[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Druckform
gemäß den Ansprüchen 1 und 21. Bei der Druckform kann es sich z. B. um eine flexible
bzw. Flexodruckform handeln, die als Hochdruckoder Tiefdruckform arbeiten kann.
[0002] Es ist bereits allgemein bekannt, zur Herstellung einer Flexodruckform mit Hilfe
eines herkömmlichen CO
2-Lasers Material direkt aus einer Druckplatte herauszubrennen, die etwa eine Polymerplatte
sein kann, um auf diese Weise in der Druckplatte ein Relief zu erzeugen. Bei diesem
Verfahren wird der CO
2-Laser permanent leistungsmoduliert, um auf diese Weise das Relief begrenzende Ausnehmungen
in der Oberfläche der Druckplatte zu erhalten.
[0003] Ferner ist es aus der PCT/EP96/05277 bereits bekannt, zur Herstellung einer Flexodruckform
zwei Laserstrahlenquellen zu verwenden, um mit der ersten Laserstrahlenquelle feine
Strukturen eines gewünschten Profils herzustellen, während mit der zweiten Laserstrahlenquelle
tiefer liegende Bereiche im Profil erzeugt werden.
[0004] Zum Stand der Technik gehören ferner Verfahren, um kleine Rasterpunkte in einem Relief
tiefer zu legen. Dies geschieht dadurch, daß fokussierte Strahlen eng nebeneinander
versetzt auf entsprechende Bereiche auftreffen und das Material in Übereinstimmung
mit dem fokussierten Verlauf der Strahlen abtragen. Es ergibt sich dann eine Art Kegel,
dessen Kegelspitze mehr oder weniger tief im Relief liegt. Wird beim späteren Druck
unterhalb der Druckform eine Zugabe angeordnet, also eine Art Unterlage, so kann durch
diese Unterlage die Kegelspitze wieder in den Bereich der Druckfläche angehoben werden.
Druckmaterial haftet an dieser Kegelspitze aber nur schlecht, so daß sich ein unsauberes
Druckbild ergibt. Rasterpunkte darstellende Kegelspitzen dieser Art werden z. B. in
der Umgebung von Vollflächen vorgesehen, um die Vollflächen im späteren Druck besser
hervorheben zu können. Unterhalb einer Vollfläche kommt beim späteren Druck die genannte
Unterlage zu liegen, um beim Drucken einen hohen Anpreßdruck zu erhalten. Würde man
die Tiefe der die Vollfläche umgebenden Rasterpunkte nicht zuvor verringern, würden
sich diese zu stark gegen die spätere Druckfläche drücken und verbiegen, was ebenfalls
das Druckbild verschlechtern würde.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Druckform,
insbesondere einer Flexodruckform anzugeben, mit dem sich beim späteren Druck anzuhebende
feine Reliefstrukturen so herstellen lassen, daß sie zu einem einwandfreien Druckbild
führen. Darüber hinaus soll eine entsprechende Vorrichtung zur Herstellung solcher
Druckformen geschaffen werden.
[0006] Eine verfahrensseitige Lösung der gestellten Aufgabe findet sich im Anspruch 1. Dagegen
findet sich eine vorrichtungsseitige Lösung der gestellten Aufgabe im Anspruch 21.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den jeweils nachgeordneten Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0007] Bei einem Verfahren zur Herstellung einer Druckform wird in die Oberfläche eines
Druckformrohlings ein Relief dadurch eingebracht, daß Material des Druckformrohlings
entlang von Spuren bereichsweise durch Strahlung abgetragen wird, um dadurch Ausnehmungen
zu bilden, zwischen denen Plateaus zu liegen kommen. Erfindungsgemäß wird nun auch
die zwischen den Ausnehmungen liegende Oberfläche des Druckformrohlings durch Strahlung
so abgetragen, daß dadurch tiefer liegende Plateaus erhalten werden.
[0008] Anders als beim zuletzt beschriebenen Stand der Technik werden also feine und später
anzuhebende Rasterpunkte im Relief nicht dadurch erzeugt, daß durch kegelförmige und
eng benachbarte Strahlen mehr oder weniger tief liegende Kegelspitzen im Relief gebildet
werden, sondern daß zwischen den jeweiligen Ausnehmungen vorhandene und zunächst in
der Oberfläche des Druckformrohlings liegende Ausgangsplateaus mehr oder weniger gleichmäßig
in ihrer Tiefe verringert werden, um tiefer liegende Plateaus zu erhalten, deren Plateaufläche
nach wie vor mehr oder weniger parallel zur Oberfläche des Druckformrohlings zu liegen
kommt. Werden beim späteren Druck diese Plateaus angehoben, und zwar in die Druckfläche,
so bleibt an ihnen genügend Druckmaterial haften, um ein sauberes Druckbild zu erhalten.
In dieser Weise wird verfahren, wenn z. B. eine relativ große Vollfläche von einem
feinen Raster umgeben wird, um die Vollfläche besser hervorzuheben.
[0009] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung kann zur Einstellung der Tiefe der tiefer
liegenden Plateaus die zwischen den Ausnehmungen liegende Oberfläche des Druckformrohlings
durch in ihrer Intensität bzw. Leistung entsprechend angepaßte Strahlung abgetragen
werden. Sollen also die zwischen den Ausnehmungen liegenden Plateaus über eine größere
Tiefe weggebrannt werden, muß die Intensität bzw. Leistung des Strahls erhöht werden,
und umgekehrt.
[0010] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann zur Einstellung der Tiefe der
tiefer liegenden Plateaus die zwischen den Ausnehmungen liegende Oberfläche des Druckformrohlings
auch durch mehrmaliges Bestrahlen abgetragen werden. Dieses mehrmalige Bestrahlen
des Druckformrohlings im Bereich der Plateaus zur Erzeugung der tiefer liegenden Plateaus
erfolgt also zeitlich versetzt bzw. nacheinander, so daß ein tiefer liegendes Plateau
quasi durch wiederholtes Abschälen des Druckformmaterials erhalten wird.
[0011] Da die tiefer liegenden Plateaus der Reliefstruktur durch wiederholtes Bestrahlen
bzw. Wegbrennen herausgearbeitet werden, kann die Strahlleistung relativ gering sein,
was es mit sich bringt, daß auch sehr schnelle Modulatoren zum Ein- und Ausschalten
der Strahlleistung zum Einsatz kommen können, bei deren Verwendung die Strahlleistung
gerade begrenzt werden muß, um die Modulatoren vor Zerstörung zu bewahren, etwa akustooptische
Modulatoren. Durch wiederholtes und damit relativ sanftes Abtragen der Plateaus wird
auch erreicht, daß sich das Druckformmaterial nach jeden Abtragungsvorgang wieder
abkühlt, bevor es erneut abgetragen wird, was dazu führt, daß sich das Druckformmaterial
in dem Plateaubereich nicht so stark aufheizt und damit das Relief ausgesprochen exakt
bzw. formgetreu ausgebildet werden kann. Zwischen den einzelnen Abbrennvorgängen kann
der Materialabtrag auch abgeführt werden, z. B. abgesaugt werden, was ein genaueres
Arbeiten beim nächsten Abtragvorgang ermöglicht und zu qualitativ besseren Strukturen
führt.
[0012] Dabei kann das Bestrahlen der Plateaus entlang einer jeweiligen Spur mit ein und
demselben Strahl erfolgen, der wiederholt entlang einer Spur geführt wird. Möglich
ist aber auch, daß das Bestrahlen entlang einer Spur mit mehreren Strahlen erfolgt,
die nacheinander entlang derselben Spur geführt werden. Hierzu können prinzipiell
mehrere Strahlen in einer Richtung nebeneinander liegend angeordnet sein, die quer
zur Längsrichtung der Spur verläuft, wenn eine entsprechende Relativverschiebung zwischen
Spur und Strahlen erfolgt. Es können aber auch mehrere Strahlen in einer Richtung
nebeneinander liegend verwendet werden, die in Längsrichtung der Spur verläuft.
