Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftstoffsystem zum Zuliefern von Kraftstoff für eine
Brennkraftmaschine, mit einem Vorratsbehälter, mit einer ersten Kraftstoffpumpe, deren
Einlass mit dem Vorratsbehälter verbunden ist, mit einer zweiten Kraftstoffpumpe,
deren Einlass über eine Kraftstoffverbindung mit einem Auslass der ersten Kraftstoffpumpe
verbunden ist, mit mindestens einer Einspritzvorrichtung, welche mit einem Auslass
der zweiten Kraftstoffpumpe verbunden ist und Kraftstoff mindestens indirekt einem
Brennraum zuführen kann, mit einer Sperreinrichtung, welche einen Rückstrom von Kraftstoff
wenigstens aus einem Abschnitt der Kraftstoffverbindung zurück in den Vorratsbehälter
verhindert, und mit einer Leckageleitung, welche von der zweiten Kraftstoffpumpe zu
dem Vorratsbehälter führt.
[0002] Ein derartiges Kraftstoffsystem ist vom Markt her bekannt. Bei dem bekannten Kraftstoffsystem
fördert eine elektrisch angetriebene Kraftstoffpumpe aus einem KraftstoffVorratsbehälter
Kraftstoff über eine Kraftstoffleitung zu einer von der Brennkraftmaschine angetriebenen
Hochdruck-Kraftstoffpumpe. Diese fördert den Kraftstoff unter sehr hohem Druck in
eine Kraftstoff-Sammelleitung (auch: "Rail" genannt). Von dort gelangt der Kraftstoff
zu mindestens einem Einspritzventil, über das der Kraftstoff schließlich in den Brennraum
der Brennkraftmaschine gelangt.
[0003] Bei dem bekannten Kraftstoffsystem wird als Hochdruck-Kraftstoffpumpe eine 1-Zylinder-Kolbenpumpe
verwendet. Über die Leckageleitung wird Leckage-Kraftstoff, welcher durch den Spalt
zwischen Zylinder und Kolben hindurchtritt, von der Hochdruck-Kraftstoffpumpe zum
Vorratsbehälter zurückgeführt. Dies entlastet die Kolbendichtung der verwendeten 1-Zylinder-Kolbenpumpe.
Hinter dem Ausgang der elektrischen Kraftstoffpumpe ist ein Rückschlagventil vorhanden,
welches einen Rückstrom von Kraftstoff durch die Krafstoffpumpe zurück in den Vorratsbehälter
verhindert.
[0004] Ein grundsätzliches Problem bei Kraftstoffsystemen ist die Versorgung der Brennräume
der Brennkraftmaschine mit Kraftstoff während des Startvorgangs. Bei dem bekannten
Kraftstoffsystem sorgt eine Ventileinrichtung dafür, dass während des Startvorgangs
die elektrisch angetriebene Kraftstoffpumpe den Kraftstoff mit erhöhtem Speisedruck
zu den Einspritzventilen liefert. In vielen Fällen reicht dieser erhöhte Speisedruck
aus, um die Brennkraftmaschine in kürzester Zeit zu starten. Durch den erhöhten Speisedruck
kann eine eventuelle Gasblase in der Kraftstoffverbindung zwischen der elektrisch
angetriebenen Kraftstoffpumpe und der von der Brennkraftmaschine angetriebenen Kraftstoffpumpe
in vielen Fällen so komprimiert werden, dass ein sicherer Start der Brennkraftmaschine
gewährleistet ist.
[0005] Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, ein Kraftstoffsystem der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass das Start- und Betriebsverhalten einer mit dem Kraftstoffsystem
ausgestatteten Brennkraftmaschine bei hohen Betriebstemperaturen noch besser wird
und die Lebensdauer des Kraftstoffsystems möglichst lange ist. Gleichzeitig soll das
Kraftstoffsystem möglichst einfach aufgebaut sein.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Kraftstoffsystem der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass in der Leckageleitung eine hydraulisch betätigte Absperr-Ventileinrichtung
angeordnet ist, welche durch den Druck in einem Abschnitt der Kraftstoffverbindung
gesteuert wird, welcher stromaufwärts von der Sperreinrichtung liegt.
