D zeigen einen Grundriss und einen der Querschnitt der Stranggussform
mit vier Stranggussabschnitten.
[0043] Abb. 6 und 6A zeigen eine Seitenansicht und einen Grundriss des Bereiches der Walzlinie,
in der sich die Zwischenwalzgruppe mit horizontalen und vertikalen Walzgerüsten befindet,
zusammen mit dem Variations- und Reduktionsschema des Abschnittes und der Erhöhung
der peripheren Geschwindigkeit für jedes Gerüst 6-7W.
[0044] Die Abbildungen 7 und 7A zeigen den Grundriss der Mehrfach-Universalwalzgerüstgruppe
mit zwei Drähten bei hoher Geschwindigkeit WR und das entsprechende Variationsdiagramm
der Abschnitte bei Geschwindigkeiten zwischen 12 m/sek. und 85 m/sek.
[0045] Die Abbildungen 7B, 7C und 7D zeigen jeweils den schematischen Grundriss, den Querschnitt
und die Transversalansicht einer Mehrfachdraht-Universalwalzgruppe, die sich auf die
vorhergehenden Abbildungen 7 und 7A beziehen.
[0046] Die Abbildungen 8, 8A und 8B zeigen jeweils eine Seitenansicht, Vorderansicht und
Draufsicht eines horizontalen Walzgerüsts aus der in den Abbildungen 1 und 2 gezeigten
Anlage.
[0047] Die Abbildungen 9, 9A, 9B und 9C zeigen jeweils die Seitenansicht, Draufsicht, den
Seitenquerschnitt des Übertragungssystems sowie die Vorderansicht eines vertikalen
Walzgerüsts mit zwei Reihen versetzter Rollenpaare gemäß den Abb. 1A und 2A.
[0048] Unter Bezugnahme auf die Abbildungen sieht man, dass
die Nummer 1 zur Kennzeichnung der Stranggussmittel dient;
die Nummer 10 die Fließformstanze der Stranggussmittel kennzeichnet (1);
die Nummer 11 die Stranggusslinie kennzeichnet;
die Nummer 2 die Zugmittel mit den Zug- und Vorschubrollen des Stranggussmaterials
kennzeichnet;
die Nummer 3 die Not-Querschneidemittel kennzeichnet;
die Nummer 5 einen Nachheiztunnel mit Induktionsheizung kennzeichnet, in welchem das
vorgeschobene Material auf Homogenisierungs- und Heißwalztemperatur gebracht wird;
die Nummern 6 und 6A das vertikale Walzgerüst mit mindestens zwei versetzt angeordneten,
in n unterteilten Rollenpaarlinien kennzeichnen (n = Anzahl der Paare pro Linie) kennzeichnen;
die Nummern 7 und 7A ein horizontales Walzgerüst mit n Walzrillen kennzeichnen, die
abwechslungsweise mit 90°-Rotationsmitteln des Walzerzeugnisses "iv" auftreten;
die Nummer 9 die Endzone und insbesondere die Aufwicklung des gewalzten Drahtes auf
Spulen des Typs WM, WR und die Variante RR kennzeichnet;
[0049] Der Abschnitt HSD ist als Nachbehandlung des Walzerzeugnisses gekennzeichnet.
[0050] Der Abschnitt WR ist als "Wire Rod Line", d.h. Drahtwalzlinie mit abschließender
Abwicklung des Drahtes gekennzeichnet.
[0051] Die Windkessel zur Synchronisierung der Geschwindigkeiten bei der Drahtbearbeitung
vorher und nachher sind mit "bs" gekennzeichnet.
[0052] Ein tunnelförmiger Homogenisierungs- und/oder Thermobehandlungsofen (TH) kann z.B.
vorübergehend auch nach den besagten Zwischenwalzgerüsten 6-7 vorgesehen sein.
[0053] Die Fließformstanze (10) hat mehrere gefluchtete, jeweils voneinander getrennte Formungslöchern,
um direkt eine Vielzahl der besagten, zu walzenden Streifen oder vorlaufenden Abschnitte
(b1, b2, b3, ...bn) herzustellen.