[0013] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Tiefe der tieferliegenden Plateaus
in Abhängigkeit ihrer Lage im Relief unterschiedlich eingestellt werden. So kann z.
B. die Tiefe der tiefer liegenden Plateaus in Richtung auf eine in der Oberfläche
des Druckformrohlings liegende Vollfläche zunehmen, um sicherzustellen, daß beim späteren
Drucken die in der Nähe der Vollfläche vorhandenen tiefer liegenden Plateaus nur bis
in die Druckfläche hinein angehoben werden, wenn sich unter der Vollfläche eine Zugabe
bzw. Unterlage befindet.
[0014] Es sei darauf hingewiesen, daß sich die zwischen den Plateaus vorhandenen Ausnehmungen
in der Oberfläche des Druckformrohlings auch durch mehrmaliges Bestrahlen der Oberfläche
des Druckformrohlings ausbilden lassen. Dieses mehrmalige Bestrahlen des Druckformrohlings
zur Erzeugung der tiefen Ausnehmungen erfolgt dann zeitlich versetzt, bzw. nacheinander,
so daß eine tiefer liegende Ausnehmung quasi durch wiederholtes Ausschälen erhalten
wird. Die Ausnehmungen könnten aber auch durch entsprechende Leistungssteuerung des
Strahls über den Bereich einer Ausnehmung erhalten werden.
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Bestrahlung des Druckformrohlings
mit Laserstrahlung, da auf diese Weise die erforderliche Strahlungsgenergie leicht
zur Verfügung gestellt werden kann. Diesbezüglich kann fokussierte Laserstrahlung
zum Einsatz kommen.
[0016] Zur Bearbeitung des Druckformrohlings entlang der Spuren können die Strahlen bzw.
Laserstrahlen relativ zum Druckformrohling bewegt werden, oder es wird so verfahren,
daß der Druckformrohling relativ zu ortsfesten Strahlen bewegt wird. Auch können die
Strahlen und der Druckformrohling beide und relativ zueinander bewegt werden.
[0017] Dabei wird zum Beispiel ein Druckformrohling verwendet, der eine Druckoberfläche
bildendes elastisches Material aufweist, etwa Polymermaterial, Silicon oder Gummi.
[0018] So kann zum Beispiel ein plattenförmiger Druckformrohling aus Polymermaterial oder
anderem geeigneten elastischen Material auf die Oberfläche eines drehbar gelagerten
Zylinders aufgelegt und dort fest angebracht werden, etwa durch Anklemmen, durch Ansaugen
mittels Vakuum, durch Magnete, usw. Zur Bildung eines Druckformrohlings kann aber
auch elastisches oder Polymermaterial auf die Oberfläche eines drehbar gelagerten
Zylinders aufgezogen bzw. aufgetragen werden. Hier kann es sich z. B. um Schläuche
handeln, die auf den Zylinder aufgezogen werden, oder es kann flüssiges Material,
bzw. Polymermaterial durch Rakeln, Spritzen und Tauchen, usw. aufgebracht werden.
[0019] Nach einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt das Bestrahlen
des Druckformrohlings entlang einer jeweiligen Spur in Abhängigkeit eines Datenfiles,
das den zwischen den Ausnehmungen liegenden Plateaus zugeordnet ist. Das Abtragen
der Materialschichten des Druckformrohlings im Bereich der Plateaus erfolgt somit
rein digital, so daß Änderungen der Strahlungsleistung bzw. Ein-/Ausschaltvorgänge
sehr schnell ausgeführt werden können. Dabei können zur Bildung der zwischen Plateaus
liegenden Ausnehmungen ebenfalls Datenfiles herangezogen werden, die mit dem zuerst
genannten Datenfile auch zu einem Gesamtfile zusammengefaßt sein können, derart, daß
die Datenfiles z. B. als Glieder einer Kette nacheinander abgearbeitet werden.
[0020] Dabei werden die jeweiligen Datenfiles zur Modulation bzw. zum Ein-/Ausschalten der
Strahlen herangezogen. Beispielsweise könnten diese Datenfiles zur Steuerung akustooptischer
Modulatoren verwendet werden, mit deren Hilfe die Strahlen bzw. Laserstrahlen ein-
und ausgeschaltet werden, und deren Funktionsweise allgemein bekannt ist.
[0021] Um Strahlen mit unterschiedlicher Intensität hindurchzulassen, können die akustooptischen
Modulatoren mit unterschiedlichen Steuerspannungen angesteuert werden. Insofern können
den jeweiligen Datenfiles unterschiedliche Steuerspannungen zur Modulation der Strahlen
zugeordnet sein, um bei Verwendung eines jeweiligen Datenfiles eine der jeweiligen
Steuerspannungen zum Ansteuern eines Modulators zu benutzen. Die jeweilige Steuerspannung
wird dann in Übereinstimmung mit dem Datenfile geschaltet. Diese geschaltete Steuerspannung
gelangt dann zum Modulator.
[0022] Zum Erzeugen der zum Modulator geführten Steuerspannung kann z. B. ein schneller
Digital-/Analogwandler verwendet werden, der z. B. ein 8 Bit-Wandler sein kann. Ein
Digitalwert gleich null würde die Steuerspannung 0 liefern, während ein zwischen 1
und 255 liegender Digitalwert eine Steuerspannung mit entsprechend eingestellter Höhe
zum Modulator geben würde. Möglich ist es aber auch, eine voreingestellte Steuerspannung
mit einem Analogschalter zu schalten, wobei am Steuereingang bzw. Schalteingang des
Analogschalters ein Datenfile angelegt wird, das lediglich die Werte 0 und 1 aufweist.
[0023] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung einer Druckform, insbesondere zum
Herstellen einer Flexodruckform enthält eine Halterung zum Halten eines Durckformrohlings,
eine optische Einrichtung zum Bestrahlen einer Oberfläche des Druckformrohlings entlang
einer Spur mittels wenigstens eines Strahls, um dadurch Bereiche des Druckformrohlings
zur Bildung von Ausnehmungen abzutragen, und eine Steuereinrichtung, die unter Verwendung
eines Strahlein- und -ausschaltbefehle enthaltende Datenfiles Intensitätsänderungen
des wenigstens einen Strahls auf seinem Weg entlang der Spur steuert. Diese Vorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, daß die Steuereinrichtung so ausgebildet ist, daß sie wenigstens
ein jeweils Strahleinund -ausschaltbefehle enthaltendes Datenfile zur Verfügung stellt,
um auch die zwischen den Ausnehmungen liegende Oberfläche des Druckformrohlings durch
Strahlung abzutragen, um dadurch tiefer liegende Plateaus zu erhalten.
[0024] Mit Hilfe der Vorrichtung ist es somit möglich, relativ kleine und bezogen auf die
ursprüngliche Oberfläche des Druckformrohlings tiefer liegende Plateaus zu erhalten,
deren Plateaufläche praktisch nach wie vor parallel zur ursprünglichen Druckformoberfläche
liegt oder konzentrisch zu dieser, falls diese gewölbt sein sollte. Die tiefer liegenden
Plateaus sind also nicht mehr auf kegelspitzenförmige Bereiche beschränkt, sondern
haben eine flächige Ausdehnung, so daß Druckmaterial (Farbe, Paste und dergleichen)
besser daran haftet, was zu einem hochwertigen Druckergebnis führt.
[0025] Dabei ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung die optische Einrichtung so ausgebildet,
daß sie wenigstens einen Strahl ausgibt, wobei die Steuereinrichtung so ausgebildet
ist, daß jeweils ein Strahl ein und dieselbe Spur mehrmals durchläuft und mit jedem
Spurdurchlauf ein Datenfile bzw. neues Datenfile auslesbar ist. Ist z. B. nur ein
Strahl vorhanden und sollen die ursprünglichen Plateaus in mehreren Stufen nacheinander
abgeschält bzw. abgebrannt werden, so müßte eine jeweilige Spur entsprechend oft vom
Strahl durchlaufen werden.
