[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Magnet- oder Chipkarten
an Verkehrsschrankenanlagen oder Personenzugangskontrollsystemen wie z.B. Drehkreuzen
sowie eine Anordnung von mindestens zwei Magnet- oder Chipkartenbearbeitungseinheiten
in einem Verbund von Verkehrsschrankenanlagen oder Personenzugängen.
[0002] Überall dort, wo Verkehrswege, Parkhäuser, öffentliche oder private Plätze und ähnliches
nur mit besonderer Zugangsberechtigung oder gegen Gebühr benutzt werden sollen, kommen
Verkehrsschrankenanlagen oder Personenzugangskontrollen zum Einsatz. Bestandteil einer
solchen Verkehrsschrankenanlage oder Personenzugangskontrolle ist eine Magnet- oder
Chipkartenbearbeitungseinheit, in der Magnetkarten bzw. Chipkarten entweder beschrieben
bzw. initialisiert oder ausgelesen werden. Ein Beispiel für den Einsatz von Magnet-
oder Chipkartenbearbeitungseinheiten sind Mautstationen an Autobahnen. Hier sind in
der Regel eine Vielzahl von Verkehrsschrankenanlagen mit Magnetkartenbearbeitungseinheiten
eingesetzt. Auch an Personenvereinzelungsanlagen wie Drehkreuzen in U-Bahnhöfen, wie
beispielsweise der METRO, kommen solche Magnet- oder Chipkartenbearbeitungseinheiten
zum Einsatz. Da die derzeitige Technik der Bearbeitungseinheiten nicht Ethernet busfähig
ist, kann ein Hochgeschwindigkeits-Netzwerk aus mehreren Magnetkartenbearbeitungseinheiten
nur durch großen technischen und kommerziellen Aufwand realisiert werden. Hierbei
sind immer zwei Magnetkartenbearbeitungseinheiten über serielle Schnittstellen (RS232)
mit einem Personalcomputer verbunden. Die Verwendung eines Industrie-PC's mit zwei
RS232-Schnittstellen zur Steuerung zweier Magnetkartenbearbeitungseinheiten stellt
folglich einen sehr hohen Kostenfaktor dar.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine effiziente netzwerkfähige Vorrichtung
zur Bearbeitung von Magnet- oder Chipkarten an Verkehrsschrankenanlagen oder Personenzugängen
zu schaffen und deren Anordnung im Verbund zu realisieren.
[0004] Der vorrichtungsmäßige Teil der Aufgabe wird durch Patentanspruch 1 gelöst. Danach
weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Magnet- oder Chipkartenbearbeitungseinheit
auf mit einer zentralen Prozessoreinheit, wobei die Magnet- oder Chipkartenbearbeitungseinheit
um ein Steuerungsmodul mit einem Mikrocontroller und einer Ethernet-Schnittstelle
erweitert ist, welches mit der Prozessoreinheit kommuniziert. Auf diese Weise kann
eine Anordnung von mehreren Magnet- oder Chipkartenbearbeitungseinheiten geschaffen
werden (Anspruch 3), beispielsweise mit zehn Magnetkartenbearbeitungseinheiten, die
von nur einem Industrie-PC (Hostrechner) einer zentralen Leitstelle gesteuert werden.
[0005] Um eine Absicherung gegen Ausfall zu schaffen, kann diese Konfiguration doppelt vorhanden
sein. Trotz der Erweiterung der Magnet- oder Chipkartenbearbeitungseinheiten um das
Steuerungsmodul mit der Ethernet-Schnittstelle ergibt sich kostenmäßig ein erhebliches
Einsparungspotential.