[0054] Vorteilhafterweise wird bei Verwendung dieser kompakten Walzgerüste eine starke Verminderung
des Raumbedarfs der gesamten Anlage erzielt.
[0055] Offensichtlich können die vertikalen Rollen des vertikalen Walzgerüstes von einem
einzelnen Motor angetrieben werden.
[0056] In der Ansicht mit der Nummer 101 bezeichneten der Stranggussanlage ist mit 11 der
Behälter mit der Schmelze gekennzeichnet, der von einer aus der älteren Technik bekannten,
beweglichen Übertragungsstruktur 1011, 10111, 1012 unterstützt wird.
[0057] Es sind zwischenliegende Stranggussflussmittel 102, 1031031 vorgesehen, die von einer
seitlichen Brückenstruktur 104 unterstützt werden.
[0058] Die besagte Fließformstanze 10 wird von beweglichen Hebelmitteln 1001, 1002, 1003,
1004, 1005, 1006 mit Motormitteln 1007 unterstützt.
[0059] Die gebogene Linie (b) der Fließformstanze 10 ist sichtbar; die Stanze besitzt zwei
getrennten Kühlkammern c1, c2, in welchen Wasser unterschiedlicher Temperatur zirkuliert
(e1, e2). Diese Lösung dient zur besseren Kontrolle der Stranggussparameter.
[0060] Natürlich können zwei oder mehr der oben beschriebenen Fließformmittel geliefert
werden.
[0061] In den Abbildungen der Zwischenwalzgerüste 6 - 7 werden acht Streifen/Fließvorschublinien
b1 ... b8 gezeigt, wozu ein entsprechend bemessener Guss vor denselben erforderlich
wäre (doppelte Anzahl von Abschnitten).
[0062] Das vertikale Mehrfachlinien-Walzgerüst hat zwei Reihen von Walzrollenpaaren 61,
62, wo jede Linie über jeweils eine Antriebsachse 610, 620 von einem einzigen Motor
M6 angetrieben wird, wobei jedes Paar von einem Konusgetriebe zu einem Rollenrad und
von diesem mittels Zylindergetriebe zum zweiten Paar angetrieben wird. Eine alternative
Lösung liegt in der Übertragung der Rotation mittels einer ersten Rollenpaarlinie
zur nächsten zweiten Rollenpaarlinie (61' mit 62', 62' mit 62", 622 mit 61' usw.).
Das horizontale Walzgerüste 7 hat jeweils ein Paar Antriebsachsen 710, 720, die von
einem Einzelmotor M7 angetrieben werden und jeweils eine Achse für jede Walzlinie
71, 72 besitzen.
[0063] Nach dem Walzvorgang kann eine Thermobehandlung in einem auf der Linie befindlichen
Tunnel (TH) vorgesehen sein.
[0064] Nach dem Zuschneiden (8) kann eine Walzdrahtlinie (WRL) und ein Wickellager (WM)
vorgesehen sein.
[0065] Das Endprodukt (9) kann offensichtlich in Form von Spulen (Draht auf seitlicher Linie)
oder Stangen (größere Querschnitte auf der Linie) vorliegen.
[0066] Vorteilhafterweise wird entlang der besagten Anlage, vor den besagten Heißwalzmitteln
(6, 7, 6A, 7A) und nach denselben eine Metalldrahtschlaufe/Stange (bs) vorgesehen,
um eine Kompensierung bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten während des Stranggusses
aufwärts (101, 102, 10, 11,2 ...5, ...) und während des Walzens und der Fließbehandlung
abwärts, Schnitt und Lagerung (TH, 8,9) zu ermöglichen.
[0067] Die Linie WR des Drahtes ist gekennzeichnet durch zwei seitliche Kompaktwalzblöcke
mit zwei horizontalen, parallelen Walzlinien (L1, L2), dadurch gekennzeichnet, dass
sie drei periphere Übertragungswellen (2, 3, 4) an den Spitzen eines gleichschenkeligen
Dreiecks umfasst, in welchem die beiden unteren peripheren Achsen (3, 4) die nach
außen geneigten vertikalen Gerüste (VL, VR) bewegen und die obere periphere Achse
horizontale, entgegengesetzt geneigte Gerüste (OL, OR) trägt, deren Rollen rechtwinklig
dekkungsgleich mit den beiden besagten Walzlinien(L1, L2) sind.