Vorteile der Erfindung
[0007] Durch das Vorsehen einer Absperr-Ventileinrichtung in der Leckageleitung wird erreicht,
dass nach dem Abstellen der Brennkraftmaschine der erhöhte Vordruck in der Kraftstoffverbindung
zwischen erster und zweiter Kraftstoffpumpe aufrechterhalten werden kann. Durch eine
Sperrung der Leckageleitung wird nämlich nach dem Abstellen der Brennkraftmaschine
verhindert, dass Kraftstoff durch den Spalt zwischen dem beweglichen Pumpenelement
und der Begrenzung des Pumpenraums der zweiten Kraftstoffpumpe hindurchtritt und zum
Vorratsbehälter zurückfließt. Dies würde zu einer allmählichen Absenkung des Drucks
in der Kraftstoffverbindung stromaufwärts von der ersten Kraftstoffpumpe führen.
[0008] Durch eine Aufrechterhaltung des Drucks wird vermieden, dass sich nach dem Abstellen
einer heißen Brennkraftmaschine in der Verbindung zwischen der ersten und der zweiten
Kraftstoffpumpe Gasblasen bilden können. Derartige Gasblasen treten dann auf, wenn
sich der in den Kraftstoffleitungen zwischen den Kraftstoffpumpen befindliche Kraftstoff
aufgrund von Wärmeleitung von der Brennkraftmaschine her erwärmt. Wird jedoch der
Druck, wie dies bei dem erfindungsgemäßen Kraftstoffsystem möglich ist, auch bei einer
abgestellten Brennkraftmaschine aufrechterhalten, kann die Entstehung solcher Gasblasen
weitgehend vermieden werden. Dies verbessert das Startverhalten einer mit dem erfindungsgemäßen
Kraftstoffsystem ausgestatteten Brennkraftmaschine erheblich.
[0009] Die hydraulische Betätigung der Absperr-Ventileinrichtung ist dabei zuverlässig und
einfach, d.h. preiswert, realisierbar. Die Steuerung der Absperr-Ventileinrichtung
durch den Druck in jenem Abschnitt der Kraftstoffverbindung, welcher stromaufwärts
von der Sperreinrichtung liegt, ermöglicht eine rasche Reaktion der Absperr-Ventileinrichtung
auf ein Aus- bzw. Einschalten der ersten Kraftstoffpumpe.
[0010] In diesem Abschnitt kommt es bei einem Einschalten der Kraftstoffpumpe nämlich sehr
rasch zu einem Druckaufbau vom im Ruhezustand herrschenden Umgebungsdruck auf den
normalen Betriebsdruck der ersten Kraftstoffpumpe. Umgekehrt fällt der Druck in diesem
Abschnitt der Kraftstoffverbindung beim Ausschalten der ersten Kraftstoffpumpe vom
normalen Betriebsdruck sehr rasch auf Umgebungsdruck ab, so dass auch in diesem Fall
die Absperr-Ventileinrichtung sicher und zuverlässig geschaltet werden kann.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0012] In einer ersten Weiterbildung ist genannt, dass die Absperr-Ventileinrichtung durch
den Druck am Auslass der ersten Kraftstoffpumpe gesteuert wird. Hier sind die Druckveränderungen
beim Aus- und Einschalten der ersten Kraftstoffpumpe am unmittelbarsten spürbar. Beim
Ausschalten der ersten Kraftstoffpumpe kann die Absperr-Ventileinrichtung somit sehr
rasch geschlossen werden, was ein unerwünschtes Abströmen von Kraftstoff aus der Leckageleitung
und der Kraftstoffverbindung in den Vorratsbehälter frühzeitig unterbindet. Der Druck
in der Kraftstoffverbindung kann somit auf einem möglichst hohen Niveau gehalten werden.
[0013] Bei einem Kraftstoffsystem mit konstantem Vordruck ist ist jene Weiterbildung besonders
bevorzugt, bei welcher die Absperr-Ventileinrichtung erst bei Anliegen eines Steuerdrucks
öffnet, welcher im Bereich des normalen Betriebsdrucks der ersten Kraftstoffpumpe
liegt und bei einem Druckabfall auf einen Steuerdruck schließt, welcher unterhalb
des normalen Betriebsdrucks der ersten Kraftstoffpumpe liegt, und bei einem Druckabfall
auf einen Steuerdruck schließt, welcher unterhalb des normalen Betriebsdrucks der
ersten Kraftstoffpumpe liegt.
