[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kraftstoffzuführvorrichtung für eine Brennkraftmaschine
mit einer Niederdruckpumpe und einer Hochdruckpumpe, über die einer Einspritzeinrichtung
des Direkteinspritzungstyps Kraftstoff unter Druck zuführbar ist, wobei die Einspritzeinrichtung
mindestens ein Common Rail und mindestens eine über eine Querbohrung mit dem Common
Rail verbundene Leitung umfasst.
[0002] In einer Brennkraftmaschine mit einer Common-Rail-Einspritzanlage werden Einspritzventile
für die einzelnen Brennräume der Brennkraftmaschine durch einen gemeinsamen Druckspeicher
(Common Rail) mit Kraftstoff versorgt. Die Kraftstoffzufuhr zu dem Druckspeicher erfolgt
über eine Hochdruckpumpe. Diese ist über eine Zuführleitung mit dem Druckspeicher
verbunden. Von dem Druckspeicher zweigen Einspritzleitungen ab, die mit den Einspritzventilen
verbunden sind.
[0003] Aus der DE 198 59 913 A1 ist eine derartige Common Rail-Einspritzanlage in einer
Kraftstoffzufuhrvorrichtung für eine Brennkraftmaschine bekannt, die eine Niederdruck-
und eine Hochdruckpumpe umfasst.
[0004] An moderne Common Rail-Einspritzanlagen wird zunehmend die Anforderung gestellt,
immer höhere Systemdrücke bereitzustellen. Dabei werden Drücke von 1500 bar überschritten.
Diese starken Druckbelastungen stellen hohe Anforderungen an die in den Komponenten
der Einspritzanlage verwendeten Materialien in Hinblick auf Betriebs- und Dauerhaltbarkeit
dar. Insbesondere das Common Rail weist ein großes Verhältnis zwischen seinem Innen-
und seinem Außendurchmesser auf und bildet aufgrund seiner Funktion als Kraftstoffspeicher
eine Schwachstelle in der Einspritzanlage, was sich insbesondere bei Drücken von mehr
als 1500 bar bemerkbar macht.
[0005] Aus Platz- und Gewichtsgründen ist es nicht möglich, die Wandstärke des Common Rails
zu vergrößern. Besonders kritisch sind die Übergänge zwischen dem Common Rail und
den Einspritzleitungen, die im wesentlichen unter einem rechten Winkel oder unter
einem spitzen Winkel in das Common Rail einmünden. Dabei entstehen zwischen der Längsbohrung
des Common Rails und den Querbohrungen der Einspritzleitungen sogenannte Bohrungsverschneidungen.
Insbesondere an den Bohrungsverschneidungen überlagern sich An diesen überlagern sich
die durch den hohen Innendruck in dem Common Rail entstehenden Spannungen und führen
zu kritischen Bauteilbelastungen. Die Spannungen überlagern sich insbesondere im Bereich
der Bohrungsverschneidungen in radialer, axialer und Umfangsrichtung. Dabei hat die
Spannung in Umfangsrichtung den größten Anteil an der Bauteilbelastung.
[0006] Bisher wurde die Bauteilbelastung an den kritischen Stellen soweit wie möglich durch
konstruktive Änderungen reduziert. Als Winkel zwischen dem Common Rail und den Einspritz-
oder Zuführleitungen werden, soweit die Zuführleitung nicht bereits in Längsrichtung
in das Common Rail einmündet, bevorzugt 90°-Winkel vorgesehen. Die Bohrungsdurchmesser
werden soweit wie möglich verkleinert, und die Kanten an den Bohrungsverschneidungen
werden verrundet. Zusätzlich werden in die Bohrung oder in das Common Rail von innen
Druckspannungen eingebracht, was beispielsweise durch Autofrettage oder durch Kugelstrahlen
geschieht. Eine weitere Möglichkeit besteht im Aufschrumpfen von Umhüllungen. Den
bekannten Maßnahmen sind jedoch Grenzen gesetzt.
[0007] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Common Rail zur Verfügung zu stellen, das für
hohe Drücke geeignet ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Kraftstoffzuführeinrichtung der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, dass die Querbohrung einen Querschnitt aufweist, der
in Umfangsrichtung des Common Rails gestreckt und in Längsrichtung des Common Rails
gestaucht ist.
[0009] Durch die von der runden Querschnittsform einer üblichen Bohrung abweichende Form
wird eine günstigere Anpassung der Wandung der Querbohrung der Einspritzleitung oder
der Zuführleitung zur Längsbohrung in dem Common Rail erreicht, wobei die Innenwandung
der Querbohrung in der Bohrungsverschneidung stärker tangential in die Wandung der
Längsbohrung übergeht, so dass ein Teil der vorhandenen Spannungen abgebaut wird.