[0026] Möglich ist es aber auch, daß die optische Einrichtung mehrere Strahlen ausgibt,
die durch jeweils nur ein separates Datenfile steuerbar sind. In diesem Fall müßten
alle Strahlen ein und dieselbe Spur nacheinander durchlaufen.
[0027] Hierzu können die Strahlen in einer Richtung nebeneinander liegend angeordnet sein,
die quer zur Spurlängsrichtung verläuft, so daß durch entsprechende Verschiebung in
Querrichtung die Strahlen nacheinander zur Deckung mit der Spur gebracht werden können.
Die Strahlen können aber auch in einer Richtung nebeneinander liegend angeordnet sein,
die in Spurlängsrichtung verläuft. In diesem Fall werden die Strahlen durch die Datenfiles
in einem zeitlichen Abstand versetzt angesteuert, der dem Abstand der Strahlen in
Spurlängsrichtung entspricht.
[0028] Als Strahlen können fokussierte Strahlen verwendet werden, etwa fokussierte Laserstrahlen.
[0029] Grundsätzlich kann der Druckformrohling ein plattenförmiger Rohling oder ein zylindrischer
Druckformrohling sein. Er ist wenigstens an seiner Oberfläche elastisch ausgebildet
und besteht vorzugsweise aus Polymermaterial oder enthält zumindest ein solches. Er
kann aber auch aus Silicon, Gummi oder anderem Material, etwa aus Metall, bestehen.
[0030] Zur Bearbeitung des Druckformrohlings kann dieser bei plattenförmiger Ausbildung
zum Beispiel in ebenem Zustand bearbeitet werden, wenn Strahlen entlang von Spuren
geführt und im Abstand parallel zu ihm gehalten werden. Strahlenquellen und Druckformrohling
könnten dann in parallelen Ebenen relativ zueinander verschoben werden.
[0031] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Druckformrohling als
ein um seine Längsachse drehbar gelagerter Zylinder ausgebildet, der auf seiner Oberfläche
ein elastisches Material, zum Beispiel Polymermaterial, trägt. Dies kann plattenförmig
ausgebildet und um seine Oberfläche herumgelegt sein. Ist es in Form einer Platte
auf der Zylinderoberfläche befestigt, kann die Platte von diesem nach der Bearbeitung
auch wieder abgenommen werden, um als ebene Druckplatte verwendet zu werden. Das elastische
bzw. Polymermaterial kann aber auch fest auf der Oberfläche des zylindrischen Trägers
verbleiben, nachdem es auf diesen aufgezogen oder in anderer Form aufgebracht worden
ist, etwa durch einen Tauch-, Rakel- oder Spritzvorgang, und dergleichen. In diesem
Fall wird später der gesamte Zylinder als Druckzylinder verwendet.
[0032] Bei der Bearbeitung bzw. Bestrahlung des Druckzylinders zur Erzeugung des Oberflächenreliefs
kann dieser gedreht werden, während gleichzeitig ein in Richtung der Längsachse des
Zylinders verschiebbar angeordneter Schlitten bewegt wird, der wenigstens Teile der
optischen Einrichtung trägt. Auf diesem Schlitten können etwa Umlenkspiegel zum Umlenken
von Laserstrahlen vorhanden sein, oder es können auf ihm direkt Laserstrahlenquellen
montiert sein. Möglich ist es auch, bei Drehung des Zylinders um seine Längsachse
diesen gleichzeitig auch in Richtung seiner Längsachse zu verschieben, um die Oberfläche
des Druckformrohlings bei fest positionierter optischer Einrichtung bearbeiten zu
können. Diese Variante wäre von Vorteil, wenn die optische Einrichtung selbst aus
einer Vielzahl von Strahlenquellen zur Erzeugung einer Vielzahl von Strahlen besteht
und daher eine Dejustierung durch Vibrationen relativ groß ist.
[0033] Es wurde bereits erwähnt, dass zur Intensitätssteuerung bzw. Leistungssteuerung,
also zum Ein- und Ausschalten der Strahlen Modulatoren vorgesehen sind, die über die
Datenfiles ansteuerbar sind. Hierbei kann es sich vorzugsweise um akustooptische Modulatoren
handeln, die sehr schnell ansteuerbar sind.
[0034] Ein jeweiliger der Modulatoren ist dabei mit wenigstens einem Analogschalter verbunden,
über den dem Modulator eine der Musterinformation entsprechende Steuerspannung zuführbar
ist, wobei der Analogschalter durch das Datenfile schaltbar ist. Dadurch wird eine
sehr präzise digitale Steuerung des bearbeitenden Strahls bzw. Laserstrahls möglich.
[0035] So kann zum Beispiel nach einer Ausgestaltung der Erfindung ein Modulator mit den
Ausgängen mehrerer Analogschalter verbunden sein, die jeweils durch eines der zum
Gravieren entlang einer Spur benötigten mehreren Datenfiles (Musterinformationen)
schaltbar sind, wobei die Analogschalter jeweils unterschiedliche Steuerspannungen
schalten. Je nach Datenfile und damit ausgewähltem Analogschalter gelangt somit eine
andere der Musterinformation entsprechende Steuerspannung zum Modulator, so daß dieser
entsprechend der ausgewählten Steuerspannung einen Strahl mit größerer oder kleinerer
Intensität bzw. Leistung ausgibt.
[0036] Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung können aber auch mehrere Modulatoren
vorhanden sein, denen jeweils ein Analogschalter zugeordnet ist, die jeweils durch
eines der zum Gravieren entlang einer Spur benötigten mehreren Datenfiles schaltbar
sind, wobei die Analogschalter jeweils unterschiedliche Steuerspannungen schalten.
[0037] Die Erfindung und Ausführungsbeispiele werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 die Bearbeitung eines Druckformrohlings zur Erzeugung eines Reliefs in seiner Oberfläche;
Figur 2 die Bearbeitung bei spektral angepasster Oberfläche des Druckformrohlings;
Figur 3 ein Relief-Grundmuster mit Umrandungen zur Kennzeichnung von Reliefbereichen, wobei
Teile des Reliefgrundmusters und die Reliefbereiche gegenüber dem Grundmuster verschieden
tief liegen;
Figur 4 einen Schnitt entlang der Linie A-A von Figur 3 zur Erläuterung der Struktur eines
fertigen Reliefs in der Oberfläche des Druckformrohlings;
Figur 5 vier aus dem Relief-Grundmuster gemäß Figur 3 entlang der Linie A-A erzeugte Datenfiles;
Figur 6 eine Vorrichtung nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung zur Herstellung
einer Druckform;
Figur 7 den genauen Aufbau der Vorrichtung nach Figur 6;
Figur 8 eine Vorrichtung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung zur Herstellung
einer Druckform;
Figur 9 eine Vorrichtung nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung zur Herstellung
einer Druckform;
Figur 10 eine Vorrichtung nach einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung zur Herstellung
einer Druckform.
Figur 11 einen Querschnitt durch eine Flexodruckform, hergestellt nach der
Erfindung; und
Figur 12 die Flexodruckform nach Figur 11 beim Druckprozeß.
[0038] Das der Erfindung zugrundeliegende Arbeitsprinzip wird nachfolgend unter Bezugnahme
auf Figur 1 näher beschrieben. In der Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 ein Druckformrohling
bezeichnet, der aus Polymermaterial hergestellt ist. Zur Herstellung z. B. einer Flexodruckform
wird ein Relief in eine Oberfläche 2 des Druckformrohlings 1 eingraviert, indem mit
Hilfe von z. B. drei fokussierten Laserstrahlen 3, 4 und 5 Polymermaterial des Druckformrohlings
1 bereichsweise weggebrannt wird. Es könnten auch mehr oder weniger als drei Laserstrahlen
verwendet werden. Zu diesem Zweck werden die Laserstrahlen 3, 4 und 5 zeitlich nacheinander
entlang einer auf der Oberfläche 2 verlaufenden Spur bewegt, die in Richtung des Pfeils
6 verläuft. Der Laserstrahl 3 ist der voraneilende Laserstrahl und beaufschlagt die
Oberfläche 2 des Druckformrohlings 1 zuerst. Ihm folgt entlang der selben Spur und
zeitlich versetzt der Laserstrahl 4, dem seinerseits entlang derselben Spur und wiederum
zeitlich versetzt der Laserstrahl 5 folgt. Je nach Tiefe einer in die Oberfläche 2
des Druckformrohlings 1 einzubringenden Ausnehmung V bzw. je nach dem, wie tief die
zwischen zwei Ausnehmungen V liegende Oberfläche 2 zur Bildung eines tiefer liegenden
Plateaus P2 abgetragen werden soll, um ein Relief zu erhalten, werden entweder nur
der Laserstrahl 3, die Laserstrahlen 3 und 4 oder alle Laserstrahlen 3, 4 und 5 verwendet.
