(19)
(11) EP 1 262 602 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.12.2002  Patentblatt  2002/49

(21) Anmeldenummer: 02011439.3

(22) Anmeldetag:  24.05.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E02B 3/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 30.05.2001 DE 10126533
18.10.2001 DE 10150902

(71) Anmelder: plettac assco GmbH & Co. KG.
58840 Plettenberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Busch, Wolfgang
    58097 Hagen (DE)

(74) Vertreter: Wolff, Felix, Dr. et al
Kutzenberger & Wolff Theodor-Heuss-Ring 23
50668 Köln
50668 Köln (DE)

   


(54) Mobiles Hochwasserschutzsystem


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein mobiles Hochwasserschutzsystem mit mindestens einem plattenartigen Element, das das Hochwasser zurückhält, bei dem
  • ein Element auf den Kontaktflächen von jeweils mindestens zwei demontierbaren Abstützkonstruktionen aufliegt, und
  • die Elemente und die Kontaktflächen zumindest nahezu wasserdichtend zusammenwirken.

Die vorliegende Erfindung betrifft des weiteren ein mobiles Hochwasserschutzsystem mit mindestens einem plattenartigen Element, das das Hochwasser zurückhält, bei dem
  • ein Element auf den Kontaktflächen von jeweils mindestens zwei demontierbaren Abstützkonstruktionen aufliegt, und
  • die plattenartigen Elemente und eine Bodenfuge von einer Folie überspannt sind.

Die vorliegende Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zur Errichtung von mobilen Hochwasserschutzsystemen und die Verwendung von Hartschaumstoffplatten im Hochwasserschutz.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein mobiles Hochwasserschutzsystem mit mindestens einem plattenartigen Element, das das Hochwasser zurückhält, bei dem
  • ein Element auf den Kontaktflächen von jeweils mindestens zwei demontierbaren Abstützkonstruktionen aufliegt, und
  • die Elemente und die Kontaktflächen zumindest nahezu wasserdichtend zusammenwirken.


[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft des weiteren ein mobiles Hochwasserschutzsystem mit mindestens einem plattenartigen Element, das das Hochwasser zurückhält, bei dem
  • ein Element auf den Kontaktflächen von jeweils mindestens zwei demontierbaren Abstützkonstruktionen aufliegt, und
  • die plattenartigen Elemente und die Bodenfuge von einer Folie überspannt sind.


[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zur Errichtung von mobilen Hochwasserschutzsystemen und die Verwendung von Hartschaumstoffplatten im Hochwasserschutz.

[0004] Eine Vielzahl von Städten haben heutzutage Probleme mit Hochwasser, das beispielsweise während der Schneeschmelze aber auch bei sehr starken Regenfällen auftritt. Das Hochwasser führt in diesen Städten zu erheblichen Schäden an Immobilien und darin befindlichen Hausrat.

[0005] Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt insbesondere mobile Vorrichtungen zur Verfügung zu stellen, mit denen das Hochwasser eingedämmt werden kann. Beispielsweise lehrt die DE 195 12 544 C1 ein mobiles Hochwasserschutzsystem bestehend aus Pfosten und Plattenelementen. Die Plattenelemente werden in Nuten, die sich an den Pfosten befinden, eingesteckt, so daß sich eine dichtende Verbindung zwischen Nut und Plattenelement bildet. Dieses System hat den Nachteil, daß die Öffnungen, in die die Pfosten gesteckt werden, vorher einbetoniert sein müssen. Des weiteren muß eine Rinne vorhanden sein, um die Bodenfuge abzudichten. Außerdem ist das Einführen der Platten in die Nuten der Pfosten vergleichsweise aufwendig.

[0006] Aus der DE 44 39 754 A1 sind Hochwasserschutzelemente aus Stahl bekannt, die in dem Boden verankert werden. Dieses System ist vergleichsweise aufwendig zu montieren.

[0007] Das DE 295 11 633 U1 offenbart eine Hochwasserschutzwand aus Strangpressprofilen, die aufwendig zu fertigen und zu montieren sind.