[0010] Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die aufgrund des Betriebsdrucks entstehenden
Railspannungen minimiert werden, wodurch höhere Drücke beherrschbar werden und die
Dauerfestigkeit des Common Rails erhöht wird.
[0011] Gemäß Patentanspruch 2 wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Wandung einer
Querbohrung in einer Wand des Rails zum Railinnern trichterförmig aufgeweitet ist.
[0012] Auch durch diese Lösung wird erreicht, dass die Wandung der Querbohrung stärker tangential
in die Wandung der Längsbohrung des Rails übergeht.
[0013] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0014] Als besonders vorteilhaft erweist sich eine elliptische bzw. ovale Ausbildung des
Querschnitts der Querbohrung. Ebenso ist auch eine schlitzförmige Ausbildung des Querschnitts
in Umfangsrichtung vorteilhaft. Dabei erstreckt sich die Längsachse des Querschnitts
jeweils in Umfangsrichtung.
[0015] Dabei ist es insbesondere von Vorteil, wenn sich die Querbohrung in Umfangsrichtung
bis auf den vollen Durchmesser der Längsbohrung in dem Common Rail erstreckt.
[0016] Die Maßnahmen lassen sich entweder einzeln einsetzen, oder sie lassen sich verbinden
mit einer trichterförmigen oder konisch zur Mittelachse des Common Rails hin sich
erweiternden Längsschnittsform der Querbohrung.
[0017] Vorteilhaft ist es insbesondere auch, wenn die trichterförmige Aufweitung der Querbohrung
den vollen Durchmesser der Längsbohrung erreicht.
[0018] Die Erfindung lässt sich ebenso für von dem Common Rail zu den Einspritzventilen
abführende Einspritzleitungen wie auch für eine Zuführleitung einsetzen, sofern diese
den Kraftstoff über eine Querbohrung in der Wand des Common Rails zuführt.
[0019] Bevorzugt werden Einspritz- und Zuführleitungen unter einem 90°-Winkel mit dem Rail
verbunden, jedoch sind auch hiervon abweichende spitze Winkel zulässig. Auch bei diesen
lässt sich die Erfindung einsetzen.
[0020] Nachstehend wird die Erfindung in Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Diese zeigen:
- Fig. 1
- das Schema einer Einspritzeinrichtung,
- Fig. 2
- ein Common Rail im Längsschnitt mit der bekannten Querbohrung und mit erfindungsgemäßen
Querbohrungen und
- Fig. 3
- das Common Rail im Querschnitt mit Längsschnitten der Querbohrungen gemäß Fig. 2 und
mit einer konisch verlaufenden Querbohrung.
[0021] Eine Einspritzeinrichtung umfasst eine Hochdruckpumpe 1 zur Zuführung von Kraftstoff
unter hohem Druck zu einem Verteilerrail 2, von dem aus der Kraftstoff über Zuführleitungen
3, 4 zu zwei Common Rails 5, 6 gefördert wird. Aus diesen wird der Kraftstoff einzelnen
Ventilen 7 bis 9 bzw. 10 bis 12 zugeführt. Der Einsatz des Verteilerrails 2 ist notwendig,
wenn die Ventile der Zylinderreihen weit entfernt voneinander angeordnet sind, wie
dies etwa beim V-Motor der Fall ist. Die Ventile 7 bis 12 sind jeweils über eine Einspritzleitung
13 mit dem Common Rail 5 bzw. 6 verbunden. Die Einspritzleitungen 13 sind unter einem
90°-Winkel oder einem spitzen Winkel mit dem Common Rail 5 bzw. 6 verbunden.
[0022] Erfindungsgemäß sind in den Rails 5, 6 Bohrungen vorgesehen, deren Querschnitt von
dem herkömmlichen kreisförmigen Querschnitt 14 abweicht, wie in Fig. 2 durch Darstellung
von zwei verschiedenen Querschnitten 15 und 16 an einem Common Rail 17 mit einer Längsbohrung
18 gezeigt ist. Dabei erstreckt sich die Längsachse L der Querschnitte 15 und 16 stärker
in Umfangsrichtung A als bei dem bekannten Querschnitt 14. Gleichzeitig sind die Querschnitte
15 und 16 in Längsrichtung B gestaucht. Somit hat der Querschnitt 15 eine elliptische
oder ovale Form, während der Querschnitt 16 schlitzförmig ist und zwei wenigstens
im wesentlichen parallel zu einander verlaufende Kanten 19 und abgerundete Ecken 20.
Die Querschnitte 15 und 16 sind so bemessen, dass sie dieselbe Querschnittsfläche
wie der Querschnitt 14 haben und somit durch die Bohrungen mit den Querschnitten 15
und 16 dieselbe Kraftstoffzufuhrleistung wie durch die Bohrung mit dem Querschnitt
14 stattfindet.
