[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche vorzugsweise zum Anschleifen von
Wolframschweißelektroden im mobilen Einsatz vorgesehen, aber darüber hinaus auch generell
zum Anschleifen von Rundstäben geeignet ist. Soweit daher die Darstellung der Erfindung
nachfolgend im Wesentlichen im Hinblick auf den vorgesehenen Haupteinsatzzweck des
Anschleifens von Schweißelektroden erfolgt, soll hierdurch jedoch keine Einschränkung
ihres Gegenstandes gegeben sein.
[0002] Beim so genannten WIG-Schweißen (
Wolfram-
Inert
gas-Schweißen) und beim Plasmaschweißen werden Wolframschweißelektroden verwendet,
welche für den Erhalt von Schweißnähten höchster Qualität eine definierte Spitze aufweisen
müssen. Dabei sind sowohl die Abmessungen als auch die Oberflächenbeschaffenheit der
Elektrodenspitze von besonderer Bedeutung für die Ausbildung des von den Elektroden
erzeugten Lichtbogens, mittels welchem der zur Herstellung der Schweißnaht verwendete
Schweißdraht aufgeschmolzen wird. Auf der anderen Seite ist die Elektrodenspitze durch
die beim Schweißvorgang auftretenden Temperaturen einem hohen Verschleiß ausgesetzt,
so dass sie bereits nach kurzer Zeit das Herstellen hochwertiger Schweißnähte nicht
mehr ermöglicht. In der Praxis verhält es sich daher vielfach so, dass der Schweißer
eine Vielzahl von Schweißelektroden bei sich führt, um diese am Schweißgerät häufiger
auswechseln zu können.
[0003] Eine andere Möglichkeit besteht selbstverständlich darin, die Elektroden neu anzuschleifen,
jedoch muss hierzu vor Ort eine entsprechende Schleifmaschine zur Verfügung stehen.
In jüngerer Zeit sind daher zwischenzeitlich auch mobile Geräte auf dem Markt verfügbar.
Bei Geräten dieser Art, ist auf ein Motorgehäuse ein Aufsatz montiert, in welchem
die auf der Motorwelle montierte Schleifscheibe angeordnet ist. Zum Anschleifen werden
die Elektroden über eine Öffnung im Gehäuse des Aufsatzes mit der Schleifscheibe in
Berührung gebracht. Um unterschiedliche Schleifwinkel an Elektroden verschiedenen
Durchmessers erzeugen zu können, sind bei einfachen Geräten in dem Aufsatz mehrere,
im Hinblick auf die Durchtrittsrichtung und den Durchmesser, unterschiedliche Bohrungen
im Gehäuse des Schleifaufsatzes vorgesehen. Dies ist jedoch nicht sehr komfortabel
und ermöglicht zudem nur das Anschleifen ausgewählter Elektrodendurchmesser für zwar
unterschiedliche, aber fest vorgegebene Winkel mit einer zudem durch eventuelles Spiel
sowie das Schwingen der nur von Hand gehaltenen Elektrode großen Winkelabweichung.
Außerdem ist es für den Benutzer vergleichsweise schwierig, an einer von ihm lediglich
mit der Hand gehaltenen und beim Anschleifen merklich schwingenden Elektrode unter
ständiger Drehung derselben eine gleichmäßige Spitze zu erzeugen.
[0004] Komfortablere Geräte verfügen daher über eine Spannmöglichkeit für die Elektroden
sowie einen Einstellmechanismus zum Verändern des Anschleifwinkels. Ein Beispiel für
ein solches Gerät findet sich in der DE 197 07 567 A1. Bei der darin beschriebenen
Vorrichtung ist eine Öffnung des Werkzeugaufsatzes vorgesehen, die mit einem als Spannvorrichtung
für eine anzuschleifende Elektrode dienenden Gegenstück verschließbar ist. In der
Spannvorrichtung wird die Elektrode mittels zweier entsprechend geformter Backen eingespannt.
Die zum Schleifen am Gehäuse des Werkzeugaufsatzes befestigte Spannvorrichtung ist
darüber hinaus so ausgebildet, dass die zum Einspannen der Elektroden dienenden Spannbacken
auf einer Drehscheibe befestigt und somit zum Einstellen unterschiedlicher Anschleifwinkel
an dem die Öffnung des Werkzeugaufsatzes verschließenden Halteblech schwenkbar sind.