[0068] Die Blöcke umfassen:
- einen einzelnen Motor (M) mit einer einzelnen Motorachse (1), die die Bewegung mittels
eines Zahnradgetriebes (11) auf drei Zahnräder überträgt, die in Form eines gleichschenkeligen
Dreiecks (21, 31, 41) radial angeordnet und jeweils mit peripheren Übertragungswellen
(2, 3, 4) ausgestattet sind, auf welchen jeweils ein Walzgerüst (OR, VR, VL) angestiftet
ist, wobei ein jedes Walzgerüst mit einem Paar Kopfwalzrollen (RR) versehen ist, welche
die Rotationsübertragung mittels eines konischen Vorgeleges (c1) und die Zwischenübertragung
(c2) von den besagten peripheren Übertragungswellen (2, 3, 4) empfangen.
- zwei der besagten peripheren Wellen sich als periphere Basiswellen (3, 4) auf der
Höhe unterhalb der Basiswinkel des besagten gleichschenkeligen Dreiecks befinden und
die dritte Welle sich als obere periphere Welle (2) an der oberen Spitze des besagten
gleichschenkeligen Dreiecks befindet, wobei:
- die beiden peripheren Basiswellen (3, 4) die jeweiligen Walzgerüste auf der rechten
und der linken Seite (VR, VL) mit den Walzrollenpaaren (RR) für vertikales Walzen
nach rechts und nach links (VRR) nach oben bewegen;
- die besagte obere Welle (2) alternativ ein Gerüst nach rechts (OR) und ein Gerüst
nach links (OL) mit dem entsprechenden Kopfrollenpaar (RR) für horizontales Walzen
(ORR) unterstützt, wobei:
- die Positionierung der besagten peripheren Wellen (2, 3, 4), die Neigung und die Ausmaße
der besagten Walzgerüste (OR, VL, VR) sowie die Position der entsprechenden Walzrollenpaare
(RR) so ausgelegt ist, dass die jeweiligen Walzkanäle aller besagter Walzrollen (RR)
auf zwei Längswalzlinien (L1, L2) zusammentreffen, die von einer Seite zur anderen
symmetrisch, jeweils oberhalb der besagten peripheren Basiswellen (3, 4) und unterhalb
sowie seitlich der besagten peripheren oberen Welle (2) verlaufen unter abwechselnder
Anordnung von vertikalen Gerüsten und Walzrollen (VL/VR-VRR) und horizontalen Gerüsten
und Walzrollen (OL/OR-ORR), wobei der Wechsel von einem horizontalen, rechten Walzgerüst
(OR-ORR) bestimmt wird, das im Wechsel mit einem linken Walzgerüst (OL-ORR) agiert,
wobei vorgesehen ist, dass auf der gegenüberliegenden Seite ein entsprechendes vertikales
Walzgerüst, jeweils links (VL-VRR) und rechts (VR-VRR) in etwa auf derselben Höhe
eintritt.
[0069] Walzblock, dadurch gekennzeichnet, dass er dieselbe Anzahl von vertikalen Walzgerüsten
auf der rechten (VR) und der linken (VL) Seite auf den beiden unteren peripheren Wellen
(3, 4) besitzt, während 2xn Walzgerüste auf die obere Welle (2) jeweils zur Hälfte
auf der linken (OL) und zur Hälfte auf der rechten (R) Seite aufgepresst sind, welche
allesamt dieselbe Struktur aufweisen.
[0070] Die besagten drei peripheren Übertragungswellen (2, 3, 4) bilden zusammen mit den
zwei Achsen oder Walzlinien (L1, L2) im vertikalen Querschnitt eine Anordnung in der
Form der Spitzen eines Fünfecks.
[0071] Vorteilhafterweise ist das besagte Fünfeck gleichschenklig; die Anzahl der Formungslöcher
ist stets größer als 1 und nicht auf 4 beschränkt; die Gerüste (3 iv, 7) werden von
ca. 60/70 mm auf ca. 12 mm verkleinert.