[0014] Bei Kraftstoffsystemen mit variablem Vordruck gelten die obigen Ausführunge mit der
Maßgabe, dass der Öffnungsdruck der Absperr-Ventileinrichtung im Bereich des minimalen
Betriebsdrucks der ersten Kraftstoffpumpe und der Schließdruck unterhalb dieses minimalen
Betriebsdrucks liegt.
[0015] Hierdurch wird sichergestellt, dass erst dann, wenn die Kraftstoffpumpe nach dem
Einschalten eine so ausreichende Leistung erbringt, dass ein verzögerungsfreies Starten
der Brennkraftmaschine möglich ist, die Absperr-Ventileinrichtung geöffnet und der
Druck in der Leckageleitung auf Umgebungsdruck abgesenkt wird. Umgekehrt wird aber
auch sichergestellt, dass die Absperr-Ventileinrichtung sofort nach Ausschalten der
ersten Kraftstoffpumpe geschlossen wird.
[0016] Dabei wird besonders bevorzugt, wenn die Absperr-Ventileinrichtung ein Vorspannelement,
bspw. eine Feder, umfasst, welches ein Ventilelement in die geschlossene Ruhestellung
beaufschlagt.
[0017] Ferner ist es möglich, dass stromabwärts von der Sperreinrichtung ein Druckbegrenzungsventil
vorgesehen ist. Mit diesem Druckbegrenzungsventil hat es folgende Bewandnis: Nach
dem Abstellen der heißen Brennkraftmaschine, dem Stillstand der ersten Kraftstoffpumpe
und dem damit einhergehenden Schließen der Absperr-Ventileinrichtung könnte es durch
die Erwärmung des Kraftstoffs und die damit verbundene Ausdehnung des Kraftstoffs
in der Kraftstoffverbindung und der Leckageleitung zu einem unzulässigen Druckanstieg
in diesem Bereich kommen. Ein solcher unzulässiger Druckanstieg wird durch das Druckbegrenzungsventil
verhindert. Die Komponenten in der Kraftstoffverbindung und in der Leckageleitung
werden somit auch im Abstellfalle der Brennkraftmaschine vor unzulässig hohen Drücken
geschützt, was deren Lebensdauer erhöht. Darüber hinaus können auch preiswertere,
für niedrigere Drücke ausgelegte Komponenten zum Einsatz kommen.
[0018] Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht dabei vor, dass stromabwärts von der Sperreinrichtung
eine Rückströmleitung von der Kraftstoffverbindung zum Vorratsbehälter hin abzweigt
und das Druckbegrenzungsventil in der Rückströmleitung angeordnet ist.
[0019] Ferner ist es möglich, dass zwischen dem Auslass der ersten Kraftstoffpumpe und der
Sperreinrichtung von der Kraftstoffverbindung eine Leitung zum Vorratsbehälter hin
abzweigt, in der eine Strömungsdrossel angeordnet ist, und diese Leitung mit einem
Steueranschluss der Absperr-Ventileinrichtung verbunden ist. Durch eine solche Drossel
wird beim Einschalten der ersten Kraftstoffpumpe die Herstellung eines stabilen Drucks
in der Kraftstoffverbindung zwischen erster und zweiter Kraftstoffpumpe beschleunigt
und erleichtert. Die über die Strömungsdrossel zum Vorratsbehälter abströmende Kraftstoffmenge
kann vorzugsweise zum Betrieb einer Saugstrahlpumpe zur Speisung der ersten Kraftstoffpumpe
verwendet werden. Der für die Steuerung der Absperr-Ventileinrichtung notwendige Kraftstoffstrom
fällt hierbei nicht ins Gewicht.
[0020] Alternativ hierzu ist es möglich, dass der Steueranschluss der Absperr-Ventileinrichtung
mit einem Entgasungsanschluss der ersten Kraftstoffpumpe verbunden ist. Vorzugsweise
kommt diese Lösung dann in Frage, wenn mit der Rücklaufmenge keine Saugstrahlpumpe
betrieben werden soll. Für den Wirkungsgrad der ersten Kraftstoffpumpe ist es dann
vorteilhaft, dass von der Haupt-Fördermenge an Kraftstoff keine Steuermenge abgezogen
wird.
[0021] Möglich ist auch, dass die Absperr-Ventileinrichtung eine parallel zur Absperrfunktion
geschaltete Druckbegrenzungsfunktion aufweist. In diesem Fall kann auf ein separates
Druckbegrenzungsventil verzichtet werden, was den Bauaufwand für das erfindungsgemäße
Kraftstoffsystem reduziert.