Als nachteilig ist es anzusehen, dass bei der durch die Schrift bekannten Vorrichtung
keine Möglichkeit besteht, die Anschleiflänge definiert festzulegen. Dies kann dazu
führen, dass beim Erzeugen einer neuen Spitze unnötig viel Material der Elektrode
abgeschliffen wird. Da jedoch Wolframelektroden relativ teuer sind, wäre es wünschenswert,
dies zu vermeiden. Auch andere bisher aus der Praxis bekannte Lösungen sind im Hinblick
auf die Möglichkeit des Einstellens definierter Verhältnisse sowohl für den Schleifwinkel
als auch die Anschleiflänge nicht zufriedenstellend.
[0005] Aus der DE 34 46 762 A1 ist ein Halter mit einem Haltegriff, einer darin eingebrachten
axial durchgehenden Bohrung und einem Anschlag für die aufzunehmende Schweißelektrode
bekannt. Zwar ist die Elektrode axial in dem Halter verschiebbar, jedoch wird eine
Möglichkeit zum exakten Einstellen einer bestimmten Länge des aus dem Halter herausragenden
Endes der Elektrode nicht aufgezeigt. Auch ist nicht erkennbar, inwieweit durch die
Länge des aus dem Halter herausragenden Endes im Hinblick auf das Zusammenspiel mit
dem eigentlichen Schleifgerät gleichzeitig eine definierte Anschleiflänge festgelegt
sein könnte.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, welche zum Anschleifen
von Rundstäben einsetzbar ist und dabei vor Ort ein möglichst einfaches aber genaues
Einstellen sowohl des Anschleifwinkels als auch der vom Stab maximal abzuschleifenden
Länge (Anschleiflänge) zulässt.
[0007] Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen bzw. Weiterbildungen, welche sich insbesondere auf eine
noch verbesserte Handhabung sowie Verbesserungen in Bezug auf den Arbeitsschutz beziehen,
sind durch die Unteransprüche gegeben.
Die Vorrichtung umfasst ein mobiles, aus einem Motorgehäuse und einem daran befestigten
Werkzeugaufsatz mit einer Schleifscheibe bestehendes Anschleifgerät sowie einen separaten
Halter zur Aufnahme von Rundstäben unterschiedlicher Stärke. Sie ist so ausgebildet,
dass ein Rundstab (Schweißelektrode) zum Anschleifen mittels des Halters über einen
Zuführungskanal mit der Arbeitsebene einer Schleifscheibe Kontakt gebracht werden
kann, welche am axialen Ende der aus dem Motorgehäuse in den Werkzeugaufsatz hineinragenden
Antriebswelle montierten ist. Dabei durchragt der Zuführungskanal eine einen kreissegmentförmigen
Durchbruch im Gehäuse des Werkzeugaufsatzes abdeckende und an dem Gehäuse arretierbare
Kulisse. Die Kulisse ist zur Festlegung des Anschleifwinkels in einer parallel zur
Antriebswelle und senkrecht zur Arbeitsebene der Schleifscheibe verlaufenden Ebene
um einen in der Arbeitsebene auf einem die Schwenkebene im rechten Winkel schneidenden
Radius der Schleifscheibe (Schleiffläche) liegenden Punkt schwenkbar. Dadurch, dass
der Schwenkpunkt in der Ebene der Schleifscheibe auf dem im rechten Winkel durch die
Schwenkebene verlaufenden Radius liegt, ist gewährleistet, dass der Längenbereich,
in dem der Rundstab abgeschliffen wird, unabhängig vom eingestellten Anschleifwinkel
ist. Daneben sind die zur Einstellung einer definierten Anschleiflänge an der Vorrichtung
vorhandenen Mittel als erfindungswesentlich anzusehen. Hierzu ist in dem Gehäuse des
Werkzeugaufsatzes in Form eines in seiner Tiefe veränderlichen Schachtes eine Tiefenlehre
ausgebildet. Mittels der Tiefenlehre wird ein zunächst axialverschieblich, vom Halter
aufgenommener Rundstab vor dem Schleifvorgang bis auf ein durch das Einstellen der
Tiefenlehre bestimmtes Maß in den Halter eingeschoben und in dieser Lage im Zusammenspiel
mit dafür am Halter vorgesehenen Mitteln, in diesem fixiert. Im Zusammenhang mit einem
für den Halter am oder im Zuführungskanal vorgesehenen Tiefenanschlag ist hierdurch
eine definierte Anschleiflänge für den anzuschleifenden Rundstab festgelegt.