[0006] Die zentrale Prozessoreinheit der Magnet- oder Chipkartenbearbeitungseinheit führt
alle für die Bearbeitung einer Magnet- oder Chipkarte erforderlichen arithmetischen
und logischen Operationen durch und steuert das System so, dass alle Operationen in
zeitlicher und logischer Reihenfolge ausgeführt werden. Wichtiger Bestandteil der
Peripherie ist die integrierte Ethernet-Schnittstelle. Über das Steuerungsmodul werden
die Netzwerkoperationen und die Kommunikation der Magnet- oder Chipkartenbearbeitungseinheiten
untereinander bzw. mit dem Rechner der Leitstelle organisiert. Über das Ethernet,
also ein lokales Netzwerk sind die einzelnen Magnetoder Chipkartenbearbeitungseinheiten
untereinander und mit dem Rechner der Leitstelle vernetzt.
[0007] Bei dem Mikrocontroller des Steuerungsmoduls kann es sich um einen 16-Bit Mikrocontroller
handelt, einem sogenannten Singlechip Controller. Dieser ist ausgestattet mit einem
512 kByte großen DRAM-Speicherbereich und einem gleich großen Flash-Speicher für das
BIOS und eigene Applikationen. Der Prozessorkern besteht aus einem mit 20 MHz betriebenen
Mikrocontroller.
[0008] Die Spannungsversorgung für das Steuerungsmodul erfolgt über eine externe Spannungsquelle.
[0009] Zur Leitungsanpassung ist der Ethernet-Schnittstelle ein Filtermodul zugeordnet,
wie dies Patentanspruch 2 vorsieht. Diese trennt das Netzwerk galvanisch von dem Ausgang
der Ethernet-Schnittstelle und dient gleichzeitig als Tiefpass. Auf diese Weise können
hochfrequente Störungen von der Empfangsschaltung herausgefiltert werden.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 3 erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung der Komponenten einer Magnet- oder Chipkartenbearbeitungseinheit;
- Figur 2
- eine Magnet- oder Chipkartenbearbeitungseinheit und
- Figur 3
- im Schema die Bauteile bzw. Komponenten eines Steuerungsmoduls.
[0011] Die in der Figur 1 in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnete Vorrichtung kann Magnetkarten
in ISO-Norm sowie Chipkarten bearbeiten bzw. erstellen. Figur 2 zeigt die Vorrichtung
1 in einer baulichen Ausführungsform. Kernstück der Vorrichtung 1 ist eine Magnet-
oder Chipkartenbearbeitungseinheit 2. Diese ist durch diverse Module erweiterbar.
Diese kann man grob unterteilen in Frontmodule (Front Units), rückwärtige Module (Rear
Units), Druckmodule (Printing Modules) sowie interne Module (Internal Modules).
[0012] Zum Bedrucken von Etiketts können Thermodruckkopfmodule 3, 4 oder Tintenstrahldruckmodule
5 eingesetzt werden. Die Tickets, meist dünne Papierkarten, werden dabei direkt beim
Codieren bedruckt und bearbeitet. Die Zuführung der Tickets erfolgt über ein Mundstück
6. Als Zubehör steht unter anderem eine Schneidemaschineneinrichtung 7 zur Verfügung,
die auch die Verwendung von Endlostickets erlaubt. In der Figur 1 sind ferner dargestellt
eine sogenannte Parkeinheit 8, die eine Bearbeitung von zwei Karten ermöglicht, beispielsweise
einer Magnetkarte und einer Checkkarte, sowie ein Reißer 9 zum Vereinzeln von perforierten
Tickets und eine Einzelkartenausgabe 10.
[0013] Optional ist ferner der Einbau eines Strichcodelesers 11 sowie eines Kontaktchipkartenlesers
12 (Smart Card Modul). Des Weiteren kann als Fronteinheit eine berührungslose Chipkartenleseeinrichtung
13 vorgesehen sein.
[0014] Die zu der Bearbeitung einer Magnet- bzw. Chipkarte erforderlichen arithmetischen
und logischen Operationen sowie die Steuerung der Vorrichtung 1 und deren Komponenten
werden von einer zentralen Prozessoreinheit 14 der Magnet- oder Chipkartenbearbeitungseinheit
2 ausgeführt.