[0022] Günstig für den Bauaufwand ist es ferner, wenn die Absperr-Ventileinrichtung im Bereich
des Vorratsbehälters, insbesondere im Bereich der ersten Kraftstoffpumpe, angeordnet
ist. Dabei wird besonders bevorzugt, wenn die erste Kraftstoffpumpe und die Absperr-Ventileinrichtung
Teil einer Tankeinbaueinheit sind.
[0023] Die Erfindung betrifft auch eine Brennkraftmaschine, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
mit einem Kraftstoffsystem, welches den Kraftstoff mindestens einem Brennraum zuführt.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn das Kraftstoffsystem in der obigen Art ausgebildet
ist.
Zeichnung
[0024] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende
Zeichnung im Detail erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- ein schematisiertes Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Kraftstoffsystems;
und
- Figur 2
- eine schematisierte Detaildarstellung einer zweiten Kraftstoffpumpe sowie einer AbsperrVentileinrichtung
des Kraftstoffsystems von Figur 1.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0025] In Fig. 1 trägt ein Kraftstoffsystem insgesamt das Bezugszeichen 10. Es ist Teil
einer Brennkraftmaschine 11 und umfasst einen Niederdruckbereich 12 und einen Hochdruckbereich
14.
[0026] Der Niederdruckbereich 12 umfasst einen Vorratsbehälter 16, in dem Kraftstoff 18
bevorratet wird. Der Kraftstoff 18 wird aus dem Vorratsbehälter 16 von einer ersten
Kraftstoffpumpe 20 gefördert. Bei dieser handelt es sich um eine elektrische Kraftstoffpumpe,
welche von einem Taktmodul 22 angesteuert wird. Die elektrische Kraftstoffpumpe 20
fördert über einen Auslass 23 in eine Niederdruck-Kraftstoffleitung 24. In dieser
ist nach der elektrischen Kraftstoffpumpe 20 in Strömungsrichtung gesehen zunächst
ein Rückschlagventil 26 und dann ein Filter 28 angeordnet.
[0027] In Strömungsrichtung gesehen noch vor dem Rückschlagventil 26 zweigt von der Niederdruck-Kraftstoffleitung
24 eine Zweigleitung 30 ab, welche zum Vorratsbehälter 16 zurückführt. In der Zweigleitung
30 ist eine Strömungsdrossel 32 angeordnet. Von dem zwischen dem Rückschlagventil
26 und dem Filter 28 gelegenen Bereich der Niederdruck-Kraftstoffleitung 24 zweigt
nochmals eine Zweigleitung 34 ab, die ebenfalls zum Vorratsbehälter 16 zurückführt
und in der ein Druckbegrenzungsventil 36 angeordnet ist. Der Druck in dem stromabwärts
von dem Rückschlagventil 26 gelegenen Abschnitt der Niederdruck-Kraftstoffleitung
24 wird von einem Drucksensor 38 erfasst.
[0028] Die Niederdruck-Kraftstoffleitung 24 führt zu einer zweiten Kraftstoffpumpe 40. Diese
wird auf hier nicht näher dargestellte Weise von der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine
11 angetrieben. Bei der zweiten Kraftstoffpumpe 40 handelt es sich um eine 1-Kolben-Hochdruckpumpe.
Stromaufwärts von der Hochdruckpumpe 40 sind in der Niederdruck-Kraftstoffleitung
24 noch ein Druckdämpfer 42 und ein Rückschlagventil 44 angeordnet.
[0029] Ausgangsseitig fördert die Hochdruckpumpe 40 in eine Kraftstoffleitung 46, welche
über ein Rückschlagventil 48 zu einer Kraftstoff-Sammelleitung 50 führt. Diese wird
gemeinhin auch als "Rail" bezeichnet. An die Kraftstoff-Sammelleitung 50 sind wiederum
mehrere Kraftstoff-Einspritzventile 52 angeschlossen, welche den Kraftstoff in einen
nicht dargestellten Brennraum der Brennkraftmaschine 11 einspritzen. Der Druck in
der Kraftstoff-Sammelleitung 50 wird von einem Drucksensor 54 erfasst.