[0008] Es ist als besonders vorteilhaft anzusehen, dass durch die Abstimmung der geometrischen
Verhältnisse am Halter sowie am Tiefenanschlag und am Zuführungskanal des Werkzeugaufsatzes
für den Benutzer vor Ort eine sehr exakte Einstellung der maximal abzuschleifenden
Länge vorgenommen werden kann. Bei Schweißelektroden reicht es vielfach aus, diese
auf einer Länge von einigen Zehntelmillimetern anzuschleifen, um eine neue, den Anforderungen
gerecht werdende Spitze zu erzeugen. Durch die zuvor beschriebene Ausbildung der Erfindung
und die sich daraus ergebende Einstellmöglichkeit für die Anschleiflänge wird dieser
Tatsache entsprochen, wobei durch den Halter und den Zuführungskanal gleichzeitig
eine stabile Positionierung sowie eine sichere Führung des Rundstabs beim Anschleifvorgang
gewährleistet sind.
[0009] Entsprechend einer Ausbildung der Erfindung handelt es sich bei dem Halter um eine
von einem Haltegriff in Form einer Hülse aufgenommene Spannzange. Dabei wird der in
die Tiefenlehre eingeführte Rundstab im Zuge des Einstellens seiner Anschleiflänge
im Halter fixiert, indem die Hülse gegen die gleichzeitig von der Tiefenlehre gehaltene
Spannzange verdreht wird. Ebenso kann der Rundstab durch das Verdrehen von Hülse und
Spannzange in entgegengesetzter Richtung wieder aus dem Halter gelöst werden. Bei
einer praxisgerechten Variante dieser Ausgestaltung weist dazu die Spannzange an den
Spannbacken einen Außensechskant (gegebenenfalls auch Vierkant oder Dreikant) auf.
Beiderseits des Sechskants verjüngen sich die Spannbacken konisch. Gleichzeitig ist
an dem Eingangsbereich der Tiefenlehre einen Innensechskantschraube (Imbusschraube;
gegebenenfalls auch mit Innenvierkant oder -dreikant) angeordnet, welche eine axial
durchgängige Bohrung aufweist. Zum Einstellen der Anschleiflänge und Fixieren der
Schweißelektrode in dem Halter wird die vom Halter aufgenommene und zunächst darin
axial verschiebliche Elektrode, der grundsätzlichen erfindungsgemäßen Lösung folgend,
in die Tiefenlehre eingeführt. Dabei greift der Außensechskant der Spannzange des
Halters in die Eingangs der Tiefenlehre angeordnete Innensechskantschraube ein. Beim
Verdrehen des Halters schiebt sich dessen äußere Hülse über das hintere Ende der sich
zum Außensechskant konisch erweiternden Spannbacken der Spannzange. Die Spannbacken
werden dadurch an der Spitze bei gleichzeitigem Einklemmen des Rundstabs zusammengedrückt.
Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführungsform dient die Imbusschraube
am Eingang der Tiefenlehre gleichzeitig zur Befestigung des Werkzeugaufsatzes am Motorgehäuse.
Hierzu weist der Werkzeugaufsatz, vom Motorgehäuse her gesehen, oberhalb der Tiefenlehre
einen durchgängigen Schlitz auf. Senkrecht dazu verläuft ein Schlitz in Richtung des
Motorgehäuses. Durch Anziehen der Imbusschraube des Tiefenanschlags werden die solchermaßen
an der Unterkante des Werkzeugaufsatzes ausgebildeten Spannbacken zusammengedrückt
und hierdurch der Werkzeugaufsatz an einem Absatz des Motorgehäuses festgeklemmt.
Bei einer möglichen Ausführung der Erfindung ist zur Einstellung des Tiefenanschlages
für unterschiedliche Anschleiflängen gegenüber seines Eingangs eine in den Schacht
eindrehbare Schraube vorgesehen. Durch Hinein- oder Herausdrehen der Schraube verkürzt
oder verlängert sich der den Tiefenanschlag ausbildende Schacht im Gehäuse des Werkzeugaufsatzes.
[0010] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist zusätzlich eine Möglichkeit vorgesehen,
die zum Anschleifen verwendete Schleifscheibe besser auszunutzen. Hierzu ist die die
Verstellung des Anschleifwinkels ermöglichende Kulisse auch seitlich verschieblich.