[0008] Aus der WO 97/07290 ist ein Hochwasserschutzsystem bekannt, bei dem Ladepaletten, die auf einer Abstützkonstruktion aufliegen, mit einer Folie überspannt werden. Dieses Hochwasserschutzsystem hat den Nachteil, daß die Folie durch Treibgut oder ähnliches beschädigt wird und dann unter der Wasserlast weiterreißt. Weiterhin nachteilig ist, daß die Paletten keinerlei Dichtfunktion übernehmen, so daß bei einer Undichtigkeit der Folie das Wasser ungehindert durch den Hochwasserschutz läuft. In der Regel ist es nicht vermeidbar, daß die Paletten bei Hochwasser mit Wasser in Kontakt kommen und dabei quellen und sich verziehen, so daß sie nach dem Einsatz beim Hochwasserschutz als Ladepalette nicht mehr verwendbar sind. Bei Kontakt mit Wasser nimmt die Tragfähigkeit der Ladepaletten erheblich ab.

[0009] Es stellt sich deshalb die Aufgabe ein Hochwasserschutzsystem zur Verfügung zu stellen, das die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist.

[0010] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein mobiles Hochwasserschutzsystem mit mindestens einem plattenartigen Element, das das Hochwasser zurückhält, bei dem
  • ein Element auf den Kontaktflächen von jeweils mindestens zwei demontierbaren Abstützkonstruktionen aufliegt, und
  • die Elemente und die Kontaktflächen zumindest nahezu wasserdichtend zusammenwirken.


[0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß ebenfalls gelöst durch ein mobiles Hochwasserschutzsystem mit mindestens einem plattenartigen Element, das das Hochwasser zurückhält, bei dem
  • ein Element auf den Kontaktflächen von jeweils mindestens zwei demontierbaren Abstützkonstruktionen aufliegt, und
  • die plattenartigen Elemente und eine Bodenfuge von einer Folie überspannt sind.


[0012] Das erfindungsgemäße Hochwasserschutzsystem ist sehr einfach herzustellen und zu montieren, weil die plattenartigen Elemente lediglich auf die Abstützkonstruktionen aufgelegt werden müssen. Es bedarf keinerlei fest installierter Teile. Die Folie schützt die Abstützkonstruktion und die plattenartigen Elemente vor Verschmutzungen, beseitigt geringe Undichtigkeiten zwischen den plattenartigen Elementen und der Abstützkonstruktion und dichtet die Fuge zwischen den plattenartigen Elementen und dem Boden, auf dem das Hochwasserschutzsystem steht. Durch die Dichtfunktion der plattenartigen Elemente und der Folie besteht zumindest eine teilweise Redundanz. Falls die Folie beispielsweise durch Treibgut verletzt wird, reißt sie aufgrund der Stützwirkung der plattenartigen Elemente nicht weiter und die plattenartigen Elemente übernehmen zumindest teilweise die Dichtfunktion der Folie.

[0013] Die Abstützkonstruktion besteht vorzugsweise aus einem die Kontaktflächen aufweisenden Plattenaufnahmeriegel, einem Bodenriegel und gegebenenfalls einem zwischen dem Plattenaufnahmeriegel und dem Bodenriegel angeordneten Abstützriegel. Die Abstützkonstruktion kann starr oder klappbar ausgeführt werden, wobei die klappbare Ausführungsform den Vorteil hat, daß sie platzsparender ist. Vorzugsweise ist die Bodenauflagefläche des Bodenriegels profiliert, um die Reibkräfte zwischen Boden und Bodenriegel zu erhöhen.

[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kontaktfläche der Abstützkonstruktion vorzugsweise in einem Winkel von 40 - 60° geneigt.

[0015] Vorzugsweise sind die Kontaktflächen so gestaltet, daß ihre Fläche jeweils mindestens 1% der Fläche der plattenartigen Elemente beträgt. In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Kontaktflächen und die plattenartigen Elemente keinerlei weitere Dichtungselemente auf. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform weisen die Kontaktflächen und/oder plattenartigen Elemente zusätzliche Dichtungselemente auf.

[0016] Vorzugsweise entsteht zwischen den Kontaktflächen und den plattenartigen Elementen ein zumindest nahezu vollständig dichtender Verbund. Im Fall der vollständigen Dichtung dient die Folie lediglich als Redundanz, zur Dichtung der Bodenfuge sowie als Verschmutzungsschutz für die plattenartigen Elemente und die Abstützkonstruktion.