Soll die Ausnehmung V relativ flach sein, wird nur der Laserstrahl 3 eingeschaltet,
durch den lediglich ein Abschnitt A unterhalb der Oberfläche 2 des Druckformrohlings
1 weggebrannt wird. Die Laserstrahlen 4 und 5 werden dann nicht eingeschaltet. Sind
dagegen tiefere Ausnehmungen erwünscht, kommen auch die Laserstrahlen 4 und 5 zum
Einsatz. Hierbei wird wiederum zunächst mit Hilfe des Laserstrahls 3 der obere Abschnitt
A des Druckformrohlings 1 weggebrannt, während kurze Zeit später der unterhalb des
Bodens des Abschnitts A liegende Abschnitt B mit Hilfe des Laserstrahls 4 weggebrannt
wird. Bei noch tieferer Ausnehmung wird nach Einsatz des Laserstrahls 4 der unterhalb
des Bodens des Abschnitts B liegende Abschnitt C mit Hilfe des Laserstrahls 5 weggebrannt,
usw. Durch die Laserstrahlen 3, 4 und 5 werden also Reliefbereiche, in denen verhältnismäßig
tiefe Ausnehmungen erzeugt werden sollen, zeitlich nacheinander mehrmals bestrahlt,
um in zeitlich aufeinander folgenden Schritten den Boden der jeweils zuerst erhaltenen
Ausnehmung weiter wegzubrennen bzw. auszuheben.
[0039] Mit Hilfe des oben beschriebenen Prinzips werden erfindungsgemäß ebenfalls zwischen
den jeweiligen Ausnehmungen V liegende Oberflächenbereiche des Druckformrohlings 1
abgetragen. Bezeichnet man den in Spurlängsrichtung 6 zwischen aufeinanderfolgenden
Ausnehmungen V liegenden Bereich der Oberfläche 2 als ein Plateau P1, so kann in diesem
Bereich ein tiefer liegendes Plateau P2 dadurch erzeugt werden, daß der Laserstrahl
3 im Bereich des Plateaus P1 eingeschaltet bleibt oder ein nicht dargestellter weiterer
Laserstrahl eingeschaltet wird, und zwar bis zum Beginn der nächsten Ausnehmung V.
Bei diesem anderen Laserstrahl könnte es sich auch um einen solchen mit niedrigerer
Intensität bzw. Leistung handeln, durch den das Plateau P2 nicht so tief gelegt wird
wie in Figur 1. Entscheidend für die Ausbildung des Plateaus P2 ist, daß das zunächst
in der Oberfläche 2 liegende Plateau P1 zwischen aufeinanderfolgenden Ausnehmungen
V mittels eines in Spurlängsrichtung 6 bewegten Strahls gleichmäßig abgetragen bzw.
abgeschält oder abgebrannt wird, so daß das Plateau P2 nach wie vor mit seiner Oberfläche
parallel zur eigentlichen Oberfläche 2 des Druckformrohlings 1 liegt. Wird für einen
späteren Druckvorgang durch eine unterhalb der Druckform anzubringende Unterlage das
Plateau P2 in die Druckfläche angehoben, so kann sich auf dem Plateau P2 Druckmaterial
(Paste, Farbe und dergleichen) gut ablagern, so daß ein einwandfreier Druck sichergestellt
ist. Es ist klar, daß nicht zwischen allen aufeinanderfolgenden Ausnehmungen V die
Oberfläche 2 des Druckformrohlings 1 auf das Plateau P2 abgetragen werden muss, sondern
nur für den Fall, daß dies gewünscht bzw. aus drucktechnischen Gründen erforderlich
ist. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn größere Vollflächen zu deren stärken Hervorhebung
im Druck durch einen Raster umgeben werden sollen und die Rasterberge abgesenkt werden
müssen, und zwar um so weiter, je näher sie an der Vollfläche liegen. Das Absenken
dieser Rasterberge kann dann durch wiederholtes Bestrahlen gemäß dem in Figur 1 gezeigten
Prinzip erfolgen, oder durch jeweils einmaliges Bestrahlen mit einem Strahl einer
solchen Stärke, die einen Materialabtrag über die gewünschte Tiefe ermöglicht.
[0040] Ein weiterer Vorteil des obigen Prinzips liegt darin, daß bei der Bildung einer Ausnehmung
V durch das wiederholte Abtragen des Bodens ein und desselben Bereichs mit nur einem
oder mehreren Laserstrahlen die Strahlleistung relativ gering gehalten werden kann,
was zur Folge hat, daß optische Schaltelemente für das Ein- und Ausschalten der Laserstrahlen
zum Einsatz kommen können, die ein relativ schnelles Schaltverhalten aufweisen, aber
nicht mit zu hoher Leistung belastet werden dürfen. Somit lassen sich gleichzeitig
feine und sehr tiefe Strukturen erzeugen, was zu einer erheblichen Qualitätsverbesserung
bei der Herstellung von Druckformen (Druckplatten, Druckwalzen, etc.) führt. Als Schaltelemente
der genannten Art könnten zum Beispiel akustooptische Modulatoren zum Einsatz kommen,
Deflektoren oder Strahlablenker, wie Spiegel, etc.
[0041] Beim Druckformrohling nach Figur 1 kann es sich zum Beispiel um einen plattenförmigen
Rohling handeln, der in ebenem Zustand bearbeitet wird, oder um einen zylindrischen
Druckformrohling, der beispielsweise auf der Oberfläche eines drehbar gelagerten Zylinders
liegt und von diesem wieder abnehmbar ist. Der Zylinder selbst könnte aber auch als
Druckformrohling bezeichnet werden, wenn er auf seiner Oberfläche zum Beispiel mit
Polymermaterial beschichtet wäre.
[0042] Die Laserstrahlen 3, 4 und 5 könnten nach einer Ausgestaltung der Erfindung unterschiedliche
Leistungen aufweisen. Der voraneilende Laserstrahl 3 könnte zum Beispiel eine niedrigere
Leistung haben als die beiden nacheilenden Laserstrahlen 4 und 5, um mit dem Laserstrahl
3 zunächst die Ränder des Reliefs bei verhältnismäßig geringer Leistung besser festlegen
oder die Plateaus P2 erzeugen zu können. Tiefer liegende Bereiche von Ausnehmungen
könnten dann mit den leistungsstärkeren Laserstrahlen 4 und 5 weggebrannt werden.
So könnte zum Beispiel als Laserstrahl 3 ein CO2-Laserstrahl mit 100 Watt zum Einsatz
kommen, während die Laserstrahlen 4 und 5 CO2-Laserstrahlen von jeweils 200 Watt sind.
[0043] Die Laserstrahlen selbst werden mit Hilfe von Linsen 7, 8 und 9 fokussiert, wozu
diese Linsen zum Beispiel in derselben Ebene liegen können, jedoch unterschiedliche
Brennweiten aufweisen, je nach Tiefe des von den Laserstrahlen wegzubrennenden Bereichs.
In Figur 1 weist die Linse 7 die kürzeste Brennweite auf und die Linse 9 die längste
Brennweite. Natürlich könnte man auch Linsen mit gleicher Brennweite in unterschiedlichen
Ebenen verwenden, falls gewünscht. Bei weniger genauen Reliefs könnten Linsen mit
annähernd gleicher Brennweite auch im gleichen Abstand zum Druckformrohling 1 liegen.