Die Kulisse wird dabei durch ein Führungselement innerhalb einer im Bereich des kreissegmentförmigen
Durchbruchs im Gehäuse des Werkzeugaufsatzes eingearbeiteten Führung geführt. Das
Führungselement ist im Hinblick auf seinen Umfang annähernd quadratisch oder rechteckig
ausgebildet. Durch eine im Führungselement vorgesehene Bohrung durchragt der Zuführungskanal
das Führungselement und die Kulisse. Um eine seitliche Bewegung der Kulisse zu ermöglichen,
ist dabei die Bohrung exzentrisch auf dem Führungselement angeordnet. Mittels eines
Klemmstempels, welcher zur Arretierung der Kulisse beim Einstellen eines bestimmten
Anschleifwinkels dient, wird das Führungselement auf der Außenseite des durch die
Kulisse abgedeckten Schlitzes gegen das Gehäuse gedrückt und hierdurch die Kulisse
festgestellt. Die exzentrische Ausbildung des Führungselementes ermöglicht es nun,
im Zuge der Winkeleinstellung den Klemmstempel soweit zu lösen, dass die Scheibe in
der Führung gedreht werden kann und hierdurch eine seitliche Verschiebung der Kulisse
erfolgt. Dies hat den Vorteil, dass beim Anschleifen der Schweißelektroden nicht stets
die gleiche Umlaufbahn auf der Anschleifscheibe beansprucht wird. Hierdurch erhöht
sich die Standzeit der Schleifscheibe.
Eine andere sehr vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung weist eine Staubabsaugung
für den beim Anschleifvorgang entstehenden Staub auf. Dies ist insbesondere im Hinblick
auf die gesundheitsschädlichen Stäube bei Wolframelektroden aus der Sicht des Arbeitsschutzes
von Bedeutung. Dabei ist diese Ausbildungsform so gestaltet, dass die dem Antrieb
der Motorwelle dienende Energie gleichzeitig zum Zweck der Staubabsaugung ausgenutzt
wird. In einfacher Weise kann dies dadurch erreicht werden, dass unterhalb der Schleifscheibe
auf der Motorwelle ein Rotor angebracht wird, welcher durch die Drehung der Antriebswelle
einen Luftstrom erzeugt, der geeignet ist, die entstehenden Stäube über eine Öffnung
des Werkzeugsgehäuses in ein daran angebrachtes Filtergehäuse mit einer auswechselbaren
Filterkassette zu transportieren. Eine günstigere Möglichkeit besteht jedoch darin,
den zur Motorkühlung verwendeten Luftstrom für diesen Zweck auszunutzen. Hierzu ist
entsprechend einer Ausgestaltung der Erfindung das Filtergehäuse gegenüber dem Werkzeugaufsatz
bis zu den am Motorgehäuse vorgesehenen Lüftungsschlitzen für den Antrieb verlängert
und so ausgebildet ist, dass der aus den Lüftungsschlitzen austretende Luftstrom zunächst
zwischen dem Werkzeugaufsatz und dem Filtergehäuse geführt wird. Vermittels eines
Führungssteges wird der Luftstrom dann über den Durchbruch unterhalb der Schleifscheibe
in das Gehäuse des Werkzeugaufsatzes umgeleitet, wo er schließlich oberhalb der Schleifscheibe
über den Durchbruch in die Filterkassette austritt.
[0011] Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist zur Erhöhung
des Komforts und zur Verbesserung des Arbeitsschutzes ein Vorratsbehälter für Elektroden
vorgesehen. Dieser Behälter befindet sich entweder im Griffteil des Halters oder ist
am Gehäuse des Anschleifgerätes ausgebildet. Außerdem weist bei einer Ausgestaltungsform
der Erfindung das Gehäuse des Werkzeugaufsatzes im Bereich der Schleifscheibe ein
Schauglas auf, so dass der Nutzer der Vorrichtung den Schleifvorgang beobachten und
so noch gezielter auf ihn Einfluss nehmen kann.
[0012] Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert
werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
- Fig. 1:
- Das Handschleifgerät in einer teilweise geschnittenen Darstellung seines Werkzeugaufsatzes,
- Fig. 2:
- Den Werkzeugaufsatz nach Fig. 1 mit Blick auf die Kulisse für die Einstellung des
Anschleifwinkels,
- Fig. 3:
- Den Elektrodenhalter in einer Schnittdarstellung,
- Fig. 4:
- Die Spannzange des Halters,
- Fig. 5:
- Den Werkzeugaufsatz mit Staubabsaugung.