[0030] Um einen Überdruck in der Kraftstoff-Sammelleitung 50 zu vermeiden, welcher die Funktionstüchtigkeit
der Einspritzventile 52 beeinträchtigen könnte, ist an der Kraftstoff-Sammelleitung
50 ein Druckbegrenzungsventil 56 vorgesehen, welches über eine Leitung 58 fluidisch
mit der Niederdruck-Kraftstoffleitung 24 verbunden ist. Der Druck in der Kraftstoffleitung
46 und der Kraftstoff-Sammelleitung 50, also im Hochdruckbereich 14 des Kraftstoffsystems
10, wird über ein Mengensteuerventil 60 gesteuert, welches den zwischen dem Rückschlagventil
48 und der Hochdruckpumpe 40 gelegenen Bereich der Kraftstoffleitung 46 mit dem zwischen
dem Rückschlagventil 44 und dem Druckdämpfer 42 gelegenen Bereich der Niederdruck-Kraftstoffleitung
24 verbindet.
[0031] Das Kraftstoffsystem 10 umfasst auch ein Steuer- und Regelgerät 62, welches unter
anderem Signale vom Drucksensor 54 erhält. Auch vom Drucksensor 38 wird das Steuer-
und Regelgerät 62 mit Signalen versorgt. Ausgangsseitig ist das Steuer- und Regelgerät
62 unter anderem mit dem Taktmodul 22 der ersten Kraftstoffpumpe 20 und mit dem Mengensteuerventil
60 verbunden.
[0032] Von der Hochdruckpumpe 40 führt eine Leckageleitung 64 zurück zum Vorratsbehälter
16. In der Leckageleitung 64 ist eine Absperr-Ventileinrichtung 66 vorhanden. Diese
verfügt über eine offene Schaltstellung 68 und eine geschlossene Schaltstellung 70.
In die geschlossene Ruhestellung 70 wird die Absperr-Ventileinrichtung 66 von einer
Druckfeder 72 gebracht. In die geöffnete Schaltstellung 68 wird die Absperr-Ventileinrichtung
66 durch einen Kolben 74 gebracht, welcher in Fig. 1 nur symbolisch dargestellt ist.
Über eine Steuerleitung 76 kann der Kolben 74 mit dem Druck beaufschlagt werden, welcher
in der Zweigleitung 30 herrscht.
[0033] Die elektrische Kraftstoffpumpe 20, das Rückschlagventil 26, der Filter 28, der Drucksensor
38, das Druckbegrenzungsventil 36, die Strömungsdrossel 32 und die Absperr-Ventileinrichtung
66 sind Teil einer Tankeinbaueinheit 75.
Die Hochdruckpumpe 40 und die Absperr-Ventileinrichtung 66 werden nun unter Bezugnahme
auf Fig. 2 im Detail erläutert:
[0034] Bei der Hochdruckpumpe 40 handelt es sich um eine 1-Kolben-Pumpe. Der Kolben 77 wird
über einen Nockenantrieb 78 angetrieben. Der Kolben 77 ist in einem Zylindergehäuse
80 geführt. Die Oberseite des Kolbens 74 und das Zylindergehäuse 80 begrenzen einen
Pumpraum 82. Dieser wird gegenüber dem Nockenantrieb 78 durch eine Spaltdichtung abgedichtet,
welche zwischen dem Kolben 74 und dem Zylindergehäuse 80 gebildet ist. Ferner ist
eine gehäusefeste Kolbendichtung 84 vorgesehen. Die Leckageleitung 64 zweigt von einer
Ringnut 86 unmittelbar oberhalb der Kolbendichtung 84 ab. Hierdurch wird im Betrieb
die Kolbendichtung 84 entlastet.
[0035] Die Absperr-Ventileinrichtung 66 umfasst ein Gehäuse 88, in dem der Kolben 74 geführt
ist. An seinem in Fig. 2 oberen Ende trägt der Kolben 74 einen Kopf 90, dessen Durchmesser
erheblich größer ist als jener des Kolbens 74. Auch der Kolben 90 ist in einem entsprechend
weiteren Bereich des Ventilgehäuses 88 dicht geführt. Der Kopf 90 wird von der Druckfeder
72 beaufschlagt, durch welche die untere Stirnfläche des Kolbens 74 gegen einen Ringsteg
92 beaufschlagt wird, der in einem Strömungsraum 94 hinter einem Einlass 96 der Absperr-Ventileinrichtung
66 gebildet ist. Beim Strömungsraum 94 ist ein radialer Auslass 97 vorgesehen, an
den der zum Vorratsbehälter 16 führende Abschnitt der Leckageleitung 64 angeschlossen
ist.