Möglich wäre es auch, unterschiedliche Strahldurchmesser für die einzelnen Laserstrahlen
3, 4 und 5 zu verwenden, falls erwünscht.
[0044] Die Figur 2 zeigt eine Variante des in Figur 1 gezeigten Prinzips. Hier sind ein
oberer Bereich 10 des Druckformrohlings 1 und der Laserstrahl 3 zur Bearbeitung dieses
oberen Bereichs 10 bzw. zur Erzeugung des Plateaus P2 spektral aneinander angepasst.
Dazu ist die Oberfläche des Druckformrohlings 1 im oberen Bereich 10 mit entsprechendem
Material beschichtet, das auf die Wellenlänge des Laserstrahls 3 besonders empfindlich
ist. Der Laserstrahl 3 kann hier z. B. durch einen YAG-Laser erzeugt werden, dessen
Wellenlänge bei 1,060 µm liegt. Der Strahl selbst kann eine Leistung von 50 bis 100
Watt aufweisen. Mittels eines derartigen Lasers wird eine Strahltaille im Fokus von
etwa 10 µm erhalten, so daß sich im Oberflächenbereich des Druckformrohlings 1 ausgesprochen
feine Strukturen herstellen lassen. Hierzu muss das Material im Bereich 10 aber so
gewählt sein, daß es sich durch den Laserstrahl 3 leicht wegbrennen lässt. Die restlichen
Laserstrahlen 4 und 5 können wiederum durch CO
2-Laser von jeweils 200 Watt erzeugt werden, um tiefer liegende Bereiche im Abstand
zur den Reliefkanten wegbrennen zu können. Hier ist keine so hohe Genauigkeit gefordert,
so daß im Fokusbereich liegende Strahltaillen von 30 bis 35 µm akzeptiert werden können.
[0045] Die Figuren 1 und 2 lassen erkennen, wie die Reliefstrukturen versockelt werden.
Hierzu werden die Laserstrahlen 3, 4 und 5 in Spurrichtung 6 an unterschiedlichen
Stellen in Spurrichtung 6 ausgeschaltet. Es ergibt sich dann ein treppenförmiger Sockelverlauf,
wobei die Neigung der Flanken etwa dem Verlauf der fokussierten Laserstrahlung entspricht.
Die Sockelflanken sind in den Figuren 1 und 2 mit 11, 12 und 13 bezeichnet.
[0046] Die Figur 3 zeigt ein Relief-Grundmuster 14 in Form eines gleichmäßig geschwärzten
Bereichs. Dieses Relief-Grundmuster 14 stellt die druckende Fläche dar, soll rechts
aus bestimmten Gründen tiefer gelegt werden und muß umfangsseitig von noch tiefer
liegenden Bereichen 15, 16 und 17 umgeben sein. Das Material des Druckformrohlings
1 muß also im rechten Teil des Bereichs 14 und in den Bereichen 15, 16 und 17 weggebrannt
werden. Die resultierende Struktur ist in Figur 4 zu erkennen. Es handelt sich hier
um einen Querschnitt entlang der Linie A-A in Figur 3.
[0047] Zum Ein- und Ausschalten der Laserstrahlen wird das in Figur 3 gezeigte Relief-Grundmuster
14 herangezogen. Auf dem Bildschirm eines Computers kann das Relief-Grundmuster 14
zunächst dargestellt und in einem elektronischen Speicher zwischengespeichert werden.
Sodann werden Spuren festgelegt, auf denen die Laserstrahlen geführt werden, wenn
das Relief graviert wird. Es sei angenommen, daß es sich bei der Linie A-A in Figur
3 um eine solche Spur handelt. Das Relief-Grundmuster 14 kann zuvor oder danach mit
Umrandungen 18, 19 versehen werden, und zwar innen und außen, um die Bereiche 15,
16, 17 festzulegen, in denen das Material des Druckformrohlings 1 weggebrannt werden
soll. Ferner wird festgelegt, in welchem Teil 14a das Relief-Grundmuster 14 selbst
abgetragen werden soll. An den Schnittpunkten der Spur A-A in Figur 3 mit dem Relief-Grundmuster
bzw. den Umrandungen 18, 19 liegen dann Ein-Ausschaltpunkte für die Laserstrahlen
vor, die, sortiert nach den Bereichen, zu Datenfiles zusammengefasst werden.
[0048] Bewegt man sich zum Beispiel entlang der Linie A-A in Figur 3 in Richtung des Pfeils
6, und zwar mit den Laserstrahlen 3, 4 und 5 in Figur 1, so ergibt der erste Schnittpunkt
der Spur A-A mit dem Relief-Grundmuster 14 einen Ausschaltpunkt X3 für den Laserstrahl
3, der in Figur 5 gezeigt ist. Der Schnittpunkt der Umrandung 18 mit der Spur A-A
ergibt dann einen Ausschaltpunkt X4 für den Laserstrahl 4, während der Schnittpunkt
der Umrandung 19 mit der Spur A-A einen Ausschaltpunkt X5 für den Laserstrahl 5 ergibt.
Auch die Punkte X4 und X5 sind in Figur 5 eingezeichnet. Bei weiterer Bewegung entlang
der Spur A-A in Figur 3 in Richtung des Pfeils 6 ergeben sich wiederum für die Laserstrahlen
3, 4 und 5 Einschaltpunkte, wiederum Ausschaltpunkte usw., so daß schließlich die
drei in Figur 5 gezeigten Datenfiles D3, D4 und D5 zum Aus- und Einschalten der Laserstrahlen
3, 4 und 5 erhalten werden. Zur Absenkung des Bereichs 14a könnte man den Laserstrahl
3 an der Stelle X3 auch wieder einschalten (oder eingeschaltet lassen), oder einen
nicht dargestellten weiteren Laserstrahl einschalten. Dies könnte unter Steuerung
des Datenfiles D1 erfolgen. Im Falle des weiteren Laserstrahls könnte dieser auch
mit einem Datenfile D2 gesteuert werden, welches über einen Analogschalter eine niedrigere
oder höhere Spannung steuert und dafür sorgt, daß jetzt der weitere Laserstrahl mit
geringerer oder größerer Intensität bzw. Leistung geschaltet wird.
[0049] Die Datenfiles D1, D2, D3, D4 und D5 weisen jeweils Werte "1" und "0" auf und dienen
zur Ansteuerung akustooptischer Modulatoren, die ihrerseits zum Schalten der Laserstrahlen
3, 4 und 5 verwendet werden. Der Beginn einer Spur sei in Figur 5 bei X=0, so daß
beim ersten Spurdurchlauf mit Hilfe des Laserstrahls 3 die Bereiche 17, 16 und 15
über den Abschnitt A weggebrannt werden, bis der Laserstrahl 3 bei X3 ausgeschaltet
wird oder über ΔX3 eingeschaltet bleibt. Beim zweiten Spurdurchlauf wird der Laserstrahl
4 bei X=0 eingeschaltet und bei X4 ausgeschaltet, so daß durch den zweiten Laserstrahl
4 der Abschnitt B über die Bereiche 17 und 16 gebrannt wird. Beim dritten Spurdurchlauf
wird bei X=0 der Laserstrahl 5 eingeschaltet und bei X5 ausgeschaltet, so daß jetzt
über den Abschnitt C nur der Bereich 17 weggebrannt wird. Gesehen vom Ort X=0 wird
also der Laserstrahl 3 am spätesten ausgeschaltet, und der Laserstrahl 5 am frühesten.
Nach Durchlaufen des rechten Zweigs des Relief-Grundmusters in Figur 3 erfolgt dann
wiederum das Einschalten der Laserstrahlen 3, 4 und 5 in dieser Reihenfolge, usw.
Statt den Laserstrahl 3 bei X3 über ΔX3 eingeschaltet zu lassen könnte auch bei einem
vierten Spurdurchlauf zum Zeitpunkt X3 über ΔX3 ein weiterer Strahl eingeschaltet
werden, um das Relief im Bereich 14a abzutragen, wie die Figur 4 und Figur 5 zeigen.