[0013] In der Fig. 1 sind Teile des Handschleifgerätes dargestellt. Das in üblicher Weise
ausgebildete Motorgehäuse 1 ist dabei nur teilweise gezeigt. Der Werkzeugaufsatz 2
ist in einer teilweise geschnittenen Darstellung wiedergegeben. Wie zu erkennen ist,
ragt die Antriebswelle 8 aus dem Motorgehäuse 1 in den Werkzeugaufsatz 2 hinein. An
ihrem axialen Ende ist die Schleifscheibe 3 montiert. Zum Anschleifen werden die Rundstäbe
4 über den Führungskanal 6 mit der Schleifscheibe 3 in Kontakt gebracht, wobei sie
hierzu mittels des Halters 5 in den Zuführungsschacht 6 eingeführt werden. Am Zuführungsschacht
6 ist ein Anschlag 14 für den Halter 5 ausbildet. Die Spitze des bis zu diesem Anschlag
14 in den Zuführungskanal 6 eingeschobenen Halters 5 weist somit einen definierten
Abstand zur Oberfläche bzw. Arbeitsebene 7 der Schleifscheibe 3 auf. Folglich ist
es nur noch erforderlich, die Länge des aus dem Halter 5 herausragenden Endes eines
anzuschleifenden Rundstabes 4 am Halter 5 in definierter Weise einzustellen. Dies
geschieht mittels der im Bild erkennbaren Tiefenlehre 12. Der Rundstab 4 wird zu diesem
Zweck zunächst lose in den Halter 5 eingelegt, so dass er in diesem axial verschieblich
gehalten ist. Von dem Halter 5 aufgenommen, wird der Rundstab 4 in den zuvor mittels
der Schraube 19 und einer Feder 31 hinsichtlich seiner Tiefe eingestellten, die Tiefenlehre
12 ausbildenden Schacht eingeführt. Hierbei trifft die Spitze des Rundstabes 4 auf
dessen Boden, wo der Rundstab 4 bei weiterer Bewegung des Halters 5 gegen den Boden
gedrückt und in den Halter 5 hineingeschoben wird. Für den Halter 5 selbst bildet
die Eingangs des Tiefenanschlages 12 vorgesehene und in axialer Richtung hohle Innensechskantschraube
15 einen Anschlag aus. Dabei greift ein auf der Spannzange 16 des Halters 5 vorgesehener
Außensechskant 13 in den Innensechskant der Schraube 15 ein. Durch Verdrehen des Halters
5 wird dessen äußere Hülse 17 über die Spannbacken 30 der Spannzange 16 geschoben,
so dass diese hierdurch gespannt werden. Der Rundstab 4 wird auf diese Weise um die
vorgesehene Länge aus dem Halter 5 herausragend, durch die Spannzange 16 fixiert.
Auf Grund des für den Halter 5 am Zuführungskanal 6 vorgesehenen Anschlages 14 wird
mit diesem Vorgang gleichzeitig die spätere maximale Anschleiflänge der Schweißelektrode
festgelegt. Zur Festlegung des Anschleifwinkels kann die von dem Zuführungskanal 6
durchragte Kulisse 10 in einer parallel zur Achse der Antriebswelle 8 sowie senkrecht
zur Arbeitsebene 7 der Schleifscheibe 3 verlaufenden Ebene verschwenkt werden, wobei
sich der Schwenkpunkt 11 auf der Oberfläche bzw. Arbeitsebene 7 der Schleifscheibe
3, genauer gesagt, auf einem die Schwenkebene senkrecht schneidenden Radius befindet.
Hierdurch bleibt das eingestellte Maß für die Abschleiflänge unabhängig vom gewählten
Anschleifwinkel konstant. Der Werkzeugaufsatz 2 weist auf einer Seite seines Gehäuses
in Höhe der Schleifscheibe 3 ein Schauglas 29 zur Beobachtung des Anschleifvorgangs
auf.