[0017] Vorzugsweise sind jeweils zwei Abstützkonstruktionen durch ein Aussteifungselement miteinander verbunden, um das Hochwasserschutzsystem in Längsrichtung auszusteifen. Diese Aussteifungselemente werden mit den Abstützkonstruktionen vorzugsweise durch an den Abstützkonstruktionen befindlichen Zapfen und/oder selbstsicheren Kippstifte verbunden, über die die Aussteifungselemente nur geschoben werden müssen, so daß sie schnell montier- bzw. demontierbar sind. Vorzugsweise werden die Aussteifungselemente als rahmenartige Konstruktion ausgebildet. Die Aussteifungselemente weisen zum Anschluß an die Abstützkonstruktionen vorzugsweise Bohrungen, vorzugsweise Langlöcher auf, die über die Zapfen bzw. Kippstifte gestülpt werden. Die Aussteifungselemente dienen nicht nur zur Verbindung der Abstützkonstruktionen sondern begrenzen vorzugsweise auch die Durchbiegung der plattenartigen Elemente so, daß die Dichtung zwischen dem plattenartigen Element und der Kontaktfläche zumindest nicht signifikant beeinträchtigt wird. Insbesondere muß die Durchbiegung der plattenartigen Elemente so begrenzt werden, daß keine große klaffende Fuge zwischen den plattenartigen Elementen und der Kontaktfläche und/oder dem Folienelement entsteht.

[0018] Erfindungsgemäß wird das plattenartige Element lediglich auf die Kontaktflächen der Abstützkonstruktionen aufgelegt. Vorzugsweise liegt ein plattenartiges Element auf zwei Kontaktflächen auf. Der Fachmann erkennt, daß es jedoch auch auf mehr als zwei Abstützkonstruktionen aufliegen kann. Durch den Wasserdruck wird das plattenartige Element gegen die Abstützkonstruktionen gepreßt. Um zu vermeiden, daß die Platten bei einer abhebenden Beanspruchung, beispielsweise bei Windbeanspruchung, abheben, weist die Abstützkonstruktion vorzugsweise mindestens ein Mittel auf, mit dem diese abhebende Beanspruchung abgefangen wird. Vorzugsweise sind die Mittel L-förmige Elemente, die die plattenförmigen Elemente im oberen und im unteren Bereich übergreifen. Vorzugsweise ist das untere L-förmige Element starr gestaltet und dient als Auflager für das plattenartige Element, während das obere L-förmige Element schwenk- und/oder klappbar angeordnet ist, so daß es über das plattenförmige Element gelegt werden kann, wenn dieses auf der Kontaktfläche aufliegt.

[0019] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das untere vorzugsweise L-förmige Element starr gestaltet. Die obere Sicherung der plattenförmigen Elemente wird durch die Folie erreicht, die an der Rückseite der Abstützkonstruktion befestigt wird.

[0020] Vorzugsweise ist die Oberfläche der Kontaktelemente, insbesondere jedoch die Oberfläche der plattenförmigen Elemente so glatt, daß sich ein dichtender Verbund zwischen den plattenartigen Elementen und der Oberfläche der Kontaktelemente ergibt. In diesem Fall hat die Folie keine oder nur eine zusätzliche dichtende Funktion und dient im wesentlichen als Schutz gegen Verschmutzung und zur Abdichtung der Bodenfuge.

[0021] Vorzugsweise ist das plattenförmige Element deshalb aus Hartschaumstoff. Vorzugsweise hat der Kunststoff einen E-Modul auf Biegung von 1100 - 1300 N/mm2. Ganz besonders bevorzugt sind plattenförmige Elemente, die von der Firma Airex AG Spezialschaumstoffe CH-5643 Sins unter der Bezeichnung FOREX® E12.700 angeboten werden.

[0022] Vorzugsweise erfolgt die Abdichtung der Fuge zwischen den plattenartigen Elementen und dem Untergrund mit einem Folienelement, das zum einen an dem unteren Teil der plattenartigen Elemente und zum anderen an dem Untergrund anliegt. Vorzugsweise wird der Teil, der auf dem Boden liegt durch Gewichte beispielsweise durch Sandsäcke beschwert und damit in seiner Lage fixiert. Ebenfalls bevorzugt sind auch an den Abstützkonstruktionen Mittel angeordnet, mit denen das Folienelement in seiner Lage auf den plattenartigen Elementen gesichert werden kann. Vorzugsweise erfolgt die Sicherung im unteren Bereich der Plattenelemente.