[0050] Die Ein- und Ausschaltpunkte bzw. Datenfiles können nach Herstellung der Umrandungen
18 und 19 und Festlegen der Spur A-A sowie der Spurrichtung mit Hilfe geeigneter Computerprogramme
automatisch erzeugt werden.
[0051] Die Figur 5 zeigt den Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung
einer Druckform, etwa einer Flexodruckform.
[0052] Zur Vorrichtung gehört ein Laserengraver mit einem Maschinenbett 20. Auf dem Maschinenbett
20 ist der zu gravierende und hier hohlzylinderförmig ausgebildete Druckformrohling
1 drehbar gelagert. Hierzu weist der Druckformrohling 1 eine zentrale Welle 20a auf,
die von am Maschinenbett 20 vorgesehenen Lagern 20b aufgenommen wird. Mittels eines
Motors 21 kann der Druckformrohling 1 um seine Zentralachse gedreht werden. Ein Encoder
22 bzw. Drehimpulsgeber dient zur Erzeugung von Impulsen, welche der jeweiligen Drehstellung
des Druckformrohlings 1 entsprechen. Ein Schlitten 23 wird auf Führungen 24 parallel
zur Achse des Druckformrohlings 1 bewegt. Eine Schraubspindel 25 dient zum Antreiben
dieses Schlittens 23 entlang der Führungen 24, wobei die Schraubspindel 25 über einen
Antrieb 26 in der einen oder anderen Richtung gedreht wird, um den Schlitten 23 entsprechend
mitzunehmen.
[0053] Auf dem Schlitten 23 ist ein Laser 27 montiert, der einen Laserstrahl 28 emittiert.
Der Laserstrahl 28 wird mit Hilfe eines Shutters 29 abgeschottet, wenn er nicht benötigt
wird. Der Laserstrahl 28 durchläuft zum Ein- und Ausschalten einen Modulator 30 und
wird durch einen Umlenkspiegel 31 um z. B. 90° umgelenkt und durch ein Linsensystem
32 auf die Oberfläche des zylindrischen Druckformrohlings 1 fokussiert. Mit Hilfe
des fokussierten Laserstrahls 28 werden die oberen Bereiche des Druckformrohlings
1 bereichsweise weggebrannt, um in die Oberfläche des Druckformrohlings 1 ein Relief
zu gravieren. Dazu trägt der zylindrische Druckformrohling an seiner Oberfläche eine
Polymerbeschichtung, so daß nach Einbringen eines Reliefs eine Flexodruckform erhalten
wird.
[0054] Zur Betriebssteuerung der Anlage ist eine Maschinensteuerung 33 vorhanden, die über
Steuerleitungen mit dem Laser 27, dem Modulator 30, dem Drehantrieb 26, dem Motor
21 und dem Drehimpulsgeber 22 verbunden ist.
[0055] Ferner gehören zur Vorrichtung nach Figur 6 ein CAD-System 34, welches mit einem
Steuerungscomputer 35 verbunden ist, der seinerseits zur Ansteuerung der Maschinensteuerung
33 dient.
[0056] Mit Hilfe des CAD-Systems 34 kann ein Designer am zugehörigen Bildschirm ein Muster
entwerfen, etwa das in Figur 3 gezeigte Relief-Grundmuster 14. Der Designer kann dann
über entsprechende Befehle am CAD-System 34 Umrandungen 18 und 19 relativ zum Relief-Grundmuster
14 definieren, die Bereiche festlegen, in denen die Oberfläche des Druckformrohlings
1 außerhalb des Relief-Grundmusters abgetragen werden soll, und abzutragende Bereiche
14a innerhalb des Relief-Grundmusters 14. Auch kann der Designer die Spur A-A in Figur
3 bestimmen, entlang später der Druckformrohling 1 graviert werden soll. Das CAD-System
34 errechnet danach die in Figur 5 gezeigten Musterinformationen bzw. Datenfiles,
wobei die Anzahl der Datenfiles der Anzahl der Bereiche entspricht, die abgetragen
werden sollen. Dies kann, wie bereits ausgeführt, unter Verwendung nur eines einzigen
oder mehrerer nacheinander zur Anwendung gelangender Laserstrahlen erfolgen. Die Musterinformationen
bzw. Datenfiles D1 bis D5 werden dann vom CAD-System 34 zum Steuerungscomputer 35
übertragen und dort gespeichert, um schließlich im Bearbeitungsfall der Maschinensteuerung
zugeführt zu werden. Diese sorgt für die Drehung des Druckformrohlings 1 um seine
Zentralachse, für die entsprechende Verschiebung des Schlittens 23, um den Laserstrahl
28 entlang der vorbestimmten Spur auf der Oberfläche des Druckformrohlings 1 zu führen,
und für das Ein- und Ausschalten des Laserstrahls 28 in Übereinstimmung mit den Datenfiles
D3 bis D5 unter Verwendung des Modulators 30, der hier als akustooptischer Modulator
ausgebildet ist.
[0057] Der interne Aufbau der Maschinensteuerung ist in Figur 7 genauer dargestellt. Gleiche
Elemente wie in Figur 6 mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden nicht nochmals
beschrieben.
[0058] Die Maschinensteuerung 33 enthält eine zentrale Steuerung 36 sowie mehrere Analogschalter,
in diesem Fall fünf Analogschalter 37, 38 und 39 sowie 51 und 52. Ausgangsseitig steht
jeder der Analogschalter mit dem Steuereingang des Modulators 30 in Verbindung. Dagegen
empfangen die Analogschalter 37 bis 39 und 51, 52 eingangsseitig jeweils eine verschiedene
Steuerspannung über die Leitungen 41, 42 und 43 bzw. 47, 48 von der zentralen Steuerung
36. Je nach Inbetriebnahme eines der Analogschalter 37 bis 39 und 51, 52 gelangt somit
eine Steuerspannung unterschiedlicher Größe zum Modulator 30, so daß in Übereinstimmung
mit der Auswahl eines der Analogschalter 37 bis 39 und 51, 52 die Intensitäts- bzw.
Leistungssteuerung des Laserstrahls 28 durch den Modulator 30 erfolgen kann. Das Auswählen
bzw. Schalten eines jeden des Analogschalter 37 bis 39 und 51, 52 erfolgt über Steuerleitungen
44, 45 und 46 sowie 49, 50, über die die zentrale Steuerung 36 jeweils eines der Datenfiles
D3, D4 und D5 sowie D1, D2 zu einem der Analogschalter 37, 38 und 39 sowie 51, 52
schickt.
[0059] Im nachfolgenden sei angenommen, daß das Muster gemäß Figur 4 entlang einer Umfangslinie
des Druckformrohlings 1 graviert werden soll, und zwar unter Verwendung nur des einzigen
Lasers 27. In diesem Fall sind z. B. vier Umläufe des Druckformrohlings 1 erforderlich
bzw. vier Spurdurchläufe. Beim ersten Spurdurchlauf soll mit verhältnismäßig geringer
Strahlungsintensität der Oberflächenbereich über den Abschnitt A in Figur 4 graviert
werden. Hierzu gelang das Datenfile D3 an den Steuerungseingang des Analogschalters
37, der dann in Übereinstimmung mit dem Datenfile D3 eine relativ geringe Spannung
schaltet und diese geschaltete geringe Spannung zum Steuerungseingang des Modulators
30 überträgt. Beim nächsten Spurdurchlauf gelangt das Datenfile D4 an den Steuerungseingang
des Analogschalters 38, der jetzt zum Beispiel zum Abtragen des Bereichs B in Figur
4 eine höhere Spannung in Übereinstimmung mit dem Datenfile D4 schaltet und diese
höhere Spannung an den Steuerungseingang des Modulators 30 überträgt, so daß jetzt
der Laserstrahl 28 mit höherer Intensität auf die Oberfläche des Druckformrohlings
1 gelangt. Beim dritten Spurdurchlauf erfolgt die Steuerung unter Verwendung des Datenfiles
D5 am Steuerungseingang des dritten Analogschalters 39, der ebenfalls eine höhere
Spannung zur Steuerung des Modulators schalten kann. Beim vierten Spurdurchlauf gelang
schließlich das Datenfile D1 zum Analogschalter 51, so daß dieser die Laserstrahlung
schaltet, woher die zum Modulator gelangende Spannung diejenige ist, die der Analogschalter
51 über die Leitung 47 empfängt. Wenn eine andere Spannung geschaltet werden soll,
kann das Datenfile D2 verwendet werden, das jetzt den Analogschalter 52 schaltet,
um die Bereiche 14a mit anderer Intensität bzw. Strahlungsleistung abzutragen.