[0014] In der Fig. 2 ist der Werkzeugaufsatz 2 nochmals in einer Draufsicht auf die Kulisse
10 wiedergegeben. Die Kulisse 10 wird mittels des Führungselementes 20 in einer durch
Absätze am Gehäuse des Werkzeugaufsatzes 2 gebildeten Führung 21 geführt. Zum Verschwenken
der Kulisse 10 wird der Klemmstempel 22 des Zuführungskanals 6 gelöst, so dass sich
das Führungselement 20 frei zwischen den die Führung 21 bildenden Absätzen bewegen
kann. Wenn der gewünschte, durch eine Skala am Gehäuse gekennzeichnete Anschleifwinkel
eingestellt ist, wird die Kulisse 10 durch Festziehen des Klemmstempels 22 und Anpressen
der das Führungselement 20 ausbildenden Scheibe an die den kreissegmentförmigen Durchbruch
(Schlitz) 9 umgebenden Gehäuseteile in der entsprechenden Winkelstellung arretiert.
Die Bohrung 23, durch welche der Zuführungskanal 6 die Scheibe bzw. das Führungselement
20 durchragt, ist exzentrisch ausgebildet. Dadurch ist es möglich, bei gelockertem
Klemmstempel 22 das Führungselement 20 zu verdrehen und hierdurch die Kulisse 10 seitlich
zum Schlitz 9 zu verschieben. Somit wird erreicht, dass die mit dem Halter 5 über
den Zuführungskanal 6 eingeführten Schweißelektroden 4 auf unterschiedlichen Bahnen
der Schleifscheibe 3 entlang laufen, wodurch sich deren Standzeit erhöht.
[0015] In der Fig. 3 ist der Halter 5 für die Schweißelektroden 4 in einem Längsschnitt
dargestellt. An seinem hinteren Ende ist der Halter 5 verschlossen. Die Schweißelektroden
4 werden über die vordere Öffnung in den Halter eingeführt. Dabei durchragen sie die
in der Fig. 4 dargestellte und mittels eines Innengewindes in den Halter 5 eingeschraubte
Spannzange 16. Wie aus der Fig. 4 zu erkennen ist, weist die Spannzange 16 einen Außensechskant
13 auf. Durch Verdrehen dieses bei der Einstellung der Anschleiflänge mit dem Innensechskant
der Imbusschraube 15 am Eingang der Tiefenlehre 12 in Eingriff zu bringenden Sechskants
13 wird die Spannzange 16 mittels eines in der Hülse 17 des Halters 5 vorgesehenen
Innengewindes in die Hülse 17 eingeschraubt. Hierdurch schiebt sich die Hülse 17 über
das hintere Ende der Spannbacken 30 und klemmt somit eine zwischen ihnen befindliche
Elektrode 4 fest. Auf Grund der mit Hilfe der Tiefenlehre 12 definiert eingestellten
Länge der aus dem Halter 5 herausragenden Elektrode 4 und des bereits erwähnten Anschlags
14 für den Halter 5 am Zuführungskanal 6 ist hierdurch die Anschleiflänge für die
Elektrode 4 festgelegt. Auf diese Weise können mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auch sehr kurze Schweißelektroden (bis minimal ca. 25 mm) angeschliffen werden und
Anschleiflängen von nur ca. 3/10 mm erzielt werden. Erwähnenswert ist außerdem, dass
auch Schweißelektroden 4 mit einer Kugel an ihrem axialen Ende angeschliffen werden
können, ohne dass Zuführungsbohrungen mit fest vorgegebenen Durchmessern dem entgegenstehen
würden, da die Kombination zwischen Halter 5 und
[0016] Zuführungskanal 6 ohnehin das Anschleifen von Stäben 4 unterschiedlichsten Querschnitt
bei gleichzeitig sicherer Positionierung und Führung der Stäbe 4 während des Anschleifvorgangs
ermöglicht.
[0017] Da beim Anschleifen der Elektrode oder auch anderer Rundstäbe 4 gesundheitsschädigende
Stäube anfallen, weist eine vorteilhafte Ausbildung der Vorrichtung zusätzlich einen
Staubabsaugung auf. Diese ist in der Fig. 5 in einer Prinzipdarstellung angegeben.
Von einem zusätzlich am Werkzeugaufsatz 2 befestigten Filtergehäuse 25 wird eine auswechselbare
Filterkassette 26 aufgenommen, in welche die Stäube über einen Durchbruch 24 im Gehäuse
des Werkzeugaufsatzes 2 gelangen. Durch die Ausbildung einer speziellen Luftführung
(zweigeteilte Vorkammer mit Steg 28) auf der Außenseite des an den Werkzeugaufsatz
2 angeflanschten, die Filterkassette 26 aufnehmenden Filtergehäuses 25 wird die aus
Öffnungen 27 des Motorgehäuses 1 herausströmende, zu Kühlung des Motors dienende Luft
so geleitet, dass sie unterhalb der Schleifscheibe 3 in das Gehäuse des Werkzeugaufsatzes
2 eintritt und in ihrem Sog den darin anfallenden Staub bei ihrem Austritt oberhalb
der Schleifscheibe 3 mit sich in das Filtergehäuse 25 mit der Filterkassette 26 trägt.