1. Strangguss- und Heißwalzanlage zur Parallel-Simultanfließerzeugung von einer Vielzahl
von Stangen oder Drähten, welche Stranggussmittel (1) mit Fließformungsmitteln (10)
zur fortlaufenden Lieferung auf mehreren Linien zur parallelen Herstellung einer Vielzahl
von Streifen/Stangen/Drähten sowie Vertikal- und Horizontalzwalmittel zum fortlaufenden
Heißwalzen derselben umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass:
- die besagte Fließformstanze mindestens "n"=4 gefluchtete, jeweils voneinander getrennte
Formungslöcher besitzt, um direkt eine Anzahl "n" der besagten, zu walzenden Streifen/Stangen
herzustellen, wobei "n" eine gerade Zahl ist;
- die besagte Fließformstanze für Stranggussmaterial mit einem Zugmittel mit Quetschrollen
verbunden ist, um das besagte Stranggussmaterial durch die Fließformstanze hindurchzuzwingen,
so dass dieses die Form einer Vielzahl von Würsten einnimmt, deren Form rund, oval
oder vieleckig sein kann;
- nach den besagten Quetschzugrollen (2-3) ein tunnelförmiger Induktionsvorwärmofen
(5) vorgesehen ist; der
- von einem Loop-Kontrollsystem der vorlaufenden Abschnitte gefolgt ist, die locker
gehalten werden, um die Geschwindigkeitsvariationen zwischen den vor- und nachgeschalteten
Abschnitten zu kompensieren;
- wobei nach besagtem Kontrollsystem eine Reihe von Walzgerüsten folgen, die dazu
bestimmt sind, den Querschnitt der Walzprodukte von 60-70 mm auf ca. 12 mm zu reduzieren,
unter Zunahme der Periphergeschwindigkeit der Walzzylinder von 14 m/min am Einlauf
auf ca. 12 m/sek. am Ausgang und
- wobei nach den besagten Walzgerüsten ein Umführungssystem vorgesehen ist, das wie
das vorhergehende ebenfalls mit einem Loop-Kontrollsystem ausgestattet ist für mindestens
"n"/2 Universalwalzblöcke (6-7W) mit 12 Walzrollenpaargruppen (VL-VR), die in Form
eines gleichschenkeligen Dreiecks (02, 03, 04) gegenüberliegenden Paaren angeordnet
sind zwecks Walzung von zwei parallelen und gegenüberliegenden Abschnitten/Drähten
in drei Durchgängen mit einer peripheren Walzgeschwindigkeit der Rollen von ca. 85
m/sek. (L1-L2) zu walzen;
2. Strangguss- und Heißwalzanlage gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die besagten Walzgerüste ausschließlich 6 horizontale Walzrollen besitzen, die sich
mit den Rotationsmitteln des um 90° (iv) vorlaufenden Abschnitts abwechseln.
3. Strangguss- und Heißwalzanlage gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die besagten Walzgerüste sowohl horizontal (7) als auch vertikal (8) sind, wobei
die vertikalen Walzgerüste die Anzahl der vertikalen Walzrollenpaare "n" umfassen,
die auf zwei parallele, nebeneinanderliegende Reihen unterteilt sind mit einem Walzkanal,
der um den halben Achsabstand versetzt angeordnet ist, wobei jede Reihe "n"/2 vertikale
Walzrollenpaare umfasst, damit abwechslungsweise ein Abschnitt vom Walzrollenpaar
der ersten Reihe und der angrenzende Abschnitt vom Walzrollenpaar der zweiten Reihe
gewalzt wird.
4. Anlage gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Walzblock mit zwei horizontalen Parallelwalzreihen (6 - 7W) drei periphere
Übertragungswellen eines gleichschenkeligen Dreiecks (02, 03, 04) umfasst, wobei die
beiden unteren peripheren Achsen (03, 04) das vertikale Rollenpaar (VR-VRR) antreiben,
deren Achse nach außen geneigt sind (VL), während die obere periphere Achse (02) Walzrollenpaare
trägt (OR-RR), die rechtwinklig deckungsgleich mit den beiden besagten Walzlinien
(L1, L2) liegen.