[0060] Der oben genannte Vorgang kann für eine parallel liegende nächste Spur wiederholt
werden, usw. Natürlich lässt sich das obige System mehrfach vorsehen, um die Gravurzeit
zu verkürzen. Bei jedem Spurdurchlauf steht dann der Schlitten 23 still. Auch eine
Gravur entlang wendelförmiger Bahnen ist möglich, wobei auch im Interlace-Betrieb
gearbeitet werden kann, um Blockgrenzen zu vermeiden.
[0061] Die Figur 8 zeigt eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Laserbearbeitungsanlage.
Gleiche Elemente wie in den Figuren 6 und 7 sind wiederum mit dem gleichen Bezugszeichen
versehen und werden nicht nochmals beschrieben.
[0062] In Abweichung zum Ausführungsbeispiel nach den Figuren 6 und 7 sind hier auf dem
Schlitten 23 drei nebeneinander liegende Laser 27a bis 27c vorhanden. Jedem dieser
Laser ist ein eigener Shutter, ein eigener Modulator und ein eigenes Linsensystem
zugeordnet. Jeder der Modulatoren 30a bis 30c, die wiederum als akustooptische Modulatoren
ausgebildet sind, ist ein eigener Analogschalter in der Maschinensteuerung 33 zugeordnet,
die den Analogschaltern 37 bis 39 in Figur 7 entsprechen. Sie werden ebenfalls mit
gleichen oder unterschiedlichen Eingangsspannungen versorgt, um fokussierte Laserstrahlung
unterschiedlicher Leistung bereitstellen zu können.
[0063] Wird bei Drehung des zylinderförmigen Druckformrohlings 1 um seine Längsachse der
Schlitten 23 gleichzeitig von rechts nach links in Figur 8 verschoben, so laufen die
fokussierten Laserstrahlen 28a bis 28c auf schraubenlinienförmigen Spuren über die
Oberfläche des Druckformrohlings 1. Der fokussierte Laserstrahl 28a geht dabei voran
und graviert zunächst Oberflächenbereiche, die den Bereichen A in Figur 4 entsprechen.
Soll ein tiefer liegendes Plateau 14a bzw. P2 erzeugt werden, kann derselbe Laserstrahl
28a unter Verwendung des Datenfiles D1 oder D2 zum Zeitpunkt X3 über den Zeitraum
ΔX3 eingeschaltet werden, so daß er jetzt z. B. als leistungsärmerer Strahl auf den
Druckformrohling 1 auftrifft. Zu diesem Zweck könnte der Modulator 30a mit einem oder
beiden der in Figur 7 gezeigten Analogschalter 51, 52 verbunden sein. Als nächstes
läuft der fokussierte Laserstrahl 28b entlang derselben schraubenlinienförmigen Spur
und graviert dabei Bereiche, die den Bereichen B in Figur 4 entsprechen. Sodann wird
dieselbe Spur vom fokussierten Laserstrahl 28c überstrichen, um die Bereiche entlang
der Spur zu gravieren, die den Bereichen C in Figur 4 entsprechen. Auch hier lässt
sich die Leistung der fokussierten Laserstrahlen in Übereinstimmung mit dem Ausführungsbeispiel
nach Figur 7 steuern, indem etwa unterschiedlich hohe Spannungen an den Steuerungseingang
der akustooptischen Modulatoren angelegt und in Übereinstimmung mit den entsprechenden
Datenfiles geschaltet werden. Auch wäre hier ein Blockbetrieb möglich, bei dem nur
zylindrische Spuren abgefahren werden.
[0064] Ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Figur 9
dargestellt. Gleiche Elemente wie in den Figuren 6 bis 8 sind wiederum mit dem gleichen
Bezugszeichen versehen und werden nicht nochmals beschrieben. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel
nach Figur 8 ist hier der Schlitten 23 fest angeordnet, ist also nicht mehr in Längsrichtung
des zylinderförmig ausgebildeten Druckformrohlings verschiebbar. Vielmehr ist jetzt
der Druckformrohling 1 in seiner Zylinderlängsrichtung verschiebbar gelagert, wozu
er nunmehr auf den Führungen 24 angeordnet ist und z. B. mit Hilfe der Schraubenspindel
25 angetrieben wird, die ihrerseits vom Drehantrieb 26 in der einen oder anderen Richtung
gedreht wird. Von Vorteil ist diese Anordnung, wenn sehr viele Laser zur gleichzeitigen
Bearbeitung des Druckformrohlings 1 zum Einsatz kommen, da sich hier diese Vielzahl
von Lasern dann nicht mehr stabil und schwingungsarm genug auf einem bewegbaren Schlitten
transportieren lässt.
[0065] Ein viertes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anlage ist in Figur 10 gezeigt.
Hier gelangen drei fokussierte Laserstrahlen 28a, 28b, 28c gleichzeitig auf eine in
Umfangsrichtung des zylindrischen Druckformrohlings 1 verlaufende Spur. Dabei sind
die fokussierten Laserstrahlen 28a bis 28c in dieser Umfangsrichtung gegeneinander
versetzt. Erzeugt werden sie mit Hilfe dreier Laser 27a, 27b und 27c, die auf dem
Schlitten 23 zum Beispiel übereinander liegend angeordnet sind und durch drei akustooptische
Modulatoren 30a bis 30c schaltbar bzw. modulierbar sind. Die Fokussierung erfolgt
mit Hilfe dreier Linsen 32a bis 32c, wobei für den obersten und für den untersten
Strahl Umlenkspiegel 31a und 31c vorgesehen sind. Auch hier könnte die Steuerung der
drei Laserstrahlen mit Hilfe der akustooptischen Modulatoren 30a bis 30c in Übereinstimmung
mit dem in Figur 5 gezeigten Schema erfolgen, wenn z. B. der Modulator 30a auch mit
den Analogschaltern 51, 52 verbunden wäre.
[0066] Die Figur 11 zeigt einen Querschnitt durch eine Flexodruckform, die eine größere
Vollfläche U aufweist, welche von einem Punktraster umgeben ist, der durch mehrere
kleine bergartige Strukturen mit Plateaus P2a, P2b, P2c und P2d gebildet ist, welche
durch Ausnehmungen V von einander getrennt sind. Die Vollfläche U liegt in der Oberfläche
2 des Druckformrohlings 1, während die Plateaus P2a, P2b, P2c und P2c unterhalb der
Oberfläche 2 liegen, und zwar um so tiefer, je näher sie sich an der Vollfläche U
befinden.
[0067] Wird die in Figur 11 gezeigte Druckform zum Zwecke des Druckens auf die Oberfläche
einer Walze 53 gelegt, und wird zwischen der Vollfläche U und der Walze 53 eine Unterlage
54 (Zugabe) angeordnet, so wird die Druckform im Bereich der Vollfläche U relativ
stark komprimiert, wenn diese gegen eine Druckfläche 55 gepresst wird. Die Unterlage
54 beschränkt sich auf den Bereich der Vollfläche U, wobei die Andruckkraft gegen
die Druckfläche 55 so gewählt wird, daß die außerhalb der Vollfläche U liegende Oberfläche
2 der Druckform gerade mit der Druckfläche 55 in Kontakt kommt und praktisch nicht
oder nur wenig gepresst wird. Infolge des Vorhandenseins der Unterlage 54 werden beim
Preßvorgang dann natürlich auch die tiefer liegenden Plateaus P2a, P2b, P2c und P2d
angehoben, letzteres aber mehr als das erstere. Sämtliche Plateaus gelangen soweit
nach oben, bis sie wieder mit der Oberfläche 2 fluchten und praktisch nicht in Preßkontakt
mit der Druckfläche 55 stehen. Dies ist nur bei der Vollfläche U der Fall. Ein starker
Anpreßdruck zwischen der Druckfläche 55 und den Plateaus P2a-P2d wird somit vermieden,
so daß sie nicht deformiert werden. Dadurch wird eine bessere Druckqualität sichergestellt.