[0018] Liste der Bezugszeichen
- 1
- Motorgehäuse
- 2
- Werkzeugaufsatz
- 3
- Schleifscheibe
- 4
- Rundstab, (Schweiß-)Elektrode
- 5
- Halter
- 6
- Zuführungskanal
- 7
- Arbeitsebene
- 8
- Antriebswelle
- 9
- kreissegmentförmiger Durchbruch, Schlitz
- 10
- Kulisse
- 11
- Drehpunkt
- 12
- Tiefenlehre
- 13
- Außensechskant
- 14
- (Tiefen-) Anschlag
- 15
- Innensechskantschraube
- 16
- Spannzange
- 17
- Hülse
- 18
- Schlitz
- 19
- Schraube
- 20
- Führungselement
- 21
- Führung
- 22
- Klemmstempel
- 23
- Bohrung
- 24
- Durchbruch
- 25
- Filtergehäuse
- 26
- Filterkassette
- 27
- Lüftungsschlitz
- 28
- Steg
- 29
- Schauglas
- 30
- Spannbacken
- 31
- Feder
1. Vorrichtung zum Anschleifen von Rundstäben, vorzugsweise Wolframschweißelektroden,
welche ein mobiles, aus einem Motorgehäuse (1) und einem daran befestigten Werkzeugaufsatz
(2) mit einer Schleifscheibe (3) bestehendes Handschleifgerät sowie einen separaten
Halter (5) zur Aufnahme von Rundstäben (4) unterschiedlicher Stärke umfasst und bei
welcher ein Rundstab (4) zum Anschleifen mittels des Halters (5) über einen Zuführungskanal
(6) mit der Arbeitsebene (7) der am axialen Ende einer aus dem Motorgehäuse (1) in
den Werkzeugaufsatz (2) hineinragenden Antriebswelle (8) montierten Schleifscheibe
(3) in Kontakt gebracht wird, wobei der Zuführungskanal (6) eine einen kreissegmentförmigen
Durchbruch (9) im Gehäuse des Werkzeugaufsatzes (2) abdeckende Kulisse (10) durchragt,
die zur Festlegung des Anschleifwinkels in einer parallel zur Antriebswelle (8) und
senkrecht zur Arbeitsebene (7) der Schleifscheibe (3) verlaufenden Ebene um einen
in der Arbeitsebene (7) auf einem die Schwenkebene im rechten Winkel schneidenden
Radius der Schleifscheibe (3) liegenden Schwenkpunkt (11) verschwenkbar sowie am Gehäuse
arretierbar ist und wobei in dem Gehäuse des Werkzeugaufsatzes (2) in Form eines in
seiner Tiefe veränderlichen Schachtes eine Tiefenlehre (12) ausgebildet ist, mittels
welcher der zunächst axial verschieblich vom Halter (5) aufgenommene Rundstab (4)
vor dem Schleifvorgang bis auf ein durch das Einstellen der Tiefenlehre (12) bestimmtes
Maß in den Halter (5) einschiebbar und im Zusammenspiel mit dafür am Halter (5) vorgesehenen
Mitteln (13) in diesem fixierbar ist, so dass im Zusammenhang mit einem am oder im
Zuführungskanal (6) vorgesehenen Tiefenanschlag (14) für den Halter (5) eine definierte
Anschleiflänge für den anzuschleifenden Rundstab (4) festgelegt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Halter (5) um eine von einem Haltegriff in Form einer Hülse (17)
aufgenommene Spannzange (16) handelt, wobei der mittels des Halters (5) in die Tiefenlehre
(12) eingeführte Rundstab (4) durch Verdrehen der Hülse (17) gegen die gleichzeitig
von der Tiefenlehre (12) gehaltene Spannzange (16) in dem Halter (5) fixierbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefenlehre (12) im Bereich ihrer Eingangsöffnung eine Innensechskantschraube
(15) mit einer axial durchgängigen Bohren aufweist, in welche ein auf den Spannbacken
(30) der Spannzange (16) angeordneter Außensechskant (13) beim Einstellen der Anschleiflänge
für den Rundstab (4) eingreift, so dass sich beim Verdrehen des Halters die die Spannzange
(16) aufnehmende Hülse (17) über die sich vom Ende in Richtung des Außensechskants
(13) konisch erweiternden Spannbacken (30) der Spannzange (16) schiebt und diese unter
Einklemmen des Rundstabes (4) an ihrer Spitze zusammendrückt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefenlehre (12) in der Nähe der dem Motorgehäuse (1) zugewandten Unterkante