[0036] Das Gehäuse 88 der Absperr-Ventileinrichtung 66 ist nach oben hin durch einen Deckel
98 abgeschlossen, welcher auf seiner dem Kopf 90 zugewandten Innenseite einen Zapfen
(ohne Bezugszeichen) aufweist, durch den die Druckfeder 72 zentriert ist. Der Deckel
98 der Absperr-Ventileinrichtung 66 ist mit dem Ventilgehäuse 88 durch eine Verstemmung
99 unlösbar verbunden. Unterhalb des Kopfs 90 ist zwischen dem Kopf 90, dem Kolben
74 und dem Ventilgehäuse 88 ein weiterer Druckraum 100 gebildet. Dieser ist über eine
radiale Bohrung 102 mit der Steuerleitung 76 verbunden. Die Druckfeder 72 ist in einer
zylindrischen Ausnehmung (ohne Bezugszeichen) in der Oberseite des Kopfs 90 geführt.
Vom Boden der Ausnehmung führt ein Strömungskanal 104 längs durch den Kolben 74 nach
unten und weiter radial nach außen in den Strömungsraum 94.
Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Kraftstoffsystem 10 arbeitet folgendermaßen:
[0037] Im normalen Betrieb der Brennkraftmaschine 11 wird der Kraftstoff 18 aus dem Vorratsbehälter
16 von der elektrischen Kraftstoffpumpe 20 in die Niederdruck-Kraftstoffleitung 24
und weiter zur Hochdruckpumpe 40 gefördert. Die Hochdruckpumpe 40 fördert den von
der elektrischen Kraftstoffpumpe 20 vorverdichteten Kraftstoff 18 weiter unter nochmaliger
Druckerhöhung in die Kraftstoffleitung 46 zur Kraftstoff-Sammelleitung 50 hin. Der
Drucksensor 54 und das Mengensteuerventil 60 sind Teil einer geschlossenen Regelstrecke,
über die die von der Hochdruckpumpe 40 in den Hochdruckbereich 14 des Kraftstoffsystems
10 geförderte Kraftstoffmenge und deren Druck eingestellt wird.
[0038] Wenn die elektrische Kraftstoffpumpe 20 eingeschaltet wird, steigt der Druck in der
Niederdruck-Kraftstoffleitung 24 bis zu dem vom Steuer- und Regelgerät 62 vorgegebenen
Wert an, der über den Drucksensor 38 und das Taktmodul 22 eingeregelt wird. Beim Heißstart
wird der Druck bis zum Öffnungsdruck des Druckbegrenzungsventils 36 von ungefähr 6
bar gesteigert. Im gesamten Betriebsbereich wird Druck im Niederdruckbereich 12 zwischen
ungefähr 1,5 und ungefähr 6 bar variiert. Auch in der Zweigleitung 30, in welcher
die Strömungsdrossel 32 angeordnet ist, herrscht dieser Druck. Der Druck wird somit
auch über die Steuerleitung 76 in den Druckraum 100 der Absperr-Ventileinrichtung
66 geleitet.
[0039] Die Druckfläche unterhalb des Kopfes 90 und die Druckfeder 72 sind so aufeinander
abgestimmt, dass bei einem Druck knapp unterhalb des minimalen Betriebsdrucks von
1,5 bar der Kopf 90 und mit ihm der Kolben 74 gegen die Kraft der Druckfeder 72 nach
oben bewegt wird. Somit löst sich der Kolben 74 vom Ringsteg 92 und gibt den Weg von
der Leckageleitung 64 durch die Absperr-Ventileinrichtung 66 zum Vorratsbehälter 16
frei.
[0040] Hierdurch ist es möglich, dass Kraftstoff, welcher durch die Spaltdichtung zwischen
dem Kolben 77 und dem Zylindergehäuse 80 hindurch bis zur Ringnut 86 gelangt, über
den Strömungsraum 94, den radialen Auslass 97 und die Leckageleitung 66 zum Vorratsbehälter
16 zurückfließen kann. Dies führt zu einer merklichen Entlastung der Kolbendichtung
84.