[0023] Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Hochwasserschutzsystem aufstockbar, falls das Hochwasser weiter steigt. Diese Aufstockung kann während des Einsatzes des Hochwasserschutzsystems erfolgen. Dafür werden Aufstockriegel auf die Plattenaufnahmeriegel vorzugsweise aufgesteckt. Die Aufstockriegel werden dann mit plattenartigen Elementen belegt, gegebenenfalls gegen Abheben gesichert und mit einer Folie überspannt.

[0024] Die Folie ist vorzugsweise eine 0,5-1 mm dicke Folie vorzugsweise aus Polyvinylchlorid. Vorzugsweise wird der Teil der Folie, der auf dem Boden liegt durch Gewichte beispielsweise durch Sandsäcke beschwert und damit in seiner Lage fixiert. Am oberen Ende wird die Folie entweder über die obere Kante der plattenartigen Elemente geschlagen und vorzugsweise auf der Rückseite der Abstützkonstruktion befestigt oder durch eine Klemmschiene befestigt. Vorteilhafterweise weist das Folienelement am Rand eine Verdickung, vorzugsweise ein Seil oder Keder auf. Ebenfalls bevorzugt sind an der Folie Metallösen zum Befestigen der Folie an der Rückseite der Abstützkonstruktion angebracht.

[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Sicherungselemente als Klemmschiene ausgebildet, die vorzugsweise so vorgespannt ist, daß sie gegen das Folienelement drückt und damit das Folienelement gegen die plattenartigen Elemente drückt. Vorteilhafterweise ist das Sicherungselement wie eine Blattfeder ausgeführt, deren Federkonstante vorteilhafterweise so bemessen ist, daß es auch dann noch das Folienelement gegen die plattenartigen Elemente drückt, wenn diese aufgrund des Wasserdrucks maximal durchgebogen sind. Vorteilhafterweise weist das Folienelement am Rand eine Verdickung, vorzugsweise ein Keder auf, das mit dem Sicherungselement zusammenwirkt, so daß eine bessere Lagefixierung des Folienelementes erfolgt.

[0026] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Errichtung eines mobilen Hochwasserschutzsystems, bei dem eine Abstützkonstruktionen aufgestellt, plattenartige Elemente auf die Abstützkonstruktion aufgelegt und die plattenartigen Elemente und die Bodenfuge gegebenenfalls mit einem Folienelement abgedichtet werden.

[0027] Vorzugsweise werden die Abstützkonstruktionen zusätzlich durch Aussteifungselemente miteinander verbunden.

[0028] Ebenfalls bevorzugt werden die plattenartigen Elemente gegen Abheben beispielsweise durch Windkräfte gesichert.

[0029] Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Hochwasserschutzsystem aufstockbar, falls das Hochwasser weiter steigt. Diese Aufstockung kann während des Einsatzes des Hochwasserschutzsystems erfolgen. Dafür werden Aufstockriegel auf die Plattenaufnahmeriegel vorzugsweise aufgesteckt. Die Aufstockriegel werden dann mit plattenartigen Elementen belegt, gegebenenfalls gegen Abheben gesichert und mit einer Folie überspannt.

[0030] Das erfindungsgemäße Verfahren ist sehr einfach und schnell durchzuführen.

[0031] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Hartschaumstoffplatten als Wasserbarriere im Hochwasserschutz. Vorzugsweise weisen die Hartschaumstoffplatten einen E-Modul von 1100 - 1300 N/mm2 bei Biegebeanspruchung auf. Ganz besonders bevorzugt sind Hartschaumstoffplatten, die von der Firma Airex AG Spezialschaumstoffe CH-5643 Sins unter der FOREX® E12.700 angeboten werden.

[0032] Die erfindungsgemäße Verwendung hat den Vorteil, daß die Platten eine sehr glatte Oberfläche aufweisen und damit auf den Kontaktflächen sehr gut aufliegen und abdichten.

[0033] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figur 1 und 2 erläutert. Diese Erläuterungen sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
Figur 1
zeigt das erfindungsgemäße Hochwasserschutzsystem.
Figur 2
zeigt das erfindungsgemäße Hochwasserschutzsystem mit einer Aufstockung.