Außerdem wird die Druckqualität dadurch verbessert, daß sich auf den ebenen Plateaus
P2a-P2d Druckmaterial (Farbe, Paste, etc.) besser anlagern kann.
1. Verfahren zur Herstellung einer Druckform, bei dem in die Oberfläche eines Druckformrohlings
(1) ein Relief dadurch eingebracht wird, daß Material des Druckformrohlings (1) entlang
von Spuren bereichsweise durch Strahlung abgetragen wird, um dadurch Ausnehmungen
(V) zu bilden, zwischen denen Plateaus zu liegen kommen, dadurch gekennzeichnet, daß auch die zwischen den Ausnehmungen (V) liegende Oberfläche des Druckformrohlings
(1) durch Strahlung abgetragen wird, um dadurch tiefer liegende Plateaus (P2) zu erhalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung der Tiefe der tiefer liegenden Plateaus (P2) die zwischen den Ausnehmungen
(V) liegende Oberfläche des Druckformrohlings (1) durch in ihrer Intensität bzw. Leistung
entsprechend angepasste Strahlung abgetragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung der Tiefe der tiefer liegenden Plateaus (P2) die zwischen den Ausnehmungen
(V) liegende Oberfläche des Druckformrohlings (1) durch mehrmaliges Bestrahlen abgetragen
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bestrahlen mit ein und demselben Strahl (3) erfolgt, der wiederholt entlang einer
Spur geführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bestrahlen mit mehreren Strahlen (3, 4, 5) erfolgt, die nacheinander entlang
derselben Spur geführt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mehreren Strahlen in einer Richtung nebeneinander liegend angeordnet sind, die
quer zur Längsrichtung der Spur verläuft.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mehreren Strahlen in einer Richtung nebeneinander liegend angeordnet sind, die
in Längsrichtung der Spur verläuft.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der tiefer liegenden Plateaus (P2) in Abhängigkeit ihrer Lage im Relief
unterschiedlich eingestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der tiefer liegenden Plateaus (P2) in Richtung auf eine in der Oberfläche
des Druckformrohlings (1) liegende Vollfläche (U) zunimmt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (V) durch mehrmaliges Bestrahlen der Oberfläche des Druckformrohlings
(1) gebildet werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestrahlung des Druckformrohlings (1) mit Laserstrahlung, z. B. fokussierter
Laserstrahlung erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlen relativ zum Druckformrohling (1) bewegt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckformrohling (1) relativ zu ortsfesten Strahlen bewegt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polymermaterial aufweisender Druckformrohling bestrahlt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein plattenförmiger Druckformrohling aus Polymermaterial auf die Oberfläche eines
drehbar lagerbaren Zylinders gelegt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung eines Druckformrohlings (1) Polymermaterial auf die Oberfläche eines
drehbar lagerbaren Zylinders aufgezogen bzw. aufgetragen wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Bestrahlen des Druckformrohlings (1) entlang einer jeweiligen Spur in Abhängigkeit
eines Datenfiles (D1, D2) erfolgt, das den zwischen den Ausnehmungen (V) liegenden
Plateaus (P2) zugeordnet ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Bestrahlen des Druckformrohlings (1) entlang einer jeweiligen Spur in Abhängigkeit
von Datenfiles (D3, D4, D5) erfolgt, von denen jeweils eines einem der in unterschiedlicher
Tiefe liegenden, abzutragenden Reliefbereiche (A, B, C) einer Ausnehmung (V) zugeordnet
ist.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweiligen Datenfiles (D1 bis D5) zur Modulation der Strahlen herangezogen werden.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß den jeweiligen Datenfiles (D1 bis D5) jeweils unterschiedliche Steuerspannungen zur
Modulation der Strahlen zugeordnet sind.
21. Vorrichtung zur Herstellung einer Druckform, mit
- einer Halterung zum Halten eines Druckformrohlings (1);
- einer optischen Einrichtung (27) zum Bestrahlen einer Oberfläche (2) des Druckformrohlings
(1) entlang einer Spur mittels wenigstens eines Strahls (28), um dadurch Bereiche
des Druckformrohlings (1) zur Bildung von Ausnehmungen (V) abzutragen; und
- einer Steuereinrichtung, die unter Verwendung eines Strahlein- und
- ausschaltbefehle enthaltenden Datenfiles Intensitätsänderungen des wenigstens einen
Strahls auf seinem Weg entlang der Spur steuert,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung so ausgebildet ist, daß sie wenigstens ein jeweils Strahlein-
und -ausschaltbefehle enthaltendes Datenfile (D1, D2) zur Verfügung stellt, um auch
die zwischen den Ausnehmungen (V) liegende Oberfläche des Druckformrohlings (1) durch
Strahlung abzutragen, um dadurch tiefer liegende Plateaus (P2) zu erhalten.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die optische Einrichtung so ausgebildet ist, daß sie wenigstens einen Strahl (28a)
ausgibt, und daß die Steuereinrichtung so ausgebildet ist, daß jeweils ein Strahl
ein und dieselbe Spur mehrmals durchläuft und mit jedem Spurdurchlauf ein Datenfile
bzw. neues Datenfile (D1, D2) auslesbar ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die optische Einrichtung so ausgebildet ist, daß sie mehrere Strahlen (28a bis 28c)
ausgibt, die durch jeweils nur ein separates Datenfile (D1, D2) steuerbar sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlen in einer Richtung nebeneinander liegend angeordnet sind, die quer zur
Spurlängsrichtung verläuft.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlen in einer Richtung nebeneinander liegend angeordnet sind, die in Spurlängsrichtung
verläuft.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlen Laserstrahlen sind.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckformrohling (1) als ein um seine Längsachse drehbar gelagerter Zylinder
ausgebildet ist, der auf seiner Oberfläche ein elastisches Material, z. B. Polymermaterial,
trägt.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß ein in Richtung der Längsachse des Zylinder verschiebbar angeordneter Schlitten (23)
vorhanden ist, der wenigstens Teile der optischen Einrichtung trägt.
29. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder in Richtung seiner Längsachse verschiebbar und die optische Einrichtung
fest positioniert ist.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß zur Intensitätssteuerung der Strahlen Modulatoren (30) vorgesehen sind, die über
die Datenfiles (D1, D2) wenigstens indirekt ansteuerbar sind.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß ein jeweiliger Modulator (30) mit wenigstens einem Analogschalter verbunden ist,
über den dem Modulator eine Steuerspannung zuführbar ist, und daß der Analogschalter
durch das Datenfile (D1, D2) schaltbar ist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß ein Modulator (30) mit den Ausgängen mehrerer Analogschalter verbunden ist, die jeweils
durch eines der zum Gravieren entlang einer Spur benötigten mehreren Datenfiles (D1,
D2) schaltbar sind, und daß die Analogschalter jeweils unterschiedliche Steuerspannungen
schalten (Figur 7).
33. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Modulatoren vorhanden sind, denen jeweils ein Analogschalter zugeordnet ist,
die jeweils durch eines der zum Gravieren entlang einer Spur benötigten mehreren Datenfiles
(D1, D2) schaltbar sind, und daß die Analogschalter jeweils unterschiedliche Steuerspannungen
schalten (Figuren 8, 9, 10).
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 30 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß die Modulatoren (30) akustooptische Modulatoren sind.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 30 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß die Modulatoren Deflektoren oder Strahlablenker sind.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlen fokussierte Strahlen sind.