des Werkzeugaufsatzes (2) angeordnet ist und das Gehäuse des Werkzeugaufsatzes (2)
zwischen der Tiefenlehre (12) und dem Arbeitsbereich mit der Schleifscheibe (3) einen
quer zur Längsrichtung der Antriebswelle (8) verlaufenden Schlitz (18) sowie einen
von diesem Schlitz (18) senkrecht zur Unterkante des Werkzeugaufsatzes (2) verlaufenden
Schlitz aufweist, so dass der Werkzeugaufsatz (2) mittels der Eingangs der Tiefenlehre
(12) angeordneten Innensechskantschraube (15) und der durch die Gehäuseschlitze ausgebildeten
Spannbacken an einem Absatz des Motorgehäuses (1) befestigt und von diesem gelöst
werden kann.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe des die Tiefenlehre (12) ausbildenden Schachtes mittels einer von seiner
der Eingangsöffnung gegenüberliegenden Seite in den Schacht eindrehbaren Schraube
(19) verstellbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulisse (10) beim Verschwenken durch ein Führungselement (20) in einer in das
Gehäuse im Bereich des kreissegmentförmigen Durchbruchs (9) eingearbeiteten Führung
(21) geführt wird, wobei das Führungselement (20) zur Arretierung des eingestellten
Anschleifwinkels durch Verdrehen eines auf dem die Kulisse (10) sowie das Führungselement
(20) durchragenden Zuführungskanal (6) ausgebildeten Klemmstempels (22) innerhalb
der Führung an das Gehäuse des Werkzeugaufsatzes (2) angepresst wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuführungskanal (6) das Führungselement (20) über eine auf diesem exzentrisch
angeordnete Bohrung (23) durchragt und das Führungselement (20) im gelösten Zustand
unter gleichzeitiger Querverschiebung der Kulisse (10) gegen den kreissegmentförmigen
Durchbruch (9) auf dem Zuführungskanal (6) drehbar ist, so dass unterschiedliche Bahnen
auf der Schleifscheibe (3) zum Anschleifen der Rundstäbe (4) nutzbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das in dem Gehäuse des Werkzeugaufsatzes (2) auf Höhe der Schleifscheibe (3) ein
Durchbruch (24) vorgesehen ist, über welchen anfallender Schleifstaub vermittels eines
vom Antrieb des Handschleifgerätes erzeugten Luftstroms in ein an dem Durchbruch (24)
auf der Gehäuseaußenseite angeordnetes Filtergehäuse (25) mit einer auswechselbaren
Filterkassette (26) transportiert wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftstrom durch einen zwischen dem Motorgehäuse (1) und der Schleifscheibe (3)
auf der Antriebswelle (8) angeordneten und gemeinsam mit der Schleifscheibe (3) angetriebenen
Rotor erzeugt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zur Kühlung des Antriebs dienende Luftstrom zum Transport des Schleifstaubes
genutzt wird, indem das Filtergehäuse (25) gegenüber dem Werkzeugaufsatz (2) bis zu
den am Motorgehäuse (1) vorgesehenen Lüftungsschlitzen (27) für den Antrieb verlängert
und so ausgebildet ist, dass der aus den Lüftungsschlitzen (27) austretende Luftstrom
zwischen dem Werkzeugaufsatz (2) und dem Filtergehäuse (25) geführt und vermittels
eines Führungssteges (28) über den Durchbruch (24) unterhalb der Schleifscheibe (3)
in das Gehäuse des Werkzeugaufsatzes (2) hineingeleitet wird sowie oberhalb der Schleifscheibe
(3) über den Durchbruch (24) in das Filtergehäuse (25) mit der Filterkassette (26)
eintritt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das an dem Handschleifgerät oder im Haltegriff des Halters (5) ein Hohlraum zur Bevorratung
von Rundstäben (4) bzw. Schweißelektroden ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in das Gehäuse des Werkzeugaufsatzes (2) im Bereich der Schleifscheibe (3) ein Schauglas
(29) eingeordnet ist.