[0034] Figur 1 zeigt das erfindungsgemäße mobile Hochwasserschutzsystem, das im wesentlichen aus den Abstützkonstruktionen 3, den plattenartigen Elementen 1, den Aussteifungselementen 4 und den Folienelementen 5 besteht. Im Falle eines zu erwartenden Hochwassers werden zunächst die Abstützkonstruktionen 3 äquidistal aufgestellt, die aus einem Bodenriegel 7, einem Plattenaufnahmeriegel 6 und einem Abstützriegel 8, der zwischen Bodenriegel 7 und Plattenaufnahmeriegel 6 angeordnet ist, besteht. Die Abstützkonstruktionen sind mit einem Gelenk 12 versehen und somit klappbar.

[0035] Jeweils zwei Abstützkonstruktionen sind mit Aussteifungselementen 4 verbunden. Die Verbindung erfolgt durch Zapfen 13 die an den Abstützelementen angeordnet sind und Löchern, die sich in den Aussteifungselementen befinden und die die Zapfen 13 aufnehmen. Die Löcher sind als Langlöcher ausgeführt. Die Aussteifungselemente sind als rahmenartige Konstruktion mit zwei Längselementen 14 und zwei Querelementen 15 ausgebildet.

[0036] Die Plattenaufnahmeriegel 6 weisen glatte Kontaktflächen 2 auf, auf die die plattenartigen Elemente 1 gelegt werden, so daß sich eine nahezu wasserdichte Verbindung ergibt. Die Platten bestehen aus Hartschaumstoff und werden von der Firma Airex, CH-5643 Sins unter dem Namen FOREX® E 12.700 vertrieben. Um ein Abheben der plattenartigen Elemente zu vermeiden, sind an den Plattenaufnahmeriegeln L-Profile 9a, 9b angeordnet, die die plattenartigen Elemente 1 übergreifen. Das obere L-Profil ist drehbar angeordnet, so daß erst das plattenartige Element auf die Kontaktfläche aufgelegt und dann das L-Profil so gedreht werden kann, das es das plattenartige Element 1 übergreift. Die Kontaktfläche 2 ist so gestaltet, daß sie mit den plattenartigen Elementen besonders gut dichtend zusammenwirkt. Die plattenartigen Elemente 1 biegen sich unter der Wasserlast durch, wobei die Durchbiegung von den Aussteifungselementen 4 so begrenzt wird, daß sich zwischen dem plattenartigen Element und dem Folienelement maximal eine schmale Fuge ergibt. Im unteren Bereich des erfindungsgemäßen Hochwasserschutzsystems ist ein Folienelement 5 angeordnet, das sowohl auf dem Untergrund als an den plattenartigen Elementen 1 anliegt. Das Folienelement ist mit Sandsäcken 16 beschwert. An dem plattenartigen Element wird das Folienelement 5 durch die vorgespannte Klemmleiste 17 in seiner Lage fixiert. Die Klemmleiste 17 wird jeweils in zwei Halterungen 18 vorgespannt gelagert, wobei die Vorspannung so wirkt, daß das Folienelement gegen das plattenartige Element gedrückt wird, so daß eine zumindest nahezu wasserdichte Verbindung entsteht. Sobald sich das plattenartige Element unter der Wasserlast durchbiegt, geht die Klemmleiste 17 mit, so daß keine Fuge zwischen der Folie und der Platte entsteht.

[0037] Die Darstellung gemäß Figur 2 entspricht im wesentlichen der Darstellung des Hochwasserschutzsystems gemäß Figur 1, wobei das Hochwasserschutzsystem nach Figur 2 aufgestockt ist. Die Aufstockung erfolgt mit Aufstockriegeln 18, die in die Plattenaufnahmeriegel 6 eingesteckt sind. Auf die Aufstockriegel 18 werden plattenartige Elemente aufgelegt und gegebenenfalls daran befestigt und mit einer Folie überspannt. Der Fachmann erkennt, daß die Folie, mit der die zusätzlichen plattenartigen Elemente überspannt werden auch eine separate Folie sein kann, die mit der bereits vorhandene Folie überlappt. Die Folie wird an der Rückseite der Abstützkonstruktion befestigt.


Ansprüche

1. Mobiles Hochwasserschutzsystem mit mindestens einem plattenartigen Element (1), das das Hochwasser zurückhält, dadurch gekennzeichnet, daß

- ein plattenartiges Element (1) auf den Kontaktflächen (2) von jeweils mindestens zwei demontierbaren Abstützkonstruktionen (3) aufliegt, und

- die plattenartigen Elemente (1) und die Kontaktflächen (2) zumindest nahezu wasserdichtend zusammenwirken.