[0041] Wenn die Brennkraftmaschine abgestellt wird, wird auch die elektrische Kraftstoffpumpe
20 ausgeschaltet. In dem Bereich der Niederdruck-Kraftstoffleitung 24, welcher stromaufwärts
von dem Rückschlagventil 26 liegt, fällt somit der Druck auf den im Vorratsbehälter
16 herrschenden Umgebungsdruck ab. Gleiches gilt auch für die Zweigleitung 30, die
Steuerleitung 76 und den Druckraum 100. Durch die Druckfeder 72 kann nun der Kopf
90 und der Kolben 74 wieder nach unten gedrückt werden, bis der Kolben 74 am Ringsteg
92 anliegt und die Verbindung der Leckageleitung 64 zum Vorratsbehälter 16 unterbricht.
[0042] Wie bereits oben ausgeführt wurde, sind die unterhalb des Kopfes 90 liegende Druckfläche
und die Druckfeder 72 so aufeinander abgestimmt, dass das Schließen der Absperr-Ventileinrichtung
66 bereits bei einem Druck knapp unterhalb von 1,5 bar erfolgt. Ist die Absperr-Ventileinrichtung
66 geschlossen, ist jedoch der gesamte Bereich der Leckageleitung 64 zwischen der
Absperr-Ventileinrichtung 66 und der Hochdruckpumpe 40 sowie der Bereich der Niederdruck-Kraftstoffleitung
zwischen der Hochdruckpumpe 40 und dem Rückschlagventil 26 von der Umgebung abgeschlossen.
In diesem Bereich bleibt somit der Systemdruck zum Zeitpunkt des Abstellens auch bei
abgestellter Brennkraftmaschine erhalten.
[0043] Nach dem Abstellen der Brennkraftmaschine kann es aufgrund von Wärmeleitung zu einer
Erwärmung der Niederdruck-Kraftstoffleitung 24 kommen. Hierdurch wird auch der Kraftstoff
18 in der Niederdruck-Kraftstoffleitung 24 erwärmt und dehnt sich aus. Dies führt
in dem gerade beschriebenen abgeschlossenen Bereich der Niederdruck-Kraftstoffleitung
24 zu einer Druckerhöhung. Um eine Beschädigung von Komponenten der Niederdruck-Kraftstoffleitung
24 bzw. insgesamt des Niederdruckbereichs 12 zu vermeiden, ist das Druckbegrenzungsventil
36 über die Zweigleitung 34 eben mit diesem Bereich der Niederdruck-Kraftstoffleitung
24 verbunden.
[0044] Ggf. können die Druckfeder 72 und die sich innerhalb des Ringstegs 72 befindliche
Stirnfläche des Kolbens 74 so aufeinander abgestimmt sein, dass bei einem Anstieg
des Drucks in der Leckageleitung 64 auf einen Wert oberhalb eines Grenzwerts der Kolben
74 vom Ringsteg 92 abhebt. Das entsprechende Druckniveau liegt vorzugsweise oberhalb
des vom Druckbegrenzungsventil 36 vorgegebenen Druckniveaus. In diesem Falle wird
durch die Absperr-Ventileinrichtung 66 eine zusätzliche Sicherheits-Druckbegrenzungseinrichtung
für die Niederdruck-Kraftstoffleitung 24 und die Leckageleitung 64 geschaffen.
[0045] Über den Strömungskanal 104 ist der Raum, in dem die Druckfeder 72 angeordnet ist,
mit dem radialen Auslass 97 der Absperr-Ventileinrichtung 66 verbunden, der wiederum
zum Vorratsbehälter 16 führt. Da dort üblicherweise ungefähr Umgebungsdruck herrscht,
wird durch diesen Strömungskanal 104 vermieden, dass sich in dem Raum, in dem die
Druckfeder 72 angeordnet ist, ein das Kräfteverhältnis störender Druck aufbauen kann.
[0046] In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel führt die Steuerleitung von der
Absperr-Ventileinrichtung nicht zu einer Zweigleitung, sondern zu einem an der elektrischen
Kraftstoffpumpe vorhandenen Entgasungsanschluss. Vorzugsweise kommt diese Lösung dann
in Frage, wenn mit der Rücklaufmenge keine Saugstrahlpumpe betrieben wird. Dies hat
den Vorteil, dass von der Hauptmenge des Kraftstoffs keine Steuermenge abgezogen wird,
was den Wirkungsgrad der elektrischen Kraftstoffpumpe verbessert.