[0023] Durch die Querschnittsform der Querschnitte 15 und 16 wird erreicht, dass die Querschnitte
15 und 16 in Umfangsrichtung A möglichst weit entfernt von einer Mittelachse M auf
die Längsbohrung 18 auftreffen und somit eine Wandung 21 (Fig. 3) der Bohrung mit
dem Querschnitt 15 oder 16 stärker tangential in eine Wandung 22 der Längsbohrung
18 übergeht, also näher zu einer Tangente 23 liegt als eine näher zu der Mittelachse
M verlaufende Wandung 24 der konventionellen Bohrung mit dem kreisförmigen Querschnitt
14 und gleicher Querschnittsfläche. Es versteht sich, dass der Durchmesser der Längsbohrung
18 den maximalen Durchmesser der Querbohrung darstellt.
[0024] Zusätzlich oder alternativ zu den in Fig. 2 und 3 dargestellten Maßnahmen wird in
einer weiteren Ausführungsform vorgesehen, dass eine Querbohrung 25 sich von einer
äußeren Mantelfläche 26 eines Common Rails 17 trichterförmig oder konisch zu der Längsbohrung
18 aufweitet und somit ganz, wie dargestellt, oder annnähernd auf den Durchmesser
der Längsbohrung 18 aufgeweitet ist. Somit geht der Durchmesser der Querbohrung 25
trichterförmig in die Wandung 22 der Längsbohrung 18 über.
[0025] Wenn die Zuführleitungen 3 und 4 ebenfalls quer zur Längsrichtung B der Common Rails
5, 6 angeordnet sind, lassen sich die Querschnitte der Querbohrungen, über die dann
der Kraftstoff in die Common Rail 5, 6 eingespritzt wird, ebenso ausbilden, wie in
Fig. 2 und 3 dargestellt.
[0026] Durch die Erfindung wird eine Kraftstoffzuführvorrichtung mit einer Einspritzeinrichtung
geschaffen, bei der bei gleichbleibender Querschnittsfläche im Vergleich zu einer
bekannten kreisförmigen Querschnittsfläche einer Querbohrung in einem Common Rail
durch Streckung der Querschnittsfläche in Umfangsrichtung und Stauchung in Längsrichtung
der Längsbohrung in dem Common Rail eine Querbohrung mit einer elliptischen oder schlitzförmigen
Querschnittsfläche geschaffen wird. Alternativ oder zusätzlich zu dieser Maßnahme
ist die Querbohrung von der äußeren Mantelfläche des Common Rails in Richtung zu der
Längsbohrung derart aufgeweitet, dass die Bohrungsverschneidung der Querbohrung zu
der Längsbohrung in Umfangsrichtung vergrößert wird.
1. Kraftstoffzuführvorrichtung für eine Brennkraftmaschine mit einer Niederdruckpumpe
und einer Hochdruckpumpe (1), über die einer Einspritzeinrichtung der Brennkraftmaschine
des Direkteinspritzungstyps Kraftstoff unter Druck zuführbar ist, wobei die Einspritzeinrichtung
mindestens ein Common Rail (5, 6, 17) und mindestens eine über eine Querbohrung mit
dem Common Rail (5, 6, 17) verbundene Leitung (13) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass die Querbohrung einen Querschnitt (15, 16) aufweist, der in Umfangsrichtung des Common
Rails (5, 6, 17) gestreckt und in Längsrichtung (B) des Common Rails (5, 6, 17) gestaucht
ist.
2. Kraftstoffzuführvorrichtung für eine Brennkraftmaschine mit einer Niederdruckpumpe
und einer Hochdruckpumpe (1), über die einer Einspritzeinrichtung der Brennkraftmaschine
des Direkteinspritzungstyps Kraftstoff unter Druck zuführbar ist, wobei die Einspritzeinrichtung
mindestens ein Common Rail (5, 6, 17) und mindestens eine über eine Querbohrung mit
dem Common Rail (5, 6, 17) verbundene Leitung (13) umfasst, insbesondere nach Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung der Querbohrung (25) von einer äußeren Mantelwand (26) des Common Rails
(5, 6, 17) bis zu einer in dem Common Rail (5, 6, 17) verlaufenden Längsbohrung (18)
trichterförmig aufgeweitet ist.
3. Kraftstoffzuführeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Querbohrung einen elliptischen oder schlitzförmigen Querschnitt (15, 16) hat,
dessen Längsachse (L) sich in Umfangsrichtung des Common Rails (5, 6, 17) erstreckt.
4. Kraftstoffzuführeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt (15, 16) einer Querbohrung wenigstens im Bereich der Bohrungsverschneidung
mit der Längsbohrung (18) denselben Durchmesser hat wie die Längsbohrung.