 
2. Mobiles Hochwasserschutzsystem mit mindestens einem plattenartigen Element (1), das das Hochwasser zurückhält, dadurch gekennzeichnet, daß

- ein plattenartiges Element (1) auf den Kontaktflächen (2) von jeweils mindestens zwei demontierbaren Abstützkonstruktionen (3) aufliegt, und

- die plattenartigen Elemente (1) und eine Bodenfuge (17) gegebenenfalls von einer Folie überspannt sind.


 
3. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach Anspruch 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei Abstützkonstruktionen durch ein Aussteifungselement (4) vorzugsweise mittels Zapfen und/oder Kippstifften miteinander verbunden sind.
 
4. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Aussteifungselement als rahmenartige Konstruktion ausgeführt ist.
 
5. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung der Bodenfuge durch mindestens ein Folienelement (5) erfolgt.
 
6. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktfläche, vorzugsweise in einem Winkel zwischen 40° und 60° geneigt ist.
 
7. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützkonstruktion einen die Kontaktflächen (2) aufweisenden Plattenaufnahmeriegel (6), einen Bodenriegel (7) und gegebenenfalls einen zwischen Plattenaufnahmeriegel (6) und Bodenriegel (7) angeordneten Abstützriegel (8) aufweist und starr oder klappbar ausgeführt ist.
 
8. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe einer Kontaktfläche (2) jeweils mindestens 1% der Fläche des plattenartigen Elementes (1) beträgt.
 
9. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ein vorzugsweise klapp- und/oder schwenkbares Mittel (9a, 9b) aufweist , das die Elemente (1) gegen abhebende Beanspruchung sichert.
 
10. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ein vorzugsweise klapp- und/oder schwenkbares Mittel (9) aufweist, das den Elementen (1) als Auflage dient.
 
11. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte aus Hartschaumstoff ist.
 
12. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktflächen (2) und/oder die Elemente (1) mit Dichtungselementen versehen sind.
 
13. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktflächen (2) und die Oberfläche der Elemente (1) so glatt sind, daß eine ausreichende Wasserdichtigkeit resultiert.
 
14. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 - 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussteifungselement (4) so angeordnet sind, daß sie die Durchbiegung der Elemente (1) so begrenzen, daß die Dichtigkeit nicht beeinträchtigt wird.
 
15. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 - 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussteifungselement (4) so angeordnet sind, daß sie die Elemente (1) so begrenzen, daß die Durchliegung der Dichtigkeit zwischen dem plattenartigen Element (1) und der Kontaktfläche (2) nicht beeinträchtigt wird.
 
16. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 - 15, dadurch gekennzeichnet, daß es Mittel (11) aufweist mit denen das Folienelement (5) gegen die Elemente (1) gedrückt wird.
 
17. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel (11) eine Klemmschiene, vorzugsweise ein vorgespannter Metallbügel ist.
 
18. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 - 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie eine Verdickung, vorzugsweise ein Seil oder Keder aufweist.
 
19. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 - 18, dadurch gekennzeichnet, daß es aufstockbar ist.
 
20. Mobiles Hochwasserschutzsystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufstockung mit Aufstockreigeln (18) erfolgt, auf die weitere Plattenartige Elemente aufgelegt werden, die mit der Folie (5) überspannt werden.
 
21. Verfahren zur Errichtung eines mobilen Hochwasserschutzsystems, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützkonstruktionen (3) aufgestellt, die Elemente (1) auf die Abstützkonstruktion (3) aufgelegt und die Bodenfuge mit einem Folienelement (5) abgedichtet wird.
 
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützkonstruktionen (3) zusätzlich durch Aussteifungselemente (4) miteinander verbunden werden.
 
23. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (1) gegen Abheben gesichert werden.
 
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 -23, dadurch gekennzeichnet, daß das Hochwasserschutzsystem durch Aufstockriegel (18), auf die weitere plattenartige Elemente (5) aufgelegt werden, die mit der Folie (5) überspannt werden, aufgestockt wird.
 
25. Verwendung von Hartschaumstoffplatten als Wasserbarriere beim Hochwasserschutz.
 
26. Verwendung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Hartschaumstoffplatten einen E-Modul von 1100 - 1300 N/mm2 bei Biegebeanspruchung aufweist.
 




Zeichnung