1. Kraftstoffsystem (10) zum Zuliefern von Kraftstoff (18) für eine Brennkraftmaschine,
mit einem Vorratsbehälter (16), mit einer ersten Kraftstoffpumpe (20), deren Einlass
mit dem Vorratsbehälter (16) verbunden ist, mit einer zweiten Kraftstoffpumpe (40),
deren Einlass über eine Kraftstoffverbindung (24) mit einem Auslass (23) der ersten
Kraftstoffpumpe (20) verbunden ist, mit mindestens einer Einspritzvorrichtung (52),
welche mit einem Auslass der zweiten Kraftstoffpumpe (40) verbunden ist und Kraftstoff
(18) mindestens indirekt einem Brennraum zuführen kann, mit einer Sperreinrichtung
(26), welche einen Rückstrom von Kraftstoff (18) wenigstens aus einem Abschnitt der
Kraftstoffverbindung (24) zurück in den Vorratsbehälter (16) verhindert, und mit einer
Leckageleitung (64), welche von der zweiten Kraftstoffpumpe (40) zu dem Vorratsbehälter
(16) führt, dadurch gekennzeichnet, dass in der Leckageleitung (64) eine hydraulisch betätigte Absperr-Ventileinrichtung (66)
angeordnet ist, welche durch den Druck in einem Abschnitt der Kraftstoffverbindung
(24) gesteuert wird, welcher stromaufwärts von der Sperreinrichtung (26) liegt.
2. Kraftstoffsystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperr-Ventileinrichtung (66) durch den Druck am Auslass der ersten Kraftstoffpumpe
(20) gesteuert wird.
3. Kraftstoffsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperr-Ventileinrichtung (66) erst bei Anliegen eines Steuerdrucks öffnet, welcher
im Bereich des normalen Betriebsdrucks der ersten Kraftstoffpumpe (20) liegt, und
bei einem Druckabfall auf einen Steuerdruck schließt, welcher unterhalb des normalen
Betriebsdrucks der ersten Kraftstoffpumpe (20) liegt.
4. Kraftstoffsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperr-Ventileinrichtung (66) erst bei Anliegen eines Steuerdrucks öffnet, welcher
im Bereich des minimalen Betriebsdrucks der ersten Kraftstoffpumpe (20) liegt, und
bei einem Druckabfall auf einen Steuerdruck schließt, welcher unterhalb des minimalen
Betriebsdrucks der ersten Kraftstoffpumpe (20) liegt.
5. Kraftstoffsystem (10) nach einem der Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperr-Ventileinrichtung (66) ein Vorspannelement (72) umfasst, welches ein
Ventilelement (74, 90) in die geschlossene Ruhestellung beaufschlagt.
6. Kraftstoffsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass stromabwärts von der Sperreinrichtung (26) ein Druckbegrenzungsventil (36) vorgesehen
ist.
7. Kraftstoffsystem (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass stromabwärts von der Sperreinrichtung (26) eine Rückströmleitung (34) von der Kraftstoffverbindung
(24) zum Vorratsbehälter (16) hin abzweigt und das Druckbegrenzungsventil (36) in
der Rückströmleitung (34) angeordnet ist.
8. Kraftstoffsystem (10) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Auslass der ersten Kraftstoffpumpe (20) und der Sperreinrichtung (26)
von der Kraftstoffverbindung (24) eine Leitung (30) zum Vorratsbehälter (16) hin abzweigt,
in der eine Strömungsdrossel (32) angeordnet ist, und diese Leitung (30) mit einem
Steueranschluss (102) der Absperr-Ventileinrichtung (66) verbunden ist.
9. Kraftstoffsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Steueranschluss der Absperr-Ventileinrichtung mit einem Entgasungsanschluss der
ersten Kraftstoffpumpe verbunden ist.
10. Kraftstoffsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperr-Ventileinrichtung eine parallel zur Absperrfunktion geschaltete Druckbegrenzungsfunktion
aufweist.
11. Kraftstoffsystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperr-Ventileinrichtung (66) im Bereich des Vorratsbehälters (16), insbesondere
im Bereich der ersten Kraftstoffpumpe (20), angeordnet ist.
12. Kraftstoffsystem (10) (10) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kraftstoffpumpe (20) und die Absperr-Ventileinrichtung (66) Teil einer
Tankeinbaueinheit sind.
13. Brennkraftmaschine (11), insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einem Kraftstoffsystem
(10), welches den Kraftstoff (18) mindestens einem Brennraum zuführt, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftstoffsystem (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet ist.