[0015] Der Magnet- und Chipkartenbearbeitungseinheit 2 ist ein Steuerungsmodul 15 zugeordnet
mit einem Mikrocontroller 16 und einer Ethernet-Schnittstelle 17. Diese sind auf einer
Platine 18 angeordnet, wie in der Figur 2 schematisch dargestellt. Das Steuerungsmodul
15 kommuniziert mit der Prozessoreinheit 14 der Magnet- und Chipkartenbearbeitungseinheit
2 und ermöglicht die Datenübertragung ohne weitere externe Schnittstellenkonverter
in Hochgeschwindigkeitsübertragungsraten größer gleich 10BaseT Standard von der Magnet-
und Chipkartenbearbeitungseinheit 2 zu einem zentralen Hostrechner einer Leitstation
und umgekehrt. Auf diese Weise kann ein Verbund von mehreren Verkehrsschrankenanlagen
zentral über den Hostrechner einer Leitstation per Ethernet verwaltet werden.
[0016] Die Platine 18 ist ferner bestückt mit zwei RS232 Schnittstellen 19, 20 und einer
Schnittstelle 21 für einen sogenannten Compact Flash. Hierüber kann eine Erhöhung
der Speicherkapazität erfolgen. Ferner ist eine Schnittstelle 22 für den Anschluss
eines LC-Grafikdisplays vorgesehen sowie eine Schnittstelle 23 für Steuerungsein-
und -ausgänge. Hierüber können beispielsweise Schrankenfunktionen oder Taster beim
Ein- und Ausfahren an der Verkehrsschrankenanlage aktiviert werden.
Bezugszeichenaufstellung
[0017]
- 1 -
- Vorrichtung
- 2 -
- Magnet- oder Chipkartenbearbeitungseinheit
- 3 -
- Thermodruckkopfmodul
- 4 -
- Thermodruckkopfmodul
- 5 -
- Tintenstrahldruckmodul
- 6 -
- Mundstück
- 7 -
- Schneidemaschine
- 8 -
- Parkeinheit
- 9 -
- Reißer
- 10 -
- Einzelkartenausgabe
- 11 -
- Strichcodeleser
- 12 -
- Kontaktchipkartenleser
- 13 -
- Chipkartenleseeinrichtung
- 14 -
- Prozessoreinheit
- 15 -
- Steuerungsmodul
- 16 -
- Mikrocontroller
- 17 -
- Ethernet-Schnittstelle
- 18 -
- Platine
- 19 -
- RS232-Schnittstelle
- 20 -
- RS232-Schnittstelle
- 21 -
- Schnittstelle Compact Flash
- 22 -
- Schnittstelle LC-Grafik Display
- 23 -
- Schnittstelle Stamp Ein- und Ausgabeanlage
1. Vorrichtung zur Bearbeitung von Magnet- oder Chipkarten an Verkehrsschrankenanlagen
oder Personenzugangskontrollsystemen, welche eine Magnet- oder Chipkarten-Bearbeitungseinheit
(2) aufweist mit einer zentralen Prozessoreinheit (14), dadurch gekennzeichnet, dass die Magnet- und Chipkarten-Bearbeitungseinheit (2) ein Steuerungsmodul (15) mit einem
Mikrocontroller (16) und einer Ethernet-Schnittstelle (17) aufweist, welches mit der
Prozessoreinheit (14) kommuniziert.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichn e t, dass der Ethernet-Schnittstelle (17) ein Filtermodul zugeordnet ist.
3. Anordnung von mindestens zwei Magnet- oder Chipkartenbearbeitungseinheiten in einem
Verbund von Verkehrsschrankenanlagen oder Personenzugangskontrollsystemen, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnet- oder Chipkartenbearbeitungseinheiten untereinander und mit dem Rechner
einer Leitstelle per Ethernet vernetzt sind.